Mein Schmetterling von MmeSilence (...das Ende verleiht uns Flügel) ================================================================================ Kapitel 16: Vom Mut verlassen ----------------------------- Kapitel 15: Vom Mut verlassen Naruto stand so abrupt auf, dass sein Stuhl nach hinten auf den Boden fiel. Mit erhobenen Händen stand er neben dem Krankenbett, versuchte Hinata an den Schultern zu fassen. Sie war in einem völlig apathischen Zustand. Ihr Körper wiegte hin und her, ihre Muskeln zuckten ununterbrochen, was sich in Zittern äußerte und ihre erhobenen Hände bebten. Die pupillenlosen Augen waren weit aufgerissen, Panik und Angst stand in ihnen. Ihre Lippen zitterten wie ihr Körper, und sobald Naruto sie berührte schlug sie seine Hand weg. Doch sagen tat sie nichts. „Hinata-chan… ganz ruhig, Hinata-chan…Dein Vater ist nicht hier, dir wird nichts passieren….Psch…Hinata…Hinata-chan!“ Die einzige Reaktion die auf seine Worte folgte war ein heftiges Kopfschütteln, doch ihre Augen starrten weiterhin ins Leere, als würde sie ihn nicht wahrnehmen. „Hinata-chan...Ich bin’s, Naruto…Hey, ich tue dir nichts…Hinata-chan…ganz ruhig…Hinata-chan…“ Seine Stimme war ruhig, einfühlsam und dennoch eindringlich…Das Gegenteil zu seinem inneren Gefühlschaos. Er zwang sich regelrecht dazu, die Nerven zu behalten. Wenn er jetzt ebenfalls Panik äußern würde, wer weiß was Hinata dann passierte! Wieder versuchte er seine Hände auf ihre Schultern zu legen, während er auf sie einsprach. Doch im Gegensatz zu den letzten Malen schlug sie nicht nur seine Hand weg, als diese sie berührte, sondern schlug richtig um sich, fiel ins Kissen zurück und wand sich, schlug wie wild um sich, trat mit ihren Beinen aus. Erzweifelt versuchte Naruto Hinata zu beruhigen, es war, als hätte sie einen Krampf. „Hinata!“ Aber sie hörte ihn nicht, schlug nur um sich und schrie einmal kurz auf. Der Blonde stolperte etwas zurück. Hinata lag nach dem Schrei ganz ruhig auf dem Bett, atmete schwer und Schweiß stand ihr auf der Stirn. Ihre Augen starrten die Decke an. Die Tür wurde aufgerissen und Tsunade trat herein. „Was ist passiert?“ ………………………………………… Schweigend saß der Dunkelhaarige neben seiner Freundin auf dem Bett. Ihr Atem ging inzwischen ruhig, einzelne Haarsträhnen klebten in ihrem Gesicht und es waren deutliche weiße, salzige Tränenspuren auf ihrer sonst makellosen Haut zu erkennen. Sasuke hatte die Roshaarige völlig fertig im vor dem Bett kniend gefunden, als er abends nachhause gekommen war. Bitterlich und verzweifelt hatte sie geweint, hatte nichts sagen können und war richtig neben der Spur. Es hatte lange gedauert, ehe er sie hatte beruhigen können. Spät in der Nacht war sie schließlich eingeschlafen. Er fragte sich wirklich, was Sakura so aus der Bahn geworfen hatte, was passiert war. Aus ihr hatte er nichts mehr rausbekommen, doch die Sache beunruhigte ihn sehr. Die Haruno war noch nie jemand gewesen, der wegen Kinkerlitzchen sich fertig machen ließ. Erst recht nicht weinte sie wegen Lappalien. Doch konnte er sich nicht erinnern, dass er etwas Schlimmes gehört hatte. Gerüchte und Geschehnisse verbreiteten sich für gewöhnlich schnell in Konoha. Nichts schien passiert zu sein…Aber es musste doch was gewesen sein, sonst wäre sie nicht so fertig gewesen… Diese Frau machte ihn einfach wahnsinnig. Da war er einmal nicht da gewesen, und schon war Sakura etwas passiert… Er seufzte entnervt und stand dann auf. Tsunade wollte ihn in einer halben Stunde sehen und da sollte er sich langsam auf den Weg machen. …………………………… Als Naruto Tsunades Büro betrat, waren bereits weitere Shinobi