24th December von abgemeldet (Aoi x Uruha) ================================================================================ Kapitel 1: One -------------- Meine erste Gazetto-Fanfic.. Irgendwie~ wollte ich mal eine schreiben xD Immer Dir En Grey ist ja auch langweilig ^.~ Dieses Kapitel ist aus der Sicht von Aoi geschrieben, ich bin noch am überlegen, ob das 2. Kapitel nun auch aus der Sicht von Aoi geschildert wird, oder aus der von Uruha oder aus der Sicht eines Außenstehenden o-o Euere Meinung dazu? ~ Naja ich hoffe sie gefällt ~ *verbeug* ~~~ Mittlerweile spürte ich die Kälte an meinen nackten Füßen schon gar nicht mehr, sie hatten sich an den eiskalten Schnee gewöhnt, glaube ich. Oder sie waren mittlerweile abgestorben, fühlen tat ich sie auf jeden Fall nicht mehr und bewegen konnte ich sie auch nicht mehr. Aber ich denke, dass das auch kein Wunder war. Wie lange saß ich nun schon hier auf den kalten Steinen, in der centimeterdicken Schneeschicht, die durch den stetig fallenden Schnee immer höher wurde? Ehrlich gesagt wusste ich es nicht mehr, und es war mir genau genommen auch egal. Was sollte ich schon dagegen tuen? Irgendwo herumlaufen? Das machte meine Füße auch nicht wärmer. Irgendwo hab ich mal gehört, das man beim Zittern genauso viel Wärme aufbaut, wie beim Laufen, warum sollte ich dann also irgendwo auf den vollen Hauptstraßen herumlaufen, die Blicke all derer ertragen, die eingekuschelt in ihre dicken Winterjacken umher liefen und Geschenke für ihre Familien kauften? Für sie war ich immer ein Penner und ich werde es auch immer bleiben. Traurig lächelte ich in mich hinein. Was sollte man auch anders von jemandem denken, der im tiefsten Winter barfuß und nur mit dünnen Anziehsachen an einer Hauswand gelehnt saß beziehungsweise irgendwo frierend umher dackelte. Ja, man konnte mich wirklich als Penner bezeichnen. Langsam ließ ich meine Hand in meine Hosentasche wandern und zog das letzte bisschen Geld heraus, das ich noch übrig hatte von den paar Yen, die ich letztens auf der Straße gefunden hatte. Es würde gerade mal für ein trockenes Brötchen reichen, und das müsste wiederum solange halten, bis ich wieder etwas Geld hatte. Aber wann sollte das schon sein? Sehr viel Glück, dass man irgendwo auf der Straße etwas Geld findet, hatte man nicht, hier in Tokio waren doch überall nur Geizhälse, die auf ihr Geld besser aufpassten als auf ihre eigenen Kinder. Und genau aus diesem Grund war es auch sinnlos, sich irgendwo an den Straßenrand zu setzten, ein Schild mit der Aufschrift "Bitte spendet für ein besseres Leben" hochzuhalten und darauf zu hoffen, etwas Geld zu bekommen. Es würde eh nicht passieren. Gedankenverloren schaute ich hoch zu dem weißen Himmel, von welchem immernoch kleine Schneeflocken herunterschwebten, sich auf meine Haut legten und kurz darauf zu Wasser schmolzen. Eigendlich war es schade, die kleinen Kristalle durch meine Körperwärme einfach zu zerstören, sie sahen wunderschön aus wenn man es recht bedachte, und jede von ihnen sah anders aus. Es war fast so wie bei den Menschen, wo ebenfalls alle anders waren und sich in irgendeiner Weise von den anderen unterschieden. Der einzige Unterschied war, dass die Schneeflocken es zu akzeptieren schien, dass jede von ihnen besonders ist, doch manche Menschen akzeptierten die Differenz zu anderen nicht. Wenn man es recht bedachte, regierte in dieser einseitigen Welt doch einzig und allein der Egoismus und der Glaube, das nur man selbst gut ist, alles was anders war, war schlecht. Langsam versuchte ich wieder aufzustehen, irgendwann musste ich ja zusehen, das meine Füße überlebten, doch das stellte sich als gar nicht mal so einfach heraus. Meine Glieder schienen eingeforen zu sein, es tat fast schon weh, mich zu bewegen und als ich gerade einigermaßen aufrecht stand, knickten meine Beine wieder ein und ich fiel nach vorne in den Schnee. Kurz blieb ich auf Knien und Händen im Schnee sitzen, versuchte das Schwindelgefühl, was mich gerade überkommen hatte, wieder loszuwerden und atmete einmal tief durch. Verdammte Kreislaufprobleme. Noch einmal versuchte ich aufzustehen und dieses Mal gelang es mir auch stehen zu bleiben, wenn auch etwas wacklig auf den Beinen ging ich schließlich die immernoch verschneite Straße hinunter in Richtung Hauptstraße. Noch bevor ich die Straße überhaupt betreten hatte, spürte ich schon die Blicke der Leute auf mir, die abwertend oder mitleidig auf mir ruhten, als wäre ich jemand, der im sterben läge. Ich ignorierte diese Blicke einfach, ging mit gesenktem Blick an den ganzen Leute vorbei. Ich wollte lediglich in eine Bäcker hinein, um für mein letztes Geld etwas zu essen zu holen, damit mein Kreislauf nicht noch komplett versackte, was er aber eh bald wieder tat, zumindest hatte ich das Gefühl, als ich mich irgendwann an einer Wand abstützen und wieder tief durchatmen musste. Nach wenigen Minuten war ich dann auch schon an einer Bäckerei angekommen, drückte langsam, fast schon vorsichtig die Türe auf und direkt kam mit ein Schwall warmer Luft entgegen und am liebsten wär ich die ganze Zeit da stehen geblieben und hätte die Wärme genossen. Leise schloss ich die Tür wieder hinter mir, stellte mich an die Schlange an, die vor der Theke stand und wartete darauf, das ich drankam. Hinter der Theke standen ein alter Mann, wahrscheinlich der Besitzer der kleinen Bäckerei, und noch ein jüngerer Mann, der gerade dabei war, eine Ladung Brötchen aus dem Ofen zu holen. Als er meinen Blick bemerkte, lächelte er mir zaghaft zu und wandte sich dann wieder seiner Arbeit zu. Der Mann war ausgesprochen hübsch, seine Bewegungen schienen fast schon elegant zu sein. "Bitte schön?" Erst die Stimme des Bäckers holte mich wieder aus seinen Gedanken zurück. "Ein.. Brötchen bitte..", sagte ich nur leise und legte die paar Yen auf die Theke, die ich noch übrig hatte. In einem der Nebenräume begann ein Telefon zu schellen. "Uruha? Packst du bitte ein Brötchen in eine Tüte? Ich muss eben nach hinten, das Telefon schellt!" Mit diesen Worten ging der Bäcker dann schnell nach hinten und kurz darauf verklang das Klingeln des Telefons, welches bis gerade noch zu hören war. Schnell setzte der junge Mann, der anscheinend Uruha heißen musste, das Backblech neben den Ofen, und kam zu mir herüber. "Was wolltest du jetzt haben?", fragte er freundlich lächelnd und schaute mich an. "Ein Brötchen..", wiederholte ich meine Bestellung und wandte den Blick von dem hübschen Japaner ab, irgendetwas an ihm trieb mir eine leichte Röte auf die Wangen. Eine Tüte raschelte, als etwas hineingetan wurde, kurz darauf lag eine große Tüte auf dem Tresen und Uruha nahm das Geld, welches daneben lag, herunter und tat es in die Kasse. "Pass auf, die sind noch ganz heiß.", sagte Uruha immernoch lächelnd und ich erwiderte dieses nur kurz. Die Tüte war komischerweise ziemlich schwer, obwohl ich doch nur ein Brötchen bestellt hatte. Als ich schon fast zur Tür raus war, merkte ich, das nicht nur eins, sondern gleich drei Brötchen in der Papiertüte waren. "T..tut mir leid, ich hab wohl zu viel bekommen. Ich hatte doch nur eins bezahlt.", sagte ich und drehte mich wieder zu Uruha um, der mich aber nur immernoch anlächelte und mir entgegen zwinkerte. "Ich glaub, die drei Brötchen werden dich eher satt machen als nur eins. Die anderen zwei gehen aufs Haus." Jetzt war ich es, der lächelte. "Vielen... vielen Dank.", sagte ich nur und verbeugte mich kurz, ehe ich die Tür wieder öffnete und in die herrschende Kälte hinaustrat. Als ich an dem Schaufenster der Bäckerei vorbeiging, warf ich unbeansichtigt noch einen Blick hinein und schaute direkt in die dunklen Augen von Uruha, der am Fenster stand und schnell den Blick von mir abwandte, als er den meinen bemerkte. Die warme Tüte fest gegen meinen Oberkörper gedrückt ging ich dann wieder die Hauptstraße hinunter, zurück in irgendeine Seitengasse, wo keine anderen Menschen sein würden. Langsam ging die Sonne unter, und mit ihr sank auch die Temperatur in Tokio. Kalter Wind kam auf und pfiff durch die Straßen, wirbelte den Puderschnee auf und bließ ihn gegen meinen Körper, brachte mich noch mehr zum frieren. Die zwei Brötchen, die ich noch übrig hatte, hatte ich sicher in einer Plastiktüte verpackt, die in der Gasse herumflog, und oben fest zugeknotet, damit ja kein Schnee hineinkam oder sonst irgendetwas daran kam. Ich rückte immer näher an die Hauswand hinter mir heran, in der Hoffnung, so etwas Wärme zu finden, nicht mehr so arg frieren zu müssen. Als ich meine abgemagerten Arme betrachtete, war darüber eine dicke Gänsehaut, ich versuchte die Ärmel des viel zu kleinen Pullis, den ich anhatte, noch etwas weiter runter zu ziehen, wenigstens meine halben Unterarme bedecken zu können, aber es ging nicht. Es schien hoffnungslos zu sein, noch in irgendeiner Weise mehr Wärme zu bekommen. Dennoch bließ ich mir wärmesuchend in die kalten Hände, aber selbst mein Atem war kalt und somit stieg nur eine weiße Nebelwolke in den Himmel hinauf und verschwamm dort. Für kurze Zeit hatte es aufgehört zu schneien, mittlerweile war der komplette Nachthimmel schwarz, keine weißen Wolken zierten ihn mehr, keine hellen Sterne standen an ihm. Es schien wie ein Tuch aus schwarzen Samt am Himmelszelt zu hängen, dessen eigendliche Schönheit sich durch nichts stören ließ. Leise seufzte Aoi und schlang seine Arme noch enger um sich herum. Wäre es nicht vielleicht einfacher, jetzt einfach zu sterben? Einzuschlafen und nie wieder aufzuwachen? Es würde auf jeden Fall alle Probleme beheben, die ich hatte, es würde die Kälte von mir nehmen, die Blicke der anderen vertreiben. Aber ich wollte nicht sterben, ich wollte leben, aber nicht so. Es tat fast schon weh, ein solches Leben zu führen, Tag für Tag um jeden Yen zu weinen, den man ausgab, nur um etwas zu Essen zu bekommen, Tag für Tag frierend an einer Hauswand sitzen, Tag für Tag einzuschlafen, um genau zu wissen, das der nächste Tag nicht besser werden würde. Die Hoffnungen auf ein besseres Leben hatte ich schon längst aufgegeben. Was sollte schon geschehen? Ich hatte keinen Schulabschluss, keinen festen Wohnsitz, nichtmals vernünftige Kleidung hatte ich. Lediglich das, was ich anhatte, als ich vor 12 Jahren von meinen Eltern in ein Kinderheim abgegeben wurde. ich hatte diese Sachen nur zum Waschen ausgezogen und zum Schlafen, ansonsten hatte ich die Sachen immer angehabt, es erinnerte mich an die Zeit vor dem Kinderheim, wo ich noch glücklich mit meinen Eltern und meinen Geschwistern gelebt hatte. Aber unser Geld war sehr knapp, das Einkommen meines Vaters reichte nicht für mich, meine Eltern und meine Schwestern. Da ich der Jüngste war, musste ich gehen, warum verstand ich nicht. Meine Mutter hatte geweint, als sie mich in das Heim gebracht hatte, damals hatte ich noch nicht verstanden, dass ich sie nie wieder sehen würde. Seit dem Tag kam ich ständig in andere Pflegefamilie, schaffte es aber immer wieder abzuhauen und zurück zum Heim zu gehen, hab tagtäglich versucht, die Adresse meiner Eltern rauszubekommen, aber ich hab es einfach nicht geschafft. Mit 18 wurde ich dann schließlich aus dem Heim fast schon rausgeworfen und saß seit dem, also schon seit 4 Jahren, ohne einen Job oder sonst etwas auf der Straße. Aber kein Jahr war es so schlimm wie dieses Jahr. Ich war immer in irgendeinem Obdachlosenheim untergekommen, nur dieses Jahr hatten sie keinen Platz mehr für mich, also durfte ich sehen, wo ich blieb. Und was kam dabei raus? Genau das hier. Ich sitzte auf der Straße, friere, und würde am liebsten sterben. Mir stiegen Tränen in die Augen. Hatte ich ein solches Leben verdient? Immer wieder fragte ich mich, was ich denn nun falsch gemacht hätte, aber ich konnte mir keine Antwort bilden. Es war ein fast schon dämliches Gefühl, so hilflos zu sein, auf jeden Cent angewiesen zu sein und nicht zu wissen, wie lange man dieses Leben noch aushalten würde. Langsam ließ ich mich mit der linken Seite gegen den Laternenmast fallen, der neben mir stand. Er fühlte sich so warm an. Wie kam das? Ich wusste genau, dass er eigentlich kalt war, aber die Kälte spürte ich nicht mehr. Es fühlte sich so wam an, es tat so gut an meiner Wange, meinem Arm, meiner Hand. Für einen Moment schloss ich die Augen.. und auf einmal überkam mich am ganzen Körper eine unnatürliche Wärme, sie fühlte sich so unecht und doch unbeschreiblich gut an. Es kam mir vor,als würde ich in ein warmes, weiches Tuch gebettet, die Geräusche um mich herum verstummten, die Kälte verschwand aus meinen Gliedern und als ich die Augen öffnete, wurde kurz darauf alles schwarz. Vielleicht hatte dieses elendige Leben jetzt endlich ein Ende, ich