Zwei verschiedene Welten, eine wahre Liebe von Yuusei-chan (Vampirstory Yami x Yugi und ?x? (Findet es selber raus)) ================================================================================ Kapitel 3: Wahrheit oder Lüge? ------------------------------ Wahrheit oder Lüge? Und wieder stand Yugi ganz perplex da und starrte seinem Freund hinterher. So langsam glaubte er, Yami machte das extra. Aus welchem Grund auch immer. Erst als er eine halbe Stunde später in seinem Bett lag und versuchte einzuschlafen, hatte er seine Schamröte wieder los bekommen. Yami, der doch noch nicht zum Schloss zurückgekehrt war, blieb noch eine Weile in der Nähe des Bauernhauses. Erst als er sicher war, dass Yugi schlief, sprang er erneut aufs Fensterbrett, machte es sich dort bequem und beobachtete den schlafenden Jungen eine Weile. Dieser bekam davon nichts mehr mit. Er schlief einfach friedlich vor sich hin, nur Yamis erneuter Ausrutscher verfolgte ihn diesmal sogar in seine Träume. Ein sanftes Lächeln lag auf Yamis Lippen. "Was du wohl träumst?", fragte er sich leise. Doch wenig später verschwand auch er wieder. Er hatte immerhin noch ein paar Pflichten als Lord, die er nicht vernachlässigen durfte, wenn seine Vampire ihm nicht untreu werden sollten. Sanfte Sonnenstrahlen streichelten Yugis Gesicht, als er die Augen aufschlug. Die Nacht schien diesmal schneller vergangen zu sein, denn Yugi fühlte sich immer noch recht müde. Mühsam quälte er sich aus dem Bett und machte sich auf ins Bad. Eine halbe Stunde später kam er unten in der Küche an und fand einen Teller mit belegten Brötchen vor. Neben dem Teller lag ein Zettel auf dem stand: "Ich habe dir ein paar belegte Brötchen gemacht. Lass es dir schmecken. Falls du mich suchst, ich bin im Dorf einkaufen!" Sugoroku, der am Morgen recht zeitig aufgewacht war, war nun im Dorf, um für die nächsten Tage einzukaufen. Wie üblich tuschelten die Dorfleute über ihn, doch ließ er sich davon nicht beeindrucken. Er besorgte im kleinen Supermarkt alles was er an Lebensmitteln und Gartengeräten brauchte, um die nächsten Tage vernünftig arbeiten zu können und ging zur Kasse um zu bezahlen. Der Kassierer hatte ihn schon von weitem erkannt und starte ihn nun unverwandt an. Denn es war mehr als seltsam warum Herr Muto noch lebte, da er ja mit seinem Enkel bei dem Schloss wohnte. Alle im Dorf wussten zu Recht, warum diese Tatsache normalerweise immer zutraf. Nur bei dieser Kleinfamilie nicht. Aus welchem Grund auch immer?! Sugoroku hatte diesen Blick sehr wohl wahrgenommen, doch ignorierte er ihn. Ihm war es egal, was die anderen dachten, denn ihm und Yugi ging es ja sehr gut und auf die Vampirgerüchte hielt er nicht viel. So ging er zur Kasse und legte seine Einkäufe auf das Band, um zu bezahlen und zum Bauernhof zurückzukehren. Immerhin wartete noch eine Menge Arbeit auf ihn. Sein Enkel hatte derzeit schon gefrühstückt und die Küche aufgeräumt. Jetzt stand er in seinem Zimmer und machte sich für die Gartenarbeit fertig, die er gleich wieder mit seinem Großvater machen würde. Als er nach Hause kam, sah der alte Herr, dass sein Enkel schon am Arbeiten war. Er begrüßte ihn und räumte erst einmal die Einkäufe weg, bevor er ebenfalls in den Garten ging und Yugi zur Hand ging. Die nächsten Wochen verliefen immer nach dem gleichen Schema: Abends traf sich Yugi mit Yami und schlief dann am nächsten Morgen entsprechend lange. Die meiste Zeit arbeiteten er und sein Großvater im Garten. Die Beete wurden angelegt und die ersten Gemüsearten eingesät, das viel zu hohe Gras wurde mit Sensen gemäht und trocknete erst einmal auf der Wiese. Das Wetter war zum Glück trocken und warm, sodass das Gras recht gut trocknete und bereits nach 2 Wochen auf den Heuboden gebracht werden konnte. "So, dann darfst du ab jetzt da oben spielen und auch mal da schlafen.", meinte Sugoroku lächelnd, als die letzte Fuhre Heu auf dem Boden lagerte. Dann sah er sich um. Der Garten und das Haus wirkten jetzt bei weitem nicht mehr so verlassen und verwildert und zum nächsten Frühling und Sommer konnte man dann vom eigenen Gemüse zehren. "Na, da haben wir doch gut was geschafft in den letzten Wochen, nicht wahr?" meinte er lächelnd. "Da können wir wirklich stolz auf uns sein." "Stimmt!", bestätigte Yugi bei dem Anblick des vollen Heubodens. "Dann werd ich uns zum Abendessen mal ein kleines Festmahl bereiten, als Lohn für die harte Arbeit. Irgendwelche Wünsche?" fragte sein Großvater lächelnd, wobei er schon fast ahnte, was Yugi haben wollte. "Du kennst die Antwort doch sicher schon oder Großvater?! Das kann ich auch besser mitnehmen, da Yami sicher gleich wieder kommt. Er wollte mir heute Abend einen schönen Ort zum Picknicken zeigen." Sugoroku lächelte bei Yugis Worten. "Okay. wie du willst, dann mache ich euch ein paar Hamburger zurecht." Natürlich hatte der alte Mann Yami inzwischen kennen gelernt und fand ihn ebenso nett wie Yugi. Damit verschwand er im Haus und machte sich an die Arbeit einige Hamburger zurecht zu machen. Yugi hingegen schaute schon sehnsüchtig Richtung Schloss. Er genoss die Zeit mit seinem neuen Freund sehr und das nicht nur weil er