Justice von Anshie ================================================================================ Kapitel 1: Justice ------------------ Serie: Death Note Pairing: Raito x L Disclaimer: Death Note © by Obata Takeshi & Ohba Tsugumi Das Bild im Link am Ende der FF enstammt dem Doujinshi "Renai Shirigaku." Gezeichnet wurde dieser, so weit mir bekannt, von Moon Stone / Kairi und erschien im FanBook 2005. Das Bild wurde von mir leicht der Fanfiction angepasst (Sprechblasen). Sollte die Zeichnerin / der Zeichner nicht wollen, dass ich es hier für benutze, bitte melden. Info: Für Misa ist es dank der Shinigami-Augen kein Problem Ls richtigen Namen herauszubekommen. Nachdem die beiden auf dem Campus aufeinandertreffen überschlagen sich (im Manga) die Ereignisse und hindern Raito daran, Misa nach Ls Namen zu fragen. Die FF setzt so ein, als wäre Misa nicht inhaftiert worden und hätte Raito Ls Namen sagen können. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Boku wa...“ „Watashi wa...“ „Seigi da!“ I’m justice!!! ~ Kira ist geradezu kindisch und hasst es, zu verlieren. Ja... genau wie ich selbst... ... Am Ende siegt immer die Gerechtigkeit! ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ JUSTICE ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ „Das heißt du kannst Ls wahren Namen sehen?“ „Natürlich kann ich das.“ Auf Raitos Gesicht machte sich ein Lächeln breit. Dieses Mädchen hatte der Himmel geschickt. Wenn auch Ryuk es nicht war, die Götter waren auf seiner Seite. Nun war alles nur noch eine Frage der richtigen Umsetzung. Wie würde er L töten? So dass niemand ihn mehr verdächtigen würde. L war die letzte, nein die einzige Herausforderung überhaupt. Wenn er tot war, dann... Es war bereits nach Mitternacht als Yagami Raito grübelnd an seinem Schreibtisch saß. Ryuk schwebte hinter ihm über dem Bett und stopfte wie üblich einen Apfel inklusive Kern und Gehäuse in sich hinein. „Die Öffentlichkeit weiß nichts über Ls wahre Identität. Außer mir und dem Ermittlungsteam kennt niemand sein Gesicht. Das heißt wenn ich ihn töte, dann wird erstrecht jeder mich für Kira halten...“ Er klopfte mit dem Stift im Takt auf den Tisch und stützte den Kopf auf den Arm. „Und was wenn Ryuzaki doch nicht L ist? Was ist mit dem Mann hinter dem Computer? Er könnte genauso gut L sein...“ Es war doch zum verrückt werden. Er seufzte. „Nein, Ryuuga ist ohne Zweifel der, der die Ermittlungen leitet. Wenn ich ihn erst aus dem Weg geräumt habe, dann...“ Ja, was dann eigentlich? Wenn alles glatt lief, würde er bald wieder wesentlich mehr Freiraum haben. Und er würde nicht mehr verdächtigt. Womöglich würde sein Vater die Ermittlung wieder in die Hand nehmen, aber schon allein deshalb weil er Raitos Vater war, würde er ihn nicht weiter als Tatverdächtigen ansehen. Raito könnte seine Arbeit ungestört weiterführen. Und er wagte zu bezweifeln dass es irgendwo da draußen noch ein Genie wie L gab. Er lachte ironisch. Nein, es gab niemandem der ihm je hätte gefährlich werden können. Es gab überhaupt niemanden der so war wie L. ... „Wenn Raito-kun Kira wäre, dann würde mich das ganz schön durcheinander bringen.“ „...“ „Weil Raito-kun der erste Freund ist den ich je hatte.“ „...