hätte auf jeden Fall nichts dagegen. Kapitel 2: Two -------------- So, das 2. Kapitel kommt direkt hinterher xD~ Das hier ist aus Uruha's Sicht geschrieben.. Hoffe es gefällt ~~~ Warum ging mir der junge Mann von heute Nachmittag nicht mehr aus dem Kopf? Mit nachdenklichem Gesicht wischte ich mit einem feuchten Lappen die Theke der Bäckerei meines Vaters ab, verstaute die sauberen Backbläche im mittlerweile ausgekühlten Ofen und machte mich daran, auch noch die zwei kleinen Tische im Vorraum der Bäckerei abzuwischen. Kaffeeflecken, Zuckerguss, Krümel, was hinterließen die ganzen Kunden eigentlich noch auf den Tischen? Konnten sie nicht wenigstens einmal aufpassen, dass ihnen nichts daneben geht? Und dann auch noch schön das Geschirr da stehen lassen, man konnte sich ja nicht die Mühe machen, es wenigstens freundlicher Weise auf die Theke zu stellen, lass den dummen Aushilfsbäcker mal laufen, er hat ja sonst nichts zu tun. Ein letztes Mal wischte ich noch mit dem Handtuch über den Tisch, ehe ich dieses mitsamt des Putzlappens in einen Eimer mit Putzwasser warf und mir die Hände an der Hose trockenrieb. "Uruha? Bist du fertig?", ertönte die Stimme meines Vaters aus dem Nebenraum, wo ein kleines Büro lag. "Ja, ich muss nur noch kurz den Boden wischen!", rief ich zurück. "Du kannst ruhig schonmal nach Hause gehen, ich werde nachher nachkommen!", fügte ich noch hinzu und begann die Stühle auf die Tische zu stellen, damit ich beim Wischen nicht um alles drum herum putzen musste. Kurz hielt ich inne, als mir das Bild von dem Schwarzhaarigen Jungen wieder in den Kopf kam, wie er mit traurigem Gesicht und total zerschlissener Kleidung in der Bäckerei stand, mir die letzten paar Yen auf den Tresen legte, die er noch hatte. Wie er sich gefreut hatte, als ich ihm das Essen gegeben habe. Wie lange er wohl nichts zuessen mehr hatte? Er tat mir leid. So unendlich leid. Ich hab fast einen Schock bekommen, als ich ihn das erste Mal gesehen hatte. Seine Kleidung war ihm viel zu klein, Schuhe hatte er gar nicht an, aber dennoch hatte er ein Lächeln auf den Lippen. Ich bewunderte solche Menschen. Wenn ich so darüber nachdachte, bekam ich fast schon ein schlechtes Gewissen, dass ich ein gutes Leben führte, während der junge Mann nichtmals ein Dach über dem Kopf hatte, geschweige denn etwas Geld. Leise seufzte ich, schüttelte dann den Kopf und wrang den Putzlappen aus. "Bis nachher, Uruha, vergiss bitte nicht abzuschließen, ja?", verabschiedete sich mein Vater und noch ehe ich antworten konnte war schon das leise Klingeln des Glöckchens, welches immer erklang, wenn ein Kunde herein kam, ertönt und mein Vater ging die Straße hinunter. In die gleiche Richtung in welche auch der Schwarzhaarige gegangen war. Verdammt! Mit voller Wucht schmiss ich den Putzlappen gegen die Wand. Warum musste ich bei jeder noch so kleinen Situation an den Jungen denken? Weil er mir so leid tat? Bestimmt. Ich hätte ihm gerne geholfen, aber wie hätte ich das machen sollen? Ihm meine Jacke in die Hand drücken? Dumme Idee. Ihn bei mir wohnen lassen? Noch dümmer. Ihm noch 5 andere Brötchen geben sollen? Ich sollte langsam mal an meinen Ideen zum Helfen von Menschen arbeiten. Ich hörte mein Handy klingeln und ging schnell rüber zur Garderobe, wo meine Jacke hin. Ich kramte kurz in meiner Jackentasche, nahm das immernoch klingelnde Handy heraus und nahm ab. "Ja?", fragte ich in den Hörer hinein und wenig später hörte ich die Stimme eines Freundes, Reita. "Hey Uru, hast du Lust gleich noch wegzugehen? Was trinken oder so? Ruki und Kai kommen auch mit." - "Klar hab ich Lust.", sagte ich mit einem Lächeln auf den Lippen, vielleicht lenkte mich ja wenigstens das von dem Obdachlosen ab. "Ich muss hier noch kurz die Bäckerei zuende machen und dann hab ich Zeit, holt ihr mich ab?" Eine Weile überlegte Reita noch und willigte dann ein. "Okay, wir sind dann so in einer halben Stunde bei der Bäckerei. Bis gleich." Ich legte wieder auf und verstaute mein Handy wieder in der Jackentasche. Ich sollte mich beeilen, wenn ich in einer halben Stunde fertig sein sollte. Hastig sammelte ich den Putzlappen wieder ein und ging in den Nebenraum, um in dem Waschbecken das Putzwasser auszukippen und die Lappen zu säubern. 'Vielen.. vielen Dank', hörte ich wieder die tiefe und traurige Stimme des schwarzhaarigen Mannes in meinen Ohren, es war zum verrückt werden. Was war ihm wohl passiert, dass er auf der Straße lebte? War er vielleicht ein Krimineller? Oder wurde er ausgeraubt? Oder verschleppt? Viel länger konnte ich darüber nicht nachdenken weil ich schon das Glöckchen klingeln hörte und meinen Kopf durch den Türrahmen zur Bäckerei steckte, in welchem nun 3 junge Männer standen und mich angrinsten. "Hey Uru, bist du fertig?", fragte der Kleinste von ihnen, Ruki, und schaute mir erwartungsvoll entgegen. "Hai, ich komme!", sagte ich ebenfalls lächelnd, während ich meine dicke Daunenjacke von der Garderobe nahm und mir überzog. "Wo wollen wir hin?", fragte ich während ich mir den Schal umband und die Handschuhe überstreifte. "Keine Ahnung, einfach mal irgendwo rumlaufen, dann finden wir schon irgendwo eine Bar.", erwiderte Reita nur schulterzuckend und war kurz darauf schon wieder aus der Tür gegangen. "Na dann mal hinterher..", sagte Ruki nur und hüpfte hinter Reita her, aus der Tür heraus, auf die verschneite Straße. Kai und ich tapsten langsam hinter den beiden her, die gerade damit angefangen hatten, sich mit Schneebällen zu bewerfen, beziehungsweise machten sich die beiden erst gar nicht mehr die Mühe, den Schnee zu Kugeln zu formen, sie nahmen einfach etwas von dem weißen, gefrorenen Wasser auf die Hand und warfen es dem anderen entgegen oder steckten es ihm in den Nacken. Ich konnte ein Lachen nicht verkneifen, als Ruki irgendwas quietschend von Reita weghüpfte und irgendwas von "kalt kalt kalt kalt kalt" rumbrabbelte. Reita währenddessen rieb sich nur triumphierend die kalten Hände und drehte sich zu mir und Kai um. "Sieg!", sagte er stolz und wir mussten loslachen. "Reita pass a-", schrie Kai noch, aber es war schon zu spät, Ruki hatte sich schon von hinten auf den Größeren draufgeworfen und lag nun lachend mit ihm im Schnee. "Ihr seit ja wirklich niedlich, Leute, aber mir ist kalt und ich würde jetzt gerne was trinken.", sagte ich belustigt und schaute auf die beiden runter, die immernoch kebbelnd auf der Straße rumkullerten und sich Schnee ins Gesicht schmierten. "Ich auch..", fügte Kai nur hinzu und half Ruki beim Aufstehen. "Und wer hilft mir?", fragte Reita schmollend und schaute mich auffordernd an, doch ich grinste ihn nur an und ging an ihm vorbei. Nach weiteren 15 Minuten waren wir dann endlich in einer Bar angekommen und hatten unsere ersten Getränke bestellt und uns in eine der Sitzecken fallen gelassen. "Uru, warum bist du so still?", fragte Ruki irgendwann und schaute zu mir rüber, doch ich guckte ihn nur fragend an. "Was machst du?", fragte ich leicht verwirrt und nahm einen Schluck von meinem Cocktail. "Du redest heute so wenig. Was mit dir los? Hast du etwa jemanden kennengelernt?", fragte er auf einmal ganz aufgeregt und grinste mich breit an. Kai tat es ihm gleich, nur Reita schien es wenig zu kümmern. "N.. nein hab ich nicht, wie kommt ihr darauf?", fragte ich noch verwirrter und verwarf die Gedanken an den Schwarzhaarigen wieder. "Ich bin eben auf dem Klo..", sagte ich nur noch, stand von dem Sofa auf und ging zügig in Richtung der Toiletten. Als ich wieder aus der Kabine heraustrat stand Reita vor mir, angelehnt an die gekachelte Wand, die Arme verschränkt. "Huh, was machst du denn hier?", fragte ich ihn und lächelte ihm zu, während ich mir die Hände wusch. Ich schrie leise auf als er mich grob zu sich herum drehte. "Hast du jemanden kennengelernt?", fragte er mich, die dunklen Augen fest auf meine gerichtet. "Was soll das?", fragte ich nur und schubste ihn ein Stück von mir weg. "Hast du jemanden kennengelernt?", fragte er nachdrücklich und schaute mich immernoch an. "Und wenn schon..", sagte ich nur leise. "Was geht dich das denn bitte an?" - "Ich liebe dich immernoch, verdammt, und das weißst du auch!", schrie er mich auf einmal an und schaute mich verständnislos an. "Lass es uns doch nochmal versuchen, bitte! Ich.. ich liebe dich immernoch, Uruha, versteh das doch. Bitte, gib mir, nein, gib UNS noch eine Chance." Kühl schaute ich Reita entgegen. "Nein, tue ich nicht. Ich liebe dich nicht mehr, Reita, schon lange nicht mehr, versteh das endlich. Du wirst es akzeptieren müssen, ob du nun willst oder nicht." Mit diesen Worten ging ich an ihm vorbei, die Treppe hoch und setzte mich wieder zu den anderen beiden an den Tisch. "Wo hast du denn Reita gelassen?", fragte Ruki verwundert und schaute in Richtung der Treppe, über welche ich gerade hochgekommen war. "Der ist noch unten.", erwiderte ich nur kurz und nahm einen weiteren Schluck von meinem Cocktail, stellte das leere Glas auf den kleinen Tisch und lehnte mich auf dem Sofa zurück. Was sollte die Aktion von ihm gerade? Es war vorbei, seit langem, nur warum akzeptierte der Kerl das nicht? Es konnte ihm doch schlichtweg egal sein, ob ich nun jemanden kennengelernt hab oder nicht. Ich habs ja auch nicht. Zumindest nicht wirklich. Leise seufzte ich und richtete mich wieder auf, genau in dem Moment kam Reita wieder an den Tisch und verabschiedete sich. "Ich werd jetzt nach Hause gehen, ich bin müde und mein Bus fährt gleich nicht mehr. War cool heute, bis dann.", sagte er nurnoch, schaute mich noch einmal verletzt an und ging dann zur Tür hinaus. "Ja.. Tschüss, Reita..", sagte Ruki nur leise und schaute vollkommen verwirrt dem Blonden hinterher. "Er wohnt doch nur zwei Straßen weiter..", fügte er hinzu und zog eine Augenbraue hoch. "Naja egal, lassen wir uns den Abend nicht verderben. Noch jemand was zu trinken?" Den restlichen Abend über hab ich nichts alkoholisches mehr getrunken, mir war nicht mehr so nach feiern und guter Laune, die hatte mir Reita mit seiner Eifersuchtsnummer gründlich verdorben. Sollte er sich doch um seinen eigenen Kram kümmern, er war seit der Trennung bestimmt auch schon wieder mit zig anderen ins Bett gehüpft, da konnte es ihm doch auch egal sein, was ich tue. Vor allem: Ich hab ja nichtmals mit irgendwem geschlafen. Leise seufzte ich und betrachtete Ruki und Kai, die beide schon ziemlich angetrunken waren und über irgendnen Müll lachten. "So, Jungs, ich bring euch jetzt nach Hause!", sagte ich zu den beiden, woraufhin ich nur einen fragenden Blick erhielt. "Warum denn?", fragte Kai und trank sein Bierglas leer. "Weil ihr beide noch einigermaßen laufen könnt und ich euch nachher nur nachhause tragen müsste. Also los, macht hinne.", sagte ich nur noch knapp und zog mir meine Jacke über, ging kurz zum Kellner um zu bezahlen und ging dann gefolgt von den beiden anderen raus auf die kalte Straße. Sofort bließ mir der kalte Wind ins Gesicht, ließ mich meinen Schal noch enger um den Hals wickeln. "Hier rum.", sagte ich genervt zu Kai, der in die falsche Richtung dackeln wollte, und zog ihn sanft mit mir. //Nie wieder!