24th December von abgemeldet (Aoi x Uruha) ================================================================================ Kapitel 1: One -------------- Meine erste Gazetto-Fanfic.. Irgendwie~ wollte ich mal eine schreiben xD Immer Dir En Grey ist ja auch langweilig ^.~ Dieses Kapitel ist aus der Sicht von Aoi geschrieben, ich bin noch am überlegen, ob das 2. Kapitel nun auch aus der Sicht von Aoi geschildert wird, oder aus der von Uruha oder aus der Sicht eines Außenstehenden o-o Euere Meinung dazu? ~ Naja ich hoffe sie gefällt ~ *verbeug* ~~~ Mittlerweile spürte ich die Kälte an meinen nackten Füßen schon gar nicht mehr, sie hatten sich an den eiskalten Schnee gewöhnt, glaube ich. Oder sie waren mittlerweile abgestorben, fühlen tat ich sie auf jeden Fall nicht mehr und bewegen konnte ich sie auch nicht mehr. Aber ich denke, dass das auch kein Wunder war. Wie lange saß ich nun schon hier auf den kalten Steinen, in der centimeterdicken Schneeschicht, die durch den stetig fallenden Schnee immer höher wurde? Ehrlich gesagt wusste ich es nicht mehr, und es war mir genau genommen auch egal. Was sollte ich schon dagegen tuen? Irgendwo herumlaufen? Das machte meine Füße auch nicht wärmer. Irgendwo hab ich mal gehört, das man beim Zittern genauso viel Wärme aufbaut, wie beim Laufen, warum sollte ich dann also irgendwo auf den vollen Hauptstraßen herumlaufen, die Blicke all derer ertragen, die eingekuschelt in ihre dicken Winterjacken umher liefen und Geschenke für ihre Familien kauften? Für sie war ich immer ein Penner und ich werde es auch immer bleiben. Traurig lächelte ich in mich hinein. Was sollte man auch anders von jemandem denken, der im tiefsten Winter barfuß und nur mit dünnen Anziehsachen an einer Hauswand gelehnt saß beziehungsweise irgendwo frierend umher dackelte. Ja, man konnte mich wirklich als Penner bezeichnen. Langsam ließ ich meine Hand in meine Hosentasche wandern und zog das letzte bisschen Geld heraus, das ich noch übrig hatte von den paar Yen, die ich letztens auf der Straße gefunden hatte. Es würde gerade mal für ein trockenes Brötchen reichen, und das müsste wiederum solange halten, bis ich wieder etwas Geld hatte. Aber wann sollte das schon sein? Sehr viel Glück, dass man irgendwo auf der Straße etwas Geld findet, hatte man nicht, hier in Tokio waren doch überall nur Geizhälse, die auf ihr Geld besser aufpassten als auf ihre eigenen Kinder. Und genau aus diesem Grund war es auch sinnlos, sich irgendwo an den Straßenrand zu setzten, ein Schild mit der Aufschrift "Bitte spendet für ein besseres Leben" hochzuhalten und darauf zu hoffen, etwas Geld zu bekommen. Es würde eh nicht passieren. Gedankenverloren schaute ich hoch zu dem weißen Himmel, von welchem immernoch kleine Schneeflocken herunterschwebten, sich auf meine Haut legten und kurz darauf zu Wasser schmolzen. Eigendlich war es schade, die kleinen Kristalle durch meine Körperwärme einfach zu zerstören, sie sahen wunderschön aus wenn man es recht bedachte, und jede von ihnen sah anders aus. Es war fast so wie bei den Menschen, wo ebenfalls alle anders waren und sich in irgendeiner Weise von den anderen unterschieden. Der einzige Unterschied war, dass die Schneeflocken es zu akzeptieren schien, dass jede von ihnen besonders ist, doch manche Menschen akzeptierten die Differenz zu anderen nicht. Wenn man es recht bedachte, regierte in dieser einseitigen Welt doch einzig und allein der Egoismus und der Glaube, das nur man selbst gut ist, alles was anders war, war schlecht. Langsam versuchte ich wieder aufzustehen, irgendwann musste ich ja zusehen, das meine Füße überlebten, doch das stellte sich als gar nicht mal so einfach heraus. Meine Glieder schienen eingeforen zu sein, es tat fast schon weh, mich zu bewegen und als ich gerade einigermaßen aufrecht stand, knickten meine Beine wieder ein und ich fiel nach vorne in den Schnee. Kurz blieb ich auf Knien und Händen im Schnee sitzen, versuchte das Schwindelgefühl, was mich gerade überkommen hatte, wieder loszuwerden und atmete einmal tief durch. Verdammte Kreislaufprobleme. Noch einmal versuchte ich aufzustehen und dieses Mal gelang es mir auch stehen zu bleiben, wenn auch etwas wacklig auf den Beinen ging ich schließlich die immernoch