If you could come back and keep smiling von FrostLemon (Cloud x Aerith (After Advent Children)) ================================================================================ Kapitel 6: Kaa-san ------------------ Kapitel 6: Kaa-san Noch lange blickte die junge Frau auf den schnurrlosen Telefonhörer in ihrer Hand, wobei sie das Piep-Geräusch, das aus dem Hörer selber drang, schon gar nicht mehr richtig wahrnahm. Es diente als Zeichen dafür, dass ihr Gesprächspartner das Gespräch schon längst beendet hatte. „Was war das?!“ „Tifa, ich ruf dich später zurück!“ Clouds Worte hallten Tifa aber und abermals durch den Kopf, jedoch ohne, das sie sie richtig wahrnehmen konnte. …Warum hatte er einfach aufgelegt? …Hatte das etwas mit dem Motorrad zu tun, das sie plötzlich ganz leise im Hintergrund vernommen hatte? Verdammt!! Wütend beendete sie nun auch den Anruf, wodurch der Piepton endlich verstarb und stellte den Hörer wieder zurück in die Telefonstation. Ihr Gefühl sagte ihr, das Cloud wahrscheinlich auf Neraj gestoßen war, auch wenn sie sich nicht ganz so sicher war. Wenn sie so weiter darüber nachdachte, hätte sie sich wahrscheinlich jetzt am liebsten auf den Weg zu Cloud gemacht, aber… Sie wusste dass er die Dinge erst mal auf seine Art alleine regeln wollte. Außerdem hatte er versprochen, dass er sich melden würde, wenn er Hilfe braucht. Ja… sie musste ihm einfach vertrauen, auch wenn das im Moment sehr schwer fiel, da er im letzten Kampf gegen Neraj sehr schlecht abgeschnitten hatte, wenn sie denn an Clouds darauf folgenden Zustand dachte, mit dem er hier bei ihr aufgetaucht war. Aber… jetzt wusste er doch, worauf er sich bei seinem Gegner einließ, oder? Das spendete Tifa irgendwie Zuversicht. Ja, er wusste nun von Nerajs Können und dementsprechend würde er sich dann auf den folgenden Kampf vorbereitet haben… so hoffte sie zumindest. Unterdessen war in der Kirche, aus dem zerstörten Sektor 5 Alt-Midgards ein wahrer Albtraum für Cloud real geworden. Aeris hatte tatsächlich angefangen gegen ihn zu kämpfen, ganz wie Neraj es von ihr verlangte. Fast wie ein geübter Schwertkämpfer machte sie sich daran, Cloud mit einer Salve aus Schwerthieben des Katanas anzugreifen. Letztere versuchte mit Müh und Not, jedem Angriff auszuweichen oder ihn wahlweise zu abzuwehren, auch wenn das nicht wirklich leicht war. Aeris Stärke war nicht mit der zu vergleichen, die sie zu ihrer eigentlichen Lebzeit hatte. Und gewiss hätte sie auch nicht SO mit einem Schwert „zu Lebzeiten“ kämpfen können. Während des Gefechts hatte Cloud, in der Hoffnung ihr wahres Ich, das seiner Meinung nach irgendwie unterdrückt wird, zu erreichen, indem er mehrmals versucht hat, mit ihr zu sprechen, aber die junge Frau reagierte einfach nicht. Es war egal, was er sagte, er konnte sie einfach nicht erreichen… Der Kampf der beiden Kontrahenten spielte sich in der ganzen Halle ab. Aeris verfolgte ihren Feind wahrlich mit einer unglaublichen Geschwindigkeit, wodurch Cloud nie wirklich die Zeit für eine kurze Verschnaufpause hatte. Im Hintergrund hörte man nur das fiese Lachen von Neraj, Clouds eigentlichen Feind, der sich genüsslich an eine Wand, direkt neben dem Eingang der Kirche, angelehnt hatte und das ganze Schauspiel verfolgte. „Ich sagte ja, unendliche Qualen… Na los!? Was ist!? Warum wehrst du nur jeden Angriff ab und schlägst nicht zurück!? Früher hattest du doch auch keine Hemmungen ihre einzelnen Körperteile Stück für Stück zu vernichten, oder!?“ rief er laut. Cloud knirschte kurz mit den Zähnen, während er gezwungen war, Nerajs Worten zu lauschen und gleichzeitig einen weiteren Angriff von Aeris abwehren musste. Beide standen sich nun gegenüber, praktisch in der Mitte der riesigen Kirchenhalle. Der Blonde erwartete direkt den nächsten Angriff seiner totgeglaubten Freundin, diese hielt jedoch inne und sah ihn nur an, bis sie plötzlich ein, zwei Schritte nach hinten ging. Dem Anschein nach, wollte sie abstand gewinnen. Ihr Gegenüber sah sie verwirrt an, während er langsam nach Luft keuchte. Sie hatten ihn die ganze Zeit pausenlos angegriffen… Was hatte sie jetzt vor!? Warum hörte sie jetzt auf einmal auf!? Neraj wurde ebenfalls hellhörig und schien auch nicht zu verstehen, was Aeris nun vorhatte. „Mutter… warum spielst du mit ihm…?, “ fragte er langsam, „Hahahahahaha, verzeih mir, es soll dir natürlich gegönnt sein…“ beendete er dann aber seinen Satz. „Du mieser...