Ein Geschenk für Yukine von Hakkyo ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Das Bild dazu findet ihr bei Clipsy! Ich hoffe, die FF gefällt dir! Ein Geschenk für Yukine Yukine sah die Tür an, die eben hinter ihrem anderen Gitarristen zugefallen war. Hide hatte es wieder mal sehr eilig gehabt direkt nach der Probe zu gehen, schon seit zwei Wochen ging das so. Langsam schnallte er sich seine Gitarre ab und sah zu Jui, der schon an seinem Handy hing und nach dessen verstrahltem Grinsen zu urteilen, telefonierte er mit seiner derzeitigen Freundin. Rame stand bei Tero, ging mit ihm noch mal einige Noten durch und er selbst? Behutsam stellte er die Gitarre an die Wand, seit ihrem letzten Album hatten sie diesen Proberaum ganz für sich alleine und mussten sich nicht mehr mit anderen Bands einen Raum teilen. Endlich mussten sie nicht mehr ihre Instrumente rumschleppen, was besonders Tero freute, der nicht mehr hinter Drums sitzen musste, die andere mitbenutzen. Normalerweise würde er jetzt noch etwas mit Hide rumalbern, aber der war ja schon weg und Yukine kann sich etwas verlassen vor. Eigentlich totaler Unsinn, aber er fragte sich trotzdem, ob es an ihm lag. Vielleicht hatte Hide herausbekommen, das er, Yukine, Männer bevorzugte und ging ihm deshalb so aus dem Weg? Verdammt, er wusste schon warum er nie etwas aus seinem Sexleben erzählt. Es geht niemand was an, so sieht er das, aber ein anderer Grund ist eben, das nicht jeder damit umgehen kann. Anscheinend auch der nicht, den er als Freund, als besten Freund, betrachtet hat. Da er noch seine Gitarre ansah die einträchtig neben Hides stand, bekam er den Blickwechsel zwischen Tero, Rame und Jui nicht mit. „Yu-Chan?“ Er sah zu Rame, der ihn gerade offenbar angesprochen hatte „Hm?“ Tero grinste wie so oft, Rame lächelte und wiederholte sich. „Ich hab dich gefragt, ob du mitkommst, was trinken.“ Das klang gut, so war er beschäftigt, also nickte er „Gerne, willst du etwa eine Revanche?“. „Ja, aber dieses mal wirst du unter dem Tisch landen!“ meinte Rame lachend und so zogen sie kurz darauf los, erst etwas essen und dann in eine kleine Bar, nicht weit vom Probenraum entfernt. Sie waren so oft hier, das es inzwischen schon als ihre Bar galt, ungestört konnten sie hier ihren Spaß haben. Und Yukine war das heute besonders recht. Frustsaufen war angesagt und durch die Wette mit Rame würden die anderen seinen Frust hoffentlich nicht mitbekommen... Hide wusste wirklich, das der andere Gitarrist auf Männer stand, er hatte ihn kurz nachdem er selbst bei Vidoll eingestiegen war, mit einem Mann gesehen. Aber das war nicht der Grund, warum er es so eilig hat. Seit zwei Wochen war er auf der Suche nach einem Geschenk für sein Bandmate und hatte immer noch nichts gefunden. Es war zum Verzweifeln, vor allem weil Yukine sich selbst über eine hässliche Dekofigur freuen würde. Aber so was wollte er ihm einfach nicht schenken. Es sollte mehr sein, nicht so ein `In-letzter-Minute-gekauft-und-potthässlich-Teil`. Eben weil Yukine sich über alles freut, was man ihm schenkt, selbst der obligatorische Sahnekuchen mit Erdbeeren freute ihn jedes Jahr wieder. Warum der schwarzhaarige Gitarrist offenbar auch jedes Mal aufs neue überrascht war, das man daran dachte, wusste keiner der anderen vier. Aber sie fanden es witzig, das Yukine immer seinen eigenen Geburtstag vergaß, wirklich jedes Jahr! Er hatte eigentlich gehofft, hier etwas zu finden, in diesem kleinen Laden den der Blonde erst gestern entdeckt hatte. Unter all diesem Kram hier musste es doch etwas geben für Yu-Chan! Tero würde ihm wieder einen Bonsai schenken, wie jeden Geburtstag. Das war ein Ritual bei den beiden, Yukine bekommt einen Bonsai und Tero bekommt eine dieser Figuren aus Horrorfilmen, die er so toll findet. Rame und Jui hatten dieses Jahr zusammengelegt und würden ihm eine neue Gitarre schenken, extra lackiert nur für den schwarzhaarigen, über die Yukine vermutlich vor Freude die Worte fehlen würden. Und er? Er hatte immer noch nichts für den anderen. Auch in diesem Laden hatte er kein Glück gehabt, auf dem Heimweg goss es natürlich in Strömen, war ja klar. Und er hatte nur noch Zeit bis übermorgen. Zuhause schälte er sich erst mal aus den nassen Klamotten und stellte sich unter die heiße Dusche. Wenn ihm nicht schnell was einfallen würde, wäre er der einzige der Yukine nichts schenken würde. Dabei war es ihm doch so wichtig, Yuki-Chan, seinem Yu-Chan etwas zu schenken. Immerhin war der Schwarzhaarige sein bester Freund, auch wenn es Sachen gab, die er offensichtlich nichtmal Hide erzählte. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Am nächsten Morgen schreckte Hide hoch, was war das? Ganz toll, anscheinend war ein Rohr gebrochen denn durch die Decke tropfte es, direkt auf ihn. Im Wohnzimmer war es noch schlimmer, der Boden war eine einzige Pfütze! Und nicht nur dort, auch in der Küche sah es so aus. Wunderbar... Wirklich toll! Nachdem er erst mit dem Hausmeister und dann mit dem Klempner geredet hat, macht er sich auf den Weg zur Probe über der Schulter eine Tasche mit Klamotten, die Wohnung war die nächsten Tage nicht bewohnbar. Nasse Wohnung und kein Geschenk, super Tag. Und obwohl die Probe erst nachmittags anfing, war er schon zu spät dran. Seine Laune war dementsprechend scheiße, so stieß er die Tür auf, warf die Tasche in die Ecke und stapfte zu seiner Gitarre, ohne ein Wort zu den anderen zu sagen. Grimmig hängte er sich sein Instrument um und sah dann erst zu seinen Bandkollegen, die ihn verwirrt ansahen. „Hi, Entschuldigung, ich bin zu spät. Können wir anfangen?“ Jui nickte nur und gab Tero ein Zeichen, damit er den Takt vorgab. Gut, so konnte er seinen Frust an der Gitarre auslassen. Das Rame und Jui erst sich fragend ansahen, dann zu Yukine, der nur mit den Schultern zuckte, bekam er nicht mit, ebenso wenig wie er Teros Blick in seinem Rücken fühlte. Er konzentrierte sich nur mehr oder weniger auf sein Spiel. Okay, eher weniger, denn viel mehr beschäftigte ihn die Frage, was er nun tun sollte. Morgen hatte Yukine Geburtstag und die Chance, doch noch etwas zu finden war gering. Ganz davon abgesehen, wo sollte er eigentlich die nächsten Tage wohnen? Die Probe war dementsprechend eine Katastrophe, nach einiger Zeit brach Jui mitten im Song ab und dreht sich um „Gut, das wars. Noch schlechter können wir kaum werden, ich würde sagen wir hören auf.“ Rame nickt „Ja, gut. Für die nächsten acht Tage gebe ich uns frei, einverstanden?“. Tero schlug einen Trommelwirbel „Yeah, Urlaub!“. Rame lachte und stellte seinen Bass weg, Yukine nickte „Gut, wir hatten schon ne Weile nicht mehr so viele Tage hintereinander frei.“. Das stimmte allerdings und Hide wusste ehrlich gesagt nicht, was er solange machen sollte. Acht Tage ohne Proben? Das bedeutete, der Raum würde unbenutzt sein. Hides Blick ging zum alten Sofa, das an der Wand stand, na gut, besser als nichts. Natürlich hätte er einen der anderen fragen können, aber Jui, Rame und Tero, besser bekannt als das Chaos-Trio, teilten sich eine Wohnung und dort herrschte wirklich immer Chaos. Die drei störte das nicht und er war eigentlich genauso, aber dort war einfach kein Platz. Und Yukine? Nein, es war schon schlimm genug das er kein Geschenk für ihn hatte, da musste er sich nicht auch noch bei ihm einquartieren. Also sagte er nichts von seinem Problem, versuchte ein Lachen und meinte „Wenn das der Weg ist um Urlaub zu kriegen, spiele ich öfter so schlecht!“. Alle lachten und die Stimmung war nun weitaus besser als vorher. Jui klopft ihm auf die Schulter und murmelt leise „Morgen um 13 Uhr bei Yuki-Chan?“ in Hides Ohr und er nickt nur, denn in dem Moment traten die anderen auch zu ihnen. „Ich bin dann weg, Sayoko wartet!“ Jui grinst breit und nimmt seinen Rucksack, während Yukine schmunzelt. „Ich dachte, sie heißt Akane?“ Rame schüttelt den Kopf „Nein, das war letzte Woche. Die Herzensdame dieser Woche heißt Sayoko.“. Jui lacht und hebt die Hand, bevor er aus dem Probenraum verschwindet. „Ich hab auch schon den Überblick verloren, mach dir nix draus, Yuki-Chan!“ meint Tero, während er sich seine Tasche nimmt und grinst, als Yukine lacht. „Kein Wunder, wenn er mal länger als einen Monat mit einer aushält, werden wir die Hochzeit planen! Ach, was ist eigentlich mit dir?“. Tero guckt kurz verwirrt und Rame übernimmt die Antwort, mit einem breiten Grinsen „Die Hochzeit planen sie noch nicht, aber sie wird demnächst endlich hierher ziehen. Damit wird sich unser Trio wohl auf ein Duo verkleinern, endlich mehr Platz in der Wohnung.“. Tero schüttelt den Kopf mit der roten Mähne „So schnell nicht, keine Sorge Ra-Chan! Erst mal wird sie eine Weile allein wohnen, bevor wir weitersehen. Bei ihr geht das nicht so einfach.