Actually Love - Tatsächlich... Liebe von Yamica (Eine TeniMyu Fanfiction über Liebe, Hiebe und ganz viel Mut) ================================================================================ Kapitel 38: Die grausame Wahrheit --------------------------------- Titel: Tatsächlich... Liebe Untertitel: Die grausame Wahrheit Teil: 38/40 Autor1: Nicnatha Email: 2X-Treme@web.de Autor2: Yamica Email: yamica@craig-parker.de Fanfiction: TenniMyu Rating: PG-14 Genre: Drama Inhalt: Hyotey Winter – das neue Musical steht an und wieder treffen sich die Darsteller für die Proben. Doch etwas ist diesmal anders. Aiba scheint ein Problem mit sich herum zu schleppen, dass er nicht alleine lösen kann. Warnungen: [slash][angst] Pairing: Shirota/Aiba Archiv: ja Disclaimer: Nix mir.. .blah, bla... alles nur geliehen... blah, blah... verdien kein Geld...blah. Tatsächlich war das erste was er dann zu Hause tat, aufs Bett springen und sich in die weiche Decke zu kuscheln. Aiba hingegen war deprimiert, da sie Bonbon und auch Bo-chan wirklich im Flughafen lassen mussten. Beide waren in einer Box unter Quarantäne gestellt worden. Immerhin das hatte Yuu richten können, sonst waren Einzelboxen üblich, die beiden hatten aber nun eine Box die eigentlich Hündinnen mit Welpen vorbehalten war. Dennoch waren sie nun 40 Tage dort unter Aufsicht, auch wenn Aiba den Hund jeden Tag besuchen konnte, tat es weh und er sehnte sich nach seiner Freundin. Yuu klapperte derweilen das Büro des Amtstierarztes von Tokyo ab, um das ganze irgendwie zu beschleunigen. Immerhin ging es auch schneller, wenn ein reicher Kerl einen Rassehund schneller bei sich haben wollte, also musste man nur wissen wie anstellen. Aiba stöberte inzwischen in den Briefe, die ihren Briefkasten zum bersten gefüllt hatten und wenn ihre Hauswirtin ihn nicht mehrmals geleert hätte, dann wären wohl die Hälfte der Briefe am Boden gelandet. "Irgendwas interessantes dabei?", wollte Kazuki wissen, der es sich gerade in der Wohnung seiner Freunde bequem gemacht hatte, so lange Masaki zu Hause das mit dem Umzug klärte. "Jaaa!" Aiba riss den Brief seines Managements auf und sprang Kazuki kurz darauf an und fiel ihm um den Hals. "Uargs... jaaa... und für was werd ich grad erwürgt?", röchelte er und hielt Hiroki fest. "Ich hab einen Film, einen Film und eine Hauptrolleeeee!" "Oh... cool... erzähl!" "Mit Saito!" Aiba nahm erneut den Zettel hervor. "Ein Drama.. klingt alles sehr interessant." "Ein Drama?" "Ja, wir spielen Studenten, Saito ist Boxer und ich bin verknallt in ihn." "B-boxer?" Das war zu viel. Kazuki fiel lachend zur Seite. "WAS?" "Der uns Boxer? Sorry, dass nimmt ihm doch keiner ab... er ist dafür viel zu... Boy's Love... du verstehst?" "Also er hat einen tollen Körper, wenn du das meinst." "Und ne Taille wie ein Mädchen... wie sieht denn das aus in Boxershorts?" "Ach Kazuki, du bist unfair!" "Na ja... aber immerhin haben sie einen Partner für ihn gefunden, der noch... ach ich schweig lieber...." "Der noch was?" Aiba saß nun auf seinem Schoss und sah ihn böse an. "Na ja... nen kesseren Hüftschwung hinkriegt als Takumi..." "Früher mochtest du meinen Hüftschwung." "Oh, den mag ich immer noch... das hat damit ja nichts zu tun..." "Ach nein?" Aiba hielt ihn immer noch fest und bewegte sich auf seinem Schoss. "Boah, bist du fies. Was machst du, wenn Yuu nun hier rein platzt?" "Hmm?" Aiba sah ihn fragend an. "Mach doch gar nix." "Also wenn du nichts machst, warum zum Teufel reagier ich dann auch dich? Und sag jetzt nicht, weil ich jung und geil bin, das bin ich sonst