Blutsgeschwister von Wachtel ================================================================================ Kapitel 98: Rebecca Jones´s Schlagzeilen ---------------------------------------- Ein weißer Hof aus marmorfarbenden Stein tauchte vor Cheryls Augen auf. Unsicher trat sie einen Schritt durch das Portal. Remus Hand zitterte leicht und sie spürte kaummerklich wie er den Druck auf ihrer Hand verstärkte. Ihre Mundwinkel zuckten nach oben, unsicher zog sie den schwarzen Rock glatt und zupfte an ihrer Strumpfhose. Remus drückte ihre Hand fester zu sich und blickte sich um. Die Seiten baten einen Blick auf die schmalen Gänge hin, die in ein großes weißes Gebäude führten. Cheryl und Remus folgten Mrs. Owen quer über das Gelände und traten in den Korridor der ins Gebäude führte. Die Wände waren mit schlichten und doch edlen Holzvertäfelungen ausgeschmückt und verliehen den Gängen ein altmodisches Fler. Cheryl hörte die dumpfen Schritte der Studenten, die in ihre Vorlesungen eilten. Das Pochen hallte in ihren Ohren wieder. Sie wollte etwas sagen, doch die Stimme versagte ihr im Mund. Ihre Mutter führte sie zielstrebig einen Gang entlang und schließlich ein breite Treppe hinunter. Dicht aneinander gereiht führten dunkle hölzerne Türen den Gang entlang, vor einer hielt Abigal inne und deute mit der rechten Hand flüchtig auf eine Bank, die an der Gegenüberliegenden Wand befestigt war. „Setzt euch.“, befahl sie schlicht. Ihre Stimme krächzte, doch ein leichtes beruhigendes Lächeln schmückte ihr Gesicht. Cheryl tauschte einen kurzen nervösen Blick mit ihr aus und ließ die Augen dann zielstrebig über den Korridor fliegen. Ein knarren ertönte und ein Mann trat aus der gegenüberliegenden Tür. Cheryl und Remus schnellten hoch. Ein kurzes Lächeln huschte über das Gesicht des Mannes. Er war nicht wirklich groß und Abigal ragte ihm deutlich über den Kopf. Doch hatte sein verwaschenes Haar die Farbe von dunklem grau angenommen. Ebenso wie der lange, lockige Spitzbart der von seinem Kinn abstand. Er trug einen schwarzen ordentlich festgeschnallten Umhang und wirkte sehr förmlich. Cheryl neigte den Kopf. Er reichte ihr die Hand. „Sie sind Miss Cheryl Natalie Owen?“, fragte er in tiefem knurrendem Ton. Cheryl nickte und nahm die dar gebotene Hand. „Ja, Sir.“, brachte sie hervor. Der Mann schenkte Remus einen kurzen Blick und nickte dann auf die Tür. „Folgen Sie mir, Sie bitte auch Mrs. Owen.“, erklärte er. Remus blickte ihnen nach. Sekunden später fiel die Tür ins Schloss. Alastor Moody beugte sich, 100 Kilometer weiter im nördlichen London, über eine Leiche. Emotionslos verzog er das vernarbte Gesicht. „Ein Massaker, Alastor. Du kommst gerade Recht, ich kann jede Hilfe gebrauchen.“, erklang Nicolas Stimme direkt hinter ihm. Moody wandte sich um. Sie standen dicht vor einem alten steinernem Haus, das dem verfall sehr nahe Stand. Überall lagen tote Körper und der strenge Geruch von warmem klebrigem Blut stieg ihm in die Nase. Überall hatten sich die Rekruten über die Leichen gebeugt und hockten zusammen um die Spuren zu verwischen. Neugierige Muggel aus den Nachbarhäusern stierten auf die dunkle Straße hinunter. „Hat er wieder zu geschlagen?