“ Raito schnaubte verächtlich, griff nach dem Kugelschreiber, der wie immer an seinem Platz zwischen den anderen Stiften steckte, und drehte die Miene heraus. Ts... Freund. So ein Schwachsinn. Wenn L das wirklich glaubte, dann war er doch naiver als er sonst wirkte. Nach außen hin mochten Ryuuga und Yagami Raito Freunde sein, aber L war Kiras Feind. Und da Ryuuga mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit L war, sollte er ihn töten. Raito unterdrückte das merkwürdige Gefühl was er bei diesem Gedanken in der Magengrube spürte. Warum auch immer es sich plötzlich so anfühlte. Jetzt auf einmal, nachdem er schon so viele Menschenleben ohne mit der Wimper zu zucken ausgelöscht hatte. Warum sollte es ihn jetzt auf einmal kümmern? Das war doch lächerlich. Wahrscheinlich war es allein der Nervenkitzel in diesem Fall. Jemanden zu töten der ein Verbrechen an irgendwem da draußen begangen hatte, jemanden Fremden, jemanden den man sowieso nie auch nur gesehen hatte, jemanden den man nicht mal mochte – das war eine Sache. L war... Er zuckte kaum merklich mit den Schultern und holte das Death Note aus der Schreibtischschublade. L war kein Fremder. Und das war auch der einzige Unterschied. Es würde ein wahres Vergnügen werden, über ihn zu siegen. Er konnte den Triumph fast spüren. Ja, das musste es sein. Dieses Gefühl im Bauch. Sein schneller schlagendes Herz, wenn er nur daran dachte. Das Gefühl von Macht. Er klappte das schwarze Notizbuch auf und setzte zum Schreiben an. Morgen würde der letzte Tag in Ls Leben sein. Oder zumindest der letzte Tag für Ryuuga und Ryuzaki. „Also hast du dich entschieden?“, meldete sich Ryuk zu Wort und lugte über Raitos Schulter. Der zweite Apfel war längst verschlungen. Raito antwortete nicht, sondern schrieb stumm einige Zeilen in das Death Note. Als der Shinigami die Zeilen überflog machte er plötzlich große Augen. Die Verwirrung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Doch er sagte nichts. ~ Es wurde bereits spät als Raito am nächsten Abend das Hotelzimmer verließ. Sein Vater und Matsuda waren noch bei L, die anderen waren bereits nach Hause gegangen. Er warf einen Blick auf die Uhr, während er durch die dunklen Straßen lief. Halb zehn. Jetzt wo die kalte Jahreszeit hereinbrach wurde es jeden Tag früher dunkel. In spätestens einer halben Stunde müssten, nein würden, sein Vater und Matsuda, L alleine lassen. Er vergrub die Hände in den Hosentaschen und lief schneller. Es war kalt. Und außerdem hatte er es eilig. „Ryuk“, sagte er leise in seinen Schal gemurmelt. „Hm?“, machte der Todesgott, der wie immer neben ihm schwebte. „Ich möchte, dass du heute Abend zu Hause bleibst.“ „Hm??“ „...“ „Verstanden“, endete Ryuk monoton. ~ Gerade hatte L sich von Yagami-san und Matsuda verabschiedet und die Hotelzimmertür hinter ihnen geschlossen. Er setzte sich in den Sessel der vor einem Tisch stand, die Beine wie immer eng an den Körper gezogen, und griff nach der Tüte Chips die auf dem Tisch lag. Sein Blick war starr auf den Bildschirm des Laptops vor ihm gerichtet. Keine fünf Minuten später, in denen er regungslos und stumm so dagesessen hatte, klingelte sein Handy. Mit zwei Fingern griff er sich das kleine Gerät und blicke auf das Display. „1 neue Nachricht. Absender: Raito.“ ~ Es war dreiviertel elf als Raito im nahe gelegenen Park ankam. Noch keine Spur von L. Doch er machte sich keine Sorgen. Er würde kommen. Ganz sicher sogar. Raito zog den Schal enger um den Hals. Kalt. Bitterkalt. Er rieb die Hände aneinander, hielt sie vors Gesicht und blies warme Luft aus. Es half jedoch nicht wirklich. Er blickte sich um. Keine Menschenseele. Genau wie es sein sollte. „Raito-kun.“ Raito fuhr herum. Wenige Meter vor ihm stand L. Er hatte ihn nicht näher kommen hören. Wieso wunderte ihn das eigentlich? Er bot sogar noch einen absurderen Anblick als sonst sowieso schon. Der weiße, ungefähr drei Nummern zu große Pulli hing wie üblich an ihm wie ein Sack. Von den ausgewaschenen Jeans ganz zu schweigen. Aber immerhin trug er ausnahmsweise Schuhe. Keine Jacke. Keinen Schal und auch sonst nichts. Eigentlich müsste er zu Tode frieren. Doch er zitterte nicht einmal. Er hatte die Hände in den Taschen vergraben und blickte Raito nur starr wie immer aus seinen schwarzen Augen an, deren Augenringe Bände sprachen, darüber wie selten er zu schlafen schien. Raito rang sich ein Lächeln ab. „Was gibt’s?