Carry von _Cloe_ (Kyo x Ruki) ================================================================================ Kapitel 1: Only Chapter ----------------------- Title: Carry Theme: Gazette, Dir en Grey Genre: Shônen Ai Main Pairing: Kyo x Ruki Minor Pairings: --- Length: 1/1 Disclaimer: Gazette und Diru gehören (leider) nicht mir und ich verdiene mit dieser Fanfiction auch (leider) kein Geld. Nichts in dieser Fanfiction ist in Wirklichkeit passiert, wenn doch, dann ist das nur Zufall. Anmerkungen: Ich weiß, dass es unwahrscheinlich ist, dass die sich auf der Straße treffen... Und ich kenn mich bei Diru mit den Members nicht allzu gut aus und hab auch keine richtige Ahnung, was Kyo für nen Charakter hat... (Bei mir isser halt so xP) Ich hoffe, ihr verzeiht mir meine Unwissenheit! v.v Wer will, kann mich gerne aufklären ^^ Bedeutung des Titels: Er hat insofern eine Bedeutung, als dass ich das Lied „Carry?“ größenteils beim Schreiben gehört hab... (Ungefähr über die Hälfte der Zeit, in der ich an dem Oneshot geschrieben hab...dann hab ich mich nämlich, wie Kao es ja wollte, „weitergebildet“, indem ich D’espairsRay gehört hab xDDD) Ansonsten hat er nicht wirklich was mit der FF zu tun... Tihihi, noch eine Gazetto - Shounen Ai ^^ Mit Diru xDDD Nya, eigentlich sollte ich ja eine Reita x Uruha schreiben, aber ich hab noch keine Idee... Da mir zu diesem Pairing hier aber schon so einige Gedanken gekommen waren und ich sie absolut süß finde, bekommt ihr erstmal die^^ Aber keine Angst, die Reita x Uruha wird es auch noch geben! Nur fällt mir eben noch nix dazu ein... v_v° Diesmal geht’s mir – gesundheitlich gesehen – viel besser (im Kopf bin ich ja eh krank xD), also kommt vielleicht sogar was Ordentliches hierbei raus xD ~*~ Only Chapter ~*~ Verschlafen öffnete der schwarzrothaarige Sänger die Augen und sah sich um. Er lag in seinem Bett, wie jeden Morgen... Doch irgendetwas verwirrte ihn... Wie spät war es überhaupt? Er blickte auf den Radiowecker neben sich. Kurz vor zehn Uhr frühs... Moment... War da nicht noch was? „Fuck!!!“, kreischte er und schälte sich aus seiner Bettdecke, dann machte er sich auf den Weg ins Bad, um sich schnell anzuziehen. Sie wollten doch heute ihre neue Single aufnehmen! Und er hatte verschlafen! Wieso hatte ihn niemand geweckt? Immerhin wollten sie genau um zehn Uhr mit den Aufnahmen beginnen... Hektisch schminkte er sich und hastete nach unten ins Wohnzimmer, wo er niemanden vorfand. Klar, die waren alle schon im Studio! Warum verdammt nochmal hatten sie ihn vergessen?? Ohne auch nur einen Bissen Essen zu sich zu nehmen, machte sich Ruki auf zum Studio. Dass sein Handy, das auf dem Küchentisch lag, geblinkt hatte, bemerkte er gar nicht, als er das Haus verließ. Nervös rannte er durch die Straßen. Normalerweise weckte ihn doch Kai jeden Morgen mit kräftigen Getrommel, also wieso hatte er ihn nicht gehört? Oder hatte er extra leise gemacht, um Ruki nicht zu wecken? Aber warum? Das ergab doch keinen Sinn... Vor lauter Nachdenken achtete er kaum auf seine Füße und prompt stolperte er und freute sich schon auf die Bekanntschaft mit dem harten Pflaster. Doch die kam nicht; irgendjemand hatte ihn aufgefangen und hielt ihn fest. Der Sänger öffnete die vor Schreck zugekniffenen Augen, blickte in das Gesicht eines jungen blonden Mannes und errötete. „Daijobu?“, fragte dieser und lächelte ihn ansatzweise an. Ruki nickte und bemerkte jetzt erst, dass sich die Arme des Fremden um ihn gelegt hatten. Nervös senkte er den Blick, um den anderen nicht anzusehen. Scheiße, war das peinlich! Der andere war wohl einige Jahre älter als er selbst, wie es Ruki schien. Er musterte ihn interessiert und ließ ihn schließlich los, prüfte allerdings, ob der Sänger auch auf festem Boden stand. „Du solltest aufpassen, wo du hinläufst... Stell dir vor, ich wär nicht da gewesen, dann hättest du jetzt das Pflaster lieb gehabt!“, lachte er über seinen eigenen Witz. Ruki konnte nichts anderes tun als zu nicken, er hatte keine Ahnung, was er sagen sollte. Plötzlich erblickte er jemanden, der über die Schulter Blonden zu ihm spähte und leicht grinste. „Kyo-chan, wir müssen weiter! Ihr könnt auch später noch turteln!“, feixte der Mann, er hatte kurze schwarze Haare. Der Blonde sah ihn sauer an. „Du sollst mich verdammt nochmal nicht so nennen, geht das nicht in deinen Schädel, Toshiya??“, knurrte er wütend. Der Schwarzhaarige lachte und ging an Ruki und dem Blonden, der scheinbar Kyo hieß, vorbei. Ihm folgten noch drei andere, einer davon hatte etwas längere, ebenfalls blonde Haare und wirkte recht weiblich. „Na ja, ich muss dann los.“, erwiderte Rukis Gegenüber und schenkte ihm wieder ein leichtes Lächeln. Er legte ihm die Hand auf die Schulter und war schon halb an ihm vorbei gegangen, als Ruki seine Stimme an seinem Ohr vernahm. „Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder...