Die Oper der Liebe von Pipello (Singe das Lied deines eigenen Weges) ================================================================================ Prolog: Klappentext/Einleitung ------------------------------ Sabine! Ein scheinbar einfaches Mädchen. Doch eingesperrt und misshandelt von ihren Brüdern. Eines tages gelang ihr die ersehnte Flucht, doch fällt den Brüdern Mark und Elian in die Arme. Beide leiten ein berühmtes Opernhaus "Opéra le amour" zu deutsch "Die Oper der Liebe" Elian, der ältere der beiden, meint in Sabine seine verstorbene Tochter wieder zu erkennen und erwecken ein neues Leben in ihm. Sabine wohnte nun bei ihnen und das sehr glücklich. Doch was sind das für seltsame träume, und bildet sie sich das fremde Mädchen im Spiegel nur ein. Nein! Durch diese geisterhaften erscheinungen spielen sich in Sabines gedanken viele dinge ab, viele Bilder ... Erinnerungen? Seid wann konnte sie plötzlich Singen? Unerdenkliche Talente, liebe zur Musik. Wo kommt das alles her? Und was für furchtbare taten hat Edward und ihre beiden Brüder hinterlegt? ... Eine Geschichte über die sehnsucht nach einer liebenden familie und dem Glück. Kapitel 1: Ungeliebt -------------------- Die Oper der Liebe Kapitel 1: Ungeliebt Es war genau 6:00 Uhr Morgens. Ein leiser Sonnenstrahl der so eben aufgehenden Sonne schien durch ein kleines Fenster, in ein Zimmer, in einem normalen Haus, in einer einfachen Straße, in einer kleinen Stadt nahe der Küste. Jetzt konnte man erblicken das sich in diesem Zimmer jemand aufhielt! Der Vorhang der sich vor diesem Fenster befand wurde zur Seite geschoben und ein Mädchen sah heraus. Sie hatte schulterlanges, leicht gewelltes und dunkelblondes Haar. Tiefgraue, glänzende Augen, die traurig aus dem Fenster schauten. Ihr Name war Sabine. Sabine Pegel! Sie war für ihre 18 Jahre sehr klein. Einen Meter achtundvierzig war sie nur groß, wirkte recht zierlich, aber auch zerbrechlich. Aber das täuschte! Sabine verbarg viele Talente und Stärken. Sie konnte vieles aushalten. Doch eines konnte sie nicht. Sie hielt es nicht aus in ihrem eigenen Haus! Vor einen halben Jahr sind ihre Eltern ins Ausland gereist und ließen Sabine in der Obhut von ihren größeren Brüdern. Jedoch durfte sie kaum vor die Türe. "Ich will hier raus", flüsterte sie zu sich selbst. Schnell zog sie sich an. Ein hellblaues T-Shirt, mit dunkelblauen Streifen, und eine blaue Jeans die an den Seiten mit Blumen verziert war. Sanfte Schritte hörte man auf dem lockeren Parkettboden des Flures. So Leise wie es nur ging begab sie sich zur Haustüre. Doch als sie die Haustüre aufschließen und verschwinden wollte, stand jemand hinter ihr. "Wo willst du denn hin", kam es sehr streng und kalt von der Person die hinter ihr stand. Zu Tode erschrocken blickte sie hinter sich. "M...Marek", sagte sie mit angsterfüllter Stimme. Marek war einer ihrer älteren Brüder. Er war sehr groß und kräftig gebaut, hatte schwarzes hochgestyltes Haar, blaue, zornige und kalte Augen. Wenn man ihm in die Augen sah musste man beinahe befürchten zu erfrieren, so kalt war sein Blick. Sabine´s Gesicht war kreidebleich, ihre Augen weit aufgerissen und ihr ganzer Körper am zittern. Sie brachte kein Wort heraus und blieb einfach vor ihm stehen. "Kannst du mir sagen wo du hin willst", kam es abermals kalt und zornig von ihm. Sabine hatte große Angst vor ihm. "Ähm..also ich muss Einkaufen", lügte sie ihn an. "Du wirst nirgendwo hingehen", sagte Marek zornig, packte sie an ihren Handgelenken und schliff sie nun mit sich. "Lass mich los, bitte lass mich gehen", kam es laut und fast flehend von ihr. Marek riss zornig die Augen auf und verpasste ihr einen Schlag auf den Hinterkopf. "Aua! Ich möchte doch nur Einkaufen", Sabine legte ein trauriges und zugleich freches Gesicht an. "Hör auf mich so frech anzulügen", erwiderte Marek sehr streng. "Aber ich Lüge nicht", schimpfte sie zaghaft und doch sie hatte gelogen. Doch das Pech schien sie zu Verfolgen, denn man konnte sie zu schnell durchschauen. Jemand packte Sabine von hinten und trug sie ins Zimmer. "Nerviges Balg", zischte diese Person genervt zu ihr. Sie schlug um sich, sie zappelte doch es half nichts und der Junge der sie nun in ihr kleines Zimmer stieß, verschloss diese auch sogleich. "Noah", sagte Marek nun sehr überraschend. Noah war Zweiundzwanzig Jahre alt und somit der älteste der Geschwister. Marek war drei Jahre jünger wie er. Noah war kräftig gebaut, hat etwas längeres blondes Haar und hatte ebenfalls blaue Augen. Ein silberfarbenes Piercing schmückte eines seiner Augenbrauen. Die beiden waren sich vom Charakter her nicht sehr ähnlich, jedoch eines stimmte bei ihnen völlig überein und zwar den unbegründeten Hass und die Gleichgültigkeit die sie für ihre Schwester empfanden. "Wieso sperrt ihr mich ein! Was habe ich euch nur getan", kam es weinend aus dem kleinen verschlossenen Zimmer. Sie trat und hämmerte verzweifelt an ihrer Zimmertüre. Doch niemand antwortete auf ihre Fragen, niemand reagierte auf ihr Flehen und Hämmern, niemand wollte sie hören. "Wieso nur müssen wir auf sie aufpassen", fragte Marek genervt und rührte nicht einen Muskel. "Unsere Eltern sind beide im Ausland und haben sich davon gemacht! Und wir? Wir müssen dieses Gör hier haben", sagte er zornig und schlug mit der Faust gegen die Küchenwand. Noah versuchte ihn zu beruhigen. "Hey! Mit unseren Eltern hast du ja recht, sie sagten sie seien wegen ihr ausgewandert, aber …". Noah unterbrach seinen Satz kurz, nutze die Zeit dafür sich eine Zigarette in den Mund zu schieben und mit seinem Halbleeren Feuerzeug anzuzünden. Er zog einmal an ihr und blies den Qualm aus seinen Mund, dann beendete er seinen Satz: "… aber solange sie uns die lästigen Arbeiten abnimmt ist es mir völlig egal ob sie hier ist oder nicht", sagte er völlig gefühlskalt und zog abermals an seiner Zigarette. "Nun, ... damit hast du recht", stimmte Marek ihm mit ruhiger Stimme zu und lehnte sich in seinem Lieblingsstuhl inmitten der Küche zurück. Friedlich, so scheinend, saßen sie da, rauchten ihre Zigarette, tranken ihren Kaffee. Doch der Zeiger der Uhr näherte sich immer weiter zu der Sieben. "Zeit für mich zu gehen", sagte Noah kalt, setzte sich auf, nahm seine Autoschlüssel die nahe der Küche im Flur an einem Haken hingen und verlies das Haus. Er fuhr zu seiner Arbeit. Noah war in einer Computerfirma tätig und steht kurz davor eine der wichtigsten Positionen dort zu erlangen. Marek hingegen arbeitet als Koch in einem kleinen Restaurant, was zwar etwas abgelegen stand jedoch sehr modern und nobel wirkte. Marek hatte es von beiden auch ziemlich gut denn er musste erst um ein Uhr mittags im Restaurant erscheinen, was ihn jedoch dabei nervte war seine kleine Schwester. Als er die bereits fünfte Zigarette anzündete und einmal daran zog, stand er langsam auf. Er schlenderte den Flur entlang, nun starrte er für einige Zeit auf die verschlossene Zimmertüre hinter der sich Sabine befand. Er war ein wenig verwundert. Verwundert darüber dass seine Schwester keinen Laut mehr von sich gab. Sabine saß verzweifelt, mit dem Rücken an die Zimmertüre gelehnt, auf den Boden. Sie hatte ein tränenüberflutetes Gesicht und ganz rot geriebene Augen. Doch ihre Tränen wollten nicht stoppen. "Es tut mir so in der Seele weh, wieso nur behandeln sie mich so, was habe ich ihnen nur getan", sagte sie leise, mit einem verzerrten und traurigen Ton zu sich selbst und vergrub kurz nach diesem Satz ihr Gesicht in ihren Händen. Sie dachte Tag und Nacht nach, was sie bloß getan hatte, weswegen sie so verachtet wurde, weswegen sie so gequält wurde, weswegen sie nicht von ihren Eltern und ihren Brüdern geliebt wurde ... Doch sie fand nie eine Antwort. Sie sah sich in ihrem kleinen Zimmer um. Die Wände waren weiß, es hingen kaum Bilder an dieser. In der rechten Ecke ein kleines Bett und Kuscheltiere, links ein brauner modriger Schreibtisch auf denen sich viele bemalte Papiere aufhielten. Genauso modrig und verkratzt war ihr Kleiderschrank. Wie an jeden Tag zog der kräftige Duft nach Gras und Kastanie in ihr Zimmer, das kam von dem großen Kastanienbaum der beinahe genau vor ihrem Fenster stand. Doch auch das schöne Grün vor ihrem Fenster konnte ihr totes und farbloses Zimmer nicht erhellen. Sie lies ihr Gesicht in die Knie sinken. Doch plötzlich! Marek nahm den Schlüssel der sich im Schloss befand in die Hand und drehte ihn um. Die Türe war offen! Sabine riss die Augen auf und sah hinauf. Freudig lächelte sie, sie freute sich so sehr das Marek ihr die Tür öffnete. Schnell öffnete sie, sie. Marek stand völlig gefühlskalt vor ihr und durchstach sie fast mit seinen leeren und zornigen Augen. Schnell verging Sabine das Lächeln. Sie hatte gehofft dass Marek vielleicht doch was für sie übrig hatte, seine Meinung über sie geändert hatte. Aber das war wohl das falscheste Gefühl was sie jemals empfunden haben konnte. Einige Zeit standen die beiden schweigend voreinander. Sabine´s Lächeln verwandelte sich in kürzester Zeit in ein trauriges, blasses Gesicht. Große tränige Augen, die Mundwinkel tief unten und fast farblos im Gesicht stand sie vor ihm. Sie sahen sich genau in die Augen, einer dem anderen und die Blicke weichte nicht voneinander. Er mit seinen kalten, leeren Augen und sie mit ihren traurigen, tränenden Augen. Marek kochte! Er lies seine Zigarette fallen, von dem er nur zwei Züge genommen hatte, die Asche verteilte sich über den Parkettboden. Er ballte seine Fäuste und zuckte leicht mit den Armen. Er konnte diesen Blick nicht ertragen. Er hasste ihren Blick, er hasste ihre Tränen und er hasste ihr weinen. Marek holte aus und verpasste ihr eine saftige Ohrfeige. Sabine schrie laut auf und sank zu Boden. Es schmerzte ihr, es schmerzte ihr mehr im Herzen als in ihrem Gesicht! "Anstatt hier wie ein kleines Kind zu heulen, würde ich mich mal an die Arbeit machen du faules Stück", sagte er in einem kalten und festen jedoch leisen Ton zu ihr. Sabine konnte nicht aufhören zu weinen sie litt so sehr in diesem Haus. In dieser Familie. In diesem Leben. Kapitel 2: Dem Albtraum entflohen --------------------------------- Die Oper der Liebe Dem Albtraum entflohen Marek knurrte und ging genervt mit lauten Schritten zurück in die Küche. Sabine hatte es gar nicht gemerkt, doch sie fiel mit ihrer Handfläche genau auf die Zigarette die ihrem Bruder zuvor auf dem Boden fiel. Es schmerzte ihr, doch sie durfte nicht weinen. Sie hatte Angst das sie noch mehr Schläge bekommt und stand langsam auf. Sie biss sich auf ihre Unterlippe und schluckte ihre Schmerzen hinunter. Es war sehr schwer doch es gelang ihr. So machte sie sich wieder wie fast jeden Tag an die Hausarbeit. Schweren Schrittes ging sie in die Küche und füllte dort einen blauen Eimer mit warmen Wasser. Stechende Augen beobachteten sie dabei und ließen kaum ab von ihr. Als Sabine den Eimer mit Wasser und Putzmittel gefüllt hatte schleppte sie ihn mühsam voran zum Flur. "Wehe dir du machst das nicht anständig", drohte Marek mit kalter Stimme, welcher sie die ganze Zeit beobachtet hatte. Seine Schwester antwortetet nicht, sondern nickte nur und ohne ihn anzusehen verschwand sie. Marek´s Augen machten ihr Angst. Manchmal dachte sie es seien zwei Dolche die sie durchbohrten wenn sie ihn anblickte. Sie stellte den Eimer ab und begann den Boden zu Schrubben. Sabine hatte nicht mal die Gelegenheit etwas zu essen oder zu trinken. Das machte sie erst wenn Marek aus dem Haus war. Es war eine halbe Stunde vergangen, Sabine war endlich fertig mit dem Putzen und kam mit dem Eimer zurück. Ihre Hände waren sehr rot und aufgescheuert. Sie vertrug das Putzmittel wohl nicht, doch sie fühlte keinen Schmerz… nicht mehr. Sie wollte ihr Leid nicht zeigen. Sabine ging in die Küche zurück wo ihr großer Bruder die heutige Zeitung las. Zum Lesen setzte er sich immer eine schwarzfarbende Lesebrille auf, die ihm sogar ziemlich gut stand. Er verzerrte keine Miene als seine kleine Schwester die Küche betrat. Sabine schaute kurz zu ihm. Sie machte ein trauriges Gesicht und lehrte nun den Eimer. Sie nahm eines der Küchentücher, die über der Heizung lagen und trocknete ihre nassen Hände. Dann erst bemerkte sie ihre kleinen Wunden, achtete aber nicht lange auf diese. Sie verstaute die Putzutensilien in den dafür vorgesehenen Schrank. Mit beinahe schleichenden Schritten wollte sie die Küche verlassen, sie kniff die Augen zusammen und verspürte eine eigenartige Angst in sich. "Hast du das auch ordentlich gemacht", ertönte es hinter ihr sehr streng und Sabine zuckte bei diesem Satz völlig zusammen. "Ich denke schon", antwortete sie zaghaft und blieb sofort stehen. "Was heißt hier du denkst schon", entgegnete er ihr wiederum streng, wurde aber nicht laut dabei. Sabine drehte sich zu ihrem Bruder um und sah ihm in die Augen. Sie blieb stocksteif im Türrahmen der Küche stehen. Wusste nicht recht was sie nun auf seine Frage hin antworten sollte. Marek stand nun auf und ging mit langsamen Schritten zu ihr. Blieb genau vor ihr stehen. Er war, im Gegenzug zu seiner kleinen Schwester, sehr groß und Sabine ging ihm gerade mal bis zur Brust. So wie er jetzt vor ihr stand musste sie ihren Kopf weit nach hinten lehnen um sein Gesicht zu erblicken. "Sie zu das du die Küche aufräumst." Sagte er mit barschem Ton und ging an ihr vorbei. Sabine sah das Chaos was wieder von ihren Brüder hinterlassen wurde. Herumliegende Lebensmittel, unzählbare Schachteln mit Zigaretten, vergessene Kleidungsstücke. Sie seufzte sehr traurig und blickte zu Boden. "Wieso nur muss ich das immer machen, wieso können die beiden ihr Chaos nicht selber beseitigen?" Sprach sie mit sich selbst. Ohne auch nur an etwas Böses zu denken machte sie sich jedoch an die Arbeit und stapelte erst einmal die vielen Zigarettenpackungen zusammen. Dabei bemerkte sie nicht das ihr ältester Bruder im Türrahmen stand und das kleine Selbstgespräch mit verfolgt hatte. "Sag das nochmal!" Kam es Laut von ihm und Sabine schreckte aus ihren Gedanken auf. Alle Packungen entglitten ihren Händen und fielen auf den gefliesten Boden der Küche. "Marek?!" Stotterte sie ängstlich, sah ihn leidvoll und verzweifelt an. Wieder ging sie viele Schritte zurück. Dabei trat sie einige der Zigarettenschachteln kaputt. Sie lief weiter und weiter bis sie die Wand hinter sich spürte und ihren Körper daran presste, aus Hoffnung sie könnte sich wenigstens für eine Sekunde in ihr verstecken. Marek sah voller Zorn zu ihr, knurrte, zeigte sogar die Zähne, als wäre ein tollwütiger Hund vor ihr. So wirkte ihr großer Bruder nun für Sie. Mit großen Schritten stampfte er auf seine kleine Schwester zu. Sabine´s Augen weiteten sich immer mehr, bei jedem Schritt den Marek tat, bis er sie schließlich an ihren Handgelenken packte. "Jetzt kannst du aber ...!" Marek wurde von einem lauten Klingeln unterbrochen… es war die Haustüre. Wütend lies er von Sabine ab, sah sie bei dem Lauf zur Haustüre mit einem mörderischen Blick an der ihr vermittelte das sie gleich was erleben könne. Sabine bekam es mit der Angst zu tun, sie verlies die Küche und sah noch wie ihr Bruder die Türe öffnete, das Packet entgegen nahm was der Postbote, der das Treppenhaus hochgelaufen kam und ihm in die Hände drückte. Völlig darin vertieft bekam er es nicht mit wie Sabine in das nebenan liegende Wohnzimmer verschwand. Sie spähte aus dem Raum heraus, Marek schloss die Türe und ging mit dem Packet in den breiten Flur der neben der Küche lag, um es dort abzustellen. "Er hat die Türe nicht abgeschlossen, ich ..ich kann raus!" Dachte sie voller Freude in sich. Ihr Herz klopfte sehr Laut und als Marek den Gang zu dem breiten Flur einbog ergriff Sabine endlich ihre Chance. Sie rannte zur Türe, doch als die Türklinke bereits in ihrer Hand war erblickte sie schon ihren Bruder. Und doch! Sabine öffnete sie! Sie lief hinaus. "Wirst du wohl hier bleiben!" rief Marek ihr mit einem extrem lauten und strengen Ton hinterher, legte jedoch ein ungewohnt geschocktes Gesicht auf. Sabine lief das Treppenhaus hinunter… Marek hinter ihr. Er war schnell, schneller als sie und bald so schien es ihr fühlte sie schon seinen Atem im Nacken. Doch sie rannte weiter. Aber dann! Vor lauter Schreck stolperte sie an der letzten Treppenstufe, ausgerechnet so kurz vor dem Ausgang! Sie fiel längst auf und lag nun auf den kalten Treppenhausboden. Genau vor der gläsernen Türe die hinaus führte, hinaus in die Freiheit! "Na warte du!" Marek packte sie beim Kragen, und hob sie beinah wie einen Gegenstand vom Boden auf. Er umgriff mit seiner rechten Hand ihr Handgelenk so fest das es ihr schmerzte und schliff sie wieder mit hinauf. "Aua, du tust mir weh!" Kam es weinerlich von ihr, doch das interessierte ihn nicht. Oben angekommen, schubste er sie durch die Haustüre, ging selber hinein und verschloss diese. Sabine saß auf dem Boden, schnaufte vom vielen rennen, sie konnte nicht aufstehen so kraftlos war sie davon. Als Marek die goldfarbene Kette vorgeschoben und somit die Türe quasi verriegelt hatte, wand er sich zu seiner kleinen Schwester um, und sah zornig auf sie herab. "Warte nur bis heute Abend." Sagte er leise mit einer abgrundtief hasserfüllten Stimme. Sabine zitterte am ganzen Körper, bis sie wieder hochgehoben wurde wie ein sorgloser Gegenstand. Sie wurde in ihr Zimmer gestoßen, und die Türe wurde schon zum zweiten Mal von Marek zugemacht und verschlossen. Marek steckte sich den Schlüssel in seine Hosentasche und ging zurück in die Küche. Seine Hände zitterten ein wenig, dennoch steckte er sich wiederum eine Zigarette in den Mund und zündete sie hastig an. "Nein, du darfst nicht raus. Du kannst nicht." Redete er zu sich selber und nahm viele Züge von seiner Zigarette. Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen, seine Zigarette zwischen zwei Fingern geklemmt. "Du kannst einfach nicht." Kam es wieder leise in einen ungewohnten, verzweifelten Ton von ihm. Sabine saß auf dem dunkelblauen Teppichboden, der in ihrem Zimmer war, und sah aus ihrem kleinen Fenster heraus. Sie weinte bitterlich, und nun fielen ein paar Regentropfen vom Himmel. Erst war es nur eine kleine Schauer doch dann war es ein richtiger Regen. Es schien fast so als würde der Himmel mit ihr weinen. Viele Regentropfen peitschten gegen das kleine Fenster, der Wind pfiff durch die Dachrinnen und durch das nasse roch es noch mehr nach Kastanie wie schon zuvor. Sabine sah lange aus dem Fenster und konnte nicht aufhören dem starken Regen zuzusehen, und wie er einige der grünen Blätter vom Kastanienbaum wegblies. Es regnete sehr stark, auch viele Straßen von Sabine´s Haus entfernt, in einem feinen viertel wo Leute mit viel Geld wohnten, wo vor den Eingangstüren schöne gepflegte Gärten mit weißen Figuren standen. Sogar welche mit schönen schnörkelartigen Gattern verschlossen. Auch dort dauerte der Regen an. In dem wohl schönsten Haus der Straße, was Cremefarbend angestrichen und mit vielen Lampen versehen war, kamen zwei Männer aus diesem, eilten schnell zu einem teuer aussehenden, schwarzfarbenden Auto und stiegen schnell in dieses hinein. "Du liebe Zeit ist das ein Platzregen."Kam es wütend von dem jüngeren der beiden. Der ältere, der auf der Fahrerseite des Autos saß, warf einen desinteressierten Blick zu ihm. "Mark nun stell dich nicht so an, es ist doch nur Regen." Kam es höhnisch von ihm. Diese beiden Männer waren sehr bekannt in der Stadt. Es waren die Brüder Mark und Elian Engel. Sie waren deshalb sehr bekannt weil sie ganz in der Nähe ein berühmtes Opernhaus leiteten. Dieses hies "L´ange et amour", doch die Besucher und Stadtbewohner nannten sie nur "Die Oper der Liebe". Weswegen sie so genannt wurde weiß keiner so genau. Nicht mal die Brüder selber. Aber dennoch waren alle Besucher dieser Oper sehr begeistert von den Stücken und von den Darstellern die diese meisterten. "L´ange et amour", heißt übersetzt soviel wie "Engel und Liebe". Engel hieß es aus dem Grund weil die beiden Brüder so mit Nachnamen hießen. Und die Liebe, wegen der Liebe zur Musik, Tanz und Gesang. Auch bei solch schlimmen Wetterlagen mussten die beiden zu ihrer Oper fahren. Mark sah seinen Bruder an, Elian schien von außen so unantastbar und kalt, doch hinter seiner Fassade sah es genauso aus wie am Himmel, grau, bewölkt und traurig. Der Regen dauerte weiter an, über viele Stunden hinweg und schien nicht eher aufhören zu wollen bis er den letzten Stein der Stadt bewässert hatte. Sabine sah immer noch aus dem Fenster, und trotz des starken Regens öffnete sie dieses. Ein breiter Ast des Kastaniebaumes verlief an ihrem Fenster vorbei. Ein unglaublicher Gedanke durchschoss Sabine, beinahe so wie ein Blitz. "Das ist meine letzte Möglichkeit." Dachte sie bei sich. Schnell nahm sie eine ältere Umhängetasche die in ihrem Schrank hing an sich, verstaute dort etwas Geld und Kleidung und zog sich eine graue Herbstjacke mit einer verziehrten Kapuze an. Schnell warf sie die Tasche um, kletterte auf das Fensterbrett und sah hinab. "Oh lieber Gott lass mich nicht im Stich." betete sie, und kniff die Augen zu. Sabine hatte furchtbare Höhenangst, obwohl ihr Zimmer im ersten Stockwerk des Hauses war. Doch noch mehr fürchtete sie sich vor Marek und vor allem Noah. Sicherlich würde sie wieder geschlagen werden, für belanglose Dinge! Nein! Sie wollte das nicht! Nie wieder wollte sie das! Sie blickte aus dem Fenster, und sah nach unten. Niemand war zu sehen, sie hielt ihre Tasche aus dem Fenster und lies sie tatsächlich fallen. Schnell kletterte sie auf das Fensterbrett, und umfasste den breiten Ast des Baumes, kurze Zeit später saß sie auf diesem. Immer noch von der Höhenangst geplagt rutschte sie langsam voran um zu dem breiten Stamm zu gelangen, mehrmals sah sie nach unten um sicher zu gehen das ihre Tasche noch dort lag. Sie war nach wenigen Minuten bei dem Stamm angelangt. Langsam setzte sie einen Fuß hinunter, ertastete den Ast und so kletterte sie Stück für Stück hinunter. Sabine war nun nicht mehr weit vom Boden weg, sie kletterte den letzten Ast herab, und hatte ihre Füße nun auf der Wurzel, doch diese war so glitschig das sie ausrutschte und nun im Nassen Gras landete. Doch zum Glück war der Grasboden so vom Regen aufgeweicht das es ihr nicht wehtat, und stand schnell wieder auf. Sie sah nach oben zu ihrem Zimmerfenster, sie konnte es immer noch nicht glauben . "Ich habe es wirklich geschafft!" rief sie freudig. Schnell warf sie sich wieder die Tasche um die Schulter, und stapfte durch den aufgeweichten Schlammboden. Als Sabine um die Hauswand sah, erblickte sie den Eingang, und den kleinen mit Laub befallenen Garten. "Hoffentlich sieht mich keiner." dachte sie bei sich. Sie schlich weiter voran, sie wollte in den Park und da musste sie die rechte Straßenseite entlanglaufen, so auch an der gläsernen Eingangstüre vorbei. Langsam ging Sabine den weg entlang, doch was sah sie da? "Ein silbernes Auto?" ihr blieb der Atem stehen. Das silberne Auto was dort an der Einfahrt stand war das von Noah, ihre Bruder! Sabine sah entsetzt zu diesem Auto, und vergaß völlig, das sie genau vor der Eingangstüre stand, die nun geöffnet wurde. Erst als sie das quietschen der gläsernen Türe vernahm schreckte sie aus ihren gedanken auf und drehte sich um. Noah war hier um Unterlagen zu holen, die er vergaß und kam mit Marek aus der Türe heraus. Beide erspähten ihre Schwester und konnten ihren Augen kaum trauen. "Wo kommst du denn her?" sagte Marek entsetzt und holte tief Luft. Noah war ebenso entsetzt, und bekam beinah keine Luft mehr vor Fassungslosigkeit. Sabine wimmerte auf, doch dann ergriff sie die Flucht und rannte die Rechte Straßenseite entlang. Marek und Noah ließen alles stehen was sie in Händen hatten, und nahmen die Verfolgung auf. Sabine lief… nein sie rannte. Sie rannte wie noch nie. "Bleib sofort stehen!" Rief ihr ältester Bruder ihr nach. Noah war nur wenige Laufschritte hinter ihr. "Wenn ich dich erwische dann ... !" Kam es drohend und schnaubend von ihm. Sabine schrie auf, und die Tränen liefen ihre Wangen hinunter. Sie rannte auf die andere Straßenseite, und hatte so endlich wieder einen kleinen Vorsprung erlangen können. Darauf eine steinerne Treppe hinauf, die Verfolgung blieb jedoch unerbittlich. Weiter rannte sie! Immer weiter! Sabine war es nun egal wohin sie rannte, sie wollte einfach nur entkommen! Sie sprang von einer steinernen Mauer hinunter, und verschwand hinter ein paar Häusern. Erst dann blieb sie für kurze Zeit stehen um zu verschnaufen. "Nein! wir haben sie verloren!" Kam es Verzweifelt von Marek. Er blieb stehen. "Marek, sie wird schon nach Hause kommen glaub mir, der Hunger zieht einen immer zurück." Sprach Noah nun äußerlich selbstsicher, war aber selber am zweifeln. "Glaubst du das wirklich?" schnaufte Marek. "Ja glaub mir! Sie soll es nur wagen." Kam es drohend von dem blonden Jungen, und ballte seine Fäuste. "Die soll nur nach Hause kommen." Sprach Noah mit sich selbst, und ging nun mit seinem älteren Bruder den Weg zurück. Sabine aber lief weiter und wusste nicht mehr wo sie ist, doch das war ihr egal. "Ich habe sie abgehängt." Sagte sie völlig außer Atem. Der Regen welcher immer noch fiel, wollte und wollte nicht aufhören. Sabine war völlig durchnässt, und ihr war sehr kalt. Ihr war schwindelig, dennoch ging sie weiter obwohl sie ihre Beine kaum noch spürte, bis sie an einer Straße angekommen war. Sie blieb stehen und sah sich um. Diese Straße wirkte so leer, kaum ein Auto fuhr hier vorbei. Das bemerkte auch Sabine, obwohl es ihr noch schwindelte und langsam aber sicher schwummrig vor Augen wurde. Doch was erblickte sie dort? Scheinwerfer? Ja! Es waren Scheinwerfer von einem schwarzen Auto. Sabine hatte keine Kraft mehr, sie verlor das Gleichgewicht und fiel auf die Straße. Sie hörte das fahrende Auto immer näher kommen, doch lauter waren immer noch die Regentropfen die auf die Straßen und Dächer peitschten. Sie hatte keine Kraft mehr, sie wollte doch konnte nicht aufstehen und blieb liegen. Völlig bewusstlos und hilflos lag sie nun dort. Das schwarfarbene Auto kam immer näher, und niemand anders als Mark und Elian saßen in ihm. Die Brüder waren auf dem Heimweg. Elian hatte schon ewig den Scheibenwischer eingeschaltet, doch der Regen war stärker und er konnte somit nur schwer die Straße sehen. Mark saß wieder neben ihm auf den Beifahrersitz und las einige Zettel durch. "Das wird wohl wieder ein schwerer Monat für uns werden." Sagte Mark gestresst. Elian hörte ihm nicht zu sondern versuchte sich auf die Straße zu konzentrieren, schließlich wolle er keinen Unfall verursachen. Mark wand seinen Kopf zu ihm, seufzte nur und sah nun auch auf die Straße. Doch dann! Mark´s Augen weiteten sich als er etwas auf der Straße sah. "Elian!" Schrie er. "Elian! Halt an, dort liegt jemand! Schrie er. Sein älterer Bruder sah es auch und trat die Bremse, ein lautes und erschreckendes quietschen war zu hören, und löste ein großes Echo aus. Endlich stoppte der Wagen, und beide saßen im ersten Moment regungslos und geschockt da. Doch dann öffnete Mark die Türe und eilte sofort aus ihr, sein feiner schwarzer Anzug wurde ganz nass, doch daran dachte er nicht. Er beugte sich hinunter zu der Person die dort lag. Er beugte sich hinunter zu Sabine! "Es ist ein kleines Mädchen!" Rief der bereits durchnässte Mark seinem Bruder zu. Elian sah fassungslos auf die Straße, seine Augen waren erschrocken weit geöffnet. Er öffnete die Autotüre und stieg langsam aus. Völlig regungslos stand er nun vor dem kleinen Mädchen, er brachte kein Wort heraus. Mark strich eine Strähne die in Sabine´s Gesicht war zur Seite. "Hey! Junges Fräulein Wach auf!" versuchte er sie zu wecken, rüttelte sie doch Sabine reagierte nicht. Elian kniete sich hinunter, auch er wurde ganz nass, doch durch den Anblick Sabine´s vergaß er alles um sich. Mark sah seinem Bruder ins Gesicht, einen solch ängstlichen und erschreckten Blick hatte sein Bruder Elian noch nie. "Das...das kann doch nicht sein." Sagte der ältere nun voller entsetzen. "Elian? Was ist passiert?" sprach sein jüngerer Bruder nun auf ihn ein und versuchte ihn zu beruhigen. Elians Augen weiteten sich abermals, "Das Mädchen! Es...es sieht aus wie...Sabine." Mark sah ihn nun auch geschockt an, blickte dann abermals zu dem Mädchen was neben ihm lag, und sah wieder zu seinen Bruder. Der jüngere legte eine Hand vor seinen Mund, voller schock, doch er antwortete nicht, denn jetzt erkannte er auch die ähnlichkeit. Dieses Mädchen ähnelte ihr so sehr!! Eine sehr wichtigen Person in Elian´s Leben! Und die wohl wichtigste die bisher nie in Vergessenheit geriet. "Sabine ... ." To be continued ... , Kapitel 3: Die Entführung? -------------------------- Die Oper der Liebe Kapitel 3: Die Entführung? Sabine lag immer noch ohnmächtig auf der Straße, sie bemerkte gar nicht das ein Auto sie beinahe überfuhr genauso wenig wie Mark sie versuchte zu wecken. Friedlich lag sie dort, vergaß alles, das einzigste was sie tat war träumen. Doch dieser Traum war sehr seltsam. Er wirkte so real. Was war das nur? Sabine ging in diesem Traum eine lange Straße entlang und hörte andauernd ihren Namen. Eine weibliche, sanfte, unbekannte aber doch seltsam vertraute Stimme, zu dieser sie aber keine Person einfallen wollte. Eine schwarze Silhouette fiel in ihren Blick, doch sie erkannte dieses Mädchen die sie rief nicht. Letztendlich wachte sie langsam auf. Sabine lag benommen dort und öffnete nur leicht die Augen. Sie hörte ein leises knistern was wohl von einem Feuer stammen musste, und ein dezenter Blumenduft lag im Raum. Im Hintergrund lief angenehme jedoch sehr leise gedrehte Klaviermusik. Sie fühlte unter sich eine Couch und eine weiche Decke lag auf ihr, die sie wärmte. Nun öffnete sie ganz ihre Augen und bewegte sich nicht all zu viel. Vorsichtig blickte sie sich um. „Wo bin ich?“ dachte sie bei sich. Dann erblickte sie zwei Männer, die geschätzt im alter ihrer Mutter und ihrem Stiefvater lagen. Einer von den beiden verlies kurzerhand den Raum. Der eine saß ein paar Meter von ihr weg, in einem samtroten Sessel, und las mehrere zusammengeheftete Papierbündel durch. Er hatte gepflegtes, kurz geschnittenes und holzbraunes Haar. Trug ein weinrotes Hemd was beinahe drohte mit der Farbe des Sessels zu verschmelzen. Seine Beine waren überschlagen und obwohl er sich gemütlich in diesem Sessel zurücklehnte wirkte er sehr vornehm. Sabine beobachtete ihn vorsichtig, sah immer wieder wie er die vielen beschrifteten Seiten herumwälzte und mit einem Textmarker einige Stellen umkreiste. Ab und zu schob er seine schwarzfarbene Brille hoch sodass sie richtig auf der Nase saß. Wenige Minuten später kam der zweite Mann zurück in den Raum. Er trug zwei Gläser mit sprudeliger Cola zu dem hölzernen Tisch der vor dem Mann stand der im Sessel saß. Dieser Mann stellte eines der Gläser zu dem Braunhaarigen das andere zu sich. Jedoch blieb der eine kurz vor dem Feuer stehen um sich etwas zu wärmen. Ein kurzer Satz flog über die Lippen des Braunhaarigen "Danke dir Elian." sprach er und vertiefte sich gleich wieder in die Papiere. Die Stimme des Braunhaarigen klang sehr sanft. Nun sah Sabine den anderen Mann der am Karmin stand und gerade ein großes Holzstück ins Feuer warf genauer an. Er war ziemlich groß, hatte kalte Augen die ihr jedoch keine Angst einjagten. Langes schwarzes Haar was bestimmt solang war wie ihres, was jedoch zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden war. Er trug ein dunkelblaues Hemd wo er jedoch die Ärmel bis hoch zu den Ellbogen gekrempelt hatte. Eine edle, silberglänzende Uhr schmückte sein Handgelenk. Der Braunhaarige nannte eben seinen Namen "Elian", sie fand den Namen sehr schön, doch wie der andere Mann hieß wusste sie nicht. Beide Männer sahen sehr vornehm aus, sowie auch das Zimmer in das sie sich befand. Ein sehr großer Raum, es war wohl das Wohnzimmer, doch das konnte Sabine nur Raten. Viele kleine blumenförmige Lampen waren an der Wand, die einen vergoldeten Griff hatten und nur niedrig aufgedreht waren. An der Decke war jedoch eine prächtige Leuchte, die viele herunterhängende perlen an sich hatte aber nicht eingeschaltet wurde. Massen von Gemälden und Bildern hingen an der Wand, die alle in unglaublich detailiert verzierten Rahmen gefasst wurden. Auch waren hier zwei riesengroße Fenster die vom Fußboden bis hinauf zur Decke reichten. Man konnte sehen das es dämmerte, denn die dunkelroten Vorhänge waren nicht zugezogen. Der Karmin war wohl das schönste im ganzen Zimmer! Eine schöne große Flamme die wärmte und alles was man dazu brauchte lag ordentlich daneben. Einer kleine schwarze Eisenstange war vor´m Karmin versehen das man nicht aus versehen in das Feuer reinfallen könnte. "Wer sind die beiden Männer nur, und was für ein Haus ist das hier? Alles sieht so vornehm und teuer aus" dachte sie leise bei sich. Sabine sah auf den hölzernen Tisch. Ein schönes Schnitzmuster verzierte diesen, und die Tischbeine waren hübsch gebogen, ebenso schien er frisch poliert weil er glänzte leicht im Karminfeuer. Die beiden Gläser mit der sprudelden Cola kamen ihr ins Auge, ihr fiel ein das sie Heute weder was getrunken noch gegessen hatte. Doch Sabine traute sich nicht etwas zu sagen, sie fragte sich immer noch wo sie hier gelandet war, und wer weiß wie und wer diese Männer waren? Ihr brannte die Kehle und sie hatte Angst das ihr Bauch anfangen könnte zu knurren, doch zu ihrem Glück tat er das nicht. Mehrere Minuten war es still. Doch dann beobachtete Sabine wie der Braunhaarige Mann ein Papierbündel auf den Tisch vor sich warf und an seiner Cola nippte und der Schwarzhaarige Mann sich endlich hinsetzte. Schließlich seufzte der Mann der im Sessel saß, und versank nun in ihm. Es sah sehr uminös aus wie er nun darin saß, Die Beine auseinader, beide Arme über die Sessellehnen gestreckt und der Rücken ganz in den Sitz gebogen. Und nun unterhielten sich die beiden. "Glaubst du dass das richtig ist? Wir machen uns damit strafbar." sagte der Braunhaarige leicht nervös. "Sie bleibt hier, es muss ja niemand erfahren oder?" Sagte der schwarzhaarige nun etwas verärgert. Sabine spitzte die Ohren. "Sie? Meinen die beiden etwa mich?" dachte Sabine sich, hörte aber weiterhin neugierig zu. Der Braunhaarige schüttelte nur den Kopf und rieb sich leicht die Augen. "Ich kann dich einfach nicht verstehen, das du nun so tief sinken willst nur weil sie ihr ähnelt." sprach er zu dem Schwarzhaarigen. Sabine sah das im Gesicht von Elian eine tierische Wut Hochkochte. "Mark! Du kannst doch nicht leugnen das sie ihr ähnlich sieht oder?" sprach er wütend und mit hochrotem Kopf. Endlich bekam Sabine auch den Namen des zweiten Mannes mit, er hieß Mark! "Ich muss dir in der Hinsicht recht geben, aber du musst endlich akzeptieren dass ... ." Mark sprach den Satz nicht zuende, denn ein zorniger Blick traf ihn, der ihn wohl auch etwas einschüchterte. "Elian. Das ist Kindesentführung, weisst du überhaupt was das bedeutet?" erklärte und mahnte ihn der Braunhaarige. "Das ist typisch für dich, du machst dir viel zu viele Gedanken, du bist unserem Vater sehr ähnlich!" sprach er erzürnt und erhebte sich sogleich wieder von seinem Platz. "Auch wenn es eine Entführung ist, das ist mir egal!" sagte Elian und warf abermals ein Holzstück auf das Feuer und es knisterte sehr Laut. Sabine erschrak, Sie verstand nicht um was es ging. Wer sieht wem ähnlich? Doch eines bekam sie gewiss mit! "Entführung? Ich wurde entführt!?" schrie Sabine auf, die sogleich von der Couch herunterfiel. Mark und Elian, die sich zuvor in der Wolle hatten weiteten nun verschrocken ihre Augen und blickten geradewegs zu ihr. Beide dachten wohl das gleiche in diesem Moment und zwar hofften sie dass das Mädchen nicht das ganze Gespräch mitverfolgt hatte. Doch das hatte sie! Sabine stand wieder auf, die samtige Decke lag nun auf dem Boden. "Ach du liebe Zeit." kam es aus Mark´s Munde und sprang bei diesem Satz gleich aus seinen weichen Sessel. Sabine sah sich ängstlich um, suchte etwas um sich zu verteidigen, dann sah sie einen goldfarbenen Kerzenständer. Sogleich nahm sie diesen an sich und fuchtelte vor den Männern herum. "Warum bin ich hier? Was habt ihr mit mir vor, und wer seid ihr?!" sprach sie in einem versucht drohendem Ton. Es sah jedoch nicht sonderlich bedrohlich aus wie sie dort stand. Mark ging einen Schritt zurück, er wusste nicht recht wie er sich jetzt verhalten sollte. Elian aber, der etwas weiter abseits stand sah sichtlich vergnügt die Reaktion des Mädchens mit an. Er umfasste das Handgelenk von Sabine, die daraufhin aber vor Schrech den Kerzenständer fallen lies. Ein dumpfes geräusch kam auf als es auf dem Boden landete. Sabine blickte neben sich, und sah dann nach oben, in das verärgerte Gesicht des schwarzhaarigen Mannes. Er war sehr groß! Sabine wirkte neben ihm wirklich enorm klein, sie reichte ihm gerademal bis unter die Brust. Sie sah in verschüchtert ins Gesicht und ihre wolkengrauen Augen füllten sich mit Tränen. "Hey, hey, kein Grund so auszurasten!" bebte Elian´s strenge Stimme, wurde aber von seinem Bruder Mark wieder ermahnt :" Elian, Bitte!" "Es tut mir Leid." kam es weinerlich von ihr. Sabine konnte sich nicht helfen, obwohl beide Männer ihr sichtlich fremd waren kam gleich ein seltsames Gefühl in ihr hoch. Konnte sie den beiden vertrauen? Sie spührte plötzlich keine Angst mehr, doch eines beschäftigte sie immer noch: Wieso kamen ihr die Gesichter von den Männern so bekanntvor? Eine einzelne Träne kroch ihr leise die Wange hinunter. Sie dahcte an ihre Brüder, die würden ihr bestimmt in einem solchen Fall mehrere Ohrfeigen verpassen. Sie fürchtete sich sehr davor ob die beiden Männer sie wohlmöglich nun auch schlagen würden. "Oh, nicht weinen." Sagte Mark sanft zu ihr. "Sieh nur was du angerichtet hast Elian, nur weil du dich nie beherrschen kannst!" motze Mark seinen Bruder an der aber zeitgleich ein weißes Taschentuch was sich in seiner Hosentasche befand herauszog und die einsame träne in Sabine´s Gesicht einfing. "Hör mal das ist doch kein Grund zu weinen." sagte er.sanft aber auch kalt zu Sabine. Sabine konnte nun garnichts mehr verstehen. "Ihr....ihr schlägt mich nicht?" fragte sie mit zitternder Stimme, doch dann bemerkte sie das dieses zittern nicht nur von ihrer Furcht kam sondern auch daher das ihr wieder kalt wurde und es ihr fröstelte. Elian erhob sich wieder, die beiden Brüder sahen sich entsetzt ins Gesicht. Sie hüstelten sich. Nach kurzen Sekunden des schweigends sahen sie wieder Sabine ins Gesicht. "Wieso sollten wir denn das tun?" fragte Mark Luft schnappend. "Ihr habt mich doch Entführt ... und... ." sagte sie stotternd. "In meinen Augen ist das kein Argument." sagte Elian in seinem bekannt barschen Ton und den dazu passenden Gesichtsausdruck. Sabine schluckte. Sie konnte es kaum glauben, Entführer und zugleich Verbrecher sind so nett?! Dann sah Elian ihr ernst in die Augen. "Bitte sag mir wer du bist." kam es in einen sehr festen Ton von Elian. Sabine sah ihm genau in die Augen, grau waren sie! So gräulich wie die ihren. Sie wirkten stechend und kalt, jedoch schrieben diese Augen auch eine Geschichte der Traurigkeit auf. Sie konnte den Blick nicht von Elian abwenden. "Wissen Sie ... manchmal frage ich mich das auch." sagte sie leidvoll. Mark sah das kleine Mädchen vor sich verwirrt an, doch Elian wurde wütend. Er ging auf sie zu und drückte sie nun auf die Couch sodass sie darauf saß, seine beiden Hände auf ihrer Schulter. "Dein name sag mir deinen Namen!!" entgegnete Elian wütend. "Elian!" Kam es mahnend von Mark. "Du hälst dich jetzt daraus Mark!" brüllte Elian fast. Sabine kniff wieder verängstigt die Augen zu. "Sabine! Ich heiße Sabine!" kam es beinahe keuchend von ihr. Elian´s Blick wandelte sich in ein schockiertes, die Augen waren weit aufgerissen, und der Mund stand ihm offen. "Wie Bitte?" "Was!" Kam es von den beiden fast gleichzeitgi aus dem Munde. "W..Was ist denn an meinem Namen so wichtig?" bibberte sie. Elian tat seine Hände vor sein Gesicht, und musste erst einmal tief durchatmen. Völlig abwesend setzte er sich auf einer Couch die Links weiter verlief von der, auf der Sabine zuvor gelegen hatte. "Aber ... was ist denn?" fragte Sabine, doch keine reaktion kam. Sie verstand die Situation nicht, was war nur geschehen? Wieso war der Mann so aufgebracht als sie ihm ihren Namen sagte? Wieder musste sie zittern weil ihr sehr kalt war, sie trug immer noch die durchnässten Jeans, Socken und ihre Haare waren ebenso mitgenommen. Mark sah Elian kurz an kehrte dann aber seinen Blick wiederum zu Sabine und sah das ihr wohl kalt war. "Ist dir kalt?" fragte er. Zitternd nickte sie, sagte aber nichts. "Möchtest du vieleicht ein Bad nehmen?" fragte Mark sie freundlich, und lächelte. Sabine traute ihren Ohren kaum, ein Bad? Schon lange hatte sie kein Bad mehr genommen. "Wirklich?" sagte freudig. "A..aber ich möchte Ihnen keine Umstände machen." sagte sie schüchtern. "Ach was, hätte ich es dir sonst angeboten?" sagte er leicht streng zu ihr. Er ging für einige Sekunden aus dem Raum und kam mit Sabine´s Tasche wieder, die sie sogleich an sich nahm. "Meine Tasche, Danke!" sagte sie freudig. "Komm mit ich zeig dir das Bad.", lächelte er. Sabine ging ihm hinterher. Mark verschwand in eine der vielen Türen die im Flur waren, Sabine folgte ihm unauffällig und sah dann das rieseige Bad! Ihr verschlug es die Sprache, eine große weiße Badewanne, viele weiße Schränke und große glänzende Spiegel die schöne Muster in den Ecken hatten und weiße Fliesen erstreckten sich über den Boden. Sogar an der Wand erstreckte sich durch das Kachelmosaik ein schönes Bild. Der Boden war so aufpoliert das man sich glatt fürchten musste darauf auszurutschen. "Wow!" staunte sie nur noch. Mark öffnete einen der weißen Schränke, nahm eines der unzähligen Fläschchen heraus indenen sich Badeöl befand und goss es zugleich in die große Wanne. Als das Fläschchen was nicht größer wie ein Zeigefinger war nun leer war hebte er einen silberfarbenen Hebel und ließ nun warm dampfendes Wasser einlaufen. Schon als das Wasser reinlief schäumte sich das Badeöl auf und es roch wunderbar nach Kokosnuss. Mark ging nun auf die Kleine zu, Sabine sah zu ihm hinauf, auch er war sehr groß aber nicht so groß wie Elian. Sabine ging ihm genau wie ihrem Bruder Marek bis zur Brust. "Möchtest du vielleicht vor dem Bad eine kleinigkeit Essen?" fragte Mark nun höflich. Große graue Augen leuchteten abermals auf, Sabine konnte es kaum fassen, so freundlich behandelt zu werden. Mark lächelte sie vergnügt an und hatte die Antwort bereits durch ihre leuchtenden Augen erfahren. "Ich sehe dir deine Antwort schon an." sagte er und bat sie, ihm zu folgen. Vorsichtig folgte Sabine nun dem braunhaarigen Mann. Es kam ihr so seltsam vor das sie so freundlich behandelt wurde, doch freute sie sich darüber. Sie wurde nun in die unglaublich große und gemütlich eingerichtete Küche geführt. Alles war aus Dunkelbraunen Holz gebaut, Esstisch, Stühle, Schränke und Regale. Die Wände waren in einem zarten Aprikot gestrichen, auch hier hingen viele schöne Bilder an der Wand und viele Orchiedeen schmückten die Regale und Fensterbank. "Meine güte ich bin in einem Schloß gelandet." staunte Sabine vor sich hin. Mark schmierte derweil einige Brötchen und musste letztendlich das Lachen anfangen. "Haha, das ist nur ein Haus und kein Schloß." "Tut mir Leid aber ich war zuvor noch nie in so einem großen Haus!" sagte sie etwas beschämt. Mark lächelte nur und brachte die zwei belegten Brötchen an den hölzernen Tisch. "Jetzt setz dich doch mal und Iss etwas." sagte er. Sabine setzte sich nun auf einen bequemen, mit einem Kissen gepolsterten Stuhl und biss sofort in das erste Brötchen. Mark freute sich das sie was aß, er konnte nicht glauben dass, das kleine Mädchen sofort so zutraulich wurde, als er sie einige Minuten ansah brachte er ihr noch ein Glas Saft an den Tisch. Als sie mit Essen und Trinken versorgt war, ging Mark kurz hinaus und stellte den Wasserhahn aus. Ein paar Minuten später war er wieder bei Sabine und setzte sich nun gegenüber von ihr hin. Er seufzte leise, nahm seine Brille von der Nase und legte sie beiseite. Sabine sah kurz in seine Himmelblauen Augen. Auch diese sahen etwas traurig aus, doch sie traute sich nicht etwas nachzufragen. "Ich heiße übrigens Mark, und der schwarzhaarige Mann ist mein Bruder er heißt Elian." sagte er lächelnd zu ihr. "Oh Sie sind Brüder?" kam es nun erstaunt von Sabine. "Haha, ich weiß wir sind uns nicht sonderlich ähnlich." lachte er. Sabine trank nun ihren Saft. "Ich und meine Brüder sind uns auch nicht sehr ähnlich", seufzte sie. Ein trauriger Blick war nun in ihrem Gesicht, und Mark fragte nicht weiter. Kurze Zeit lag nun stillschweigen im ganzen Haus, es war so still das man Angst bekam. Sabine war nun fertig mit dem Essen. Der Braunhaarige Mann gegenüber von ihr starrte die ganze Zeit auf die Tischplatte und schien in Gedanken versunken zu sein. Sabine stand nun auf und tippte ihn an, sogleich schreckte er hoch sodass der hölzerne Stuhl hinter ihm lautstark hinfiel. Vor lauter Schreck schrie sie auf und macht einen Satz zurück, stolperte über einen Teppich der längst über den gekachelten Boden lag und landete etwas unsanft auf ihren Hintern. Nun waren schnelle Schritte zu hören. Der Boden knarrte dezent und leise. Dann öffnete jemand die Tür. Es war Elian der durch die zweite Tür, die etwas weiter abseits des Küchenraumes stand gekommen war. Er hörte das laute auffalen des Stuhles und den kleinen schrei des Mädchens. Er wollte wissen was passiert war. Etwas überrascht sah er auf den Boden wo das kleine Mädchen saß. Dann ging er auf beide zu. "Aua das tat weh." kam es nun leicht jammernd von Sabine und bemerkte nun das der schwarzhaarige Mann hinter ihr stand. "Was ist denn hier passiert?" fragte er nun erbost zu seinen Bruder der vor den beiden stand und legte nun seine Hände unter die Arme von Sabine und hob sie sanft hoch. Als sie wieder auf ihren Füßen stand wendete sich Elian seinem bruder zu. "Entschuldige bitte, ich bin wohl total in Gedanken versunken gewesen." sagte er leicht erschrocken und völlig neben der Spur. "Verdammter Tagträumer!" motzte Elian. "Wie Bitte?" erschrak Mark. Sabine sah nun zu wie sich die beiden Männer auseinandersetzten. Langsam ging sie einige Schritte zurück und sah mit an wie die beiden wohl kurz davor waren sich zu streiten. Sie sah in beide Gesichter und sogar das von Mark war erzürnt, er sah kurz zu ihr. "Geh bitte in die Badewanne." sagte er kurz und bündig. Sabine verkniff sich das Wiederwort und lief aus der Küche heraus, sogleich wie sie den Raum verlies fingen die beiden Männer lautstark zu diskutieren, aber das hatte sie bereits geahnt. Gleich lief sie in das Bad, und verschloss die Türe. Sie wollte keinen Streit mit anhören. Zwar wusste sie nicht um was es nun ging, doch sie nahm es sich sehr zu Herzen :"Bin ich etwas Schuld an diesem Streit?" sagte sie betrübt und traurig. Sabine setzte sich langsam in das angenehm heiße Badewasser. Es war so angenehm und einfach wunderbar. Doch so viele Fragen schossen ihr durch den Kopf und auch viele andere Dinge ließen sie nicht los. Sie legte sich zurück und schloss ihre Augen. Alles was Heute geschah war so unbeschreiblich, doch sie wollte es einfach für wenige Stunden vergessen. Sie atmete den schönen Kokosnussduft ein und vergaß für diesen kurzen Moment alles was um sie geschah. To be continued ... Kapitel 4: Elian´s Vergangenheit -------------------------------- Die Oper der Liebe Kapitel 4: Elian´s Vergangenheit Sabine verlies das Bad sehr fröhlich, erfrischt und endlich wieder in trockenen Sachen. Sie schloss die Türe und seufzte Laut. "Nanu was ist denn das?" horchte sie und hörte zwei Stimmen die sich fetzten. Kurz blieb sie stehen, lief dann aber geradewegs zur Küche. Sie öffnete die Türe nur einen kleinen Spalt, belauschte heimlich das laute Gespräch und sah den beiden zu. "Verdammt Elian du verrennst dich mal wieder in eine Sache!" hörte sie den braunhaarigen laut. "Ich habe Innerlich nie gefühlt das sie weg ist, verstehst du eigentlich gar nicht was ich meine!" schrie Elian seinen Bruder lauthals an. "Mein Gott Elian!" kam es entnervt von Mark und raufte sich das Haar. "Du verstehst mich genauso wenig wie der Rest unserer Familie! Ihr versteht alle gar nicht was es heißt einen geliebten Menschen zu verlieren!" versuchte sich Elian noch in der Lautstärke zu beherrschen. "Achja, glaubst du ich weiß das nicht!?" zischte sein Bruder zurück. "Du hast gut reden! Du hast schließlich noch eine Frau und Kinder!" schrie er nun. Sabine hörte interessiert zu, unbemerkt stand sie nun im Eingang ein paar Meter hinter Elian. Doch beide waren so in ihrer Streiterei vertieft dass sie gar nicht darauf achteten was um sie geschah. "Elian anscheinend verstehst du einfach nichts!" predigte Mark fast. Sein großer Bruder schüttelte nur den Kopf. "Du bekommst es einfach nicht in deinen Kopf!" Mark verlor nun komplett die nerven:"Wann akzeptierst du endlich das Sabine tot ist!!!" schrie er. Sie verlor ihre Farbe im Gesicht und glich nun einer weißen Wand, kreidebleich stand sie da. "Sabine und tot, was ist denn hier los?!" dachte sie bei sich. Elian riss seine Augen auf und gab kein Widerwort mehr. Man merkte richtig wie sehr ihn diese Worte verletzten und mitten ins Herz trafen. Beinahe wie ein frisch geschliffener Pfeil dessen Schütze sein Bruder war. Mark tat es im nächsten Moment sehr Leid was er zu seinem Bruder gesagt hatte, doch bevor er sich entschuldigen konnte, kehrte Elian ihm den Rücken zu. Er wollte Ruhe, wollte nur allein sein doch dann als er die Küche verlassen wollte, stand Sabine vor ihm. Beide starrten sich an. Elian kniff die Augen nach längerer Zeit zu. "Ich ertrag das nicht mehr ..." Kam es nun beinahe schluchzend von ihm. Schnell drückte er Sabine zur Seite und griff hastig nach seinem Mantel. Das letzte was man hörte war das knallen der Haustüre. Er rannte, rannte so schnell er konnte. Mitten durch den dunklen Abend. Seine Füße wussten wohin er wollte und blieben nicht eher stehen bis er dort ankam. Dann erreichte er sein Ziel, keuchend blieb er stehen ... vor einem Friedhofseingang. Er ging zitternd vor Kälte zu einem Grab. Ein schöner großer Stein, viele Rosen, Pflanzen und Kerzen schmückten es. Elian starrte auf den Stein. "Sabine Engel, 1988-2004 ...", flüsterte er. "Wer ist das nur in meinem Haus? ... Und wer bist du?" fragte er mit festem Blick zu dem Grabstein. "Was passiert hier?" verzweifelte er und fasste sich ans Herz. "Dieses Gefühl ... es lässt mich nicht los ...." Langsam machte er sich wieder auf dem weg nach Haus. Oft sah er in den Himmel, und hoffte innerlich dass eine Antwort aus dem Himmel kommen würde. Dieser Kummer in ihn trieb ihn zur Verzweiflung … doch war er nicht der Einzigste der verzweifelte, denn in seinem Haus war diese auch sehr groß und es drohte zu einer neuen Auseinandersetzung. "Was war los, was haben Sie nur gesagt!?" kam es etwas aufgeregt und mit bis zum Hals klopfenden Herzen von Sabine. Eine ganze Weile war es still. Doch dann fielen erschrockene Augen auf sie. Endlich kam er auch zu Wort: "I..Ich wollte das gar nicht zu ihm sagen." entgegnete der Braunhaarige ihr gegenüber leise. "Ich will endlich wissen was hier los ist!" schrie sie auf. Mark starrte sie verwundert an. "Aber... ." sagte er nur kurz bis er von Sabine unterbrochen wurde. "Um was geht es hier nur!" schrie sie abermals. Mark wurde nun langsam ärgerlich, man konnte ihm ansehen dass er es nicht mochte wie Sabine mit ihm sprach. Die beiden waren nun so in ihrer Streiterei verwickelt das sie nicht mal mitbekamen wie Elian wieder die Haustüre hereinkam. Er legte seinen Mantel ab und schon dabei hörte er das laute Gespräch. "Mhh? Was ist denn da los?" fragte er sich und ging mit schnellen Schritten in Richtung Küche. "Nun hör aber Mal ...!" sagte Mark laut und stellte sich nun vor sie. Jedoch hatte er keine Gelegenheit seinen Satz zu beenden, Sabine schrie ihn wieder wütend an: "Sagen Sie mir endlich was passiert ist! Welche Sabine ist Tot?! Was habe ich damit zu tun?! Wieso haben sie mich Entführt! Was mache ich hier!" Laut schlug der braunhaarige Mann vor ihr auf den Tisch sodass das Geschirr darauf klirrte. Wütend sah er ihr ins Gesicht. In das zuvor wütende Gesicht von Ihr, spiegelte sich nun wieder die Furcht. Kleinlaut sah Sabine ihn an. "Rede mit mir gefälligst in einem anständigen Ton mein Fräulein!" schimpfte er sehr Laut. Verängstigt zuckte Sie zusammen. Ihr Herz klopfte sehr Laut. Die Situation war nun sehr aufgekratzt. Ihre Angst wurde noch größer als Mark noch einen Schritt Vorwärts machte. Es erinnerte sie stark an ihr Zuhause ... an ihre Brüder... . Sie hatte große Angst dass der braunhaarige Mann sie nun schlägt, wie es normalerweise immer einer ihrer Brüder getan hätte. Sofort machte Sie kehrt, sie wollte weglaufen, sie wollte flüchten... . Elian, der das Streitgespräch verfolgt und somit längst im Türrahmen stand blockierte jedoch den Ausgang. Sabine lief nun gegen ihn und erschrak. Sie schaute nach oben in das Gesicht des schwarzhaarigen Mannes, der sie perplex ansah. Tränen überfluteten ihr Gesicht. Voller Angst und Verzweiflung klammerte sie sich an ihn. Sabine weinte bitterliche Tränen und das einzigste was sie nur noch heraus bekam war: "Bitte helfen Sie mir!" Elian war erschrocken und war sehr geschockt über diese Situation. "Was Bitte hast du gemacht!" sagte er leise mit einem unterton dem einer Angst machen könnte. Verdutzt und ärgerlich sah sein Bruder ihn an. "Was ich gemacht habe? Ich habe mit ihr geschimpft weil mir ihr Ton nicht gefiel!" antwortete Mark ihm. "Mir gefiel dein Ton vorhin auch nicht! kam es sadistisch von ihm. Was hat sie dir denn gesagt das du so ausflippst? Du bist doch sonst ganz anders zu Kindern!" motzte er Laut und stellte sich nun schützend vor Sabine, die sich weiter an ihm festhielt. Sie zitterte und wusste dass sich die beiden nun wieder auf neue streiten würden. Das schlimmste war das sie genau mittendrin in diesem Streit stand und nichts tun konnte. "Ich wollte dass du zur Besinnung kommst, und endlich der Realität ins Auge siehst!" schrie Mark seinen Bruder an. Sabine war nun am ende ihrer Kräfte, sie musste irgendetwas tun! Nur was? Sie sah zur Seite und blickte den Teller lange Zeit an von dem sie zuvor gegessen hatte. Still nahm sie ihn "Du hast noch nie verstanden was ich empfinde! Weil du alles hast und nie etwas verloren hast!" schrie Elian ihn in einen verzweifelten Ton an. "Bist du nun völlig verrückt geworden! Das stimmt überhaupt nicht!" schimpfte er laut. Sie konnte es nicht mehr mit ansehen und wollte nicht dass die beiden sich stritten, holte aus und warf mit voller wucht den Teller auf den Küchenboden. Laut schepperte es und viele Scherben lagen nun um sie herum. Doch dann war das erhoffte eingetroffen, Sabine hatte es geschafft das Mark und Elian aufhörten zu streiten. Einfach ihre Münder hielten. Einfach still waren… . "Hört endlich auf!" schrie sie aus vollem Hals, so dass es fast wehtat. Zwei völlig erschrockene Gesichter blickten sie an. "Bitte hört auf, bitte ... ." flehte sie, setzte sich auf den Fußboden und versenkte das Gesicht in den knien. Elian und Mark hatten nun einen leidvollen Gesichtsaudruck. "Aber... ." stotterte Mark in einem verwunderten Ton. Sein Bruder jedoch kniete sich nun auf den Boden, und streichte Sabine über die immer noch nassen Haare. Sie sah zu ihm auf und sah abermals in seine Augen. Es zerriss ihr fast das Herz, so viel Traurigkeit war in ihnen zu sehen. "Bitte ... sagen Sie mir was passiert ist ... ." sagte sie zu dem schwarzhaarigen Mann. Elian atmete laut aus. Er war völlig perplex als Sabine es nun zu ihm sagte. Unverhindert legte er ein trauriges Gesicht auf. "Also gut ... .Wir erzählen dir alles ... ." sagte er zaghaft. "Elian?!" kam es erschrocken von seinem Bruder. Als alles Scherben beseitigt waren setzten sich alle an den Küchentisch. Mittlerweile war es stockdunkel draußen und alle Vorhänge waren zugezogen. "vor genau 18 Jahren, haben ich und meine Frau ein Kind bekommen. Ein süßes Mädchen ... ." fing Elian nun an zu erzählen. Sabine sah ihn an und hörte aufmerksam zu. "Wir waren eine glückliche Familie, es verging nie ein Tag wo meine Tochter nicht etwas albernes anstellte." sagte er leise und lächelte. "Doch dann eines Tages ..., meine Frau Christine... sie hatte einen furchtbaren Verkehrsunfall. Meine Tochter war damals erst 8 Jahre alt geworden ... und musste genau wie ich mit ansehen wie sie im Krankenbett verstarb." Er machte eine kurze Pause und senkte leicht den Kopf. Es tat ihm sehr weh es zu erzählen, was Sabine sehr gut bemerkte. "Das tut mir so Leid ... ." jedoch wurde sie abgehalten weiter zu reden und Elian fuhr fort: "Es tat sehr weh, einen geliebten Menschen zu verlieren ... der einzige halt für mich war meine kleine Tochter. Wir konnten es mit der Zeit verkraften, jedoch vergisst man nie einen geliebten Menschen." "Da haben Sie recht, das würde ich auch nie … wenn ich jemanden Lieben würde." sagte Sabine in einem sehr traurigen Ton, wieder liefen ihr einige Tränen die Wange hinunter. wieder streichte er ihr über den Kopf. "Nenn mich doch bitte Elian." sprach er leise. "Mich kannst du auch mit meinem Namen ansprechen." folgte Mark darauf und ein kleines lächeln huschte über seine Lippen. Sabine nickte. "Darf ich erfahren was mit Ihr... ich meine deiner Tochter passiert ist?" fragte sie vorsichtig. "vor knapp zwei Jahren, hatte meine Tochter eine Freundin gehabt, die ich leider nie zu Gesicht bekam. Sie sagte mir andauernd dass sie genauso aussieht wie sie, jedoch dachte ich damals dass sie wieder eine ihrer Märchen und somit diese Freundin erfunden hat, nur das sie den vielen Familienfeiern oder sogar mir aus dem weg gehen konnte." Elian seufzte kurz. "Ich rief sie an einem Abend auf ihrem Handy an. Wir haben mächtig gestritten. Weil ich ihr nicht geglaubt habe das es diese Freundin gibt, sie erzählte mir auch nicht viel über sie, nicht einmal den Namen des Mädchens wusste ich. Immer mehr hatte ich den Gedanken gehabt sie will nicht mehr mit mir zusammen sein … meiner eigenen Tochter unterstellte ich das!“ Elian´s Stimme war Herzzerreißend verzweifelt. „Ich wollte dass sie nach Haus kommt, weil es schon sehr spät war. Ich habe Stimmen im Hintergrund gehört und das einzigste was ich noch mitbekam war eine Mädchenstimme die sagte: "Mein Bruder fährt dich" ... . Als es an meiner Türe klingelte war ich mächtig wütend, ich wollte mit ihr schimpfen, doch auf der Treppe stand nicht mein Kind … !“ Elian´s Stimme ging in ein schluchzen über, seine Augen waren auch bereits übergefüllt mit bitterlichen Tränen. „Es war die Polizei … die mir sagte das meine Tochter Tod sei.