dieselben Ansichten teilte. Nein er hatte irgendwie etwas magisches an sich, dass einen verzauberte und nicht mehr los ließ. Yami war einfach was Besonderes, genau deshalb würde Yugi ihn nie mehr als guten Freund missen wollen. Wie üblich war Yami sofort nach Sonnenaufgang aufgebrochen um seinen Hunger zu stillen. Irgendetwas lag in der Luft. Kura hatte sich in letzter Zeit reichlich rar gemacht, was Yami misstrauisch machte. Aber darum würde er sich kümmern, wenn Yugi zu Bett ging. Erst einmal wollte er sich mit seinem kleinen Freund treffen, der sich in den letzten Wochen in sein Herz geschlichen hatte. So wartete er darauf, dass Yugi herauskam. Gerade war Yugis Großvater mit den Hamburgern fertig geworden und sein Enkel packte sich eifrig welche davon ein. Es dauerte auch keine Minute mehr und schon war Yugi vor der Tür, um auf Yami zu warten. Seinem Großvater hatte er wie üblich gesagt, dass es wieder ziemlich spät werden könnte. Yami lachte in sich hinein, als Yugi so eilig das Haus verließ. So sprang er von seinem Ast und ging zu Yugi. "Na du? schon fertig mit essen?", fragte er sanft und streichelte Yugis Wange. Ohne mit der Wimper zu zucken antwortete er: "Nein, ich fang gleich erst an. Hab Hamburger dabei!" Er hatte sich schon daran gewöhnt das sein Freund immer plötzlich irgendwo runter sprang und vor einem stand. "Dann komm mit.", lächelte Yami und bot Yugi seinen Arm zum Einhaken an. "Der Ort, den ich dir zeigen will, ist nicht weit von hier." Damit führte er Yugi zu einer anderen schönen Lichtung am Flussufer, auf welcher einige kleine weiße Blumen wuchsen, die im Mondlicht ein wenig leuchteten. Allein dieser Anblick brachten Yugis Augen zum leuchten. "Wow!", war alles was Yugi vorerst heraus bekam. Sanft lächelte Yami und führte Yugi zum Fluss. „So hier ist es doch gemütlich, nicht wahr?", fragte er und setzte sich ins Gras der Uferböschung. Dort pflückte er, als Yugi sich neben ihn gesetzt hatte, eine der weißen Blumen ab und steckte sie seinem Freund ins Haar, der sofort rost anlief. Noch nie hatte jemand so etwas gemacht, aber aus irgendeinem Grund störte es Yugi auch nicht. Er lächelte seinen Freund einfach nur an und setzte sich neben ihn ins Gras. "Steht dir die Blüte." lächelte Yami und sah etwas in Gedanken auf das fließende Wasser. Schon seit einer Weile überlegte er, wie er Yugi sein Wesen offenbaren konnte, ohne ihn zu verletzen. Erstens wollte er Yugi nicht ewig mit seinem Wesen belügen und zweitens ihn nicht einfach so überfallen mit dem, was er von ihm wollte. Yugi schaute auf diese Frage hin ins Wasser und betrachtete sich kurz. "Sieht zwar ungewöhnlich aus, aber es gefällt mir. Danke!", bemerkte Yugi mit leicht roten Wangen. "Du bist niedlich wenn du rot wirst.", bemerkte Yami uns strich hauchzart über Yugis leicht rote Wange und sah ihn mit sanftem Blick an. Die Rötungen in Yugis Gesicht nahmen noch etwas zu als er das hörte. Und da war nicht nur dieser Satz schuld. Viel mehr lang es an Yamis Hand die seine Wange streichelte. Dieser hörte auf Yugi zu streicheln, immerhin wollte er den Kleinen nicht zu sehr in Verlegenheit bringen. "Sag mal, kann dein Essen eigentlich kalt werden? Dann würde ich es an deiner Stelle aufessen.", wechselte er das Thema und ließ sich nach hinten ins Gras sinken. "Oh, stimmt!", kam es aufgeschreckt zurück. Sofort griff Yugi in seinen Rucksack und nahm sich einen Hamburger und seine Sprudelflasche heraus. Aus dieser nahm er einfach mal einen kräftigen Schluck. So was machte einen schon durstig so in Verlegenheit gebracht zu werden. Als Yugi dann erst einmal zu trinken begann, musste Yami schlucken. Innerlich versuchte er sich zur Ruhe zu rufen. Was musste dieser Kleine, süße Junge auch seinen Kopf so weit in den Nacken werfen? Wie sollte ein normaler Vampir da hart bleiben, wo ihm doch eine der besten Bissstellen auf dem Silbertablett serviert wurde. Um der Versuchung zu widerstehen, lenkte er seinen Blick in den Sternenhimmel und lenkte sich so von diesem verlockenden Angebot ab. Erst nach einer halben Minute setzte Yugi die Flasche wieder ab und wollte sie Yami reichen, dessen Blick den Sternen galt. "Hey Yami, was ist? Willst du nicht auch was trinken?" Dieser erwiderte gelassen. "Danke, nein. Ist schon okay." meinte er lächelnd. "Ich will dir nichts wegtrinken." wich er aus und schenkte Yugi ein umwerfendes Lächeln. "Ok wie du willst!". Mit diesen Worten packte Yugi die Flasche wieder weg und biss statt dessen in seinen Hamburger. "Und wie wäre es mit einem Hamburger?", fragte Yugi, während er mit kauen beschäftigt war. Als das Getränk wieder verstaut war, sah Yami wieder auf. Wie gern hätte er jetzt ja gesagt, schon allein, weil es Yugi aufgefallen sein musste, dass er nie etwas gegessen hatte, wenn sie zusammen waren, auch wenn Yugi ihm nur ne Kleinigkeit anbot... Aber wie sollte er auch seinem kleinen Freund im Moment verständlich machen, dass er keinerlei feste Nahrung vertrug? "Danke. Ist echt lieb von dir, aber ich hab mir beim ... Abendessen so den Bauch voll geschlagen, dass ich mich immer noch wie genudelt fühle." lehnte er ab. Verdammt noch mal, wenn Yugi wirklich sein