“, hauchte er und zwinkerte ihm zu, dann folgte er seinen Freunden. Für eine Weile blieb Ruki dort stehen und sah der Gruppe hinterher, bis sie um eine Ecke gebogen waren. Der schwarzrothaarige Sänger seufzte tief und vergaß für einen Moment, was er eigentlich vorhatte. Dann fiel es ihm wieder ein. Die Aufnahme im Studio! Hastig setzte er sich in Bewegung, achtete jedoch diesmal darauf, wohin er ging, damit er nicht wieder über seine eigenen Füße fiel. Schließlich rückte das Studio in Sichtweite und der Japaner legte nochmal einen Zahn zu. Drinnen angekommen lehnte er sich im Fahrstuhl erschöpft gegen die Wand und versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Nach ein paar Stockwerken öffneten sich auch schon die Türen. „Ruki?“ Verwirrt hob der Sänger den Kopf und blickte direkt in das Gesicht Aois, der ihn ebenfalls erstaunt musterte. Ruki wollte gerade etwas sagen, als der andere ihm zuvorkam. „Was machst du denn schon hier?“, fragte er verwundert. In der Hand hielt er eine Tasse Kaffee und ließ den Sänger erst einmal aus dem Fahrstuhl treten, bevor dieser antwortete. „Schon? Die Aufnahme unserer Single ist doch heute, um 10 Uhr! Und es ist schon kurz nach elf!“ Der schwarzhaarige Gitarrist hob eine Augenbraue und schüttelte dann mit dem Kopf. „War ja mal wieder klar, dass du nicht auf dein Handy siehst... Wieso schick ich dir da erst ’ne SMS?“, meinte er mehr zu sich selbst. Als Ruki ihn fragend ansah, seufzte er und erklärte: „Die Aufnahme ist erst um 12 Uhr. Das haben wir vorhin auch erst erfahren und da hab ich dir geschrieben, aber du hast dein Handy wohl mal wieder liegen lassen...“ Als Ruki nickte, grinste Aoi. „Ich wusste es...“ „Aber dass ihr mich heute früh nicht geweckt habt, war trotzdem unfair...“, grummelte der Sänger und lief nun neben Aoi her. Der Gitarrist wollte gerade eine Tür öffnen, als Ruki das jedoch sagte, hielt er inne und sah etwas peinlich berührt zu Boden. „Ähm...naja...du hast so tief geschlafen, weißt du...?“, murmelte er. „Ihr hättet mich trotzdem aufwecken können!“, rief der Sänger entrüstet. Aois Wangen färbten sich nun eine Spur rosa. „Eto...Ich sag’s dir besser, bevor du dich wunderst, warum die jetzt sicher alle kichern...“, meinte der andere. „Was sagen?“ Aoi schien erst nichts sagen zu wollen, dann seufzte er. „Mensch Ruki, du hast heute früh im Schlaf vor dich hin gestöhnt!“ Der Kleinere schluckte und lief knallrot an. Verdammt, passierten ihm denn heute nur peinliche Sachen?! Plötzlich öffnete sich die Tür vor ihnen und Uruha stand vor ihnen. Als er Ruki sah, grinste er breit und fragte: „Na, ausgeschlafen, Kleiner?“ Er kicherte leise bei dem Gesicht des anderen, doch Ruki wäre am liebsten im Boden versunken. Toll, jetzt würden die sich noch ewig darüber lustig machen!! Er grummelte nur sauer und Uruhas Grinsen wurde nur noch breiter. Als die beiden das Zimmer betraten, fingen auch Kai und Reita an zu lachen, sobald sie ihren Sänger erblickten. Dieser sah Aoi verzweifelt an, der nur mit geröteten Wangen in seinen Kaffee starrte und sich neben Kai setzte. „Mensch, Jungs, es reicht! Er kann doch auch nix dafür, also lasst ihn in Ruhe!“, erwiderte der schwarzhaarige Gitarrist nach ein paar Minuten, in denen die anderen drei noch immer wie wild gelacht hatten. Zwar verstummten sie, doch Ruki sah noch immer hier und da ein Grinsen, dass sich auf diese Lippen der anderen legte. Warum immer er?!? „Warum sind wir eigentlich erst um zwölf dran?“, fragte er, um das Thema zu wechseln, und sah alle einmal reihum an. „Die haben noch eine andere Band dazwischen geschoben, die auch noch schnell einen Song aufnehmen wollte. Dir en Grey hießen die, glaub ich...“, erwiderte Kai. „Ach so...“ Ruki überlegte kurz. Dir en Grey? Diesen Namen hatte er doch schon mal gehört... „Hey Jungs!“, rief plötzlich jemand aus Richtung der Tür und ihr Produzent betrat den Raum. „Wir können dann anfangen!!“ Die fünf nickten und folgten ihrem Produzenten zur Aufnahme. Einige Stunden später ließ sich Ruki erschöpft auf einen Stuhl der Cafeteria sinken. Nach vielen Hängen und Würgen war die Aufnahme dann doch ganz akzeptabel gewesen und sie waren fertig. Jetzt konnten sie sich für ein paar Tage ausruhen, denn das Konzert, das für den nächsten Tag angestanden hatte, wurde ebenfalls verschoben. Ruki rührte in seinem Kaffee um und trank einen großen Schluck. Plötzlich fiel ihm die Begegnung mit dem blonden Fremden vorhin wieder ein. Die ganze Zeit hatte er sich auf den Song, den sie aufgenommen hatten, konzentrieren müssen und hatte das fast vergessen. Von sich selbst unbemerkt errötete er, doch die anderen sahen es sehr wohl. „Hey, was hat unser Kleiner wieder für perverse Gedanken?“, feixte Uruha und als Ruki aufsah, bemerkte er, dass alle ihn ansahen und grinsten. Prompt lief er erst recht knallrot an. „Ich hab gar keine perversen Gedanken! Heiße ich Uruha??“, knurrte er zurück und der blonde Gitarrist zog einen Schmollmund. „Ich denke absolut nicht pervers!!