//, dachte ich mir nur daraufhin und war froh, als ich endlich bei der Wohnung der beiden angelangt war. "Hoch schafft ihr es ja wohl auch alleine, oder?", fragte ich und schaute die beiden an, die gerade damit beschäftigt waren, den Schlüssel ins Schloss zu stecken. Ich nahm das Schweigen einfach als Antwort hin und machte mich auf den Weg nach Hause, mittlerweile war mir eiskalt und ich war müde. Zügig ging ich die weißen Straßen entlang, wirbelte mit meinen Schuhen den Puderschnee auf und hinterließ dünne Fussabdrücke, die den schwarzen Asphalt freigaben. Ich bog in eine der Nebenstraßen ein, es war eine Art Abkürzung zu unserem Haus, und als ich den Blick einmal von meinen Füßen hob und gerade aus schaute, erschrak ich. Kapitel 3: Three ---------------- So, dieses Mal aus der Sicht eines Außenstehenden XD So werden die nächsten wohl auch immer aussehen~ ~~~ "Ach du scheiße..", flüsterte er immernoch vollkommen erstarrt in die Dunkelheit hinein, riss sich kurz darauf wieder zusammen und rannte die letzten paar Meter auf die Person zu, die zusammengekauert im Schnee lag, Uruha erkannte sofort die femininen Gesichtszüge, die abgemagerte Figur, die kaputten Klamotten. Ohne weiter auf den kalten Schnee zu achten, der auf dem dunklen Asphalt lag, ließ sich Uruha vor dem anderen auf die Knie fallen, zog sich eilig seine Daunenjacke aus und legte sie dem anderen über die Schultern. "Hey! Hey, wach auf!", flüsterte er etwas panisch, strich sanft eine Haarsträhne aus dem blassen Gesicht. Die Haut fühlte sich kalt an. "Scheiße, was mach ich denn jetzt?", flüsterte Uruha in die Dunkelheit hinein und schaute sich um. Was erwartete er? Das hier irgendwo jemand um die Ecke biegen würde, der ihm helfen könnte? Bescheuert dieser Wunsch. Vorsichtig hob der Braunhaarige den regungslosen Körper schließlich auf seine Arme, legte die Jacke wieder fest um ihn und Erleichterung spiegelte sich in seinem Gesicht wider, als er die dünnen Rauchwolken sah, die aus dem Mund des Schwarzhaarigen drangen, stoßweise, schwach. Er lebte, die Frage war nur: Wie lange noch? Schnellen Schrittes, aber dennoch vorsichtig wegen dem Schwarzhaarigen auf seinen Armen, ging Uruha in die Richtung des Mehrfamilienhauses, in welchem er wohnte. Leise vor sich hinschimpfend kramte er hastig in seiner Jackentasche herum, was sich allerdings als etwas umständlich mit einem bewusstlosen Mann auf den Armen herausstellte, aber dennoch schaffte es Uruha nach geschlagenen 5 Minuten endlich die Tür geöffnet zu haben und kurz darauf in seiner Wohnung zu stehen. Ohne sich die Schuhe auszuziehen ging der Braunhaarige direkt in sein Wohnzimmer, legte den kühlen Körper des anderen vorsichtig auf die weichen Kissen und legte eine Decke über ihn drüber, strich noch einmal mit einem Finger eine Haarsträhne aus dem schmalen Gesicht und seufzte dann leise. "Wach bitte auf, ja?", murmelte er noch einmal, ehe er sich endgültig umdrehte und wieder in den Flur hinausging, die Schuhe unter die Garderobe stellte. Kurz fuhr er sich einmal mit den Händen durch die Haare, es hatte ihn mehr als nur erschreckt, als er den regungslosen Körper des schönen Japaners im Schnee hatte liegen sehen. Mit zügigen Schritten ging er dann wieder zurück ins Wohnzimmer, drehte die Heizung voll auf und ging wieder zurück zu der dunkelblauen Couch, auf welcher immernoch der Schwarzhaarige lag. Vorsicht hob er den Kopf des anderen an, setzte sich dann auf das Stück freigelegten Stoff und bettete den Kopf des anderen vorsichtig auf seinen Oberschenkeln. "Wach auf, bitte.. Öffne die Augen, aber bitte stirb nicht.", flüsterte er erneut und legte eine Hand gegen die langsam wärmer werdende Wange des anderen. Er bemerkte die leichten Muskelregungen in dem femininen Gesicht, sah kurz darauf ein Zucken in den Augenlidern und kurz darauf gaben sie klare braune Augen frei, die unsicher auf Uruha gerichtet waren. Ein leises, fast schon qualvolles Stöhnen, kam aus dem Mund des Schwarzhaarigen, kurz darauf schloss er wieder die Augen und atmete einmal tief durch. Er wollte etwas sagen, hatte die Lippen leicht geöffnet, aber Uruha legte ihm nur einen Finger auf den Mund. "Nicht reden.", sagte er sanft und stand vorsichtig auf. "Mach dir keine Sorgen, ich tu dir nichts.", sagte er mit einem freundlichen Lächeln, als er das fast schon geschockte Gesicht des anderen sah. Irgendwoher kannte Aoi den anderen. Er hatte dieses Glänzen in den Augen schonmal gesehen, dieses unendlich ehrliche Lächeln, die wunderschönen Gesichtszüge. Er hatte etwas engelgleiches an sich, etwas unnormales, Aoi konnte es nicht beschreiben. Im Normalfall wäre Aoi jetzt aufgesprungen und aus der Wohnung gegangen, er kannte den Braunhaarigen nicht, er wusste nicht, ob er es nun gut oder schlecht mit Aoi meinte. Aber er konnte nicht einfach gehen, dazu hatte er einfach zu wenig Kraft, außerdem tat die Wärme an seinem ganzen Körper zu gut, als das er sie hätte abweisen können und das ständig auftauchende Lächeln auf den Zügen des anderen war einfach zu ehrlich. "Ich hab dir einen Tee gekocht." Die ruhige Stimme Uruha's riss Aoi wieder aus seinen Gedanken heraus, vorsichtig drehte er den Kopf zur Seite und schaute in Uruha's Gesicht. "Kannst du dich hinsetzen oder soll ich dir helfen?", fragte er lieb lächelnd und stellte die heiße Tasse auf den kleinen Wohnzimmertisch. Aoi nickte nur zaghaft und versuchte aufzustehen, kippte aber kurz darauf wieder zurück auf die Sofakissen und seufzte leise. "Warte ich helfe dir." Aoi spürte zwei warme Hände an seinem Rücken, die ihn vorsichtig nach oben in eine senkrechte Position drückten. Aoi zuckte leicht zusammen. "Alles okay?", fragte Uruha besorgt und musterte Aoi kurz. "Tut dir was weh? Soll ich einen Arzt holen? Oder willst du gar nichts trinken? Oder.. tut mir leid, ich merk schon, ich red wieder zu viel.", sagte Uruha entschuldigend und lächelte Aoi verschmitzt an. "Schon okay.", brachte dieser leise hervor und drehte sich so herum, das er mit dem Rücken gegen die Sofalehnte saß und nahm die heiße Tasse in seine Hände. "Du musst aufpassen, er ist noch ganz heiß." Langsam, fast schon zögerlich ließ sich Uruha neben Aoi auf das Sofa gleiten, schlug gekonnt die Beine übereinander und betrachtete Aoi lächelnd, wie er fast schon gierig den heißen Tee trank, die warme Tasse noch Minuten nachdem sie leer war, in seinen Händen hielt und irgendwann den Blick hob und Uruha immernoch etwas unsicher ansah. "Möchtest du vielleicht duschen gehen? Oder baden? Ich kann dir andere Kleidung von mir geben, die Sachen sind dir ja viel zu klein und außerdem auch noch immer nass. Ich kann sie für dich waschen, wenn du magst." Aoi senkte den Blick wieder. "Warum tust du das?", fragte er zögernd und stellte die Tasse wieder auf die Tischplatte zurück. "Hätte ich dich da einfach so liegen lassen?", stellte Uruha die Gegenfrage und sein Gesichtsausdruck wurde ernst, fast traurig. Er erhielt keine Antwort. "Komm, ich zeig dir wo das Badezimmer ist..", sagte Uruha dann nur noch, richtete sich auf und ging auf den Türrahmen zu, Aoi folgte ihm langsam. "Die Handtücher sind dort unten, ich werde dir gleich ein paar Klamotten vor die Tür legen, wenn du fertig bist kannst du sie dann ja reinnehmen, okay?", fragte Uruha nur nochmal, sein Lächeln war immernoch nicht widergekehrt, aber Aoi lächelte ihn dennoch an. "Vielen Dank..", murmelte er und schloss die Tür hinter sich. //Was tust du hier eigentlich, Uruha?//, fragte sich der Braunhaarige, während er in sein Schlafzimmer ging und in seinem Kleiderschrank nach einem Pullover, einer Jeans und einer Boxershort suchte. Kurz darauf ging er wieder zurück zum Badezimmer, aus welchem das Geräusch von Wasser drang, welches auf den Boden der Dusche prasselte. Die Sachen legte er auf den sauberen Boden vor der geschlossenen Tür, ging kurz darauf ins Wohnzimmer und ließ sich auf seine Couch fallen. Er richtete seinen Blick auf die kleine Digitaluhr auf dem Sims seines Kamins. 1:49Uhr. So spät schon? Ach stimmt ja, er war ja mit den anderen noch unterwegs gewesen. Kurz schloss er die Augen, öffnete sie jedoch wieder sofort als er leise Schritte im Flur hörte und kurz darauf Aoi in der Tür stand, die Haare waren immernoch nass, auf seinen Lippen spiegelte sich ein kleines Lächeln wieder. "Oh, du bist ja schon fertig.", sagte Uruha lächelnd und stand wieder vom Sofa auf. "Wenn du möchtest, kann ich uns noch was zu essen kochen, oder willst du lieber schlafen gehen?", fragte Uruha und Aoi senkte nur erneut den Blick. "Ich glaube.. es ist besser wenn ich wieder gehe. Ich habe kein Recht deine Sachen einfach so zu benutzen, geschweige denn deine Zeit in Anspruch zu nehmen. Es war sehr nett von dir, dass du mich mitgenommen hast, aber.. ich will dir wirklich nicht zur Last fallen." Uruha war leicht geschockt. "Das.. das tust du doch gar nicht, wirklich nicht! Ich mach das gerne, das ist echt kein Problem für mich, wenn du da jetzt wieder rausgehst dann.. passiert dir noch irgendwas oder so.", redete er einfach drauf los, seine Stimme klang fast schon verzweifelt. "Nein, wirklich, das ist mir.. unangenehm. Du kennst mich doch gar nicht." - "Das kann man ändern!", warf Uruha sofort ein, senkte den Blick als er Aoi's Lächeln sah. "Bleib wenigstens heute Nacht hier. Du warst bewusstlos, das ist bestimmt nicht sonderlich gesund, wenn du jetzt wieder raus in die Kälte gehst..", sagte Uruha bittend und Aoi nickte nur. "Okay, wenn du meinst. Vielen Dank." Das Lächeln kehrte auf Uruha's Lippen zurück. "Ehm.. wie.. heißst du eigentlich?", fragte er etwas verlegen, die eigentlich wichtigste Frage hatte er die ganze Zeit über vergessen. "Ich heiße Yu-... Aoi.", erwiderte der Schwarzhaarige nur immernoch lächelnd und schaute den Größeren eine Zeit lang an. "W..wo kann ich denn schlafen?", fragte er leise und schaute sich im Raum um. "Ich werde dir gleich das Sofa ausziehen und dir eine Decke und ein Kissen beziehen.", sagte Uruha direkt und ging auf das mittlere Sofa zu, schmiss die hellen Kissen auf den Sessel und schob den Tisch zur Seite. "Kann ich dir irgendwie helfen?", fragte Aoi und trat einen Schritt näher an Uruha heran, doch dieser winkte nur ab. "Nein, setz du dich mal hin und ruh dich aus. Ich bin gleich fertig." Er warf dem anderen noch kurz ein Lächeln zu und ging dann ins Nebenzimmer, um Bettzeug zu holen und Bezüge. "Danke..", flüsterte Aoi dem anderen nochmal hinterher und schaute noch eine Weile auf den Türrahmen, durch welchen der andere gerade verschwunden war. "So, bitteschön, der Herr, Ihr Bett ist bereitgestellt!", lachte Uruha, als er das fertig bezogene Kissen auf das große Schlafsofa warf, auch Aoi musste lachen. "Also dann, gute Nacht..", sagte er noch einmal zu dem Schwarzhaarigen, ehe er immernoch lächelnd auf die Tür zuging, ein letztes Mal zu dem Schwarzhaarigen herüber sah. "Wenn noch was ist, ich schlafe nebenan, weck mich dann einfach.", sagte er noch und ging dann entgültig aus der Tür heraus und schloss diese von außen. Aoi drehte sich noch einmal zu der ins Schloss gefallenen Tür um, sah einen blassen Schatten davon gehen und hörte kurz darauf die Badezimmertür ins Schloss fallen. "Langsam glaub ich wirklich an Schutzengel..", flüsterte er und streifte sich kurz darauf die Jeans wieder von den Beinen herunter, legte sie ordentlich gefallten über die Sessellehne und machte das gleiche mit dem Pulli. Dann legte er sich unter die weiche Bettdecke, seufzte einmal tief und genoss es, endlich mal wieder in einem richtigen Bett zu schlafen, ein Kissen unter dem Kopf zu haben, eine warme Decke zu haben. Wie lang hatte er das nicht mehr getan? Seit dem Tag, an dem er sozusagen hochkant aus dem Kinderheim rausgeschmissen wurde, ja, das müsste das letzte Mal gewesen sein, wo er in nem Bett und nicht auf der Straße geschlafen hatte. Die unbequemen Luftmatratzen in dem Obdachlosenheim zählte Aoi jetzt mal nicht mit, sie waren nicht wesendlich bequemer als der Boden gewesen. Noch weiter kuschelte sich Aoi in das große Kissen unter seinem Kopf ein, zog sich die Bettdecke bis unter die Nase und schloss die Augen. Wieder schoss ihm die Frage, warum der Braunhaarige das eigentlich für ihn tat, durch den Kopf. Er kannte ihn doch gar nicht, sie hatten sich doch nur einmal gesehen. Andere Leute hätten Aoi liegen gelassen, ihn elendig verrecken lassen ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, doch warum hatte Uruha ihn mitgenommen? Nicht das Aoi was dagegen hätte, aber.. er konnte sich einfach keinen Grund dafür ausmalen. Leicht schüttelte Aoi den Kopf, drehte sich auf die Seite und schlief kurz darauf auch schon ein. Uruha lag währenddessen auch schon in seinem Bett, hatte die Bettdecke ebenfalls bis hoch unters Kinn gezogen und starrte auf die gegenüberliegende Wand. //Er wirkte so glücklich, und dennoch fast schon ängstlich als er mich gesehen hatte, als er aufwachte. Was ist nur mit ihm los? Klar, es mag nicht nur ein bisschen komisch für ihn sein, dass er aufwacht und sich in einer vollkommen fremden Wohnung aufhält, aber was hätte ich denn tuen sollen? Ich konnte ihn doch nicht einfach da liegen lassen, er wäre gestorben, unterkühlt. Das hätte ich garantiert nicht zugelassen..!