auch." "Du..." Aiba sah nach unten. "Wieso reagierst du auf mich du hast doch Masaki!" "Weil ich ein Mann bin...", grummelte Kazuki. "... außerdem erinnert sich mein Körper sehr wohl an dich." "Hmm, wirklich?" Aiba grinste und bewegte sich noch etwas. "Aaah, du Biest... und so soll ich nachher zur Psychotante...?" "Na wieso denn nicht? Die Frau schaut dich an und will dir sicher gleich helfen." Aiba sah ihm tief in die Augen. Und brachte Kazuki dazu den Blick abzuwenden. "Kannst du mich nicht mal mehr ansehen?" "Nicht, wenn ich mich beherrschen will..." Aiba drehte seinen Kopf zu sich. "Kazuki, das zwischen uns ist doch...vorbei, wir sind beide glücklich." "Hai... genau deswegen... würdest du bitte... runter." Aiba sah ihn immer noch an und bewegte sich keinen Zentimeter. Kazuki verharrte einfach ruhig und wartete ab. Seine Atmung wurde nach und nach immer etwas schwerer. "Hiroki... bitte... geh... runter... Aiba..." Das war keine Erregung mehr in Kazukis Stimme, sondern etwas anderes, etwas vollkommen anderes. Aiba sah ihn verwirrt an und rutschte von seinem Schoss. "Gomen, ich... weiß nicht, was mit mir... los ist." Langsam beruhigte sich Kazuki wieder und richtete sich auf. Er lachte etwas hilflos und fuhr sich durch die Haare. "Na, hat die Yuu-chan noch immer nicht den aktiven Part übernehmen lassen?" Aiba aber antwortete nicht, er war viel zu sehr damit beschäftigt, was gerade passiert war, er hatte Kazuki wirklich begehrt, am liebsten hätte er ihn geküsst und.... er durfte nicht weiterdenken, er liebte doch Yuu, das wusste er. Der kam keine zehn Minuten später nach Hause, weil sie alle versprochen hatten Kazuki zu seinem ersten Termin zu begleiten, wohl auch weil sie sich Sorgen machten, er könnte kurz davor einen Rückzieher machen. Aiba aber traute sich gar nicht ihm ins Gesicht zu sehen und ging auch Kazuki bald darauf aus dem Weg. Er sagte er habe Bauchschmerzen und könnte sie nicht begleiten. Sofort waren alle in heller Sorge und auch Kazuki wollte gar nicht mehr gehen und sich um ihn kümmern. "Ich mach einen Tee. Yuu bringst du ihm eine Wärmfalsche, die hilft ihm sicher." Doch Aiba schüttelte den Kopf. "Geht ihr jetzt, sonst kommt er noch zu spät, ich leg mich etwas hin." Masaki zog sofort an Kazukis Hand. "Jetzt komm schon, er kommt klar." "Soll ich hier bleiben?", wollte Shirota besorgt wissen und strich Aiba sanft über die Stirn. Der aber wich sofort zurück. "Nein es geht schon, es sind doch nur Bauchschmerzen." Mit einem unguten Gefühl im Bauch verließen die Drei also die Wohnung, um Kazuki zur ersten Sitzung zu begleiten. Masaki sah Shirota fragend an. "Hat Aiba was schlechtes gegessen?" "Ich weiß nicht. Ich war bis kurz vorhin unterwegs..." Masaki sah nun zu seinem Freund. "Kazu-chan?" "Nein, er hat nur Briefe durchgesehen... vielleicht ist ihm die Freude auf den Magen geschlagen." "Freunde?", fragten beide gleichzeitig. "Über ein Filmangebot." "Hat er endlich Bescheid bekommen? Was ist es?" "Jap, den definitiven Vertrag für ehm... ich glaub Sukitomo soll der Film heißen... zusammen mit Takumi." "Wow, er macht also wirklich einen Film, hast du gehört Shirota?" Der nickte und seufzte dann. "Ich werd zergehen vor Eifersucht." "Meinst du sie haben ne Bettszene?" "Mir reicht es schon wenn sie sich ständig betatschen...", murrte Yuu. "Ach was Aiba würde doch nie mit nem anderen Kerl rummachen, das ist doch nur ein Film, ne Kazuki?" "Hai... so was musst du akzeptieren lernen Yuu, sonst machst du dich nur selber fertig." "Und Aiba liebt dich viel zu sehr." "Ich weiß, ich weiß...", wedelte