Dreckige Wahrheiten von abgemeldet (Eine etwas andere Fußballfic...) ================================================================================ Kapitel 1: Dreckige Wahrheiten ------------------------------ Autor: AyaScythe Fandom: Fußball (nicht direkt RPS, aber es gehört zum Thema) Charaktere: ein beliebiger Fußballspieler; OC Rating: R Warnungen: hochgradige Homophobie, Kraftausdrücke & schwulenverachtende Ausdrücke, rohe Gewalt, Erniedrigung Zusammenfassung: Er war *dein* Spieler. Er war dein Idol, das Ideal, das du immer angestrebt hast – bis zu dem Tag, an dem du ihn Arm in Arm mit einem anderen Kerl in eine dunkle Seitengasse verschwinden sahst. Disclaimer: Die Story basiert komplett auf fiktionalen Charakteren. Evtl. Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen und Fußballspielern sind vollkommen zufällig und nicht beabsichtigt. Ich verdiene hiermit kein Geld, aber da mir hier ausnahmsweise mal alles gehört, könnte ich sogar welches verlangen. ;P A/N: Zuerst einmal möchte ich klarstellen, dass *keine* der unten dargestellten Auffassungen meinen eigenen entsprechen – ganz im Gegenteil!!! Es ist nur so, dass ich neulich mal echt wütend war und nicht wusste wohin damit. Also habe ich beschlossen ein bisschen Aggressionsbewältigung mittels Schreiben zu machen und mich dazu in die Gedankenwelt eines enttäuschten, homophoben Fußballfans zu versetzen. Außerdem war es als Experiment gedacht; so eine Art Gegenpol zu meinen anderen Fics, in denen es sonst immer um die Gefühlswelt der betroffenen Fußballspieler geht. Na ja... ist auf jeden Fall böse geworden. *Sehr* böse. ZARTBESAITETE SOLLTEN DAS HIER VIELLEICHT LIEBER NICHT LESEN. Dreckige Wahrheiten Wenn du ehrlich bist, dann fandest du ihn schon immer großartig. Vom dem Moment an, als er sich erstmals einen Namen in seinem Verein gemacht hat. Von dem Moment an, als sein Gesicht in allen mehr oder weniger bekannten Sportmagazinen aufzutauchen begann. Aber vor allem von dem Moment an, als du ihn zum ersten Mal spielen sahst und dachtest: Wow, der hat's echt drauf! Seitdem hast du seine rasante Karriere verfolgt. Zu Beginn mit vagem, verstecktem Interesse, später mit unverhohlener, aufmerksamer Begeisterung. Wenn sein Verein ein Spiel gewonnen hat, dann hast du dir in der Kneipe ein Bier zu seinen Ehren bestellt. Wenn er gelegentlich auf die Ersatzbank verdonnert wurde, dann warst du tagelang unausstehlich. Du hast dich für ihn gefreut und für ihn mitgeärgert. Du hast das Trikot mit seiner Nummer schon unzählige Male mit stolzgeschwellter Brust getragen. Du spielst sogar selbst Fußball und *er* war der Grund dafür, dass du überhaupt damit angefangen hast. Seit du ihn kanntest, wolltest du so sein wie er. Er war *dein* Spieler. Er war dein Idol, das Ideal, das du immer angestrebt hast – bis zu dem Tag, an dem du ihn Arm in Arm mit einem anderen Kerl in eine dunkle Seitengasse verschwinden sahst. Es war ja nicht so, als ob du nicht versucht hättest eine andere Erklärung zu finden. *Natürlich* hätte der Unbekannte weiß Gott wer sein können. Zum Beispiel ein betrunkener Bekannter/Kumpel/Verwandter, den er auf dem Weg nach Hause stützte. Doch die Hand, die einen Tick zu tief auf seinem Rücken ruhte, die viel zu große Vertrautheit und der andeutungsvolle Tonfall, in dem der andere sprach, machten es schwer irgendwelche Illusionen aufrecht zu erhalten. Aber selbst wenn die Situation nicht so offensichtlich gewesen wäre, bist du noch lange nicht blöd. Auch wenn du sonst nicht einmal unter vorgehaltener Pistole etwas mit "solchen" zu tun haben willst, erkennst du sie auf einen Blick. Wie könntest du sie auch übersehen? Selbst die, die sich nicht unverkennbar wie eine Schande für die Männerwelt aufführen, haben dieses bestimmte Etwas an sich. Diese... *Art*, die einem kalte Schauer den Rücken hinunterjagt und den Appetit verdirbt. Zum ersten Mal in deinem Leben hast du diesen Schauer nun auch bei jemandem empfunden, der dir wichtig war, und es war das widerwärtigste Gefühl, das jemals durch deine Eingeweide gefahren ist. All die Jahre hast du danach gestrebt ihm ähnlich zu sein – und jetzt das. Die Erkenntnis, dass er