Gefährte werden sollte, sollte er endlich erfahren, was hier Sache war... aber wie?? Etwas enttäuscht wandte sich Yugi wieder seinem Essen zu. Warum lehnte Yami immer alles ab was er ihm anbot. Schließlich hatte er es nicht vergiftet. Etwas seltsam kam das Yugi nun doch vor. Man kann ja mal ein- oder zweimal etwas nicht annehmen, aber immer?! Warum nur nahm Yami nie etwas von ihm an? Unhörbar seufzte Yami. Ihm war die Enttäuschung in Yugi nicht entgangen. "Tut mir ehrlich Leid.", flüsterte er. Es tat ihm weh, Yugi zu verletzen und nahm sich vor, Yugi sehr bald in sein Geheimnis einzuweihen. Am Besten gleich morgen... dann wäre er dieses drückende Gefühl, diesen reinen unschuldigen Menschen anzulügen, endlich los... Yugi wollte ihn gerade weiter darauf ansprechen, als ein plötzlich bekannter Schrei die Nacht durchschnitt. Wie vom Blitz getroffen sprang Yugi auf und rannte Richtung seines neuen Zuhauses davon. Einige Minuten später stand er auch schon im Türrahmen und starrte auf das Bild das sich ihm da bot. Sein Großvater lag leblos in den Armen eines weißhaarigen Vampirs, der sein Opfer fallen ließ als es Yugi bemerkte. "So. Du bist also der Junge, der unserem Lord den Kopf verdreht hat?!", kam es mehr zu sich selbst. Doch Yugis Blick schien seinem Gegenüber alles zu sagen. "Aber so wie mir scheint, hat er sich dir zuliebe mal wieder als Mensch ausgegeben." Yugi verstand rein gar nichts, was ihm der Vampir damit sagen wollte. Er war einfach zu geschockt, um etwas aufnehmen zu können. Weinend ließ er sich zu Boden sinken und bekam so auch nicht mit, dass der Vampir an ihm vorbei ins Freie ging. Auch Yami vernahm den Schrei. Sofort schoss ihm ein Name in den Kopf. "Kura!" Yugi war schon auf und davon, so dass Yami seine Vampirgestalt annahm und so schnell er konnte zum Bauernhof flog. Dort sah er grinsend den weißhaarigen Vampir. "DU!", rief er ihm entgegen. "Was ist an der Anordnung, die beiden in Frieden zu lassen so schwer zu verstehen!" schrie er den älteren Vampir an. "Auch du hast dich mir unterzuordnen!" Yami war jetzt wirklich sauer. Als Kura die Stimme seines Lords vernahm, schwang er sch in den Himmel und flog Richtung Schloss davon, ohne ihm auch einmal Gehör zu schenken. Yami verfluchte den anderen und verfolgte ihn. "Das wirst du bitter büßen! Das schwör ich dir! Dieses Mal drücke ich kein Auge zu! Jetzt bist du endgültig zu weit gegangen!" schrie er dem fliehenden Vampir hinterher und holte langsam aber sicher auf. Dieser grinste einfach nur höhnisch und meinte: "An deiner Stelle würde ich zurück fliegen. Ich habe meinen Vampiren gesagt, dass sie den Jungen haben dürfen, wenn du gehst!" Yugi indes bemerkte die Vampire, die sich ihm langsam näherten erst, als sie ihn schon fast berühren konnten. "Tötet mich ruhig. Ich bin ja jetzt ganz allein!", kam es mehr weggetreten von ihm. Als Yami diese Worte von dem Vampir vernahm blieb er sofort stehen. "Du entkommst mir trotzdem nicht!" rief er ihm nach, bevor er kehrt machte und zurück zum Bauernhof schoss. Wie ein Pfeil schoss er zwischen den Vampiren hin und her und fügte ihnen zum Teil ernste Verletzungen zu. Es war ihm egal, dass es seine eigenen Leute waren. Er wollte Yugi unbedingt beschützen, kostete es was es wollte. "So ist es also um die Loyalität meiner Leute bestellt!", fluchte er, während er einem weiteren Vampir eine tiefe Kratzwunde zufügte, bis der Widerstand zusammenbrach. Mit letzter Kraft nahmen die Vampire Reißaus und ließen ihren Lord allein mit dem Jungen zurück. Die Stille die sich darufhin ausbreitete wurde nur von Tränen Yugis durchbrochen. Er hatte lange nicht mehr so erbärmlich geweint und geschnieft. Erst nach einigen Minuten des Schweigens hob Yugi den Kopf und sah seinen Freund an, dessen Rücken ihm zugewandt war. "Was meinte der Vampir damit?, fragte er leise. "Was meinte er mit Lord?" Yami hielt den Kopf gesenkt. Dass Yugi es so erfuhr, war alles andere als geplant gewesen. Er atmete mehrmals tief durch, bevor er sich zu Yugi umdrehte und ihn aus traurigen Augen ansah. "Verzeih mir..." flüsterte er. "Es tut mir so unendlich Leid.... alles... die ganze Situation..." Er wusste nicht, wie er sich ausdrücken sollte, ohne Yugi noch mehr zu verletzen. "Ich bin der Lord der hier lebenden Vampire.", gestand er nun und senkte den Kopf erneut. "Ich wünschte, ich könnte das Geschehene rückgängig machen... aber... ich vermag es nicht... Mehr als beteuern, dass es mir leid tut kann ich auch nicht..." Er fühlte sich schlecht und hatte Angst vor Yugis Reaktion. Als Yami sich zu ihm rumdrehte, erschrak Yugi etwas. Er hatte mit allem gerechnet aber nicht damit. Vor ihm stand sein Freund, aber in der Gestalt eines Vampirs. Dem Vampir, den Yugi unbedingt kennen lernen wollte. Unfähig auch nur noch etwas zu sagen starrte er ihn einfach unverwandt an. Mit langsamen Schritten ging Yami zu Yugi und schloss ihn ganz leicht in die Arme, sodass dieser sich auch leicht wieder befreien konnte, wenn er es wollte. "Es tut mir so Leid was hier passiert ist... Und es tut mir Leid, dass ich so lange geschwiegen habe...". Noch immer war seine Stimme nur ein Flüstern. Reflexartig