Shirota ab und war froh, als sie erst einmal an ihrem Ziel ankamen. Doch leider nahm Masaki das Thema wieder auf, nachdem Kazuki zu der Stunde verschwunden war. "Wieso hast du eigentlich Angst, das Aiba was mit nem anderen anfangen könnte?" "Na, weil er so süß und klein und einfach nur schön ist..." "Aber er ist doch nicht umsonst mit dir zusammen, oder meinst du etwas wirklich, das er sich jemand anderen sucht?" "Nein, ich vertrau ihm... aber ich weiß wie Männer ticken... was wenn Saito die Finger nicht von ihm lassen kann nach Drehschluss?" "Glaubst du wirklich? Ich dachte Saito sei mit Osamu zusammen." "Ja, so was hab ich mal gehört... aber was ist mit all den anderen Kerlen am Set?" "Vertraust du ihm so wenig?" "Gaaaaah...." Yuu raufte sich die Haare. "Doch tu ich... ich vertrau ihm... ganz ruhig Alter... nur nicht aufregen", versuchte er sich selbst zu beruhigen. Masaki legte den Kopf schief. "Na ja, wenn ich mit jemandem wie Aiba-chan zusammen wäre, würde ich mir auch Gedanken machen." "Bei Kazuki machst du dir keine?" "Hmm, nein, er mag andere Menschen zur Zeit nicht sehr." "Oh... noch immer Probleme...?" "Na ja, weswegen sind wir wohl hier?" "Ja, aber ich mein... merkt man es auch im Alltag?" "Hmm... ja.. schon.." Masaki nickte. "Er ist nicht gern mit jemandem allein den er nicht kennt." "Und nun geht es, weil es eine Frau ist?" "Ja, ich denke, das macht ihm weniger zu schaffen." Doch nach einer Stunde war noch nichts von Kazuki zu sehen. Ob das nun ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war, war nun die Frage. Irgendwann klingelte auch noch Shirotas Handy, denn Aiba machte sich Sorgen. "Hai? Wir warten noch immer...", meinte dieser zu seinem Freund. "Ich hoffe nur sie dreht ihn nicht zu sehr durch die Mangel. Am Ende weiß sie noch, wann er als Kind das erste Mal einen Regenwurm gegessen hat." Aiba seufzte leise. "Wenn ihr fertig seid, kommst du dann heim?" "Hai, sicher... wie geht es dir denn?" "Hmm, besser... irgendwie." "Schön... oh, du die Tür geht grad auf...." "UND?" "Die Psychologin... ich meld mich gleich wieder..." Damit hängte Shirota auf und ging wie Masaki zu der Frau, die aus dem Zimmer kam. Doch von Kazuki war weit und breit nichts zu sehen. Masaki sah sie sofort mit großen Augen an. "Was ist mit ihm?" "Setzten sie sich bitte...", bat die Frau und wies zu den Sesseln des leeren Wartezimmers. Masaki schluckte und setzte sich hin. "Es war richtig, dass sie her gekommen sind", meinte die Ärztin gleich zu beginn, um die beiden zu beruhigen. "Das wussten wir schon lange", murrte Masaki, der endlich wissen wollte was Sache war. "Nun, scheinbar hat sich die Gefangenschaft wirklich sehr tief in sein Gedächtnis gegraben, aber ein Teil des Geschehenen hat er wohl unbewusst verdrängt. Wir haben nur schwer Zugang dazu gefunden und nun hat es ihn ziemlich erschreckt und er ist sehr durcheinander." "Durcheinander? Was heißt das?" "Nun, wenn ich nach dem medizinischen Bericht aus gehen, haben nicht einmal die Ärzte diese Verletzung feststellen können. Sollte das Gerichtsverfahren noch nicht eröffnet worden sein, sollten sie den Staatsanwalt umgehend informieren, denn Vergewaltigung wird noch weitaus schärfer geahndet als Entführung und Körperverletzung." Masaki stand auf einmal der Mund offen, dann schüttelte er den Kopf. "Er... er ist nicht vergewaltigt worden!" Shirota bestätigte das. "Die Ärzte hätten das doch... feststellen müssen... o-oder?" Die Frau aber schüttelte schwach den Kopf. "Nicht, wenn er nicht mit Gewalt genommen wurde." "Nicht.... mit Gewalt?" Masaki war