“ Sabine erschrak. Sie wollte ihn trösten, doch sie kam nicht zu Wort. "Ich habe meine Tochter beerdigt, doch egal wie oft ich an ihr Grab gehe, egal wie oft ich ihre Bilder ansehe, ich habe nicht das Gefühl das sie weg ist ... . Das bedeutet ich habe die ganze Zeit immer noch so Gefühlt als sei sie hier, als würde sie Leben, ich weiß das klingt verrückt ... doch du beweist mir das Gegenteil... . Elian lächelte. "I...Ich verstehe nicht?" erschrak sie. Elian nahm eine ihrer warmen Hände, ihre Hand wirkte in seiner so klein. Sie sah ihm wieder in die Augen, dieselben Wolkenaugen wie sie. Dann sprach er: "Du siehst ihr zum verwechseln ähnlich, du bist bestimmt genauso alt wie sie jetzt eigentlich wäre und ... heißt sogar genauso wie sie." Stille Tränen liefen ihm über sein Gesicht. "Deswegen haben wir dich mitgenommen." sagte Mark leise. Sabine stand auf und hatte ein erschrockenes Gesicht. Ihr Herz pochte lauter und lauter vor Schreck. Sie starrte auf ihre rechte Hand, diese immer noch in der Hand von Elian lag. Eine lange jedoch fast nicht mehr sichtbare Narbe war dort zu sehen. Diese Narbe erinnerte sie an ihren Unfall... „Elian!“ kam es geschockt von ihr. „Was ist denn los?“ war er nun verwundert. Sie atmete lauter, beinahe hysterisch. „Sabine was ist denn los?“ sorgte er sich und stand nun auch auf. Sie zeigte ihm die Narbe die auf ihrer rechten Hand zu sehen war, bitterliche und zweifelnde Tränen fließen ihr die Wangen hinunter. Er sah sie ohne ein Wort an. „Ich hatte einen Unfall der wohl mit einem Auto passiert ist, doch ich kann mich daran gar nicht erinnern, nur an die Zeit im Krankenhaus … erzählt wurde mir auch nie davon.“ sagte sie leise. „Ich verstehe nicht was willst du mir damit sagen?“ sagte Elian verwundert. Weit aufgerissene und geschockte Augen blickten ihn an. Sabine zitterte am ganzen Körper und sprach mit fast verlorener Stimme: „Das seltsame daran ist … dieser Unfall passierte zur gleichen Zeit wo deine Tochter starb …“ to be continued... Kapitel 5: Endlich ein zuhause? ------------------------------- Die Oper der Liebe Kapitel 5: Endlich ein zuhause? Eine große Standuhr im Karminzimmer Stoß ihren Gong durch den Raum. Es war mittlerweile 12 Uhr Mitternacht, Elian und Mark saßen immer noch zusammen am Küchentisch. Keiner sagte ein Wort, keiner wusste genau was er nun tun oder machen sollte. Zuvor brachte Mark, Sabine schon in eines der obigen Gästezimmer unter, wo sie bereits nach wenigen Minuten einschlief. Elian sah seinen Bruder fassungslos an, "Das seltsame daran ist, dieser Unfall ist wohl zur gleichen Zeit passiert als deine Tochter starb ... Mark was soll ich nur denken?" verzweifelte er fast und legte sein Gesicht in die Hände. Mark sah seinen Bruder unbeholfen an, selbst er wusste nun nicht mehr ganz genau was er denken soll. "Elian, bitte mach dich nicht verrückt ... es wird schon alles gut." sagte er mit ruhiger Stimme zu seinem Bruder, er wollte ihn wohl damit besänftigen, doch selber wusste er auch das er sich damit selber anlog. Mark ging nun auch in sein Zimmer. Elian hingegen ging in das Wohnzimmer was sich neben dem Karminzimmer befand. Es war einfach wundervoll eingerichtet. Genauso schöne rötliche Farbtöne wie im Karminzimmer und so viele schöne Möbel. Ein großes Fernsehgerät fast wie im Kino, wo der breite und große Flachbildschirm an der Wand angebracht und der dazugehörige High tec in einem dunkelhölzernen Fernsehtisch untergebracht war. Elian setzte sich auf das große Sofa und schaltete den Fernseher ein. Er war durcheinander und konzentrierte sich nur auf seine vielen Gedanken, der laufende Fernseher schien ihn nicht wirklich zu interessieren. Schließlich siegte die Erschöpfung und er schlief sitzend auf dem Sofa ein. Wahrscheinlich konnte diese Nacht keiner von den dreien friedlich schlafen. Jedoch sah man an diesem Morgen die helle strahlende Sonne, die Regenwolken waren verschwunden und es war warm. Einen Samstag wie man sich ihn wünscht. Mark war als erster wach und ging die Treppe herunter. Noch dabei knöpfte er sein dunkelblaues Hemd zusammen und krempelte die Ärmel hoch. Er brauchte nicht lange und er fand seinen Bruder noch immer schlafend auf dem Sofa. Mark musste lächeln und war froh das er überhaupt einschlafen konnte, schnell aber geräuschlos nahm er die Fernbedienung und schaltete den immer noch laufenden Fernseher aus. Dann ging Mark in die Küche und setzte eine Kanne Kaffee auf. Es schien ein friedlicher Morgen zu sein, jedoch lief es in Sabines Zimmer nicht so ab. Sie schlief immer noch, doch sie verfolgte wieder ein beunruhigender Traum, sie wälzte und wälzte sich. In diesem Traum lief sie durch einen Gang, abermals hörte sie diese Stimme, die Stimme des Mädchens. Schon wieder konnte sie niemanden sehen, jedoch sagte die Stimme endlich etwas, sie sprach zu ihr! "Sabine...Sabine der Spiegel." Die Stimme klang freundlich aber zugleich unheimlich. Der Gang indem sie entlang lief verschwand und ein großer langer Spiegel der sicher so groß wie Sabine selber war, war zu sehen. Er glänzte und war in einem wunderschönen silberfarbenen Rahmen eingefasst, wieder erklang die Stimme. "Sabine... . Der Spiegel, komm zum Spiegel." Schnell schreckte sie hoch. Der Traum und der Schlaf waren vorbei. Sie atmete schnell und ihr Herz klopfte vor Angst fast bis zum Hals. „Meine Güte was für ein Traum!“ sagte sie und schüttelte den Kopf. Sabine stand nun auf, als sie die Vorhänge zur Seite schob, hatte sie schon beinahe den Traum vergessen. „Ah! Endlich wieder Sonne, was für ein Glück!“ rief sie fröhlich. Als sie sich angezogen hatte, lief sie die steinerne Treppe hinunter. Schon dabei hörte sie Geschirr klirren, „Ist schon jemand wach?“ Es war Mark, der gerade den Tisch für´s Frühstück deckte. Sabine folgte dem Geklirre, ging den Flur entlang, kurz blieb sie stehen und sah sich die ganzen eingerahmten Fotos an. Ein Familiefoto fiel ihr ins Auge. Von allen die dort hingen war es das hübscheste und wohl auch im schönsten Rahmen. Es war wohl die ganze Familie zu sehen, allerdings erkannte sie auf diesem Bild nur Elian und Mark. „Nanu auf diesem Bild hat er ja kurzes Haar, sieht lustig aus.“ Kicherte sie. Neben Elian war eine schöne junge Frau, mit einem Baby auf dem Arm. Lockiges langes Haar, Meerblaue Augen und einfach eine Art an sich dass sie auf Sabine direkt Sympathisch wirkte. Wie gefesselt sah sie diese Frau an und runzelte die Stirn, dann fasste sie das Bild an. Die Hand fuhr über diese Frau. Sie bemerkte nicht einmal das Mark nun aus der Küche kam. „Oh wer ist denn da so früh wach?“ sagte er mit freundlicher Stimme. Dann bemerkte er das Sabine das Familienbild was vor ungefähr 17 Jahren aufgenommen wurde Geistesabwesend ansah. „Hm?“ Er wusste nicht was das zu bedeuten hatte und näherte sich ihr, bis er nun hinter ihr stand. „Sabine? Ist alles in Ordnung?“ sorgte sich Mark um sie. Schweißperlen bildeten sich auf Sabines Stirn. Ihr wurde schwindelig, Buchstaben wirrten ihr durch den Kopf … bis sie einen Sinn ergaben! „Chri…Christine?“ sprach sie mit sich selbst. Mark erschrak. „Was hast du eben gesagt?“ sagte er mit fast zugeknotetem Hals. „Diese Frau heißt Christine… .“ Er drehte Sabine zu sich um und sah sie mit einem erschrockenen Blick an. Schnell schüttelte sie den Kopf, „Oh je, ich glaube ich bin noch nicht ganz wach.“ kicherte sie ihn an. Mark wusste nicht was er sagen sollte, doch man sah das er ernsthaft nachdachte. „Was hat das zu bedeuten?“ Dachte er bei sich. Dann lächelte er einfach, „Ähm… wie wäre es wenn du im Wohnzimmer etwas Fern siehst?“ sagte er nervös. „Ehrlich!? Das habe ich Zuhause nie gedurft!“ freute sie sich, lief in das Karminzimmer und sah auch gleich den Eingang zu dem Wohnzimmer. Sie war hellauf begeistert von dem großen Bildschirm, „Wahh, Oh mein Gott das ist ja wie im Kino!“ sagte sie erstaunt. Was sie nicht wusste war das Elian immer noch auf dem Sofa zurückgelehnt saß und schlief. Als sie sich jedoch umdrehte sah sie ihn. Er sah so friedlich aus wenn er schlief, fast so, als würde er alle Sorgen um sich vergessen. Leise setzte sie sich zu ihm und sah ihn lächelnd an. Sie war so froh hier zu sein. Sabine fühlte sich einfach vertraut und seid langem endlich wieder geborgen. Elian wachte nun langsam auf, seine Augenlider zuckten und öffneten sich langsam. „Mhh …?“ kam es schläfrig von ihm. Er richtete sich langsam auf wobei er seine Augen rieb. „Oh! Guten Morgen Elian!“ freute sich Sabine. Als Elian nun endlich ganz wach war, bemerkte er dass er wohl letzte Nacht auf dem Sofa eingeschlafen sein musste. „Oh je ich bin wohl beim Fernseh schauen eingeschlafen.“ Sagte er ein wenig verwundert. Sabine lächelte nur. „Das ist doch nicht schlimm.“ antwortete sie mit einer lieben Stimme. Elian konnte sich ein warmes lächeln nicht verkneifen, er mochte die sanfte Stimme von ihr. „Ah du bist wach, dann können wir ja gleich Frühstücken!?“ sagte nun Mark der ins Wohnzimmer kam. „Na dann werde ich mich mal schnell umziehen.“ Kam es von Elian und machte sich gleich auf den weg in sein Zimmer und ins Bad. Als Mark nun die letzten dinge für´s Frühstück vorbereitete und Elian sich umzog, schaute Sabine etwas Fernsehen. Doch dann als sie alleine dort saß klingelte plötzlich ihr Handy, was sie in ihrer Hosentasche hatte. Sie schreckte auf, nahm es hastig und nahm den Anruf entgegen. „H..Hallo?“ sprach sie verängstigt. „Wo bist du!?“ schrie eine bekannte und zornerfüllte Stimme am anderen Ende. Sabine war entsetzt und voller Angst. „Noah?“ fragte sie panisch. „Wer denn sonst?! Was fällt dir ein, einfach wegzulaufen!“ schrie er wiederum. Dann fasste sie sich ein Herz und schrie zurück: „Bei euch werde ich sowieso nur eingesperrt!“ Mark hörte leicht entsetzt die laute Stimme von Sabine und lief sofort ins Wohnzimmer, Elian der gerade erst wieder zurück aus dem Bad kam und die Treppe herunter ging, bemerkte dies. „Wag es ja nicht noch mal so mit mir zu reden!“ erzürnte Noah nun völlig am Telefon. „Doch! Ich konnte nie so mit dir reden, deswegen mache ich es jetzt! Ich werde nie wieder zu dir und Marek zurückkommen, hörst du? Nie!!“ schrie sie aufgebracht aber auch ängstlich ins Handy. Verwundert und perplex standen Elian und Mark hinter ihr, tausend Fragen tobten ihnen durch den Kopf, die sie aber nicht stellten. „Warte nur bis ich dich in die Finger kriege dann wirst du nicht mehr so eine große Klappe haben!“ explodierte Noah nun völlig. Sabine wurde wütend und weinte zugleich: „Bei euch habe ich sowieso nie etwas sagen können was euch gefallen hat, dein bester Freund ist die Faust, du hast mich nie anders behandelt! Dabei habe ich dir nie etwas getan!“ verzweifelte sie, sank zu Boden und weinte bitterlich. Elian konnte das nicht mehr mit ansehen. Er ergriff das Handy und hörte mit entsetzen noch die Antwort auf Sabines letzten Satz: „Wenn du hier bist werde ich mal was anderes benutzen als meine Faust!“ Elian´s herz pochte vor Wut und Fassungslosigkeit. „Hey!“ sprach er nun eiskalt in Sabines Handy. „Wer ist da?“ kam es nun verwundert von dem jungen Mann auf der anderen Leitung. „Das tut nichts zur Sache wer ich bin, die Frage ist wer du bist und was du hier für abartige Drohungen ablässt.“ Sprach er einem Eisberg gleich zu ihm. „Ich werde herauskriegen wer Sie sind und dann sind sie dran!“ erzürnte Noah aufs neuste. „So? Du willst mich dran kriegen? Ich bin nicht derjenige von uns beiden der jungen Mädchen droht.“ Sprach er höhnisch. Noah antwortete nicht mehr, er wusste nicht was er darauf sagen sollte … denn der ihm unbekannte Mann hatte Recht und somit legte er schweigend auf. Mark war indessen zu Sabine gegangen die ihn sofort vor Verzweiflung umarmte. Beide sahen nur noch wie Elian auflegte und das Handy auf eine neben ihm stehende Kommode warf. Geschockt sah er zu Sabine die in Marks Armen lag und weinte. Schnellen Schrittes lief er zu ihr und packte sie. „Wer war dass und vor allem was hat er mit dir gemacht!“ „Elian, bitte nun beruhige dich!“ sagte Mark erschrocken zu seinem Bruder. Sabine war geschockt, Elian tat ihr nicht weh, jedoch machte er ihr Angst. „Das? Das war nur mein Bruder Noah.“ Keuchte sie, vor lauter Tränen. „Antworte mir! Was hat er mit dir gemacht!?“ schimpfte Elian laut. Sabine bekam kein Wort raus, sie fühlte sich wieder so eingeschüchtert, genauso wie bei ihr zuhause. Doch dann etwas ganz unerwartetes: Elian nahm sie fest in die Arme. „Bitte sag es mir.“ Sagte er in einer sehr besorgten und beinahe traurigen Stimme. Sie fiel in ein vollkommenes Gefühlschaos. Was sollte sie nur denken? Sabine umarmte ihn und ließ ihn nicht los. So erzählte sie Elian und Mark alles von sich. Das sie zuhause eingesperrt und kaum vor die Türe durfte. Gewalt schon zum Alltag für sie geworden ist und oft geschlagen wurde. Ihre Eltern im Ausland lebten und selten anriefen. Vor allem aber war die Angst vor ihren beiden Brüdern, besonders aber ihrem ältesten Bruder Noah das größte. Sie saßen auf dem Sofa, Elian umarte Sabine fest und hörte ihr aufmerksam zu. „Bitte, bitte ich mache alles, ich putze oder wasche, aber lasst mich hier bei euch! Lasst mich nicht zu den beiden zurück!“ flehte sie. „Keine Angst.“ Sagte Mark nun. „Ich und Mark wissen wie es ist, mit Gewalt aufgezogen zu werden.“ Sprach Elian traurig. Sein Bruder nickte nur. „Was? Wurdet ihr als Kinder etwa geschlagen?“ erschrak Sabine völlig. Es war eine kurze aber angstvolle Minute ruhe bis Mark ihr antwortete: „Weißt du ich wurde meistens verschont, Elian hatte als Kind mehr unter unserem Vater zu leiden, ich empfand das als Kind einfach furchtbar. Ich bin selber Vater und frage mich oft wie man seinen Kindern nur so Gewalt antun kann. „Du bist auch Vater?“ fragte Sabine nach. Mark nickte nur und sah in das schweigende Gesicht von seinem Bruder, dem die Kindheitserinnerungen keineswegs angenehm waren. Doch dann sprach auch Elian zu Sabine: „Mein Bruder will damit ausdrücken, dass wir es sehr gut nachempfinden können wie es sich anfühlt mit Gewalt erzogen zu werden. Als ich und später auch Mark Vater wurden, haben wir immer gesagt dass unsere Kinder es besser haben sollten wie wir. Somit sollst du auch gut aufgehoben sein… hier bei uns.“ Sabine weinte herzzerreißend und klammerte sich an Elian. Sie war so glücklich, einfach froh endlich ein zuhaue gefunden zu haben wo sie gut behandelt werden würde. Sabine hoffte auf ein Leben ohne Gewalt. Sie hoffte auf ein neues Leben! To be continued … Kapitel 6: Geisterhaftes Spiegelbild ------------------------------------ Die Oper der Liebe Kapitel 6: Geisterhaftes Spiegelbild Das Wochenende verlief einfach herrlich und Sabine blühte richtig auf. Jedoch hatte sie immer wieder diesen einen Traum, er ließ sie einfach nicht los. Selbst am Montagmorgen spielte sich das gleiche ab. Eine Mädchenstimme erklang und zeigte ihr andauernd einen silbernen Spiegel. „Sabine ich zeige dir… wo ich bin.“ Ertönte die Stimme und hallte durch den Raum. Gezeigt wurde eine Türe die Sabine öffnete, dass Zimmer was sich dahinter verbarg war wunderschön eingerichtet! Ein großer Schrank, ein Bett wo aber leider kein Bezug darauf war und viele wunderschöne Figuren. Es ertönte eine Spieluhr, erschrocken drehte sie sich um und sah den großen Spiegel an der Wand. Das Licht was ins Zimmer fiel spiegelte sich darin sehr womit man sein Spiegelbild nicht erkennen konnte. Sie trat immer näher und wollte in den Spiegel sehen, doch dann ergriff sie eine Hand, die direkt aus diesem kam. Sie griff ganz fest um das Handgelenk von ihr und war mit Blut überströmt. Schreiend wachte Sabine nun auf. Der Schrei ertönte durch das ganze Haus. Wie von Sinnen sah sie ihr Handgelenk an. „E…Es war nur ein Traum.“ Keuchte sie. Als Sabine sich angezogen hatte lief sie nach unten. Sie wunderte sich, denn Mark und Elian waren nicht zu finden. „Wo sind sie denn nur?“ fragte sie sich. Als sie nun in der Küche nachschaute, sah sie, dass ein Papier auf dem Tisch lag. Eine Nachricht? „Oh den haben wohl die beiden geschrieben.“ dachte sie. Sabine nahm ihn und las: Guten morgen große, hast du gut geschlafen? Bitte nicht erschrecken weil ich und Mark nicht da sind, wir sind zur Arbeit. Eigentlich sind wir erst um 19 Uhr wieder da aber ich komme heute Mittag kurz vorbei, also hab keine Angst. Bitte Frühstücke etwas, die Brötchen sind auf der Anrichte. Mach keinen Unsinn. Bis nachher Elian. „Ach so sie sind zur Arbeit.“ Sabine dachte nach. Das Wochenende verlief so problemlos und schön das sie ganz vergaß Elian und Mark nach ihren berufen nach zu fragen. Anwälte? Ingeneure? Architekten? Sie wusste es nicht. „Am besten ich mache mich mal nützlich.“ Lächelte Sabine und dachte schon gar nicht mehr darüber nach. Ebenso dachte sie nicht mehr ans Frühstücken und lief durch das Haus. Sie lief wieder die Treppe nach oben und öffnete eines der Zimmer. Es war Mark´s. Ein großes Ehebett stand im Raum, genauso wie ein großer Kleiderschrank indem ein runder Spiegel eingebaut war. Die Wände waren Pfirsichfarbend gestrichen und auch wie überall mit vielen Bildern geschmückt. Hier waren zwei nebeneinander stehende Fenster die mit roten Vorhängen davor besetzt waren. Auch die Bettwäsche war Rot. „Mark´s Lieblingsfarbe ist wohl rot.“ Kicherte sie fröhlich. Dann sah sie jedoch neben seiner Zimmertüre einen Wäschekorb wo seine gebrauchten Klamotten beinahe überquirlten. Als sie diesen sah nahm sie ihn sofort und ging aus dem Raum und dachte gleich das Wäsche waschen könnte! Nun ging sie in ein weiteres Zimmer, es war das von Elian. Dieses Zimmer gefiel ihr ebenso wie das von Mark. Es war in einem schönen pastellblau gestrichen, auch hier war ein schönes breites Ehebett allerdings nicht mitten sondern an der seitlichen Wand des Raumes. Ein riesengroßes Fenster erstreckte sich an der Wand daneben und fiel einem sofort ins Auge. Allerdings wo Sabine näher in den Raum ging, sah sie dass das Fenster sich als gläserne Balkontür entpuppte. Sie öffnete sie, idem sie einen kleinen Riegel beiseite schob. Direkt merkte Sabine wie warm es heute war. Die Sonne strahlte jedoch kam oft eine schöne Brise auf. Sie lehnte sich an die Balkonwand und schaute hinunter. Sabine sah direkt auf die Straße und beobachtete viele Leute die aus den Häusern kamen, Familien die durch die Straßen spazierten und auch einige ältere die mitten auf dem Bürgersteig stehen blieben nur um alle Nachbarn zu Grüßen. Sie lächelte und war froh über eine solch schöne Umgebung, allerdings wünschte Sabine sich innerlich dass sie irgendwann zu diesen glücklichen Menschen gehören würde. „Mit Elian und Mark bestimmt.“, lachte sie fröhlich. Gleich nahm sie auch den Wäschekorb von Elian und trug beide einzeln herunter in die Küche, denn dort stand auch die Waschmaschine. Dann machte Sabine sich ans Waschen, doch als sie eine Hose von Elian in die Trommel werfen wollte bemerkte sie dass noch etwas in der Hosentasche war. Sabine nahm es heraus. „Ein Schlüssel?“ sagte sie verwundert doch zuckte zugleich mit den Schultern. Sie wusste nicht zu was er gebraucht wurde doch sie dachte auch nicht lange darüber nach und steckte ihn in ihre Hosentasche. Als Sabine die ganze Wäsche fertig und alles auf den im Garten befindenden Wäscheständer aufgehängt hatte, ging sie erstmal wieder zurück in die Küche. Doch zu gleicher Zeit wie sie sich etwas zu Trinken nehmen wollte hörte sie etwas „Hm? W..Was ist das?