von Delhi nach New York von manney (at the beginning with you) ================================================================================ ... wird zur Lüge ----------------- ich weiß, ich weiß, ich hab im letzten kapitel versprochen, es würde schneller gehen, ich wollte gleich 2 kapitel hintereinander hochladen, das ging aber nicht, weil ich mit dem kapitel was schon fertig war, SEHR SEHR SEHR unzufrieden war... ich bitte untertänigst um verzeihung, besonders bei tschiggita16... die freut sich immer so sehr, wenn was on kommt und ich hab sie solange hängen gelassen, verzeihung!!! ich hoffe du magst es,... ich hoffe alle mögen es :D von Delhi nach New York Kapitel 23 ... wird zur Lüge Ehe sie sich unbemerkt davonstehlen konnte, stand Chiaki schon neben ihr und angelte sich über die Theke gebeugt ein Glas und eine Wasserflasche. Er schwieg. Etwas verwirrt betrachtete Marron sein Seitenprofil, starrte ihn schon fast an. Die ganze Zeit hatte er versucht ein vernünftiges Gespräch mit ihr zu führen, doch Miyako schirmte sie immer ab. Doch nun, wo er die Gelegenheit dazu hatte, sagte er nichts und trank zwischendurch von seinem Wasser. Eben noch wollte sie flüchten und dem jedoch unausweichlichen Gespräch entkommen, machte sie nun keine Anstallten mehr zu gehen, sondern wartete auf eine Reaktion Chiakis. Doch dieser war stocksauer. Seine Mutter hatte ihn gerade angefahren, dass er das Problem mit Marron endlich aus der Welt schaffen solle. Er? Er hatte es versucht, sich sogar eingeredet, er wäre verliebt, war zu der jungen Halbamerikanerin gegangen mit einer Rose, mit einer Entschuldigung, die überhaupt nicht notwendig war, weil dieses Mädchen als Herz nur einen kalten Stein besaß und ihn hatte abblitzen lassen und noch die Dreistigkeit besaß sich von Miyako verleugnen zu lassen. Aber er war mal wieder Schuld. Es hatte ihn schon die ganze Zeit gestört, dass man ihm Vorwürfe machte, aber seine Mutter hatte das Fass zum Überlaufen gebracht. Er würde nichts tun. Nichts mehr tun, denn an ihm lag es nicht. Er hatte nichts falsch gemacht, zumindest fast nichts. Und wenn sie ein Problem hatte, sollte sie doch anfangen zu reden! Er hatte sich, obwohl sie noch nicht einmal einen Monat hier war, oft genug zum Depp gemacht! Während er sich aber Hunderte von wahnwitzigen Gründen ausdachte, die ihn als Unschuldslamm hinstellten, bemerkte er nicht, wie die Zeit verging und er sich kontinuierlich Wasser nachfüllte und das Glas auch wieder leerte. Marron hatte, nachdem ihr bewusst wurde, dass sie Chiaki anstarrte, den Kopf abgewandt und schaute sich im Raum um. Chiaki schwieg. Gut, das konnte sie auch. Wenn er nicht mehr bereit war zu reden, musste sie sich damit abfinden. Schweigen war ja bekanntlich sowieso Gold. Dennoch musste sie sich eingestehen, dass die Worte in ihrem Mund sich stauten. Sie wollte soviel sagen, ihn beschimpfen und sich selbst entschuldigen, aber wenn er nicht begann und sie ignorierte, würde sie sicherlich nicht beginnen. Sie war ihrer Mutter in manchen Dingen doch ähnlicher als sie dachte. Denn Sturheit und Temperament hatte sie eindeutig nicht von ihrem Vater. Sie war so ein Hitzkopf, gestand sie sich ein, als Chiaki aufstand und in Richtung der Toiletten ging. Seufzend stand sie auf, schnappte sich ihre Tasche und ihre Skizzenmappe. Leicht geschockt, dass sie doch fast eine Viertelstunde schweigsam neben Chiaki ihre Zeit verplanscht hatte, beeilte sie sich zu den Fahrstühlen zu gelangen. Als Chiaki von der Toilette um die Ecke bog, blieb er abrupt stehen. Marron war weg. Sie war gegangen, dafür wischte hinter dem Tresen Alissa die Theke ab. Er setzte sich wieder auf den Hocker und schenkte sich noch ein Glas mit Wasser voll. „Wenn du weiter soviel Wasser trinkst, musst du gleich wieder auf die Toilette und vielleicht bin ich dann ja auch verschwunden!“, stichelte die alte, farbige Dame und ihre sonst so großen liebenswürdigen Augen schossen scharfe Blitze. „Du hast uns beobachtet?“, schlussfolgerte Chiaki monoton, bemühte sich gleichgültig zu klingen. „Beobachtet? Dann müsste ja irgendwas passiert sein, aber im Gegenteil, es wurde sich ausgeschwiegen! Chiaki, bring es ins Lot! Und zwar schnell, siehst du denn nicht, dass es Marron schlecht geht?