Heilloser Romantiker von Pansy ================================================================================ Kapitel 36: Kapitel 36 ---------------------- Kapitel 36 /Drei Tage sind nun vergangen, in denen du mir Zeit gabst, über mich und meine Ängste nachzudenken. Die Arbeit brachte mir ein wenig Ablenkung, bewerkstelligte, dass ich wieder einmal etwas anderes sah als dich und mich… Ein wenig Abstand, auch wenn dieser nur für einen Moment unseres ganzen Lebens war, war vielleicht das, was ich gebraucht habe, selbst wenn ich dies nicht für möglich gehalten hatte. Mein ganzes Denken richtete sich auf das neue Projekt unserer Firma und ständig kamen neue Ideen und Änderungen herein, die ich umsetzen sollte. Es machte Spaß, mich in meine Aufgabe zu vertiefen, insbesondere weil ich die zufriedenen Gesichter sah, die meiner Arbeit Respekt zollten. Mein Tun wurde gewürdigt und ich selbst bin ebenfalls zufrieden mit mir. Ich kann stolz auf das sein, was ich geleistet habe… Am Samstag ist bereits der erste Advent und ich möchte voller Selbstachtung meinen Eltern gegenübertreten. Sie sollen sehen, dass ich mich auch ohne ihre Unterstützung in der Welt zurechtfinde. Dir, mein Liebster, habe ich dies alles zu verdanken. Du hast mir die Augen geöffnet und dafür werde ich dich auf ewig lieben. Aber am meisten freue ich mich darüber, dass dein Gesicht wieder dieses freche Grinsen ziert, das dich einfach zu dem Menschen macht, den ich seit unserer ersten Begegnung schätze. Damals waren wir noch Kinder, doch an meiner Achtung dir gegenüber hat sich nichts geändert. Ich möchte ebenso stark werden, damit ich etwas auf dieser Welt bewirken kann. Vielleicht kann ich meine Eltern davon überzeugen, dass die Liebe zu einem Mann keineswegs absurd und widerlich, sondern genauso rein ist wie ihre eigene. Vielleicht vermag ich einen kleinen Schritt zu tun, der die Menschen dazu veranlasst, toleranter zu sein und einmal von ihren starren Vorstellungen abzusehen. Vielleicht bin ich ja wirklich der Schlüssel zu der kleinen Tür in ihrem Denken, die sie fest verschlossen halten und bei der sie sich partout dagegen wehren, ihr zu nahe zu kommen. Ich bin euer Sohn und wenn es einer schafft, euch von der Echtheit unserer Liebe zu überzeugen, dann bin ich es. Ich habe euch bereits vergeben, denn das Leben ist zu kurz, um euch auf ewig anzuklagen. Ein letztes Mal, oder sogar das erste Mal als akzeptierter homosexueller Sohn möchte ich eure Liebe spüren. Es ist ein harter Weg, den es zu beschreiten gilt, aber ich werde mich mit den Steinen messen, die sich vor mir auftun werden. Ich bin in meinem Denken so weit gekommen, jetzt werde ich nicht mehr kehrtmachen und mich vor den neuen Hindernissen verstecken. Es gibt eine Person, die mich in allem unterstützt, und das ist mehr als viele von sich behaupten können. Dies ist der Grund, weshalb ich kämpfe. Um seinet- und um meinetwillen!/ Durch das spiegelnde Glas des Fensters beobachtete Rick den blonden jungen Mann, der wild mit einer Rolle Geschenkpapier kämpfte. Immer wieder flogen missvergnügte Worte durch den Raum mit anschließenden Seufzern, durch das sich der silberne Kerzenständer auch nicht einpacken ließ. Ein amüsiertes Schmunzeln legte sich auf die Lippen des Dunkelhaarigen, der noch einen letzten Blick aus dem Fenster warf und sich dann Joe zuwandte. „Hätte ich nicht was nehmen können, das mehr einem Quader gleicht?