“ Das man Tero verliebt lächeln sieht, ist schon ein Anblick... Yukine schmunzelt „Wissen wir ja. Grüß sie, wenn du wieder mit ihr redest und ich hoffe, sie kommt schnell her.“. „Mache ich! Mata ne!“. Der Rotschopf nickt und verlässt dann mit Rame den Raum, nun sind nur noch Hide und Yukine da. Tero hat seine Freundin durch Zufall in Deutschland kennen gelernt, als sie dort Aufnahmen für ein Video machten. Sie sehen sich nicht gerade oft, aber dank Internet und Webcam lässt sich das ertragen. Nun plant sie anscheinend das Land zu wechseln, aus Liebe. Da kann man schon mal neidisch werden, vor allem da Teros Auserwählte wirklich nett ist, der Ruhepol für den meist überdrehten Drummer. Der blonde Mann stellt seine Gitarre vorsichtig in die Halterung und sieht dann zum anderen, lächelt etwas. „Noch da?“ Gut, das war eine dumme Frage, Yukine hebt eine Braue „Nein, nur mein Geist. Was ist los mit dir?“. Immerhin sind sie doch Freunde, oder etwa nicht? Hide zuckt mit den Schultern, bei dem Blick kann er nicht lügen. „Gomen, ich bin nicht gut drauf. Meine Wohnung steht unter Wasser, ich werde also eine Weile hier bleiben.“. Das mit dem Geschenk erwähnt er nicht, vielleicht findet er ja doch noch was? Yukine stellt seine Gitarre neben die von Hide und schüttelt den Kopf „Unsinn. Du kommst mit zu mir, das ist doch klar.“ Irgendwie hatte er auf genau diese Einladung gehofft, er hätte wirklich nicht selbst gefragt. „Gerne! Das heißt, natürlich nur wenn es dir nicht unangenehm ist.“ Fragend sieht der Blonde zu seinem Bandmate rüber, doch der lächelt nur und geht schon zur Tür. „Rede keinen Unsinn, komm lieber mit!“ Yukine öffnet die Tür und schlendert langsam weiter, er hört wie die Tür zugeht und schnelle Schritte erklingen. Schon geht Hide neben ihm, seine Tasche in der Hand und sie gehen in stummer Eintracht weiter. Erst als sie eine Weile in Yukines Auto sitzen und schon fast bei dessen Wohnung sind, bricht Hide als erster das Schweigen. „Und du lässt mich echt die Tage bei dir wohnen? Ich mein, du bist der ordentlichste von uns und weißt, das ich nie Ordnung halten kann. Der Klempner sagte, das es mindestens eine Woche dauert, bis ich wieder in meine Bude kann und ich war noch nie in deiner Wohnung...“ Er verstummt, als Yukine ziemlich schwungvoll einparkt und ihn dann durch seine Brille hindurch ansieht „Inzwischen müsstest du wissen, das ich mit euch Chaoten ganz gut auskomme. Von den anderen war nur Rame mal bei mir, ich komme lieber zu euch. Was den anderen auch lieber ist, immerhin räume ich da auf. Wenn es irgendeinen Grund gibt, warum du nicht bei mir übernachten willst, okay. Dann nenn ihn mir, oder komm mit hoch.“. Trotz der Worte steigt er erst mal aus und unterdrückt ein Seufzen. Anscheinend wollte Hide wirklich nicht mit, andererseits war er schon bis hierher mitgekommen. Yukine befürchtet das es sich bald, sogar sehr bald, entscheiden würde, ob ihre Freundschaft noch Bestand hatte. Ein wenig verwirrt stieg Hide aus dem Auto und sah zu seinem Bandmate. Hatte er selbst sich wirklich so angestellt, das Yukine befürchtet das er nicht mitwill? Na toll, nun hatte er nicht nur kein Geschenk für sein Yu-Chan, sondern hatte ihn auch noch gekränkt. Das war wirklich ein schlechter Tag für Hide! Aber er fasst seine Tasche fester und schüttelt den Kopf „Yuki-Chan, nun redest du Unsinn! Da versuche ich einmal höflich zu sein und das kommt dabei raus.“ meint er grinsend, während er ums Auto rumkommt. „Sag mir lieber, wo wir nun lang müssen.“ Der Schwarzhaarige schließt das Auto ab und deutet erleichtert auf eines der Häuser. Nachdem er Hide das wirklich winzige Gästezimmer gezeigt hatte, hatten sie es sich im Wohnzimmer gemütlich gemacht und Pizza bestellt. Die ganze Zeit hatten sie kein einziges ernstes Wort gesagt, sondern nur herumgeblödelt und viel gelacht, bis Yukine sich irgendwann in seine Sofaecke kuschelte, die Beine anzog und die Arme drum legte. Hide kannte diese Pose schon, der Schwarzhaarige saß oft so, immer wenn er sich innerlich zurückzog. Nachdenklich musterte der Blonde den anderen, er hatte eigentlich gedacht, alles wäre okay. „Yuki-Chan?“ vorsichtig tippte er dem anderen aufs Knie. „Ja?“ kam die leise Antwort aus der Ecke. „Was ist los mit dir?“ Yukine schüttelte den Kopf, die Frage regte ihn irgendwie auf „Mit mir? Garnichts, die Frage ist doch eher, was ist mit dir. Ich bin nicht derjenige, der seit zwei Wochen sofort nach den Proben verschwindet. Du... Ach, vergiss es. Entschuldige und vergiss es einfach.