“, fragte L. „Wieso rufst du mich so spät noch hier her?“ Er blickte sich sichtlich verwundert über ihren Treffpunkt um. „Hast du neue Informationen über Kira?“ Und da war es wieder. Dieses Stechen in der Magengrube. Bis jetzt hatte er es geschafft, es zu unterdrücken, aber jetzt war es wieder da. Nein, nicht nur das – es war schlimmer als je zuvor. Wenn er dem nicht bald ein Ende setzte, würde es ihn innerlich zerreißen. Noch immer lag dieses aufgesetzte Lächeln auf seinen Lippen. „So... könnte man es auch sagen“, antwortete er leise und monoton. Die Verwirrung stand L ins Gesicht geschrieben, als Raito schweigend auf ihn zukam. Verwirrung. Bei L. Als hätte das allein diese ganze Situation nicht schon abstrakt genug gemacht. Wortlos legte Raito eine Hand auf Ls Wange und zog ihn näher zu sich. Dann schloss er die Augen und küsste ihn. ... Er spürte keinen Widerstand. Ls Lippen waren rau und aufgerissen, wie er es vermutet hatte. Als er jedoch begann leicht die Lippen auf denen des Anderen zu bewegen, schmeckte der Kuss plötzlich süß und das bebende Gefühl in Raito verschwand. Nein, es war noch da. Aber im Moment spürte er es nicht. Alles was er spürte, war wie sich Ls Hände wenige Augenblicke später schmerzhaft in seinen Rücken gruben. Und für den Bruchteil einer Sekunde schien die Welt still zu stehen. Ihre Lippen lösten sich und ihre Blicke trafen sich. Und da war er. Der bittere Nachgeschmack. Ls Blick war leer. Und Raito war sich nicht sicher wie lange er ihm standhalten konnte. „Kira.“ Nur ein Hauchen waren diese beiden Silben, die lang gezogen und doch so klar über Ls Lippen kamen. Raito spürte seinen Atem auf der Haut. Er war noch viel zu nah. Und auch das ekelhafte Gefühl in der Magengrube war wieder da. Und genau in diesem Moment wusste er es. Innerlich schrie er auf und lachte über sich selbst. Nein, das war nicht das Gefühl von Macht. Ganz und gar nicht. Kraftlos sackte Ls Körper in seinen Armen zusammen. Regungslos stand Raito da, blickte auf die Schwärze die sich vor ihm erstreckte und hielt L fest. Er schluckte schwer und legte die Hand auf Ls Hinterkopf, ließ die Finger sanft durch das zerzauste Haar fahren. Er hatte es gewusst. Nun kam das ironische Lachen doch nach draußen. Raito schnaubte. Natürlich hatte er es gewusst. Er hatte es die ganze Zeit schon gewusst. Er war ein Genie. Er hatte gewusst, dass Raito Kira war, aber warum...? Lautlos bannte sich eine Träne ihren Weg über Raitos Wange. „Du hast gewonnen,... L...“ http://i111.photobucket.com/albums/n148/Ansuchi/Justice8.jpg [=Illustration] ~*~ „L Lawliet. Herzattacke. Stirbt am xx. November 20xx um 23:00 Uhr während einem Kuss mit Yagami Raito im menschenleeren Park in der Nähe von xxx. Schmerzlos.“ ~*~ „Herzlich Willkommen zu den News. Der Fall Kira: Heute vor einem Jahr wurde die Leiche des womöglich letzen Opfers des mysteriösen Serienmörders Kira gefunden. Die Morde hatten anschließend abrupt aufgehört, doch wer sich letztendlich hinter dem Namen Kira verbarg wurde bis heute nicht herausgefunden...“ ~*~ The End ~*~ Nachwort: Wenn es euch gefallen hat, lest doch bitte auch meine anderen DN-FFs. Als Autor freut man sich über Lob und konstruktive Kritik gleichermaßen. Feedbacks sorgen für den nötigen Ansporn weiterhin zu schreiben. Wenn ihr also eine FF mögt, dann teilt das bitte auch mit! ^___^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)