anwesend. Völlig genervt saß Shikamaru auf der Couch, Neji stand abwesend wirkend an der wand gelehnt und Sasuke sah in Gedanken versunken aus dem Fenster. Kiba saß auf dem Stuhl vor dem Schreibtisch der Hokage und hatte die Arme vor der Brust verschränkt, die Augen geschlossen und die Stirn in Falten gelegt. Insgesamt ein eher ungewöhnlicher Anblick. Kaum hatte er die Tür wieder geschlossen – es hatte ihn noch immer niemand bemerkt – ging diese erneut auf und Tsunade kam mit Kakashi, Jiraiya und Shizune im Schlepptau hereinmarschiert. Ein kurzer Blick verriet der Godaime, das ausnahmsweise mal alle da waren. Sie setzte sich auf ihren Schreibtischstuhl und ließ Kakashi und Jiraiya sich neben naruto stellen, Shizune hinter sich selbst. Ein hartes Räuspern erklang und ließ Shikamaru sich ebenfalls erheben, doch die beiden Kühlschränke standen wie gehabt an ihrem Platz. Kiba hatte seine Augen geöffnet und stand nun neben Kakashi. Ein weiteres Räuspern seitens der Godaime, doch nichts rührte sich. „UCHIHA! HYUGA! Hättet ihr die Güte mir eure kostbare Aufmerksamkeit zu schenken?!“ Die pochende Ader auf der Stirn der Blonden verebbte, als sich die beiden Herren sich in die Reihe der anderen Anwesenden stellten. „Gut, da nun alle anscheinend aus ihrer Gedanken- beziehungsweise Traumwelt wieder in der Realität und in meinem Büro angelangt sind, kann ich ja endlich beginnen.“ Sie sah kurz jeden einzelnen an, ehe sie fortfuhr. „In dem Chaos der letzten Woche ist völlig untergegangen, dass ja Sasuke, Kiba, Shikamaru und Neji die Anbu-Prüfung von vor einigen Wochen erfolgreich bestanden haben. Ihr werdet in Zukunft als Elite-Einheit unter Narutos Führung Missionen der Kategorie S ausführen.“ Niemand sagte ein Wort. Es war für viele unvorstellbar, sich von jemanden wie Naruto etwas sagen zulassen. „Wie ihr sicher bemerkt haben solltet, war Naruto kein Prüfling mehr sondern ein Prüfer. Er sollte auf euch aufpassen, damit die Nuke-Nin nicht doch zu gefährlich sind. Da er seit knapp 2 Jahren bereits Anbu ist und somit Übung im Ausführen von S-Missionen ist, wird er euer Leader sein. Widerworte dulde ich nicht. Es sollte allen klar sein, ohne dass ich es extra erwähne, dass ihr Narutos Befehle auszuführen habt, ebenfalls OHNE Widerrede. Er wird wissen was er tut. Habt ihr das verstanden?“ Ein einstimmiges, wenn auch zum teil widerwilliges Nicken bekam die Godaime als Antwort. Zufrieden nickte auch diese, bevor sie weiter sprach. „Hai. Da das nun geklärt ist, kann ich euch auch eure erste Mission als Team E1 geben. Es ist ein Auftrag der Zwischenkategorie AS. Jiraiya und Kakashi werden euch die Mission erklären, da diese die Umstände erforscht haben.“ ………………………………… Es war kalt. Klirrend kalt. Das junge Mädchen glaubte zu erfrieren. Ganz still lag sie da, in viele dicke Decken eingehüllt und einer Wärmflasche bei sich. Eine Tasse Tee stand auf ihrem Nachttisch, doch sobald sie ihre hand ausstreckte, unter der etwas wärmenden Decke hervor, durchfuhr sie eine weitere, schlimmere Kältewelle. Ihre Lippen bibberten im gleichen takt wie der Rest ihres Körpers. Temari sagte, sie könnte im T-Shirt rumlaufen draußen… Ino glaubte ihrer Freundin kein Wort. Es war viel zu kalt…Für sie fühlte es sich an, als wäre es tiefster Winter, nicht Ende Mai mit Sommer-Temperaturen. Ihre linke Hand wanderte zu der Wärmflasche an ihrem runden Bauch. Sie war bereits im 5. Monat schwanger…Ob dem Kind die Kälte gut tat? Sie bezweifelte es stark, doch schien es, als wären ihre grauen Zellen eingefroren, als dass sie weiter darüber nachdenken konnten, denn ihr Kind vergaß sie gleich darauf wieder. Sie winkelte ihre Beine an, zog die Decken fester um sich. Es war so kalt. So verdammt kalt… ………………………………… Temari betrat die Apotheke. Ino hatte Schüttelfrost…Sehr schlimmen und die Schwangere brauchte etwas dagegen. Ein Grippemittel oder dergleichen, Hauptsache es half. Es war ihrem Wissen nach nicht sonderlich gut für das ungeborene Kind, solche Krankheitsbilder mitzumachen, wenn auch eher indirekt. Freundlich wurde sie von einer der Apothekerinnen begrüßt. „Guten tag, kann ich was für sie tun?