Die erste Liebe oder wie es hätte sein können... von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 4: Heimreise mit Hindernissen ------------------------------------- Andre saß auf dem Kutschbock und dachte nach, was gesehen war. Warum war sie so geknickt? Das war nicht die Oscar die er kannte. Was könnte auf einem Ball passiert sein, dass Oscar so aufgeregt hatte? Falls ihr ein Mann zu nahe getreten wäre, hätte sie sich zu helfen gewusst. Wer, wenn nicht Oscar? So eine Begegnung hätte er keinem gewünscht. Er konnte sich auch nicht vorstellen, dass Oscar ganz unbewaffnet gewesen wäre. Ihren kleinen silbernen Dolch trug sie doch immer bei sich. Als sich André gerade vorstellte, wo so ein Dolch wohl Platz hatte, unter den vielen Spitzen eines pompösen Seidenkleides… wie er sich kalt an ihre Wade oder sogar ihren Oberschenkel schmiegen würde, stieß es ihm unsanft nach vorne. Er hatte sich gerade noch mit einem Arm und einem Bein am Kutschbock festkrallen können, sonst hing er in der Luft. Wie ein Affe hatte er sich so eingehackt, als er von hinten eine Stimme vernahm „André, was ist passiert, meine Tür klemmt.“ Die Kutsche hing schief, leicht nach rechts vorne gebeugt. Ihre Position war wirklich sehr unsicher. Sie würde in den nächsten Minuten wohl weiter nach vorne kippen, sobald das Holz weiter nachgeben würde. „Eine Speiche wird gebrochen sein. Warte! Beweg dich nicht! Ich komme gleich zu dir!“, rief André, während er langsam sich wieder in eine vertikale Lage brachte und von der Kutsche hinunter kletterte. Er richtete sich auf und betrachtete das Unglück. Andre hatte Recht. Es war wirklich eine Speiche gebrochen und die Lage der Kutsche wirkte sehr unstabil. Das linke Hinterrad hing völlig in der Luft. Bevor er sich noch genauer ein Bild machen konnte, vernahm er schon Oscars Stimme „Dieses verdammte Kleid, mit einer Hose wäre ich schon längst draußen.“ Das Holz hatte sich verzogen als die Kutsche gekippt war und man konnte die Türen nicht mehr öffnen. „Oscar ich schaffe es nicht! Ich bring die Tür nicht auf! Drück’ dagegen!“ schnaubte André unter Anstrengung. „Nein es geht nicht! Du wirst das Fenster nehmen müssen!“ „Mit dem Kleid und dem Unterrock pass ich nie durch“, hallte es von drinnen. „Dann zieh’ es aus!“, als André das ausgesprochen hatte, wurde ihm erst bewusst was er da gesagt hatte. Wie gerne hätte er diese Worte in einem anderen Zusammenhang zu ihr gesagt. „Ich meine, zieh’ dir den Unterrock aus“, damit hatte er sich gerade noch gerettet, alles andere wäre unpassend gewesen. Scheinbar war ihr das auch sofort eingefallen und er sah sie sogleich, wie sie sich wie eine Schlange windend aus dem Fenster bewegte. André war sofort zur Stelle, packte sie an ihrer Taille und half ihr herauszukommen. Er spürte den seidigen Stoff unter seinen Händen und nahm ihren warmen Körper darunter war. Oh wie gerne hätte er nur mit ihr getanzt. Nur ein einziges Mal. Alle Blicke wären auf sie beide gerichtet gewesen. Niemand hätte ihrem Glanz wiederstehen können und auch jetzt… Sie sah noch immer bildhübsch aus, obwohl ihre Frisur unter dem Unfall merklich gelitten hatte. Endlich hatten sie es geschafft, sie mit vereinten Kräften zu befreien. Nun stand sie vor ihm schwer atmend ihre Brust hob und senkte sich, ihr Kleid war ihr auf einer Seite von der Schulter gerutscht, so weit, dass man den Ansatz ihrer Brüste erkennen konnte, selbst ihr Mieder konnte er hervorblitzen sehen. Es was champagnerfarben und aus reiner Spitze. Alleine für diesen Anblick hätte Andre auf der Stelle sterben können. Nur einmal über ihren zarten Körper streichen zu dürfen, ihr Haar berühren und ihren Geruch aufzusaugen. Er blieb mit seinen Gedanken an ihr hängen. „André, wir müssen die Pferde los machen! Wo bist du denn mit deinen Gedanken?