Rote Sonne von Manami ================================================================================ Kapitel 1: Ein Job wie jeder andere ----------------------------------- Chapter One: Ein Job wie jeder andere Klirrend fielen die Patronenhülsen zu Boden. Mit einem dumpfen Geräusch schlug der leblose Körper auf dem Boden auf. Dunkelrotes Blut breitete sich langsam auf den Dielen aus, versickerte in den Ritzen. Mit einem kalten Lächeln sah Revy auf den Leichnam hinab und ließ ihre Waffe sinken. Dann drehte sie sich um und ging weiter den Flur entlang. Immer noch lächelnd sah sie sich aufmerksam um und registrierte jede noch so kleine Bewegung in ihrem Umfeld. Plötzlich tauchte vor ihr eine Gestalt aus dem Schatten auf und richtete eine Waffe auf sie. Ihr Lächeln wurde breiter. Noch bevor sie die gegnerische Kugel erreichte sackte der junge Mann vor ihr zusammen. Mit einer schnellen Drehung wich sie der heransausenden Kugel aus. Als zwei weitere Gestalten im Flur auftauchten, zog sie auch ihre zweite Waffe und sprintete in geduckter Haltung los. Ihre Gegner hatten keine Chance. Wenige Augenblicke später stieg Revy die Treppe in die oberste Etage hinauf. "Revy?", ertönte die verzerrte Stimme von Dutch aus dem Knopf, den sie im Ohr trug. "Ja, was ist, Dutch?" Ohne innezuhalten oder langsamer zu werden, stieg sie weiter die Stufen hinauf. "Bist du schon oben? Dort sitzt unser goldenes Ei." "Ich bin auf dem Weg", sagte sie langsam und brachte gerade die letzte Stufe hinter sich. "Okay, aber sei vorsichtig. Sie sind gut bewaffnet" kam es noch von Dutch, bevor Revy sich auch schon an die nächste Wand warf und einem Kugelhagel auswich. Direkt neben ihr bohrten sich tiefe Löcher in die Wand. "Tse!" Wieder rannte sie geduckt los und überwältigte die ersten drei der Männer, welche mit ihren Maschinenpistolen auf sie zielten. Doch den Vierten erreichte sie nicht mehr rechtzeitig und eine Kugel streifte ihren Arm. Revy zischte kurz schmerzerfüllt auf, rannte dann aber um so wütender auf den Mann zu und verpasste ihm ein Loch in den Kopf. Sofort sackte er leblos zusammen. Revy kümmerte sich nicht weiter um die Leiche und bog um die Ecke in einen Raum – dem Ziel ihres Auftrags. Ein schmieriger, fetter Kerl stand hinter einem Schreibtisch und zielte mit zitternden Händen auf Revy. Diese wurde nun langsamer und fing wieder an zu Grinsen. "So so, da haben wir ja den fetten Braten." "K-komm mir nicht zu Nahe, du Biest!" Seine Hände fingen stärker an zu zittern und sein Revolver drohte ihm aus den Fingern zu gleiten. "Mmh, danke für das Kompliment" entgegnete Revy und zeigte ihre Zähne. Dann hob sie ihre Waffe zum Kopf den Mannes und blickte kalt in dessen Augen. Diese weiteten sich vor Schreck und der Finger am Abzug zuckte nervös. Eine unangenehme Stille entstand, die nur von den schnellen angsterfüllten Atemzügen des Fetten unterbrochen wurde. Schweiß bildete sich auf der Stirn des Mannes und er leckte sich nervös über die wulstigen Lippen. Dann kniff er mit einem Ruck die Augen zusammen und drückte ab. Doch seine Kugel erreichte ihr Ziel nicht, sondern sie flog unter ihm hindurch. Denn Revy hatte sich abgestoßen und sprang nun auf den fetten Kerl zu. Ihre Waffe hatte noch immer seinen Kopf anvisiert und als sie mit ihren Schenkeln auf seinen Schultern landete, drückte sie ab. Ein