nun völlig verwirrt. "Er hätte dem nie zugestimmt!" "Nein, aber er konnte sich nicht wehren... deswegen gilt es als Vergewaltigung, weil es gegen seinen Willen geschah, auch wenn er dabei nicht körperlich verletzt wurde." "Aber der Kerl hat sich sicher keine Zeit gelassen um ihn vorzubereiten, der Kerl hat alle verletzt und sich einen Dreck um sie geschert!" Masaki war aufgesprungen. "Ich will jetzt zu ihm." "Er schläft. Ich hab ihm ein Beruhigungsmittel geben müssen, weil er sich so aufgeregt hat." Masaki schüttelte den Kopf. "Das hier war keine gute Idee, sie kramen Sachen heraus, die er niemals hätte wissen sollen!" "Die Erinnerungen währen eines Tages hoch gekommen und das vielleicht zu einem völlig unpassenden Zeitpunkt. Jetzt können wir aber damit beginnen sie zu verarbeiten. Er muss begreifen dass dies eine der subtilsten und schrecklichsten Vergewaltigungsarten ist, denn sie hinterlässt Schuldgefühle bei ihren Opfern. Masaki verstand das alles nicht und schüttelte den Kopf. Die Psychologin versuchte es ihm zu erklären was vorgefallen war und weswegen die Ärzte im Krankenhaus nichts gemerkt hatten. Anscheinend hatte Jason ihn ganz normal vorbereitet und gedehnt, so dass es zu keinen Verletzungen gekommen war. Dadurch dass keine Gewalt angewendet worden war, hatte Kazukis Körper jedoch gegen seinen Willen positiv reagiert und ihn zusätzlich erniedrigt. Nun jedoch machte sich auch Masaki Vorwürfe, dass er das nie gemerkt hatte und wusste nun auch wieso Kazuki damals so reagiert hatte, als der Kerl ihn fast vergewaltigt hatte. Yuu versuchte Masaki irgendwie zu trösten und für ihn da zu sein. Für ihn war es selbstverständlich sich nun um alles zu kümmern, damit der Kleine zu seinem Freund konnte. Masaki kuschelte sich schließlich in Shirotas Arme. "Was müssen wir jetzt tun? Ich meine mit Kazuki..." "Nach Hause nehmen und für ihn da sein." "Aber... wenn er das nun weiß, will er mich sicher gar nicht mehr sehen!" "Du musst ihm nur beweisen, dass du ihn deswegen nicht weniger liebst... ich denk das ist nun seine größte Angst." "Ich liebe ihn mehr als mein Leben." "Dann sag ihm das... und dass es nicht seine Schuld war." "Wie denn wenn er schläft." "Er wird bald wieder wach sein...", meinte nun die Ärztin. "Es ist nur ein sehr leichtes Beruhigungsmittel." "Darf ich jetzt endlich zu ihm? Ich würde gern da sein wenn er wach wird." "Hai, kommen sie...", bat die Frau die beiden herein. Shirota aber blieb vorne bei der Tür stehen, um Kazuki nicht zu erschrecken. Masaki setzte sich jedoch an seine Seite und nahm seine Hand. Die schmalen Augenbrauen seines Freundes zogen sich immer wieder leicht zusammen und er griff nach Masakis Hand und umschloss sie fest. "Kazu-chan?", fragte Masaki leise und hauchte einen Kuss auf seine Hand. Kurz darauf öffneten sich die rehbraunen Augen und sahen ihn verwirrt an. "Kazuki?" "Ma-chan?" "Hai, ich bin da." Kazuki brauchte einen Moment um sich wieder zu sammeln, ehe seine Augen sich zu weiten begannen und er vor Masaki zurück schreckte. "Was..." Masaki sah ihn erschrocken an. "Bitte... nicht... hab keine Angst vor mir." "Nein, ich... bitte geh! Ich... hab keine Angst, aber wie kannst du nur... du weisst doch sicher... sie hat euch sicher alles gesagt. Bitte geh...." "Niemals... ich geh nicht von deiner Seite." "Aber... aber.. aber er hat...", schluchzte Kazuki leise auf. "Wie kannst du mich je wieder anfassen... wenn dieser Kerl..." "Shht, sag so was nicht, ich LIEBE dich, du hast es nicht gewollt, das weiß ich, was der Kerl getan hat war abscheulich." "Ich hab's