// Uruha schloss die Augen, aber aus irgendeinem unerklärlichen Grund konnte er einfach nicht einschlafen, obwohl es mittlerweile schon halb drei morgens war. Der ganze Tag war wohl einfach etwas zu aufregend gewesen, erst der Abend mit seinen Freunden, dann der Vorfall mit Reita, dann Aoi.. Uruha's Miene wurde grimmiger,als er an Reita denken musste. Eingebildeter Kerl. Denkt wohl, er könnte alles durch ein paar Worte wieder gerade biegen. Aber da hatte er sich nun wirklich geschnitten. Soll er sich sein "Ich liebe dich immernoch" doch sonst wo hinstecken. Mit diesen letzten Gedanken driftete Uruha dann doch endlich ab in einen unruhigen Schlaf. Uruha wachte am nächsten Morgen schon relativ früh auf, als er auf seine Uhr schaute, zeigte diese erst acht Uhr an, und doch schwang Uruha schon die Beine aus dem Bett und tapste auf nackten Füßen in Richtung Wohnzimmer, um zu schauen, ob Aoi noch schlief. Vorsichtig drückte er die Tür auf und stockte, als die Jeans und der Pullover ordentlich gefalten über der Sessellehne hingen, das Bett leer war und generell keine Spur mehr von Aoi war. Er war verschwunden. Kapitel 4: Four --------------- Noch ein paar Minuten starrte Uruha in das leere Zimmer, blickte immer wieder zwischen dem ausgezogenen Schlafsofa, den ordentlich zusammengefalteten Kleidungsstücken auf der Sessellehne und der leeren Teetasse, die vom Vorabend immer noch auf dem kleinen Wohnzimmertisch stand, hin und her. Hatte Uruha sich das alles nur eingebildet? War der junge hübsche Japaner mit dem Namen Aoi nie wirklich bei ihm gewesen? Oder hatte Uruha sich am gestrigen Abend so zugeschüttet, dass er einen Traum mit der Realität verwechselte? Nein, das konnte nicht sein, da war sich Uruha ziemlich sicher, weil er sich immer noch haargenau an den gestrigen Vorfall mit Reita erinnern konnte. Aber warum war der anderen dann weg? //Denk doch mal nach, Uruha, wie würdest du reagieren wenn dich irgendein wildfremder Mann mit nach Hause nimmt? Du würdest auch gehen…// Immer noch vollkommen perplex trat Uruha schließlich einen Schritt in sein Wohnzimmer hinein, drehte sich kurz darauf aber wieder apprupt um und ging in Richtung Badezimmer, stieß achtlos die Tür auf und blickte sich in dem kleinen Raum um, ging dann eilig in die Küche, immer noch in der Hoffnung, den Schwarzhaarigen dort irgendwo zu finden. Aber vergeblich. Aoi war nicht mehr da. Resigniert ließ sich Uruha mit einem Seufzen auf einen der Küchenstühle fallen, stürzte die Ellenbogen auf die hölzerne Tischplatte vor sich und vergrub das Gesicht in den Händen. „Verdammt..“, nuschelte er durch seine Handflächen und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, verschränkte die Arme vor der Brust. „Du dämlicher Kerl!“, entfuhr es dem Braunhaarigen wütend und Uruha stand apprupt auf. „Du hättest doch hier bleiben können...“, fügte er etwas leiser mit trauriger Stimme hinzu und ging langsam zurück in sein Badezimmer, schloss leise die Tür hinter sich. Was er jetzt brauchte war eine kalte Dusche. Der Braunhaarige entledigte sich seinem viel zu großen T-Shirt, welches er immer zum schlafen anzog, streifte sich die Boxershorts von den schmalen Hüften und stellte sich in die Duschkabine, zog den Vorhang zu und stellte das Wasser auf die kälteste Stufe. Eine dicke Gänsehaut legte sich auf seinen Körper, als das eiskalte Wasser seinen Körper herunter floss, aber das war Uruha auch egal. Wenigstens vertrieb es für ein paar Minuten die Gedanken an den Schwarzhaarigen aus seinem Kopf. Aber wie gesagt: Nur für ein paar Minuten. Leise seufzend ließ sich Uruha mit dem Rücken an der gekachelten Duschwand herunterrutschen, zog die Beine an den Oberkörper heran und schlang seine dünnen Arme darum. „Komm doch wieder zurück…“ Uruha lächelte traurig. //Natürlich, gleich klingelt es an der Tür und dann steht Aoi vor dir…//, dachte sich Uruha traurig und seufzte erneut. Dann hörte er es an der Tür klingeln. Uruha runzelte die Stirn. Hatte er sich das jetzt nur eingebildet oder hatte es wirklich geklingelt? Eilig stellte Uruha das Wasser aus, achtete nicht darauf das er klitschnass war, wickelte sich nur schnell ein Handtuch um die Hüften und ging so schnell es möglich war auf seinen nassen Füßen zur Wohnungstür, riss diese auf und hoffte, Aoi nun vor sich zu sehen. Aber, wie sollte es anders sein, wurde er enttäuscht. Statt Aoi stand Ruki vor ihm, mit strubbeligen Haaren und anscheinend noch ziemlich verschlafen. „Ach du bist es…“, sagte Uruha nur resigniert und senkte den Kopf. „Ich freu mich auch dich zu sehen, Uru-chan…“, sagte der Kleinere stirnrunzelnd und trat in Uruha’s Wohnung hinein, ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen und tapste an Uruha vorbei zur Garderobe, wo er seine Schuhe drunterstellte und seine dicke Winterjacke dran hang. Uruha währenddessen ging zurück ins Badezimmer, trocknete sich eilig grob ab und zog sich eine neue Boxershorts an, hängte sich ein Handtuch um die Schultern und ging hinter Ruki her ins Wohnzimmer, wo der Blonde sich auf die Couch fallen gelassen hatte. „Hattest du heute Nacht Besuch?“, fragte der Kleinere grinsend und zeigte auf das ausgezogene Schlafsofa. Uruha ließ sich nur neben seinen besten Freund auf die andere Couch fallen. „Sei still…“, sagte er nur kurz angebunden und trocknete sich die Haare ab, erhielt einen fragenden Blick seitens Ruki’s. „Warum bist du gekommen?“, fragte Uruha dann mit einem etwas freundlicherem Ton und Ruki kratzte sich am Hinterkopf. „Wir haben keine Kopfschmerztabletten mehr und da dachte ich mir, hey, geh doch mal zu Uru-chan rüber, der gibt dir bestimmt welche.“, sagte der Blonde wahrheitsgemäß und lächelte Uruha verlegen an. Dieser musste das Lächeln unweigerlich erwidern. „Hätte ich mir ja denken können.“, sagte er und wuschelte Ruki einmal durch die eh schon verstrubbelten Haare, ehe er wieder aufstand und aus dem Bad eine Schachtel mit Kopfschmerztabletten holte. „Wasser steht in der Küche.“, sagte er zu dem glücklich strahlenden Ruki, der daraufhin mit einer Tablette bewaffnet in der Küche verschwand. Uruha währenddessen trocknete sich weiter die schulterlangen braunen Haare ab und ging kurz darauf in sein Schlafzimmer rüber, um sich eine Jeans und einen Pulli aus seinem Schrank rauszusuchen. „Hast du schon gefrühstückt?“, fragte Ruki als er zu Uruha ins Schlafzimmer trat und ließ sich auf das große Bett des anderen fallen. „Nein, hab ich noch nicht, ich war heute Morgen erst duschen und so. Können aber gleich was essen gehen wenn du willst, ich lad dich ein.“, entgegnete Uruha lächelnd und schloss den Knopf seiner Jeans. „Ich geh nur eben meine Haare föhnen und mich schminken, dann können wir los. Kannst ja Kai fragen ob er auch mitkommen will.“, sagte Uruha noch, während er schon auf den Weg in sein Badezimmer war. Ruki guckte dem anderen nur hinterher. Uruha musste die ganze Zeit lächeln, die er vor seinem Spiegel stand und sich die Haare machte. Ruki machte ihm einfach immer gute Laune, warum wusste der Braunhaarige selbst nicht. Ob es nun seine unbeschwerte niedliche Art war oder einfach seine komplette Anwesenheit, Uruha hatte keine Ahnung, und es war ihm auch egal. Wenigstens hatte er Aoi so gut wie komplett aus seinem Kopf raus. „Uru~ jetzt mach doch mal hinne, Mensch! So lange wie du brauch ja nichtmals ich!“ Uruha steckte den Kopf aus der Badezimmertür und schaute Ruki entgegen, der an der Wand im Flur saß und Uruha entgegenguckte. „So wie du gerade auf dem Kopf aussiehst, ist es auch nicht schwer, länger als du zu brauchen.“, entgegnete Uruha grinsend und verschwand noch für weiter 15 Minuten im Bad. „So, wir können los.“, sagte er dann zu dem kleinen Blonden, der sich daraufhin ächzend von seinem Platz auf den Fliesen des Flures erhob und seine Schuhe und seine Jacke anzog. „Wir sollen Kai bei uns zuhause abholen hat er gesagt, und Reita kommt auch mit.“ Uruha’s Mine verfinsterte sich. „Na geil..“, nuschelte er durch seinen Schal hindurch, den er sich gerade umgeschlungen hatte und der seinen Mund verdeckte. Mit einer kurzen Handbewegung zog er sich den Schal aus dem Gesicht. „Was hast du denn auf einmal wieder gegen Reita? Ich dachte ihr versteht euch ganz gut.“, sagte Ruki mit einer hochgezogenen Augenbraue und trat hinter Uruha aus der Tür. „Die Aktion gestern hat mir fürs erste wieder gereicht.“, grummelte Uruha nur ärgerlich, während er kurz seine Wohnungstür abschloss und hinter Ruki die Treppen runter ging. „Was war denn gestern?“, fragte der Kleinere neugierig und drehte sich zu Uruha herum, wäre dabei fast die Treppen heruntergeflogen. Uruha lachte leise. „Baka.“, sagte er leise. „Ist nicht so wichtig, pass lieber auf das du nicht die Treppen herunterfliegst, ich hab keine Lust nachher irgendwelche Blutflecken von den Stufen zu waschen.“, fügte er grinsend hinzu und Ruki ließ nur ein eingeschnapptes „Tze“ von sich hören. Nach knapp einer halben Stunde hatten Uruha und Ruki Kai und Reita abgeholt, Uruha hatte Reita mit einem einzigen Blick gewürdigt, und schließlich saßen sie dann in ihrem Lieblingscafe und bestellten sich jeder erstmal ein Frühstück. „Ich lad euch übrigens ein.“, sagte Uruha, nachdem er einen Schluck von seinem Kaffee genommen hatte und lächelte den anderen zu. „Danke.“, kam es daraufhin von allen Seiten zurück und Uruha lächelte erneut. „Gehen wir heute Abend noch mal weg?“, fragte Kai irgendwann und Uruha schaute ihn stirnrunzelnd an. „Damit ich dich und unser kleines Ruki-chan wieder nachhause tragen darf? Nein danke!“, sagte er lachend und biss noch mal von seinem Brötchen ab. „Nachhause getragen?“, fragte Ruki den Größeren und schaute ihn fragend an. „Kann mich gar nicht mehr erinnern…“, sagte er und löffelte von seinem Kakao die Sahne herunter. „So zu wie ihr wart, ist das kein Wunder.“, sagte Uruha immer noch lachend und lehnte sich auf seinem Platz in der Sitzecke zurück. „Los, Uru, du hast die Hälfte noch auf deinem Teller!“, sagte Ruki zu dem Brünetten doch dieser hob nur abwehrend die Hände. „Ich bin satt.“, sagte er lächelnd und schob Ruki seinen Teller hin, als er den gierigen Blick auf sein zweites Brötchen bemerkte. Verlegen lächelte der Blonde dem anderen zu und schnappte sich das Brötchen, hielt Kai eine Hälfte davon hin. „Danke, Kleiner!“, sagte er lächelnd und schmierte sich eine zentimeterdicke Schicht Nutella auf sein Brötchen. „Ist ja ekelig…“, sagte Uruha und betrachtete Kai, der mit einem zufriedenen Grinsen auf den Lippen in sein Brötchen biss. Uruha wandte seinen Blick ab und schaute zu Reita, bemerkte zu seiner Verwunderung, dass der Blonde ihn schon die ganze Zeit beobachtete. Als er Uruha’s Blick bemerkte, schaute er schnell runter auf seine Kaffeetasse, die er in seiner Hand hielt. „So, ich mach mich jetzt auf den Weg um Geschenke für euch zu kaufen.“, sagte Uruha lächelnd als er sich vor dem Cafe von den anderen verabschiedete. „Weihnachten ist ja schließlich in 2 Tagen.“ Noch einmal hob er verabschiedend die Hand und ging dann die Straße entlang, in Richtung Innenstadt. Als er circa 50 Meter von den anderen weg war, hörte er schnelle Schritte hinter sich und fühlte eine Hand an seiner Schulter. Überrascht drehte sich Uruha um und blickte direkt in die dunklen Augen von Reita. Sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich wieder. „Was willst du noch?“, fragte Uruha kühl, aber Reita schaute ihm nur unbeirrt weiter in die Augen. „Mit dir reden.“, sagte er daraufhin und Uruha verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich wüsste nicht worüber.“ “Das weißt du ganz genau!“, fuhr Reita den Größeren an und fuhr sich mit der Hand einmal durch die blond-braunen Haare. „Warum willst du es nicht noch mal mit mir versuchen?“, fragte er mit möglichst ruhiger Stimme und schaute Uruha wieder entgegen. Dieser verdrehte nur die schönen Augen. „Ich dachte das Thema hätten wir geklärt?! Denkst du ich hak die ganze Sache einfach so ab und tu so, als wäre nie etwas gewesen? Kann sein das du das machen könntest, aber ich kann es nicht! Wir würdest du dich an meiner Stelle fühlen, hm? Sag’s mir!“ Mit jedem Wort wurde Uruha’s Stimme lauter. „Ja, verdammt, ich weiß es doch auch nicht. Aber… deine Gefühle können doch nicht einfach so weg sein. Das kannst du mir wirklich nicht erzählen, Uruha. Bitte, verzeih mir.“ Reita hatte den Blick gesenkt und als er wieder aufsah, sah Uruha eine Träne in seinem Auge glitzern. „Ich liebe dich doch…“, flüsterte er und schloss für einen Moment die Augen, um die Tränen zurückzuhalten. „Reita, bitte, hör auf zu weinen.“, sagte Uruha nur ruhig und strich ihm eine Träne von der Wange. „Es geht nicht, okay? Ich vertrau dir nicht mehr. Es tut mir wirklich leid, aber… versteh das doch.“ Kurz küsste er Reita auf die Stirn. „Freundschaft ja, mehr nicht.“ Reita schaute ihn noch eine Weile an, ehe er sich wortlos umdrehte und in die entgegen gesetzte Richtung weg ging. „Ich werde dich nicht aufgeben, niemals.“, flüsterte er und bog um die nächste Hausecke. Uruha währenddessen stand immer noch an ein und derselben Stelle und schaute Reita nach. „Idiot…“, sagte er leise und drehte sich wieder herum, um weiter in Richtung Innenstadt zu gehen. Eine Weile bummelte er einfach nur an den Schaufenstern entlang, ging hier und da mal in irgendein Krempelgeschäft rein, wo er hoffte etwas für seine Freunde finden zu können, aber selbst nach zwei Stunden hatte Uruha noch keine passenden Geschenke gefunden. So schwer konnte das doch nun wirklich nicht sein, für seine drei besten Freunde irgendein Geschenk zu finden. //Reita kann ich ja nen Stück Stoff schenken, das kann er sich dann wieder ins Gesicht pappen…//, dachte sich Uruha ironisch und senkte seinen Blick auf den Boden, während er weiter die vollen Straßen Tokios entlangging. Uruha hob seinen Blick nach ein paar Augenblicken wieder, schaute erneut in die Schaufenster hinein aber fand immer noch nirgends ein Geschenk für Kai, Ruki oder Reita. Als Uruha seinen Blick von einem der Schaufenster löste, konnte er seinen Augen nicht glauben, als er ein paar Meter vor sich Aoi sah. „AOI!