“, gab er kleinlaut zurück, doch Ruki wusste es besser, sagte aber nichts, sondern grinste den Größten der Band nur spöttisch an. „Aber wer hat denn bitte heute früh so laut herumgestöhnt?“, grinste Kai nun und erneut lief Ruki rot an. „Was hast du denn Schönes geträumt?“ „Gar nichts!“, wehrte der Sänger ab, doch seine Bandkollegen glaubten ihm wie erwartet nicht wirklich. „Von wegen!!“, lachten sie und er spielte sogleich Tomate, als Uruha zu raten begann, erwiderte jedoch nichts. Es waren ein paar Tage verstrichen und die Jungs saßen gerade im Wohnzimmer und zockten Videospiele an Uruhas PlayStation, als das Telefon klingelte. „Ich geh ran.“, meinte Aoi und erhob sich. Ruki widmete sich wieder dem Fernseher zu und beobachtete, wie Reita und Uruha sich einen erbitterten Kampf lieferten. Da hörte er den schwarzhaarigen Gitarristen plötzlich seinen Namen rufen, verwirrt ging er auf ihn zu. „Hier ist jemand, der dich sprechen will. Jedenfalls will er mit jemanden reden, dessen Beschreibung genau auf dich gepasst hat.“ Verwundert hob Ruki eine Augenbraue, doch Aoi hatte ihm schon den Hörer in die Hand gedrückt und gesellte sich wieder zu den anderen. Der Sänger zuckte mit den Schultern und hob den Hörer ans Ohr. „Moshi moshi?“ Vom anderen Ende erklang eine fremde und doch vertraute Stimme, bei der Ruki schlucken musste, und ein Rotschimmer legte sich auf seine Wangen. „Hey, wie geht’s?“ Es war eindeutig die Stimme von Kyo, dem er vor einigen Tagen auf dem Weg zum Studio begegnet war und der ihn aufgefangen hatte. Er erkannte ihn sofort. „Ähm...mir geht’s gut...“, erwiderte Ruki etwas nervös. „Freut mich!“, hörte er Kyos Stimme sagen. Es war, als würde Ruki das Lächeln des anderen durch das Telefon sehen. „Jetzt fragst du dich sicher, wie ich dich gefunden habe, ne?“ „Eigentlich schon...“ Es ertönte ein leises Lachen vom anderen Ende. „Toshiya hat mir verraten, dass du der Sänger von einer Band namens The GazettE bist... Also hab ich mal rumgefragt und eure Nummer herausgefunden! Ich bin gut, nicht?“ Ruki wusste, dass der Blonde am anderen Ende vor sich hin grinste, und er schüttelte nur mit dem Kopf. „Ja, klar...“, lachte er, doch noch immer war er recht nervös. „Wie heißt du eigentlich?“, wollte der andere wissen. „Ruki...“ „Mhm... Ich bin Kyo, wie du vielleicht weißt!“ Wieder lachte er und erneut schluckte der schwarzrothaarige Sänger leicht. „Was ich eigentlich fragen wollte...“, begann Kyo nun. „Was machst du heute noch? Wir haben heute frei und mir ist eh langweilig...“ „Hm...“ Ruki sah zu seinen Bandkollegen, die noch immer Spiele zockten. So wirklich Lust darauf hatte er eh nicht. Viel lieber würde er sich mit diesem Kyo treffen... Irgendwie war er ihm mehr als nur sympathisch. „Eigentlich habe ich nichts vor...“ „Gut! Wollen wir uns dann vielleicht nachher treffen? Wir wär’s mit 15 Uhr? Also in knapp einer Stunde...“, schlug der andere vor. Ruki nickte, doch dann fiel ihm ein, dass der Blonde ihn ja gar nicht sehen konnte. „Ähm...okay...warum nicht...?“ Er lächelte. „Und wo?“ „Hm...Da, wo du mir vor ein paar Tagen in die Arme gefallen bist!“ Erneut konnte Ruki das Schmunzeln des anderen deutlich aus seiner Stimme heraushören. „Okay...“ Er hörte eine andere Stimme am anderen Ende und Kyo, wie er sich mit dieser Stimme kurz unterhielt. „Ich muss Schluss machen, Shin-Shin will schon wieder telefonieren... Also, wir sehen uns dann! Ja, ne!“, meinte er. „Ja, ne!“, erwiderte Ruki, hörte noch ein leises Lachen von dem anderen, bis dieser auflegte. Langsam legte er den Hörer zurück auf die Gabel. Er würde sich mit Kyo treffen! Der Tag schien wohl doch interessanter zu werden, als er gedacht hatte. „Hey Jungs!“, rief er und trat zu den anderen ans Sofa. Nun zockten Reita und Kai gegeneinander und schenkten sich dabei ab und zu böse Seitenblicke. Uruha und Aoi jedoch sahen zu dem Sänger, um ihm zu bedeuten, dass sie ihm zuhörten. „Macht es euch was aus, wenn ich ein bisschen in die Stadt gehe? Ich hab noch was vor...“, erklärte er. Uruha grinste ihn an und wollte schon etwas sagen, doch Aoi bedeutete ihm mit einem Blick, still zu sein. „Natürlich macht es uns nichts aus!“, erwiderte er und lächelte. Ruki erwiderte das Lächeln, drehte sich auf dem Absatz um und lief hoch in sein Zimmer, um sich fertig zu machen. Schließlich ging er wieder nach unten und schnappte sich seine Jacke. Er hatte die Haustür gerade geöffnet, als er noch hörte, wie Uruha belustigt rief: „Viel Spaß bei deinem Date!!