The sun never shone that day von Shadako (Wann ändert sich endlich mein Leben?) ================================================================================ Kapitel 12: Unverhofft kommt oft! --------------------------------- The sun never shone that day Wann ändert sich endlich mein Leben? Kapitel 12: Unverhofft kommt oft! Ein oder zwei Querstraßen von Riku`s Wohnung entfernt gehe ich schweigend um eine Kurve. Die vielen Autos hier machen einem wirklich zu schaffen. Das die Menschen hier noch nicht an der schlechten Luft gestorben sind? Unglaublich. Ist aber sicherlich nur eine Sache von Gewohnheit und Alltag. Mittlerweile starrt mich auch niemand mehr an, diese Langweilerklamotten helfen echt. Da interessiert sich plötzlich kein Schwein mehr für einen. Wunderbar, einfach mal so rumlaufen zu können, ohne gleich wieder gefilmt zu werden. Langsam verliere ich aber die Lust an dem ganzen hier. Wird Zeit das ich meinen Fahrer anrufe, ich will zurück. Wäre ja noch schöner, wenn ich nach Hause laufen würde, oder gar mit irgendeinem öffentlichen Verkehrsmittel fahren würde. Mir schaudert schon beim Gedanken daran. Ist ja geradezu widerlich! Vollgestopfte U-Bahnen, weit unter meinem Niveau. Kurz schaue ich auf, als ich eine Straße überquere. Genau in dem Augenblick fällt mein Blick auf eine mir nur zu gut bekannte Person. Das Prinzeschen hat wohl auch irgendwas hier in der Gegend zu tun! Zufälle gibt`s. Sofort legt sich ein Grinsen auf meine Lippen und ich folge ihm ein Stück. Ishida staunt sicher nicht schlecht, mich hier zu treffen. Nicht mal als ich gut drei Schritte hinter ihm gehe, bemerkt er mich. Wirklich erstaunlich, wie vertieft er in sein komisches Notizheftchen ist. Auf dem Rücken trägt er seine Gitarre, also dürfte er gerade von seiner Bandprobe kommen. Ist ja interessant. Ausgerechnet im anderen Ende der Stadt. Ich entscheide mich dazu, ihn auf mich aufmerksam zu machen. Möglichst so, das er sich ordentlich erschreckt! Wäre ja sonst Langweilig. Ein schneller Schritt vorwärts, dann lege ich ihm eine Hand auf die Schulter. Der gewünschte Effekt tritt ein. Hastig fährt er herum, lässt fast das Buch fallen und starrt mich aus entsetzten Augen an. Ich grinse einfach weiter. Sowas lockert die Stimmung doch ungemein auf. Finde ich zumindest. Es dauert nicht lange, bis er sich wieder fängt und meine Hand weg schlägt. Sein Buch wird zurechtgerückt und er setzt eine eiskalte Miene auf. Wirklich lustig, wie schnell er eingeschnappt ist. Ihn zu ärgern macht verdammt viel Spaß! “Einen wunderschönen guten Abend, Prinzessin!” Mit der üblichen honigsüßen Stimme, sage ich diesen Satz. Verneige mich kurz vor ihm und küsse seine Hand. Ein paar Fußgänger schauen uns reichlich dumm an. Mir kann es egal sein, mich erkennt sowieso niemand, und selbst wenn. Was kümmert es mich? Ihm scheit die Sache weniger egal zu sein, sofort wendet er sich von mir ab und geht stur seinen Weg weiter. Ohne darauf zu achten, das er das überhaupt nicht will, folge ich ihm. Keine Sekunde später laufe ich neben ihm her. Am besten ich ärgere ihn noch etwas mit ein paar dummen Fragen. Die Antwort auf meine erste kenne ich zwar eh schon, aber man kann ja trotzdem fragen. “Sag mal, was machst du eigentlich so spät noch in der Stadt, Prinzessin?” Es dauert erst mal ein paar Sekunden bis er sich dazu durchringt, mir überhaupt etwas zu entgegnen. Allerdings macht es nicht den Eindruck, als will er auf meine Frage Antworten. Die ganze Zeit geht er weiter, möglichst schnell, er hofft wohl mich so loszuwerden. Tja, leider wird daraus so schnell nichts! Wenn ich mich langweile, dann bin ich unerträglich. Sagt meine Schwester immer. “Lass das gefälligst!” Er faucht ja mehr, als das er redet. Wirklich charmant sowas. Na, mich stört es wenig, soll er machen, wenn er meint. Ich verstehe nur nicht was ich lassen soll? Aber