“ Es war sehr Leise doch eine Melodie war zu hören. Sabine ging zu der Treppe die nach oben führte und sah ängstlich hinauf. Ihr Herz klopfte fast bis zum Hals als sie nach oben ging. Sie schaute in Elians, in Marks und sogar in ihr Zimmer nach, doch die Melodie kam aus keinen der 3 Räume. Dann erst bemerkte sie das noch 4 weitere Zimmer hier oben waren, allerdings auf der anderen Seite des Flures. Sabine ging aufgeregt von Raum zu Raum. Eines war ein Gästezimmer wie ihres doch es befand sich nichts darin. Sie atmete laut. „Wo kommt das nur her?“, verzweifelte sie fast. Dann schien diese Melodie lauter zu werden und Sabine folgte ihr bis sie endlich vor der Zimmertüre stand wohinter sich dieses Lied wohl verbarg. Sie legte ihren Kopf an die Türe und hörte es ganz deutlich. „Spinne ich oder… höre ich es wirklich.“ Ganz vertieft bemerkte sie nicht einmal dass wie versprochen nun Elian vorbeikam. Schon als er mit seinem Wagen vorfuhr war ihm nicht gut zumute. Deswegen ging er schnell ins Haus. Sabine jedoch dachte nicht mal mehr daran das Elian vorbeikam und drückte nun zaghaft aber zugleich entschlossen die Türklinke hinunter. Sie rüttelte doch es half nichts „Die Türe ist ja verschlossen … .“, sagte sie aufgeregt. Doch dann: „Moment! Der Schlüssel aus Elians Tasche!“ rief sie entschlossen. Sogleich nahm sie ihn aus ihrer Hosentasche. Sie versuchte die Türe damit zu öffnen und es gelang ihr! Was sollte das nur bedeuten? Wieso wollten die beiden dass dieses Zimmer verschlossen blieb? Sabine ging in das Zimmer hinein. Gleich drehte sie sich zur Rechten Wand und näherte sich der Musik. Es war eine Spieluhr. Sabine nahm sie und stellte sie aus. Fasziniert sah sie sich um. Schöne mintgrüne Wände und oben eine schöne Blumebordüre. Vor ihr ein gläserner Schrank mit vielen Figuren. „Wie schön!“, sagte sie und sah alles darin genau an. „Wem dieses Zimmer wohl gehört?“ dachte sie bei sich. Gedankenverloren stand sie dort im Zimmer doch bekam nicht mit wie besorgt Elian nun im unteren Bereich des Hauses war. „Sabine? Wo bist du?“ rief er nach ihr. Er sah in der Küche nach. Im Wohnzimmer und sah dann die aufgehängte Wäsche draußen im Garten. „Ob sie wohl oben ist?“ dachte er bei sich. „Sabine?“ rief Elian nun hinauf. Doch sie hörte es nicht obwohl die Zimmertüre weit offen stand. „Ich frage mich wieso Elian und Mark so ein schönes Zimmer verschließen.“ Sie bekam es gar nicht erst mit aber nun spürte sie hinter sich einen kalten Luftzug. „Hm? Aber… woher..?“ Sabine sah zur anderen Wand, das große Fenster war geschlossen. „Woher kommt denn dann der Luftzug?“ Sabine riss die Augen auf, sie traute sich fast gar nicht zu atmen. Langsam drehte sie sich um … . Elian der sich nun derweil sehr sorgte lief die Treppe hinauf um nach Sabine zu suchen. Sie jedoch drehte sich nun um und sah voller Schock in den Spiegel den sie in jener Nacht im Traum sah. In diesem erblickte sie aber nicht ihr eigenes Gesicht. Es war ein Mädchen was fast genauso wie sie aussah und ein weißes Gewand trug. „Sabine …“ hallte es ihr nun durch den Raum. Sie schrie lauthals und voller Angst durch das Haus. Elian der nun nach oben gelaufen war hört dies und erschrak zutiefst. „Sabine!!“ rief er. Elian rannte um die Ecke dort wo sich die anderen Zimmer befanden. Sabine wollte fliehen doch die Türe flog zu und es war nur ein großer Knall zu hören. Das Mädchen was Sabines Ebenbild sein konnte griff nach ihr. Genau wie im Traum nahm das Mädchen eines ihrer Handgelenke. „Bitte, geh nicht.“ Hallte es abermals. „Hilfe! Hilfe!“ schrie Sabine voller Angst. Sie konnte sich losreißen und öffnete die Türe, sie wollte nur weg, sie hatte furchtbare Angst. So schnell sie es nur konnte öffnete sie die Tür und fiel sogleich Elian in die Arme. „Elian! Oh Elian.“ Sabine liefen die bitteren Tränen über ihr Gesicht. So eine Furcht hatte sie noch nie, ihr Herz pochte immer noch und sie fand nicht einmal vor lauter Aufregung ihren Atem. „Sabine! Um Gottes Willen was ist passiert!“ sagte Elian aufgeregt und nahm sie fest in die Arme. Er sah geraden Weges in das Zimmer aus dem Sabine kam. Elian nahm sie mit einem besorgten aber zugleich auch wütenden Blick auf seinen Arm und trug sie schnell hinunter. Doch dann schimpfte er:„Was hattest du denn in diesem Zimmer zu suchen!“ „I…Ich, ich… .“, sie konnte vor lauter Furcht nur noch stottern sie hatte keine Angst vor Elian doch vor diesem Zimmer … und vor allem was sich dahinter verbarg. „Sag mir was du darin verloren hast!“ schimpfte er streng mit ihr. Ihre Stimme versiegte und sie konnte nichts sagen, denn wieder fing sie an zu weinen. Sabine drehte sich um, so wollte sie nicht Elian gegenüber stehen, sie mochte es ganz und gar nicht vor anderen zu weinen. Sie wollte in die Küche laufen doch er hielt sie auf, er ergriff sie und zog sie zu sich:“ Wirst du wohl hier bleiben!“ schimpfte Elian abermals. Sabine sah ihm wieder ins Gesicht und weinte immer noch. „Ich habe dich doch nur etwas gefragt, wieso rennst du denn gleich weg.“ Kam es beinahe predigend von ihm. „Elian ich hatte solche Angst!“ weinte sie und konnte vorerst auch nichts anderes sagen. Er nahm sie in den Arm und setzte sich mit ihr auf die Couch im Karminzimmer:„Sabine ganz ruhig, es wird alles gut … ich bin doch da.“ Sprach er beruhigend auf sie ein. Sabine umarmte ihn und wollte nicht loslassen, sie hatte so furchtbare Angst, allerdings beruhigte sie sich nach einiger Zeit und war auch nicht mehr so aufgeregt. Sie fühlte sich so geborgen, so beschützt in seinen Armen das sie beinahe Bange hatte es sei alles nur ein Traum indem sie sich befindet und sobald sie losließe, Elian verschwunden und sie wieder einsam war. Elian strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht und blickte in ihre Augen. „Es tut mir leid, ich wollte dich vorhin nicht so anschreien.“ Fing er nun an. „A…Aber Elian.“ Stotterte Sabine wiederum nur. „Dieses Zimmer… es gehörte meiner Tochter.“ Sagte er mit traurigem Blick und passender Stimme. Sie konnte es nicht ertragen ihn wieder so zu sehen. Sabine sprang auf und hatte wieder die gleiche Angst wie zuvor. Er aber, sah sie nur verwundert an und wusste nicht was sie nun machen wollte. „Nur wegen mir…!“ schrie sie. „Wie? Was?“ Elian war ganz verdutzt und erhob sich sogleich von der Couch. Sabine sah zu ihm hinauf:„Nur wegen mir, musst du so endlos Leiden!“ schrie sie wiederum. Er sah sie Wortlos an. „Wäre ich nur nicht hier dann hättest du weniger Probleme! Du könntest in Ruhe Leben und müsstest dich nicht mit so was wie mir herumplagen!“ wurde sie beinahe schon hysterisch. Elian packte sie beim Kragen:“ Wehe dir du sagst das nur noch ein einziges Mal! Dann kannst du aber was erleben!“ fuhr er nun total aus der Haut. Sabine verstummte, ihre Tränen stoppten genauso wie für einen kurzen Moment ihr Atem. Sie war sichtlich geschockt über diesen Wutausbruch von Elian und hatte ein angsterfülltes Gesicht. Ihre Hände zitterten, Elian bemerkte das weil er immer noch ihre Hände hielt. Aus seinem wütenden Gesicht wurde ein verwundertes. Er musste wiederum sehen was für eine Angst Sabine vor ihm hatte, was er nicht wollte. „Bitte schlag mich nicht.“ Sagte Sabine weinerlich und fast ohne Atem. Er war schockiert über diesen Satz und sah sie mit einem Blick an der genau das ausdrückte: Entsetzen! „Gott Kleines!“ sagte er mit sanfter aber zugleich erschrockener Stimme. „Ich will euch doch keine Probleme machen, doch andauernd verursache ich welche… ich möchte nicht dass ihr euch wegen mir so kaputt macht.“ Stammelte sie zaghaft. „Für diese unmöglichen Sätze hättest du ehrlich was hinter die Ohren verdient!“ schimpfte er streng und sehr ernst. Sabine schreckte auf:„A…Aber wieso?“ „Denkst du etwas wirklich so schlecht von uns?“, regte sich Elian auf. „Nein! Das habe ich doch gar nicht behauptet!“ sie war verzweifelt und hatte wiederum alles schlimmer gemacht als wie es Anfangs war. „Wieso sagst du denn nur so was zu mir?“, war er immer noch ganz aufgeregt und wurde fast wieder wütend. Sabine war verzweifelt und wusste nicht was sie antworten sollte, so viele Dinge so viele Fragen schossen ihr durch den Kopf die sie sich nicht erklären konnte. Doch sie konnte und wollte es ihm auch nicht erzählen, sie hatte Panik davor das man ihr keinen glauben schenken würde. „Hey … Sabine.“ Fing nun Elian an und sie hob ihren Kopf und sah ihn traurig an. „Rede dir nicht ein dass du uns Probleme machst, denn das stimmt nicht.“ Bat Elian sie und hatte eine ruhige und sanfte Stimme. „E… Es tut mir Leid.“ Entschuldigte sich Sabine bei ihm und war immer noch sehr aufgewühlt. Er strich ihr über den Kopf. „Egal was auch passiert ist oder was für Probleme du hast, du kannst immer zu mir kommen und sie mir erzählen.“, sprach er lieb und verständnisvoll. Sogleich gab er ihr einen kleinen Kuss auf die Stirn. „Wir reden heute Abend darüber, ich muss leider wieder los, also mach keinen Unsinn ja?“ Sabine nickte nur. Als Elian nun wieder durch die Tür gegangen war und mit dem Auto wegfuhr brach sie vor lauter Tränen zusammen. Sie fasste sich an die Stirn und konnte es kaum glauben das sie für all den Streit den sie verursachte, für all diese Sätze die sie sagte, Liebe erfährt. Warme Tränen liefen ihr über die Wangen und das einzigste wovor sie sich nur fürchtete war: dass sie Elian verlieren würde… . To be continued … Kapitel 7: Opêra le amour ------------------------- Die Oper der Liebe Kapitel 7: Opêra le amour Angst. Dieses Gefühl birgt jeder in uns, die einen zeigen es ohne scheu, andere verbergen und einige hassen es sogar. Sabine konnte dieses Gefühl und ihre Tränen nicht stoppen. Sie wollte wissen wer dieses Mädchen war, was wollte sie nur? Langsam stand sie auf und blickte um sich, die Sonne schien durch alle Fenster, alles Gläserne blendete oder glänzte. Elian war wieder zur Arbeit gefahren, doch das seltsamste für sie war das sie sich nicht allein fühlte. Ihr Blick fiel auf die Eingangstüre, erst jetzt fiel ihr auf wie schön sie aussah, Breit, Dunkelbraun, mit goldfarbenen Griff und viele kleine bunte Gläser die in einem Mosaikmuster zusammengesetzt, wie ein Fenster darin eingefasst wurde. Sabine hielt es nicht mehr aus und öffnete sie. Ein kurzer Blick fiel zurück doch dann ging sie schnell durch die Tür, drei breit auseinander stehende Treppenstufen lief sie hinunter und achtete nicht mal auf den wunderschönen Vorgarten. Sie öffnete das Gittertor, warf es hinter sich und es knallte wieder ins Schloss. Sabine kannte sich in der Gegend nicht aus doch sie wollte nicht alleine in diesem Haus sein, es war ihr zu unheimlich, vor allem aber unerklärlich. Schnell rannte sie und wurde erst inmitten der Stadt langsamer. Eine lange Einkaufpassage erstreckte sich vor ihr, und die vielen großen Geschäfte waren schon von außen einfach faszinierend. Sie blickte um sich, es war wie in einem Traum und alles unbekannt. „Das ist einfach fantastisch.“ Sagte sie fröhlich und entschloss sich die Gegend anzuschauen. Sabine schaute sich einige Schaufenster an, doch dann fiel ihr sofort eines ins Auge. Es war ein Modegeschäft, bereits von außen machte es jemanden neugierig und so wollte Sabine sich die vielen Kleider aus der Nähe ansehen. Vier Kleine Stufen trat sie nach oben und lief sogleich hinein. „Oh Wow!“, strahlte sie vor lauter Begeisterung. Viele Blicke von peniblen und wohlmöglich wohlhabenden Leuten erhaschten sie, doch das bekam Sabine nicht einmal mit. Um sich die Kleider besser anzuschauen zu können, lief sie geradewegs zu den Dekorpuppen die diese anhatten. „Gott sind die schön!“ dachte sie aufgeregt und fasste den samtenen Stoff an. Sabine war wie in Trance. Sie lief von Puppe zu Puppe, zu einem sonnengelben, zu einem rotem und auch zu einem blauen Kleid und strich immer über den Stoff, jeder fühlte sich anders an. Als sie auch ein dunkelgrünes Kleid sah und es erneut anfasste erblickte Sabine nur etwas schwarzfarbenes, sie dachte es sei ein weiteres, sofort griff sie auch danach. Doch ihre Hände befanden sich nicht an eines der Kleider! „Hey!“ ertönte eine Jungenstimme aufgeregt und zugleich verwundert. Sabine erschrak zutiefst und sah dass sie einem jungen Mann an die Hüfte gefasst hatte, der drehte sich zugleich zu ihr um. Sie sah in wunderschöne Grüne Augen. Der junge Mann hatte kurzes Braunes Haar, eine Brille auf der Nase und war sehr vornehm gekleidet. Eine schwarze Hose und glänzend polierte Schuhe; ein strahlen weißes Hemd worüber eine schwarze Weste war. Ein gelbes Metermaß wo sich in seiner linken Westentasche befand war soweit hinausgezogen das es beinahe wie ein Halstuch sachte über den Schultern hing. „Oh je!“ schreckte Sabine hoch und zuckte innerlich zusammen. „Was sollte denn das!“ kam es geschockt und zugleich sauer von ihm. Sie wusste nicht was sie ihm antworten sollte und ging mit bis zum Hals klopfenden Herzen viele Schritte zurück. „Hey, Hey Vorsicht!“ rief der junge Mann und ergriff zugleich ihre Hand und zog sie wieder zurück. Sabine warf einen Blick hinter sich und sah dass sie beinahe eine der wohl sehr teuren Porzellanpuppen umgeworfen hatte. „Patrick!“ ertönte nun eine freundliche Damenstimme aus dem Hintergrund. Der Mann der vor Sabine stand ließ sogleich ihre Hand los und bewegte seinen Kopf in Richtung der Stimme. „Ja bitte?“ rief er zurück und ging nun geradewegs auf die Dame zu. Verwundert aber neugierig sah sie ihm nach und Beobachtete wie eine ältere aber sympathisch aussehende Frau ihm eine lange Rolle mit Stoff überreichte und mit ihm ein wenig plauderte. „Hier ist der Satin den du bestellt hast.“ Sagte die Frau freundlich zu dem jungen Mann. „Danke Elisabeth, du bist doch echt immer die Rettung in der Not.“ Freute er sich, sogleich klemmte er den Satin unter den Arm und machte einen erleichterten Gesichtsausdruck. Sabine hatte vor lauter Neugierde ganz vergessen was vorgefallen war und so fiel es ihr erst dann wieder ein wo der junge Mann wieder den Weg zurück zu ihr machte. Sie suchte dass Weite. „Hey du, warte!“ rief er ihr noch hinterher. Doch sie rannte weg wobei sie nun in all dem Trubel eine mit schwarzem Pelzmantel gekleidet und mit einem weißen aufgeföhnten Pudel auf dem Arm tragende Dame anrempelte, diese zugleich hochnäsig aufstöhnte. „Also was erlauben Sie sich… Sie kleiner Bauerntrampel!“ kam es von der peniblen Frau. Abrupt blieb Sabine stehen und sah zu dieser unfreundlichen Person zurück. Man konnte sichtlich sehen wie in ihr die Wut hoch kam. Zuerst erscheinen ihr seltsame Dinge, ein Streit mit Elian der immer noch anhielt, dann musste ihr das peinliche mit dem jungen Mann geschehen und nun beleidigte sie auch noch eine solche Frau. Doch dieser Tropfen brachte das Fass zum überlaufen. Viele andere Leute versammelten sich wie ein Publikum um diese beiden, auch Patrick blieb dort stehen und beobachtete nun das geschehen. Ein starrer wütender und zugleich zorniger Blick traf dieses unmöglich hochnäsige Weib. Sabine trat langsam näher und sah der Fein aussehenden Dame ins Gesicht. Doch dann legte sie los: „An Ihrer Stelle, würde ich nicht so wie ein aufgeplustertes, nach einer Parfümfabrik stinkendes, und nach einem vom schlechten Künstler angemaltes, Huhn herumlaufen!“ Zischte sie wie ein dampfender Kessel. Die Menschenmenge machte große Augen und konnte das Kichern nicht unterdrücken, sie fanden es sichtlich zu famos und zutreffend dass sie beinahe anfingen für Sabine zu applaudieren. Der angegriffenen Dame jedoch gefiel der Ton und das freche lächeln des Mädchens ihr gegenüber ganz und gar nicht und so stieg die Zornesröte nur so in ihr Gesicht. „Und übrigens, besser wäre es dem Hund nachts die Lockenwickler aus dem Fell zu nehmen, ansonsten hält ihn noch jemand für ein Stück Wolle.“ Setzte Sabine noch frech oben drauf und verließ mit einem Glockengeläut das Geschäft. Die vielen Leute lachten, doch sie lachten nicht über sie sondern darüber das dieses kleine Mädchen endlich die passenden Worte für eine altbekannte Dame in diesem Viertel fand und sich gleich traute diese auszusprechen. Auch der junge Mann, Patrick, war fasziniert, es war fast so wie ein Auftritt eine Stückes. Gleich rannte er ebenfalls aus der Türe und ließ die Menge dort stehen. „Hey warte mal!“ rief er ihr hinterher und fasste Sabine an ihre Schulter. Gedankenverloren und mit einem tränengefüllten Blick drehte sie sich zu ihm um und sah ihm in die Augen. „Bitte schreien Sie mich nicht auch noch an!“ weinte Sabine und ein verwunderter Blick traf sie. „Aber das wollte ich doch überhaupt nicht.“ Antwortete ihr der junge Mann und sah sie mitleidend an. „Wieso weinst du denn? Du hast es dieser Frau triumphierend gezeigt, warum bist du denn nun so traurig?“ Fragte er mit sanfter Stimme und zeigte ihr Verständnis. Patrick setzte sich mit ihr auf einen Brunnenrand, viele Menschen liefen an ihnen vorbei und unbemerkt pickten vor ihren Füßen viele weiße Tauben herumliegende Krümel auf. „Heute läuft einfach alles schief! Zuerst ein Streit der wohl noch nicht geendet hat, ich laufe von Zuhause weg damit ich keinen Ärger bekomme, dann verlaufe ich mich hier in den Straßen, belästige unbeabsichtigt andere Leute und bekomme obendrein auch noch so eine Beleidigungen an den Kopf geworfen!“ weinte sie ganz aufgebracht. „Beruhige dich doch, das ist doch alles halb so schlimm, man kann doch alles aus der Welt schaffen was einem bedrückt.“ Sagte er freundlich und lächelte. Der braunhaarige Mann neben ihr hatte eine sehr beruhigende Stimme und einfach etwas an sich, was in ihr die Aufregung löschte. Ihre Tränen versiegten sogleich und wischte sie schnell von ihren Wangen. „Ich heiße Sabine.“ Stellte sie sich nun mit einem fröhlichem Blick und einem warmen Lächeln was ihn gleich verlegen machte vor und streckte ihm zugleich eine ihrer Hände entgegen. „Ich bin Patrick, freut mich sehr.“ Lächelte er und gab ihr ebenfalls die Hand. „Wenn du dich verlaufen hast kann ich dir gerne helfen, wo wohnst du denn?“ bot er ihr höflich und entschlossen seine Hilfe an. Sabine fiel ein Stein vom Herzen „Danke das ist so lieb von dir, also ich wohne … .“ sofort stoppte sie ihren Satz und wurde sehr blass um die Nase, denn sie wusste doch gar nicht wie die Straße hieß wo Elians Haus stand. „Hm? Was ist denn nun passiert?“ erschrak sich Patrick nun. „I…Ich weiß den Namen der Straße gar nicht.“ Sagte sie mit einem angstvollen Ton und Geisterhaften Blick. „Oh Mann du wohnst hier und weißt den Namen nicht, oh je.“ Sagte er nun und machte ein unbeholfenes Gesicht, doch gleich hatte er eine Idee. „Warte! Ich hab’s! Mein Chef kennt sich hier in der Gegend ziemlich gut aus, wenn du ihm beschreibst wo du wohnst wird er dir bestimmt sagen können wo du hin musst.“ Sagte er wiederum fröhlich. „Dein Chef? Wo arbeitest du denn?“, stieg in ihr wieder die Neugierde hoch. Patrick sagte nichts sondern streckte nur seinen Zeigefinger hinaus der auf etwas was sich hinter Sabine befand deutete. Schnell drehte sie sich um und erblickte ein unglaublich großes und prächtiges Opernhaus. Es war ein paar Meter entfernt doch man konnte es sehr gut erkennen und Sabine stockte der Atem vor lauter Begeisterung, nicht einmal als sie bereits in dem Gebäude waren stoppte ihr Staunen. So groß so unglaublich Prachtvoll wie diese Oper war, wollte sie kaum zwinkern, damit sie nichts außer Acht lässt was sich darin befand. Große Figuren, beinahe Statuen aus Porzellan, Kronleuchter, die man eigentlich gar nicht brauchte weil das Opernhaus bereits von außen und innen glänzte, ein roter Teppich sowie viele andere Dinge die einem das Gefühl gaben, man sei wie eine Königin in ihrem Schloss. „Sabine? Hallo?“, kam es nun ganz perplex von Patrick, der besorgt mit einer hand vor ihrem Gesicht wedelte. „Huch!“ erschrak sie nun völlig und war vollkommen aus ihren Gedanken gerissen. „Was ist denn nur mit dir los?