sauberes Loch klaffte zwischen den vor Entsetzen und Überraschung aufgerissenen Augen. Bevor Revy jedoch mit dem bereits Toten zu Boden gehen konnte, stieß sie sich ab und landete mit einem sicheren Satz vor ihrem Opfer. Langsam und mit einem kalten Lächeln auf den Lippen richtete sie sich auf. Sie steckte ihre Waffen zurück und holte stattdessen eine Zigarette hervor. Nachdem sie jedoch festgestellt hatte, dass sie kein Feuer hatte grummelte sie genervt und ließ sich auf dem Schreibtisch nieder. Ein kurzes Klicken im Ohr verriet ihr, dass sich Dutch wieder meldete. "Revy, alles okay?", erklag die raue Stimme. "Nein", gab sie ärgerlich zurück. "Wieso? Was ist passiert?" "Ich hab kein Feuer, verdammt!" Zu ihrem Unmut vernahm Revy nun ein schallendes Gelächter am anderen Ende der Leitung. "Und sonst? Alles okay?", fragte Dutch noch einmal nach. "Jah!", kam genervt die Antwort. "Ich schick dir gleich Rock hoch." "Ist gut." Mit desinteressiertem Blick sah sich Revy im Raum um. Doch außer reichlich Blut und Patronenhülsen entdeckte sie wenig. Als sie vorsichtige Schritte hörte, die die Treppe hinaufkamen, spannte sich ihr Körper wie von selbst an. Jedoch bog wenig später nur Rock um die Ecke und trat zur Tür hinein. "Wow, Revy. Findest du nicht, dass du etwas übertrieben hast? Das Treppenhaus sieht ja aus wie eine Schlachtbank." Mit skeptischem Blick sah sich Rock im Raum um und entdeckte die Leiche des Fettwanst. "Ist er das?" "Hm" bestätigte Revy mit einem kurzen Nicken. "Okay, dann mal los", Rock beugte sich zu der Leiche hinunter und packte sie am Arm. Revy schob sich vom Schreibtisch und griff nach dem anderen Arm. Unter angestrengtem Stöhnen schleppten sie den Toten hinaus ins Treppenhaus. "Verdammt, ist dieses fette Schwein schwer!" fluchte Revy und versuchte besseren Halt zu finden, als es auf die Treppen zuging. "Was du nicht sagst", gab Rock angestrengt zurück. "Wieso lässt ihn Balalaika nicht abholen? Sie hat doch genug Leute dafür." "Tja, ich denke, dass sie es gern sieht, wenn sie uns das Leben ein bisschen Schwer machen kann. Du kennst sie doch." Sie hatten die Treppe mittlerweile hinter sich gelassen und schleiften die Leiche nun nur noch den Flur entlang. "Ein bisschen? Dieser Fettsack wiegt mindestens eine Tonne!" Revy knurrte böse und stieß mit dem Fuß die Tür nach draußen auf. Scheppernd knallte sie gegen die Hauswand. Auf der Straße wartete bereits ihr Wagen, indem Dutch und Benny saßen. Dutch stieg aus und öffnete den Kofferraum. Revy und Rock schleppten den leblosen Körper heran und beförderten ihn mühsam in den Laderaum. Als sie es geschafft hatten sperrte Dutch den Kofferraum wieder zu, griff in seine Tasche und holte ein Feuerzeug hervor. Grinsend hielt er Revy die Flamme entgegen, die daran sofort ihre Zigarette, die sie immer noch in ihrem Mundwinkel hatte, entzündete. Genießerisch nahm sie einen tiefen Zug und lehnte sich gegen den Wagen. Dutch stieg wieder ein und ließ sich von Benny ein Handy reichen. Während er telefonierte lehnte sich Rock ebenfalls an den Wagen und sah zu dem Haus empor, indem sich gerade eine wilde Schießerei abgespielt hatte. Kaum zu glauben, dass noch keine Polizei hier war. Aber so war das eben in Roanapra. "Lasst uns gehen. Es wird nicht mehr allzu lange dauern und wir sind hier nicht mehr allein", kam es von Benny