wenn ich schon beim blöde Fragen stellen bin, dann machen wir das doch gleich mal weiter. Dumm stellen schafft ja bekanntlich Freizeit. In diesem Fall eher Gesrächsstoff, aber ist auch okay. Solang es mich nur davon ablenkt, wie öde hier alles ist! “Was meinst du?” Ich hab so das Gefühl, das ich ihm etwas auf die Nerven gehe. Aber was interessiert es mich? Ist doch sein Problem, wenn er Ruhe haben will. Kann auch sein, das er einfach nur will das ich verschwinde. Wer den Mund nicht aufkriegt, der hat eben Pech. Mir ist Langweilig und eine bessere Unterhaltung ist nicht in Reichweite. Da muss er halt durch! “Na dieses dämliche `Prinzessin`!” Ach so, ist mir gar nicht aufgefallen, das ich dass gesagt habe. Mache ich sicherlich schon aus Gewohnheit so. Hat sich halt eingeprägt, immerhin rufen ihn fast alle so. Warum sollte ich es da anders machen? Aber wenn er es nicht will, dann bitte. Man will es sich ja nicht ganz mit seinen Mitmenschen verderben! “Ah... von mir aus. Und wo warst du nun?” Ich hasse es, wenn ich meine Fragen nicht beantwortet bekomme. Und solange wie das der Fall ist, werd ich das Blondchen auch nicht zufrieden lassen. Ich bin gut darin, Leuten auf die Nerven zu gehen, das weiß ich. Und er wird es auch bald merken. Ich sollte mich generell etwas öfter mit ihm befassen. Das macht langsam richtig viel Spaß. Besser als Casino! “Bei meiner Bandprobe, wenn`s recht ist! Jetzt lass mich zufrieden!” Na immerhin, eine Antwort! Der Aufforderung oder eher dem Befehl werde ich aber nicht nachkommen. Schon aus Prinzip nicht. Warum sollte ich auch machen, was mir jemand anderes sagt? Ich kann selbst ganz gut entscheiden, wann ich was tue. “Und wie ist es gelaufen?” Bei seiner momentanen Stimmung sicherlich nicht allzu pickelnd. Ob ich meinen Fahrer jetzt besser her zitiere? Ich will endlich raus aus diesem Drecksviertel. Andererseits würde ich lieber noch etwas Zeit mit Blondie verbringen. “Als würde das gerade DICH interessieren!” Oh, das tut es nicht wirklich. Mein Hauptziel ist es zur Zeit einfach nur richtig schrecklich aufdringlich zu sein. Es klappt auch ganz gut, soweit ich das einschätzen kann. Warum ich sowas immer mache? Tja, keine Ahnung. Die reichen Jugendlichen von Heute haben eben nichts besseres zu tun, als weniger gut gestellte zu ärgern. So ist das doch in amerikanischen Filmen auch immer! Ich hab genug davon gesehen. “Sonst hätte ich wohl kaum gefragt, oder?” Meine Güte, so früh am Abend und schon so schlechte Laune. Kaum zu glauben. Da stelle ich schon mal eine halbwegs normale Frage und bekomme trotzdem eine zickige Antwort. “Nein, es ist nicht gut gelaufen! Jetzt würdest du bitte einfach gehen?! Ich muss noch zur Bibliothek!” Was will man um diese Uhrzeit in einer Bibliothek? Gibt es denn etwas langweiligeres als sowas? Tse, so viel Zeit möchte ich mal haben, das ich es mir leisten kann, solchen Kinderkram zu machen. Eins steht auf jeden Fall schon mal fest, dahin werde ich ihn nicht begleiten. Da ruf ich doch lieber meinen Fahrer an. “Was willst du jetzt dort? Es ist schon fast dunkel...” Die Dämmerung hat wirklich schon vor einer weile eingesetzt, sicher als ich bei Riku ober war. Apropos, der ist bestimmt irgendwo unterwegs, Geld ausgeben. Jetzt wo er mal ausnahmsweise welches hat. Aber mich soll das nicht stören, ich hab genug solcher Konten. Und leer bekommt er das eh nicht, ich bezweifle sogar das er auch nur die Zinsen einer Woche ausgegeben kriegt. Es sei denn, er kauft sich ein Auto oder so, aber er kann ja eh nicht fahren. da brauch ich mir wohl keinen Kopf machen! “Was ich da will?! Für mein verdammtes Referat lernen!” Ach ja richtig, die Referate. Ich hätte Riku noch sagen sollen, das er sich keine Mühe machen muss. Ich lasse das wie üblich vom Personal erledigen. Wäre ja noch schöner, wenn ich meine Hausaufgaben selbst machen