“ zeterte er beinahe. „Entschuldige, aber ich war noch nie in einer Oper und oh mein Gott alles hier ist so wunderschön! Sag wie heißt sie denn eigentlich?“ schwärmte sie nur so vor sich hin, doch Patrick Kicherte nur denn sie reagierte genauso wie er, als er damals hier anfing. „Sie heißt Opêra le amour.“ Gab er ihr antwort und so stellte er schnell den Stoff beiseite und ging mit ihr einen langen Korridor entlang. Am ende des Weges waren zwei nebeneinander stehende Türen mit goldenen Verziehrungen und goldfarbenen Griffen. Patrick öffnete eine und zu sehen war eine unglaublich große Passage. Viele Sitze, eine richtige große Bühne, alles vornehm und künstlerisch ausgeschmückt sowie auch viele Menschen die auch alle unglaublich toll gekleidet waren. Schnellen Weges ging er mit ihr durch diesen großen Vorführraum, so schnell dass Sabine sich nicht einmal alles ansehen konnte. „Hey Schneiderlein wen hast du denn da angeschleppt?“ lachte ein blondhaariger junger Mann von der Bühne. „Tss… .“ Zischte Patrick nur und blickte traurig zu Boden. „Hm?“ Sabine sah ihn mit einem wunderlichen Blick an, doch Patrick packte schnell nach ihrer Hand und zog sie mit sich. „Aber Patrick!“ Sie war ganz aufgewühlt, was war denn nun passiert? Sabine wusste es nicht. Am Ende des Ganges waren ebenso zwei Türen wo er schnell mit ihr verschwand. „Schneiderlein?“ fragte sie verwundert nach wo er nun völlig zusammenzuckte. „Ja ich bin der Schneider hier in der Oper.“ Sagte er mit trauriger Mimik, und bevor auch Sabine nur die Luft holte um ihn zu antworten klopfte er bereits an einer der gegenüberliegenden Türen an. Ein leises aber dennoch gut hörbares „Herein.“ War zu hören und Patrick trat in den Raum. Sabine wartete draußen. Sie traute sich nicht in alle Räume herein zu platzen und lauschte einfach draußen an der Türe. Das bewies sich als ziemlich schwierig weil die Wände und Türen wohl sehr Dick waren, jedoch konnte sie einige Bruchstücke des Gespräches auffassen. „Ja.“, „Entschuldigung.“, „Hast du?“, „Nein!“, „Aber sicher.“ Das war alles. Doch worum ging es in dem Gespräch? Fragen über Fragen tummelten sich wie Kiesel im Aquarium. Nun öffnete sich jedoch wieder die Tür und Patrick lächelte ihr entgegen „Mein Chef kann dir helfen, du kannst ruhig reinkommen.“ Sabine folgte ihm in ein sehr großes Büro. Kaum war sie darin schon begann sie wieder das staunen. Was für ein herrlich eingerichtetes Büro, mit breitem Schreibtisch, einem Bibliotheksähnlichem aussehen weil viele hohe Regale mit bunten Mappen darin standen, Figuren, witzig aussehende Sanduhren und Pflanzen die dem Raum ausschmückten und ein heimisches Flair errichteten. „Aber wo ist denn dein Chef?“ fragte Sabine beinahe ängstlich. „Er ist kurz im Nebenraum weil er noch ein Manuskript für heute Abend holen muss.“ Antwortete Patrick ihr. Doch sie hörte ihm kaum noch zu, sie sah sich wie gebannt die vielen Figuren an und konnte es nicht lassen einige in die Hand zu nehmen. „Hm? Sabine!“ regte sich Patrick nun auf und nahm ihr gleich die hochgehobene Sanduhr aus den Händen. „Aber was ist denn?“ schreckte sie hoch. „Verzeih, aber ich glaube nicht dass mein Chef es so recht mag wenn man seine Sachen durcheinander bringt.“ Sagte er verlegen. Sabine wurde sichtlich Sauer „Ich habe mir das alles doch nur angesehen, ich mache doch nichts durcheinander!“ regte sie sich auf fasste unbeabsichtigt gegen eine mit Murmeln gefüllte Schale die darauf abrupt umkippte und all die Murmeln wie beim Billard über den Boden rollten. „Ach du …!“ Patrick wurde ganz nervös und aufgeregt. „Gott was hast du nur gemacht!“ ertönte es beinahe schon angstvoll aus ihm heraus. Sabine wurde immer blasser, sie sah beinahe aus wie der Schnee im Winter doch fasste sich schnell wieder: „Immer mit der Ruhe ich sammle’ sie schnell auf!“ rief sie entschlossen und lief zugleich mit der Schale auf das Murmelmeer zu. Sie und auch Patrick hatten bereits nach wenigen Minuten fast alle wieder eingesammelt und wie sollte es auch anders sein, als Sabine sich hinter dem Schreibtisch zu der letzten Murmel bückte öffnete sich die Türe des Nebenzimmers. „So dann werden wir mal dem jungen Fräulein helfen.“ Ertönte es aus diesem Raum. „Diese Stimme!“ dachte sie aufgeregt und drehte sich samt der Murmelschale um. Sabine und Patricks Chef blickten sich erschrocken an, sie aber lies erneut alles fallen was in ihren Händen war. „Elian!“ rief sie erschrocken und die vielen grün schimmernden Murmeln rollten unaufhörlich ihre Wege. „Sabine? W..Was machst du denn hier?“ fragte Elian, der sich, zu ihrer Verwunderung als Chef dieser Oper entpuppte. „Gott, ich wusste doch gar nicht wo ihr beiden Arbeitet.“ War sie nun ganz geschockt, doch jemand anderes war es noch viel mehr: „Herr Engel, Sie kennen das Mädchen?“ fragte Patrick perplex. „Ja sie wohnt bei uns.“ Antwortete Elian mit immer noch verwunderter Stimme. „Nanu?“ ertönte es erneut aus dem Hintergrund. „Mark?“ wunderte sich Sabine erneut. „Hä! Wie?“ Patrick stand völlig neben sich, er konnte sich das nicht erklären, was hatte sie denn mit Elian und Mark zu tun? Warum hat er sie, wenn sie doch bei den beiden wohnt noch nie zuvor gesehen? „Ach du liebe Güte, stimmt ja wir haben ihr doch gar nicht erzählt wo wir arbeiten, das müssen wir wohl in all der Aufregung vergessen haben.“ Sagte Mark nun zu seinem Bruder. „Trotzdem wundert mich dieser Vorfall.“ Antwortete Elian daraufhin und konnte sich nicht erklären wie sie genau herkam. „Sagtest du nicht du bist von Zuhause weggelaufen wegen einer Streiterei?“ fragte Patrick doch Sabine schrie sofort erschrocken hoch: „Halt den Mund!“ „Wie bitte!“ schimpfte Elian nun los. „Oh… Oh je.“ stotterte Patrick mit hochrotem Kopf, er wusste nicht das Elian mit dem Streit zu tun hatte geschweige denn der Verursacher war und brachte sie wohl nun in eine vollkommene Zwickmühle. „Streit? Was ist denn nun wieder passiert?“ warf Mark nun Elian fragend entgegen, der seinem Bruder aber keine Antwort gab sondern nur wütend auf Sabine blickte. Er sah kurz auf seine Uhr die nun mittlerweile 16:30 Uhr anzeigte, daraufhin drückte er Mark einige Manuskripte in die Hand. „Ich gehe Heute früher, mach du das bitte für mich.“ Sagte er in einem sehr ernsten Ton. „Ähm… Ja okay.“ Schreckte Mark nur hoch und sah etwas besorgt auf Sabine, er wusste nicht was zwischen den beiden nun wieder vorgefallen war, doch innerlich fühlte er ein wenig Furcht. Elian nahm nun zielstrebig ihre Hand „Nun aber ab nach Hause.“ Schimpfte er und verschwand mit ihr. „Oh Mann! Jetzt bekommt sie sicher großen Ärger und das nur wegen mir!“ machte sich Patrick nun Vorwürfe, doch Mark beruhigte ihn auch zugleich: „Hab keine Angst, Elian ist vielleicht streng, aber sonst nichts.“ sagte er in seiner bekannt freundlichen Stimme, wusste jedoch selber nicht wo die ihm noch unbekannten Streiterei enden sollte. To be continued… Kapitel 8: Muse --------------- Oper der Liebe Kapitel 8: Muse Gefühle. Sie kreisen in uns, sie verbinden und zerstören einen, doch sterben erst wenn der Mensch selber stirbt. Es dauerte nicht lange und Elian fuhr samt Sabine in seinem Auto vor. Er war wütend und zeigte das mit all seiner Mimik. Kaum hatte er sein Auto verlassen und abgeschlossen, war sie bereits beinahe unauffällig im Haus verschwunden. „Sabine!“ zischte er ihr streng hinterher, doch sie war bereits verschwunden. Die Wut stieg immer weiter in ihm hoch, er hasste es wenn man vor ihm weglief und so musste Elian wie des öfteren ihr hinterherlaufen. Zum Glück holte er sie schnell ein und erfasste sie „Wirst du wohl hier bleiben!“ schimpfte er streng. „Ich will dir doch nichts Böses!“ Sabine wehrte sich aus seinem Griff „Du schreist mich doch sicher nur wieder an!“ weinte sie. „Jetzt reicht es mir aber langsam!“ wurde er wieder sehr laut. „Wieso unterstellst du mir immer Dinge die überhaupt nicht stimmen!“ schimpfte er, hatte aber einen verzweifelten und unbeholfenen Unterton in seiner Stimme. Sabine sah ihn traurig und entsetzt an. Sie zitterte am ganzen Körper, unglaubliche Schuldgefühle kamen in ihr hoch denn innerlich wusste sie dass er vollkommen Recht hatte! All ihr Leid was sie bei Marek und Noah erfuhr, diese Erinnerungen die sie am liebsten für immer löschen würde konnte sie einfach nicht vergessen. Elian und Mark waren keineswegs wie ihre Brüder, vielleicht waren sie manchmal streng doch sie waren liebevoll und nicht einmal gewalttätig ihr gegenüber. Sabines Augen füllten sich mit abertausenden von Tränen die unaufhaltsam, glitzernd wie Edelsteine, ihre Wangen runterperlten. Sie weinte bitterlich, denn sie fühlte nun den Schmerz den wohl Elian die ganze zeit spüren musste. Trotz das sie von ihren Brüdern weg war lebte sie immer noch so als wäre sie noch bei ihnen, so als hätte sich nichts geändert. „Bitte verzeih mir!“ weinte sie leidvoll und bevor ihr Elian auch nur ansatzweise antworten konnte, lief sie die Treppe hinauf und schloss sich in ihr Zimmer ein. Mit einem traurigen und fragenden Blick sah er ihr hinterher. So vieles hätte er gerne gesagt oder getan, doch beschloss sie für einige Zeit in Ruhe zu lassen. Nachdem Elian sich in seinem Schlafzimmer umgezogen hatte ging er leise seufzend an Sabines vorbei, er hörte ein verzweifeltes weinen, was er kaum ertragen konnte, am liebsten würde er sie trösten und in seine Arme schließen, doch irgendwas hielt ihn davon ab, wovon er nicht einmal selber wusste was es war. Schweren Herzens lief er hinunter und blieb abrupt im Flur stehen. Er sah das große Familienfoto an, das gleiche was auch Sabine vor einigen Tagen betrachtete und sah traurig auf die blonde, hübsche Frau mit dem Baby auf den Arm, die auf diesem alten Foto neben ihm stand. Mit gesenktem Blick setzte er seinen weg in Richtung Küche fort „Christine.“ Flüsterte er nur und verlor eine kleine, kaum sichtbare Träne. Mehrer Stunden vergingen, es war mittlerweile 19:30 Uhr, Mark war nun auch daheim bekam zuvor alles erzählt was vorgefallen war. Elian versuchte sich nebenbei abzulenken indem er bereits das Abendessen kochte. „Wieso ist sie denn ohne ein Wort in ihr Zimmer gerannt?“ fragte sein Bruder nun, der das alles immer noch nicht ganz verstehen konnte. „Das wüsste ich selber gerne.“ Seufzte Elian leise. „Gib ihr ein wenig Zeit, sie wird dir bestimmt alles erzählen.“ Sagte Mark in einer ruhigen Stimme. „Mark, sie hat Angst vor mir… .“ kam es leise und leidend von ihm. „W… Was? Was erzählst du denn da für einen Unsinn!“ schimpfte sein Bruder geschockt und sprang sogleich auf, Elian hingegen antwortete ihm nichts mehr, es traf ihn einfach zu sehr. Im oberen bereich des Hauses, befand sich Sabine immer noch auf ihrem Bett und hatte sich letztendlich vor lauter Kummer in den Schlaf geweint. Ein kalter Luftzug wehte um ihr schlafendes Gesicht doch er weckte sie nicht auf. Sie schlief bis sie nun wieder diese Stimme hörte. „Hab keine Angst.“ Erklang es und hallte durch das Schlafzimmer. Sabine schreckte hoch und stand nun neben ihrem Bett. Sie blickte um sich, drehte sich sogar im kreis, doch es war nichts zu sehen. Was war das nur, was sie dort hörte? Sie bekam bald eine antwort, denn dieselbe Stimme erklang noch mal und wehte geisterhaft durch den Raum: „Sabine komm zu mir … ich werde dir alles erklären.“ „Wer… und vor allem… Was bist du?“ stotterte sie mit blassem Gesicht und sah sich nochmals um, doch niemand war dort. „Nimm den Schlüssel.“ Erklang es. „A… Aber den hat Elian wieder.“ Antwortete sie ängstlich. Die Stille verblieb nicht lange und sie hörte hinter sich ein leises klirren, zögernd drehte sie sich um, vor ihren Füßen erblickte sie nun den Schlüssel. Wie kam er her? Sabine bückte sich nach diesem und hob ihn zaghaft auf. Ihre Augen weiteten sich vor lauter Schreck. Was hatte das alles zu bedeuten? Wieso erscheinen ihr solch unheimliche Dinge? Doch vor allem… wer sprach nur die ganze Zeit mit ihr? So viele Frage, auf die Sabine endlich eine antwort finden wollte. Entschlossen und ohne auch nur einen Moment zu zögern lief sie aus dem Raum, auf die rechte Seite der Etage und erblickte sogleich mit einem starren Blick die Türe hinter der sich des Rätsels Lösung verbarg. Trotz ihrer nicht vergangenen Scheu und Elians verbot, was Sabine nun brach, öffnete sie die Türe und trat ein. Es war eine Totenstille, das einzigste was man hören konnte, war das laut, vor Angst klopfende Herz in ihrer Brust. Sie sah in den Spiegel doch sah nur sich selbst. Langsam setzte sie sich auf den kleinen Hocker der davor stand, ihr Blick wendete sich nicht für einen Augenblick. zu ihrer Verwunderung verflog die große Angst die sie umhüllte und so kniete sie sich nun vor den Spiegel und legte eine Hand auf diesen. „I…Ich bin hier. Bitte! Egal was… oder wer du bist… sag mir das ich mir das nicht alles Einbilde.“ Sagte sie leise und mit einer trauernden Stimme. Für einen Moment senkte Sabine ihren Blick und verlor wieder viele Tränen. War es Furcht? War es die Ungewissheit? Oder das Mädchen was sie nicht aus ihrem Gedächtnis bekam? Sabine wusste es selber nicht doch als sie ihren Kopf erhob, schreckte sie auf und ihre Fragen wurden bereits nur mit einem Blick beantwortet. „Sabine… mich gibt es wirklich, sieh her.“ Sagte das Mädchen, es war wirklich da! Und es schien nun so als würden sich ihre beiden Hände berühren. „Bist du ein Geist?“ fragte Sabine angsterfüllt. „Ja das bin ich, doch du brauchst keine Angst zu haben, ich werde dir nie etwas tun.“ Antwortete das Mädchen mit einer unverändert freundlichen Stimme. „Wer bist du? Warum.. warum siehst du fast genauso aus wie ich?“ schockte es sie wieder, denn das Mädchen in dem Spiegel könnte wirklich ihr Spiegelbild sein. „Ich werde dir mit der Zeit viele Dinge von mir, vor allem aber auch von dir erzählen.“ Sagte sie. „Dinge von mir? Was hat das zu bedeuten? Wie heißt du?“ zeterte sie aufgeregt. „Meinen Namen kann ich dir jetzt leider noch nicht verraten, aber nenn mich einfach Muse.“ „Muse?“ fragte Sabine und konnte sich keinen Reim auf das alles machen. „Wir beide kennen uns sehr gut, doch du hast es vergessen, dir wurden deine Erinnerungen geraubt!“ fing Muse nun an zu erzählen. „Meine Erinnerungen? Welcher Erinnerungen denn?“ fragte Sabine geschockt nach, sie wollte wissen was das Geistermädchen genau mit dem allen meinte. „Das was du glaubst zu sein, bist du nicht, ich habe mich Jahrelang hier in diesem Haus versteckt, ich habe auf dich gewartet! Denn… ich möchte dir helfen.“ Antwortete ihr das Mädchen. „Was ich glaube zu sein, bin ich nicht? Ich bin Sabine Pegel!“ keifte sie nun los. „Nein. Genau das bist du nicht.“ Antwortete Muse in einem traurigen Ton. „W…Wie? A…Aber wer bin ich dann?“ geschockt blickte Sabine in den Spiegel und erhoffte sich eine schnelle antwort. „Ich werde dir im laufe der Zeit alles erzählen doch du musst dich noch etwas gedulden, jetzt können wir leider nicht weiter miteinander reden.“ Sagte Muse nun leicht aufgeregt. „W… Was! Bitte! Ich habe so viele Fragen, du darfst jetzt nicht einfach verschwinden!“ schrie sie verzweifelt und Sprang auf. „Ich kann Elian leider nicht länger zurückhalten, er wird bald hinauf kommen und dich Suchen, deswegen können wir leider nicht weiterreden, hab keine Angst, ich werde dir bald wieder erscheinen.“ Antwortete sie. „Muse bitte bleib hier!“ verzweifelte Sabine nun, sie wollte am liebsten alles sofort erfahren, ein unglaublich verworrenes Gefühl bahnte sich in ihr. „Wenn du Hilfe brauchst rufe einfach meinen Namen.“ Sagte Muse noch und verschwand. „Muse! Muse … .!“ rief Sabine verzweifelt und erblickte nun wieder ihr eigenes Spiegelbild. Sie stand traurig auf, und verschloss wieder die Türe hinter sich, dann sah sie eine kleine weile den Schlüssel an. „Am besten ich lege ihn in Elians Nachtschrank.“ Beschloss sie und machte sich leisen Schrittes nun auf die andere Seite der obigen Etage und öffnete die Türe zu seinem Schlafzimmer. Wie gedacht legte sie den Schlüssel in die oberste Schublade seines Nachtschränkchens was genau neben seinem Bett stand und wollte wieder zurück in ihr Zimmer. Doch als sie das Zimmer verlassen wollte sah sie, wie von Muse angekündigt wurde, Elian und sogar auch Mark die gerade die Stufen herauf kamen. Schnell schloss sie die Tür. „Oh je! Was soll ich jetzt nur tun!“ Sabine versuchte sich, sichtlich verzweifelt, etwas auszudenken, wie und was sie ihm sagen könnte und lief aufgeregt auf und ab. „Denk nach, denk nach!“ weinte sie beinahe. Sie versuchte zur Ruhe zu kommen und sah sich einfach noch mal in Elians Zimmer um. „Genau ich versteck mich im Schrank!“ kam ihr der Gedanke und sogleich öffnete sie eine der Spiegelschranktüren. Doch statt sich darin zu verstecken, blickte sie staunend in diesen hinein. In den obersten Fächern waren viele zusammen gefaltete Hemden, fast wie nach einem Regenbogen sortiert, zu sehen. Eine silberfarbene Stange, mit kleinen Haken befand sich direkt darunter wo viele Krawatten der Reihe nach aufgehängt waren. Nach genauem hinsehen erblickte sie das sich unter einem dunkelgrünem Hemd etwas befand und holte es hervor. Genau zur selben Zeit wie sie Elians Schrank inspizierte, klopfte er an ihrer Zimmertüre. „Sabine? Darf ich herein kommen?“ fragte er, er hörte nicht einen leisen Ton und so öffnete er leicht besorgt die Türe. Erschrocken blickten die beiden sich um, doch sie war nicht zu sehen. „Nanu? Wo ist sie denn hin?“ erschrak sich Mark. Sogleich legte Elian einen sehr wütenden Blick auf, er sah in Richtung des Zimmers was seiner Tochter gehörte und schöpfte verdacht das Sabine, obwohl er es verboten hatte, heimlich dort hinein gegangen war. „Elian? Was ist denn los? Glaubst du etwa …? „Ja genau das Mark!“ antwortete er seinem Bruder hastig und ohne ein weiteres Wort zu verlieren stapfte er los, doch kaum drei Schritte später ertönte nun ein lauthalsiges Lachen. Sofort bremste er seinen Weg und beide blickten zurück. „Das kommt aus deinem Schlafzimmer!“ rief ihm Mark zu, kaum sagte er das liefen auch beide schon los und öffneten hastig Elians Zimmertür. Und dort war sie! Sabine stand mit einer knallpink und schwarz gepunkteten Krawatte um den Hals, vor dem Spiegelschrank. Fragend blickten sich die Brüder an und sahen dann wieder zu ihr. „Ziehst du die Krawatte etwa wirklich an?“ lachte sie schon Tränen und konnte sich beinahe nicht mehr halten, bei der Vorstellung das Elian so etwas Verrücktes trug. „Sag mir nicht du hast sie tatsächlich behalten!“ lachte Mark nun auch los, denn diese Krawatte hatte Elian einst mal bei einer Zirkusaufführung, bei der er Zuschauer war, geschenkt bekommen. Er wurde daraufhin verlegend rot und machte zugleich ein grimmiges Gesicht. „Also hört mal was ich anziehe und was nicht, ist doch vollkommen unrelevant!“ schimpfte er verlegen, doch sah dann sogleich wieder auf Sabine. Es freute ihn dass er sie endlich, zum ersten Mal, vom ganzen Herzen lachen hörte. Lange dauerte es nicht und er musste nun auch anfangen zu lachen. So nahm dieser Tag ein erhofft glückliches und gutes Ende, seid langem wurde wieder gelacht, vor allem aber waren die Streitereien völlig in Vergessenheit geraten. To be continued … Kapitel 9: Unerwarteter Besuch ------------------------------ Die Oper der Liebe Kapitel 9: Unerwarteter Besuch, Eine Familie. Ist das größte was man haben kann. Rettet man nur einen von dieser, so rettet man zugleich alle anderen., Einige glücklich, fromme Tage vergingen und die Sonne strahlte beinahe jeden Tag, genauso wollte sie Heute, am Samstag, nicht aufhören den Menschen ihre wärme geben. Am Wochenende mussten Elian und Mark nicht arbeiten, deswegen freute sich Sabine ein wenig Zeit mit den beiden zu verbringen. Alle drei haben an diesem morgen ausgiebig gefrühstückt und so spülte Mark derweil das Geschirr, Elian hingegen ist im Nebenzimmer verschwunden. Sabine hatte ein weißes Geschirrtuch um den Arm, doch trocknete es nicht ab. Verträumt und lächelnd sah sie aus dem Küchenfenstern. Lange dauerte es nicht und sie öffnete eines, eine warme Brise streifte durch ihr Haar und sie atmete die frische warme Luft ein. „Hach ist das herrlich!