“ Wütend knallte er die Tür hinter sich zu und stapfte durch die Straßen zu ihrem Treffpunkt. Dass Uruha auch nie seine Klappe halten konnte! Von wegen „Date“! Obwohl... Für einen Außenstehenden sah ihr Treffen vielleicht wirklich wie ein „Date“ aus... Erst jetzt bemerkte der Schwarzrothaarige, dass er längst am Treffpunkt angekommen war, und blieb stehen. Er sah auf die Uhr und scharrte dann seufzend mit den Füßen auf dem Boden herum, kickte dabei einige Steine auf die Straße. Na toll, jetzt war er doch glatt überpünktlich! Wie musste das denn auf Kyo wirken? Bestimmt so, als könnte er es nicht abwarten, sich mit ihm zu treffen... Wobei das ja auch gar nicht mal so falsch war... Irgendwie freute sich Ruki, sich mit dem Blonden zu treffen, und das, obwohl er ihn kaum kannte... Eine Weile stand er einfach nur da und wartete auf den anderen. Dabei beobachtete er einige Pärchen, die an ihm vorbeigingen und ziemlich glücklich wirkten. Verdammt, wie er das hasste! Mussten die denn ihr Glück so offensichtlich zeigen? Kein Wunder, dass sich jeder, der niemanden hatte, allein bei ihrem Anblick niedergeschlagen fühlte... „Hey...“, hörte der Sänger plötzlich eine Stimme an seinem Ohr und erschreckte sich beinahe zu Tode. Dementsprechend sprang er auch geschockt zur Seite und erblickte Kyo, der leise kicherte. „Bist ja ganz schön schreckhaft!“, bemerkte er und grinste. Ruki starrte ihn noch immer an, bis ihm auffiel, dass das recht unhöflich war, und er senkte den Blick. So erschrocken er auch gewesen war, innerlich freute er sich, dass der Blonde erschienen war. Ruki hatte schon halb gedacht, dass er vielleicht doch keine Lust auf ihr Treffen gehabt hätte. Kyo sah kurz auf seine Uhr und runzelte die Stirn. „Und pünktlich bist du auch noch, meine Güte! Dabei hab ich eben schon gedacht, ich wär zu spät gekommen! Wie lange wartest du denn schon?“ Der schwarzrothaarige Sänger zuckte mit den Schultern und murmelte ein „Keine Ahnung...“ in seinen nicht vorhandenen Bart hinein, während er den anderen noch immer nicht ansah. „Seh ich so schrecklich aus, dass du mich nicht ansehen willst?“, stellte sein Gegenüber plötzlich die Frage und der Sänger hob nun doch den Kopf. Kyo hatte einen leichten Schmollmund gezogen und sah ihn beleidigt an. „Ähm...nein, natürlich nicht!“, erwiderte Ruki nun und lief leicht rot an. Eigentlich sah der Blonde alles andere als schrecklich aus, doch das konnte er ihm ja schlecht ins Gesicht sagen... Wie kam das denn rüber? „Dann sieh mir wenigstens mal in die Augen... Sonst glaub ich dir das nicht!“ Ruki sah den anderen nun direkt an. Dessen Lippen verformten sich nun zu einem leichten Lächeln. „Siehst du, geht doch!“, meinte er und wuschelte Ruki durch die schwarzroten Haare. Dann sah er ihn fragend an. „Nani?“, fragte der Sänger verwirrt. „Hm...Was willst du jetzt machen?“, wollte er wissen, dabei wandte er seinen Blick nicht eine Sekunde von ihm ab. „Ich mein, wollen wir noch den ganzen Tag hier rum stehen oder hast du Lust, irgendwas zu unternehmen? Kino? Eis essen? Oder hast du ne bessere Idee?“ Ruki seufzte. „Eis essen wär gut...“, murmelte er gedankenversunken und sah Kyo erneut nicht an, doch dieser ging diesmal nicht darauf ein. Allerdings spürte der Schwarzrothaarige nach ein paar Sekunden die Hand des Blonden, die seine eigene nahm. „Gut, dann machen wir das! Komm schon, ich lad dich ein!“, grinste er und auf Rukis Wangen legte sich ein leichter Rotschimmer, während er nur nickte. Kyo setzte sich in Bewegung und zog den Jüngeren dabei hinter sich her. Nach einer Weile, in der sie stumm nebeneinander her gelaufen waren, erreichten sie schließlich ein Café, in das der Blonde ihn schleppte. Sie setzten sich an einen der letzten freien Tische in der hintersten Ecke. Eine Kellnerin kam und nahm ihre Bestellung auf. Für ein paar Minuten sagte niemand etwas, bis schließlich Kyo das Wort ergriff „Shin-Shin hat mir dieses Café empfohlen... Hier soll es echt leckeres Eis geben!“, grinste er und Ruki nickte nur als Antwort. Wieder fragte er sich, wer denn bitte Shin-Shin war... Vielleicht ein Bekannter von Kyo? „Damit meine ich Shinya... der Drummer meiner Band...“, erklärte der Blonde auf Rukis offensichtlich fragenden Gesichtsausdruck. „Deine Band?“ Der Sänger hob eine Augenbraue. „Hai, meine Band, Dir en Grey. Ich bin der Sänger.“, meinte er und grinste erneut. Rukis Augen weiteten sich. „Du bist...?“ Er hielt inne. Dir en Grey? Waren das nicht...? „Habt ihr nicht vor ein paar Tagen einen Song aufgenommen?“, fragte Ruki nun. Kyo nickte. „Genau an dem Tag, als wir uns getroffen haben. Da kamen meine Band und ich grad von der Aufnahme. Ihr wart nach uns dran, ne?“ Nun war es an Ruki, zu nicken. Jetzt ergab das auch einen Sinn! Wieder schwiegen sich die beiden eine Weile an, bis schließlich ihr Eis gebracht wurde und sie es genauso stumm aßen. Ruki wusste absolut nicht, was er sagen sollte, doch Kyo schien es nicht anders zu gehen. Lustlos stocherte der Schwarzrothaarige also in seinem Eis herum und war dementsprechend verwundert, als sich Kyo plötzlich erhob und auf ihn zu kam. Er beugte sich zu ihm herunter und Ruki merkte genau, wie sich sein Herzschlag beschleunigte, als der Ältere ihm näher kam. Schließlich spürte er den Finger des Blonden an seiner Wange, wie er federleicht darüber strich und ihn dann wieder entfernte. „Du hattest da was...