riss sich Yugi von Yami los. Die Angst seinem Großvater ins Totenreich zu folgen war einfach zu groß. Dazu kam, dass er ziemlich enttäuscht und traurig war. Yami war also der Lord dieses Mörders. Was sprach also dagegen, dass diese ganze Aktion nicht geplant gewesen war. Schließlich kam es Yugi nun doch ziemlich merkwürdig vor warum er noch lebte. So viele Abende hätte er schon tot sein können, aber er lebte. Hatte Yami das so beabsichtigt erst seinen Großvater und dann ihn zu töten? Yami sank vor Yugi auf die Knie. Seine Reaktion war verständlich. "Bitte glaub mir, Yugi... Ich wollte es nicht. Ich habe ihnen befohlen euch in Ruhe zu lassen. Aber Kura hat seinen eigenen Kopf... Aber so offen gegen mich rebelliert hat er noch nie... Ich weiß, es fällt dir schwer_ mir jetzt noch zu vertrauen... Aber bitte, glaub mir... Ich wollte euch schützen... Und das meine ich ernst. Die Freundschaft zu dir war aufrichtig gemeint." erklärte er mit leiser Stimme und gesenktem Kopf. Er wollte diesen einzigartigen Menschen nicht verlieren. Aber was sollte er anderes tun. Erneut hob er seinen Blick und sah Yugi, um Verzeihung flehend und traurig, an. Dieser schaute einfach traurig zurück. "Warum? Warum hast du dich überhaupt mit mir abgegeben, wenn ich nicht dein nächstes Opfer bin?", war das erste was ihm dazu einfiel. Er wusste nicht warum er gerade versuchte den Worten eines Vampirs zu glauben, der für das alles verantwortlich war. Die Antwort des Vampirs war einfach: "Ich könnte nicht sagen, dass ich kein Interesse an dir habe, denn das wäre gelogen... Aber ich will dich nicht töten. Du faszinierst mich, Yugi. Deine ganze Art und deine Ausstrahlung... Ich mag dich. Darum treffe ich mich jeden Abend mit dir." "Und das soll ich dir jetzt abkaufen?!", kam es etwas barsch zurück. Yugi stand auf, bereit zur Flucht. "Hältst du mich für so naiv? Ich weiß wohl, dass sich der Geschmack des Blutes je nach Gefühlslage des Opfers verändert. Du hast wohl gedacht ich überlasse dir mein Blut freiwillig, wenn du erst mein Vertrauen hast, wie?" Immer noch konnte Yugi es nicht glauben, dass das wirklich sein Yami sein sollte, der da vor ihm kniete. Tränen traten in Yamis Augen. "Ich verstehe dein Misstrauen... Aber ich schwöre dir, dass das letzte, was ich will, ist, dich zu verletzen. Ich weiß, dass es schwer ist einem Blutsauger wie mir zu vertrauen, aber hast du nicht selbst gesagt, dass du glaubst, dass es auch gutherzige Vampire gibt? Verdammt noch mal... Nur weil ein einflussreiches Mitglied meines Clans gegen meinen Willen handelt, muss das doch nicht automatisch heißen, dass auch ich schlecht bin!" jetzt sprach Yami eindringlich. "Ich tu dir nichts, wenn du es nicht willst. Das schwöre ich bei meinem Leben." Gerade wollte Yugi noch widersprechen, als er plötzlich Yamis Hand griff und ihn hinter sich her ins Haus zog. Wie der Blitz bemühte sich Yugi alles zu schließen was Licht hereinließ. Gerade war nämlich die Sonne aufgegangen. Erst als Yugi im völlig dunkeln Raum stand, fiel ihm auf, was er getan hatte. Obwohl er Yami misstraute, hatte er ihm das Leben gerettet. Er konnte einfach keinem ein Leid zufügen, egal wie sehr er ihn verachtete oder nicht. Etwas desorientiert suchte er den Tisch, wo er noch eine Kerze und ein Feuerzeug liegen hatte. Yami war überrascht, dass Yugi ihn bei der Hand packte und ins Haus zerrte. Auch er bemerkte die Sonne erst recht spät. "Danke" flüstere er und zündete die Kerze, die auf dem Tisch lag, an. "Das wolltest du doch, oder?" fragte er lieb und sah Yugi an. "Ja und du brauchst dich nicht zu bedanken. Das heißt nämlich nicht, dass ich dir vertraue. Ich glaub dir mal was du gesagt hast, aber erwarte jetzt nicht die Welt von mir ok!", mit diesen Worten verließ Yugi das Zimmer und schloss im restlichen Haus die Rollläden. "Nein... ich verstehe dich Yugi.", sagte Yami leise und setzte sich an den Tisch. Es hätte alles ganz anders laufen sollen. Kura würde bitter für seinen Verrat büßen, das schwor er sich. So grübelte er einfach vor sich hin, überlegte, wie er Yugis Vertrauen zurückgewinnen konnte. Nach einigen Minuten kam Yugi zurück und sah Yami immer noch am Tisch sitzen und beim nachdenken. "Da bin ich wieder..." Als Yugi wiederkam, sah Yami auf und lächelte ihn an. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Sein Blick wanderte durch den schwach erhellten Raum und blieb dann wieder an Yugi hängen. Eine Weile beobachtete Yugi seinen "Freund" und unterbrach dann die Stille. „Komm mit rauf in mein Zimmer da lässt es sich leichter reden!" Yami nickte und stand vom Stuhl auf. Gemeinsam gingen sie zu Yugis Zimmer. Immer noch fühlte Yami sich unsicher und stand entsprechend wie bestellt und nicht abgeholt im Raum. Was sollte er sagen, was tun, wie Yugi helfen? Er hatte keine Ahnung. Dieser setzte sich auf sein Bett und deutete Yami sich zu setzen. Dieser Aufforderung kam Yami nach und setzte sich neben den Kleineren. "Gibt es etwas, dass ich für dich tun könnte?" fragte Yami leise. "Ja, meine Frage beantworten. Was hattest du eigentlich mit mir vor?" Yami seufzte und senkte den Blick. Dann aber sprach er mit leiser Stimme: "Wie soll ich das jetzt erklären? Bitte sei mir nicht böse... ohne dein Einverständnis wäre nichts passiert und das gilt auch jetzt noch." Er atmete noch einmal durch um dann zu erklären: "In der Nacht, als ihr hier eingezogen seid, habe ich dich beim Schlafen beobachtet. Schon da wirktest du faszinierend auf mich, so anders, als andere Menschen. Ich wollte dich kennen lernen und... ich hatte Hoffnungen mit deiner Hilfe der Finsternis, in der ich lebe, zu entkommen." Er schwieg eine Weile und sah Yugi mit leicht traurigem Blick an. "Finsternis? Was meinst du damit?", wollte Yugi wissen. Natürlich konnte er es sich schon fast denken,_ wie es gemeint war. Doch er wollte es von Yami persönlich hören. "Die ewige Nacht in der ich lebe meine ich." antwortete er bitter. "Sobald die Sonne aufgeht bin ich dazu verdammt_ in abgedunkelten Räumen zu sitzen oder durch die dunklen Gänge des Schlosses zu wandern. Ich kann tagsüber nicht raus ohne unter höllischen Schmerzen zu leiden und letztlich zu verbrennen. Ich verfluche das Gefangensein in der Finsternis." "Achso und wie soll dir da ein einfacher Mensch wie ich helfen? Schließlich kann ich doch nicht die Sonne dazu überreden dich nicht zu verbrennen.", bemerkte Yugi. Er konnte sich bei weitem nicht vorstellen wie er das ändern sollte. Nun sah Yami wieder zur Seite, war es ihm doch etwas unangenehm jetzt darüber zu reden, aber Yugi hatte wohl das Recht, seine Pläne zu erfahren... "Hast du schon einmal vom Blutsvertrag gehört?" fragte er leise. Sofort lief Yugi rot an und senkte verlegen den Blick. "Ja ich weiß was das ist. Ihr seid schließlich mein größtes Hobby und daher habe ich sämtliche Bücher über euch. Aber wie soll dir da der Blutsvertrag mit einem Menschen helfen. Ja gut du kannst dann auch bei Tage wandeln. Aber die Menschen im Dorf haben Angst vor euch und einen von denen dazu zwingen nur um auch tagsüber durch die Gegend ziehen zu können. Nein, das wäre für mein dafürhalten zu krass." Yami seufzte. Yugi hatte wohl nicht verstanden, was er mit dieser Frage bezweckte. "Ich würde nie jemanden dazu zwingen sich an mich zu binden. Ich bin kein Menschenhasser." erklärte er. "Außerdem bin ich der Meinung, dass eine Partnerschaft für die Ewigkeit nur dann funktionieren kann, wenn da echte Gefühle im Spiel sind. So etwas will ich keinem Menschen aufzwingen. Und jemanden, nur wegen meinem Wunsch, ewig in meinen Bann ziehen, will ich auch nicht. Sonst hätte ich wohl schon längst einen Partner, der mir das ermöglichen würde." Plötzlich ging Yugi ein Licht auf. Er stand von der Bettkante auf und stand nun vor Yami der immer noch saß. "Soll das heißen, ich sollte mich an dich binden?" Nur kurz konnte Yami Yugis Blick standhalten, wie schon so oft heute senkte er seinen Blick und nickte. "Aber nur wenn du bereit dazu wärst. Ich könnte dir so etwas nie mit Gewalt antun. Auch wenn ich ein Vampir bin. Ich akzeptiere ein Nein." Yugi konnte es nicht fassen. Yami hätte ihn wirklich danach gefragt...aber hieß das nicht das Yami mehr für ihn empfand?! "Du magst mich also mehr als einen Freund, soll ich das so verstehen?" Yami nickte. "Du bist etwas ganz Besonderes, Yugi. Zumindest für mich. Ich hab dich wirklich sehr gern." Erneut hob er den Blick und sah Yugi sanft und doch etwas bedrückt an. Yugi kniete vor ihm nieder und erwiderte den traurigen Blick. "Tut mir leid, dass ich das nicht bemerkt habe, aber für mich bist du einfach ein guter Freund. Ich kann dein Gefühle nicht erwidern." Yami nickte nur traurig. "Danke, dass du es mir so sagst. Egal wie schwer mir diese Antwort fällt, ich akzeptiere sie. Dein Leben zerstören will ich unter keinen Umständen. Dahinter muss mein Wunsch, der Nacht zu entkommen, zurückstehen. Es ist okay. Aber ich würde mich freuen, wenn ich trotz der Geschehnisse heute, weiterhin ein Freund für dich sein könnte." "Ich würde mich auch freuen. Schließlich weiß ich jetzt, dass du diesen Vampir unmöglich beauftragt hast meinen Groß..." Yugi brach ab und begann augenblicklich/in diesem Augenblick zu weinen. Während des Gesprächs hatte er völlig vergessen, warum er jetzt wusste was sein Freund war. Die Tränen flossen unaufhörlich über seine Wangen und gaben die Trauer preis, die er die ganze Zeit verdrängt hatte. Yami stand auf und versuchte erneut Yugi in die Arme zu schließen um ihn zu trösten und ihm Halt zu geben. Automatisch klammerte sich Yugi schniefend an seinen Freund und ließ sich fallen. "Da... danke!”, stotterte Yugi zwischen dem Schniefen. "Ist gut, Yugi... wein ruhig. Trauere um deinen Großvater." Sanft streichelte er Yugis Rücken, um ihm so zu zeigen, dass es okay war, dass Yugi weinte und er ihn verstand. Ihm selbst war es verwehrt geblieben um seine Eltern zu trauern, da er sofort den Clan führen und Stärke beweisen musste, um nicht sofort wieder gestürzt zu werden. Aber Yugi sollte dieses Recht haben. Darum ließ er Yugi auch nicht los, sondern hielt ihn einfach nur fest. Und dieser war einfach nur dankbar dafür. Es schien eine halbe Ewigkeit zu dauern bevor Yugi sich wieder beruhigt hatte. Langsam ließ er Yami los und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Sanft