Goldschimmer von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 22 - Flucht ------------------- Hallo Zusammen! Vielen, vielen Dank für die Reviews! Es gibt für mich nichts schöneres als zu sehen, dass euch die Geschichte gefällt! Weiter gehts mit dem nächsten Kapitel! Es wird einiges passieren *g* Viel Spaß an dieser Stelle :) (Und fleißig Reviewen, ja? *Augen ganz lieb aufschlag* -------- Kapitel 22 – Flucht Noch benommen von dem überraschenden Stoß, lag Jenn auf dem Boden und war bemüht sich auf die Schnelle ein klares Bild der Situation zu beschaffen. Ein riesiges sichelförmiges Loch lies ihr einen Einblick auf das Meer zu. Sie schauderte. „Jack ... Was ...?“ Ihre Worte verstummten, denn die nächste Kugel flog bereits mit Haaresbreite über ihre Köpfe hinweg und landete ein paar Meter neben dem vorhigen Einschlagloch. Jack, der in sekundenschnelle die Situation erfasst hatte, setzte sich nun auf, gab Jenn noch einen kurzen, knappen Befehl: „Bleib hier! Und rühr dich nicht!“ und rannte dann halb stolpernd mit Gibbs an die Reling. „Captain! Deine Flucht wurde entdeckt! Wir müssen schauen, dass wir Land gewinnen, sonst sind wir bald Haifutter!“ Gibbs gab seinen Männern direkte Anweisungen und setzten die Segeln auf einen günstigeren Kurs. Jack starrte immer noch auf das andere Schiff. Nein, er starrte nicht auf das Schiff sondern er starrte unweigerlich auf den Mann, welcher sich auf dem anderen Schiff befand. „Ihr habt es also bemerkt ...“ Wels kochte vor Wut. Wie konnte sie nur? Er hatte sie begnadigt, ihr sogar verziehen und kam ihrem Wunsch nach Sparrow mit auf die Schatzsuche zu nehmen. Und was war der Dank? Und Sparrow ... wie konnte er nur so naiv sein und diesem vermeiledeiten Piraten vertrauen? „Das wirst du bereuen Jack Sparrow und du wirst es bereuen jemals Jenns Weg gekreuzt zu haben ...“ Er verstummte als er Jenns Namen aussprach. Wie schmerzvoll sich sein Herz dabei verkrampfte ... Er hätte ihr alles gegeben. Alles gezeigt. Hatte Ihr alles verziehen. Und was tat sie? Sie flüchtete mit diesem unbarmherzigen Freibeuter und lachte nun wahrscheinlich noch hämisch über seine Dummheit! In diesem Moment, als Wels der nächsten Kanonenkugel zuschaute, wie sie sich ihren Weg durch das sperrige Holz des feindlichen Schiffes bahnte, schwor er sich seiner Liebe ab und band sich seinem neuen Vorsatz: Leben würde nur einer, entweder Sparrow oder er ... °-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-° „JACK!“ Der Klang seines Namens ließ den Captain wieder aus seiner Trance erwachen. Er durfte keine Zeit verlieren. Wenn er noch länger untätig hier herum stand, würde seine geliebte Pearl mit seiner Crew auf den Grund des Meeres sinken. „JACK! Was sollen wir tun??“ Hilflos klammerte sich Jenn an einen Mast und starrte Jack mit angsterfülltem Blick an. ‚Verdammt! Ich wusste doch warum ich keine Frau an Bord haben will‘ fluchte er in Gedanken und befahl Jenn sich nicht zu rühren. „Himmel Herr Gott lass das doch endlich aufhören!“, jammerte die Gouverneurstochter und klammerte sich noch fester an den Mast. „MÄNNER! AN DIE KANONEN! SETZT DIE SEGEL“ er hielt kurz inne und starrte wieder auf die andere Seite des Meeres. „UND VERDAMMT NOCHMAL SCHAUT, DASS WIR HIER WEGKOMMEN!“ „Herr sei mit uns, und verdammt nochmal du hast Recht, Captain!“ sprudelte Gibbs die Worte nur so heraus, während er die Segel zu einem günstigeren Kurs ansetzte. Ein Meer aus Kanonengeschossen trennten die beiden Schiffe. Während sich die Pearl allmählich immer mehr von der Interceptur absetzte, wurden die Flüche von Wels immer mehr und lauter. „VERFLUCHT SEIST DU SPARROW!“ brüllte er so laut er konnte seinem ärgsten Feind entgegen. Doch dieser grinste nur breit. „Verzeiht Commodore! Diese Verwünschung hat bei mir noch nie funktioniert!“ „Dann wird es allmählich Zeit Sparrow!