“, knurrte Moody mit dunkler Stimme. Seine Augen huschten aufmerksam durch die Straße. Die grellen Straßenlampen begannen zu flackern. Nicolas Potter schüttelte stumm den Kopf. „Bin nicht sicher das er dessen Name nicht genannt werden darf hier hinter steckt. Was immer das hier…“, er rümpfte die Nase „…verursacht hat. Es war nicht Menschlich.“, Mr. Potters Gesicht schimmerte blass im Licht der immer dunkler werdenden Straßenlaternen, doch Moody erkannte seine Besorgnis auch ohne ihn genau sehen zu können. Er roch sie förmlich. „Frank schauen sie sich drinnen um.“, fuhr er den Rekrut an der ihm am nächsten Stand. Ein dunkel Haariger schlaksiger Mann zuckte nervös zusammen. „Ja, Sir. Sofort, Sir.“, antwortete er über hastig und stolperte hinein. „Ein bisschen übereifrig der junge Longbottem.“, bemerkte Nicolas mit einem kurzen Blick auf die hölzerne, zersplitterte Eingangstür. „Man munkelt das er sich jegliche Magische Geschöpfe zu Untergebenen macht.“, überging er das Kommentar seines Freundes völlig. Nicolas blickte über die Leichen am Boden. „Welches magische Geschöpf wäre hier zu fähig.“, murmelte er und schüttelte nachdenklich den Kopf. Alastor grummelte etwas vor sich hin. „Alles unschuldige Leben.“, fuhr er laut fort und trat ein paar Schritte auf das dunkle Haus zu. Nicolas folgte ihm. Unter dem knarren der hölzernen Stiegen kletterten sie die Treppe zum Haus hinauf. Alles war völlig zerstört. Man konnte keinen Schritt gehen ohne über Bruchstücke der Wand zu treten. Frank Longbottem stolperte die Treppe hinunter. „Da unten sind noch mehr Tote, Sir. Alles voller Blut. Selbst die Kinder hat es…“, erschluckte und fuhr sie mit dem Umhang über sein Russ verschmiertes Gesicht. Nicolas nickte und hob kopfschüttelnd die linke Hand. „Schon gut, Longbottem.“, murmelte er. „Gehen sie raus und schnappen sie ein bisschen frische Luft.“ Frank Longbottem nickte eifrig und stürmte hinaus. Alastor vernahm deutlich wie er nach Luft zog. „Es hat sie zerfetzt.“, munkelte er und stieg über die Leiche eines jungen Mannes. „Müssen Horden gewesen sein.“, erklärte eine schrille Frauenstimme hinter den beiden Männern und ließ sie herum schnellen. Eine blonde, dünne Frau mit aufwendiger hochsteck Figur und dick geschminkten Lippen hatte das Haus betreten. In der Hand hielt sie einen aufwendig gearbeiteten Fotoapparat aus silbernem Material. Ohne schau setzte sie ihm vor die Augen und knipste die Leiche dicht unter Moodys Füßen. „Miss Jones!“, machte sich Nicolas bemerkbar. „Oh, Mr. Potter.“, ihre Stille nahm einen noch helleren Tonfall an. Süßlich lächelte sie ihm zu. „Das wird sicher eine nette Schlagzeile: Eingerosteter Auror über Opfer des schrecklichen Massakers! Welches teuflische Geschöpf hat sich der dunkle Lord diesmal zu Eigen gemacht?“ Moody ließ ein lautes abfälliges Brummen verlauten. „Sie sind Rebecca Jones?“, grummelte er und verzog kurz das vernarbte Gesicht. Miss Jones verzog künstlich die Lippen. „Die eigenständigste und wohl bekannteste Reporterin die der Tagespropheten zu bieten hat.“, ergänzte sie selbstsicher und schob die Kamera in ihren aufwändig gearbeiteten roten Poncho. „Schrecke vor keiner Schlagzeile zurück.“, unter ihrem künstlichen, breiten Lächeln blinzten ihre strahlend, weißen Zähne hervor. Moody trat abweisend einen Schritt weiter zurück und beugte den Kopf über die schrammen am Treppengeländer. Ruppig trat sie einen Schritt näher an Nicolas heran und klimperte zweideutig mit den Augenliedern. „Also Mr. Potter sie wollen doch Miss. Becky sicher verraten was ihre neusten, brillanten Erkenntnisse in diesem Fall sind? Welche kampfsüchtige Horde von Geschöpfen könnte das hier verursacht haben. Mr. Potter stolperte einen Schritt zurück und krachte gegen das Treppengelände. „Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass er sich einem Aguares mächtig gemacht hat?