“ freute sie sich. „Bei so einem schönen Wetter wäre ein Spaziergang das Beste.“ Fügte sie noch fröhlich hinzu, doch da wurde Mark leicht säuerlich: „Na, na Fräulein vergisst du da nicht was?“ Völlig aus der Trance gezogen schreckte Sabine hoch und sah ihn fragend an. „Vergessen, was soll ich vergessen haben?“ „Na weswegen hast du denn ein Geschirrtuch in der Hand.“ Ermahnte sie Mark in einem ernsten Ton. „Huch! Oh je.“ Schreckte sie hoch doch musste zugleich Kichern, und so trocknete sie die restlichen Tassen die noch auf der Anrichte standen ab. „Sag mal wo ist denn eigentlich Elian so schnell hin, als wir mit dem Frühstück fertig waren?“ fragte sie nun, denn sie wusste nicht was er nun machen wollte. Mark hingegen kicherte nur und sagte dann: „Tja…. Vielleicht hat er genauso wenig wie wir Lust aufs Spülen.“ Kaum hatte er diesen Satz gesagt schon kam sein Bruder um die Ecke und wieder in die Küche. „Also dann, auf geht’s!“ sagte er auffordernd, Sabine stand dort und blickte beide verwundert an „Wo wollt ihr denn hin?“ fragte sie etwas traurig, denn sie hoffte, das sie wenigstens am Wochenende mit den beiden was unternehmen könnte. „Die frage ist nicht wo wir hingehen sondern wo du hingehst.“ Sagte Elian leicht mysteriös. „Hä? A…Aber wo sollte ich denn hingehen?“ war sie nun total überfragt und wurde leicht nervös. „Mit uns Einkaufen!“ antwortete er, doch sie wusste immer noch nicht was die beiden vorhaben. „Einkaufen, aber wieso, w…wir haben doch einen vollen Kühlschrank.“ Mark und Elian mussten darauf abrupt das lachen anfangen. „Hey! Was ist hier so witzig!“ regte sich Sabine nun auf und wurde Sauer, warum lachten die beiden? Vor allem wo wollte sie hin? „Mir und Mark ist aufgefallen, das du ziemlich wenige Klamotten dabei hattest als du hierher kamst….“ Fing Elian nun an zu erzählen. „Hä? J…Ja stimmt aber das ist doch nicht schlimm … oder doch?“ fragte sie nun abermals nach, dann kam ihr ein Geistesblitz und ihre Augen weiteten sich vor Schreck. „Ihr wollt doch nicht etwa.“ „Doch genau das!“ beantwortete Elian die Frage bevor sie überhaupt im ganzen Satz ausgesprochen wurde. „Nein! Ich brauche doch nichts!“ wehrte sich Sabine nun sehr laut und hatte ein angsterfülltes Gesicht, sie wollte die beiden nicht ausnehmen, sie wollte und brauchte doch nichts, das einzigste was sie brauchte waren Elian und Mark. „Keine Widerrede, du kommst mit.“ Schimpfte Elian schon beinahe. Und bevor er auch nur ihre Hand nehmen konnte sprach sie nun das aus, was sie zuvor gedacht hatte: „Aber ich will euch nicht ausnehmen! Ich brauche doch nur euch und keine neuen Klamotten!“ wimmerte sie aufmüpfig. Die Augen der Beiden weiteten sich „Ausnehmen? Du nimmst uns doch nicht aus.“ Schimpfte nun Mark los. „Ich dachte es hätte dich gefreut wenn wir zusammen etwas Einkaufen würden.“ Kam es nun leicht verwirrt von Elian, er hatte sich das schon vor einigen Tagen ausgedacht und wollte Sabine damit überraschen, ein wenig verletzt sah er sie an und musste nun feststellen das es ihr gar keine Freude bereitete. Es tat ihr sichtlich weh, es traf sie so sehr, wenn jemand der beiden traurig war und so lief sie gleich zu ihm. „Doch es würde mich sehr freuen aber ich möchte euch doch nichts wegnehmen!“ schluchzte sie laut auf. „Denk doch nicht immer über alles so schlecht!“ schimpfte Elian sie an und konnte es einfach nicht ertragen das sie andauernd solche Worte losließ. „Ich habe so was doch gar nicht verdient.“ Sagte Sabine daraufhin sehr traurig und senkte ihren Blick auf den Laminatboden. „Aber kleines, jeder auf der Welt verdient etwas, und jetzt hast du mal etwas verdient.“ Sagte er nun sanft und umarmte sie. Sabine freute sich und verlor vor lauter Glück Freudentränen. Nicht lange und alle drei saßen in dem schwarzen Mercedes, Mark war dieses mal am Steuer, trat aufs Gaspedal und lenkte in Richtung Stadt. Freude strahlend, mit glücklicher Stimmung fuhren die drei und erhofften sich einen schönen Tag. Allerdings herrschte, sogar ganz in der Nähe ihres Hauses, genau das Gegenteil vom glücklichen. „Los nun komm!“ zischte ein junges Mädchen ihren kleinen Bruder an, den sie fest am Handgelenk gepackt hatte und wie einen unwilligen Hund hinter sich her schliff. „Aua! Lina du tust mir weh!“ quengelte der kleine Junge, dem es sichtlich gar nicht so Recht passte so gezogen zu werden. „Stell dich nicht so an Damien!“ zischte sie wieder, die beiden waren in diesem Viertel nicht unbekannt, es waren Lina und Damien Engel, Marks Kinder! „Wir kriegen von Papa sicher ärger!“ weinte der kleine vor lauter Furcht los. „Verdammt Damien! Ich halt es zuhause nicht mehr aus und du doch genauso wenig!“ keifte sie ihn lauthals an, der kleine jedoch zuckte vor Schreck zusammen. Trotz aller Widersprüche und Sträubungen schaffte es Lina dennoch ihren kleinen Bruder in das Haus ihres Vaters zu schleppen. Langsam öffnete sie die Eingangstüre:”Hallo? Papa?” leise schleichend traten sie ein: ”Onkel Elian? Wo seid ihr denn?” rief sie durch das Haus, doch niemand antwortete. “E..Es ist niemand zuhause, also können wir ja wieder gehen?“ Wiederholte Damien abermals was seine Schwester nur noch wütender machte: „Hör endlich auf damit! Sie sind sicher nur Einkaufen, also stell dich nicht so an!“ keifte sie wieder und kochte beinahe wie die Töpfe auf dem Herd. Ihr kleiner Bruder hatte sichtlich Angst und antwortete nichts mehr. Beide setzten sich in das nicht weit entfernte Wohnzimmer, zielsicher vor den Fernsehapparat, schalteten eine Kinderserie ein und wollten so nun auf ihren Vater warten. Indessen hatten Elian und Mark zu diesem Zeitpunkt nicht einmal den Verdacht das sich die beiden nun in ihrem Haus aufhielten, sondern achteten zurzeit nur auf die Geschäfte in dem großen Kaufhaus, indem sie waren. Sabine hatte soeben vielerlei Hosen und Blusen anprobiert, wo sogar viele dabei waren die passten. Nun hatte sie eine schwarzfarbene an und stand vor dem großen Spiegel. Elian stand hinter ihr und rückte ihr den Kragen ein wenig zurecht: “Die Sachen stehen dir alle sehr gut.“ Sabine schreckte hoch, diese ganzen Klamotten kosteten so viel, wieder machte sich ihr schlechtes Gewissen in ihr breit und ließ sie nicht los: „Ich möchte euch nicht ausnehmen. Die Klamotten sind so teuer.“ wimmerte sie, es war nicht zu übersehen das Sabine wohl nicht gerne teuere Geschenke bekam, oder scheu vor neuen Dingen hatte, jedoch übersah das Elian mit Absicht: „Nun sei doch nicht so stur, wir kaufen dir nun die Sachen und ich will keine Widerrede mehr hören!“ Zu gerne hätte Sabine ihm nun hinterher gerufen doch sie ließ es, sie wollte die Nerven der beiden nicht noch länger strapazieren wie sie es, so empfand sie es, sowieso schon tat. Und so verlief es das die beiden mit jeweils zwei Tragetaschen gefüllt, mit Sabine zurück zu ihrem Wagen gingen, alles in den Kofferraum schlossen und kurze Zeit darauf den Heimweg anstrebten. Derweil verlief es in ihrem Haus ziemlich ungeduldig: „Wo bleibt Papa denn nur!“ kreischte Lina beinahe, Damien hingegen verfiel immer mehr der Angst und wollte nun das Wohnzimmer verlassen. „Hey! Wo gehst du hin!“ zeterte sie, ihr kleiner Bruder konnte das klagen und schreien nicht mehr ertragen, er hatte furchtbare Angst vor ihr, so war Lina noch nie zu ihm: „Ä…Ähm ich gehe nur kurz auf Toilette.“ Stotterte er und setzte einen Blick auf der beinahe wie der eines armen geprügelten Hundes aussah. Er schloss die Wohnzimmertür hinter sich und war für den ersten Moment unglaublich erleichtert, einige Minuten nicht das Geschrei seiner Schwester zu hören. Der kleine hüpfte nun lächelnd und vergnügt den Flur hinten entlang und verschwand im Badezimmer. Kaum hatte sich die Badezimmertür geschlossen so wurde die Haustür geöffnet und Elian trat als erster ein, Mark und dann auch Sabine folgten ihm. Keiner der dreien hatte in diesem Moment auch nur eine Ahnung was sie erwarten würde. Sabine ging nun auch den gleichen Flur entlang wie zuvor Damien, auf dem weg zum Bad. Elian hingegen brachte die vielen Tüten erst einmal in die Küche. Mark allerdings stand im Flur und hörte bereits dort, leise jedoch verständlich den laufenden Fernseher. Hatte wer vergessen ihn auszuschalten? Oder war jemand im Haus? Um der Sache auf den Grund zu gehen ging er sofort sanften Schrittes, zu dem zweiten Eingang des Wohnzimmers, da der Weg durch das Karminzimmer etwas länger war und öffnete diese sogleich. Er erschrak zuerst, als er völlig unerwartet seine kleine Tochter auf dem Sofa sah, die sich einen Zeichentrickfilm ansah. „Lina? Ja was machst du denn hier?“ Kam es von ihm erschrocken jedoch auch freudig. „Papa! Da bist du ja endlich!“ Lina sprang sofort vom Sofa auf und gleich in die Arme ihres Vaters, in diesem Moment schien es fast so als hätte sie vollkommen ihre Persönlichkeit gewechselt und lächelte, wohl am Heutigen Tag, zum ersten Mal. Mark dachte in diesem Moment nicht einmal nach, stellte keine Fragen sondern nahm seine kleine Tochter einfach nur freudig auf den Arm. „Nanu?“ ertönte es nun aus dem Hintergrund, Elian war dem laufenden Fernseher auch nachgelaufen und erblickte seine kleine Nichte. „Hallo Onkel Elian!“ sagte Lina abermals fröhlich und antwortete schließlich auf die Frage ihres Vaters: „Mama musste Heute weg, deswegen hat sie uns erlaubt hier zu übernachten, es sollte eine Überraschung werden.“ Erfand sie eine nun eine Geschichte, die ihr Vater sogar glaubte. Elian wurde von einer Sekunde auf die andere panisch, er musste sofort an Sabine denken, erdachte sich alles mögliche was nur geschehen wird wenn Lina sie sehen würde…. „Wir? Ist Damien etwa auch hier?“ Fragte er schließlich seine Nichte. „Ja. Er ist nur kurz auf Klo gegangen, wieso?“ antwortete Lina ihm, doch so wie sie es sagte war ihr Onkel auch sogleich verschwunden. Elian stand die Angst in den Augen geschrieben, viele Fragen die wohl einen Aktenkoffer überfüllten tummelten sich in seinem Kopf, jedoch fand er keine auf dieser nur eine Antwort. Er hoffte innerlich einfach dass alles gut ausgehen wird und so ging er bedrückt aber schnellen Schrittes den Flur entlang. Nichts von dem für Aufregung sorgenden Besuch ahnend und völlig unbeschwert wollte Sabine nun die Türe zum Bad öffnen. Doch bevor sie auch nur nach der Türklinke greifen wollte wurde sie bereits langsam geöffnet. Vor lauter Schreck sprang sie einige Schritte zurück. Damien kam aus der Türe musste sich allerdings auf die Zehenspitzen stellen um die Türklinke zu erreichen, jedoch schaffte er es und schloss die Tür wieder hinter sich. Sabines Augen weiteten sich vor lauter Schreck und atmete laut aus, was der noch ihr unbekannte Junge mitbekam. Damien der gar nicht mitbekam das sein Vater bereits da war und eigentlich wieder zurück ins Wohnzimmer gehen wollte drehte sich nun um. Einige Angsterfüllte Minuten starrten sich Sabine und der kleine mitten in die Augen, beobachteten sich von oben bis unten, hatten apathische Haltungen jedoch geschockte Blicke und stellten sich dieselbe Frage, nämlich die wer der andere sei. Sabine allerdings brauchte nachdem sie den Jungen vor sich ansah nicht lange überlegen wer er war. Vor lauter Schreck ging Damien abermals einige Schritte rückwärts, er schien Sabine für die zu halten wofür sie wohl alle halten würden wenn es um diese Familie ging. Seine Furcht war größer als sein Herzklopfen und so brach er die Stille und schrie laut los: „Lina!! Hilf mir! Ein Geist! Ein Geist!“ Sabine reagierte mehr als geschockt auf diese Reaktion des kleinen Jungen und es war fasst so als seien ihre Augen soweit aufgerissen das ihre Iris ihr beinahe entsprang. Weinend und mit Todesangst rannte er den Flur entlang, doch Elian kam ihm entgegen. „Onkel Elian! Onkel Elian!“ schrie der Kleine nur und rannte in seine Arme. Elian brach innerlich vollkommen zusammen, genau das woran er nie dachte, nämlich das seine Familienmitglieder so oder so eines Tages Sabine zu Gesicht bekamen mussten ist nun eingetroffen. Er nahm seinen kleinen Neffen auf den Arm und ging mit ihm schweren Herzens, weil er Sabine nun völlig alleine ließ, zurück ins Wohnzimmer wo sein Bruder ihn beinahe umrannte, weil er den Schrei seines Sohnes gehört hatte. „Was ist denn nun passiert?“ fragte Mark leicht erschrocken, doch dann sah er seinen Bruder an und endlich wurden auch bei ihm wieder die Gedanken eingeschaltet. „Sabine….“ Kam es nur noch leise von ihm worauf Elian nur nickte. Vielleicht hatte Sabine nicht so viel Angst wie Damien, jedoch wusste sie nicht was nun passieren würde. Völlig wie von der Welt abgehoben setzte sie sich hin. „Oh bitte lieber Gott lass mich hier und nicht zurück zu meinen Brüdern.“ Schluchzte sie nur, ihre größte Angst war nur das Mark und Elian sie nun wieder zurück schickten, denn genau wie die beiden war sie nicht vorbereitet auf eines der wohl vielen Familienmitglieder zu treffen. Sie drohte völlig in Panik überzulaufen, doch dann legte jemand eine Hand auf ihre Schulter. „Hab keine Angst.“ Hallte es nun in einer sanften Stimme. Sabine wendete ihren Blick und sah nun in ein ihr vertrautes Gesicht. „Muse!“ Sie war sehr überrascht dennoch freute sie sich Muse wieder zu sehen, in diesem Moment nicht alleine zu sein und vor allem nochmals die Erkenntnis zu haben, das sie wirklich keine Einbildung war. „Ich habe doch gesagt ich werde dir wieder erscheinen.“ Sagte sie sanft. Muse hatte einfach eine Art an sich der die ihr gegenüber stehenden sofort beruhigte und auf eine gewisse weise die Angst vor etwas nahm. „Elian wird gleich herkommen, doch du brauchst wirklich keine Angst zu haben, ich denke nicht, dass er dich wegschicken wird.“ Sagte sie zu Sabine die mittlerweile auf den Boden saß und nichts anderes tat als sich tausende Fragen zu stellen. „Aber ich habe so eine Angst, ich möchte doch einfach nur hier bleiben.“ Schluchzte sie leidend und malte sich in diesem Moment das schlimmste und schwärzeste aus. „Du musst endlich lernen, den vielen Menschen die du lieb gewonnen hast, dein Vertrauen zu schenken, dann ist die Welt für dich gleich viel Bunter und nicht Schwarz-weiß.“ Antwortete Muse ihr und bevor Sabine auch nur ein Widerwort geben konnte verschwand sie. Seufzend senkte sie ihren Kopf und sagte nach einigen Minuten: „Jetzt konnte ich dich wieder nichts fragen.“ Ungewollt versank sie wieder in ihren Gedanken und erwachte erst wieder aus ihnen als sie sah wie Elian sich zu ihr hinunter kniete. Jetzt wo Lina und Damien im Haus waren und es wohl nun keiner mehr verhindern oder aufhalten konnte, so dachte er bei sich, musste er nun doch alle miteinander bekannt machen. Die beiden hatten ein bedrücktes Gefühl und nicht gerade wenig Furcht vor der ganzen Situation, Elian besonders wusste nicht wo das alles wohlmöglich noch enden sollte, doch genauso wenig wollte er Sabine im Stich lassen und half ihr auf. „Der Junge der vorhin weggelaufen ist, ist Marks Sohn Damien.“ Erklärte er ihr und wirkte ziemlich bedrückt. „Ich dachte mir schon das es eines von Marks Kindern ist, ich habe leider bisher nicht viel über die zwei erfahren.“ Sagte sie und war wohl immer noch sehr benommen von der ganzen Situation, quasi erschlagen und wusste nicht was nun passieren wird. Elian ging mit den Worten „Komm bitte mit.“ An Sabine gerichtet mit ihr in Richtung Wohnzimmer. Mark kam sogleich er die Schritte hörte aus der Tür und sah beide wohl genauso bedrückt an wie es momentan wohl fast allen so erging. „Es tut mir so Leid.“ Begann er nun völlig unerwartet, sein Bruder und Sabine erschraken zuerst. „Ich wusste nicht dass die beiden kommen würden und nun bleibt uns wohl nichts andere übrig als dich vorzustellen Sabine.“ Fügte er noch hinzu und er klang so verzweifelt wie nie zuvor. „Hör doch auf! Keiner macht dir Vorwürfe und außerdem… wäre es doch sowieso früher oder später passiert.“ Zischte Elian leicht sauer und war plötzlich etwas sicherer in seinen Gedanken dass es wohl gut ausgehen würde. Mark lächelte und war nun bereit für alles, jedoch hofften alle drei in diesem Moment das alles im positiven endet und nicht alles schwieriger als bisher werden ließ. Langsam öffnete Mark nun die Wohnzimmertür, sein Blick auf seine Kinder gerichtet. „Papa was ist denn los?“ schimpfte Lina beinahe, die diese Geistergeschichte absolut nicht glaubte und überhaupt nicht verstand was überhaupt geschah. „Lina? … Damien?... Darf ich euch jemanden vorstellen?“ Begann ihr Vater nun und es öffnete sich abermals die Tür. Lina sah nun in ein Gesicht was ihr selber die Farbe raubte und erschrak völlig. „Das ist Sabine.“ Beendete nun Mark den Satz. Die Kinder und Sabine selbst sahen sich an, keiner sagte etwas, keiner wusste wer der andere war, doch lag eine gewisse Vertrautheit in der Luft die einigen den Atem raubte…. To be continued Kapitel 10: Familienzuwachs --------------------------- Die Oper der Liebe Kapitel 10: Familienzuwachs Herzen. Einige sind fest verbunden, einige fühlen es nicht einmal in sich. Doch am Ende werden alle Menschen spüren das es im Leben nicht aufhören wird in uns zu schlagen. Lina und nochmals Damien sahen Sabine an. Totenstille, kaum ein hörbarer Atemzug, keiner rührte sich von der Stelle und jeder Kopf war mit den unterschiedlichsten Gedanken gefüllt. Jedoch bewegte es Lina innerlich sehr Sabine zu sehen, sie ballte ihre Fäuste, kochte vor Wut: „Meine Cousine ist im Himmel!“ Schrie sie lauthals und änderte ihren unglaublich zornerfüllten Blick ihr gegenüber nicht. „Niemand kann sie ersetzen! Auch nicht wenn du ihr so ähnlich bist!“ fügte sie noch genauso hysterisch und wütend zu und rannte schließlich aus dem Zimmer. „Aber Lina...!“ rief ihr Vater hinterher doch sie hörte nicht. Sie wollte davon nichts wissen und verschwand nun oben, auf der anderen Seite des Flures in ihr Zimmer. Endlich erkannte auch Sabine das es wohl keine Sinn hatte die wohl unerdenklich vielen Familienmitglieder zu treffen geschweige denn ihnen vorgestellt zu werden. Still und völlig abwesend stand sie dort, ein betäubender Pfeil traf sie wie viele andere zuvor mitten ins Herz. Es tat ihr Weh so oft zornerfüllte Blicke zu sehen, so oft anderen weh zu tun und unglücklich nachdachte was nur der Grund für alles sei. Leise perlend tropften ihr viele Tränen die Wangen hinunter. „Schon wieder muss ich weinen… wieso nur…?“ dachte sie bei sich, konnte die Tränen weder stoppen noch zurückhalten und so flossen sie nur wie ein Bach über ihr Gesicht. Elian und Mark schauten betrübt in die Situation und wussten sich nicht zu helfen, wie sollte es jetzt nur weitergehen? Was konnten sie tun um alles zu Retten? Und vor allem wie kann es Sabine nur dadurch besser gehen wenn sie immer wieder solch schmerzliche Erfahrungen machen muss? „Bitte nicht weinen….“ Versuchte Elian, sie nun zu trösten doch musste sich wenig später eingestehen dass er ihr wohl in diesem Moment keine gute Stütze sein konnte da er selbst sehr getroffen und erschüttert war. So gern er es auch wollte, man konnte das alles nicht rückgängig machen, zurückspulen oder sogar anhalten wie in einem Film. Die bedrückte Stimmung hatte wohl jetzt endgültig die Oberhand gewonnen und schnürte beinahe jeden der im Raum stand mit festen Knoten zu. Doch so fest die Knoten auch schienen so wurden sie wieder gelöst und es geschah was völlig unerwartetes: “Nicht weinen.