“ Chiaki schaute Alissa nicht an. Nein, er würde nicht auf Marron zugehen. „Lass gut sein Alissa!“, seufzte er, stand auf und ging. Geschafft kam Marron im Loft an. Sie war müde, vom Schweigen, vom Tag, von der ganzen letzten Woche. Gemächlich streifte sie sich die Schuhe von den Füßen. Legte ihre Tasche auf die Kommode und trug sich ermattet zum Sofa. >Dieser Idiot.< Mit einem tiefen Seufzer plumpste sie in die weiche Ledercouch und legte sich gleich in die Waagerechte. >Dieser verdammte Idiot! Idiot, Idiot, Idiot!< Er war ein Idiot, weil er so nett zu Marron gewesen war, weil er mit Frauen ausschließlich das Bett teilte und keine weiteren Absichten hatte, er war ein Idiot, weil er sie geküsst hatte, weil er ein so guter Mensch war, weil... weil Marron ihn gern hatte – als Mensch, als Freund. Das war das ganze Problem. >Hör doch auf darüber nach zu grübeln, du dumme Gans!< Drei Stunden später wurde Marron wieder wach. Ihr war kalt, aber sie war voller Elan. Zuversichtlich stand sie auf und ging ins Bad, kämmte sich die Haare und band sie zu einem Pferdeschwanz zusammen, ging noch einmal auf die Toilette, um sich dann den Hut zu schnappen und das zu tun, was eine Frau eben tun muss. Reden! Schnellstmöglich ging sie zur U-Bahn-Station. Chiaki wohnte nah der Eastside. Miyako und sie waren einmal an seinem Apartment vorbei gefahren. Noch nie war sie dort gewesen, aber einmal war bekanntlich ja immer das erste Mal. Sie schlängelte sich durch die Menschenmasse. Alle wollten feiern gehen. Wo man hin sah waren Menschen in Partykleidung. Was wenn Chiaki gar nicht zu Hause war? Sie schüttelte energisch den Kopf. Er war zu Hause, er musste! Sie konnte nicht noch eine Nacht mit diesem Problem schlafen. Eine Dreiviertelstunde später stand sie – nach einigen kleinen Verläufen – tatsächlich vor Chiakis Wohnhaus. Fast schon ehrfürchtig betrat sie den Vorraum. Es war schon komisch, hier konnte man einfach so hineinspazieren, bei ihr war es immer zugeschlossen. Aber gut, nicht jeder Block New Yorks war gleich aufgebaut. Je näher sie dem großen Aluminium-Fahrstuhl kam, desto unsicherer wurde sie. Noch konnte sie umdrehen. Leicht tapsig stieg sie ein und im ersten Stock wieder aus, klingelte bei der erst besten Tür und wartete kurz. Hoffentlich erkannte man sie unter dem Hut nicht. Die Tür wurde geöffnet und es erschien eine leicht untersetzte, leicht rundliche Frau mit blau-türkisen Augen und braun-gräulichem Haar. „Ja?“, Marron hatte eher Ärger erwartet, schließlich klingelte irgendjemand um fünfzehn Minuten vor dreiundzwanzig Uhr. „Entschuldigen Sie bitte, aber hier wohnt ein Chiaki Nagoya, allerdings habe ich...“ „Chiaki?“, fragte die Frau leicht verwundert. „So ein liebes Mädchen sucht so einen Schürzenjäger?“, die Frau grinste breit. „Nun ja.....dritter Stock auf der linken Seite. Unfehlbar, nämlich der einzige, an dem kein Namensschild, oder Kränzchen hängt!“ Marron lächelte leicht: „Danke, und bitte entschuldigen Sie die Störung.“ „Kein Problem!“ Kurze Zeit später stand sie vor Chiakis Tür. Sie atmete noch einmal tief durch bevor sie klingelte. Es tat sich nichts. Sie klingelte noch einmal. Abermals war nichts zu hören. Entweder, er schlief, oder er war nicht da. Wenn er schlief konnte sie ihn Wachklingeln. Ein Versuch war es alle Mal wert. So drückte sie den kleinen Knopf immerzu, bis ein gequältes stöhnen und ein brummiges “Ich bin ja schon da“ vom Innenraum kam. Chiaki riss genervt die Tür auf und setzte schon zu Flüchen an, warum er so spät gestört wurde, stoppte aber abrupt als ihn unter dem blauen Hut das verdatterte Augenpaar von Marron anstarrte. Sie fühlte sich unwohl, als Chiaki mit freiem Oberkörper die Tür aufriss und keinen Ton sagte. Okay, sie war ja auch gekommen um zu reden. Sie schabte allen Mut den sie hatte zusammen und trat ungefragt in den Wohnraum ein. Sie musste mit ihm reden. „Chiaki...