“ Temari nickte, erklärte ihr Anliegen. „Ohje, Anfang Sommer Schüttelfrost und dann auch noch schwanger. Das hört sich nicht berauschend an. Hier, die Tabletten und die Tropfen müssten helfen. Dosierung steht im Beipackzettel. Die Medikamente sind homöopathisch und somit nicht schädlich. Auch bei einer Schwangerschaft.“ Ein freundliches Lächeln strahlte der Sabakuno entgegen, als sie die beiden Mittel bezahlte. Sie hoffte inständig, dass es nützte… ………………………………… Hinata lag ganz still da. Sakura saß neben ihr und erzählte ihr, dass die Jungs auf einer schwierigen Mission seien. Kurz nach ihrem Anfall war sie wieder ins Koma gefallen…Gestern war sie wieder aufgewacht. Einen Monat hatte sie erneut geschlafen…einfach so dagelegen. Sie vermisste Naruto, seine starken Arme, die sie festhielten, seine blauen Augen, in denen sie jedes Mal aufs Neue versank und sein Lächeln, dass ihr Kraft gab. Sakura redete und redete…Und Hinata hörte ihr nicht mehr zu. Sie interessierte nur noch was mit Naruto war…Wie es ihm wohl ging? Was war, wenn er verletzt war? Wenn es Komplikationen gegeben hatte? Vielleicht war er schon tot? Oder er war gefangen genommen worden… Es gab so vieles, was negatives auf so einer Mission passieren konnte. Erst Recht auf einer Mission für Elite-Anbus… Ihr herz verkrampfte sich, wenn sie daran dachte, dass sie nie wieder sein Gesicht sehen könnte, diese Lebenskraft in seinen Augen erblicken und in seinen Armen liegen könnte… „Hinata, hey, Hinata!“ Unsanft wurde sie aus ihren Gedanken gerüttelt. „Was ist denn Sakura-chan?“, fragte sie leise. Sie wollte nicht mit der Kunoichi reden, wollte nur bei Naruto sein… „Du hast mir nicht zugehört…ich wusste es doch…Ich habe nämlich eine wichtige Nachricht: Weißt du wer Tentens Freund ist?“ Die Hyuga runzelte leicht die Stirn. Sakura hatte etwas erwähnt, dass Tenten seit einiger Zeit einen festen Freund habe…Doch wer das war wusste Hinata nicht, also schüttelte sie den Kopf zur Antwort. In ihrem Kopf schwirrte noch immer dieses grinsende Gesicht, umrandet von blonden Zottelsträhnen, doch auch dies verschwand augenblicklich, als sie Sakuras nächsten Satz vernahm. „Du wirst es nicht glauben, aber es ist Shino!“ ……………………………………… „Könntet ihr vielleicht mal mit dem ewigen Streiten aufhören?!“ Naruto drehte sich nun endgültig um. In seinen Augen funkelte Wut und man konnte sehen, wie genervt er war. Kiba und Shikamaru sahen sich feindselig an. Jeder beschuldigte den anderen, etwas falsch gemacht zu haben und dumm zu sein. Und das in jeder freien Minute in dieser mittlerweile 1-Monat dauernden Mission… Narutos Nerven waren bis zum zerreißen gespannt. „Er hat doch angefangen!“, Kiba zeigte mit dem Finger auf Shikamaru. „Mendokuse…du hast doch zuerst dein Tollwutmaul aufgemacht…“ „Tollwut?! Ich zeig dir gleich mal, was passiert wenn ich Tollwut habe!“ „Als ob du mir was anhaben könntest…“ „DU!“ „WAS?!