verschneite Straße hinunter in Richtung Hauptstraße. Noch bevor ich die Straße überhaupt betreten hatte, spürte ich schon die Blicke der Leute auf mir, die abwertend oder mitleidig auf mir ruhten, als wäre ich jemand, der im sterben läge. Ich ignorierte diese Blicke einfach, ging mit gesenktem Blick an den ganzen Leute vorbei. Ich wollte lediglich in eine Bäcker hinein, um für mein letztes Geld etwas zu essen zu holen, damit mein Kreislauf nicht noch komplett versackte, was er aber eh bald wieder tat, zumindest hatte ich das Gefühl, als ich mich irgendwann an einer Wand abstützen und wieder tief durchatmen musste. Nach wenigen Minuten war ich dann auch schon an einer Bäckerei angekommen, drückte langsam, fast schon vorsichtig die Türe auf und direkt kam mit ein Schwall warmer Luft entgegen und am liebsten wär ich die ganze Zeit da stehen geblieben und hätte die Wärme genossen. Leise schloss ich die Tür wieder hinter mir, stellte mich an die Schlange an, die vor der Theke stand und wartete darauf, das ich drankam. Hinter der Theke standen ein alter Mann, wahrscheinlich der Besitzer der kleinen Bäckerei, und noch ein jüngerer Mann, der gerade dabei war, eine Ladung Brötchen aus dem Ofen zu holen. Als er meinen Blick bemerkte, lächelte er mir zaghaft zu und wandte sich dann wieder seiner Arbeit zu. Der Mann war ausgesprochen hübsch, seine Bewegungen schienen fast schon elegant zu sein. "Bitte schön?" Erst die Stimme des Bäckers holte mich wieder aus seinen Gedanken zurück. "Ein.. Brötchen bitte..", sagte ich nur leise und legte die paar Yen auf die Theke, die ich noch übrig hatte. In einem der Nebenräume begann ein Telefon zu schellen. "Uruha? Packst du bitte ein Brötchen in eine Tüte? Ich muss eben nach hinten, das Telefon schellt!" Mit diesen Worten ging der Bäcker dann schnell nach hinten und kurz darauf verklang das Klingeln des Telefons, welches bis gerade noch zu hören war. Schnell setzte der junge Mann, der anscheinend Uruha heißen musste, das Backblech neben den Ofen, und kam zu mir herüber. "Was wolltest du jetzt haben?", fragte er freundlich lächelnd und schaute mich an. "Ein Brötchen..", wiederholte ich meine Bestellung und wandte den Blick von dem hübschen Japaner ab, irgendetwas an ihm trieb mir eine leichte Röte auf die Wangen. Eine Tüte raschelte, als etwas hineingetan wurde, kurz darauf lag eine große Tüte auf dem Tresen und Uruha nahm das Geld, welches daneben lag, herunter und tat es in die Kasse. "Pass auf, die sind noch ganz heiß.", sagte Uruha immernoch lächelnd und ich erwiderte dieses nur kurz. Die Tüte war komischerweise ziemlich schwer, obwohl ich doch nur ein Brötchen bestellt hatte. Als ich schon fast zur Tür raus war, merkte ich, das nicht nur eins, sondern gleich drei Brötchen in der Papiertüte waren. "T..tut mir leid, ich hab wohl zu viel bekommen. Ich hatte doch nur eins bezahlt.", sagte ich und drehte mich wieder zu Uruha um, der mich aber nur immernoch anlächelte und mir entgegen zwinkerte. "Ich glaub, die drei Brötchen werden dich eher satt machen als nur eins. Die anderen zwei gehen aufs Haus." Jetzt war ich es, der lächelte. "Vielen... vielen Dank.", sagte ich nur und verbeugte mich kurz, ehe ich die Tür wieder öffnete und in die herrschende Kälte hinaustrat. Als ich an dem Schaufenster der Bäckerei vorbeiging, warf ich unbeansichtigt noch einen Blick hinein und schaute direkt in die dunklen Augen von Uruha, der am Fenster stand und schnell den Blick von mir abwandte, als er den meinen bemerkte. Die warme Tüte fest gegen meinen Oberkörper gedrückt ging ich dann wieder die Hauptstraße hinunter, zurück in irgendeine Seitengasse, wo keine anderen Menschen sein würden. Langsam ging die Sonne unter, und mit ihr sank auch die Temperatur in Tokio. Kalter Wind kam auf und pfiff durch die Straßen, wirbelte den Puderschnee auf und bließ ihn gegen meinen Körper, brachte mich noch mehr zum frieren. Die zwei Brötchen, die ich noch übrig hatte, hatte ich sicher in einer Plastiktüte verpackt, die in der Gasse herumflog, und oben fest zugeknotet, damit ja kein Schnee hineinkam oder sonst irgendetwas daran kam. Ich rückte immer näher an die Hauswand hinter mir heran, in der Hoffnung, so etwas Wärme zu finden, nicht mehr so arg frieren zu