einfach verdrängt... ich war nicht ehrlich zu dir..." "Du wusstest es nicht mehr, aber das ändert nichts an meinen Gefühlen, ich war immer für dich da und bin es auch in Zukunft, wenn du mich willst." Kazuki schluchzte erneut auf. "Ma-chan...." und kam dann vor gekrabbelt, um dem anderen geradewegs in die Arme zu fallen. Masaki hielt ihn einfach nur fest. Er erinnerte sich an den alten Kazuki, wie er vor dem Vorfall gewesen war und manchmal wünschte er sich es wäre wieder so wie damals. Doch Vergangenes konnte man nur selten zurück holen und musste das Beste aus dem Hier und Jetzt machen. Seine Gefühle, besonders die aber seines Freundes und besonders dessen Vertrauen, dass er zweifelsohne besaß, bürdeten ihm die schwere Last auf, die Verantwortung für sie beide zu übernehmen, auch wenn er jünger war als Kazuki. Masaki aber hatte das damals schon angenommen und auch jetzt würde er nicht einfach gehen. Er liebte ihn und musste ihn nun unterstützen, egal was kam. Das Beben in seinen Armen wurde langsam schwächer. Kazuki schien sich zu beruhigen. Erschöpft war er an Masakis Schulter in einen Dämmerzustand verfallen. Nicht ganz schlafend, aber auch nicht mehr ganz wach. "Schatz, wir müssen heim, schaffst du das noch?" "Soll ich... helfen?", kam fast die schüchterne Frage von Shirota, der bis jetzt an der Tür gestanden hatte. "Oder würde ihn das zu sehr erschrecken?" "Kazuki?" Masaki versuchte es erneut. "Ist es okay, wenn Shirota dich trägt?" "Hmm...", machte Kazuki nur. "Yuu-chan okay...." Masaki trat etwas zurück um Yuu Platz zu machen. Vorsichtig hob dieser Kazuki hoch, der sich wirklich nicht zu erschrecken schien und sich sogar etwas ankuschelte. Aber Shirota war von Anfang an ein Bestandteil seines jetzigen Lebens gewesen und bis jetzt assoziierte er ihn mit nichts Bösem, sondern nur mit Größe und Sicherheit. Masaki hielt immer noch seine Hand und ging an der Therapeutin vorbei. "Wann muss er wiederkommen?" "Am besten rufen sie an, wenn er sich in drei Tagen noch nicht beruhigt hat, ansonsten gerne am Samstag wieder...", meinte die Frau lächelnd. "Er scheint bei ihnen in guten Händen zu sein, aber überfordern sie sich nicht selbst, ja? Wenn etwas ist, zögern sie nicht anzurufen." Masaki nickte und zusammen gingen er und Shirota nach draußen. "Willst du zu euch oder lieber zu uns? Ihr könnt gern eine Weile in Hirokis Zimmer unterkommen... er braucht es ja eh nicht." "Ich glaube erstmal sollten wir zusammen in unsere Wohnung und uns etwas ausruhen, aber danke für das Angebot." Shirota nickte und das bestellte Taxi brachte sie zu Kazukis und nun auch Masakis Wohnung. Behutsam brachte er den Älteren zu Bett und erkundigte sich noch mal, ob es okay sei sie allein zu lassen. Masaki brachte ihn zur Tür und nickte dankbar. "Pass gut auf ihn auf... und ruf an wenn was ist." "Mach ich, versprochen." Dann verschwand Shirota schließlich, um zu Hause nach seinem Patienten zu sehen und ihm gleich als erstes einen heißen Tee zu machen. "Es geht mir doch schon wieder gut..." Aiba saß auf dem Sofa und seufzte leise. "Du siehst aber noch sehr blass aus. Hast du was essen können inzwischen? Oder hast du dich übergeben müssen?" Shirotas Sorge verpasste Aiba gleich noch mal ein doppelt so schlechtes Gewissen. Aiba schüttelte nur den Kopf. "Yuu, setz dich bitte mal zu mir, wir müssen reden." "Ja, ich weiß... ich... muss dir auch noch was sagen... ich... wir... also Masaki und ich, haben etwas erfahren... wegen Kazuki." "Lass mich zuerst ja... bitte, sonst trau ich mich nicht mehr." "Ja? Okay..." Aiba senkte den