“, fluchte der Größere weiter munter vor sich hin. „Stop! Nicht bewegen! Behalte dir genau diesen grimmigen Gesichtsausdruck, bis ich…“ Rick griff sich in die Hosentasche und zog ein kleines schwarzes Gerät hervor. Flink drückte er zwei, drei Tasten, bevor er das kleine Objektiv der Camera, die in sein Handy integriert war, auf seinen Freund hielt. Bevor er ihn ablichten konnte, stöhnte er laut auf. „Ich sagte doch, du sollst stillhalten.“ „Anstatt sich über mich lustig zu machen, könnte sich der feine Herr einmal dazu herablassen, mir zu helfen“, brummte Joe. Ein leises Klicken begleitete das mürrische Grummeln des Größeren. „Komm’ sofort her!“ Lächelnd schob Rick sein Handy zurück in seine Tasche und funkelte seinen Freund an. „Und dann?“, fragte er betont ernst. „Dann benetze ich deine Haut mit Küssen und entführe dich in eine Sphäre, der du nicht mehr entfliehen möchtest.“ „Jaja und nebenbei sucht deine Hand nach meinem Handy, um das Bild zu löschen. Kommt gar nicht in Frage.“ Resigniert ließ sich Joe ins Sofa sinken. „Hilfst du mir endlich oder nicht?“ „Ich frage mich, warum du solche Schwierigkeiten damit hast.“ Während Rick den bösen Blick gekonnt übersah, der an seiner Gestalt haftete, kniete er sich auf den Boden und begann abzumessen, wie groß in etwa das Stück Geschenkpapier zu sein hat, um den Kerzenhalter gerecht zu verpacken. „Kann ja nicht jeder so geschickt sein wie du“, knurrte Joe doch noch. „Wenn man dich so hört und betrachtet, sieht man rein gar nichts mehr von dem Joe, der mir den Kopf gewaschen hat.“ Rick hielt im Zerschneiden des Papiers inne und sah seinen Freund an. „Du magst vielleicht keine Geschenke einpacken können, doch du hast andere Qualitäten.“ Aus dem verdrießlichen Gesichtsausdruck wurde mit einem Mal ein süffisanter. Indem er sich mit beiden Armen abstützte, richtete sich Joe auf und erwiderte den Blick mit einem Glanz, der pures Feuer und wildes Wasser zugleich zu sein schien. Als sich in Ricks Körper die erste Regung bemerkbar machte, wandte er seine Augen von seinem Freund ab und widmete sich angestrengt der Arbeit, die ihm ’höflich’ aufgetragen worden war. Mit einer Hand strich er das Papier glatt und hielt es fest, dass es sich nicht wieder zusammenrollen konnte, mit der anderen griff er nach dem Kerzenhalter und legte ihn behutsam darauf. Aus den Augenwinkeln sah er, wie Joe immer näher kam und die Wärme in ihm wurde allmählich gewaltiger. Der Blonde vermochte eine Leidenschaft in ihm zu wecken, die einfach alles Erdenkliche überstieg. Die Finger des anderen berührten ihn noch nicht einmal und doch spürte er sie schon auf seiner Haut. Wie sehr er diesen Menschen liebte… konnte gar nicht in Worten ausgedrückt werden. Sein gesamtes Sein wollte von ihm berührt werden, von ihm liebkost und verwöhnt werden. /Man hegt bald den Anschein, als ob zwischen uns nichts vorgefallen sei; dass nie ein tiefgründiges Gespräch stattgefunden habe, das eine ganz andere Seite an dir gezeigt hat. Du wirst nur vollkommen ernst, wenn es die Lage erfordert, ansonsten lebst du lieber ein wenig unbeschwerter in den Tag hinein, womit du deine Gefühle besser unter Kontrolle hast als ich. Trotz der Leichtigkeit, die du des Öfteren innehast, bist du beherzt und trägst Sanftmut und Einfühlvermögen in dir… Ich spüre deinen Atem in meinem Nacken und obwohl du merkst, wie angespannt mein Körper ist, berührst du mich nicht. Das ist wie eine besinnliche Qual, die du mir aufbürdest. Dich hinter mir zu wissen erlöst mich teils von meiner Angst, die mir noch immer innewohnt. Ich glaube, es wird noch viel geschehen, was unsere Liebe herausfordert… Aber nun kniest du hinter mir und wartest darauf, dass ich mich geschlagen gebe./ „Du kannst noch eine Stunde so verharren und doch werde ich mein Handy nicht herausrücken“, meinte Rick ohne mehr als seine Kiefer zu bewegen. Es war wirklich nicht leicht, dem Drang zu widerstehen, sich an Joe anzulehnen und somit endlich die geringfügige Distanz zu eliminieren, die in der Tat eine quälende Note hatte. „Wir werden sehen, wer von uns beiden gewinnt.