Prince Luca von abgemeldet (Im Haus der tausend Fallen) ================================================================================ Kapitel 4: Auf Brautschau ------------------------- Luca hockte in einem Gebüsch und hielt sich Zweige über den Kopf, als Kiba ihn entdeckte. „Prinz, was macht Ihr da?“, fragte er verwundert. Luca bedeutete ihm still zu sein. Kiba sah in die Richtung in die Lucas Kopf zeigte und entdeckte wie Seed und Culgan nahe beieinander standen und sich scheinbar unterhielten. „Ich wette gleich küssen die sich!“, flüsterte Luca. „Was? Nein.“, meinte Kiba. „Ah! Jetzt macht er ihm an der Hose rum, und das mitten am Tage.“, berichtete Luca schockiert. „Nein, das... ist bestimmt nur ein Missverständnis.“, sagte Kiba, selbst nicht besonders überzeugt, und konnte nicht glauben was er sah. Sie hielten sich beide die Augen zu. „Oh Gott!“, flüsterte Luca. „Äh, ich muss meiner Frau noch ein Präsent kaufen.“, entschuldigte sich Kiba und verschwand so schnell er konnte. „Warte. Du kannst mich doch nicht alleine lassen, mit... DENEN!“, brachte Luca empört hervor. Seed und Culgan schienen etwas gehört zu haben. Sie sahen nach ob etwas im Gebüsch war, doch sie konnten nichts entdecken. Luca blieb nach einiger Zeit gehetzte stehen und schluckte seine Anspannung herunter. Jillia klopfte an die Tür zu den Gemächern ihres Bruders an. Keine Antwort. Sie spähte hinein. Luca polierte gerade sein Schwert und bemerkte: „Wenn ich nicht antwortete könnte es dann nicht sein das ich gerade nicht angezogen bin?“ „Ach, das macht mir nichts.“, erwiderte Jillia. Luca fiel der Lappen aus der Hand. „Was willst du?“, fragte er während er ihn aufhob. „Vater möchte dich sehen.“, gab Jillia bekannt. Der Prinz rollte mit den Augen. „Der will mich doch jeden Tag sehen.“, protestierte er. „Aber diesmal soll es wichtig sein.“, antwortete sie. Luca stöhnte, steckte das Schwert in die Scheide und legte es sich an. Dann machte er sich auf den Weg. „Du nimmst es mit?“, fragte Jillia. „Ohne Waffe geh ich nicht zu dem!“, brauste Luca. Agares Blight, König von Highland, wartete bereits im Audienzsaal auf Luca. „Ah, mein Sohn.“, sagte er als Luca, mit Jillia im Schlepptau, den Raum betrat. Luca sagte nichts. „Du könntest mich ruhig begrüßen: Ja, liebster Vater, wie kann ich dir zu diensten sein?“, bemerkte Agares. „Für wahr, nein!“, entgegnete Luca. „Dennoch Luca, ich möchte dir etwas wichtiges mitteilen.“, erklärte Agares. Luca lauschte desinteressiert. „Du bist nun 25 Jahre alt und immer noch nicht verheiratet geschweige denn verlobt.“, stellte Agares fest. Lucas Miene verfinsterte sich, er wusste genau was jetzt kommen würde. „Deswegen habe ich ein paar nette junge Damen eingeladen, die dich gerne kennenlernen wollen.“, fügte Agares hinzu. Luca wendete sich ab. „Luca! Ich verlange doch nicht das du sofort heiratest, ich will nur das du dich umsiehst.“, sagte Agares. Luca näherte sich der Tür. Sein Vater fuhr fort: „Außerdem müsst du für einen Thronfolger sorgen, oder willst du das Jillia auferlegen? Du weißt was ich meine.“ Jillia wusste es nicht aber Luca anscheinend. Er blieb stehen und überlegte was er sagen solle. „Nach mir die Sintflut.“, bemerkte er schließlich und verließ lachend den Raum. Agares seufzte: „Sie sind trotzdem eingeladen.