“ Wieder klebten ihre vor Wut und Hass verzerrten Gesichter fast aneinander. Der Blonde fragte sich wirklich, wieso die beiden ihre privaten Streitigkeiten nicht zuhause oder sonst wo, Hauptsache nicht bei ihm, austragen konnten. Wegen denen wären sie fast während der Mission von Feinden entdeckt wurden. Doch dies interessierte die werten Herren nicht die Bohne. Ihr persönlicher Machtkampf war ja um so einiges in der Priorität wichtiger. Sasuke hatte ihn anfangs darüber aufgeklärt, was mit diesen beiden Streithähne los war. Die stritten doch glatt wegen Ino…gut, wegen der schwangeren Ino. Soweit er es sich behalten hatte, hatte Shikamaru mit Ino Schluss gemacht, diese war dann bei ihrem besten Freund Kiba untergekommen. Dann hatte sich jedoch herausgestellt dass Ino schwanger war, von Shikamaru. Doch dem war anscheinend die Schwangerschaft egal… Nebenbei hatte sich Temari, der Grund für die Trennung von Ino und Shikamaru, mit Ino angefreundet, wohnte auch bei kiba und hatte mit Shikamaru Schluss gemacht… Naruto stöhnte genervt auf. Was für ein Wirrwarr. Er wollte endlich nachhause, zu seiner Hinata. Wer weiß wie es ihr inzwischen ging… Und mit diesem Streit zwischen den beiden Anbus wären sie noch Wochen unterwegs. Eindeutig zu lang. Er wusste, dass seine Nerven bald reißen würden, sie waren schon ohnehin angespannter wegen Hinata und er somit leichter reizbar. „Hört. Endlich. Mit. Dem. Streiten. AUF! In Konoha werde ich euch gerne in einen Raum gemeinsam einschließen, in dem ihr euch gegenseitig umbringen könnt! Aber [i/]jetzt möchte ich meine Ruhe haben und schnell vorankommen.“ Bei dem Klang der gefährlich zischenden Stimme und dem dazu passenden, todbringenden Blick des Blonden zuckten die beiden Streithähne merklich zusammen und nickten nur noch. Für den Rest des Weges – man glaube es kaum – schwiegen sie, attackierten sich jedoch mit giftigen Blicken und Grimassen. Aber sie waren ruhig. …………………………………… Die junge Frau nahm einen Schluck ihres Cappuccinos. Sie verstand einfach nicht wie ihr gegenüber mit diesem gewöhnlichen, ungesüßten Kaffe zufrieden geben konnte. Für sie war ein bürgerlicher Kaffe ungenießbar. So ein guter Cappuccino schmeckte doch um einiges besser… Das Porzellan klirrte leise auf, als sie die Tasse wieder abstellte. Sanft wärmte die hoch stehende Sonne ihre nackten Schultern. Es war sommerlich warm und sie konnte luftige Sachen tragen… Die Kälte von vor einigen Wochen war wie nie da gewesen. Merkwürdiges Wetter. Ihr Blick schweifte zu den Personen die ein paar Tische weiter ab saßen. Ein älterer Mann saß dort, sich die Brille zu Recht rückend und die Tageszeitung von vor einer Woche lesend. Auf seiner Halbglatze glitzerten die kleinen Schweißtropfen, die weißen Haare klebten nass und gestriegelt an seiner Haut. Auch wenn sein Gesicht zur Zeitung zeigte, konnte sie genau sehen, wie die Augen des Bierbäuchigen immer wieder zu dem Tisch links neben ihm wanderten. Genau dort saß eine recht freizügig gekleidete Blonde, die ihre Beine übereinander geschlagen hatte, genau so, dass man einen Teil ihres Höschens unter dem zu breitem Gürtel sehen konnte. Ihr Kinn ruhte auf ihrer Hand, die sie auf dem Tisch abstützte. Ihre rosa angemalten Lippen gingen auf und zu, ihre übermäßig getuschten Wimpern klimperten andauernd auf und ab. Anscheinend trog sie Kontaktlinsen, wenn man auch noch den leicht glasigen Blick bemerkte… Sie sprach mit ihrer, zugegebenermaßen brünetten, Freundin, die ihr gegenüber saß und an ihrer Cola nippte. Im Gegensatz zu der Blonden war sie nicht wie eine Käufliche gekleidet. Die junge Frau legte ihre Stirn in Falten. Dieser alte Sack könnte glatt mir Jiraiya verwandt sein. Oder war es nicht der alte San-Nin? Henge-no-Jutsu sollte er immerhin beherrschen können… Doch was interessierte sie die Angelegenheiten anderer Leute? Sie schüttelte