würde. Dann hätte es ja gar keinen nutzen mehr reich zu sein. Ich schicke nebenbei die SMS an den Fahrer. Mein Handy kann der sowieso irgendwie orten. Ich hab keinen Plan wie, aber meine Mutter sorgt schon dafür, das ich nie abhanden komme. Es dürfte nicht allzu lang dauern, bis mich jemand hier abholt. Sehr schön. Dann muss ich diese abscheuliche Gegend nicht mehr ertragen. Ich glaube die Prinzessin wird sich auch freuen, wenn ich endlich weg bin und er seine Ruhe hat. Und siehe da, nach gut zehn Minuten ist auch schon mein Abhohlservice da! “Na, viel Spaß noch. Wir sehen uns dann in der Schule, Prin- Ishida!” Mit einem kurzen Winken gehe ich auf den schwarzen Wagen zu, der neben mir am Fußweg hält. Sofort stehen einige Gaffer um das Auto herum. Ist hier eine Limousine etwas so außergewöhnliches? Na, wer es braucht und unbedingt gucken muss. Ich steige ein, der Schofför schleißt hinter mir die Tür. Als auch er wieder eingestiegen ist, setzt sich der Wagen in Bewegung. Durch die verspiegelten Fenster kann ich dem Blondchen noch etwas nachschauen. Er geht tatsächlich in die Bibliothek. Oh Gott, ich dachte das wäre nur eine Ausrede, um mich loszuwerden. Aber der ist wohl echt so ein Langweiler... ~~~ Was hat der den für Probleme?! Und seit wann redet der überhaupt mit mir? Ich hab echt ein Glück, das ich den sogar noch außerhalb der Schule treffe, toll sowas! Aber was rege ich mich eigentlich so auf? Das hier ist immerhin ein freies Land. Und in letzter Zeit ist Yagami ja ganz erträglich. Nicht mehr ganz so bösartig wie die ersten Tage. Seit dieser Sache, als ich aus dem Unterricht gerannt bin. Allerdings wird dieser Tetsu dafür immer fieser. Der Kerl ist echt das totale Ekel! Das den noch niemand erschossen hat, der seine blöde Fratze nicht mehr sehen konnte. Aber ich muss ihn ja nur noch Morgen aushalten, dann ist endlich wieder Wochenende! Gott sei dank. Ich freue mich schon ewig drauf. Jetzt nach dieser miserablen Probe erst recht. Ich hab zu lange nicht mehr geübt, das hat man leider auch gehört. Die andern hätten mir fast den Kopf abgerissen. Schrecklich, dabei hatte ich mich auf die Bandprobe gefreut. Es dauert noch gut zehn Minuten, dann bin ich in der dämlichen Bibliothek und darf für Noel arbeiten. Ich hasse dieses Mädchen. Sowas von blöd, da sind drei Meter Feldweg noch schlauer. Als erstes werd ich hunderte Regale durchsuchen, das passende Zeug ausleihen, nach hause schleppen und dann die halbe Nacht lernen. Klasse. Dann kommen natürlich noch meine normalen aufgaben, Tisch decken, essen machen, Tisch abräumen, Abwaschen, aufräumen und wenn ich damit fertig bin, dann muss ich mir sicher noch irgendwelche Geschichten von TK anhören. Worüber wohl? Logisch, den tollen Lehrer. Ich könnte mittlerweile schon kotzen wenn er nur den Mund auf macht. So langsam glaub ich echt der Typ ist schon sowas wie eine Gottheit für meinen Bruder. Dabei kenne ich immer noch nicht den Namen von diesem Kerl. Ist mir im übrigen nur recht. Auf jeden fall muss ich heute Abend wieder Mutterersatz spielen. Also sprich: genau das was ein Sechzehnjähriger an einem freien Abend nicht machen will. Mein werter Vater ist entweder nicht da oder zu müde um was zu machen und TK hat ja auch so viel zu tun. Da muss ich logischer weise für alle blöden Arbeiten her halten... Gegen Zehn, ich sitze Zuhause, hab eben alle meine Aufgaben erledigt. Vor mir liegt eins der ausgeliehenen Bücher. Ich könnte sterben vor Langeweile. Mein Vater und Takeru sitzen vorm Fernseher. Es läuft irgendein stink öder Krimi, sieht aus als wäre der schon Jahrzehnte alt. Ich bemühe mich, den Film zu ignorieren, es fällt mir verdammt schwer. Zum Glück dauert es nicht lang, bis auch TK den Film für blöd befindet und umschaltet. Nach einiger Zeit schaltete er ganz ab. Dankeschön. Weniger toll ist allerdings, das sich meine