und die Beiden stiegen ein. Niemand von ihnen war scharf darauf, der Polizei zu begegnen. Rock und Revy setzten sich auf die Rückbank und Benny fuhr los. Die nächtlichen Straßen von Roanapra waren gut besucht. Schließlich war hier eine Bar und Kneipe an der anderen. Noch dazu waren auch viele Möglichkeiten sich anders zu amüsieren vorhanden. Die jungen Frauen standen an so gut wie jeder Ecke und boten für wenig Geld ihre Dienste an. Auf dem Weg zu Balalaika kamen ihnen Polizeiwagen entgegen, doch keiner hielt sie an. Erst jetzt im Wagen betrachtete sich Rock Revy genauer. Sie hatte ihre Zigarette in den Mundwinkel geklemmt und hielt sich den rechten Arm. Ihr Blick war jedoch angestrengt nach draußen gerichtet. "Revy? Ist etwas mit deinem Arm?" fragte Rock besorgt. Sie spürte förmlich wie sich Dutchs und Bennys Blick durch den Rückspiegel auf sie richtete und auch Rock sah sie erwartungsvoll an. "Aaaww, verdammt! Es tut weh! Verfluchte Scheiße!" Wütend stampfte sie mit dem Fuß auf und fluchte, was das Zeug hielt. Rock hatte sich währenddessen zu ihr gebeugt und nahm ihren verletzten Arm unter die Lupe. "Da warst du wohl etwas unvorsichtig", stellte er trocken fest und zog unter dem Sitz einen kleinen Kasten hervor. Daraus nahm er einen Verband und begann ihn um Revys Arm zu wickeln. Sie zuckte mehrmals schmerzerfüllt zusammen und biss die Zähne aufeinander. Auch wenn er sehr sanft war, konnte er nicht verhindern, ihr wehzutun. "Tut mir Leid." "Schon gut, werd bloß schnell fertig!", presste sie hervor. Benny, der seinen Blick mittlerweile wieder auf die Straße gerichtet hatte, seufzte leise. Als Rock den Arm verbunden hatte, schob er den Kasten wieder unter den Sitz und wandte sich an Dutch. "Hey, wie wär's, wenn ihr uns schon mal beim Dock absetzt. Ihr könnt den Kerl doch auch allein zu Balalaika bringen, oder?" Dutch grummelte kurz, nickte dann aber zustimmend. Also hielten sie wenige Minuten später beim Dock und Revy und Rock stiegen aus. Brummend fuhr der Wagen wieder an und war kurz darauf verschwunden. Die Beiden stiegen die Stufen zu den Räumen, die ihren Unterschlupf bildeten hinauf und Rock schloss die Tür zum Inneren auf. Müde trat Revy ein und ließ sich sogleich auf die Couch fallen. Ihren Arm legte sie sich über die Augen. Rock schloss die Tür und ging danach zum Kühlschrank, um sich ein Bier zu holen. "Willst du auch eins?", fragte er Revy. "Hm", brummte sie nur. Er trat an die Couch heran und reichte ihr das Getränk. Ohne ihn anzusehen oder den Arm zu heben griff sie danach und stellte es sich auf den Bauch. Rock setzte sich auf den Sessel neben ihr und nippte an seinem Bier. Dann sah er auf sie hinab. "Wie ist das passiert? Du bist doch sonst nicht so unvorsichtig." "Es ist eben passiert, okay. Und nun lass mich in Ruhe. Ich bin müde." Sie richtete sich leicht auf und nippte nun ebenfalls an ihrem Bier. Dann drehte sie sich, so dass die Lehne der Couch in ihrem Rücken war und legte ihre Füße auf dem flachen Tisch vor ihr ab. Rock, der den Platz neben Revy ausgemacht hatte, erhob sich und ließ sich neben ihr nieder. Zwischen ihnen war kaum Platz für eine Schachtel Zigaretten. "Pass besser auf dich auf, okay" gab Rock leise von sich und nippte wieder an seinem Getränk. Revy sah kurz zu ihm, betrachtete sein Profil und legte dann ihren Kopf auf seine