strich auch Yami mit dem Daumen einige Tränen weg und setzte sich mit Yugi aufs Bett. "Willst du nicht etwas schlafen?" fragte er dann sanft. "Du musst doch völlig übermüdet sein." Daraufhin kam nur ein Nicken. "Du bleibst doch bei mir oder?", fragte Yugi sicherheitshalber nach. Schließlich hatte er nur noch Yami. "Natürlich bleibe ich bei dir." versprach er sanft und strich einmal über Yugis Wange. "Ich bin für dich da. Egal was los ist." "Danke!" Mit diesen Worten ging Yugi zum Schrank um seinen Schlafanzug zu suchen, den er auch nach wenigen Minuten fand. Ohne zu zögern begann er sich zu entkleiden. Höflich wandte Yami den Blick von Yugi ab, als dieser sich umziehen wollte und studierte lieber die Titel der Bücher, die im Regal standen und wartete so darauf, dass Yugi fertig wurde. Als Yugi fertig war, schaute er zu Yami auf. "Kannst dich wieder umdrehen. Bin fertig. Ich hoffe du hältst mich in einem Pyjama aus? Da Vampire ja eine viel intensivere Gefühlswelt haben.", bemerkte Yugi etwas besorgt. Als Yugi ihm sein Okay gab, drehte Yami sich zu ihm um und schenkte ihm ein leichtes Lächeln. "Natürlich. Ich kann mich und meine Gefühle beherrschen." erklärte er und setzte sich in einen der Sessel, der im Raum stand. "Stört es dich, wenn ich im Raum bleibe, wenn du schläfst? Ich verspreche dir dich nicht anzufallen oder sonst irgendwas zu tun." "Natürlich. Würde mich freuen, wenn du dich zu mir legst und über meinen Schlaf wachst.", kam es etwas schüchtern zurück. Yamis Augen weiteten sich. Er sollte sich neben Yugi legen? Mit ihm in diesem schmalen Bett liegen? Okay, es würde ihn wohl etwas Selbstbeherrschung kosten, aber bei Yugis Blick konnte er nicht ablehnen. "Wenn du es dir wünschst.", meinte er leise und stand auf. Yugi legte sich ins Bett und machte Yami etwas Platz damit er sich dazu legen konnte, was dieser auch sogleich tat. Er schmiegte sich nur ganz leicht an den Kleineren, da er ihn nicht mit seinen Gefühlen bedrängen wollte und beobachtete ihn. Auch er wurde müde, doch wollte er noch eine Weile über Yugis Schlaf wachen, ehe auch er sich der Müdigkeit hingab. Zugleich schloss Yugi die Augen und gab sich dem Schlaf hin. Allein die Gewissheit, dass Yami über ihn wachen würde ließ ihn selig einschlafen. Noch etwa eine gute Stunde konnte Yami sich wach halten, ehe auch er in einen tiefen Schlaf glitt. Als Yugi am nächsten Tag aufwachte, war das erste was er sah, das Gesicht seines Freundes, wie es wirklich war. Ein Vampir sah einfach niedlich aus wenn er schlief. Vorsichtig löste er sich von ihm, um Yami nicht zu wecken, ging zum Fenster und zog den Vorhang ein Stück zur Seite. Die Sonne war noch nicht ganz unter gegangen. Es dauerte noch eine ganze Weile, bis auch Yami aufwachte und sich verwundert umsah, bis ihm einfiel, dass er ja bei Yugi war. "Morgen, Süßer." begrüßte er ihn und streckte sich ausgiebig. Er hatte weit weniger geschlafen als sonst und fühlte sich deshalb noch etwas zerschlagen. Außerdem hatte er etwas Hunger, sagte davon aber nichts. Erschrocken drehte sich Yugi zu Yami um und meinte mit einem etwas frechen Grinsen: "Guten Abend trifft es doch wohl eher!" "Für mich ist der Abend der Morgen." erwiderte Yami und versuchte die Müdigkeit abzuschütteln. "Wie fühlst du dich?" erkundigte er sich dann und sah Yugi besorgt an. "Besser, aber du siehst nicht gerade gut aus.", stellte Yugi fest. "Hm? was ist mit mir? Sehe ich so zerrupft aus?", fragte Yami und sah Yugi mit schief gelegtem Kopf an. Wo finde ich das Bad?" erkundigte er sich dann, wollte er sich doch etwas frisch machen. "Den Gang da gleich links.", sagte Yugi lächelnd. "Danke." damit verschwand Yami im Bad um sich kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen, seine Blase zu erleichtern, die Haare zu richten und seine Kleidung etwas mit den Händen zu glätten. Als er alles erledigt hatte, ging er in die Küche und richtete für Yugi das Abendessen her, der zur Zeit damit beschäftigt war sich anzuziehen. Er ging dann nach unten zu Yami und war angenehm überrascht. "Woher weißt du denn was alles auf den Tisch kommt?" "Auch wenn ich ein Vampir bin, innerhalb von 218 Jahren kriegt man schon mit, wie die Menschen so leben." antwortete er lieb. "Ich hoffe ich habe nichts wichtiges vergessen." fügte er noch hinzu. Yugis Augen weiteten sich auf die doppelte Größe. "Was 218 Jahre bist du alt? Das ist aber für einen Vampir nicht sehr alt." Yami lächelte bitter. "Viel zu jung für einen Lord, nicht wahr?" fragte er. "Ich bin der jüngste Lord, der je einen Clan geführt hat. Und das tue ich auch schon seit knapp 100 Jahren." erzählte er. „Der zweitjüngste Lord war bei seiner Machtergreifung 387 Jahre alt und hat seinen Posten sehr schnell wieder verloren." "Stimmt! Die meisten Lords werden erst ab 500 Jahren ernannt.", sagte Yugi wissend und biss in sein Brötchen. Yami nickte nur dazu und sah blicklos aus dem Fenster. Wie er sein Leben doch verfluchte. Da war es doch kein Wunder wenn einige Mitglieder des Clans immer wieder versuchten zu rebellieren... Yugi wusste zwar nicht woran Yami gerade dachte, aber es konnte nichts positives sein. Auch er hatte