“, sprach ihn Oscar an. „Ja, du hast Recht!“ ´Oh mein Gott, wenn du wüsstest an was ich gerade gedacht habe. Du wärst wohl entsetzt’, er musste schmunzeln. Er war gerade dabei sich um ihr Geheiß zu kümmern, trotzdem konnte er verfolgen wie sich Oscar immer weiter vom der Straße entfernte und sich den Weg durch eine Baumgruppe geschlagen hatte. Sie stand einfach da im Schatten der Bäume, die ihre Gestalt verbargen und blickte auf den kleinen Bach in einigen Metern Entfernung. Es wirkte so friedlich, so zufrieden. Der silberne Schein des Mondes war von ihm so angetan, dass er sich auf seiner Oberfläche spiegelte und an manchen Stellen ihm bis zum Grund durchdringen wollte. Oscar hatte sich unterdessen an den schmalen Stamm einer Weide gefügt, sie spürte seine rippige Haut und erkannte darin die Geschichte der Jahreszeiten, die Energie des Wassers denen er standhalten musste. Wenn es stärker regnete, konnte selbst so ein kleiner Bach zu einem tosenden Strom werden. Jetzt war sie André so nahe, dachte Oscar. Er hatte sie mit seinen Händen aus der Kutsche gehoben, er hatte überaus kräftige Hände, die aber nicht denen eines Stallknechts glichen. Sie wirkten annähernd aristokratisch. „Ach Andre!“, sie musste seufzen. Was empfindest du nur für mich? Ich weiß ja, dass du mich sehr schätzt als Kameraden, als Kommandanten und als Menschen, ....aber als Frau? Hatte er je bemerkt, dass sie in Wirklichkeit eine Frau war. Sicher wusste er es, aber fühlte er es auch...? Hatte sie ihm überhaupt je die Chance dazu gegeben, dass er sie mit andern Augen sehen hätte können? Sie versuchte ja nicht nur wie ein Mann zu sein, sie musste besser sein als jeder Mann. Sie musste schneller reiten, aggressiver fechten und so war die Antwort auf ihre soeben gestellte Frage ein klares - NEIN! „Oscar, ich wäre dann so weit!“, vernahm sie seine Stimme in ihrem Rücken. „Du wirst mit dem Kleid noch irgendwo hängen bleiben!“ ‚Na ja, Oscar kann zwar wie die beeindruckendste Gräfin aussehen, aber... Sie ist einfach anders. Sie ist ihren Weg gegangen wie sie es für richtig gehalten hat, egal ob Frau oder nicht! Oscar, ich werde immer für dich da sein, was das Leben auch bringen mag. Ich hatte das einmal vor langer Zeit geschworen und lieber würde ich nicht mehr leben als nicht an ihrer Seite zu sein’, dachte André. Sie kam ihm so betrübt vor und er musste sich daran erinnern, dass sie noch eben im Schlosspark geweint hatte. Was war nur mit seiner Oscar? Sie ließ sich doch sonst ihre Gefühle nicht so leicht anmerken. Wahrscheinlich hatte es etwas mit Hans Axel von Fersen zu tun. André hatte bemerkt, dass auch der Graf den Ballsaal verlassen hatte, um etwas im Garten zu suchen. Gott sei dank wurde er nicht von ihm gesehen, sonst hätte er wohl eins und eins zusammen zu zählen gewusst. „Oscar wir könnten dann weiter…“, sagte Andre behutsam. „Gib mir bitte noch einen Moment“, antwortete sie und machte einen kleinen Schritt nach vorn um ihre Absicht zu bestätigen. „Gut Oscar, ich warte dann oben an der Straße“, wandte er sich ihr zu. „Nein, das musst du nicht! Bleib doch!