“, hauchte er leise. Ruki schluckte und lief knallrot an. Und er hatte sonst was gedacht! Er glaubte schon, Kyo würde wieder auf seinen Platz zurückkehren, und einen Moment schien dieser das wirklich vorzuhaben. Doch er blieb trotzdem stehen und sah Ruki direkt an, der seinerseits zu dem Blonden hoch sah. Wie schon so oft wechselten sie kein Wort miteinander, doch Ruki war es, als bräuchten sie das auch nicht. Er spürte die Finger des anderen, wie sie durch seine Haare fuhren und auf den Lippen des Älteren bildete sich ein Lächeln, das er schüchtern erwiderte. Noch ein paar Sekunden verbrachte Kyo damit, mit einigen Haarsträhnen Rukis zu spielen, dann zog er sich zurück und setzte sich wieder auf seinen Platz gegenüber von ihm. Er widmete sich wieder seinem fast aufgegessenem Eis, sah Ruki jedoch ununterbrochen an, der ebenfalls sein Eis aß und es dabei anstarrte, als wäre es das Interessanteste, was er je gesehen hatte. Allerdings tat er das nur, damit er den Ältern nicht ansehen musste. Was war das eben gewesen? Es hatte so ausgesehen, als wollte Kyo etwas sagen... Doch was? Und warum hatte er es nicht getan? Noch dazu dieser Blick... Als Ruki daran dachte, schluckte er leicht und die Röte in seinem Gesicht verschwand erstrecht nicht... Nachdem der Jüngere schließlich auch sein Eis aufgegessen hatte, bezahlte Kyo – auch wenn Ruki protestierte – und die beiden verließen das Café wieder. Eine Weile liefen sie ziellos durch die Gegend und redeten ab und an über dies und jenes, bis plötzlich ein Handy klingelte. Es war Rukis. „Moshi moshi?“ Er hörte seinem Gesprächspartner kurz aufmerksam zu und sein Gesichtsausdruck wandelte sich zu einem entrüsteten. „Aber...Muss das unbedingt jetzt sein?“, fragte er und seufzte dann. „Gut, ich bin gleich da...“ Mit diesen Worten legte er genervt auf, als er merkte, dass Kyo ihn fragend ansah. „Das war einer aus meiner Band. Er meinte, wir wollen den Verkauf unserer neuen Single feiern...und zwar jetzt gleich...“, meinte er niedergeschlagen. „Hm... tja, dann wär’s wohl besser, du gehst hin, ne? Wir können uns ja auch ein andermal treffen...“, erwiderte Kyo und lächelte ihn aufmunternd an. Auch Ruki lächelte leicht. „Okay...“ Nun legte der Blonde den Kopf schräg. „Soll ich dich heim bringen?“ Der Schwarzrothaarige errötete etwas, nickte aber. Also nahm Kyo erneut seine Hand und sie liefen schweigend nebeneinander her. Recht schnell, viel zu schnell für Rukis Geschmack, waren sie vor dem Haus angekommen, das er mit seinen Bandkollegen bewohnte, doch noch immer entfernte sein Gegenüber seine Hand nicht von Rukis. „...Na dann, man sieht sich...“, sagte er und lächelte. Der Jüngere nickte nur. Er wollte gerade etwas sagen, als er merkte, wie der andere sich ihm näherte und ihm einen leichten Kuss auf die Wange gab. „Bis bald...Ruki-chan...“, grinste er, sah ihm noch einmal kurz in die Augen und drehte sich dann um, um zu gehen. Ruki sah ihm gedankenversunken hinterher, bis ihn plötzlich jemand rief. „Hey Ruki, was stehst du da so rum? Die anderen haben schon angefangen!“, rief Kai und winkte ihm zu. Der Sänger nickte, sah noch einmal kurz in die Richtung, in die Kyo verschwunden war, dann betrat er das Haus. Wieder vergingen einige Tage, ohne dass etwas besonderes passierte. Während dieser Zeit musste der Sänger oft an Kyo denken, vor allem an diesem Abschiedskuss...und jedes Mal errötete er, als er sich daran erinnerte. Das hatte Uruha schon für einige Späße genutzt, doch Ruki hatte versucht, ihn zu ignorieren. Schon nachdem er das Haus betreten hatte, war ihm ein Gedanke gekommen, der ihm seitdem durch den Kopf spukte und ihm keine Ruhe ließ. Er hatte keine Ahnung, ob er das wirklich machen sollte... Doch dann stand er schließlich doch einige Tage später mittags im Bad und zupfte an seinen Haarsträhnen herum. Leicht musste er lächeln, als er sein Spiegelbild betrachtete. „Ruki, verdammt, komm endlich da raus!“, erschallte Uruhas Stimme hinter der verschlossenen Tür. „Es gibt noch andere Leute, die ins Bad wollen, zum Beispiel mich! Du bist bestimmt schon seit zwei Stunden da drin, was bitte machst du??“ Der Sänger grinste nur vor sich hin, strich sich noch einmal durch die Haare und ging dann zur Tür, um sie aufzuschließen und zu öffnen. Sofort erblickte er Uruha, dessen Augen sich weiteten, als er ihn genau betrachtete. „Scheiße, was ist denn in dich gefahren?!?“ Rukis Grinsen wurde nur noch breiter. „Was meinst du?“, erwiderte er mit einem unschuldigen Blick, obwohl er genau wusste, was der andere meinte. Dieser zupfte nun, genau wie Ruki vor ein paar Minuten, an dessen Haarsträhnen. „Das hier meine ich!“, meinte er. „Was bitte hat dich geritten, dass du dir heute, am Tag unseres Konzerts, die Haare blond färbst??“ „Tja...