“ zischte der Blonde. Wollte Aeris tatsächlich mit ihm spielen, so wie Neraj es gesagt hatte!? Cloud versuchte irgendwie an Aeris vorbei zu blicken und Neraj mit seinem Blick zu fixieren. Er musste sich was einfallen lassen, so konnte das unmöglich weitergehen. Es war klar, dass er Aeris nicht angreifen konnte, das würde sein Gewissen niemals zulassen. Und früher oder später würde es dann wahrscheinlich passieren, das er so außer Atem war, das er keinen einzigen ihrer Angriffe mehr abwehren konnte, wenn sie nicht aufhören würde ihn pausenlos zu attackieren. Heh, wahrscheinlich war genau das, was Neraj bezwecken wollte. Er sollte durch ihre Hand sterben und da er sie nicht angreifen konnte und ihm nach einiger Zeit keine Kraftreserven mehr übrig blieben, an denen er zehren könnte, würde ihm sein Plan auch wahrscheinlich problemlos gelingen. Oder viel mehr sollte das die Qual da stellen, die Cloud heimsuchen sollte. Durch die Hand eines geliebten Menschen zu sterben, nein, überhaupt gegen einen geliebten Menschen kämpfen zu müssen, war schon die reinste Qual. „Verdammt noch mal, NERAJ!“ schrie Cloud plötzlich etwas lauter auf. Aeris hingegen stellte sich allmählich wieder in Angriffsposition und schien Clouds Satz gar nicht zu realisieren. „Du weißt, dass ich sie nicht angreifen oder gar töten kann, aber… DICH kann ich töten!“ Ja, das war seine einzigste Chance. Er musste versuchen Neraj zu töten. Vielleicht würde Aeris dann endlich wieder normal werden… Letztere schnellte plötzlich wieder auf Cloud zu. Sie wollte den Kampf weiterführen. Ihr Gegner jedoch, hatte jetzt was anderes im Sinn und ging im allerletzten Moment, bevor sie drohte, ihn mit ihrer Klinge zu verletzten, kurz in die Knie und stoss sich dann kraftvoll vom Boden ab. Es funktionierte genau so, wie er sich es vorgestellt hatte. Aeris, trotz ihrer eigentlich bemerkenswerten Reflexen, die sie die ganze Zeit gegenüber Cloud zur Show gestellt hatte, war nicht in der Lage, schnell genug zu reagieren und hastete direkt unter Cloud durch, während dieser dann langsam wieder zu Boden kam, direkt sein Schwert anwinkelte und auf Neraj lossputete. Dieser zog seine Lippen zu einem hinterhältigen Lächeln hoch. „Mhm, denkst du mit einem Sprung ist es getan, um ihr aus dem Weg zu gehen!?“ fragte er laut. Mit diesem Satz zog er sein verbliebenes Katana aus seiner Scheide und wartet auf Clouds Angriff, der auch in nur kaum einem zehntel der nächsten Sekunde folgte. Die beiden Klingen krachten gegeneinander und es hallte ein ohrenbetäubender Lärm durch die Halle. Jedoch war der weitere Kontakt der beiden Waffen nicht für lange Dauer… Cloud, der leicht angeschlagen, von dem ganzen Ausweichen und Abwehren von Aeris Angriffen, war, unterschätze Nerajs Kraft, die er innehatte. Sein Druck, den er auf sein verbleibendes Katana ausübte, kam so explosionsartig, das Cloud beinahe nach hinten geschleudert werden würde, jedoch konnte er sich noch zusammenreißen und wurde daher nur ein paar Schritte zurückgedrängt. Seine Augen zogen sich, wie bei Aeris schon zuvor, schlitzförmig zusammen und leuchteten kurz auf. „Hahahahaha, sag mir… Onii-san… willst du durch einen Katana sterben, das dir durch den Rücken gebohrt wird!?“ „Nani!?“ Hätte man genau hingesehen, dann hätte man festgestellt, das Cloud leicht Bleich um die Nasenspitze wurde. Erst jetzt hörte er die leisen, aber zügigen Schritte hinter sich, die anscheinend von IHR stammten. Ihr, Aeris. Die Aeris, die er für einen Moment, während seines Angriffes auf Neraj vergessen hatte. Und das war ein gewaltiger Fehler. Er hatte keine andere Wahl, als sofort zu handeln, sonst würde sie ihn so gesehen auf die gleiche Art und Weise umbringen, wie sie selber damals getötet worden war. Und das machte ihn praktisch wahnsinnig. „Du wirst für alles bezahlen, das schwöre ich dir… Für alles was du ihr angetan hast!!