“, erklang Moodys knurrende Stimme. Seine Stirn rackte lag in tiefen Falten und rackte düster über seinen blitzenden Augen nieder. „Aguares?“, Longbottems Stimme erklang vom Türrahmen her. Offenbar war er Rebecca Jones gefolgt um sie wieder rauszuschmeißen. „Haben sie in der Schule nicht aufgepasst?“, fauchte ihn die Reporterin mit einem abwertenden Blick an. Doch Moody schüttelte bedächtig den Kopf. „Ein Aguares, Longbottem ist als Großherzog der Unterwelt bekannt. Er befehligt 31 Legionen tollwütiger Kämpfer und hat einen Sperber auf seiner Faust sitzen. Er tötet jene die dem Menschen, der ihn sich zum Beschützer gemacht hat, in die quere kommen, Longbottem. Aguares sind sehr selten und begeben sich nicht unter solchen Umständen in eine Großstadt. Sie sind intelligent und machen sich bloß jene zum Schützling die ein reines Herz haben und somit ist die These unserer verehrten Frau Reporterin völlig Schwachsinnig und jetzt schmeißen sie die Dame raus, Longbottem.“, erklärte Moody ihm gleich bleibendem Tonfall, ohne Rebecca Jones noch ein letzten Blick zu zuwerfen. Frank machte eine Geste die der Reporterin deutlich signalisieren sollte, dass sie zu gehen hatte. „Aber…Mr. Moody.“, betonte sie lang gezogen und lehnte sich demonstrativ an das Treppengeländer. Ihre Stöckelschuhe krachten ein und hinterließen ein Loch im hölzernen Boden. Hastig zog Rebecca den Fuß aus der Falle. „Also gut! Ich gehe, aber rechnen sie nicht damit das, dass keine Folgen für sie und ihr Ministerium hat.“, fauchte sie und stöckelte hinaus. „Autsch.“, hörte man sie noch fluchen, als sie das Haus längst verlassen hatte. Moody schob sich die Treppe hinunter. „Longbottem folgen sie mir.“, wies er den jungen Rekruten an. „Nicolas?“, fragte er. Mr. Potter nickte. „Selbstverständlich.“ Schwer atmend hievte Moody sich die Treppe hinunter. Überall klebte das Blut an den Wänden. Die zerfetzte Leiche eines kleinen Mädchens lag auf dem Boden. Ihr Kopf lag zwei Meter weiter und war von blonden Locken umgeben. Verkrustetes Blut zeichnete einen deutlichen Absatz auf ihrem Hinterkopf. Das trockene Blut zeichnete sich in das tiefe Fleisch ihres Kopfes hinein. Longbottem riss den Kopf weg. „Fürchterlich.“, erklang Nicolas Stimme. Sein Blick lag traurig auf dem leblosen Körper des Kindes. „Was soll noch alles geschehen bis wir ihn und diese Monster endlich kriegen.“, flüsterte Nicolas. Stumm schüttelte Moody den Kopf. „Longbottem nehmen sie den Abdruck für den Bericht auf und dann gehen sie ruhig. Flohen sie nach Hogsmead und verbringen sie den Tag mit ihrer Freundin.“, fuhr Alastor den Rekruten an. Frank hob hastig den Kopf an. „Ja, Sir.“, erwiderte er rasch und beugte sich über den Kinderkopf, bis er schließlich hinaus schnellte. „Alkm…“, knurrte Moody „…und Oqm.“, Nicolas Augen öffneten sich vor Schreck. „Nein.“, seine Stimme durchschnitt die Luft. Hannah blickte nervös zu Uhr. „Sie hätten schon längst zurück sein sollen. Wo bleib die bloß, Tatze?