Blick. "Als du... vorhin weg warst, ist etwas passiert und ich denke du sollst es wissen." "Sag schon... kann ja nicht so schlimm sein." "Ich hätte beinahe mit Kazuki geschlafen." "Huh?" Aiba sah ihn nun an und man merkte, dass es ihm ernst war. "Ich hab fast mit Kazuki geschlafen." "Unsinn... wie hättest du denn das gekonnt?" Aiba senkte den Blick. "Ich saß auf ihm, auf seinem Schoss und wir haben rumgealbert, dabei wurde Kazuki heiß und ich... wollte... ihn." "Rumgealbert... du sagst es... Hi-chan... selbst wenn du es 'wirklich' gewollt hättest... es hätte nicht geklappt." "Aber das ist es ja, ich wollte es!" Aiba sah ihn ernst an. "Ist es dir egal, das ich Sex mit einem anderen als dir WOLLTE?" "So lang du ihn nicht hattest... Appetit darfst du dir gern auswärts holen, aber gegessen wird zu Hause..." Aiba schüttelte den Kopf. "Du bist doch wirklich verrückt." "Nur verliebt... soll ich dich deswegen etwa verlassen? Dich anbrüllen und dir Vorwürfe machen? Ich bin doch nur froh, dass es dir gut geht." "Aber, du machst dir gar keine Gedanken darüber, wieso es so ist?" "Stress? Weil ich dich vernachlässigt habe?" Yuu rutschte näher und zog Hiroki an sich. "Tut mir leid... ich werd versuchen mich mehr um dich zu kümmern ja?" "Das ist es doch nicht." "Bitte mach dir keine Gedanken mehr darüber. Es ist doch nichts passiert und es wird nichts passieren... nicht mehr nach dem... " Shirota seufzte leise. "Ich weiß gar nicht ob ich es dir überhaupt noch sagen soll..." "Was?" "Wegen Kazuki..." "Was ist mit ihm?" "Die Psychologin hat mehr raus gefunden als gedacht..." "Wenn du mir nicht sofort sagst was, dann gehe ich!" "Haaah...", seufzte Yuu. "Jason hat sich doch an ihm vergangen..." "WAS?" Shirota senkte den Blick nur. Doch Aiba war nun zu geschockt, er stand auf und schüttelte den Kopf. "Das kann nicht... sein, das... die Ärzte... wieso?" "Sie haben es nicht gemerkt... ganz einfach..." "Was sind das dann für Ärzte?" Aiba war vollkommen außer sich, denn er wusste, dass das alles nur seine Schuld war. Traurig deutete er auf einen Brief auf dem Tisch, der scheinbar vom Gericht kam. "Den hab ich vorhin gefunden wir müssen Aussagen." "Gut... die Psychologin gibt das eh noch an. Das kommt mit in die Anklageschrift." "Wie kannst du nur so darüber reden?" Aiba rannte an ihm vorbei und verließ die Wohnung. Aber hatte nicht mit Shirotas langen Beinen gerechnet, der ihn einholte, noch ehe er die Strasse erreicht hatte. "Halt! Wo willst du denn hin?" "WEG!" "Was? Wohin denn? Was ist denn los?" Yuu verstand die Welt nicht mehr und hielt Aiba am Arm fest. "Verstehst du es denn nicht? Es ist MEINE Schuld! Kazuki wird nie mehr so sein wie früher und ich bin schuld daran! Wegen meinen dummen Fehlern muss meine große Liebe auf ewig leiden!" "Schhschhhschhhht, ganz ruhig... das ist doch gar nicht wahr... es ist nicht deine Schuld. Ganz bestimmt nicht... und Masaki wird ihm helfen sich zu erholen und alles zu verarbeiten..." "Lass mich los!" Aiba riss sich los und lief einfach raus auf die Strasse. Yuu konnte erzählen was er wollte, er wusste wie es wirklich war. Shirotas Hand schloss sich plötzlich um Luft und er sah Aiba erschrocken hinter her, wie dieser auf die Strasse rannte. Aus dem Augenwinkel konnte er einen blauen Nissan sehen, der direkt auf seinen Freund zuhielt. Ohne weiter zu überlegen hechtete er Aiba hinter her und stieß diesen im letzten Augenblick zur Seite, dann sah er nur noch die Scheinwerfer des Wagens, ehe alles rabenschwarz um ihn herum wurde. 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