“, rief Uruha laut über die ganze Straße und rannte auf die schwarzhaarige Person zu, doch als er den anderen an der Schulter festhielt und umdrehte, erschrak er. Kapitel 5: Five --------------- Erstmal: D-A-N-K-E für die ganzen Kommis zu den bisherigen Kapiteln *nicht so viel Lob erwartet hätte* **“ Hat mich wirklich umgehauen xD Vielen lieben Dank ~ Hoffe ihr lest au noch den Rest meiner Fanfic >//< ♥ ~~~ Uruha hatte eine Hand immer noch auf der Schulter der anderen Person liegen, schaute aus erschrockenen Augen in das verwunderte Gesicht, war nicht fähig dazu wegzuschauen. Erst nach ein paar Augenblicken hatte er sich wieder einigermaßen gefangen und nahm die Hand von der schmalen Schulter. „Oh, t-tut mir Leid, ich habe Sie mit jemandem verwechselt. Tut mir wirklich Leid, das war keine Absicht und…“, stotterte er sich zusammen und verbeugte sich bestimmt zehn Mal vor dem jungen Mann vor sich. „Kein Problem.“, sagte dieser nur lächelnd und führte seinen Weg fort, weiter die Einkaufsstraße entlang. Uruha stand immer noch an ein und derselben Stelle und biss sich nicht gerade unsanft auf die Unterlippe. //Ich dachte wirklich, dass er es sei…//, dachte er sich traurig und blickte noch einmal in die Richtung, in die der Fremde gegangen war. „Uruha, hör auf an ihn zu denken.“, ermahnte er sich selbst und massierte sich kurz die Schläfen. „Schlag ihn dir aus dem Kopf, es ist besser so.“ „Redest du öfters mit dir selbst?“ Die Stimme hinter Uruha ließ den Braunhaarigen zusammenfahren und er drehte sich apprupt um, schaute direkt in die strahlenden Augen Ruki’s. „Mensch, Ruki, erschreck mich doch nicht so!“, sagte Uruha mit einem leichten Lächeln auf den schönen Lippen und wuschelte einmal durch die Haare des anderen. „Bist du etwa immer noch in der Stadt unterwegs? Du läufst doch schon seit Stunden hier herum!“, fragte der Kleinere und legte den Kopf schief, erhielt von Uruha als Antwort nur ein leichtes Nicken. „Hai, hab irgendwie gar nicht bemerkt, wie die Zeit vergeht. Ich glaub, ich werd alt.“, sagte er lachend und ging ein paar Meter an die Seite, weil er und Ruki gerade mitten auf der Einkaufsstraße standen. „Und was machst du hier?“, fragte er den Blonden schließlich und dieser zuckte nur mit den Schultern. „Kai hat mich zuhause rausgeworfen weil er das Mittagessen kochen will und ich ihm angeblich im Weg stehe, und das obwohl ich im Wohnzimmer war und er in der Küche. Ich frag mich wirklich, wie ich das geschafft hab. Du kannst übrigens heute auch bei uns essen! Reita kommt auch.“, sagte der Blonde daraufhin nur aber Uruha schüttelte den Kopf. „Nein, danke, wenn Reita dabei ist, ist das denke ich keine so gute Idee. Haben grad wieder diese dämliche „Ich-liebe-dich-immer-noch“–Diskussion aufgewirbelt und dann geh ich ihm lieber aus dem Weg. Aber lieb das ihr mich eingeladen habt.“ „Geht das etwa schon wieder los?“, fragte Ruki und verdrehte die braunen Kulleraugen. „Ich dachte, das Thema sei endgültig durch. Langsam geht’s mir auf die Nerven. Vor allem da ich nichtmals weiß, was da eigentlich zwischen euch vorgefallen ist.“, sagte Ruki und piekste Uruha in die Seite. „Ich kann’s dir ja mal erzählen, wenn du magst.“, sagte Uruha daraufhin nur. „Wenn du magst, kannst du ja heute Abend zu mir kommen, dann wirst du alles erfahren.“ Uruha lächelte Ruki leicht entgegen und der Blonde erwiderte dieses. „Ist okay. Ich komm dann heute Abend vorbei!“, sagte der Blonde, der sich sichtlich darüber freute, endlich mal über die Beziehung von zwei seiner besten Freunde zu erfahren. Uruha hatte noch nie wirklich mit Kai oder Ruki über die ganze Sache geredet, so lange kannten die drei sich schließlich noch nicht und es ergab sich nie die Gelegenheit dazu. Zumindest war das immer Uruha’s Ausrede, wenn die Sprache auf die kaputt gegangene Beziehung von ihm und Reita kam. Uruha hatte nie sonderlich viel Lust gehabt darüber zu reden, es hatte ihn ziemlich verletzt was der Blonde mit ihm gemacht hatte, auch wenn es von manchen Leuten als „normales Problem“ einer Beziehung angesehen wurde. Aber auch wenn es normal war: Was für Uruha nun schlimm oder verletzend war und was nicht, das beschloss er schließlich immer noch selbst. Es konnte ihm ja schließlich niemand vorwerfen, dass das alles nur ein großes Chaos um nichts sei. Aber genau davor hatte Uruha – wenn er es recht bedachte – Angst. Er hatte Angst davor, das Ruki oder Kai ihn nur schief angucken würden und ihn nicht verstehen würden, oder gar über ihn lachen würden, wenn er ihnen erzählte, was damals passiert war. Uruha wusste zwar eigentlich schon, das Ruki und Kai über so was niemals lachen würden, aber dennoch war Uruha sehr vorsichtig in der Beziehung. Es gab nur wenige Menschen in seinem Leben, denen er wirklich so viel vertraute, dass er jemandem irgendwas aus seiner Vergangenheit erzählen würde. Aber Ruki und Kai wurden langsam aber sicher zu zweien dieser Leute. Ohne groß weiter nachzudenken ging Uruha einen Schritt auf Ruki zu und schlang die Arme um den kleinen Körper, drückte seinen Freund ganz fest an sich und schloss für einen Moment die Augen. Ruki war erst etwas verwirrt über die plötzliche Umarmung des Braunhaarigen, legte dann aber ebenfalls die Arme um Uruha’s Hüften und erwiderte die Umarmung. „Ich hab dich lieb, Kleiner…“, nuschelte Uruha dem anderen ins Ohr und seufzte leise. Er strich Ruki noch einmal über den Rücken und drückte den Blonden dann vorsichtig von sich. „Ich geh dann mal nachhause, du kommst dann so um acht vorbei, okay? Kannst dann bei mir übernachten wenn du magst.“ Ruki nickte nur mit einem Lächeln und winkte Uruha einmal zum Abschied, ehe er sich umdrehte und in einem der Geschäfte verschwand. //Immerhin lenkt dich der Kleine von Aoi ab//, dachte sich Uruha, steckte die Hände in die Taschen und machte sich auf den Weg nachhause. ** Zitternd vor Kälte schlang Aoi seine Arme um den abgemagerten Körper, ging langsam weiter durch den kalten Wind um irgendwo einen möglichst windgeschützten Ort zu finden, wo er die nächsten Tage bleiben konnte. An die Stelle, wo er am Vorabend von dem braunhaarigen Japaner gefunden worden war, wollte er nicht zurück, die Gefahr war zu groß, dass ihn der Braunhaarige noch mal finden würde. Das war eine der Sachen, die Aoi nun wirklich nicht wollte. Es wäre ihm unangenehm, wenn er dem Braunhaarigen noch mal begegnen würde, weil er eine Sachen beansprucht hatte und außerdem einfach ohne ein Wort zu sagen gegangen war, ohne sich zu verabschieden, ohne sich zu bedanken. Aber Aoi wusste, dass Uruha ihn nicht einfach hätte gehen lassen, wenn er am nächsten Morgen gesagt hätte, dass er wieder gehen wollte. //Es ging nun mal nicht anders…//, dachte sich Aoi mit traurigem Gesichtsausdruck und bog schließlich in eine Seitengasse ein, wo er sich auf den Boden fallen ließ und gegen die Hauswand lehnte. Immer noch zitternd zog er die mageren Oberschenkel an den Oberkörper und schlang Wärme suchend die Arme darum. //Ich hätte doch nicht dableiben können, auch wenn er es gewollt hätte. Es wäre nur aus Mitleid gewesen, aus keinem anderen Grund. Ich hätte doch nicht seine ganzen Sachen für mich beanspruchen können, ohne ihm irgendeine Gegenleistung bringen zu können. Bezahlen kann ich ihn ja schließlich nicht und ansonsten hätte ich keine Ahnung gehabt, wie ich mich hätte revangieren können//, dachte sich der Schwarzhaarige und stützte das Kinn auf die Knie. Es tat ihm leid einfach gegangen zu sein, ja, natürlich, schließlich hatte Uruha ihm in gewisser Hinsicht das Leben gerettet, aber Aoi war sich gar nicht mehr so sicher, ob er das überhaupt gewollt hatte. Was war das denn schon für ein Leben, wenn er Tag ein Tag aus irgendwo saß und sich einen abfror, irgendwann würde er eh verhungern oder nur noch kraftlos am Boden liegen. Aber wie sollte er das schon ändern? Aoi schaute zum Himmel hinauf. Langsam begann es wieder zu schneien… ** Fast schon verträumt strich Uruha mit seinen nackten Fingern über die Absperrung, die den Gehweg von der Fahrbahn trennte, wirbelte die feinen Flocken auf, die darauf lagen und betrachtete die weißen Kristalle an seinen Fingern, ehe diese langsam schmolzen und lautlos zu Boden tropften. Uruha hatte keine Ahnung warum, aber selbst die weißen Schneeflocken erinnerten ihn an den schwarzhaarigen Japaner. Es war zum verrückt werden. Egal was Uruha tat, seine Gedanken schweiften zu Aoi ab und ab da setzte sein Gehirn vollkommen aus. Er war total unkonzentriert, bekam nichts mehr um sich herum mit und war vollkommen in Gedanken versunken, hatte fast schon durchgehend das Bild des Schwarzhaarigen vor Augen und bekam es patu nicht von seinen Augen weg. Langsam stapfte Uruha die paar Stufen zu der Haustür hoch, kramte kurz seinen Schlüssel aus der Tasche und schloss die schwere Tür auf. „Uruha, wo warst du denn heute? Du hattest heute Morgen Frühschicht!“, hörte er direkt die Stimme seines Vaters, welcher den Kopf durch die Tür der Wohnung gesteckt hatte und Uruha fragend anschaute. Ach stimmt ja, Uruha hätte ja heute eigentlich Dienst in der Bäckerei seines Vaters gehabt, wo er Aushilfsweise arbeitete. „Oh, tut mir wirklich Leid, aber…“, Uruha suchte verkrampft nach einer passablen Ausrede. „Aber mir ging es heute Morgen nicht so gut, ich war gestern Abend noch mit Freunden weg. Tut mir Leid, ich werd irgendwann eine Schicht von dir übernehmen, okay? Als Entschädigung sozusagen.“ Uruha brachte ein schwaches Lächeln auf seine Lippen. „Na, solang das nicht öfters vorkommt, ist das nicht schlimm.“, sagte sein Vater ebenfalls lächelnd und verschwand wieder in seiner Wohnung. Uruha’s Vater war ein wirklich netter Mensch. Er war nie wirklich nachtragend und Uruha konnte sich nicht daran erinnern, dass er jemals mit ihm geschimpft hätte. Wenn man Uruha und seinen Vater sah, hätte man nie denken können, dass es Vater und Sohn sind, weil die beiden wirklich komplett unterschiedlich sind. Uruha’s Vater war relativ klein, allerhöchstens 1.70 groß, und hatte einen dicken Bierbauch, außerdem eine Glatze und einen Bart auf der Oberlippe. Uruha war mit seinen 1.78 wesendlich größer, war sehr schlank und manche, die ihn nicht kannten, hielten ihn für eine Frau. Aber das störte Uruha nicht sonderlich, okay, es wäre auch etwas komisch wenn es ihn stören würde, da er mit seinen weiblichen Klamotten nicht gerade dazu beitrug, wie ein Mann auszusehen. Um kurz vor acht klingelte es an Uruha’s Haustür und der Braunhaarige drückte auf den Knopf, der die Haustür endriegelte und öffnete seine Wohnungstür, kurz darauf sah man einen kleinen Japaner die Treppe hochstapfen, das Gesicht immer noch tief in seinem Schal vergraben, die Hände in den Jackentaschen. „Verdammt ist das kalt draußen…“, nuschelte er durch seinen Schal hindurch und zog sich im Flur die nassen Schuhe aus, mit denen er gerade durch die mittlerweile wieder ziemlich hohe Schneeschicht gedackelt war. „Lass die Schuhe am besten vor der Tür stehen, sonst ist mein Flur gleich durchnässt.“, sagte Uruha lächelnd und hielt dem Blonden die Tür auf, woraufhin dieser in die warme Wohnung hineintrat und sich seiner Jacke und seinem Schal entledigte. „Hast du noch Hunger? Ich kann uns was bestellen wenn du magst, oder wir kochen. Hab allerdings nicht sonderlich viel hier.“, sagte Uruha, erhielt von Ruki nur ein Kopfschütteln. „Ich hab keinen Hunger, aber wenn du was essen magst, ist das natürlich auch ok.“, sagte er lächelnd aber Uruha schüttelte ebenfalls den Kopf. „Nein, ich hab auch keinen Hunger~.“ Dann ging Uruha in sein Wohnzimmer, ließ sich auf seine große Couch fallen und legte die Beine übereinander. Ruki tat es ihm gleich, mit dem kleinen Unterschied, dass Ruki sich im Schneidersitz auf den Sessel setzte und gleich 3 Sofakissen für sich beanspruchte. „Ano… Du wolltest ja wissen… warum Reita und ich nicht mehr zusammen sind, ne?“, fragte Uruha dann irgendwann und Ruki nickte. „Wenn es okay für dich ist, es mir zu erzählen, dann ja.“, sagte der Blonde und Uruha nickte nur abwesend. “Ich kenne Reita aus der Schule, wir waren zusammen in einer Klasse. Er war sozusagen der Obermacker in unserer Schule und nahm jedes Wochenende ne andere Tusse mit zu sich nachhause. Ich glaub langsam, dass er die komplette Klasse einmal durchhatte.