“ „Das heißt CAPTAIN, Captain Jack Sparrow, wenn ich bitten dürfte. Soviel Zeit muss sein!“ Jenn, die dem Wortgefecht hilflos ausgesetzt war, konnte es kaum fassen. Nun fingen die beiden Männer auch noch an verbal sich eine Schlacht zu liefern. ‚Langen euch denn die Kanonen nicht?‘ Wütend schrie sie Jack an: „Verdammt nochmal Jack! Mach etwas!“ Genervt rollte der Captain mit den Augen. „Ja, Ja Liebes. Wir sind doch so gut wie frei. Es ist fast unmöglich, dass er uns jetzt noch mit seinen Kanonen erwischt.“ Mit einem lauten Knall flog eine schwarze Kugel haaresbreite an Jack vorbei und zerplitterte den Boden kurz vor dem Mast, an welchen sich Jenn hilflos geklammert hatte. Mit einer enormen Wucht schleuderte es sie über die Reling. Verschlungen, vom dunklen Meer. „JEEEENN!“ Panisch rannte Jack an die Reling und schaute auf die tosenden Wellen, die keinen Einblick auf Jenn zulassen wollten. „VERDAMMT NOCHMAL! JENN!“ °-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-° Das eisige Meer fühlte sich auf ihrer Haut wie tausend Nadeln an, die unaufhörlich und unbarmherzig zustachen. Sie war von Wasser umgehen und verlor die Orientierung. Ihr Körper schmerzte. Panik ergriff sie. Mit leichter Verzögerung drangen bereits die ersten Luftblasen aus ihrem Mund und bahnten sich an die Oberfläche. Verzweifelt kniff sie Augen und Lippen zusammen, in der Hoffnung länger durchhalten zu können. Würde sie je wieder die Menschen sehen, die ihr am Meisten beudeten? Sollte hier ihr Leben enden? Die Bilder ihres Vaters tauchten vor ihrem innerlichen Auge auf. Bilder aus ihrer Kindheit. Ihr Kindermädchen, wie es ihr Bücher vorlas und weinend in ihre Arme rannte, weil die anderen Kinder sie nicht bei ihren Spielen dabei haben wollten. Und dann .... sah sie Jack. Wie sie ihm begenet war, er sie mit seinem goldenen Zahn angegrinst hatte. In seinen Armen aufgewacht war ... und seine Stimme klang noch immer in ihrem Ohr. „Jenn, Liebes ...“ Hatte sie kein Glück in ihrem Leben verdient? Sollte das die Strafe dafür sein, dass sie ihren Verlobten hintergangen und sich einem Piraten angeschlossen hatte? Ihre halb zusammengekniffenen Augen schmerzen bereits durch das eisige Wasser. Wieder tauchte das Bild von Jack vor ihr auf wie er sie anlächelte. Ein ehliches und ehrenhaftes Lächeln ... ‚Nun bin ich kurz vom dem Tod und meine Gedanken kreisen trotzdem wieder einmal um dich ...‘ Endlich gab sie auf gegen die Wassermassen zu kämpfen. Ihr Körper trieb gelöst im tiefschwarzen Meer. Es war in der Tat ihr letzter bewusster Augenblick, bevor sich ihr Augenlicht in tiefe Schwärze hüllte, und sie nun gänzlich das Bewusstsein verlor. Hätte sie einen Augenblick länger durchgehalten, hätte sie eine Hand gespürt, die bestimmend ihren Arm umgreift ... °-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-° „VERDAMMT NOCHMAL JENN!“ brüllte Jack bereits panisch über die Reling. Er konnte sie nicht erkennen. „Verdammte See!“ „Jenn! Oh Gott, Maria Himmel, hilf uns!“ Gibbs war nun ebenfalls an die Reling getreten und starrte entsetzt in die Tiefe. „Nichts da, ‚Gott‘! Wenn ihr einer helfen kann, dann bin ich das! Klar soweit? Schieß auf dieses verfluchte Schiff dort drüben und ja – nur Gott kann dir noch helfen wenn du es nicht schaffst es zu versenken und in die Hölle zu schicken!“ knurrte Jack seinen ersten Maat an und drohte ihm bedrohlich mit seinem Blick. Gibbs nickte. Wenn er es nicht schaffen sollte die Interceptur zu versenken, und bei Gott, Jack es nicht geschafft haben sollte Jenn zu retten, würde er es ihm nie verzeihen. Nicht als Pirat, nicht als Captain und auch nicht als Freund. „MÄNNER! AN DIE SEGEL! Wir müssen wieder näher an das Schiff!“ Er zeigte auf die gegenüberliegende Seite und gab seinen Männern den direkten Befehl zum Angriff. „Und brennt mir dieses verfluchte Höllenschiff nieder!