“. Er hat gesehen, wie verwundert Hide guckte und würde seine Worte am liebsten ungesagt machen. Er wollte die Antwort doch gar nicht hören, wollte nicht, das die Freundschaft mit dem Blonden in die Brüche ging. „Yuki-Chan, ich... Ich hatte was zu erledigen.“ „Etwas, das du keinem von uns erzählt hast. Nichtmal mir.“ Hide zögerte einen Moment, sagte dann das absolut falsche und wusste sobald die Worte seinen Mund verlassen hatten, das es falsch war „Die anderen wissen um was es geht.“. Einen Moment lang sah Yukine ihn einfach nur an, sein Inneres zog sich schmerzhaft zusammen, dann stand er auf „Achso. Fühl dich wie zuhause, ich gehe ins Bett. Gute Nacht.“, drehte sich um und verschwand aus dem Wohnzimmer. Hide hörte nur noch, wie die Schlafzimmertür etwas heftig geschlossen wurde und vergrub den Kopf in den Händen. „Ich Vollidiot!“ Wie hatte er das so sagen können? Okay, es war die Wahrheit. Die anderen drei wussten das er verzweifelt ein gutes Geschenk suchte, aber Yukine wusste es nicht! Und jetzt hatte er es falsch verstanden. Verdammt, er war wirklich ein Vollidiot, er hatte doch nicht gewollt, das Yukine das falsch verstand. Er wollte doch nur den anderen mit einem Geschenk überraschen. Nur leider hatte er ihn jetzt nicht nur verletzt, sonder er hatte auch immer noch kein Geschenk. Er würde das nie wieder gut machen können... So saß er einige Minuten, bis ihm etwas einfiel. Ja, er könnte es versuchen! Sofort sprang er auf und durchsuchte die kleine Küche, Mehl, Zucker und so weiter. Was, keine Eier? Und auch kein Puderzucker, also nahm er sich den Wohnungsschlüssel und schlich sich aus der Wohnung. Hier gab es sicher einen 24 Stunden Convini in der Nähe, er musste ihn nur finden! Yukine lag auf seinem Bett und starrte die Decke an, von draußen schien die Straßenlaterne ins Zimmer und warf bizarre Schatten. Als er hörte, wie die Wohnungstür leise ins Schloss fiel, seufzte er, drehte sich auf den Bauch und vergrub sein Gesicht im Kissen. Wie hoch war die Chance, das man sich so umbringen könnte? Er drückt den Kopf noch tiefer ins Kissen, vielleicht würde es ja klappen. Das war es also. Sie würden sich weiterhin bei den Proben sehen, aber er würde sich einfach aus allem anderen raushalten. Keine Party mit den anderen mehr, kein zusammen rumgammeln nach Proben oder Aufnahmen. Beim Gedanken an die Tour, die in den nächsten Monaten anstand, wurde ihm übel. Mindestens drei Wochen auf engstem Raum mit Hide. Er würde sich wohl mit Musik und Lesen beschäftigen, ablenken von der Nähe des anderen. Denn nun endlich konnte er es vor sich selbst zugeben, Hide war schon eine Weile nicht nur sein Kumpel, nein. Es war schon mehr und das war der Grund, warum es jetzt so wehtat. Wie konnte er auch so dumm sein? Niemals innerhalb einer Band und vor allem, verliebe dich niemals in einen Freund, schon gar nicht in den besten Freund. Tja, es gibt eben Regeln, an die man sich nicht immer halten kann und das war eine davon. Es hatte keinen Sinn nun darüber zu jammern, er musste einen Weg finden damit Hide nichts von seinen Gefühlen mitbekam. Und auch keiner der anderen, das dürfte recht schwierig werden. Rame war ein guter Beobachter, die anderen beiden würden sich auch fragen warum er sich plötzlich fernhalten würde. Also brauchte er eine glaubhafte Ausrede, doch ihm fiel keine ein. In seinem Kopf herrschte Leere, bis auf zwei Gedanken: Er bedeutet mir soviel... Und: Er darf es nie erfahren. Frustriert seufzte er erneut und hob den Kopf, er lebt immer noch und kein Ende in Sicht. Irgendwo müsste doch sein MP3-Player sein? Die Dunkelheit stört ihn nicht. Im Gegenteil, das einsame Licht von draußen reicht ihm und kurz darauf hat er den Player auch schon gefunden und dreht die Musik auf. Die Außenwelt kann ihm im Moment den Buckel runterrutschen und er dreht sich wieder auf den Rücken, um erneut die Schatten anzustarren, die dank der Straßenlaterne und dem Baum vorm Haus an der Decke spielen. Einfach hier liegen bleiben und alles vergessen, ja. Hide hatte in der Zwischenzeit zum ersten Mal an diesem Tag wirklich Glück und fand einen Laden, suchte alles zusammen was er brauchen würde, bekam sogar Erdbeeren und wurde nichtmal erkannt. So langsam verstand er, warum Yukine seine Wohnung in dieser ruhigen Gegend nicht aufgeben wollte, es war sehr viel entspannender als dort wo er wohnt. Vermutlich würde er selbst