“, waren ihre nächsten Worte. Scheinbar war sie wirklich traurig und wenn seine Gegenwart sie beruhigte, würde er gerne bleiben. Er konnte sie nur betrachten, ihr hochgestecktes Haar umschmiegte in Strähnen gefühlvoll ihren Hals. Sollte er es wagen und sie behutsam berühren, einfach nur als Freund. Sie würde nicht merken, dass mehr dahinter stand, wenn er vorsichtig wäre. So legte André Oscar sanft seine Hand auf ihre Schulter. Er glaubte zu spüren wie sie kurz zusammenzuckte, aber sonst keine weiteren Reaktionen zeigte. Er musste sich verdammt noch mal bemühen die Hand ruhig zu halten und sie nicht zärtlich zu streicheln. Liebevolle Berührungen hätten vielleicht romantische Gefühle vermittelt und er wusste nicht, ob ihr das recht gewesen wäre, aber Oscar schien seine Hand nicht zu stören. Er traute sich sogar ihr noch einen kleinen Schritt näher zu rücken. André wusste, dass sie die Wärme die von seinem Körper ausging schon spüren musste, obwohl noch keinerlei physische Berührung stattfand. Sie nahm es wahr und Oscar fühlte sich in seiner Nähe geborgen, beschützt vor der Kälte, die sonst ihren Rücken mit eisigen Fingern gestreift hätte. Doch berührte André sie nur wie ein Freund, sie konnte keinen vorsichtigen Annäherungsversuch wahrnehmen. Er versuchte ihre Privatsphäre zu wahren! Empfand er nichts für sie außer Freundschaft? Sie müsste sich nur umdrehen, ihn küssen….dann wüsste sie es, aber sollte sie so weit gehen? Plötzlich drehte sie sich um zu André. Sie war ihm so nahe, so dass kaum eine Hand zwischen ihnen Platz gehabt hätte. Sie konnte seinen warmen Atem auf ihrem Haar spüren. Er war doch um einiges größer als sie. Nur noch einige Zentimeter trennten ihre Lippen von einander. Sollte sie es jetzt wagen, mit ihren Mund langsam seine Oberlippe zu erspüren? Nur ein Kuss... ganz kurz um zu wissen ob er ihn erwidert. ‚Warum kommt mir Oscar so nahe, könnte es etwa sein... oder träume ich... Klar, das kann nicht real sein, sie trägt ja ein Kleid’, schmunzelte André und da hatte es sich Oscar auch schon anders überlegt. Sie würde ihn nicht küssen. Sie würde ihm nie ihre Gefühle offenbaren. Sie wollte nicht zurückgewiesen werden. All diese neuen Empfindungen und Verwirrungen sollten keinen Platz in ihrem Leben haben. Sie würde weiterleben wie ein Mann und es würde schon von allein wieder vergehen, dachte sie. Bis dahin war es schon genug ihn nur in ihrer Nähe zu haben. So beugte sie sich zu seinem Ohr und flüsterte ´Ja, gehen wir!´ André wurde aus seiner Fantasie gerissen. Oscar würde ihn nicht küssen! Sie war nur in Gedanken gewesen. Wahrscheinlich hatte sie gar nicht bemerkt wie nahe sie ihm gewesen war. So wandte er sich von ihr ab, ging den kleinen Hügel zur Straße hinauf. Sie sollte sein Gesicht nicht sehen, dass von Enttäuschung gezeichnet war. Als Oscar auch oben angelangt war, begann sie kurz die Situation zu überblicken und meinte „Ich glaube, ich kann so nicht reiten. Mit diesem Kleid... Du solltest zurückreiten und uns eine neue Kutsche besorgen“, wies ihn seine Angebetete an. „Nein, das werde ich nicht!“, erwiderte André bestimmt „Ich lasse dich in deinem Aufzug nicht einfach unbewaffnet hier alleine. Jeder kann dich sofort als Frau erkennen!“ Oscar musste nicken, er war wohl im Recht „Also gut. Es ist in Anbetracht der Situation das Beste, wenn ich mit dir auf einem Pferd reite“, entgegnete sie. Dazu sagte er nichts mehr, das war ihm mehr als willkommen. André hob Oscar aufs Pferd. Sie ließ ihre Beine auf einer Seite hinunter baumeln. Dann sprang er mit einem Satz von hinten aufs Pferd. Er griff zu den Zügeln und hatte Oscar genau zwischen seinen beiden Armen. Ihr Rücken berührte seinen linken Oberarm, er spürte, wie ihr ihm zu gewandter Oberschenkel unter ihren Kleid, den seinigen berührte. Ihr Hinterteil legte sich an seinen anderen Oberschenkel