“, fügte Uruha mit einem Grinsen hinzu und auch Ruki musste grinsen. „Jedenfalls hab ich mich nie sonderlich gut mit ihm verstanden. Ich hielt mich immer an meine Clique, er sich an seine. So gerieten wir nie aneinander und es gab keinen Streit. Aber wenn wir uns doch mal in die Quere kamen, dann zofften wir uns richtig. Wir waren einfach komplett unterschiedlich, er war son eingebildeter Kerl, immer mit Markensachen und sonst was bekleidet, nahm jedes Weib was nicht bei drei auf den Bäumen war. Ich dagegen… hielt mich in solchen Beziehungen immer zurück, ich brauchte so was einfach nicht und außerdem war in der ganzen Klasse bekannt, dass ich schwul war. Das war wohl auch ein Grund weswegen Reita mich noch mehr verabscheute. Er und seine Freunde hassten Homosexualität bis aufs letzte. Aber mir sollte es wie gesagt egal sein, das einzige Problem waren immer meine Gefühle für Reita. Ich hab mich schon in der 8. Klasse in ihn verliebt, auch wenn er mich die ganze Zeit nur angegiftet hatte, ich ihn daraufhin natürlich auch. Sakito meinte immer, dass das die reinste Hassliebe zwischen uns ist. Auf der Geburtstagsfeier von einem gemeinsamen Freund von mir und Reita war es das erste Mal, dass ich vernünftig mit ihm geredet hab, beziehungsweise war es nicht direkt bei der Party sondern danach, mir war total schlecht geworden und Reita hatte mich peinlicherweise in den Toilettenräumen gefunden.“ Uruha lachte leise. „Jedenfalls hat er sich dann schnell bei seinen Freunden verabschiedet und hat mich nach hause gebracht und sich auch sonst total lieb um mich gekümmert, er war sogar die ganze Nacht bei mir geblieben und hat mir so ziemlich jeden Wunsch von den Lippen abgelesen, nur damit es mir besser ging. Und das tat es auch am nächsten Morgen. Ich hab ihn schließlich gefragt warum er das überhaupt für mich getan hatte, schließlich hat er mich sonst immer wie Dreck behandelt und ich hätte damit gerechnet, dass er mich entweder ausgelacht hätte oder einfach gegangen wär und mich da hätte stehen lassen. Es war so süß, Reita war in dem Moment voll verlegen und suchte bestimmt fünf Minuten lang nach den richtigen Wörtern, er stotterte sich irgendwas zusammen und als ich mich dann neben ihn gesetzt hatte… hat er mich einfach geküsst. Im ersten Moment war ich total überrumpelt von der Situation, schließlich hätte ich das von Reita am wenigsten gedacht, aber dennoch erwiderte ich den Kuss und er gestand mir seine Liebe. Ich konnte es wirklich nicht glauben.“ Ein trauriges Lächeln flog über Uruha’s Lippen und ehe der Braunhaarige weitererzählte, atmete er einmal tief durch. „Jedenfalls waren wir seitdem zusammen, zumindest inoffiziell. Reita wollte nicht, dass seine Freunde von der Sache erfuhren, schließlich hatten sie ihre Meinung über Homosexuelle noch nicht geändert. Ich störte mich nicht weiter dran, für mich war es das Wichtigste, das wir zusammen waren. Aber natürlich ging das nicht lange gut und die anderen erfuhren es. Und das war wohl auch der Tag, wo alles zu Brüche ging.“, sagte Uruha und wurde mit jedem Wort leise, bei dem letzten Satz bildete sich eine Träne in seinem Augenwinkel. Ruki stand schnell von seinem Platz auf und nahm Uruha in den Arm. „Du musst nicht weitererzählen, wenn du ni-„ „Doch, doch. Schon okay. Jedenfalls haben Reita’s Freunde mich und ihn dann irgendwann zur Rede gestellt. Sie wollten es wohl nicht wahr haben das Reita ausgerechnet schwul war. Sie fragten ihn, ob es stimme, dass wir zusammen sind. Und er verleugnete alles bis aufs derbste. Er lachte auf und tippte sich gegen die Stirn. Er und schwul, das sei ja mal wirklich die dümmste Geschichte die er je gehört hatte. Er würde nie etwas mit nem Kerl anfangen, vor allem nicht mit mir. Natürlich glaubten ihm seine Freunde nicht und Reita versuchte die ganze Zeit weiter, sie wieder auf seine Seite zu bekommen. Ich betrachtete das alles nur stillschweigend. Es tat weh, ihn unsere Beziehung leugnen zu hören, ich war nicht in der Lage, auch nur irgendwas noch dazu zu sagen. Seine Freunde meinten darauf, dass sie ihm glauben würden… unter einer Bedingung. Reita müsse mir einmal ins Gesicht schlagen, dann würden sie ihm glauben. Schließlich sei es ja kein Problem für ihn, da er mich ja eh hassen würde und nichts mit mir hatte.“ Uruha legte erneut eine Pause ein, mittlerweile liefen ihm viele kleine Tränen die Wangen hinunter. “…Und er hat es getan.“ Kapitel 6: Six -------------- Und nochmal: DANKE für die Kommis ;.;" So viele hatte ich noch bei keiner meiner Fanfics >//< Das Kapitel ist.. schlecht x_______x sehr schlecht xx" Tut mir leid T^T hoff ihr lest es trotzdem >< So,.. und ich bin jetz weg für eine Woche XD -> Klassenfahrt Oo darum kommt in der nächsten woche nix von mir.. aber danach *versprech* ~~~ Ruki schaute Uruha nur geschockt an. Konnte er das wirklich glauben was der andere ihm in den letzten Minuten erzählt hatte? Traute er Reita so etwas zu? Leider konnte sich der Blonde auf diese Fragen keine Antworten bilden, aber warum hätte Uruha ihn anlügen sollen? Vorsichtig zog Ruki seinen besten Freund noch weiter in seine Arme, strich mit einer Hand beruhigend durch dessen braun-blonde Haare. Er hatte nicht in Uruha’s Gesicht gesehen, aber dennoch wusste er genau, das der Größere gerade weinte, auch wenn kein Schluchzer von dem anderen zu hören war, er auch ansonsten keinerlei Regungen machte, einfach nur ruhig in den Armen des Kleineren lag. „Er hat sich vor mich gestellt... hat mir ein letztes Mal in die Augen gesehen… und dann einfach zugeschlagen.“, flüsterte Uruha kaum hörbar und doch verstand Ruki jedes einzelne Wort. Wut breitete sich in ihm aus. Wieso tat Reita so etwas? Das war doch nun wirklich das allerletzte. „Ist okay, Uru-chan, du musst nicht weiterreden.“, brachte er irgendwann leise hervor und fühlte, wie sich Uruha näher an ihn herankuschelte. „Ich hätte nicht damit gerechnet, dass er so heftig zuschlagen würde… Als er es getan hatte, schlug ich hart auf den Boden auf, meine Nase blutete sogar. Doch ihm war es egal. Seine Freunde waren dann zu ihm gegangen, hatten ihm anerkannt auf die Schulter geklopft und gelacht, ich weiß nicht, ob es nun über mich war oder darüber, das ihr bester Freund glücklicherweise nun doch nicht schwul war. Aber in dem Moment war es mir auch egal. Mir liefen Tränen an den Wangen hinunter, nein, nicht wegen dem Schlag, das einzige was ich noch fühlte war der heftige Schmerz in meinem Herzen.“ Ein leises Lachen entkam Uruha’s Kehle, gefolgt von einem ersten, leisen Schluchzen. „Es klingt bestimmt total übertrieben und kitschig, aber in dem Moment war es wirklich so. Es tat weh das er so etwas getan hatte, und noch mehr weh tat es, dass ich so naiv gewesen war und gedacht hatte, dass er mich wirklich lieben würde.“ Mit jedem Wort wurde Uruha’s Stimme leise, bis die letzten Worte nur noch fast lautlos von seinen Lippen geformt wurden. Und zu dem Zeitpunkt war es auch soweit, das Uruha sich schluchzend gegen Ruki drückte und die Augen schloss, in der stillen Hoffnung, so die aufkommenden Tränen unterdrücken zu können. Natürlich vergeblich. Stumm rannen die klaren Perlen die blassen Wangen hinunter, dünne Spuren von verwischtem Kajal zeichneten sich auf ihnen ab, die Augen wurden glasig, fast so, als seien sie aus Glasmurmeln. Sanft drückte Ruki den anderen von sich weg und schaute ihn an, strich mit dem Daumen sanft ein paar der Tränenspuren weg und drückte Uruha kurz darauf wieder zärtlich an sich. „Hör bitte auf zu weinen, dass ist er wirklich nicht wert.“, flüsterte er dem anderen ins Ohr, drückte ihm sanft einen Kuss auf die Wange und lächelte dem Blonden aufmunternd entgegen. „Wenn der nicht kapiert, wie toll du bist, dann ist er selber schuld.“, sagte er weiterhin lächelnd zu Uruha und schaffte es, ein leichtes Lächeln auf die vollen Lippen des anderen zu zaubern. „Na also, geht doch, Lächeln steht dir eindeutig besser als diese dummen Tränen. Komm, ich bring dich ins Bett, dann mach ich dir noch nen Tee und dann schläfst du erstmal ne Runde, dann ist die Sache wieder vergessen, okay?“ Uruha nickte nur leicht und richtete sich auf, strich sich kurz mit dem Handrücken über die Wangen und ging dann langsam in sein Schlafzimmer, gefolgt von Ruki. „Ich mach dir jetzt noch schnell deinen Tee und dann ehm-… Muss noch mal kurz nach Hause, ich hab was vergessen. Ich bin in spätestens einer Stunde wieder hier, okay?“ Uruha schaute den Blonden verwundert an. „Ja, ist okay.", sagte er dann nur leise und strich sich die blonden Strähnen aus dem Gesicht. Ruki ging währenddessen in die Küche. //Dieses verdammte Arsch!//, dachte er sich wütend und warf einen Teebeutel in die Tasse mit dem heißen Wasser. //Warum macht er sowas? Das ist doch...// Wütend starrte der Kleine auf die blau-weiß gemusterte Teetasse vor sich und wartete, dass der Tee endlich gezogen war. "So, dein Tee ist endli-", sagte Ruki während er wieder ins Schlafzimmer trat, verstummte dann aber als er den anderen schlafend auf dem Bett liegen sah. Leise ging er auf den anderen zu, stellte die heiße Teetasse aufs Nachttischschränkchen und setzte sich auf die Bettkante neben Uruha. //Er hat immernoch geweint...//, schoss es ihm durch den Kopf, als er die kleinen Tropfen auf den Wangen des anderen sah und strich sie vorsichtig weg. "Er ist es nicht wert.", flüsterte Ruki dem anderen nur noch leise zu, ging ums Bett herum und legte die Bettdecke über den schlanken Körper vor sich. "Ich bin gleich wieder da.", flüsterte er noch, ehe er leise aus dem Zimmer trat und die Tür hinter sich schloss. "Wo hat er denn seine Haustürschlüssel hingepackt?", fragte sich Ruki leise als er in der kleinen Schale auf dem Schränkchen im Flur nach den Schlüsseln von Uruha suchte, schließlich konnte er ja, wenn er wiederkam, nicht einfach klingeln. Aber nach einigem Suchen hatte Ruki das Schlüsselbund des anderen dann doch gefunden und zog sich die Schuhe an, um kurz darauf das Mehrfamilienhaus zu verlassen. Die Hände tief in den Jackentaschen vergraben, ging der Blonde zügigen Schrittes durch die menschenleeren Straßen, bog um ein paar Ecken herum und stand kurz darauf vor einem weiteren Mehrfamilienhaus - aber keinesfalls vor dem, in welchem er selbst wohnte. Zielstrebig ging der Blonde die paar Stufen vor der Haustür hinauf, suchte kurz auf den Klingelschildern und drückte auf einen der silbernen Knöpfe, solange, bis er ein leises Surren im Türschloss hörte und er die schwere Tür aufdrücken konnte. Die paar Stufen bis hoch in den ersten Stock lief er, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, zügig hinaus und kurz darauf sah er aus einer der Wohnungstüren auch schon den blonden Schopf von Reita herausgucken. "Ruki, was machst du denn so spät noch hier?", fragte er überrascht aber dennoch lächeld, doch Ruki ging nur auf ihn zu und schlug ihm einmal ins Gesicht, sodass Reita erschreckt aufschrie und sich die Wange hielt. "Sag mal hast du sie noch alle?", fragte er aufgebracht und schubste Ruki mit einer Hand zurück, doch der Kleinere ließ sich dadurch nicht beirren. "Weißst du jetzt wenigstens ungefähr wie sich Uruha damals gefühlt hatte? Wenn jemand, den man gern hat, einen einfach so ins Gesicht schlägt? Am liebsten würd ich sonst was mit dir machen, du verdammtes Arschloch!", schrie Ruki den Größeren an, welcher ihn nur aus geschockten Augen ansah. "Er hat es dir erzählt?", fragte er daraufhin und Ruki verdrehte nur die Augen. "Nein, eine gute Fee hat es mir zugeflüstert. Natürlich hat er es mir erzählt!", sagte er aufgebracht und fuchtelte mit den Armen wild in der Luft herum. Reita senkte nur den Blick. "Ich weiß sehr wohl, das ich einen Fehler gemacht habe.", sagte er leise und Ruki ließ nur ein leises "Tze" von sich hören,verschrenkte die dünnen Arme vor der Brust. "Und warum hast du es dann gemacht? Mensch verdammt, Uruha hat dich GELIEBT! Wa-" - "Ich hab' ihn auch geliebt.", unterbrach Reita den Kleineren und schaute ihm in die Augen. "Aber was hätte ich bitte machen sollen? Uruha und ich wären dran gewesen, wenn ich es nicht getan hätte. Denkst du meine damaligen Freunde hätten es einfach so hingenommen wenn ich ihnen gesagt hätte 'Hey Leute, wusstet ihrs schon? Ich bin mit Uruha zusammen. Ich bin SCHWUL' oder was?" Reita schrie mittlerweile auch fast. "Halt die Klappe, ich bin hier der einzige, der jetzt schreien darf!", sagte Ruki ebenfalls ziemlich laut und stämmte die Hände in die Hüften, schaute mit empörtem Blick von Reita weg. "Willst du es mir jetzt auch noch vorhalten, dass ich das getan habe?", fragte Reita daraufhin mit ernstem Tonfall und Ruki nickte nur. "Oh ja!" Kurz herrschte Stille zwischen den beiden jungen Männern. "Mach was du willst." Das waren die letzten Worte, die Reita zu Ruki gesagt hatte, ehe er sich umgedreht hatte und Ruki die Tür vor der Nase zugemacht hatte. "Ich bin noch nicht fertig mit dir!", schrie Ruki und hämmerte mit den Händen gegen die Tür, vergeblich. "Das glaub ich jetzt einfach nicht!", sagte er laut und drehte sich um, um wieder die Treppen hinunter zu gehen und wieder zu Uruha zu gehen. "Der hat sie doch nicht mehr alle, denkt er das ich ihm jetzt auf die Schulter klopfe und "Gut gemacht!" sage oder was? Der Kerl hat doch den Schuss nicht gehört, das ist doch alles...", schimpfte Ruki leise vor sich hin und trat mit dem Fuß gegen eine leere Coladose, welche daraufhin den Weg entlang flog und auf die Straße rollte. Nach 10 Minuten war er dann wieder vor Uruha's Haus angekommen und wäre fast in jemanden hineingelaufen, hätte Ruki nicht gerade eben noch aufgeschaut und aprupt angehalten. "Oh, tut mir leid.", sagte er zu dem jungen Mann vor ihm, der ihn aus seinen dunklen Augen heraus anschaute. "Kein Problem.", meinte er daraufhin nur, warf einen kurzen Blick auf das Haus vor ihm und ging dann die Straße entlang weiter. Ruki schaute dem anderen hinterher. //Warum steht der Penner vor Uruha's Haus?