“ Einige Tage später an einem schönen Abend war der Tanzsaal des Schlosses gefüllt mit potentiellen Heiratskandidatinnen. Luca saß erhöht auf seinem Prinzenthron neben dem leeren Platz auf dem einst seine Mutter saß. Er schaute überall hin, nur nicht auf die Frauen. Jillia trat zu ihm. „Vielleicht solltest du dich unter sie mischen. Eine möchte sicher tanzen.“, sagte sie. Luca sah sie an als hätte sie ihn gerade verraten und an den Feind ausgeliefert. Aber er stand tatsächlich auf, aber nicht um zu tanzen, sondern um heimlich, still und leise durch eine Tür den Raum zu verlassen. Er stand nun in einem dunklen Korridor, das Mondlicht viel durch die Fenster. Er sah hinaus. „Oh, Prinz! Habt Ihr Euch auch verlaufen?“, fragte eine Frauenstimme hinter ihm. Luca erkannte die Stimme, sie gehörte Sophie. „Nein, ich bin vor dieser Fleischbeschau geflohen. Klingt seltsam, eh, ich laufe weg. Was machst du hier?“, fragte er. „Ich... ähm...“, stockte sie. Luca drehte den Kopf zu ihr und sah das sie ein aufwändiges Kleid trug. „Du willst mich auch ehelichen.“, stellte er fest. „Das wisst Ihr doch.“, entgegnete sie und trat näher. „Was wollen die nur alle von mir?“, murrte Luca. „Nun ja, wer Euch heiratet wird Königin. Ihr seid der begehrteste Junggeselle Highlands.“, antwortete Sophie. „Und du möchtest auch Königin werden.“, sagte Luca fast vorwurfsvoll. „Ach Prinz. Ich mochte Euch schon sehr als ich noch gar nicht wusste was die Worte Prinz oder Königin bedeuten.“, verteidigte sich Sophie. Luca dachte darüber nach, da fuhr sie fort: „Außerdem wollte ich Euch sowieso besuchen, ich habe nämlich ein neues Rezept ausprobiert.“ Luca fiel der Korb in ihrem Armen auf. „Immer schleppst du etwas mit dir herum.“, bemerkte er. „Aber es sind nur ein paar Stücke drin, kein ganzer Kuchen.“, versicherte sie, „Er ist nicht schwer.“ Trotzdem nahm Luca ihr den Korb ab und sie gingen in die Küche des Schlosses. Dort arbeitete immer noch Marie, die für das leibliche Wohl der Königsfamilie zuständig war. „Sind die Häppchen schon wieder verspeist? Ich glaube die kommen nur zum fressen. Aber ich hörte das es meistens nur die Väter währen und die Mädchen sich sehr zurückhielten.“, interpretierte sie. „Ja, ich müsste mich eigentlich auch zurückhalten. Das ständige Kosten macht sich doch bemerkbar.“, gestand Sophie. Luca hatte sagen wollen das sie doch sehr hübsch wäre, aber er sagte dann doch nichts. Er setzte sich an einen kleinen Tisch und Sophie servierte ihm die neue Kreation. „Habe ich einer alten Dame aus Sajah abgeschwatzt.“, kicherte sie. „Ich hätte nicht gedacht das du es nötig hast zu stehlen.“, scherzte Luca und sah sich den Kuchen an. Zwischen zwei Schichten Boden war eine rötliche Sahne. „Das ist eine Kirschcreme.“, erklärte Sophie. Luca probierte von dem Kuchen. „Sehr cremig.“, bestätigte er. „Ja, da ist ja auch ein Pfund Butter drin.“, begründete Sophie. Luca sah zu erst den Kuchen dann Sophie verdutzt an. Als sie sein Gesicht sah fing sie an zu kichern: „Vielleicht gefallen Euch meine beschwipsten Aprikosen, da ist nur wenig Creme. Die sind allerdings mehr als beschwipst, mein Vater fällt davon immer um.“ „Dann schiebt ihr eben eine Extraschicht morgendlichen Trainings ein.“, schlug Marie vor. „Ihr trainiert immer noch viel?“, erkundigte sich Sophie. „Natürlich.