“ ihre Stimme kam ihr unheimlich schrill vor, „du bist der größte Idiot, den ich je gesehen habe! Was bildest du dir eigentlich ein, mich anzuschweigen? Du warst es, der mich geküsst hat, nicht ich! Und ich wollte unsere Freundschaft nicht gefährden, deshalb hab ich es Ruhen lassen wollen. Aber es ging nicht. Das ist aber auch alles, was du mir vorwerfen kannst. Für dieses ganze Problem bist du Schuld“, sie echauffierte sich im höchsten Maß und lief auf und ab. „Ich habe oft genug versucht mit dir zu reden, aber dein neues Wachhündchen hat ja eine Anti-Chiaki-Wall um dich herum aufgebaut. Und irgendwann verliere ich einfach...“ „Chiaki!“, flötete es mit süffisanter Stimme aus Schlafzimmergegend und hervor kam eine Sirene einer Frau nur mit einem Hemd bekleidet – von Chiaki, der ergeben seufzte. Jetzt würde Marron ihm eine Szene machen. Er sei ein ungeheures Arschloch, er meinte es mit ihr sowieso nicht ehrlich, ihre Wahl, sich von ihm abzunabeln war die Richtige gewesen. Sie wusste gar nicht was sie denken, geschweige denn sagen sollte. Es waren nur Millisekunden in denen ihr Gehirn auf Hochtouren arbeitete und jedes Gefühl versuchte genauestens zu analysieren. Eines war davon Eifersucht. Sie konnte sich in dem Moment nicht mehr selbst belügen, sie mochte Chiaki ebenso – auf diese ganz besondere Art und Weise. „Genau das meine ich!“, sie schaffte ein Lächeln, ein kleines, aber vermutlich sehr überzeugendes, denn Chiaki schaute sie unwissend an. >Los, lüg ihn an. Mach schon!< Ja, sie würde ihn anlügen, und es tat ihr weit mehr weh, als diese halbnackte Frau, die da an Chiakis Schlafzimmertür gelehnt war. „Es war eine Verwirrung, und es tat mir weh, denn schließlich...“ >Dumme Ganz, na sag schon irgendwas, was dich nicht verrät, was ihm nicht wehtut, was so grotesk einfach ist... Mach schon!< Abermals wütete diese kleine Stimme in Marrons Gedanken, die sie triezte, Chiaki mitten ins Gesicht zu lügen und sich selbst ebenso. Aber die Wahrheit würde noch tausend* Mal schlimmer sein, als die Lüge, die kleine Lüge, die doch niemandem Schaden würde, Chiaki nicht, ihr nicht... oder? „Es war mein erster Kuss, und es sollte jemand ganz besonderes sein!“, ihre Augen füllten sich mit Tränen. >Lüge, Lüge, Lüge.< Ihr Kopf hämmerte, ein immer lauter werdender Presslufthammer zertrümmerte ihre Schädelknochenplatte. *anin (capitan jess) ich hoffe du magst es so :) ja??? Chiaki schluckte hart. Das war das Problem? Es war ihr erster Kuss? Sie senkte den Blick gen Boden, suchte nach passenden Worten, während im Hintergrund diese kleine Partyschlampe auf ein Schäferstündchen mit ihm wartete. Er atmete tief durch und schob sich an Marron vorbei, nahm die Klamotten der Schwarzhaarigen zusammen und drängte sie hinaus zur Wohnungstür, was diese zwar nur unter Protest und Wiederwillen zuließ, gegen Chiaki aber keine Chance hatte. Noch einmal atmete er tief durch, nachdem er die Tür von außen geschlossen hatte und nun mit Marron alleine war. Er war wirklich ein Idiot gewesen. Natürlich hatte er Schuld, in jedem Punkt der Anklageschrift und schämte sich jetzt, dass er so einen Affenzirkus heute veranstaltet hatte. „Nein, nein...“, er klang besorgt, ehrlich betroffen und Marron hasste sich dafür Chiaki angelogen zu haben und ihm dadurch auch noch ein falsches schlechtes Gewissen zu machen. Er sah hilflos zu wie Marron immer noch nach den richtigen Worten suchte und wild mit den Armen gestikulierte, sich unwirsch auf und ab bewegte. Er schämte sich. Das arme Mädchen war so vollkommen unschuldig und wollte nichts weiter als einen Freund, einen guten Freund, und er benahm sich wie Don Juan. „Ich will einfach, dass wir wieder ganz unbeschwert mit einander reden können, Chiaki! Lachen, dass wir Freunde sind.“ Ungestüm nahm er sie in die Arme und drückte sie fest an sich. „Es tut mir so leid, Marron, bitte verzeih... aber...“, sie hörte seine Entschuldigung nicht mehr, versuchte nur nicht in Sturzbächen auszubrechen und ab und zu ein überzeugendes Lächeln abzugeben. Das Problem war gelöst. Aber die Lüge blieb! Was vorher nur ein Verschweigen war, war gerade zu einer Lüge geworden. musha.... das wars auch schon wieder :D danke für die aufmerksamkeit... hel lg manney Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)