//, fragte er sich innerlich und runzelte die Stirn, ehe er die Schlüssel aus der Hosentasche kramte und die Tür aufschloss. "Willst du zu... Uruha?" Ruki drehte sich im Türrahmen nochmal um und schaute wieder dem 'Penner' entgegen, der bis gerade noch vor dem Mehrfamilienhaus gestanden hatte. "Ehm. Ja, wieso fragst du?", erwiderte Ruki nur und zog eine Augenbraue hoch, drehte sich im Türrahmen herum und hielt einen Fuß vor die Tür, damit diese nicht zuschlug. "Kannst du... Kannst du ihn bitte von mir grüßen und ihm sagen, dass es mir leid tut? Er wird schon wissen, wer ich bin." Und genauso schnell wie der Schwarzhaarige gerade wieder aufgetaucht war, war er auch schon wieder verschwunden. "H-Hey, warte mal!", rief Ruki dem anderen hinterher und trat einen Schritt aus der Tür heraus, schaute die Straße hinunter in die Richtung, in die der Fremde verschwunden war. "Komischer Vogel.", nuschelte Ruki mit einer hochgezogenen Augenbraue und schloss erneut die Tür auf, die gerade wieder ins Schloss gefallen war. "Da bist du ja wieder." Uruha's Stimme erklang, als Ruki gerade die Wohungstür hinter sich geschlossen hatte und sich seiner Schuhe und seiner Jacke entledigte. Er richtete den Blick auf und schaute direkt zu Uruha, der im Schlafanzug vor ihm stand und ihm lieb entgegenlächelte. "Wo warst du?", fragte er den Kleineren und Ruki lächelte ihm nur entgegen. "Kurz zuhause, hab ich dir doch gesagt.", erwiderte der Blonde und ging zu Uruha herüber, strich ihm sanft über die Wange. "Gehts dir besser?", fragte er besorgt und Uruha nickte nur. "Ja.", war seine kurze Antwort, ehe er sich umdrehte und ins Wohnzimmer ging. Ruki folgte ihm. "Gerade... als ich wieder zurück zu dir kam, stand jemand vor deinem Haus. Er meinte, ich solle dich von ihm grüßen und dir sagen, dass es ihm leid tue." Uruha schaute Ruki aus großen Augen an. "H-Hat er dir gesagt wie er heißt?" - "Er meinte, du wüsstest wer er ist", sagte Ruki nur schulterzuckend und erschrak,als Uruha auf einmal aufsprang und aus dem Raum lief, kurz darauf hörte er die Wohnungstür uns Schloss fallen. "Uruha?", fragte er in die darauffolgende Stille hinein und stand ebenfalls auf, schnappte sich die Haus- und Wohnungsschlüssel und ging raus vor die Tür. "Aoi!", hörte er die Schreie von Uruha vom anderen Ende der Straße aus und ging schnellen Schrittes auf die schwachen Konturen der Person zu, die Ruki als Uruha vermutete. "Aoi!", schrie Uruha erneut und ging noch ein paar Schritte weiter, blieb kurz darauf stehen und flüsterte einmal den Namen des anderen. Ruki trat neben ihn und schaute ihn an. "Wer ist Aoi?", fragte er den Braun-Blonden doch dieser schüttelte nur den Kopf und ging dann resigniert zurück in Richtung Haus. Er bemerkte die Person nicht, die im Schatten eines Hauses stand und ihn die ganze Zeit beobachtete. ** Uruha war an dem Abend daraufhin ohne noch ein Wort zu sagen ins Bett gegangen, Ruki hatte sich auf der Couch breit gemacht und noch den ganzen Abend über Uruha's Verhalten nachgedacht. Und über die Frage, wer denn bitte "Aoi" sei. //Am besten frag ich ihn morgen mal..//, dachte sich der kleine Blonde nur noch und versuchte zu schlafen. Uruha im Nebenraum lag immernoch wach, hatte die Bettdecke bis unters Kinn gezogen, die Augen geöffnet, den Blick auf die Gegenüberliegende wand gerichtet. Warum war Aoi hier gewesen? Und warum war er so schnell wieder gegangen? Er hätte doch bleiben können. Bei Uruha. Für immer. Eine Träne rann Uruha's Wange hinunter. Er vermisste den Schwarzhaarigen, mehr als jeden anderen zuvor, und er verstand es nichtmals. Schließlich kannte er ihn nicht, beziehungsweise kaum. //Liebe auf den ersten Blick//, dachte sich Uruha und lächelte traurig. Kurz überlegte er und schlug dann die Bettdecke beiseite, schwang die Beine aus dem Bett und zog sich eilig eine Jeans und einen Pullover über, ehe er fast vollkommen lautlos aus dem Zimmer trat und seine Schlüssel aus der Schale im Flur nahm. Dann ging er zur Garderobe, zog sich seine Schuhe über und verließ die Wohnung. Es wehte ein kühler Wind vor der Tür, welcher Uruha die braun-blonden Haarsträhnen ins Gesicht wehte. Wärmesuchend schlang Uruha die schlanken Arme um den Oberkörper, schaute mit halb zusammengekniffenen Augen die Straße hinunter. Langsam ließ er die schwere Eingangstür uns Schloss fallen, ehe er zögernd die steinernen Stufen hinunterging und sich erneut umschaute. "Aoi?", fragte er leise in die Nacht hinein und lachte kurz darauf leise auf. Was dachte er sich eigentlich? Das der andere jetzt die Straße herunterkommen würde, Uruha in seine Arme schließen würde und.. Uruha verdrängte die Gedanken aus seinem Kopf. Dann ging er langsam die Straße hinunter. Es war wirklich kalt, er hätte sich eine Jacke überziehen sollen. Aber nun war es auch zu spät, er wollte nicht nochmal zurück zum Haus. Langsam ging er die nassen Straßen Tokio's entlang, schaute immer mal wieder nach rechts und nach links und erschrak bei jedem Geräusch, das in den dunklen Ecken der Häuser ertönte, drehte sich immer wieder um um sicher zu sein, das ihm niemand hinterher lief. Die Nacht war ihm irgendwie nicht geheuer, es war komisch, mitten in der Nacht durch die Straßen zu gehen. Irgendwo in der Ferne hörte Uruha ein paar Betrunkene grölen, hoffte innerlich, dass diese ihm nicht über den Weg laufen würden. Das einzige was er wollte, war Aoi finden. Er hielt es nicht mehr aus, er musste den anderen sehen, wollte ihn wenigstens einmal in seine Arme schließen können. Uruha ließ seinen Blick auf eine der Anzeigetafeln, die an manchen der Geschäften hing, an denen er gerade vorbei ging. 24. Dezember, 00:57Uhr. Weihnachten, man sollte es eigentlich mit denen verbringen, die man liebt. //Aoi, komm her.//, dachte sich Uruha traurig und erneut rann ihm eine Träne an der Wange hinunter, die er sich abwesend wegstrich. Er hörte auf einmal ein lautes Knacken hinter sich und fuhr herum. Nichts. //Hör auf dir was einzubilden, Uruha.//, ermahnte er sich innerlich selbst und ging weiter. Wieder ein Knacken. Uruha blieb wie angewurzelt stehen. Was oder wer war da hinter ihm? "Du erkältest dich noch, wenn du keine Jacke überziehst." Bei der Stimme zuckte Uruha zusammen und drehte sich aprupt herum und.. schaute direkt in die dunklen Augen von Aoi. Kapitel 7: Seven ---------------- So xDD Da habt ihrs Das 7. Kapitel meiner Fanfiction *_* Und~ es wird das letzte sein o-o" Allerdiiiiings bin ich bereits am überlegen, ob ich nicht eine Fortsetzung schreiben soll Oo Hab grad so einige Ideen dafür im Kopf xDD Müsst ihr mir sagen, ob ihr eine haben wollt oder nicht *smile* Aber jetzt erstmal das 7. und letzte Kapitel xD Bitteschön ~~~ "Aoi.." Uruha flüsterte den Namen des Schwarzhaarigen lediglich, einerseits überrascht den anderen zu sehen, andererseits aber auch unbeschreiblich glücklich darüber. Aoi hatte den Blick unsicher auf Uruha gerichtet, seine Augen blickten immerwieder für einen kurzen Moment gen Boden, seine Arme hatte er wieder um den schmalen Oberkörper geschlungen. Er sagte kein Wort. Aoi wusste einfach nicht was er machen sollte. Wenn er recht überlegte, wusste er nichtmals, wesshalb er zu Uruha's Haus gekommen war und jetzt überhaupt noch hier war - eigentlich hätte er längst weg sein wollen. Aber irgendwie konnte er nicht anders. Er war ziellos durch die Straßen gegangen und irgendwann vor eben diesem Haus gelandet. Erneut schaute Aoi kurz auf den Boden und dann wieder direkt in Uruha's Augen, sah wie der Größere langsam auf ihn zuging und den Schwarzhaarigen in die Arme schloss. Anfangs war Aoi vollkommen perplex, er wusste nicht ob er sich nun freuen sollte, dass der andere ihn umarmte, oder ob er Uruha wegschubsen sollte, aber schließlich entschied er sich doch für ersteres und legte zögerlich die Arme um Uruha's Hüften, zog ihn sanft näher an sich heran. "Ich bin froh, dass du wieder da bist!", flüsterte Uruha dem anderen leise ins Ohr und vergrub seine Hand in den schwarzen Haaren des anderen. Ein Lächeln flog über Aoi's Lippen. "Warum?", fragte er leise und spürte, wie Uruha leicht mit den Schultern zuckte. "Weiß ich nicht.", entgegnete er nur und fügte ein kaum hörbares "Weil ich dich vermisst habe" hinzu. Aoi lächelte erneut und lehnte seinen Kopf gegen die Brust des Größeren und schloss die Augen. Wenn er es hätte beschreiben sollen, wie er sich gerade in diesem Moment fühlte, hätte er es nicht tuen können. Ein solches Gefühl hatte er noch nie in seinem Leben gehabt, vorher hatte er nie gewusst wie gut es sich anfühlte, von jemandem umarmt zu werden... von jemandem zu hören, dass er einen vermisst hatte. Früher war das nie so gewesen, er hatte nie sojemanden gehabt wo er wirklich das Gefühl hatte, gewollt zu sein. "Du zitterst ja", sagte Aoi leise zu Uruha und strich ihm zögerlich, aber dennoch unglaublich zärtlich über den Rücken, was Uruha's Gänsehaut nur noch dicker werden ließ. "Ich bezweifle gerade, dass das wegen dem kalten Wetter kommt.", sagte Uruha leise und lächelte. Aoi war froh darüber das der Braunblonde nicht sah, wie ihm das Blut in den Kopf schoss. "Und damit eins klar ist, du bleibst jetzt bei mir. Zumindest vorrübergehend.", sagte Uruha und drückte Aoi sanft von sich weg, lächelte dem Schwarzhaarigen entgegen, woraufhin dieser auch lächelte und verlegen den Kopf senkte. "Okay... Aber nur vorrübergehend." Uruha nahm seine Arme aus dem Nacken des Kleineren heraus und legte ihm stattdessen eine Arm um die Schultern, er wollte den Schwarzhaarigen einfach spüren, viel zu lange hatte er ihn vermisst. Aoi ließ es geschehen, kuschelte sich sogar noch etwas näher an den großen Körper neben sich an, während sie wieder die Straße hochgingen und schließlich vor Uruha's Haustür angekommen waren. "Bitteschön.", sagte Uruha und bedeutete Aoi mit einer einladenden Handgeste, das Haus zu betreten. Aoi lächelte und ging zögernd in den kühlen Hausflur hinein, stieg die paar Treppen bis zu Uruha's Wohnungstür hinaus, er wusste schließlich noch, wo der andere wohnte. "Du musst aber leise sein, Ruki schläft auf dem Sofa.", sagte Uruha flüsternd als er so leise wie möglich die Wohnungstür hinter sich und Aoi schloss, den Schlüssel einmal von innen im Schloss umdrehte und sich seiner Schuhe entledigte. Aoi tat es ihm gleich. "Ich koch uns einen Tee.", sagte Uruha lächelnd zu dem Kleineren und verschwand leise in der Küche, man hörte zwei Tassen leise klappernd und den Wasserkocher brodeln. "Du kannst im Schlafzimmer warten, ins Wohnzimmer können wir ja schlecht und meine Küche ist viel zu unordentlich.", sagte Uruha leise lachend. "Ich komme gleich nach." Aoi tat was der andere ihm gesagt hatte und ging leise in Richtung Schlafzimmer, ließ sich etwas unsicher auf das große, weiche Bett sinken und verschränkte die Hände auf seinem Schoß ineinander. Nach kurzer Zeit kam Uruha auch durch die Tür hinein, beladen mit einem Tablett auf welchem zwei Tassen und eine kleine Kanne Tee standen, stellte dieses auf das kleine Nachttischschränkchen und ging zurück zu der Tür, um diese zu schließen. "So.", sagte er und lächelte Aoi erneut einmal entgegen. "Wer... ist dieser Ruki eigentlich?", fragte Aoi und schaute Uruha auffordernd an. "Mein bester Freund.", erwiderte dieser nur und reichte Aoi eine der dunkelblauen Tassen. "Ich kenne ihn zwar noch nicht so lange, aber er ist schon nach sehr kurzer Zeit zu meinem besten Freund geworden. Wir haben heute Abend ein