“ Die Rumtreiber Suite lag im dunklen dämmerlicht der untergehenden Sonne. Yuko saß an die Wand gelehnt und schlürfte an einer Kakaotasse. Hannah stand unruhig an der dünnen Fensterfront und warf immer wieder einen nervösen Blick zu Tür. Lily und James hatten es sich auf dem Sofa bequem gemacht, Peter saß dicht über den Schreibtisch gebeugt und lernte. Sirius lief entnervt auf und ab. Verächtlich lief er ein tiefes Schnauben verlauten. „Sie komm schon noch. Bestimmt machen sie sich ein schönen Tag, Feder.“ Hannah schnellte um und warf ihm einen grimmigen Blick zu. „Moony würde uns sicher eine Eule schicken, wenns was Neues gäbe.“, widersprach sie grimmig und ballte die Fäuste zusammen. Unsanft schob sie den Stuhl am Fenster zurück und ließ sich darauf nieder. Müde zog sie die Knie an den Körper und legte den Kopf schief um darin zu versinken. „Hannah mach Mal halb lang.“, seufzte Yuko und nahm einen deftigen Schluck aus ihrem Becher. Das schwarze Haar fiel ihr in einzelnen Strähnen ins Gesicht und sie schmiegte die Hände an den Becher um sie zu Wärmen. Ein knarren ertönte und man hörte deutlich wie die Rückwand des Schrankes aufgeschoben wurde und jemand hinein trat. James schnellte nervös auf. „Che? Moony?“, fragte er hastig. Lily warf ihm einen verwunderten Blick zu, als plötzlich Alice Dole hinein stolperte. Ließ er sich seufzend zurück fallen und fuhr sich verspielt durch die Haare. „Hey, stör ich?“, fragte sie. Ihr Gesicht war bleich und ihre Augen blickten hektisch von Hannah zu Lily hinüber. Lily schüttelte zaghaft den Kopf. „Sicher nicht, setzt dich Al.“, bot sie der braunhaarigen an und deute auf den Stuhl Hannah gegenüber. Alice nickte und ließ sich auf dem Stuhl am Fenster nieder. „War eben im Dorf.“, berichte sie kurz. „Frank kam vom Einsatz mit deinem Vater und Alastor Moody.“, sie reckte das Kinn in James Richtung. James hob die Schultern geschickt an. „Was hat er den so erzählt?“, fragte James neugierig. Allein Lily bemerkte das seine Augen immer wieder nervös zum Eingang huschten. „Sie haben Probleme mit dieser Rebecca Jones vom Tagesprofeten…ziemlich arg wohl und er dessen Name nicht genannt werden darf…“, Alice schluckte „…lässt irgendwas auf Muggellondon los.“, sie atmete tief durch und blickte Sirius an. „Gibt’s irgendwelche Fortschritte mit euerer Zeitung? Wenn ja wie wollt ihr die Einschummeln, wenn selbst der Tagesprofet schon Probleme macht?“ James richtete sich auf. „Das ist Ches Sache.“, erklärte er distanziert. „Die Zeitung war ihre Idee, also wenn sie Probleme kriegt ist das auch ihre Sache.“, tat er ab und hob unschlüssig die Hand. „Wo bleiben die bloß?“ Lily schüttelte seufzend den Kopf. „Ihr seid unmöglich alle beide.“ Hannah begann breit zu Grinsen. „Fast noch schlimmer, als Sirius und James.“, Sirius räusperte sich lachend. „Das ist eben das Blut. Macht alles noch schlimmer.“, James Augen verdunkelten sich. „Jetzt haltet doch alle Mal die Klappe!“, fuhr er seine Freunde an. Er warf einen Blick zu Uhr. Laute Stimmen erklangen, Gekicher ertönte und Remus schob den Vorhang bei Seite und zog Cheryl hinter sich herein. Erwartungsvolle Blicke richten sich auf die Beiden. „Und?“, quiekte Peter. Ein zufriedenes Lächeln umspielte Cheryls Mundwinkel, zögernd trat sie näher, griff in die Tasche und legte ein Stück Pergament auf das Pult. „Angenommen.“, erklärte sie stolz. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)