Starcrossed von Reian (A bittersweet symphony of life and death and love ...finished...) ================================================================================ Kapitel 3: May today become the day ----------------------------------- Eigentlich hatte ich die FF schon aufgegeben, aber Tribe´s Kommentar hat mich dazu gebracht, die Story doch noch zu Ende zu bringen. Also vielen lieben Dank an dich! Charaktere gehören natürlich nicht mir (außer Akito), die Handlung ist frei erfunden und ich krieg natürlich auch kein Geld hierfür. Wars das? Glaub schon... -------------------------------------------------------------------------------- Lieber Shinya. Ich hoffe, du kannst mir vielleicht irgendwann verzeihen, dass ich einfach so gegangen bin. Glaub mir, es fällt mir nicht leicht, dich allein zu lassen, denn ich weiß genau, wie du dich fühlst. Und doch kann ich nicht anders. Ich halte es einfach nicht mehr aus. Er hat mir gesagt, dass er heiraten wird, weißt du? Diese Leere in meinem Herzen, ich kann sie nicht mehr ertragen. Eines möchte ich dir noch sagen, und es mag dir jetzt unpassend erscheinen, aber ich wünsche mir, dass zumindest du glücklich wirst. Du darfst nicht aufgeben, denn im Gegensatz zu mir besteht bei dir noch Hoffnung! Rede mit ihm! Tu es für mich und behalte mich bitte in guter Erinnerung. Alles Liebe, Ryutaro. Ich konnte es nicht fassen, was ich da las. Ich wollte es nicht glauben, was er getan hatte. Und ich wollte weg, weit weg von hier, von diesem Ort, an dem mich jeder Mikrozentimeter an ihn erinnerte. Ohne weiter auf Akito zu achten, der immer noch auf seinem Stuhl saß und ins Leere starrte, riss ich die Zimmertüre auf, rannte den Gang entlang, die Treppe hinunter und verließ fluchtartig das Haus. Auf einer Bank vor dem Gebäude ließ ich mich nieder. Die Gedanken in meinem Kopf überschlugen sich, Erinnerungen an Ryutaro vermischten sich mit der Vorstellung, wie man seinen leblosen, schmächtigen Körper weggebracht haben musste, sein liebevolles Lächeln, seine totenstarre Miene, sein herzliches Lachen, sein Mund für immer geschlossen. Ich wollte laut schreien, die gläserne Eingangstür zertreten, irgendetwas tun, damit der Schmerz nachließ, der mein Herz beinahe zu zerreißen schien. Für einen kurzen Augenblick flackerte das Bild meiner Rasierklinge vor meinem geistigen Auge auf. „Es ist so leicht, so leicht, deinen Schmerz zu lindern...“, flüsterte die teuflische Stimme in meinem Inneren mir zu, aber ich schüttelte nur mit dem Kopf. Ich konnte es nicht mehr tun, durfte es nicht mehr tun. Nach dem, was Ryu getan hatte, kam ich mir so dumm vor, meine Sorgen so unbedeutend. Ich hatte noch eine Chance, Ryutaro hatte Recht. Ich hatte noch nicht mit ihm geredet. Aber anstatt zu meinen Gefühlen zu stehen, war ich immer nur davor geflohen, hatte mich selbst verletzt und mir eingeredet, dass dies die einzige Möglichkeit wäre, meine Sehnsüchte zu stillen. Und Ryu hatte sich jedes Mal meine Gejammer anhören müssen, obwohl es ihm selbst so viel schlechter ging. Er hatte den Kampf um seinen Geliebten verloren, aber ich hatte noch nicht einmal gekämpft. „Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah...“ Mit einem einzigen, lauten Schrei brachen nun all meine Gefühle aus mir hervor, Trauer, Selbsthass, Liebe, Angst. Und Tränen, endlich spürte ich Tränen meine Wangen hinab laufen. Ich sank auf die Knie, mein Gesicht in meinen kalten Händen vergraben und weinte. Saß nur da und weinte. Das salzige Nass der Tränen vermischte sich mit dem kalten Regen, der immerfort erbarmungslos auf mich herab prasselte. Ich weiß nicht, wie lange ich so dort gesessen bin, schutzlos den Blicken hunderter Passanten ausgesetzt, klitschnass bis auf die Knochen und doch fühlte ich mich, als ich mich schließlich doch dazu durchringen konnte, aufzustehen, irgendwie besser. Als hätte der Regen all meine schlechten Gedanken hinweggewaschen und meine reine Seele zurückgelassen. Ohne zu denken, wohin ich gehen sollte, lief ich einfach los, meine Füße bewegten sich wie von selbst. Häuser, Menschen, alles schien an mir vorbeizuziehen und ich nahm es doch kaum war. Ich wusste jetzt, was ich zu tun hatte, ich hatte eine Aufgabe, die ich unbedingt erledigen musste. Ryu hatte mir gesagt, was ich zu tun hatte, und ich konnte ihm seinen letzten Wunsch wohl kaum verweigern. Ich würde mich jetzt nicht mehr verkriechen, sondern endlich offen und ehrlich zu meinen Gefühlen stehen. Ich würde dir sagen, was ich schon so lange für dich empfand. Ich würde dir sagen, wie sehr es mich verletzte, dich immerzu mit einem anderen zu sehen. Nur an das, was danach sein würde, verschwendete ich keinen Gedanken mehr. Zu oft hatte ich das Für und Wider eines solchen Geständnisses abgewogen, hatte mir ausgemalt was sein würde, was deine Antwort für Folgen haben könnte. Und diese Überlegungen hatten mich dazu gebracht, es dir nie zu sagen. Als ich schließlich in meiner Wohnung angekommen war, ging ich als erstes ins Badezimmer, nahm die Rasierklingen aus dem Schränkchen und versenkte sie im Mülleimer. Egal, was nun folgen würde, diese Teile würde ich nicht mehr brauchen. Und um ganz sicher zu gehen, brachte ich den Müllbeutel gleich nach unten zum Container, von dem ich wusste, dass er noch heute geleert werden würde. Zurück in meiner Wohnung atmete ich ein, zwei Mal tief durch, dann nahm ich den Telefonhörer in meine zittrigen Hände und tippte langsam eine Nummer hinein. „Bitte sei da“, flüsterte ich, denn ob ich noch einmal den Mut aufbringen würde, dich anzurufen, wusste ich nicht. Nach ein paar Sekunden, die mir jedoch wie eine Ewigkeit erschienen, erklang endlich deine schöne Stimme und sofort merkte ich, wie ich mich innerlich anspannte. „Hallo...?“ „Ich bins..Shinya.“ Meine Stimme zitterte ein wenig, als ich weitersprach. „Können wir uns treffen? Ich muss dir unbedingt etwas sagen...“ ~ The Final ~ -------------------------------------------------------------------------------- Eigentlich hatte ich das Ende ein bisschen anders geplant, aber während ich dieses Kapitel geschrieben habe, dachte ich mir, dass das, was ich vorhatte, definitiv zu schnulzig gewesen wäre. Ob es für Shinya und X gut ausgeht, wer weiß? Aber dadurch, dass Shinya endlich aufhört, vor seinen Gefühlen wegzulaufen, glaube ich schon, dass die Story ein Happy end hat. ;-) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)