Befürchtungen bestätigen und er anfängt zu reden. Ja, da fragt man sich wovon wohl? Ich hab keinen Schimmer, wie sein Senpai aussieht, trotzdem hasse ich diesen Typen irgendwie. Sollte ich mir Sorgen darüber mache? Wohl eher nicht. Aber um meinen Bruder! Der soll nicht von irgendeinem pädophilen Lehrer begeistert sein! Okay, ich gehe einfach mal davon aus, das er auf Kinder steht, so wie mein Bruder von ihm spricht. Manchmal hab ich das Gefühl, ich sollte TK einfach den Hals umdrehen. Es ist nicht so das ich ihn nicht mag, ganz im Gegenteil! Aber sowas muss doch nun wirklich nicht sein. Entnervt nehme ich also das Buch und gehe in mein Zimmer. “Nacht!” Mehr brauche ich nicht zu sagen, ich glaube eh das mir niemand zugehört hat. So ist das meistens wenn ich rede. Man gewöhnt sich daran. Meine Lust auf Bücher hat sich aber endgültig in Luft aufgelöst. Ich werfe das Ding zu den anderen auf meinem Schreibtisch. Die Schultasche für Morgen hab ich schon gepackt. Meine Gitarre steht fein säuberlich in ihrer Ecke und mein Notizbuch liegt neben dem Bett. Bis zur nächsten Probe muss ich unbedingt ein paar vernünftige Texte fertig bekommen, sonst gibt es Tote. Beziehungsweise einen Toten, nämlich mich. Die Vorstellung finde ich jetzt nicht so toll, also werd ich mich am besten noch etwas an meinen Block setzten. Mir fällt bestimmt noch was ein. Zumindest hoffe ich das. Aber irgendwie ist mein Kopf wie leer gefegt. Genau genommen hält dieser Zustand schon seit ich hier bin an. Ich hab so langsam das ungute Gefühl, das diese blöde Schule mich noch mal fertig machen wird. Ich bin mir fast sicher, das dass alles nicht gut endet. Die Frage ist eigentlich nur noch wie lange ich den Mist durchhalte. Ohne verrückt zu werden und noch größere Minderwertigkeitskomplexe aufzubauen. Dürfte schwer werden, das auch nur noch eine Woche länger aus zu halten. Warum muss immer mir sowas passieren? In meiner alten Schule ging es mir sowas von besser. Ich könnte kotzen, echt mal. Wenn wenigstens dieser Tetsu nicht währe. Obwohl, Brooklyn, Riku und Yagami sind doch genauso schlimm. Auch wenn Mr. Wonderfull vorm Unterricht mal nett zu mir war und sich mein Gedudel angehört hat. Ob das vorhin nett war bin ich mir nicht so ganz sicher. Wahrscheinlich sollte es das sein. Ach auch egal, am besten ich leg mich hin. Hab heute eh keinen Nerv mehr, jetzt noch Texte zu schreiben. Nebenbei gesagt würde auch nur Müll dabei rauskommen, so wie ich drauf bin. Noch schnell ins Bad, umziehen, abduschen und dann nichts wie rein in mein geliebtes Bett. Es dauert nicht mal zehn Minuten, dann bin ich auch schon eingeschlafen. Am nächsten Morgen dann wieder früh aufstehen, geweckt von meinem scheußlichen Wecker. Mühsam quäle ich mich aus meinem Kopfkissen und stehe auf. Verschlafen tapse ich ins Bad. Vorm Spiegel muss ich feststellen, das ich heute alles andere als gute aussehe. Da möchte man sich gleich Morgens wieder hinlegen. Haare kämmen, Schuluniform anziehen, Frühstücken, Tasche schnappen und los. Der übliche morgendliche Ablauf eben. Aus dem Haus raus, Straße lang, zur U-Bahn, aussteigen, in die Schule gehen. Klassenzimmer suchen, hinsetzten, auspacken, warten das der Unterricht beginnt. Die ersten paar Stunden sind genau so langweilig, wie ich sie mir vorgestellt hab. Ab und zu muss ich mir noch ein paar Sticheleien von Tetsu und dem rothaarigen Trottel gefallen lassen. Komischer weise regt es mich heute nicht so sehr auf wie sonst. Ob ich mich schon langsam daran gewöhne? Kann gut sein. Das einzige was mich noch nervt ist dieses bescheuerte `Prinzessin`. So langsam frage ich mich echt, ob überhaupt irgendwer meinen Namen kennt? Eher unwarscheinlich. ~~~tbc~~~ So, das wars jetzt aber wirklich für dieses Cap^^ Das nächste braucht auch nicht ganz so lange, versprochen ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)