“ Bei jeder Silbe streifte Joes Atem Ricks Hals wie eine scharfe Klinge, die sich genüsslich in die Haut grub. Die feinen Härchen an dieser Stelle richteten sich nach und nach auf und zeugten von der Erregung, die er bemüht unterdrückte. Er wollte Kontrolle über seine Gefühle erlangen und dazu gehörte auch, nicht dem kleinsten emotionalen Anstoß nachzugeben. /Ich nehme die Herausforderung an, auch wenn ich dabei halb verrückt werde. Dich mir so nah zu wissen und doch nicht mehr spüren zu dürfen als deinen warmen Atem ist eine Tortur. Breitet sich in deinem Körper die Hitze ebenso schnell aus wie in meinem? Ersehnst du genauso deine Hände über mich gleiten zu lassen wie ich es mit meinen bei dir gerne tun würde? Würdest du deine Lippen auch gerne auf meine pressen? – Gott, wie ich das jetzt gerne tun würde! Deine sanften Lippen unter meinen spüren, die sich immer fordernder um mich bemühen… / Ricks Atmung beschleunigte sich und er kniff seine Augen fest zusammen, um seine Position nicht aufzugeben. Immer wilder pochte sein Herz und er vermochte es nicht zu besänftigen. Joe war keine fünf Zentimeter von ihm entfernt und doch schien der Abstand folternd wie tausende von Kilometern zu sein. Allmählich glaubte Rick, die Luft begänne zu vibrieren und vor Spannung elektrisierend zu werden. /So nah… du bist mir so nah… Wie lange kann das ein Mensch nur ertragen?... Ich spüre, wie mein Körper selbständig werden möchte, um dem Drang in mir endlich nachzugeben, aber solange ich noch wenigstens teils Herr meiner Gedanken bin, werde ich dies nicht zulassen! Nicht noch einmal werde ich dermaßen schwach sein, nein, ich kämpfe!/ „Du lernst ziemlich schnell“, kam es gebrechlich über Joes Lippen. /Du hast ebenso Mühe dich zurückzuhalten wie ich und das macht mich stark, so wie du es möchtest… Die Wellen, die in mir tosen, werden immer höher, aber ich muss sie im Zaum halten… ich muss…/ „Deine Lehren sind eben sehr effektiv“, presste Rick hervor, die Augen lediglich zu schmalen Schlitzen geöffnet. Der Raum vor ihm glich einer verschwommenen Silhouette, die ständig ihre Form veränderte. Sein gesamtes Umfeld schien mit ihm zu beben. „Der Meister sollte sie nur selbst einhalten können“, meinte der Blonde, während seine Finger bereits zitternd nach Rick tasteten. Bevor sie jedoch mit dem jungen Mann vor ihm in Berührung kamen, wurden sie wieder zurückgezogen. … … „Ich kann nicht mehr, ich halte das nicht aus!“ Er hatte seinen Satz nicht einmal beendet, da schlang er seine Arme bereits um den Kleineren und zog ihn fest an sich und vergrub sein Gesicht in dessen Nacken. Sofort hauchte er ein paar wilde Küsse auf Ricks Hals und sog anschließend den Duft, den dieser verströmte tief in sich ein. „So ist’s viel besser“, fügte er leise an ohne dabei seine Lippen von der erhitzten Haut unter ihnen zu nehmen. Die Wellen peitschten an die Felsen, die Rick gedanklich errichtet hatte; die steinigen Brocken wurden unter einer meterhohen Welle begraben und sein Drang, Joe intensiver zu spüren, war mit einem Mal unwiderstehlich. Seine ganze Gegenwehr wurde mit einem Schlag unschädlich gemacht, so groß sie gerade noch gewesen sein mochte. Nichts auf der Welt konnte ihn jetzt noch aufhalten, sich