leicht ihren Kopf, als sie einen weiteren Schluck ihres Kaffees nahm. Ihr Fuß wippte ungeduldig auf und ab. Ein eindeutiges Zeichen von Nervosität. Sie hatte gerade ihr eigenes Problem, dass sie irgendwie lösen musste. Gut, sie hatte eine Lösung. Doch wie diese praktizieren? In der Theorie war ja alles ganz einfach und schnell gegessen, aber in der Praxis zog diese Lösung, und auch jede andere Option, falls es weitere gegeben hätte, viele Probleme mit sich. Wenn sie nicht mit demjenigen, dem sie diese Lösung irgendwie beibringen musste, gegenüber sitzen würde, würde sie sich ihre Schläfen massieren, um einen klareren Kopf zu bekommen. Doch dann hätte sie erst gar keine verwirrenden Gedanken und bräuchte daher keinen klaren Kopf… Verdammt, was dachte sie da bloß? Vollkommen unrelevantes Zeug war das doch. Sie wollte Zeit schinden. Doch irgendwann müsste sie es sagen. Verdammt, wieso war das alles so kompliziert? Verdammt, verdammt, verdammt! Sie stöhnte auf, was ihr sogleich eine Frage ihres Gegenübers einbrachte. „Ist etwas? Geht es dir nicht gut?“ „Nein, nur leichte Kopfschmerzen…“ Was für eine Lügnerin sie doch war… „Wir sollten dann vielleicht lieber nachhause gehen, dann kannst du dich hinlegen, oder?“ Sie hörte genau heraus, dass es nicht wirklich eine Frage sondern eher eine Feststellung war, doch sie nickte. Dabei hatte sie keine Kopfschmerzen. Sie müsste es ihm doch sagen. Jetzt! Er rief die Bedienung zu sich, bezahlte und stand auf, ihre Hand dabei nehmend. Verdammt, sie hatte es ihm nicht gesagt. Sie hatte feige geschwiegen. //Verdammt, Tenten, wieso konntest du Shino nicht einfach sagen, dass Schluss ist?!// ................................ Die stille Beobachterin lächelte in sich hinein. Ihre rot angepinselten Lippen waren ebenfalls zu einem Lächeln verzogen, ihre dunklen Augen blitzten unter der schwarzen und reflektierenden Sonnebrille auf. Ihre braunen Haare waren von einem seidenen Tuch bedeckt, ihre Hände umfassten eine Teetasse, fein eingehüllt in weiße Handschuhe. Sie wusste, dass man sie mit einer Berühmtheit aus Hollywood vergleichen könnte, wie sie dort so in dem Café saß. Doch es war ihr egal. Solange man sie nicht erkannte, interessierte es sie nicht, was man von ihr dachte. Sie war nur aus einem einzigen Grund in dieses Café gegangen, sicher nicht um ihren geliebten schwarzen Tee zu trinken, denn diesen hatte sie zu auch bei sich in der Wohnung – in einer besseren Qualität, nebenbei bemerkt. Jede Bewegung, jeden Blick und jede noch so kleine Zuckung von Tenten hatte sie beobachtet. Auch wenn es die Braunhaarige nicht bemerkt oder gar gewusst hatte, jede noch si kleine Regung von ihr, verriet ihre Gedanken und ihre Gefühle. Für jemanden, der sie 8 Jahre gekannt hatte, seit ihrer Geburt an, kein sonderlich großes Problem. Sie kannte jede Macke, jeden Tick und jeden Reflex der jungen Kunoichi. Der wippende Fuß, das ab und an praktizierte Kneten ihrer Hände dezent unter der Tischplatte, das Beobachten der anderen Leute, sprachen für eine enorme Nervosität. Auf einer Mission könnte Tenten diese natürliche Körpersprache unterdrücken, doch im Alltag waren sie einfach da. Sie achtete einfach nicht darauf. Wie sie diesen Jungen angesehen hatte… Es sprach eindeutig dafür, dass sie mit ihm zusammen war, ihm aber etwas Unangenehmes hatte sagen wollen…Vielleicht war sie schwanger? Oder sie wollte Schluss machen? Beides möglich…Und dieser Junge…Irgendwoher kannte die stille Beobachterin diesen Mann auch. Diese Sonnenbrille und diese leicht strubbeligen, braunen Haare… Es waren auch ununterbrochen Bienen und Wespen um ihn herum geflogen und