“, bestätigte Luca, „Du weißt dass ich viel trainiere?“ Sophie nickte... Sophie war neun Jahre alt gewesen als die Königin verstarb. Sie wollte wieder mit Luca spielen doch man sagte ihr im Schloss, er wäre unauffindbar. Enttäuscht verließ sie das Schloss und hörte noch wie Han Cunnigham Captain Kiba eine standpauke hielt, weil dieser wohl sein Schwert verlegt hatte. „Wenn er nicht mit mir spielen will, dann such ich allein nach Tieren!“, beschloss Sophie und lief in den nahegelegenen Wald. Sie lief ein bisschen herum auf der Suche nach Kaninchen als sie Geräusche hörte. Sie fürchtete sich zuerst wurde dann aber neugierig. Sie lugte hinter einem Baum hervor und sah den jungen Luca wie er mit einem Schwert einen Baum attackierte. Bei einem Schlag prallte das Schwert ab und glitt Luca aus der Hand. Es verletzte ihn an der Schulter. Blut spritzte und er ging zu Boden. Weinend hielt er sich seine Schulter. Sophie wollte zu ihm laufen und ihm helfen. Aber er hatte sich schon schluchzend aufgerichtet, schnappte sich das Schwert und schlug erneut zu. Luca erinnerte sich, es war die erste Narbe gewesen, die er sich beim Training zugezogen hatte. Doch da fiel ihm etwas anderes auf. „Du hast mich bespitzelt?“, stellte er fest. „Ja, aber ich habe mich nie getraut Euch anzusprechen. Ihr saht so konzentriert aus.“, antwortete Sophie. Marie räumte das Geschirr ab. „Und wie geht es Ihnen, Miss Sophie?“, fragte sie dabei. Sophie beantwortete die Frage: „Wenn der Prinz mich nicht möchte, dann werde ich wohl anderweitig verlobt. Ich habe ihn schon kennengelernt. Er ist sehr nett, aber..“ Sie sah zu Luca herüber. Einen Moment lang dachte er, er solle sie vielleicht doch zur Frau nehmen als Marie eine andere Idee hatte: „Ihr sucht doch eine neue Assistentin, nicht wahr Prinz?“ „Wirklich?“, fragte Sophie hoffnungsvoll. „Aber du bist adelig, du kannst keine niederen Arbeiten für mich übernehmen.“, widersprach Luca. „Wer arbeitet ist nicht von einem Ehemann abhängig.“, deutete Marie. Luca entschloss sich nun. Die Tür ging auf und der König trat herein. „Luca da bist du! Ein Soldat sagte du wärest hier, mit einem Mädchen, da wollte ich mal nach dem rechten sehen.“, erklärte er. Er sah Sophie an. „Vater, ich habe etwas zu verkünden!“, sagte Luca. Agares hörte frohlockend zu. „Sophie wird meine neue Magd!“, machte Luca bekannt. Agares Gesichtszüge entgleisten. So war das nicht geplant. Sophie stellte einen teuren Kerzenständer auf die Kommode. „Du bist von den Bediensteten mit abstand am edelsten eingerichtet.“, bemerkte Luca. „Eure Hoheit.“, begann sie. „Ja?“, machte Luca. „Danke.“, sagte sie und drehte sich zu ihm um. Luca betrachtete sie. Sie war immer noch das hübsche Mädchen von damals. Ihr längeres rotbraunes Haar glitzerte in der Sonne, aber sie trug nun keine unterstützende Kleindung mehr, sondern eine gewöhnliche Hausmädchenuniform. „Was kann ich als erstes für Euch tun?“, wollte sie wissen. Er überlegte. „Ich wollte zu Firestorm, du könntest seinen Stall ausmisten.“, schlug er vor. „Jawohl!“, rief sie und eilte aus dem Zimmer. Luca konnte gar nicht so schnell reagieren. Sie kam wieder zurück. „Kommt Ihr nicht mit?“, fragte sie. „Doch.“, erwiderte er, und schon war sie wieder davon geeilt. Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)