I only have eyes for you von Elynn (... Ich habe nur Augen für dich.) ================================================================================ Kapitel 1: Hesitation --------------------- Wieso siehst du mich nicht an? Dein Blick wirkt immer so abwesend. Denkst du an jemand anderen? An einen anderen? Auch wenn ich dich ansehe, ist es so, als würde dein Blick mich spalten, mich durchbohren. Ich kann nicht nett und freundlich zu dir sein, deine dunklen Augen verbieten es mir. So arrogant und überheblich. So selbstverliebt hältst du mich wohl für Abschaum. Irre ich mich? Uchiha Sasuke. Stolz in Vollendung. Vielleicht ist es deine Art von Güte, ich weiß es nicht. Aber wofür solltest du gütig sein? Für mich? Den nervigsten Ninja in Konohagakure, wie du mich selbst schelltest. Oder verbirgst du dich vor mir? Verbirgst du dein Innerstes? Sasuke... Für mich wirkst du so nicht stark. Für mich wirkst du feige. Es ist eine Schwäche und Blöße sich selbst zu verbergen. Du belügst dich nur selbst. Ich will aufhören mich selbst zu belügen. Sasuke, warum siehst du mich nicht an? Ich schüttele den Kopf. Was für abwegige Gedanken. Du hasst mich. Deswegen ist für mich kein Platz in deiner Welt. In deiner Welt ist kein Platz für Uzumaki Naruto. Ich seufze und greife nach meinem Konoha-Stirnband und binde es mir fest um den Kopf. Weißt du, ich habe auch einen Traum: Ich will Hokage werden. Und in diesem Traum ist kein Platz für dich. Lüge. Schon alleine der Gedanke daran schmerzt in meiner Brust. Ich will kein Hokage sein, wenn ich nicht bei dir sein kann, das ist mir klar geworden. Aber solange du und ich Ninja sind, ist mir das egal. Auch wenn ich immer alleine war und ohne Familie aufwuchs, ich weiß, was Zuneigung ist. Ich setze mich an den Frühstückstisch. Was ist nur los mit mir? Selbst die Nudelsuppe schmeckt nach nichts. Es macht keinen Spaß mehr. Nur halbgegessen lasse ich sie stehen. Ein letzter Blick in den Spiegel.„Wieso bist du heute so traurig, Naruto?“, scheint selbst er mich fragen zu wollen. Schlaff lasse ich meine Schultern hängen. Ein leeres Gesicht schaut mir entgegen. Leere blaue Augen schauen zu mir hinüber. Du hast es sicher schon bemerkt. Du hast es längst bemerkt. Ich bin ein Monster. Schlimmer als der Fuchsdämon, der in meinem Körper wohnt. Ein Scheusal. Abstoßend. Ekelerregend. Ich will dich. Ich will dich berühren, deinen Atem in meinem Nacken fühlen, deine auf mich gerichteten Blicke spüren. Ich senke den Blick. Ich kann es nicht ertragen, mich selbst im Spiegel zu sehn. Meine Beine werden weich. Sie halten meinem Gewicht nicht mehr Stand. Es fühlt sich fast an, als habe man zuviel Chakra verbraucht. Nein, nicht ganz. Es ist seltsamer. Es schmerzt tiefer. Wie eine Eisenklaue, die mein Herz packt und es zerdrückt. Es ist wegen dir. Wegen deiner starren Blicke. Wegen deiner rauen Worte. Einfach wegen allem. Dein Wesen, deine Art. Alles gibt mir zu verstehen, dass ich unerwünscht bin. Wahrscheinlich hast du Sakura sowieso viel lieber. So wird es sein. „Komm, reiß’ dich zusammen!“, befehle ich mir selbst. „So schlimm ist es nicht. Heute wirst du es ihm beweisen. Schließlich bist du Uzumaki Naruto...“ Mit den Armen stütze ich mich am Boden ab und stemme mich hoch. So schwer war es noch nie. Es fühlt sich an, als würde das Gewicht der Welt auf meinen Schultern lassen. Der Spiegel entgegnet mir ein krampfhaftes und falsches Lächeln. Aber es sieht gut aus. Es wird reichen um Kakashi und Sakura zu täuschen. Insgeheim hoffe ich, dass es auch dich täuscht. Ich bin kein Schwächling. Nicht einmal vor dir. In mir bröckelt es. Egal. Heute trifft die Welt wieder mich. Ein gutgelauntes Gesicht. Ein glückliches Gesicht. Und unbeschwertes Gesicht. Ich höre noch, wie die Tür hinter mir ins Schloss fällt, als ich die Treppen hinunter haste. Ich werde dir die Stirn bieten. Heute werde ich es dir zeigen, Sasuke. Das Lächeln, das kurz über meine Lippen huscht, ist echt- dieses mal. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)