Schulter. "Okay..." Es dauerte nicht lange und Revy war an seiner Schulter eingeschlafen. Schmunzelnd betrachtete er sie und trank sein Bier. Nach etwa einer Stunde kehrten Dutch und Benny zurück. Die Beiden schlossen lautstark die Tür hinter sich und weckten damit Revy auf. Mürrisch öffnete sie die Augen. "Ehhhyy! Geht das nicht leiser?" Müde drehte sie sich um und lugte über die Lehne der Couch zu den beiden Unruhestiftern. Auch Rock wandte sich zu ihnen. "Und, lief alles glatt?", fragte er. Dutch brummte nur missmutig, gab jedoch keine Antwort, sondern nahm sich ein Bier und zog sich in seinen Raum zurück. Benny hingegen trat an die Couch und berichtete. "Na ja, wie man's nimmt. Der Kerl hatte zwar einen Chip – allerdings den falschen. Balalaika will nun, dass wir den Typ mit dem richtigen für sie finden." "Und wie sieht's mit der Kohle aus?", fragte Revy. "Die Hälfte, da ihr der Kerl schon länger ein Dorn im Auge war. Allerdings hat sie die Belohnung für den Typ mit dem echten Chip erhöht." "Was sagt Dutch dazu?", wollte nun Rock wissen. "Er war stinksauer. Schließlich hatten wir die Informationen zu dem Kerl von heute Nacht von ihr und nun sagt sie, es wäre der falsche gewesen. Zudem ärgert es ihn, dass du dich wegen einem nutzlosen Typen verletzt hast, Revy." Benny sah sie an, wandte den Blick dann aber wieder ab. "Jedenfalls... hat er den Job angenommen." "Na toll, dann geht der Spaß ja wieder von vorne los." Genervt drehte sich Revy wieder um und lümmelte sich in die Couch. Auch Rock seufzte und ließ seinen Kopf auf seine Arme, die auf der Lehne lagen, sinken. "Sieht so aus. Na ja, ich geh ins Bett", sagte Benny noch und verschwand dann ebenfalls in seinem Raum. Rock sah ihm hinterher und blieb schließlich bei Revy mit seinem Blick hängen. "Willst du nicht auch langsam schlafen gehen?" "Hm", brummte sie kurz als Antwort. Allerdings war sie wohl zu faul aufzustehen. Rock konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Na komm schon." Er stand auf und reichte ihr seine Hand. Abschätzend sah sie auf die ihr dargebotene Hand. Dann griff sie danach und ließ sich hochziehen. Mit einem kurzen "Nacht" verabschiedete sie sich von Rock und verschwand hinter der Tür, die zu ihrem Raum – falls man dieses Schlachtfeld so bezeichnen konnte – führte. Nun war Rock allein. Er löschte noch kurz das Licht und betrat dann seinerseits sein Zimmer, um sich endlich schlafen zu legen. Als das Licht gelöscht wurde, fiel eine aufgerauchte Zigarette zu Boden und ein siegessicheres Grinsen erschien auf dem Gesicht eines Mannes in dunkler Kleidung, der vor dem Dock stand. Eine dunkle Sonnenbrille verhinderte die Sicht auf seine Augen. Dennoch konnte man förmlich ihren stechenden Blick spüren. Seine schwarzen Haare wehten sacht im Wind, als er sich umdrehte und davonging. >Ich freue mich schon auf unser Wiedersehen, Revy< ***to be continued*** Oh mein Gott, ich hab's getan! Ich hab ne FF zu Black Lagoon angefangen. Teert und federt mich, denn ich glaube, ich werde hiermit wohl der Serie nicht annähernd gerecht werden... Schande über mich! Aber eigentlich... wahrscheinlich liest das hier sowieso keiner, denn bisher gibt es keine FF zu Black Lagoon... Na ja, ich lasse mich überraschen, ob ein paar Kommis ins Haus flattern ^___~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)