sein Probleme, dass wusste Yugi. Doch konnte man es nicht ändern, nur versuchen es besser zu machen. Mit diesen guten Vorsätzen beendete Yugi sein Frühstück und räumte wieder zusammen. "Bis die Sonne untergeht dauert es noch eine Weile. Ich kann dir also nichts anbieten. Tut mir leid.", meinte Yugi betrübt. "Macht doch nichts, Süßer.", lächelte Yami. Wenn es sein muss, komm ich auch ein paar Tage ohne Nahrung aus.", versicherte er und sah ihn lieb an. Das bezweifelte Yugi auch nicht, nur konnte er seinen Freund aus irgendeinem Grund nicht so leiden sehen. Vampir oder nicht, er hatte ihn einfach lieb gewonnen. Yami war die letzten Wochen immer für ihn da gewesen und aus diesem Grund fühlte sich Yugi verpflichtet auch ihm zu helfen. Sanft streichelte Yami über Yugis Wange. "Es ist okay, wirklich." versicherte er. Mach dir keine Gedanken." "Ok!" Dann drehte sich Yugi um und ging ins Bad Zähne putzen. Währenddessen räumte Yami soweit er konnte den Tisch ab und begann mit dem Abwasch. Nachdem Yugi fertig war, ging er mit traurigem Blick in den Raum, wo sein toter Großvater lag. Er war gestern einfach zu geschockt gewesen um richtig zu realisieren, dass er ihn für immer verloren hatte. Weinend brach Yugi auf der Brust seines Opas zusammen. Yami war fast fertig, als ihm der Geruch von Tränen in die Nase stieg. Er ging diesem Geruch nach und näherte sich Yugi langsam und leise. Neben ihm ging er auf die Knie und streichelte behutsam Yugis Rücken. "Wenn es dunkel wird kümmere ich mich darum, dass wir ihn ordentlich begraben können, okay?" fragte er leise, ohne mit dem Streicheln aufzuhören. Das sanfte Streicheln beruhigte Yugi wieder etwas und er blickte zu Yami auf. "Danke, ich weiß gar nicht was ich ohne dich machen würde.", meinte Yugi offen und ehrlich. "Ich bin gern für dich da, Süßer." meinte er sanft und wischte Yugi die Tränenspuren von den Wangen. Dieser ließ es zu und stand dann wieder auf. "Könntest du mir dann helfen? Weil die Sonne ist gerade untergegangen." Yugi hatte es nämlich oben noch aus dem Badezimmerfenster gesehen, bevor er nach unten gegangen war. "Selbstverständlich." Auch Yami erhob sich und hob den Toten hoch, um nach draußen zu gehen. Dort legte er Yugis Großvater ab und begann unter einer alten Linde das Grab auszuheben. Yugi blieb bei seinem Großvater stehen und fing wieder an zu weinen. Noch immer hoffte er, sein Großvater würde plötzlich die Augen öffnen und ihm sagen, dass alles nur ein Scherz war. Aber die beiden Bisspuren an seinem Hals verrieten sofort, dass dem nicht so war. Schweigend verrichtete Yami seine Arbeit und ließ Yugi in Ruhe Abschied von seinem Großvater nehmen. Als er fertig war, stieg er aus dem ausgehobenen Grab und kniete sich wieder neben Yugi. Auch er hatte den alten Mann irgendwie gern gehabt. Aber noch eine andere Frage schlich sich in Yamis Kopf: Was war mit Yugis Eltern? Aber jetzt wollte er nicht danach fragen_ und Yugi vielleicht noch mehr verletzen. Wieder blickte Yugi auf und ließ es zu, dass Yami seinen Großvater ins Grab legte. Er trat noch einmal heran und wünschte ihm in Gedanken alles Gute und dass er ihn niemals vergessen würde. Langsam schaufelte Yami das Grab wieder zu, stellte sich dann neben Yugi und legte ihm einen Arm um die Schultern. "Ist es okay für dich, wenn ich mich jetzt erstmal um etwas zu Essen für mich kümmere und kurz im Schloss vorbeisehe?" erkundigte er sich leise. "Danach komme ich auch wieder zu dir." Yugi nickte. Schließlich hatte Yami die ganze Arbeit gemacht und er war einfach zu sehr mit seiner Trauer beschäftigt gewesen und war es immer noch. "Dann bis nachher." verabschiedete Yami sich und hauchte Yugi ein Küsschen auf die Wange, bevor er in die Nacht davonflog um sich sein nächstes Opfer zu suchen. Schon seit Jahrzehnten ernährte Yami sich hauptsächlich von allein stehenden älteren Personen, um die Trauer der Hinterbliebenen so klein wie möglich zu halten. Nachdem er satt war, machte er sich auf den Weg zum Schloss um dort seinen Pflichten als Lord nachzukommen. Natürlich wurde der ganze Clan über Kuras Verrat in Kenntnis gesetzt. Aber dieser hatte sich anscheinend in Wohlgefallen aufgelöst. Aber er würde seine Strafe bekommen, das schwor Yami bei allem, was ihm heilig war. Als alles erledigt war, flog er noch zu einem Geröllfeld in der Nähe und nahm von dort einen schönen Stein mit, welchen er mit etwas Anstrengung zum Bauernhaus schaffte, um ihn ans Kopfende des Grabes zu legen. Yugi indes war wieder ins Haus gegangen und hatte sich auf das Bett seines Großvaters gesetzt. Wie soll es jetzt weitergehen? Es ist schon mit dir ziemlich einsam gewesen, doch ohne dich?