seinem Instinkt hinzugeben und in dem Rauschen des Meeres zu versinken. „Der Sieg ist mein“, lächelte Rick und drehte seinen Kopf, um Joe in die Augen sehen zu können, die vor Leidenschaft funkelten. Der Blonde schloss langsam seine Lider und brachte dabei seine Lippen ganz nahe an die von Rick. Noch immer lächelnd umschloss der Dunkelhaarige sie und forderte seinen Gewinn ein, der ihm in keinster Weise verwehrt wurde. /Derart schön könnte das Leben immer sein. Wir küssen uns, wir schmecken einander und nichts stört unser Beisammensein…/ „Und nun packst du fertig ein“, keuchte Joe irgendwann an Ricks Mund. Frech zwickte er ihm in die Seite, so dass der Dunkelhaarige ein wenig auffuhr. „Du hast hohe Ansprüche“, hauchte er zurück und holte sich noch einen kurzen Kuss ein, bevor er sich abwandte und die Bescherung anblickte, die der Blonde bei seinen vergeblichen Einpackversuchen hinterlassen hatte. Überall lagen Papierfetzen herum oder sogar große Stücke, die aber mehr zerknittert waren als alles andere. An einer Seite des Tisches, nämlich genau vor ihm, lag das Stück, das er feinsäuberlich abgeschnitten hatte, noch immer brav da mit dem Halter darauf. Behände faltete er es links und rechts, riss nebenbei ein paar Tesastreifen von der Rolle und nach wenigen Augenblicken schon war er fertig. „Genau deshalb habe ich schon immer dich die ganzen Geschenke einpacken lassen. Hehe, weißt du noch, wie entsetzt du warst, als ich dir das zu deinem achtzehnten Geburtstag überreicht habe? Ich konnte ja dich schwer das verpacken lassen, was du bekommen solltest. Als du den Haufen Klebeband sahst, der das blaue Papier kaum noch vorlugen ließ, schütteltest du nur noch den Kopf. Doch irgendwann begannst du zu grinsen und meintest, dass ich mir eine Freundin zule-“ Mit einem Mal verstummte der Größere. Hatte Rick ihn denn da bereits geliebt? Darauf wusste er keine Antwort. Sanft strich er dem Menschen vor sich durchs Haar. „Es tut mir leid, manchmal rede ich schneller als ich denke.“ „Stimmt, ich wünschte dir eine Frau, damit sie dir zeigt, wie man Geschenke gerecht einpackt, vor allem ansehnlich.“ Rick lehnte sich zurück an die Brust seines Freundes. „Bei mir wolltest du das nie lernen, obwohl ich dir alles haarbreit erklärte… immer und immer wieder, bis es mir selbst zuwider war.“ Leise lachte er auf. „Irgendwann nahm ich dein Bitten und Flehen, ich solle dir ein weiteres Mal helfen, stumm hin und tat wie mir geheißen. Ich nahm sogar all deine Anweisungen ohne Widerbatt in Kauf und ich sage dir, manchmal hätte ich dir dein Befehlsgehabe gerne heimgezahlt.“ „Wir haben wirklich schon viel erlebt.“ „Ja, das haben wir.“ „Dass wir mal zusammen sein werden, hätte ich niemals vermutet.“ „Manchmal hält das Schicksal eben anderes parat als man denkt.“ „Seit wann empfindest du eigentlich mehr für mich?“ Immer wieder fuhr Joe mit seiner Hand durch Ricks Haar. Eine Eigenart, die er schon seit einigen Jahren vollführte und von der er nicht sagen konnte, wann sie zu einem Teil von ihm geworden war. Er liebte die Weichheit der haselnussbraunen Strähnen einfach, so dass seine Finger bald schon selbständig durch sie hindurch glitten. „Ich saß einsam in einer Hütte am See in der Nähe des Waldes und dann kam ein junger Mann von neunzehn Jahren daher. Voller Ehrlichkeit sah er mir in die Augen und beteuerte, dass es ihm egal sei, auf wen ich stünde, ihm bedeute unsere Freundschaft viel mehr. Und genau in diesem Augenblick wusste ich, dass mein Herz viel mehr für diesen Mann empfindet.