das repräsentiert, was du am meisten hasst, brachte deine ganze Weltordnung zu Fall. Du fühltest dich verarscht, gedemütigt bis zur Unerträglichkeit. Was würden deine Kumpel sagen, wenn sie wüssten, dass du all die Jahre einen kranken Perversen unterstützt hast? Dein langjähriger Held hat sich als eine Lüge entpuppt. Eine verdammte, dreckige, *schwule* Lüge und eine Schande für den deutschen Fußball. All die Werte, für die er stand – Männlichkeit, Stolz, Ehre – ebenfalls eine Lüge. Alles, was du je in ihm gesehen hattest, hat sich innerhalb eines Augenblickes in Luft aufgelöst. Und jetzt stehst du hier, in der gleichen düsteren Gasse, in der er neulich verschwunden ist, und wartest auf ihn. Du weißt, dass es das Beste wäre ihn der Presse und den Medien zum Fraß vorzuwerfen. Sobald du das tust, ist er die längste Zeit ein aufsteigender Fußballstar gewesen und er wird den Hass erfahren, der ihm zusteht. Doch irgendetwas in dir schreit nach mehr, nach einer *gerechteren* Lösung, denn selbst die Verachtung der ganzen Welt könnte deine persönliche Enttäuschung nicht wieder gutmachen. Du weißt noch nicht genau, was du eigentlich vorhast, aber du *wirst* heute Nacht etwas tun. Ihn zur Rede stellen vielleicht. Ihn zu einem Geständnis und/oder einer Entschuldigung zwingen. Ihn- Da ist er. Dein Puls beschleunigt sich, als du beobachtest, wie er die Bar verlässt und sich fröhlich von einem Mann verabschiedet. Es ist ein anderer als vor ein paar Tagen, aber das überrascht dich nicht – Leute wie er können den Hals doch nie voll kriegen. Genau wie du erwartet hast, steuert er direkt auf die Gasse zu. Die Hände in den Manteltaschen, ein gutgelauntes Lächeln auf den Lippen, schlendert er in die Passage hinein und bemerkt dich erst, als er fast in dich hineinläuft. Kurz zuckt er zusammen, wirkt überrascht. Dann kehrt das Lächeln auf seine Lippen zurück. "Uh... Entschuldigung, ich habe Sie gar nicht gesehen." Du antwortest nicht, starrst ihn lediglich an. Allein die Vorstellung, was dieser Kerl hinter verschlossenen Türen treiben muss, hinterlässt einen Cocktail aus kalter Wut und Übelkeit in deinem Magen: Schwänze lutschen, mit seinem Schwanz in der Scheiße anderer rumstochern, sich wie eine Schlampe anderen Kerlen unterwerfen. Bestimmt auch noch kleine Kinder belästigen, denn das machen die doch irgendwie alle, nicht wahr? "Äh, ist irgendetwas? Kann ich Ihnen irgendwie weiterhelfen?" Deine Frage ("Bist du wirklich eine perverse Schwuchtel?") bleibt dir im Halse stecken und deine Faust kollidiert unvermittelt mit seinem Kiefer. Das dumpf klatschende Pfmmp, das dabei entsteht, geht völlig in seinem überraschten Ächzen unter. Es fühlt sich gut an. *Gerechtfertigt*. Es gibt dir die Macht dich von ihm zu distanzieren und eine imaginäre, aber klare Trennlinie zwischen euch zu ziehen: Da bist du, hier bin ich – und ich bin bestimmt nicht wie du. Mit einem Mal weißt du, was du zu tun hast. Noch bevor er sich vom ersten Schlag erholen kann, drischst du erneut auf ihn ein, schwer, hart und mit all deinem Schwung. Er wehrt sich kaum. Natürlich liegt das daran, dass du ihn vollkommen überrumpelt hast, doch insgeheim weißt du, dass er auch unter normalen Umständen kein ernstzunehmender Gegner für dich wäre. Was soll man schon anderes von einer Tunte erwarten? Deine Fäuste regnen inzwischen gnadenlos auf ihn nieder, auf Bauch, Gesicht und überhaupt jeden Quadratzentimeter, den du erwischen kannst. Du schlägst, schlägst, schlägst, du bist so *wütend*, und beinahe wünschst du dir schon es irgendwo in seinem Körper knacken oder knirschen zu hören. Als das Geräusch nach einer weiteren Salve aus Fausthieben noch immer ausbleibt, hörst du für einen Augenblick auf um Luft zu holen. Sein Oberkörper sackt merklich in sich zusammen, er taumelt hin und her, kann sich erstaunlicherweise aber noch immer auf den Beinen halten. Für einen kurzen Moment glaubst du dasselbe trotzige Durchhaltevermögen in ihm zu erkennen wie sonst auf dem Fußballplatz. Es geht dir gegen den Strich, deshalb versetzt du ihm einem gezielten Tritt unter die Gürtellinie. Stöhnend geht er nun endgültig zu Boden, grotesk langsam, krümmt sich dort