“, war alles, was der nun Blonde erwiderte. Mit einem Grinsen und einem leisen Lachen lief er an dem fassungslosen Gitarristen vorbei ins Wohnzimmer, wo Aoi und Reita auf dem Sofa saßen und wohl aus Langeweile ein paar Spiele zockten, während Kai in der Küche noch schnell etwas zu essen machte. Letzterer betrat nun auch das Wohnzimmer. „Da bist du ja, ich dachte schon, du kommst nie mehr runter, was hast du –“ Er hielt inne und schrie schließlich erschrocken auf, als er Ruki eingehend betrachtet hatte. Damit weckte er natürlich auch die Aufmerksamkeit von Reita und Aoi. „Was bitte schreist du hier so rum?“, fragte der Bassist genervt. Kai sagte erst einmal nichts, sondern starrte den Sänger nur weiterhin an. „Kai? Alles okay?“, fragte nun auch Aoi, der jedoch sogleich bemerkte, was den Drummer so aus der Fassung gebracht hatte. Er unterbrach sein Spiel sofort und erhob sich, um auf Ruki zuzugehen. „Und ich dachte, ich hätte schon Hallus... Du hast dir die Haare gefärbt?“ Der Angesprochene nickte und grinste leicht. Auch Reita war nun aufgestanden, wirkte jedoch nicht sehr verwundert. Aber vielleicht zeigte er das auch nur nicht. „Du weißt aber schon, dass wir heute ein Konzert haben, Ruki?“, wollte er wissen. Wieder nickte er nur und sagte nichts. Stattdessen ging er in die Küche und fragte schließlich: „Und, was gibt’s zu essen, Kai-chan?“ Dieser schien nun wieder aus seinem Schockzustand zu erwachen und lief Ruki hinterher. Erneut betrachtete er ihn eingehend und grinste schließlich. „Du siehst ja richtig süß aus mit den blonden Haaren!“, meinte er. Der Sänger errötete leicht und lächelte zurück. „Arigatou“, erwiderte er. Seine Gedanken schweiften für einen kurzen Moment ab. Ob Kyo ihn vielleicht auch süß finden würde, wenn er ihn mit dieser neuen Haarfarbe sah? Bei dem Gedanken daran lief Ruki knallrot an. Und prompt machten sich die anderen wieder über seine Gesichtsfarbe lustig, was der Sänger nur mit einem Schmollen quittierte. Einige Stunden und viele Späße auf Rukis Kosten später standen die fünf Jungs auch schon hinter der Bühne und bereiteten sich auf ihr Konzert vor. Alle, die ihm begegnet waren, hatten ihn recht erstaunt angesehen, doch nichts gesagt. Schließlich war es an der Zeit, auf die Bühne zu kommen. Ruki atmete tief durch, als er sie betrat. Das letzte, was er hörte, waren die jubelnden Schreie der Fans und die Klänge von Aois Gitarre, die das erste Lied einleiteten. Was danach passierte, nahm er kaum war, und es war ihm, als wären nur einige Sekunden vergangen, als sie auch schon wieder die Bühne unter dem Gejohle der Fans verließen. Lauter Leute kamen zu dem Sänger und klopften ihm auf die Schulter, meinten, er hätte seine Sache noch besser als sonst gemacht und so weiter. Ruki bekam nur am Rande mit, wie ihn Kai mit zur Party, die nach dem Konzert stattfinden sollte, zog. „Ruki?“ Eine Hand wedelte vor seinem Gesicht herum. „Hey, ich rede mit dir!“ Der Sänger hob den Kopf und sah Kai, der eben sein Zimmer betreten hatte, desinteressiert an. „Was gibt’s?“ Jetzt hatte ihn der Drummer doch glatt aus seinen Gedanken gerissen. Bis eben hatte er noch niedergeschlagen daran gedacht, dass sich Kyo seit ihrem letzten Treffen nicht mehr bei ihm gemeldet hatte. Na ja, sicher hatte er viel zu tun... Doch er hätte ja wenigstens mal anrufen können! Oder wartete er darauf, dass Ruki ihn anrief? Sicher nicht, der Jüngere hatte ja nicht mal seine Nummer... Aber warum hatte er dann nichts mehr von ihm gehört? Vielleicht interessierte er sich womöglich doch gar nicht für ihn? Bestimmt... Denn wenn er gewollt hätte, hätte er sich längst melden können! „Nani?“, fragte der Sänger verwirrt, als er merkte, dass Kai ihn erneut angesprochen hatte. Sein Bandkollege seufzte nun. „Ich soll dir ausrichten, dass du in einer halben Stunde im Stadtpark sein sollst, in der Nähe vom Brunnen. Und du sollst pünktlich sein!“ „Und wer sagt das?“ Ruki hob eine Augenbraue. „Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass du auf jeden Fall dort sein sollst. Es sei wichtig.“ Und mit diesen Worten verließ er auch schon wieder schnell – zu schnell für Rukis Geschmack – das Zimmer. Dieser sah ihm verwundert hinterher. Wer konnte das denn sein? Schulterzuckend zog sich der Sänger ein Paar Schuhe und eine Jacke über und machte sich auf den Weg, aber nicht ohne dass Uruha wieder mal ein Kommentar abließ á la „Hast du etwa wieder ein Date?“. Knurrend schlurfte er in Richtung Stadtpark, der nur einige Minuten entfernt war. Und wie erwartet war er mal wieder viel zu früh dran. Der Blonde setzte sich auf eine sich in der Nähe befindlichen Bank und seufzte. Na toll, sicher war das wieder eine seiner Exfreundinnen, die ihren Frust abermals an ihm ablassen wollte. Wieso also war er überhaupt hierher gekommen? Er konnte genauso gut auch wieder gehen... „Mann, deine Pünktlichkeit ist ja wirklich schrecklich!“, erwiderte eine ihm bekannte männliche Stimme und als er aufsah, erblickte er Kyo, der vor ihm stand und ihn angrinste. „Ah...hi...