sich hier aber bald langweilen, er brauchte einfach mehr Leben um sich herum. Langsam schlendert er zurück, leicht lächelnd, wie würde Yuki-Chan wohl reagieren? Er würde sich freuen, ja, aber würde er ihm auch den dummen Satz vergeben, der ihn anscheinend verletzt hatte? Wo er gerade daran denkt... Das war das erste mal, das Yukine sich so zurückgezogen hat. Selbst wenn es mal Streit in der Band gibt, ist es meist Yukine der schlichtet und vermittelt. Warum also hat er das vorhin persönlich genommen? Und warum fragt er sich das andauernd? Na gut, sie sind Freunde, darum. Ja. Genau. Freunde. Zufrieden mit der Antwort, die er sich selbst gegeben hat erreicht er die Wohnung wieder und schleicht sich rein. Da alles dunkel ist will er Yukine natürlich nicht wecken, so lässt er die Schuhe im Flur zurück und macht nur in der Küche Licht Zuerst wirft er einen Blick zur Uhr, es ist schon nach drei Uhr nachts, also hatte Yukine schon Geburtstag! Aber gut, so hatte er genügend Zeit, bevor Yuki-Chan am morgen aufwachen würde und er würde bis dahin auch das Geschenk fertig haben. Gut gelaunt macht Hide sich ans Werk, sucht sich Schalen, den Mixer und Rührlöffel zusammen, reiht alles auf dem Tisch auf und kippt als erstes Mehl in die Schüssel. „Zucker, Eier, Butter... Was fehlt noch?“ er rührt einfach alles zusammen. Mehr als zwei Stunden später ist der Teig dann sogar fertig, die drei Versuche vorher sind leider total danebengegangen. Aber der hier schmeckt gut, Hide kippt den Teig in die Form und schiebt es in den Ofen. Gut, nun brauchte er Puderzucker und die Lebensmittelfarbe, rührt einen Zuckerguss an und prüft immer mal, ob der auch schmeckt. Schmeckt wirklich, sogar sehr gut, aber nun muss er noch mal von vorne anfangen, weil er nicht mehr genug für die Torte hat. „Ich sollte nicht mehr Hide heißen, sondern Naschkatze!“ brummt er vor sich hin, während er in einer größeren Schale eine neue große Portion Zuckerguss rührt. „Gut, lila hab ich. Was nehme ich noch? Ah, rot und blau alleine!“ Hide ist eben der Meinung, wenn schon Torte und Zuckerguss, dann auch bunt. Ab und zu nascht er auch mal davon, aber es ist ja nun genug da. Von den Erdbeeren, die er gekauft hat sind auch schon einige in seinem Mund verschwunden und er muss aufpassen, das er genug für den Kuchen übrig lässt. Backen macht Spaß, er sollte das viel öfter machen! Ganz besonders für sein Yuki-Chan. „Yuki-Chan, mein Yu-Chan… Yu-Yu-Chan…” summt er eine Weile vor sich hin, bis er irritiert aufhört. Mein Yu-Chan? Was brabbelt er denn vor sich her? Besser nicht darüber nachdenken. Kapitel 2 Was Hide nicht mitbekommt ist, das Yukine noch überhaupt nicht geschlafen hat. Er konnte einfach nicht einschlafen und das mit dem Vergessen hat auch nicht geklappt, seine Gedanken beschäftigen sich einfach viel zu sehr mit „Was-Wäre-Wenn“ Spielchen. Ohne die Musik auszumachen will er gerade in die Küche und irgendwas trinken, wenn möglich Alkohol, doch schon im Flur bleibt er stehen. Wieso ist die Küchentür zu? Und warum brennt da drinnen Licht? Sofort schaltet er denMP3-Player ab, zieht sich die Stöpsel aus den Ohren und legt alles vorsichtig auf die Kommode. War Hide noch hier? Nein, er hatte ja gehört, wie die Tür zuging. Einbrecher? Was wollten die in der Küche schon stehlen, außer dem winzigen Vorrat an Alkohol? Vermutlich war Hide noch mal in der Küche gewesen und hatte einfach nur vergessen, das Licht auszumachen. Genau, das wird’s sein. Trotzdem schleicht sich Yukine, mit nicht mehr als T-Shirt und Boxershorts bekleidet, weiter und stutzt erneut, als er leise Geräusche hört. Sehr langsam öffnet er die Tür einen Spalt, gerade weit genug um reinsehen zu können... Hide? Sein erster Gedanke ist: Er ist noch hier?! Sein zweiter: Kâmi-Sama, wer soll das wieder aufräumen? Überall in der Küche ist Teig verteilt, ein bisschen klebt sogar an der Decke. Auf dem Boden liegen zerbrochene Eier, der Tisch ist beladen mit dreckigen Schalen und Butter klebt an einer Seite, eine Zuckerspur zieht sich einmal quer drüber, außerdem ist der Tisch voller Mehl und nicht nur der Tisch... Denn auch Hide selbst hat Mehl im Haar und an einer Wange. An der anderen klebt ein wenig Teig, die Nasenspitze ziert ein lila Zuckergussfleck und am Kinn ist einer in blau. Yukine starrt ihn einfach nur an, in stummer Verzückung. So kawaii! Und Hide? Der bekommt davon nichts mit, sondern rührt fröhlich den roten Zuckerguss weiter, leckt noch mal den Löffel ab und leckt sich dann über den Mund. Nun glänzen auch die Lippen leicht rot und Yukine schließt kurz die Augen. Und da sollte noch jemand fragen, warum er den blonden Gitarristen so süß findet! Allerdings steigt ihm langsam ein Geruch in die Nase und er öffnet die Augen. „Hide? Was riecht hier so verbrannt?