schützend zusammen wie ein Fötus in einem Mutterleib. Warum ist dir noch nie aufgefallen, wie erbärmlich er ist? Minuten scheinen zu vergehen, in denen nur dein atemloses Schnaufen und sein schmerzerfülltes Wimmern zu hören sind. Du beobachtest eine Weile, wie sich seine Brust schnell und in einem ungesunden Rhythmus hebt und senkt. Du hast noch nie jemanden gehasst, doch in diesem Moment wird dir klar, dass es das ist, was du für ihn fühlst: puren, blanken Hass. Mit einem Mal wünschst du dir, du hättest irgendetwas mitgenommen, mit dem du ihm noch mehr Schmerz zufügen könntest. Etwas Hartes, Spitzes oder Schweres. Oder alles zusammen. Leider hast du jedoch nicht daran gedacht, als du diese Nacht aus dem Haus gegangen bist. Deswegen musst du mit deinen Fäusten und Füßen vorlieb nehmen, die wieder beginnen deinem Frust Ausdruck zu verleihen. Normalerweise schlägst du keine Gegner, die schon am Boden liegen. Normalerweise hast du aber auch Gegner, die zumindest ein wenig deinen Respekt verdienen. Sein geschundener Körper macht sich gut unter deinen schweren Winterstiefeln. Du gibst besonders darauf Acht ihn am Brustkorb zu erwischen (immer in der Hoffnung es doch noch Knacken zu hören) und an seinen Beinen. Die Beine sind das Kapital eines Fußballers; mit etwas Glück wird er nie wieder einem Ball hinterherlaufen können. Du musst an das Autogramm denken, dass du vor ein paar Jahren von ihm ergattert hast und seitdem an der Pinnwand über deinem Schreibtisch klemmt, direkt in deinem Blickfeld. Bisher hast du es noch nicht über dich gebracht es zu entfernen, doch wenn du heute nach Hause kommst, wirst du es verbrennen. Das Trikot mit seiner Nummer auch. Am liebsten würdest du auch deine Erinnerung an ihn verbrennen und mit ihr die Scham und den Ekel diesen Mann einmal bewundert zu haben. Der Gedanke an all die verschwendeten Jahre schmerzt dich, verleiht dir noch einmal extra Schwung und Kraft für deinen letzten Tritt. Ein schwacher Laut jenseits von allem menschenmöglichen Schmerz kommt über seine Lippen und diesmal könntest du schwören es knacken gehört zu haben. Zufrieden lässt du von ihm ab. "Schwanzlutschende Missgeburt!" Du spuckst es ihm mit abgrundtiefer Verachtung entgegen – und ja, du spuckst auch tatsächlich *auf* ihn. Keuchend wirfst du ihm einen letzten abschätzigen Blick zu. Da liegt er, dein Superstar: Röchelnd und wehrlos, im Dreck, wo er hingehört. Ein schwaches Husten bahnt sich aus seiner Kehle, als er sich mühsam und unter größten Qualen auf die Seite rollt. Wie in Zeitlupe dreht er den Kopf, sieht zu dir auf. In den nächtlichen Schatten kannst du das erkennen, was einmal sein Gesicht war: Es ist jetzt nicht viel mehr als eine Anhäufung von dunklen Blutergüssen, aufgeplatzter Haut und Sturzbächen aus Blut. In seinen tränenden Augen (das linke schwillt allmählich zu) kannst du ein Kaleidoskop aus Emotionen ausmachen. Überraschung. Schmerz. Verständnislosigkeit. Blankes Entsetzen. Traurigkeit. Erkenntnis – und mit ihr sogar etwas, das nach Hass und Abscheu aussieht. Jedoch scheint sein Groll nicht so wirklich dir zu gelten. Vielmehr... sich selbst. Er wirkt auf eine krankhafte Weise schuldbewusst, wirklich, *wirklich* schuldbewusst. So als denke auch er, dass er es nicht anders verdient hätte. So als habe er all die Jahre nur darauf gewartet, dass jemand wie du kommen und ihm das geben würde, was ihm zusteht. Gut so, denkst du. In deinen Augen könnte er sich nicht schuldig genug fühlen für das, was er dir und all den anderen Fans da draußen angetan hat. Mitleid? Bedauern? Nicht bei dir. Nicht für ihn. Er wäre das nicht mehr wert, nicht nachdem du weißt, was er wirklich ist: Schwul. Dreck. Ein Superstar aus Scheiße. Energisch wendest dich du ab. Ohne noch einmal zurückzublicken machst du dich auf in die Richtung, aus der du gekommen bist. Du lässt ihn liegen. Irgendwer wird ihn schon finden und wenn nicht... dann kann dir das auch egal sein. Er ist ohnehin nichts mehr wert. Ja, wertlos. Ein Superstar aus Scheiße. Du hast ihn dazu gemacht. ~El fin.~ Uhhhm... *sieht sich nervös um* Ich bin unschuldig! *hides* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)