“ Mit ihm hatte er nun wirklich nicht gerechnet! Demzufolge sah er ihn auch recht erstaunt an, sodass sein Gegenüber anfing zu lachen. „Was ist denn? Du siehst mich an, als wäre ich ein Außerirdischer!“, meinte er und setzte sich neben ihn. Zwischen ihnen war kaum ein Abstand und ihre Beine berührten sich leicht. Ruki schluckte und drehte den Kopf in die andere Richtung. Kyo schien ihn von der Seite zu mustern. „Hm...Du hast dir die Haare gefärbt?“ Es war mehr eine Bemerkung als eine Frage. Ruki nickte nur und spürte, wie Kyo sein Kinn in die Hand nahm und seinen Kopf zu ihm drehte. „Sieht süß aus!“, lächelte er und prompt lief Ruki knallrot an. Das hatte er jetzt noch weniger erwartet! Er hatte zwar gehofft, dass Kyo das sagen würde, aber gedacht hatte er es nicht wirklich... Und dann dieses Lächeln... Der Jüngere konnte nicht anders, als es zu erwidern. Er konnte dem anderen ja wohl kaum erzählen, dass er sich nur wegen ihm die Haare blond gefärbt hatte. Nicht einmal seinen Bandkollegen hatte er es anvertraut. Die hätten sich eh wieder nur darüber lustig gemacht! „Wieso hast du sie dir überhaupt blond gefärbt?“, wollte Kyo nun wissen. Ruki schluckte. Was sollte er denn bitte nun darauf sagen? „Hm...Keine Ahnung...Brauchte ne Veränderung...“, murmelte er in seinen nicht vorhandenen Bart hinein. Einige Minuten saßen sie schweigsam nebeneinander und Ruki fragte sich, ob Kai nicht vielleicht doch gewusst hatte, dass es Kyo war, der sich mit ihm treffen wollte. Warum hatte er es ihm nicht einfach gesagt? Voll unfair... Plötzlich wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als der Blonde neben ihm seine Hand nahm. „Los, wir gehen essen! Ich hab ’nen Mordshunger!“ Mit diesen Worten stand er auf und zog Ruki zu sich hoch, der prompt in seinen Armen landete. Der Jüngere spürte den Atem Kyos an seinem Ohr und musste unbewusst schlucken. Er bemerkte, wie der andere nun seine Arme um ihn legte und ihn noch näher an sich zog. „Du bist wirklich süß...“, wisperte er in Rukis Ohr, dessen Gesicht sich knallrot färbte. Nach Sekunden, die sich wie Minuten anfühlten, ließ Kyo ihn wieder los und nahm seine Hand, um ihn hinter sich herzuziehen. Einige Stunden später verließen sie das Fast Food Restaurant, in dem sie gewesen waren, wieder. Zwar war Kyos Idee, dort essen zu gehen, nicht gerade romantisch, aber Ruki hatte nichts dagegen gehabt. Außerdem hatten sie dort recht viel Spaß gehabt, indem sie dauernd herumalberten und sich über die Leute lustig machten, die sie seltsam anstarrten, ob nun wegen ihren Verhaltens oder weil sie ihnen bekannt vorkamen. Erneut verabschiedete sich der Ältere von ihm mit einem Kuss, diesmal jedoch nicht auf die Wange, sondern auf den Mund. Dabei drückte er ihm einen Zettel in die Hand, auf der seine Nummer stand. „Damit du mich auch mal anrufst und nicht immer auf eine Reaktion meinerseits warten musst“, grinste er und Ruki errötete. Ob er ihn durchschaut hatte? Die beiden trafen sich noch so einige Male, was man an dem ungebrochenen Grinsen Rukis ablesen konnte. Er übertrumpfte ja schon Kai, der mit einem halben Dauergrinsen durch die Weltgeschichte lief. Dementsprechend machten sich seine Bandkollegen auch Sorgen um ihren sonst nicht so oft gut gelaunten Sänger. „Mir geht’s gut!“, winkte er jedes Mal ab, was ja auch stimmte. Allerdings war er nach den Treffen mit Kyo auch erstmal etwas schlecht gelaunt, da er sich wünschte, dauernd mit ihm zusammen zu sein. Dass das nicht ging, war ihm natürlich klar, immerhin hatten die beiden ja noch ihre jeweilige Band, um die sie sich kümmern mussten. Dennoch, er fühlte sich mehr und mehr zu dem Älteren hingezogen. Die anfängliche Verliebtheit, die er sich hatte eingestehen müssen, war noch gewachsen. Er genoss die Nähe des anderen sehr. Ob es diesem genauso ging? Diese Ungewissheit plagte den Sänger ziemlich. Dass Kyo ein Mann war und er somit schwul, weil er ihn mehr als nur freundschaftlich mochte, das hatte er längst akzeptiert. Doch wie war es mit Kyo? Eines Nachts schließlich, es war vielleicht so gegen 1 Uhr und Ruki konnte irgendwie nicht einschlafen, hörte er plötzlich ein Geräusch. Erst dachte er, es wäre Einbildung, da er gerade einen recht lebhaften „Tagtraum“, wenn man es denn noch so nennen konnte um diese Uhrzeit, gehabt hatte, in dem auch Kyo vorkam. Als das Geräusch jedoch noch einmal ertönte, war der Sänger sich sicher, dass er sich das nicht eingebildet hatte. Es kam vom Fenster und hörte sich beinahe an wie ein Klopfen. Aber nein, es war ein Klopfen. Und als der Blonde zum Fenster sah, erkannte er auch, wer da geklopft hatte. Kyo. Ruki erhob sich blitzschnell und öffnete das Fenster, worauf der andere mit einem Sprung in seinem Zimmer landete. „Kyo, was...?“ Ruki räusperte sich und fing nochmal an. „Wie...kommst du hier hoch? Ich meine, wir sind im ersten Stock!“ „Noch nicht gewusst, dass vor deinem Fenster ein Baum steht?