“ Der Blonde lässt die Schüssel fallen, glücklicherweise landet sie auf dem Tisch und nicht auf dem Boden. „Kâmi-Sama, der Kuchen!! Yuki-Chan, raus hier!“ kommandiert Hide und reißt die Backofentür auf. Ziemlich verwirrt tut Yukine sogar, was der andere gesagt hat und schließt die Tür, lehnt sich an die Flurwand und schüttelt den Kopf. Er hat keine Ahnung, was das gerade sollte. Warum war Hide noch hier? Und was tat er in der Küche? Nun, solange er die Sauerei nicht aufräumen müsste, kann es ihm recht egal sein. Yukine stößt sich von der Wand ab und geht ins Wohnzimmer, kuschelt sich dort in die Sofaecke und kehrt zu der einzigen interessanten Frage zurück: Warum war Hide noch hier? Er hatte gehört, wie die Tür zuging oder hatte er sich das nur eingebildet? Das machte die Sache nur noch komplizierter. Es wäre besser gewesen, wenn Hide gegangen wäre, dann hätten sie damit einen Schlussstrich gezogen. Nun würde er ihm erklären müssen, warum er sich zurückzieht. Nein. Er würde es nicht erklären müssen, warum auch? Immerhin ging es keinen der anderen an, welche Gründe er hatte. Und er würde lügen müssen, wenn wirklich jemand nach dem Grund fragen würde. Das Bild von Hide, wie er da eben stand und sich durch das Lecken roten Zuckerguss auf die Lippen schmiert, will nicht aus seinem Kopf verschwinden. Wie gerne hätte er von diesem Zuckerguss probiert.... Lauter angenehme Bilder entstehen in seinem Kopf sodass er gar nicht realisiert, warum Hide überhaupt voller Zuckerguss ist. Oder das er ihn wegen eines Kuchens aus der Küche geworfen hat. Während Yukine damit beschäftigt ist vor sich hinzuträumen, hält Hide seine Hand unter kaltes Wasser. Natürlich hatte er in der Eile vergessen, das die Form heiß ist und sich die Hand verbrannt, als er den Kuchen mehr oder weniger gerettet hatte. Zu seinem Glück ist der Kuchen nicht schwarz, sondern gerade richtig. Nur ein Stück Teig das außen an der Form klebte, war verbrannt und hatte den Geruch verursacht. „Baka desu...“ murrt er und schüttelt die Hand etwas. Was solls, zuerst muss der Kuchen fertig sein, danach kann er immer noch Salbe für die Hand suchen. Zuerst kommt überall der lila Zuckerguss drüber, dann verteilt er kunstvoll blaue und rote Zuckergusstropfen, einer hier, einer da... „Der Kuchen hat Masern. Hoffentlich steckt sich Yuki-Chan damit nicht an“ grinst er vor sich hin. Während er die Erdbeeren mit einem Rest Zuckerguss festklebt, stellt er sich Yukine voller Zuckergusstupfen vor. Und irgendwie gefällt ihm das Bild ziemlich gut. Er könnte das süße klebrige Zeug von ihm ablecken. Was dachte er da nur wieder? Es wurde wirklich Zeit, das er damit aufhört, sonst könnte man noch annehmen, er würde was von Yukine wollen. Und das stimmt ja nicht. Ganz sicher nicht, immerhin sind sie Freunde. Das ist die beste Erklärung, nicht wahr? Als Hide sich mit dem fertigen Kuchen ins Wohnzimmer schleicht um ihn als Überraschung auf den Tisch zu stellen, findet er Yukine schlafend auf dem Sofa. Der Schwarzhaarige hat sich im Schlaf auf dem Sofa ausgestreckt und murrt leise, während er ein Sofakissen umarmt. Kein Wunder, nur in T-Shirt und Boxer dürfte es doch recht kalt sein, also greift Hide nach der Decke und legt sie dem anderen über. Lächelnd setzt er sich dann in den Sessel, zieht die Beine an und betrachtet sein Bandmate und besten Freund. Yukine sieht irgendwie niedlich aus wie er sich in die Decke kuschelt, ohne aufzuwachen und der blonde Gitarrist kann seinen Blick überhaupt nicht abwenden. „Yu-Chan.