an. Einen Arm hatte sie um seinen Rücken geschlungen um auf dem Rücken des Pferdes sicheren Halt zu bekommen. André hatte schwerste Probleme sich aufs reiten zu konzentrieren. Ihr zarter Duft und ihre Haare berührten im Wind sein Gesicht. Er spürte ihre zarte Hand an seiner Hüfte. Dort hatte sie endlich Halt gefunden. Mit ihrem Daumen hatte sich Oscar sogar in seinem Hosenbund eingehakt. Ihr ganzer Oberkörper lag seitlich an seinem an. Er wollte Oscar! Er hatte sie zwar schon immer gewollt, aber nicht in dieser Intensität. Sie war ihm so nahe, wie noch nie. Er könnte sie einfach küssen, wenn sie ihren Kopf noch näher an seine Schulter bringen würde. ‚Was denkt André bloß? Ist es ihm unangenehm, dass ich ihm so nahe bin? Ich war ihm nach nie so nahe! Es ist, als würde ich sogar sein Herz schlagen spüren, ich fühle mich so zu ihm hingezogen. Ich weiß auch nicht…’, dachte Oscar. Ein eigenartiges Gefühl machte sich in ihrem Körper breit. Es wurde immer dringender. Sie wusste es damals noch nicht, aber es war Erregung. Es war die pure Leidenschaft, wenn man einen Menschen, den man liebt einfach nur spüren möchte. So ritten sie weiter, ohne nur ein Wort zu wechseln. Beide waren damit beschäftigt, wie man am Besten den anderen nicht merken ließ, was man gerade empfand. Der Mond hatte den Mittelpunkt des Himmels erlangt und ließ die Bäume Schatten werfen, die einander im Wind nachjagten. Sie waren schon sehr in die Nähe des Anwesens gekommen, als Andre die Stille brach und hauchte „Verzeih mir Oscar…“, und sie plötzlich küsste. Sie wusste gar nicht, wie ihr geschah. Warme feuchte Lippen berührten die ihren. André schmeckte ihr auf Anhieb. Er schmeckte für sie genauso wie er roch, einfach nur wunderbar. Sie umarmte ihn so gut es ging. Er hielt leider weiter die Zügel fest, was er auch musste sonst wäre die Stute vielleicht vom Weg abgekommen. Oscar strich ihm mit einer Hand über den Rücken und es erschauderte ihm bis ins Mark. Mit der anderen Hand hielt sie sich fest an seinen Hals, um bei der Verrenkung nicht vom Pferd zu fallen, kurz setzte sie die Lippen von den seinen ab, um ihm zuzuflüstern „Lass die Zügel los.“ Er konnte nicht anders und gehorchte sofort. Das Pferd blieb stehen und er glitt endlich mit seinen Händen über ihren Körper. Sie konnte nicht anders als leise Geräusche beim Atmen zu machen, gerade das machte ihn nur noch verrückter. Er gab dem Stoff des Kleides einen leichten schubs und sogleich wurden ihre Schultern entblößt. Auch sie war nicht untätig, sondern dabei, langsam Andrés Hemdkragen zu öffnen. Oscar hatte noch nie so ein intensives Gefühl erlebt. Eine Regung, die sie nur in eine Richtung trieb, sich André hinzugeben. Sie wollte ihn, jetzt, sofort! Sie wollte dass er jede erdenkliche Stelle ihres Körpers berührte. Sie wollte ihn spüren, nur ihn! Niemals sollte sie ein anderer Mann mehr berühren. Sie küsste ihn stürmisch weiter und nahm ihm beinahe die Atemluft. André versuchte unterdessen verzweifelt ihr Korsett zu öffnen, als das Pferd plötzlich lauthals wieherte. Der Schimmel war vor dem einladenden Eisentor mit Verzierungen im barocken Stil angelangt und machte sie unnachgiebig darauf aufmerksam, dass sie ihr Ziel erreicht hatten, das Anwesen de Jarjayes. Die Beiden hatten in der Vertiefung ihrer Hingabe für einander nicht gemerkt, dass die Stute langsam weiter getrottet war. Oscar ließ sich an der Flanke des Pferdes seitlich hinunter gleiten, und packte mit ihren Händen das kalte Eisen an. Sie musste all ihre Kraft aufwenden, um auch nur eine Seite des Eingangstors zu bewegen. Als