“, grinste der andere ihn an. Rukis Augen wurden immer größer. „Du bist hier hoch geklettert?!?“, fragte er ungläubig. „Japp.“ „Aber...“ Wieder folgte ein verwirrter Blick seitens des Jüngeren und Kyo grinste. „Ich...konnte nicht schlafen. Und da ich nicht wusste, was ich machen sollte, dachte ich mir, ich besuche dich mal!“, erwiderte er. Ruki hob ungläubig die Augenbraue. „Ahja...“ Er seufzte. „Und nur deswegen kommst du einfach mal so mitten in der Nacht hierher und kletterst einen Baum hoch, wo du dir ganz leicht hättest den Hals brechen können?“ Das Grinsen auf dem Gesicht verschwand sofort, als hätte es jemand weggewischt. Kyos Blick wirkte mit einem Mal anders und er trat einen Schritt auf den Jüngeren zu. Kurzerhand nahm er ihn in den Arm, fuhr ihm mit der Hand durch die blonden Haare. „Iie...Das stimmt nicht.....Ich.....wollte dich sehen.....“, hauchte er leise in das Ohr des anderen, der daraufhin erst einmal errötete. Er traute seinen Ohren kaum. Kyo wollte ihn sehen? Und deshalb war er zu ihm gegangen und nicht zu jemandem anderes? Der Ältere hob den Kopf Rukis hoch, sodass dieser ihm in die Augen sah. Ausnahmsweise trug der andere mal keine Kontaktlinsen, was er sonst eigentlich immer tat. Warum Ruki das jetzt auffiel, wusste er nicht. Aber er merkte, wie der andere ihm näher kam, und sein Herzschlag setzte beinahe aus, als er die fremden Lippen auf seinen eigenen spürte, wie sie viel länger als nur für einen Abschiedskuss auf ihnen verweilten. Leicht, fast schüchtern, wie um ihn nicht zu verschrecken, bewegten sie sich gegen seine eigenen. Beinahe sofort erwiderte der Jüngere den Kuss. Ein leichtes Kribbeln machte sich in seiner Magengegend bemerkbar und er spürte kaum, wie er selbst den Kuss noch vertiefte, wie seine eigene Zunge sich gegen die des anderen bewegte. Es war, als würde die Zeit still stehen. Und Ruki hoffte, dass dieser Moment noch ewig andauern würde. Doch natürlich musste er irgendwann enden. Als sich Kyo von ihm löste, sah er ihn wieder so ernst an wie vorhin und strich ihm leicht durch die Haare, während er ihn vorsichtig in Richtung des einzigen Bettes im Raum schob. Ruki ließ es geschehen, spürte das Laken unter seinem Rücken, wie es zunehmend freier wurde und auch, wie sich nun nicht mehr fremde Lippen und Hände auf seine Haut legten, sie liebkosten und ihm den Verstand raubten... Als er am nächsten Morgen aufwachte, blickte Ruki sofort in das Gesicht des Älteren und lächelte. Doch dann erhob er sich und machte sich, nachdem er sich ein paar Klamotten angezogen hatte, auf in die Küche. Er hatte einen Bärenhunger! „Morgen!“, riefen ihm die anderen entgegen, die allesamt schon auf waren und frühstückten. Ruki setzte sich wie in Trance neben Aoi und dachte, während er sich etwas zu essen schnappte, noch einmal an die vergangene Nacht. Es gelang ihm nicht, einen recht lauten, absolut schwärmerischen Seufzer zu verbergen. Prompt sahen ihn die anderen vier Bandmitglieder fragend an. „Was ist denn mit dir los?“, wollte Reita wissen. Ruki grinste nur. „Hm... Ich hatte halt ne gute Nacht...“, meinte er geheimnisvoll und begann nun zu essen. Dass über den Köpfen der anderen praktisch ein Fragezeichen schwebte, konnte er sich denken, doch das war ihm egal. Er hatte mit Kyo... Er war gerade mit dem Essen fest fertig, da legten sich zwei nur allzu bekannte Arme um ihn und eine Stimme wisperte ihm verführerisch ins Ohr. „Hier bist du also, Ruki-chan...“ Nun blickten die anderen absolut verwirrt drein, das war dem Sänger klar. Vor allem, weil Kyo nur eine Hose trug und ihn leicht am Hals knabberte, was dem Jüngeren wieder ein Seufzen entlockte. „Komm wieder hoch, Schatz...“, hörte er Kyos Stimme sprechen. „Ohne dich ist das Bett viel zu groß...“ Jeder im Raum konnte sich spätestens nach Rukis Kichern denken, was los war. Und tatsächlich, auf Uruhas Gesicht legte sich ein breites, wissendes Grinsen und auch die anderen schienen nun zu verstehen. Leise lachend machte sich der Sänger also mit Kyo auf den Weg nach oben. Dass sie nichts Schlechtes gesagt hatten, interpretierte er mal so, dass sie das mit ihm und Kyo akzeptierten. Und das freute ihn, denn er mochte den Älteren sehr. Was dieser für ihn empfand, wusste er eigentlich schon durch die letzte Nacht, doch spätestens dann, als Kyo ihn oben im Zimmer in den Arm nahm und ihm ins Ohr hauchte, was Ruki schon die ganze Zeit in seinen Gedanken aussprach... „......Aishiteru.......“ ~*~ Owari ~*~ Nyaa~...Wie gesagt, recht OOC, ne... Wobei ja niemand weiß, ob die vielleicht doch alle so handeln würden xDDD Fantasie halt ^^ Ach ja, falls jemand fragt, woher Kyo wusste, wo Rukis Zimmer ist...Tjaaaaa xDDD Vielleicht hat ihm das ja jemand verraten... *geheimnisvoll grins* Also, ich würde mich über Kommis freuen! ^-^ Ich weiß, dass dieses Pairing recht ungewöhnlich ist, aber ich finde es nun mal absolut knuffelisch X3 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)