“ murmelt er leise und streicht sich durch die Haare, was passiert hier? Verliebte er sich gerade in einen Mann? In seinen besten Freund? Nein. Um ehrlich zu sein verliebt er sich nicht. Er erkennt es nur recht spät, das er das schon längst ist. Darum verbringt er die meiste Zeit mit Yukine und darum auch die verzweifelte Suche nach einem Geschenk. Während er weiter den anderen betrachtet versucht er sich zu erinnern, wann er das letzte Mädchen hatte. Es ist bestimmt schon vier Monate her, vielleicht länger und ihm ist es gar nicht aufgefallen. Das Interesse war einfach nicht mehr da gewesen, keine hatte ihm den Kopf verdreht oder war ihm auch nur wirklich ins Auge gefallen. Was als Freundschaft begann wurde im Lauf der Zeit zu mehr. Zu viel mehr. Sie hatten sich von Anfang an direkt gut verstanden und das er bei Vidoll einstieg ist noch gar nicht so lange her. Da war direkt eine Verbindung gewesen zwischen den beiden Gitarristen und sie ist tiefer, als er selbst geahnt hat. Nachdenklich stützt Hide den Kopf in die Hände, was soll er nur machen? Er konnte ja schlecht sagen: ´Ach Yukine, ich weiß übrigens das du auf Männer stehst. Wie wärs, lass es uns probieren, ich glaub nämlich das ich mich in dich verliebt habe.´ So ein Blödsinn, aber irgendwas sollte er tun. Nur was? Wie spät ist es überhaupt? Es ist schon fast acht Uhr, also kein Wunder das er sich müde fühlt. Er sollte wirklich etwas schlafen, nachher würde der Rest der Band hier auftauchen und bis dahin würde er sicher keine Lösung finden. Seufzend schließt er die Augen und ist gleich darauf eingeschlafen, in seinem Traum löst sich die vertrackte Situation ganz einfach auf. Einige Zeit später schlägt Yukine verschlafen die Augen auf, wieso liegt er auf dem Sofa? Das war nicht wichtig, also richtet er sich gähnend auf, was macht der Kuchen hier? Hide war auch noch hier, der Blonde schlief noch immer im Sessel und nach dieser Entdeckung war alles andere erst mal uninteressant für Yukine. Langsam steht er auf und geht rüber zum anderen, wickelt sich in die Decke und setzt sich einfach auf den kleinen Couchtisch. So nah am Blonden, ihre Knie berühren sich fast und Yukine sieht ihn an. So friedlich und entspannt sieht der große Gitarrist aus, dabei muss es doch unbequem sein im Sessel. Langsam und sehr vorsichtig streckt Yukine die Hand aus, wischt dem Blonden den Zuckerguss vom Kinn und von der Nase. Dann fährt sacht durch die Haare des anderen und lächelt. Warum auch immer, Hide war noch hier. Und auch wenn ihre Freundschaft nach gestern nicht mehr dasselbe war, er würde nicht aufhören können an den Blonden zu denken. Immerhin denkt er seit Monaten nur über ihn nach, auch wenn das keiner je erfahren würde und auch wenn er ab jetzt mehr Abstand zwischen sich und ihn bringen muss, damit es nicht in einer totalen Katastrophe endet. Diese Sekunden, in denen er den anderen berührt wird er in seinem Herzen einschließen. Die wenigen Augenblicke, in dem er das tut wovon er schon eine Weile träumt, endlich den großen Gitarristen zu berühren, endlich zu wissen wie sie sich anfühlt, die Haut des anderen. Nicht im Vorbeigehen gestreift, nicht beim MakeUp helfen, nein. Sondern mit voller Absicht den Blonden berühren. Yukine betrachtet seine Finger, wie sie sanft durch die blonden Haare des anderen streichen, dann gleiten sie langsam am Hinterkopf hinab zum Nacken und streicheln ihren Weg über den Hals des anderen entlang. Unendlich vorsichtig fahren die Finger höher, gleiten über die Wange und der Schwarzhaarige verfolgt ihren Weg mit den Blicken, immer weiter bis sie die Schläfe erreichen und er in die offenen Augen des anderen blickt. Ohne ein Wort zieht er seine Hand zurück und die Decke fester um sich. Er reißt seinen Blick von den dunklen Augen Hides los und steht langsam auf, hier endet es also, aber er bereut diese Sekunden nicht. „Hör nicht auf.“ Yukine erstarrt in der Bewegung und sieht wieder zu Hide, was? Hatte er sich verhört? Hatte der andere ihm gerade wirklich gesagt, er soll nicht aufhören? Hide erwidert den Blick, ohne noch etwas zu sagen, er ist sich nicht sicher was passiert ist. Die sanften Berührungen hatten ihn geweckt und es... Es hatte sich gut angefühlt. So angenehm, das er nicht nachgedacht hatte, die Bitte war ihm einfach so entschlüpft. Beide sehen sich an, schweigend, nicht sicher wie es nun weitergehen wird, oder ob überhaupt. Kein Wort durchdringt die Stille, nicht ein Laut ist zu hören, als einer der beiden die Entscheidung trifft. Fast noch vorsichtiger als vorhin hebt Yukine dann wieder die Hand, hält kurz inne und legt die Finger erneut an Hides Wange. Zögernd streicht er zärtlich über die Haut, sieht dabei Hide in die Augen. Und als der Blonde leicht lächelt und seine Wange an Yukines Hand schmiegt, lächelt auch der Schwarzhaarige endlich. Etwas unsicher hebt dann auch Hide die Hand und streicht dem anderen durch die langen schwarzen Haare. Beide verbringen eine kleine