“ Der kleine Damien zupfte mit einem traurigen Blick an Sabines weißem T-Shirt, sie schreckte sofort hoch als sie merkte wie der süße Junge sie umarmte und sie somit wohl trösten wollte. „Obwohl er vorhin so viel Angst vor mir hatte….“ Dachte sie nur noch, verwundert, erschrocken und fragen blickte sie auf ihn hinab und unaufhaltsam floss ein weiterer Sturzbach an Tränen aus ihren Wolkengrauen Augen. Sabine freute sich so sehr obwohl sie es sich nicht erklären konnte wodurch er seine Furcht verloren hatte: „I...Ich dachte du hast Angst vor mir.“ Schluchzte sie traurig und wischte sich einige der vielen Tränen aus dem Gesicht. Mark sah seinen kleinen Sohn an, er kannte ihn wohl von allen am besten und wusste wohl genau was in ihm vorging also antwortete er auf Sabines Frage: “Nun ja weißt du, Damien sieht es einfach nicht gerne wenn jemand weint…“ Betrübt sah sie dem kleinen ins Gesicht der nur darauf nickte, es tat ihr weh dass nun auch Damien beinahe anfing zu weinen. Nochmals wischte sie die Tränen auf den Wangen weg, ihre Augen waren bereits rot gerieben. „Ich hab dich Lieb.“ Sagte der kleine nun schluchzend und kuschelte seinen Kopf an ihr, umarmte Sabine fest die nun über diesen Satz aus allen Wolken gefallen war. Erschrocken, erleichtert, verängstigt und doch erfreut drückte sie Damien an sich. Mark und Elian waren völlig bezaubert von dieser Szene und waren so froh das der kleine schüchternde Damien sich nun plötzlich und blitzschnell mit Sabine vertrug und eine große Belastung von den Herzen der Beiden fiel. Nun siegte zu dieser Stunde die Freude in ihnen, die Freude daran dass zumindest eines von Marks Kindern sich mit Sabine anfreundete. Viele ruhige Stunden vergingen und es war mittlerweile kurz vor 6 Uhr abends. Sabine saß mit Damien im Wohnzimmer und schauten sich vergnügt eine Kinderserie an. Mark und Elian waren zur gleichen Zeit in der Küche mit dem Abendessen beschäftigt, doch das Sorgenkind Lina blieb die ganzen Stunden über in ihrem Zimmer und ließ niemanden an sich heran. Immer noch verschanzt und gefüllt mit ungelöschter Wut, ihre Rotbraunen, welligen Haare über den Kopf geworfen und mit dem Gesicht in einem Kissen gedrückt lag sie auf ihrem Bett. „Was bildet die sich ein! Sie ist nicht meine Cousine!“ schimpfte sie lauthals und warf ihr Kopfkissen nun gegen die Wand, was sogleich ein eingerahmtes Foto von der Wand mit sich riss als es fiel. Laut schepperte es und das im Bilderrahmen eingefasste Glas zerbrach. Erschrocken erhob sich Lina von ihrem Bett und nahm es in die Hand. Traurig blickte sie es an, ein gerade mal 2 Jahre altes Foto von der ganzen Familie. Ihre Mutter die freudig ihre Arme in die von ihrem Vater und Onkel einharkte, Ihre Cousine direkt darunter mit Damien auf der Schulter und sie in ihren Armen. Alle lächelten sie darauf, jeder war glücklich, Lina lächelte das Bild an doch das hielt nicht lange an und es erinnerte sie daran was alles passierte. Ungewollt verlor sie bitterliche Tränen die auf das Foto tropften, ihre schmerzlichen Erinnerungen ließen sie nicht los. Sie dachte jetzt immer noch daran was nach dem Tot ihrer Cousine alles geschah, alles schlechte was es nur gab traf ein und Lina konnte nichts anderes machen als sie für all diese Dinge verantwortlich zu machen. Ihre Eltern trennten sich kurze Zeit danach, ihre Mutter zog mit ihr und Damien weg, Ihr Onkel gab das Singen auf, obwohl er das so wunderbar konnte und ihre Großmutter lachte seitdem nur noch selten. Sie fühlte sich gnadenlos einsam, so wie an jenen Tagen, doch diese Traurigkeit wandelte sich genau wie ihre Persönlichkeit wiederum in einen aufsteigenden Zorn. „Du bist alles Schuld!“ schrie sie laut brennend und völlig aggressiv warf sie nun das Bild erneut auf den Boden, das Glas zerbrach nun endgültig und die vielen Scherben verteilten sich wie ein Regenguss auf den leicht rutschigen Laminatboden. Sie konnte und wollte nicht mehr in ihrem Zimmer sein! Ihre ganze Wut und ihre Trauer die in ihrem Kopf einen Krieg und somit das reinste Chaos führten sollten endlich verschwinden und so beschloss sie wieder herunter zu gehen. Langsam öffnete sie die Tür, warf einen letzten Blick zurück und verließ, die vielen Scherben desinteressiert hinter sich liegend, ihr Zimmer. Mit sanften Katzenähnlichen Schritten lief sie die steinerne Treppe herunter und ging zielsicher und laut ausatmend in die Küche hinein. „Na Gott sei Dank, endlich bist du aus deinem Zimmer gekommen.“ Mahnte sie ihr Vater war jedoch erleichtert das seine Tochter nun doch wieder zu ihnen kam. „Mir war langweilig.“ Schmollte sie war jedoch erleichtert nur ihren Vater und Onkel dort anzutreffen, das Gesicht der ihr immer noch vermeintlichen Betrügerin, wollte sie nicht sehen. Da in Linas Augen ihre verstorbene Cousine alles Glückliche in ihrer Familie verdarb war Sabine in ihren Augen das größte Unglück was nur passieren konnte, sie wollte nicht noch einmal so entsetzlich Leiden wie damals aber das wird wohl eintreffen wenn dieses Mädchen was ihr so ähnlich sah weiterhin hier bliebe. „Sie soll verschwinden!“ dachte sie wütend und wie ein Vulkan ausbrechend, doch niemand wusste derzeitig was in ihrem Kopf vor sich ging, was sie dachte, geschweige denn was sie sich wünschte. Lina erschrak leicht als sie den laut aufstoßenden Gong von der Standuhr hörte, sie vergaß völlig die Zeit und bemerkte erst jetzt das es draußen dunkel geworden war und ein Zeichen dafür war das es mit Sicherheit schon sehr spät war. Nun ertönte kurz nach dem lauten Ton ein weiteres, nämlich das leicht nervende klingeln des Telefons. „Ich geh kurz ran.“ Sagte Elian, ging schnellen Schrittes in den Flur und nahm den Anruf entgegen „Elian Engel, Guten Abend.“ „Elian?“ rief eine hastige und aufgelöste Frauenstimme in den Hörer hinein. „Anna? Was ist denn passiert?“ war er nun ganz erschrocken. Es war Anastasia am Telefon, die Ehefrau von seinem Bruder, allerdings waren sie schon längere Zeit getrennt und riefen sich meist nur an. „Es geht um die Kinder darf ich bitte Mark sprechen!“ war sie nun komplett verzweifelt und weinte beinahe. „Anna beruhige dich Bitte! Ich gebe dir Mark sofort, einen Moment.“ Antwortete er und konnte sich einfach keinen Reim darauf machen warum seine Schwägerin so aufgelöst war, jedoch fragte er nicht lange sondern handelte und drückte seinem bereits wunderlich guckenden Bruder das Schnurlose Telefon in die Hand. „Oh Nein! Jetzt kommt alles raus, ich hab das Telefon total vergessen!“ dachte Lina innerlich zusammenbrechend vor Angst. Um nicht von der Furcht besiegt und somit zu erstarren lief sie so schnell wie noch nie und kaum gemerkt in das Wohnzimmer. „Damien! ...Damien!“ schrie sie in das Wohnzimmer hinein. Ihr kleiner Bruder und auch Sabine sprangen starr vor Schreck vom Sofa auf und standen nun wie beim Militär nicht rührend nebeneinander. „Was ist denn los Lina?“ wunderte sich ihr kleiner Bruder nun als er das vollkommen geschockte Gesicht seiner Schwester erblickte. „Mama ist am Telefon!“ schrie sie ihren Bruder hysterisch an. Damien fiel innerlich in ein tiefes Angsteinflößendes Loch, er hatte es völlig vergessen, einfach nicht mehr daran gedacht was sie angestellt hatten und nun war er in genau derselben Verfassung wie Heute Morgen, wenn nicht sogar schlimmer. Der Kleine wusste weder Ein noch Aus, erdachte sich alles Mögliche und fing demnach an zu weinen. „Aber Damien! Was… Was ist denn nur Los mit euch?“ fragte Sabine völlig verwundert und hatte langsam genug von den vielen Streitereien und Ungereimtheiten die immer noch im Raum standen. Lina würdigte ihr weder einen Blick noch eine Antwort, für sie war Sabine einfach nur Luft, Damien der so sehr weinte konnte ihr auch nichts sagen, doch eines wusste sie, das hier irgendetwas faul war und etwas geschehen war wovon sie keine Ahnung hatte. „Was ist denn nur passiert dass die beiden so aufgebracht sind…?“ dachte sie sich und stellte sich diese Frage immer wieder, doch fand einfach keine Antwort darauf doch diese sollte sie bald erfahren. Langsame Schritte hörte man vor der Wohnzimmertür, sanft und an den Nerven kitzelnd öffnete sich die Wohnzimmertür, es war kein anderer als Mark der soeben wie er in das Zimmer kam erst auf den Knopf des Telefons drückte. Sabine bekam nichts von dem Telefonat mit, wusste nicht was hier vor sich ging, doch Mark hatte einen ihr noch unbekannten Gesichtsaudruck der ihr solche Angst machte das ihr das Herz fast bis zum Halse pochte. Langsam doch vor Wut zitternd legte er das Telefon auf die neben ihm stehende Kommode und kam immer näher. Alle standen wie ängstlichen Hasen in ihren Löchern vor ihm und er näherte sich seiner Tochter die wie versteinert vor ihm stand. „Habt ihr mir nicht etwas zu sagen?“ sagte er leise jedoch in einer frierend strengen Stimme. „Papa…a…also ich…ich kann das erklären.“ Stotterte Lina ihm mit einem erzwungenen lächeln entgegen, jedoch war Mark nun überhaupt nicht für einen Spaß zu haben. „Also hast du mich wieder angelogen?!“ schimpfte er nun laut sodass alle Anwesenden zusammenzuckten. Lina war ratlos, wusste keine Ausrede keine Geschichte die sie aus dieser Situation retten konnte und antworte daher auch nichts sondern war nur mit lauter Angst gefüllt. „Hast du dir das alles ausgedacht?“ schimpfte Mark wiederum. „Ausgedacht? Was soll ich mir ausgedacht haben!“ zeterte sie beinahe, was ihren Vater nur noch mehr auf die Imaginäre Palme hinauf trieb und es einfach keine Leiter mehr nach unten gab. „Werde mir hier ja nicht Frech junges Fräulein!“ fing er nun streng an: „Sag mir auf der Stelle was hier gespielt wird, was habt ihr angestellt?!“ führte er lauthals schimpfend fort und konnte seine Wut kaum noch im Zaum halten. Lina zitterte sie hatte das Gefühl das es wohl nie gut enden würde wenn ihr nicht schnellst möglich was einfiel, leider fiel ihr mal wieder nur eine Notlüge ein: „D…Das war alles Damiens Idee!“ schrie sie ihren Vater wohl noch in einem lauteren Ton an, es war nicht schwer zu erkennen das es ihrem Vater überhaupt nicht gefiel wenn man so mit ihm sprach und so schaute er nur noch wütender in die kleine Gruppe hinein. „Was? D…Das stimmt überhaupt nicht, du hast mich doch hierher geschliffen!“ weinte der Kleine nun verzweifelt und versteckte sich sofort mit angstvoll pochenden Herzen hinter Sabine. Damien hasste es so von seiner Schwester für alles verantwortlich gemacht zu werden, Lina verstand es gut ihre Probleme auf andere zu schieben, besonders auf ihn, doch nur selten bis gar nicht funktionierte dies, da ihr Vater sie oftmals durchschaute wie auch jetzt. „Jetzt wagst du es dich auch noch mir mitten ins Gesicht zu Lügen!?“ schrie er streng und war völlig aufgebracht. Sabine stand die ganze Zeit wie vom Eis gefroren im Raum und wusste nicht was passieren würde jedoch machte Mark ihr Angst, so wütend hatte sie ihn noch nie erlebt und vor allem erdachte sie es sich nicht einmal das er es je werden könnte. Sie taute erst wieder auf als sie bemerkte das Elian hinter ihr war. Er war durch das Karminzimmer gekommen weil er bereits länger mit anhörte wie sein Bruder begann völlig aus seinem Kostüm zu springen. „Elian?“ wunderte sich Sabine nur und ihr Herz fühlte sich sogleich etwas leichter an. „Geh Bitte mit Damien in die Küche, ich glaube dass, das hier nicht so angenehm verlaufen wird.“ Flüsterte er ihr entgegen und hatte einfach keine Lust mehr auf diese ewigen Streitereien die immer abliefen. Sabine nahm den Kleinen, der immer noch bitterlich weinte, auf den Arm und wollte wie Elian es sagte aus dem Wohnzimmer gehen. Doch das alles ließ sie nicht los, ihr Herz schwellte an und war fast so schwer wie ein großer Fels in ihrer Brust den sie beinahe nicht mehr tragen konnte. Sie setzte Damien wieder auf den Boden ab, sah betrübt zurück und beobachtete dass sich beide, Mark und Lina, lauthals anschrieen, es war kaum zu ertragen das mit anzusehen, vor allem raubte es Sabine den letzten funken Verstand, abrupt blieb sie auf der Stelle stehen. „Jetzt reicht es mir aber endgültig!“ entkam es nur noch wütend aus Marks Mund. Er konnte diese ewigen Lügenmärchen, diese von ihm so gehassten ausgedachten Geschichten nicht mehr ertragen, es machte ihn so wütend. Mark konnte sich in seiner Haut nicht mehr beherrschen und ergriff die Hände seiner Tochter, kurz darauf zog er sie bereits zu sich. In einem drittel der Sekunde riss Sabine die Augen weit auf, das einzigste was sie nur noch sah war wie Mark seine rechte Hand erhob und sprintete wie eine Gazelle die von einem Geparden gejagt wurde voran und konnte ihn in letzter Sekunde davon abbringen seiner Tochter einen Klaps hinten drauf zu geben. „Nein!!!“ schrie Sabine so laut wie noch nie. Unerdachte Kräfte hielten den Arm von Mark zurück, eine Stärke wie sie Sabine noch nicht gezeigt hatte: „Bitte schlag sie nicht!“ fügte sie verzweifelt hinzu und sofort flüchtete Lina von den beiden und von der Situation weg. „W…Wieso mischt du dich ein!“ schimpfte Mark beinahe verzweifelt, man konnte ihm ansehen das er seine Kraft verlor, er wusste das es falsch war was er tat doch wollte es sich nicht eingestehen. „Sabine!“ ertönte eine schimpfende Stimme aus dem Hintergrund, Elian war wieder zurück in den Raum gekommen, natürlich auch von Damien gefolgt. Hastig griff er ein und wollte ebenso wie Mark nicht das sie sich da hinein mischte. „Sabine ich hab gesagt du sollst mit mir kommen!“ schimpfte er, ergriff sie ungeduldig und versuchte sie von seinem Bruder wegzubringen, es schien fast so als sei sie völlig in ihn gekrallt wie eine Katze in ihrer Beute. Elian bekam sie kaum gebändigt, weil Sabine sich heftig mit Händen und Füßen wehrte. „Nie passiert etwas ohne Grund aber statt mit seiner Tochter zu reden will er sie lieber schlagen, findest du das etwa okay!“ schrie sie Elian lauthals an. „Zuerst einmal redest du in einen anderen Ton mit mir und zum zweiten sind es nicht meine Kinder deshalb kann ich mich und vor allem du dich nicht da einfach einmischen!“ schrie er wenn nicht sogar triumphierend lauter als sie. „Wenn Mark so weitermacht und du es zulässt dann seid ihr keinen einzigen deut besser wie euer verdammter Vater!“ schrie sie nun, laut hallend wie eine Soloeinlage in einem Chor durch den Raum. Nichts war zu hören, es herrschte Verwunderung, vor allem aber schockierte es Elian und Mark der wohl erst jetzt durch diesen Aufschrei wach wurde und seine verfluchte Wut von seinem Körper stieß. Keiner regte sich alle schauten nur erschütternd in den Raum, die blicke allerdings fielen oftmals auf Sabine, die sich nachdem sie es sagte richtig unwohl in ihrer Haut fühlte und wohl zu diesem Zeitpunkt alles dafür geben würde einfach im Boden zu versinken, sich unsichtbar zu machen einfach um nicht mehr Anwesend zu sein…. Von Angst und Unruhe gefesselt blieb Sabine steif wie eine Statue stehen und blickte nur hinab auf den Laminatboden, sie traute sich kaum zu atmen, rührte sich nicht und sagte kein Wort. Viele Minuten später sah sie wieder auf, mitten in Marks Gesicht und sie sah nun wie ein paar viele Tränen aus seinen gewohnt liebenswürdigen blauen Augen hinabperlten und ihren Weg auf seinen Wangen fortsetzte. Elian lief es eiskalt den Rücken herunter als er nun seinen Bruder weinen sah, das hatte er schon lange nicht mehr, er wusste nicht Mal genau weswegen er weinte jedoch wollte er das die Kinder nicht dabei waren und es mit ansahen. „Sabine, geh sofort auf dein Zimmer.“ Schimpfte er nun los, er wollte allein mit Mark sein, alleine mit ihm reden doch der Blick von Sabine brachte bereits einen Teil der Antwort, diese wurde noch befestigt als sie ohne Furcht und Gedanken zurückschimpfte: „Nein das werde ich nicht!“ Wieder schien es, so dachten Lina und ihr kleiner Bruder, die wie überall völlig unbeachtet und abseits in den Räumen standen, das diese Diskussion auch wieder in einem Streit eskalieren würde. Lina hasste Streitereien sie verachtete es so sehr das sie immer wütender wurde und bevor auch nur Elian ein „Wie Bitte?“ aussprechen konnte wurde er mitten im Satz lauthals brüllend unterbrochen: „Jetzt reicht es aber!“ kam es von Lina, sofort horchten alle auf, die blicke wanderten von sich selbst auf sie. „Sabine hat Recht Papa! Ich und Damien sind nicht aus Spaß vor Mama weggelaufen, weil sie uns genauso abweisend behandelt hat wie ihr alle nun auch!!“ Fing sie wütend an zu erzählen doch verfiel in vollkommene Trauer und ihre Tränen waren nicht mehr wegzudenken. „Aber Lina….“ Entkam es Mark bevor seine Tochter fortsetzte:“ Wir wollten wieder zu dir, weil Mama nie Zeit für uns hat, sie ist nur arbeiten, das Kindermädchen ist mehr als verrückt und wenn sie denn Mal Zuhause ist dann brüllt sie uns an, wirft uns immer nur Dinge vor wofür wir nichts können oder streitet mit irgendwem am Telefon, wieso könnt ihr euch nicht einfach vertragen!“ schrie sie weinend auf, sie wünschte, wollte und erhoffte sich so viel was wohl niemals eintreffen würde, sie redete sich ein das es eines Tages bestimmt wieder einfacher wird, doch dieser Traum war nun in dieser Minute geplatzt und diese Kraft wie zuvor schwand dahin. Einsam und verlassen wie sie sich schon oftmals fühlte war sie nun verwundert dass ihr Vater sie sofort umarmte und dieses Gefühl auf der Stelle verschwinden ließ. „Papa!“ weinte sie nur noch. „Kommt mal her ihr beiden.“ Sprach er in seiner bekannt freundlichen und sanften Stimme. Kurze Zeit nachdem er diese Satz aussprach lief auch sein kleiner Sohn in seine Arme. „Glaubt mir, ich würde nichts lieber tun als mich mit Mama zu versöhnen, doch leider geht das momentan nicht, habt noch etwas geduld….“ Fügte er noch hinzu. „Dann lass uns bitte zu dir!“ schluchzte Lina nochmals und wünschte sich in diesem Moment nichts anderes als wieder zurück in dieses Haus zu ziehen, wo sie ja sowieso früher alle miteinander gewohnt hatten. Mark hatte innerlich eine große Freude wenn er wieder seine Kinder bei sich haben könnte, doch er wollte sie auch nicht seiner Frau wegnehmen, er fühlte sich beinahe so als würde er sie hintergehen doch er erhoffte sich für alle ein positives Ergebnis. Nach langem nachdenken und grübeln setzte er sich kurz nachdem das Abendessen beendet war, auf das kleine Sofa im Hausflur, daneben sofort der kleine runde Tisch auf dem die Station mit dem Telefon stand. Völlig in sich gekehrt und verträumt starrte er einige Minuten auf den Schwarzfarbenen Hörer. Er kam aus dem vielen nachdenken nicht mehr heraus, er wusste das seine Kinder damit Recht hatten das ihre Mutter nicht so oft daheim war, oft deprimiert oder sogar genervt auftrat…. Es dauerte nicht lange und er nahm entschlossen den Hörer in die Hand, wählte die Telefonnummer und hatte auch schnell seine Frau Anna am Telefon. Beide fingen Zaghaft an miteinander zu reden, jedoch ging das feste ins flüssige über und die Unterhaltung verlief ohne jene Scheu, beinahe eine ganze Stunde unterhielten sie sich. Als er endlich den Hörer auflegte kamen ihm auch gleich darauf schnell seine bereits Bettfertigen Kinder entgegen. Erwartungsvoll und mit gemischten Gefühlen blickten sie ihren Vater an, der nach dieser langen telefonischen Prozedur erst einmal Luft holen wollte. „Papa dürfen wir bleiben?“ fragte der kleine Damien der sogleich von seinem Vater auf dem Arm genommen wurde. Laut atmete Mark aus und die Freude stieg in diesem Haus ins unermessliche als er verkündete das sie wieder bei ihm einziehen durften. To be continued… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)