es hatte ihn nicht gestört. Die Rädchen in ihrem Denkapparat ratterten gewaltig, als es ihr wie Schuppen von den Augen viel: Aburame. Die Mitglieder des Aburame-Clans lebten mit diesen Insekten in Symbiose, störten sich nicht an diesen und trugen ausschließlich eine Sonnenbrille. Wieso hatte sie sich schon immer gefragt… Sie sollte sich mal bei Tsunade erkundigen gehen, wie der jüngste der Aburame-Abkömmlinge war. Sie musste und wollte schließlich wissen, mit wem ihre kleine Schwester Liebschaften austauschte und diese eventuell beenden wollte… ……………………………………… „Hier, nimm es noch mal, bitte…“ Mit einem Schluck Wasser aus dem Glas, das ihr die Blonde hinhielt, nahm Ino die Tabletten und schluckte die brennenden Tropfen hinunter. Kaum war es in ihrem Magen angekommen, legte sie sich wieder richtig hin und sah ihre Freundin aus müden und unterlaufenen Augen an. Sie war so müde…dabei hatte sie die vorherigen Tage nur geschlafen. Dazu noch diese unbarmherzige Kälte. Es war kaum auszuhalten… Temari sah Ino aufmerksam und besorgt an. Sie sah wirklich nicht gut aus. Nicht nur die tiefen Augenringe und der müde Blick, auch die fad wirkende, grau-weißliche Haut ließen sie nicht gesund aussehen. Ihre blonden Haare hingen in fettigen Strähnen an ihrem Kopf herunter, aller Glanz war verschwunden und die sonst allgegenwärtige Geschmeidigkeit schon lange nicht mehr da. Es tat ihr im herzen weh, sie so fertig zu sehen. Nicht nur die seelischen Strapazen musste Ino aushalten, jetzt auch noch die physischen… Wieso war diese Welt nur so ungerecht? …………………………………… Jeder hat sich bestimmt schon mal vorgenommen, etwas zu machen. Ganz sicher. Man spielt die Situation immer und immer wieder in Gedanken durch, stellt alle möglichen Optionen auf, was danach passieren könnte, oder nicht. Was für Folgen es dann hätte. Doch es klappt meist nie. Entweder man war zu feige, es zu sagen oder man hatte in seinen Spekulationen die Realität weit verfehlt. Man meint, man wäre die einzige Person auf dieser großen, weiten Welt, die für so etwas nicht genug Mut hätte, doch die Wahrheit ist eine andere. Es klappt fast nie, wie man es sich wünscht oder wie man es durchspielt. Denn zu allem gehört mindestens ein Mitspieler, und dessen Reaktionen kann man einfach nicht vorhersagen. Man weiß ja meist nicht mal, wie man selbst in einer neuen Situation reagiert… Menschen haben Angst, Angst verletzt zu werden, Angst andere zu verletzen, Angst kaputt zu gehen oder sonstige Angst. Uns verlässt in einer Situation einer solchen Angst der Mut, da wir zuviel darüber spekulieren und nachdenken. Und dann nennt man sich feige. Es ist keine Lösung, denn irgendwann muss man den Mut aufbringen, es zu machen… ……………………………… Ich würde mich wirklich über Reviews freuen, die auch mehr enthalten als ‚Super, schreib schnell weiter!’ Sie bringen mir leider nichts… Ich strenge mich wirklich an, mich zu verbessern, Gefühle/Gedanken und Situationsbeschreibungen gleichermaßen und in einem gut ausbalancierten Gleichgewicht einzubauen. Doch ich kann nicht beurteilen, ob ich mich darin bessere. Ihr schon, ihr seid die Leser. Bitte, sagt mir doch ein bisschen mehr…es müssen keine großen Ausführungen sein, ein kleiner Satz, der mir etwas bringt, reicht doch schon…es hilft mir wahrscheinlich mehr, als ihr denkt… Noch WICHTIG: Ich weiß nicht, ob ich den nächsten Monat ein Kapitel habe. Ich habe keines mehr vorgeschrieben. Daher kann es sein, dass nun Monatelang nichts mehr kommt. Es tut mir Leid, aber es ist nun einmal so. Gut, ich glaube, das war genug gesagt… LG eure Silence Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)