“ Langsam und stetig hob sich Ricks Brust, in einem vertrauten Gleichklang mit Joes. Sehr genau sah er seinen Freund vor sich, wie er seine Hand nach seinem Kopf ausstreckte, wie seine Finger durch sein Haar wuschelten genau so wie sie es jetzt taten. „Dir stand die Trauer ins Gesicht geschrieben… Als ich von meiner Mutter erfahren hatte, was vorgefallen war, lief ich gleich los, um dich zu suchen. Niemand wusste, wo du stecktest, /Deinen Eltern war das völlig gleichgültig…/ aber ich hatte zwei Orte parat, wo du sein könntest. Ich rannte den ganzen Weg nach Histerian zu unserem Baum, doch dort konnte ich dich nirgends finden. Obwohl ich völlig außer Atem war, rannte ich weiter zum See und dort sah ich dich schon aus der Ferne sitzen. Ich brauchte eine Weile, bis ich die letzten Meter zu dir schritt, denn erst zu diesem Zeitpunkt dachte ich darüber nach, weshalb du dort saßt, so ganz allein… Irgendwie hatte ich immer geahnt, dass du nicht auf Frauen stehst, doch ich dachte dennoch, dass dir einfach noch nicht die Richtige über den Weg gelaufen war… Als ich zu dir in die Hütte stieg begriff ich, dass ich mir dieses Denken immer nur eingeredet hatte, da ich tief in meinem Inneren wusste, dass du Männern den Vortritt gabst. Du hast es nie erwähnt, doch allein schon deine heimlichen Blicke, die du den Jungs beim Basketball spielen zugeworfen hast, hatten dich verraten… Gewiss habe ich das registriert, doch schon damals war es mir egal gewesen. Ich sah nie etwas Ungewöhnliches dabei… Und in dem Moment, wo ich dir in der Hütte gegenüberstand, wusste ich, dass es mir auch zukünftig einerlei sein würde, auf welches Geschlecht du stehst.“ „Dass ich auf dich stehe, kam dir dabei nie in den Sinn?“ Für ein paar Minuten blieb der Blonde stumm, schloss währenddessen die Augen und legte seinen Kopf auf den seines Freundes. „Seltsam, nicht wahr?... … Ich bin dir hierher gefolgt, wollte dir ein guter Freund sein, aber an Liebe habe ich dabei nie gedacht. Bis auf Julia hatte ich in dieser Zeit auch keine Beziehung, wobei man bei ihr auch von keiner sprechen kann, weil du da bereits einzig in meinem Verstand vertreten warst… und doch hatte ich in den zwei Jahren unsere Verbindung zwar für eine tiefe, aber dennoch ’einfache’ Freundschaft gehalten.“ „Es war für dich ein Schock… Als du mich an die Wand drücktest und mich das erste Mal küsstest, konnte ich die Verzweiflung in deinen Augen lesen.“ „Solche Gefühle waren mir fremd und ich hatte kein Ventil für sie… Ich musste deine Lippen spüren, denn alles in mir sehnte sich nach ihnen. Dieser Drang wurde in mir so stark, dass ich mir einfach nahm, was ich begehrte…“ „Und dann dachtest du, dass ich nicht dasselbe empfinden würde, obwohl ich mir solch eine Berührung schon so lange gewünscht hatte… Manchmal ist das Leben schon paradox.“ Darauf erwiderte Joe nichts mehr, sondern hielt Rick einfach weiter in seinen Armen. Er genoss die Unbeschwertheit, die nicht alltäglich war, und war sich indes durchaus bewusst, dass sie nicht ewig währen würde. Das Wochenende würde ihnen zeigen, welche Barrieren es zu überwinden galt. Aber nicht nur Ricks Eltern würden ein Hindernis darstellen, wobei er dabei insbesondere an Ricks Vater dachte, sondern es würde immer wieder Anfeindungen durch die Gesellschaft geben. Es gibt Normen und unausgesprochene Gesetze, von denen manche Menschen einfach nicht abweichen können. Und solange Intoleranz und Verschlossenheit gegenüber Neuem und gleichzeitig Altem auf der Erde waltet, werden sie sich immer wieder Konfrontationen gegenübersehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)