müssen. Als ich meine abgemagerten Arme betrachtete, war darüber eine dicke Gänsehaut, ich versuchte die Ärmel des viel zu kleinen Pullis, den ich anhatte, noch etwas weiter runter zu ziehen, wenigstens meine halben Unterarme bedecken zu können, aber es ging nicht. Es schien hoffnungslos zu sein, noch in irgendeiner Weise mehr Wärme zu bekommen. Dennoch bließ ich mir wärmesuchend in die kalten Hände, aber selbst mein Atem war kalt und somit stieg nur eine weiße Nebelwolke in den Himmel hinauf und verschwamm dort. Für kurze Zeit hatte es aufgehört zu schneien, mittlerweile war der komplette Nachthimmel schwarz, keine weißen Wolken zierten ihn mehr, keine hellen Sterne standen an ihm. Es schien wie ein Tuch aus schwarzen Samt am Himmelszelt zu hängen, dessen eigendliche Schönheit sich durch nichts stören ließ. Leise seufzte Aoi und schlang seine Arme noch enger um sich herum. Wäre es nicht vielleicht einfacher, jetzt einfach zu sterben? Einzuschlafen und nie wieder aufzuwachen? Es würde auf jeden Fall alle Probleme beheben, die ich hatte, es würde die Kälte von mir nehmen, die Blicke der anderen vertreiben. Aber ich wollte nicht sterben, ich wollte leben, aber nicht so. Es tat fast schon weh, ein solches Leben zu führen, Tag für Tag um jeden Yen zu weinen, den man ausgab, nur um etwas zu Essen zu bekommen, Tag für Tag frierend an einer Hauswand sitzen, Tag für Tag einzuschlafen, um genau zu wissen, das der nächste Tag nicht besser werden würde. Die Hoffnungen auf ein besseres Leben hatte ich schon längst aufgegeben. Was sollte schon geschehen? Ich hatte keinen Schulabschluss, keinen festen Wohnsitz, nichtmals vernünftige Kleidung hatte ich. Lediglich das, was ich anhatte, als ich vor 12 Jahren von meinen Eltern in ein Kinderheim abgegeben wurde. ich hatte diese Sachen nur zum Waschen ausgezogen und zum Schlafen, ansonsten hatte ich die Sachen immer angehabt, es erinnerte mich an die Zeit vor dem Kinderheim, wo ich noch glücklich mit meinen Eltern und meinen Geschwistern gelebt hatte. Aber unser Geld war sehr knapp, das Einkommen meines Vaters reichte nicht für mich, meine Eltern und meine Schwestern. Da ich der Jüngste war, musste ich gehen, warum verstand ich nicht. Meine Mutter hatte geweint, als sie mich in das Heim gebracht hatte, damals hatte ich noch nicht verstanden, dass ich sie nie wieder sehen würde. Seit dem Tag kam ich ständig in andere Pflegefamilie, schaffte es aber immer wieder abzuhauen und zurück zum Heim zu gehen, hab tagtäglich versucht, die Adresse meiner Eltern rauszubekommen, aber ich hab es einfach nicht geschafft. Mit 18 wurde ich dann schließlich aus dem Heim fast schon rausgeworfen und saß seit dem, also schon seit 4 Jahren, ohne einen Job oder sonst etwas auf der Straße. Aber kein Jahr war es so schlimm wie dieses Jahr. Ich war immer in irgendeinem Obdachlosenheim untergekommen, nur dieses Jahr hatten sie keinen Platz mehr für mich, also durfte ich sehen, wo ich blieb. Und was kam dabei raus? Genau das hier. Ich sitzte auf der Straße, friere, und würde am liebsten sterben. Mir stiegen Tränen in die Augen. Hatte ich ein solches Leben verdient? Immer wieder fragte ich mich, was ich denn nun falsch gemacht hätte, aber ich konnte mir keine Antwort bilden. Es war ein fast schon dämliches Gefühl, so hilflos zu sein, auf jeden Cent angewiesen zu sein und nicht zu wissen, wie lange man dieses Leben noch aushalten würde. Langsam ließ ich mich mit der linken Seite gegen den Laternenmast fallen, der neben mir stand. Er fühlte sich so warm an. Wie kam das? Ich wusste genau, dass er eigentlich kalt war, aber die Kälte spürte ich nicht mehr. Es fühlte sich so wam an, es tat so gut an meiner Wange, meinem Arm, meiner Hand. Für einen Moment schloss ich die Augen.. und auf einmal überkam mich am ganzen Körper eine unnatürliche Wärme, sie fühlte sich so unecht und doch unbeschreiblich gut an. Es kam mir vor,als würde ich in ein warmes, weiches Tuch gebettet, die Geräusche um mich herum verstummten, die Kälte verschwand aus meinen Gliedern und als ich die Augen öffnete, wurde kurz darauf alles schwarz. Vielleicht hatte dieses elendige Leben jetzt endlich ein Ende, ich hätte auf jeden Fall nichts dagegen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)