“ „AAAYE!“ Die Besatzung streckte ihre Arme in die Höhe und umwickelten daraufhin eifrig ihre Kanonen mit Stoff. Mit eisernem Blick starrte Gibbs auf die andere Seite des Schiffe welches allmählich der Pearl wieder näher kam. „Jetzt oder nie ...“ flüsterte der erste Maat in die See und gab den Befehl zum Abschuss. Die Kugeln wurden mit Öl übergossen und entzündet. Kurz darauf flogen die Geschosse auf die gegenüberliegende Seite und trafen die Schiffsseite mit voller Wucht. Es dauerte nicht lange, und die zündelnden Flammen hatten die Segeln völlig eingenommen und brannten nun lichterloh. Betroffen starrte Wels auf die brennenden Segel. Hatte er tatsächlich verloren? °-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-°-° ‚Was habe ich mir nur dabei gedacht in ihr Leben zu treten?‘ Dieser Gedanke verfolgte ihn fortwährend. Bei Ausziehen seiner Schuhe, beim Hineinspringen ins kalte Wasser, und bei der verzweifelten Suche nach seiner Jenn. Seine Jenn ... er hoffte inständig er würde jemals die Möglichkeit noch erhalten ihr das sagen zu können. Er war Schuld wenn sie stirb. Er und Wels, der einfach einen Verlust nicht ertragen konnte, so wie Jack nicht ertragen konnte, Jenn zu verlieren. Hatte er deswegen nicht genug gegen ihre Mitreise protestiert? War er selbstsüchtig und Egoistisch gewesen? Nur auf seinen Vorteil bedacht, sie in seiner Nähe zu haben? Bei dem Gedanken, dass er für ihre Situation verantwortlich war, krampfte sich sein Herz zusammen. Er würde Jenn retten. Und er würde es auch wieder gut machen, was er ihr angetan hat. Er würde die Schuld auf sich nehmen und Jenn in die Welt entlassen, in die sie gehörte. Die Kälte des Wassers kroch nun auch ihm unbarmherzig durch die Knochen und er betete, Jenn bald zu finden. Doch er sah nur Wasser. Wasser. Wasser. Wasser! ‚Ich lass dich nicht im Stich Jenn.‘ Ermutigt von seinem Gedanken schwamm er noch ein Stück tiefer. Doch wieder konnte er nichts von ihr erkennen. Gerade als er jede Hoffnung schmerzvoll aufgeben wollte, erblickte er ihren reglosen Körper. ‚Jenn!‘ Ein funken Hoffung keimte in ihm auf. Mit präzisen Schwimmbewegungen gelang er in kürzester Zeit in ihre Nähe und griff nach ihrem Arm. Als er keine Regung von ihr vernahm, befürchtete er bereits das Schlimmste. ‚Nein Jenn! Halte durch!‘ Mit festem Griff zog er sie mühsam Richtung Wasseroberfläche. Doch er kam nur langsam voran und fluchte innerlich über seine Hilflosigkeit, nicht schneller sein zu können. Nach einigen Metern konnte er den Bug des Schiffes erkennen. ‚Gleich Jenn ... gleich ... haben wir ... es geschafft ...‘ Als die beiden die Oberfläche erreicht hatten, schnappte Jack erst einmal nach Luft. Er zog Jenns reglosen Körper über das Wasser in Richtung Schiff. „ICH BRACHE EIN BOOT!“, rief er mit aller Kraft den Schiffsrumpf empor. Kurz darauf kamen auch schon Zwei seiner Männer und liesen ein kleines Beiboot mit leichter Geschwindigkeit zu Wasser. Mit letzter Kraf hiefte Jack seine Partnerin über den Rand des Schiffes. Es dauerte nicht lange und sie wurden breits von den Männern auf die Pearl hinübergezogen. Behutsam legte er sie dort auf den Boden. „Atme Jenn! Atme!“ Der Druck seiner Hände versuchte Jenn ins Leben zurückzuholen. Er starrte auf die bläulichen Lippen seiner Liebsten und versiegelte sie mit seinen. Er beatmete sie merhmals, kämpfte um ihr Überleben. Doch immer noch lag Jenn reglos im Boot und machte keine Anstalten aufzuwachen. Der leere Blick von Jack richtete sich gerade aus. Nein, er würd jetzt keine Trauer zeigen. Wut keimte stattdessen auf. Die Leere seiner Augen wurde mit völligem Zorn erfüllt. Die züngelnden Flammen der Interceptur spiegelten sich in seinen Pupillen und er hatte nur noch ein Gedanke. Rache! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)