Ewigkeit damit ihre Gesichter so zu erkunden, als ob sie blind wären und sich nur so ein Bild des anderen machen könnten. Hides Finger wandern erneut über die Wange und bis zum Mund. Vorsichtig spielt er mit Yukines Lippenpiercing, er wollte schon lange wissen wie sich das anfühlt und probiert sacht, ob es sich drehen lässt. Hides Hand verharrt an Yukines Mund und die Hände des Schwarzhaarigen bewegen sich auch nicht mehr, bleiben auf den Wangen des Blonden liegen. Ohne es wirklich zu bemerken nähern sich ihre Gesichter bis nur noch wenige Zentimeter dazwischen sind und sehen sich vier unendliche Herzschläge lang schweigend in die Augen. Dann ist es erneut Yukine, der den ersten Schritt macht und den Abstand überbrückt, er schließt die Augen und legt sanft seine Lippen auf Hides. Zart und so weich, er schmeckt noch ein wenig den Zuckerguss von dem Hide vorhin genascht hat. Lange dauert diese zärtliche Annäherung leider nicht, denn laut und unerbittlich schrillt Hides Handy los und er löst sich bedauernd vom anderen. Yukine öffnet die Augen und blinzelt. „Was?“ „Es ist elf, die anderen sind in zwei Stunden hier.“ der Blonde lächelt den anderen an und Yukine blinzelt erneut „Warum? Wir haben doch Urlaub.“ Hide lacht leise „Happy Birthday, Yuki-Chan! Hast du schon wieder deinen Geburtstag vergessen?“ Als der Rest der Band um 13 Uhr klingelt, öffnet ihnen ein breit grinsender Hide die Tür, während sie das genauso strahlende Geburtstags J-Rockerchen im Wohnzimmer finden. Tero und Jui sehen von einem zum anderen, irgendwas war anders. Rame schaltete schneller als die beiden und lacht, dann begann auch Tero zu grinsen „Hat es also endlich Klick gemacht?“. Jetzt hatte auch Jui kapiert und lachte „Dann willst du vielleicht unsere Geschenke nicht mehr?“ und hält das wirklich große Päckchen hoch. „Vergiss es, her damit!“ Yukine streckt die Hände aus und bekommt erst von Tero den Bonsai in die Hand gedrückt, der fast verdeckt ist durch die große blaue Schleife die der Rotschopf dem Bäumchen umgebunden hat. Lachend stellt der Gitarrist die Schale samt Baum ins Regal neben die beiden anderen. „Arigato! Aber so langsam musst du dir was anderes ausdenken, Tero. Ich habe bald keinen Platz mehr.“ der schwarzhaarige lächelt und dreht sich zu den anderen, „und was ist da drin?“. Er streckt erneut die Hände nach dem großen, sehr bunt verpackten Geschenk aus und bekommt es auch endlich. „Das ist von Jui und mir, Tero hat auch noch etwas dazugegeben.“ meint Rame, während er, Jui, Tero und auch Hide ziemlich gespannt warten, wie Yukine reagieren wird. Der legt das schwere Teil erst mal auf den Tisch, kämpft sich durch die Schnüre und drei Lagen Geschenkpapier, unter dem ein Karton zum Vorschein kommt. Neugierig hebt er den Deckel hoch und... starrt einfach nur die Gitarre an, die dort dunkelrot glänzend liegt. Die silbernen Kanji seines Namens heben sich deutlich ab und Yukine reißt den Blick los, um die anderen anzusehen. „Ihr.. Das ist... Wahnsinnig. Danke. Vielen Dank.“ stottert er und mehr bekommt er nicht raus. Hide hält Tero die Hand hin „Ich hab dir doch gesagt, ihm werden vor Rührung die Worte fehlen. Du schuldest mir 100 Yen.“. Jui lässt sich lachend aufs Sofa fallen, Rame schüttelt lachend den Kopf und auch Yukine muss lachen. Der Rest des Tages verlief so weiter, mit Kuchen, Alkohol und viel Gelächter. Als abends endlich die Tür hinter den anderen zufällt, bleibt Yukine einen Moment an der Tür stehen und schließt die Augen. Was für ein Tag. Ein neuer Bonsai, eine neue Gitarre und Hide. Falls das ganze was ernstes ist und nicht nur eine einmalige Sache zu seinem Geburtstag. Kâmi-Sama, konnte das sein? War das alles nur für heute? Er hatte sich vorhin beim Kerzen auspusten nur eine Sache gewünscht, also kann es jetzt nicht schon zu Ende sein. Geburtstagswünsche gehen doch in Erfüllung, oder? Langsam öffnet er die Augen und dreht sich um. Hide lehnt in der Tür zum Wohnzimmer und sieht ihn lächelnd an, während er eine Hand nach ihm ausstreckt. „Wo waren wir vorhin stehen geblieben, Yu-Chan?“ Yukine geht zu ihm, nimmt die Hand und lächelt, als Hide ihn an sich zieht. Dann hebt er den Kopf, „Ich glaube, ich hatte dem Geschmack von Zuckerguss auf deinen Lippen nachgespürt.“ Hides Antwort ist wortlos, er legt die Arme um sein Yu-Chan und küsst ihn. Ja, Geburtstagswünsche werden wahr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)