es sich für einen Spalt öffnete, huschte sie sogleich hindurch, drehte sich im nächsten Augenblick zu André um und flüsterte „Warte hier noch einige Minuten. Niemand soll diesen Zwischenfall mitbekommen. Bis morgen werde ich sicher eine vernünftige Erklärung für meinen Vater gefunden haben, wie wir ohne Kutsche hier ankamen. Gute Nacht André und bitte sei leise…“. André war völlig desorientiert. Er konnte nur noch kurz nicken. Es war ihm schon klar, dass es besser war, wenn niemand mitbekommen würde, dass sie gemeinsam auf einem Pferderücken angekommen waren. Doch dachte er, dass sie zu übervorsichtig war. Niemand hätte bei Oscar nur im Mindesten angenommen... nein, er musste schmunzeln. Wer hätte schon gedacht, dass in Oscar Francois de Jarjayes, der aufrechten Kommandantin des königlichen Garde Regiments, so viel Leidenschaft steckte. Zwar hatte er es schon immer irgendwie geahnt, denn Leidenschaft empfand Oscar durchaus, für vieles in ihrem Leben… aber für einen Mann? Vielleicht bereute sie es auch schon? ‚Sie ist so schnell verschwunden’, dachte André während er das Tor vorsichtig öffnete. Doch wollte er nicht Trübsal blasen. Oscar hatte ihn nicht einmal vom Pferd gestoßen, als er sich ihr näherte. Auch hatte er keine Ohrfeige oder einen Faustschlag in die Bauchmitte bekommen. Das war ohne zu Untertreiben ein gutes Zeichen, wenn man sie kannte. Er war bei ihr anscheinend schon weiter gekommen, als er sich je zu hoffen gewagt hatte. Oscar war heimlich in ihrem Zimmer angekommen. Es war durchflutet vom Mondenlicht, alles blitzte in einem silbrigen Schein. Als sie zum Fenster ging und hinausblickte, konnte sie gerade noch André erkennen, der augenblicklich die Stalltür hinter sich schloss. ‚Der Abend hat wirklich eine interessante Wendung genommen’, musste sie gedanklich hinzufügen. Gleich zwei Männer waren merklich an ihr interessiert gewesen. Ob es das Kleid war? Plötzlich war Oscar sehr erschrocken. Konnte es sein, dass alleine das Kleid diese Wirkung erzielt hatte? Konnte man sie sonst nicht als Frau wahrnehmen? „Dieses verdammte Kleid!“ schnaube Oscar und noch dazu war jetzt keiner mehr da, der ihr entkleiden geholfen hätte. Sie könnte zwar jemanden rufen… aber dann würde die endlose Fragerei schon losgehen, da ihr Kleid und ihre Frisur einige Spuren des soeben erlebten zierten. Sie würde es auch alleine schaffen und so machte sie sich an ihr Mieder. Das Kleid abzustreifen war nicht so schwer gewesen, aber dieses Korsett. Sie fühlt sich, wie eine Gefangene. Auch wenn sie ihre Hände noch soweit im Rücken bereich verrenkte, es ging nicht auf. Da kam Oscar eine Idee. Sie suchte etwas unter ihrer bauschigen weißen Unterbekleidung. Wo war er nur, sie hatte ihn doch gut befestigt? Im nächsten Moment hatte sie auch schon ihren kleinen Dolch in der Hand. Gekonnt zerschnitt sie die Seidenbänder von unten nach oben, dann ging es fast von alleine auf. „Oscar Francois, du hast dich befreit!“, sie musste lächeln „Selbst so ein Mieder kann dir nichts anhaben!“, so schlüpfte sie schell in ihr Seidenhemd und ließ sich ins Bett fallen um das Geschehene in ihren Gedanken einzuordnen. Trotz der Tatsache, dass es so spät war, fand Oscar keinen Schlaf. ‚André, was wird nur aus uns?’, musste sie nachgrübeln. Es wurde ein Tor geöffnet, das man nie mehr schließen kann. ‚Ab jetzt ist alles anders. Aber verdammt, ich möchte jetzt nicht daran denken, ich muss schlafen! Ich muss endlich einschlafen!’ Doch das Vorgefallene würde sie noch für Stunden wach halten. 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