“ Ihre Schritte waren nun unmittelbar hinter ihm. Er konnte sich denken, dass sie wahrscheinlich gerade zu einem Hieb mit dem Katana ausholte. Daher ging er in die Hocke, wobei er sein Breitschwert gleichzeitig neben sich auf den Boden drückte und es mit einem kräftigen Schwung seiner Hand über den Holzboden der Kirche von sich weg schob. Schlitternd kam es nur wenige Meter von seinem Besitzer entfernt zum Stillstand. Im gleichen Moment zog sich Cloud aus der unangenehmen Situation, das Aeris ihm gleich das Katana durch den Rücken jagen würde, indem er eine seitliche Rolle machte, mit der er genau an derselben Stelle wieder zum stehen kam, an der er auch sein Breitschwert hinbefördert hatte. Neraj hingegen hatte mit so einer Reaktion am allerwenigstens gerechnet. Cloud hatte seine Waffe so plötzlich weggezogen, das er nicht mehr die Zeit gehabt hatte, den Druck, den er auf seine Waffe ausübte, wieder zurückzunehmen. So verlor er direkt das Gleichgewicht, da sich niemand mehr gegen seine Waffe stemmte und er geradewegs drohte nach vorne zu fallen, es sah so aus, als ob er Cloud praktisch Richtung Boden folgen würde. Cloud bückte sich nach seiner vollzogenen Rolle schnell und hob sein Breitschwert auf. Neraj drohte nach vornehin umzufallen und so lange dieser Moment da war, war das die beste Chance anzugreifen und ihn zu töten. Jedoch hatte er in seinem kleinen „Plan“ Aeris nicht mit hinzugezogen. Die junge Frau hatte das Ausweichmanöver ziemlich schnell realisiert gehabt, wodurch sie sich ihm schon genährt hatte, als er dabei war aufzustehen und nach seiner Waffe im nachhinein zu greifen. Das nächste was der Blonde nur noch sah war Aeris, die direkt vor ihm stand und zu einem erneuten Hieb ausholte. Er hatte keine Chance mehr, um seine Waffe hochzureißen und den Schlag abzuwehren oder auch um ganz auszuweichen. Sie hatte direkt seinen Brustkorb anvisiert, Clouds einzigste Alternative war, um nicht direkt getötet zu werden, sich leicht seitlich zu wenden. Im nächsten Moment spürte er nur noch, wie die Metallklinge durch seinen rechten Oberarm, anstatt durch seine Brust gejagt wurde. Er stöhnte vor Schmerzen auf und ließ seine Waffe fallen, die auch eigentlich von seiner rechten Hand umklammert war. Aeris rührte sich nicht. Sie starrte aus leeren Augen einfach nur die Wunde an, die sie ihrem Gegner zugefügt hatte. Oder viel mehr fing sie an, das Blut anzustarren, das langsam aus Clouds Wunde striemenförmig über die Klinge rann, sich an einige Stellen ansammelte und zu Boden tropfte. Cloud sah sie an, er verstand nicht. Wieso reagierte sie nicht? Könnte sie ihn jetzt nicht problemlos töten!? Langsam griff seine linke Hand um die Kline, die in seinem Arm steckte und zog sie ruckartig raus, während er schmerzverzehrend die Augen kurz zusammenkniff. Das Mädchen, das die Waffe festhielt, die er am anderen Ende nun gepackt hatte, reagierte immer noch nicht. Mit einem kräftigen Ruck konnte er allerdings ihr die Waffe aus der Hand ziehen, aber auch diese schien sie nicht wirklich wahrzunehmen, den ihre Augen folgten nur der blutbesudelten Klinge, die Cloud jetzt von sich warf. Neraj, der nicht gestürzt, sondern irgendwie noch sein Gleichgewicht gefunden hatte, hatte das ganze Schauspiel nur sprachlos beobachtet. „Mutter...“ stammelte er leise. Aeris hingegen reagierte auch nicht auf seine Aussage. „Mutter!!“ wiederholte Neraj deswegen noch einmal, in einem etwas lauterem Ton. Aber sie reagierte immer noch nicht. Zumindest nicht auf die Worte ihres „Sohnes“. Langsam fiel sie auf die Knie und richtete den Blick zu Boden. Es war totenstill in der Kirche. Mit zitternden Fingern berührte sie die Blutstropfen auf den Holzboden, die vom Katana heruntergeperlt waren. „Verdammt noch mal...!“ Neraj ließ seine eigene Waffe fallen, die er immer noch in der Hand gehabt hatte und rannte zu Aeris. Mit einem schnellen Griff hatte er sie an den Hüften gepackt und sich über die Schulter gehievt. Cloud konnte das gar nicht so schnell realisieren, da war sein Feind mit dem Mädchen auch schon nach draußen gerannt. „Warte!!“ Er nahm die Verfolgung auf, nachdem er sein Breitschwert wieder aufgelesen hatte, rannte also auch aus der Kirche, wobei er dann seine mächtige zurück in die dafür vorgesehene Halterung, die er am Rücken trug, zurücksteckte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)