bisschen... geredet, und ich hab ihm dann angeboten, bei mir auf dem Sofa zu schlafen. Du musst leider mit meiner anderen Betthälfte vorlieb nehmen.", fügte er leise lachend hinzu und nahm einen Schluck seines Tees. "Ich.. will dir aber wirklich nicht zur Last fallen.", sagte Aoi leise und senkte den Blick runter auf seine Tasse, woraufhin Uruha ihm nur durch die schwarzen Haare wuschelte. "Hab ich dir doch schon gesagt, dass du das nicht tust, oder?" Erneut lag ein Lächeln auf seinen schönen Lippen. "Vielen Dank.", erwiderte Aoi daraufhin nur und spielte nervös an dem Griff seiner Tasse herum. "Und es ist wirklich okay we-" - "Jaha!", sagte Uruha nachdrücklich und lachte leise. "Was meinst du denn warum ich dich suchen gegangen bin?" Aoi starrte Uruha völlig überrascht an. "D-Du bist mich suchen gegangen?", fragte er ungläubig und Uruha nickte nur lächelnd, während er runter auf den Inhalt seiner Teetasse schaute. "Ruki hat mir erzählt, dass du unten vor meinem Haus warst. Ich bin runtergelaufen und hab gehofft das du noch irgendwo dort warst, aber leider warst du schon weg. Mir hat das die ganze Zeit keine Ruhe gelassen, ich... ich hab dich nicht aus meinem Kopf bekommen. Ich lag die ganze Zeit wach und hab darüber nachgegrübelt was du denn hier wolltest und ob du es überhaupt warst. Und dann bin ich schließlich nochmal aufgestanden und raus gegangen. Ich bin froh das ich dich gefunden hab..", fügte er noch etwas leiser hinzu und schaute mit rötlich gefärbten Wangen rauf zu Aoi, der ein verlegenes Lächeln auf den Lippen hatte, den Blick allerdings die ganze Zeit auf seine Teetasse gerichtet. "Es... ist schön, soetwas zu hören.", sagte er irgendwann leise und schaute zu Uruha hoch. "Früher hab ich soetwas nie von jemandem gehört." Uruha stellte seine Tasse zurück auf das Tablett. "Ich hab... soetwas auch noch nie zu jemandem gesagt.", entgegnete Uruha und rückte ein Stück näher an Aoi heran. "I-Ich hätte nie d-daran gedacht, dass es etwas wie.. Li-Liebe auf den ersten Blick.. gibt.", stotterte er verlegen und schaute von seinem Schoß zu Aoi hoch, welcher ihm ebenfalls entgegensah. Sein Herz schien gerade auszusetzen, als er den letzten Satz des anderen gehört hatte, seine Gedanken drehten sich im Kreis - hatte er sich das alles nur eingebildet? Oder falsch interpretiert? Er schaute Uruha immernoch in die dunklen Augen, fühlte kurz darauf wie sich die Finger Uruha's mit den seinen verschränkten, eine Hand legte sich in seinen Nacken. Fast schon quälend langsam kam Uruha mit seinem Gesicht immer näher an seins heran. "Ich hab mir geschworen mich nie wieder zu verlieben, aber du hast mich meinen Schwur brechen lassen.", flüsterte Uruha gegen Aoi's Lippen, woraufhin dieser nur lächeln musste. "Tut mir leid.", flüsterte er zurück und Uruha lachte leise, ehe er noch ein Stück näher an Aoi heranrückte. "Uru? Bist du noch wach?" Uruha erschrak als er plötzlich eine Stimme im Raum hörte und sein Blick schnellte zur Tür, wo Ruki gerade stand und sich den Schlaf aus den Augen rieb. Schnell nahm er die Hand aus Aoi's Nacken, dieser rückte ein Stück von dem Braunhaarigen weg und lächelte dem anderen nochmal kurz zu, ehe er so tat, als würde ihn seine Teetasse äußerst stark interessieren. "Huch, du bist doch der Kerl von heute Abend, oder?", fragte Ruki, als er seine Hände wieder gesenkt hatte und Aoi neben Uruha auf dem Bett entdeckte. Aoi lächelte nur und nickte. "Hai, genau der bin ich." Ruki schien ziemlich verwirrt zu sein. "Ich ehm- war nochmal kurz unten am Mülleimer gerade, die.. Müllsäcke in der Küche waren voll und dann hab ich ihn zufällig getroffen und... ja...", suchte Uruha nach einer Ausrede und lächelte Ruki verlegen entgegen, woraufhin dieser nur ebenfalls lächelte. "Achso, okay. Ich dachte schon ich hätte irgendwas nicht mitbekommen.", fügte er grinsend hinzu und gähnte dann demonstativ. "Ich bin müde, ich geh mal weiter schlafen. Wollte nur wissen ob ich mir die Stimmen nur eingebildet hatte oder ob du wirklich noch wach bist.. und besuch hast.", sagte er grinsend mit einem Blick zu Aoi, welcher nur schüchtern lächelte. "Bist morgen dann. Beziehungsweise nachher.", murmelte der Blonde den anderen beiden nur noch zu, ehe er wieder aus dem Zimmer trat und die Tür hinter sich schloss. Kurz warf er einen Blick in die Küche - natürlich waren die Mülleimer nicht ausgeleert. Ein Grinsen zierte seine Lippen. "Werd glücklich, Uruha.", flüsterte er leise und ging immernoch lächelnd zurück ins Wohnzimmer, wo er sich mit einem lauten Rums auf das Schlafsofa fallen ließ und auch kurz darauf einschlief. "Ich.. denke wir sollten auch schlafen gehen.", sagte Uruha nach kurzem Schweigen zu Aoi und lächelte den Schwarzhaarigen an. "J-Ja, denke ich auch." - "Ich geb dir eben ein T-Shirt von mir. Oder möchtest du einen ausgesprochen hübschen, hellgrünen Schlafanzug mit Schafen drauf haben?", fragte Uruha grinsend, während er zu seinem großen Kleiderschrank rüberging. Aoi lachte leise. "Ich denke, ich nehme das T-Shirt. Grün steht mir nicht.", sagte er immernoch lachend und streifte sich den Pullover von den dünnen Schultern. "Nichts gegen meinen Schlafanzug! Das ist der einzige, den ich noch habe.", sagte Uruha grinsend und legte ein schwarze T-Shirt neben Aoi aufs Bett, ehe er sich selbst seiner Jeans und seinem Pullover entledigte - das T-Shirt ließ er - genau wie die Boxershorts - zum Schlafen an. "Wenn du noch Kissen oder Decken möchtest, musst du es nur sagen, okay? Dann geb ich dir noch welche. Das kleine Ding nebenan kann dann ruhig ein paar Kissen abgeben.", sagte Uruha lächelnd und zeigte mit dem Kopf in die Richtung, in der das Wohnzimmer lag. "Nein, geht schon.", sagte Aoi ebenfalls lächelnd und legte seine Jeans und seinen Pullover sorgfälltig zusammengelegt über die Lehne eines Stuhles, der in einer Ecke des Zimmers lag. Uruha schaltete währenddessen eine der beiden Nachttischlampen an und ging zurück zur Tür, um dort das Deckenlicht auszuschalten, ehe er zurück zum Bett tapste und sich drauffallen ließ. "Man bin ich jetzt müde!", nuschelte er mit geschlossenen Augen und Aoi musste wieder lächeln. "Ich auch.", sagte er, während er die Bettdecke zur Seite schlug und sich darunter legte, das große Oberbett sich bis unters Kinn ziehend. "Schlaf schön, Aoi.", sagte Uruha mit einem letzten Blick zu dem Schwarzhaarigen, ehe er das kleine Nachttischlämpchen ausschaltete. "Oyasumi, Uruha", erwiderte Aoi und kuschelte sich noch weiter in sein Kissen hinein, schlief kurz darauf auch schon ein. //Ruki hat auch wirklich die Begabung, an den unpassendsten Stellen ein Zimmer zu betreten//, dachte sich Uruha grimmig in sich hinein, musste aber innerlich lächeln. Er öffnete seine Augen wieder und schaute auf das feminine Gesicht neben sich, auf welches ganz leichte Mondstrahlen fielen. Sie ließen das Gesicht des schwarzhaarigen wie Porzellan erscheinen, zerbrechlich, wertvoll. "Ich liebe dich...", flüsterte er dem schönen Japaner zu und beugte sich über ihn, um ihn kurz, aber dennoch unbeschreiblich sanft zu küssen. Daraufhin schlief auch er ein. Als Uruha am nächsten Morgen aufwachte, lag Aoi immernoch friedlich schlafend neben ihm, die Augen fest geschlossen, die Bettdecke immernoch bis unters Kinn gezogen, leise atmend. Bedacht, möglichst kein Geräusch zu machen, schwang Uruha die Beine aus dem Bett, zog sich schnell ein Paar Socken über und ging dann leise aus dem Zimmer hinaus, schloss die Tür hintersich und warf einen kurzen Blick ins Wohnzimmer. Allerdings war das Sofa schon wieder eingeklappt, die Bettsachen lagen ordentlich zusammengefalten darauf, am Türrahmen zum Wohnzimmer hing ein Zettel. »Guten Morgen, ihr Schlafmützen! Ich bin schon nach Hause gegangen, schließlich ist ja Weihnachten und ich wollte noch zu meinen Eltern. Uruha? Dein Geschenk liegt auf dem Küchentisch, hab euch übrigens Frühstück gemacht, ich hoffe es gefällt dir. Ich ruf dich die Tage mal an und ich glaube du hast mir einiges zu erzählen, Großer ^o^ Ruki« Uruha musste lächeln als er die Nachricht gelesen hatte, ehe er den kleinen Zettel vom Türrahmen herunterriss und in die Küche ging, wo wirklich schon ein riesiges Frühstück und ein relativ großes Päckchen auf ihn warteten. Grinsend ging Uruha rüber zu dem Platz vor welchem das Geschenk lag, nahm es hoch und stellte es sich auf den Schoß, nachdem er sich auf einen der Holzstühle fallengelassen hatte. //Jetzt kommts//, dachte sich Uruha grinsend, als er das Geschenkpapier herunterriss, sich dabei genau an die anderen Geschenke des Kleinere erinnernd: Ein riesengroßes Lebkuchenhaus, Unmengen an Strapsehaltern, seine dunkelblauen Teetassen... Was würde wohl als nächstes kommen? Uruha riss den Rest des Geschenkpapiers von dem Karton herunter, der sich darunter verbag und hob den Deckel hoch. "Och ne, Ruki...", dachte sich Uruha grinsend, als er in dem Karton eine kleinere Schachtel entdeckte. Auch von dieser nahm er den Deckel herunter und was fand er darunter? Eine weitere Schachtel. Uruha machte den selben Vorgang noch bestimmt 5 Mal, ehe er schließlich ein kleines Heftchen in den Händen hielt wo ganz groß "Kinogutscheine" draufstand. //Wenigstens ein vernünftiges Geschenk//, dachte sich Uruha immernoch grinsend und betrachtete die 7 Kartons, die neben ihm auf dem Boden lagen. "Er hat wirklich zu viele Ideen." "Was hast du denn hier veranstaltet?", hörte Uruha irgendwann eine Stimme hinter sich und er drehte sich um und sah Aoi in dem Türrahmen stehen, eine Schulter gegen das helle Holz gelehnt, mit einer Hand strich er sich gerade die schwarzen Haare glatt. "Ruki hat mir was zu Weihnachten geschenkt.", sagte Uruha nur grinsend und beseitigte mit ein paar Handgriffen das vorherrschende Chaos. "Setz dich, der Kleine hat Frühstück gemacht.", sagte er, während er das Geschenkpapier in den Mülleimer stopfte und die Kartons gestapelt neben dem Herd liegen ließ. Aoi ließ sich auf einen Stuhl fallen und gähnte noch einmal, ehe er nach der Kaffeetasse griff, die Uruha ihm hingehalten hatte. "Danke.", sagte er zu dem anderen und schenkte ihm ein liebes Lächeln, ehe er einen Schluck des schwarzen Getränks nahm. "Hast du gut geschlafen?", erkundigte sich Uruha bei dem anderen und erhielt ein vielsagendes Nicken. "So gut wie lange nicht mehr.", sagte Aoi und biss von seinem Brötchen ab, schmierte sich dabei die Hälfte des Nuttelas in die Mundwinkel, woraufhin Uruha lachen musste. "Du hast da was.", sagte er und Aoi wischte sich lachend mit dem Finger über die verschmierten Mundwinkel. "Danke.", sagte er grinsend und widmete sich wieder seinem Brötchen. Eine Weile redeten die beiden nicht, waren voll und ganz mit frühstücken beschäftigt, erst als beide vor der Anrichte standen und das Geschirr in den Geschirrspüler räumten, redeten sie wieder miteinander. "Du bleibst jetzt hier, oder?", fragte Uruha leise und klappte die Geschirrspülertür nach oben, drückte kurz auf zwei Knöpfe und kurz darauf begann die Maschine zu arbeiten. "Ich.. weiß nicht, ich kann dir nichtmals Miete oder sowas bezahlen... Vor allem heute will ich bei dir nicht in der Wohnung rumhängen, schließlich ist... Weihnachten..", sagte Aoi auf dem Weg von der Küche ins Wohnzimmer, und Uruha blieb aufeinmal stehen und drehte sich zu Aoi um, schaute dem anderen kurz in die Augen, dann auf den Boden. "Aber... Weihnachten soll man doch mit den Menschen verbringen, die man liebt, oder?", fragte er leise und schaute wieder zu Aoi hoch, welcher nur zaghaft nickte. "Na siehst du? Also mu-musst du wohl oder übel hier bleiben.", sagte Uruha leise und lächelte Aoi schüchtern entgegen, war sichtlich erleichtert, als dieser das Lächeln erwiderte. Uruha trat einen Schritt näher an Aoi heran, legte eine Hand gegen die Wange des anderen und strich sanft mit dem Daumen darüber, ehe er die Hand in den Nacken des anderen gleiten ließ und ihn Stückchen für Stückchen näher an sich heranzog. Uruha fühlte die Arme des anderen, wie sie sich zögerlich um seine Hüften legten. Kurz bevor er die Lippen des anderen berührte, hielt Uruha nochmal inne. "Ai shiteru...", flüsterte er leise dem anderen zu, woraufhin dieser nur lächelte. "I-Ich dich auch.", sagte er leise und schaute Uruha auffordernd an. "Jetzt küss mich schon!", sagte er lächelnd und auch Uruha musste lächeln, ehe er den letzten Abstand zwischen ihren Lippen brach und Aoi zärtlich küsste. ~~~ The End Es ist vollbracht *___* Meine bissher wohl erfolgreichste Fanfiction hat (für kurze Zeit? xD) ein Ende~ Und ich hoffe sie hat euch gefallen o-o Nochmals vielen vielen lieben Dank an die ganzen Kommischreiber *___* *plüsch* ~ ♥ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)