Kurogane und Fye- Von der Nacht umgeben von abgemeldet (Lass uns zusammen ins Licht gehen!) ================================================================================ Kapitel 1: Endlose Nacht ------------------------ Endlose Nacht Kurogane und Fye wurden von Shaolan und Sakura getrennt, als Mokona versuchte, sie alle in die nächste Welt zu schicken. Mokona scheint bei den zwei Kindern zu stecken, also sitzen Kurogane und Fye in einer scheinbar nicht bewohnten Welt alleine fest. Hmmm, was könnte da nur alles passieren? Tja, wohl tatsächlich alles, denn Fye scheint ja ein erstaunliches Talent dafür zu haben, Kurogane auf die Palme zu bringen und Kuroganes Hand zuckt immer mit erstaunlicher Geschwindigkeit zu seinem Schwert… (Die Wetten stehen 3:1, dass Kurogane in den Wahnsinn getrieben wird!) Na ja, wenden wir uns am besten den zwei „Turteltäubchen“ zu… „Aaaaaaaaaaaah! Dieses weiße Knäuel scheint aber auch gar nichts richtig machen zu können!“ Diese liebreizende Äußerung stammte von Kurogane, dem etwas leicht reizbaren Ninja. Hinter ihm schlang sein blonder, etwas kleinerer und stets lächelnder Gefährte Fye die Arme fröstelnd um seinen schlanken Körper. Er seufzte lächelnd: „Auch wenn ich Kälte aus meinem Heimatland gewohnt bin, bedaure ich es doch meinen dicken Mantel Sakura- chan geliehen zu haben. Es ist Nacht und wir wandern schon so lange über diese Wiese, dass es mir doch schon ein kalter Schauer über den Rücken läuft… aber nicht nur wegen der Kälte…“ „Hm!“, war Kuroganes einziger Kommentar zu diesen Worten. Solange der Magier noch so frech lächelte, konnte es ihm noch nicht so schlecht gehen, dachte der Schwertkämpfer. Obwohl auch er zugeben musste, dass es ihm seltsam erschien, dass noch immer Nacht war. Schließlich saßen er und diese Grinsebacke schon eine ganze Weile in dieser Welt fest und es war die ganze Zeit dunkel. Auch schien der Mond nicht zu wandern, um der Sonne Platz zu machen, ebenso wie sein silbernes Licht die unzählbaren Sterne ersetzte die am Nachthimmel dieser Welt fehlten. Außerdem marschierten sie die ganze Zeit schon über eine scheinbar endlose, eintönige Wiesenlandschaft. Verdammt, es regte ihn auf, diese Welt in der sich nichts zu verändern schien! Er stöhnte entnervt: „Ganz schön unheimlich, diese ewige Nacht! Und keine Menschenseele zu sehen!“ Fye lächelte nur, wie immer, doch diesmal schien es ein zärtlicheres Lächeln zu sein, mit dem er Kurogane bedachte. Der konnte dies nicht sehen, da er Fye den Rücken zuwandte und vor ihm herstampfte. Da strahlten Fyes Augen plötzlich, als er sagte: „Wenigstens sind wir nicht allein, sondern zusammen, nicht wahr, Kuro- rin?“ Ein einziges Wort und der Geduldsfaden riss, zersprang in tausend kleine Stückchen und jedes dieser Stücke wurde ein Wort. Jedes dieser Stücke wurde ein böses Wort. Kurogane drehte sich mit wutgerötetem Gesicht zu dem Lächelndem und schrie ihn an: „Nenn mich nicht so! Ich hasse es, wenn du mich so nennst! Ich bin deine dummen Sitznamen leid! Von wegen, wenigstens sind wir zusammen! Ich wäre lieber mit einer Meute Fleisch fressender Dämonen in dieser Welt als mit dir ewig nervendem Etwas! Kannst du nicht einfach verschwinden und mich in Ruhe lassen? Ich will dich nicht mehr sehen und schon gar nicht hören! Wozu bist du überhaupt nutze? Du kämpfst fast nie, du bist nur auf der Flucht und betrachtest die Kämpfe von weitem! Und obwohl du ein Magier bist, kannst du nicht mal zaubern! Los, sag schon, wozu du nutze bist! Zu gar nichts! Gar nichts! Los verschwinde einfach!“ Fyes Lächeln war zu Beginn dieser glühenden Wut noch gewesen wie immer, Kurogane schrie ihn nicht zum ersten Mal wegen der Spitznamen an. Doch während sich Kurogane in seinen Zorn hineinsteigerte, sagte er Dinge, wie er sie noch nie zu dem Magier gesagt hatte: Laute Worte, mit solchem Zorn und auch Hass geschrien, dass sie das Unmögliche möglich machten… Der Magier lächelte nicht mehr. Fye hatte die Augen weit aufgerissen und starrte den Schwertkämpfer an, der in seiner schwarzen, vom silbernen Mond beschienenen Kleidung und mit seinem zornesroten Gesicht wie ein Dämon aussah. Alles Leben schien aus den eisblauen Augen zu weichen, sie verschleierten sich langsam mit zu einem ausdruckslosen Grau. Fyes Kopf sank ein bisschen, als könne er Kuroganes Anblick nicht mehr ertragen. Dann sprach er plötzlich: Apathisch, mit leiser, wimmernder Stimme, als wäre er ein Kind: „Ich bin zu gar nichts nutze. Gar nichts. Keiner mag mich. Keiner. Alle hassen mich. Alle. Ich soll verschwinden. Verschwinden…“ Bei diesen Worten tropfte eine einzelne Träne von seinem Gesicht und landete im Gras zu Füßen des Magiers, welches zu Eis erstarrte. Plötzlich bildeten sich schwarze Nebelschwaden um Fyes Körper, die sich verdichteten und sich immer enger um ihn schlangen, bis nur noch die ausdruckslosen, grauen Augen zu sehen waren. Es erschien Kurogane, der Fyes Verwandlung mit der Faszination des Schreckens beobachtet hatte, als würde eine große, schwarze Hand nach Fye greifen. Sein Gesicht war nicht mehr zornesrot, im Gegenteil, es schien jeder einzelne Tropfen Blut aus seinem Gesicht gewichen zu sein Und es wurde wahrscheinlich schon wieder das Unmögliche möglich, denn er rief den Magier zum ersten Mal bei seinem Namen, laut und verzweifelt: „FYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE!“ Doch die Hand packte zu und zog Fye ins Nichts. Bevor er sich in Luft auflöste, hörte Kurogane etwas, das er sein Leben lang nicht vergessen würde: Ein mit der Kinderstimme geschluchzter Satz: „Und Kurogane hasst mich auch…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)