/ Doch viel Zeit zum trauern blieb Yugi nicht, denn er hatte ein Geräusch gehört. Schnell versteckte er sich unter dem Bett. Wer weiß ob es nicht Kura war. Yami betrat das Haus, nachdem der Stein richtig lag. "Yugi?", rief er in die Wohnung. "Bin wieder da!" "Yami? Bist du es?", fragte Yugi aus seinem Versteck heraus. "Ja. Hast du sonst noch jemanden erwartet?" fragte Yami etwas amüsiert. "Wo bist du denn?" fragte er, während er schon mal dem Weg folgte, den Yugis Stimme ihm gewiesen hatte. "Such mich doch!", forderte ihn Yugi auf. Yami lachte und nahm Yugis Witterung auf. Schnell war Yugis Geruch ausgemacht und Yami machte sich auf den Weg in das Zimmer, aus dem der Geruch kam. "Was machst du denn da unter dem Bett?" fragte er sanft und ging in die Hocke, um nach Yugi zu sehen. "Mich verstecken. Hätte ja auch sein können das du Kura gewesen wärst.", beantwortete er Yamis Frage. "Kura ist über alle Berge." gab Yami zurück. "Seit gestern hat ihn niemand mehr gesehen. Aber willst du da nicht langsam wieder vor kommen?" fragte Yami, immer noch unters Bett schielend. Yugi lächelte in sich hinein. "Versuch doch mich hier raus zu holen. Schließlich kommen deine Opfer auch nicht freiwillig zu dir!", kam es frech zurück. "Hey, du, werd nicht frech!" mahnte Yami grinsend. "Wenn einer meiner Jungs mir so kommen würde, würde er dafür einen Tag lang kein Essen kriegen." Doch dann legte er sich auf den Boden und sah unter das Bett. Gibt’s irgendwas, womit ich dich hervorlocken könnte, oder müsste ich dich hervorziehen?" fragte er und legte sein Kinn auf die davor verschränkten Hände. "Mhmm, ich bezweifele, dass du mich zu greifen bekommst. Dafür bin ich zu weit hinten.", sagte Yugi frech zurück. "Lass dir doch was einfallen mit was du mich bekommen würdest. Oder fragst du deine Opfer wie sie sich locken lassen?" "Normalerweise liegen meine Opfer im Bett, wenn ich vorbeischaue." antwortete Yami trocken. Er überlegte eine Weile. "Aber wenn du willst, kannst du gern da unten bleiben. Musst halt nur damit rechnen, dich zu erkälten." Beleidigt drehte Yugi den Kopf weg. "Du bist gemein." "Ach was, ich bin ganz lieb." widersprach Yami und robbte zu Yugi unters Bett. "Jetzt könnte ich dich doch hervorziehen." grinste er ihn an. Sofort nahmen die Wangen des Kleineren eine rote Farbe an. "Ehm....stimmt.", sagte er schüchtern. "Du bist süß, wenn du rot wirst." flüsterte Yami, gab sich aber Mühe nicht die Hand nach Yugi auszustrecken und seine Wange zu streicheln. Sofort nahmen Yugis Wangen noch mehr Farbe an und er blickte verlegen zur Seite. "Jetzt übertreib doch nicht so!" "Ich übertreibe nicht." meinte Yami lieb. "In meinen Augen bist du so noch süßer als sonst." Diese Worte ließen Yugi wieder zu Yami aufblicken und er schenkte ihm das sanfteste Lächeln das er aufbringen konnte. "Du bist auch süß, weißt du das?!" Etwas überrascht sah Yami Yugi an. "Nein. Bislang hat mir das noch niemand gesagt. Wer findet schon Vampire süß?" fragte er bitter. "Du weißt doch, was man über uns redet." "Ich finde dich sehr süß.", kam es sanft von dem Kleineren. Nun wurde auch Yami etwas verlegen. "Danke." Er freute sich, dass Yugi so etwas zu ihm sagte. Vielleicht hatte er dann ja doch noch eine Chance auf ihn. Doch wollte er nichts erzwingen. Yugi sollte selbst entscheiden, ob er mehr von ihm wollte oder nicht. Er würde beides akzeptieren. Dieser schaute ihn noch eine Weile an, bevor er etwas sagte. "Darf ich jetzt wieder unter dem Bett hervor kommen. Ich will schließlich nicht hier übernachten." Bei Yugis Worten rutschte er wieder unter dem Bett hervor und klopfte sich den Staub ab. Dann, als auch Yugi zum Vorschein kam, reichte er ihm die Hand, um ihm beim Aufstehen behilflich zu sein. Sofort nahm der Kleinere Yamis Hilfe an und ließ sich von ihm aufhelfen. "Danke!" "Immer gern." antwortete Yami und strich über Yugis Wange. Gibt es etwas, dass du machen willst?" fragte er lieb. "Ja, ich wollte schon immer mal die Flügel eines Vampirs sehen! Zeigst du mir deine?", kam es lieb von Yugi. Bei diesem Wunsch konnte Yami unmöglich nein sagen. So konzentrierte er sich und ließ seine schwarzen Schwingen erscheinen. "Wenn du willst, können wir auch eine Runde fliegen." meinte er sanft. "Gerne, aber erst...!" Sanft berührte Yugi die Schwingen des Vampirs. "So schön warm und weich. Fühlt sich an wie Leder." Yami schloss die Augen, als Yugi seine Flügel berührte. Es war ein sehr schönes Gefühl und so gab er leise schnurrähnliche Laute von sich. "Gefällt dir das?", fragte Yugi als er Yamis Schnurren hörte. "Jaaaa.", schnurrte Yami und breitete seine Flügel wohlig noch etwas weiter aus. "Und wie ist das?" Fragte der Kleinere, als er sanft anfing die Flügelspitzen zu massieren. Als Yugi sich den Flügelspitzen zuwandte, keuchte Yami unterdrückt. "Davon würde ich an deine Stelle die Finger lassen." meinte er und sah Yugi mit leicht vernebeltem Blick an. "Warum denn?", bemerkte Yugi frech und machte einfach weiter. "Weil es nicht gut wäre, wenn ich die Kontrolle über meine Gefühle verlieren würde." antwortete Yami und drehte sich ganz zu Yugi um, nachdem er seine Flügel zusammengefaltet hatte. Ein Schauder lief über Yugis Rücken als Yamis intensiver Blick auf seinen traf. "So sehr magst du mich?" Auf Yugis Frage hin nickte Yami. "Ja. Und wenn du mich so verwöhnst, muss ich schon aufpassen, was ich tue, denn verletzen will ich dich eigentlich nicht." "Verletzen?" Yugi schaute seinen Freund fragend an. Er konnte sich nicht vorstellen wie Yami ihn verletzen sollte. "In irgendeiner Weise... Ich will nicht, dass ich irgendwann gegen deinen Willen über dich herfalle." erklärte er ernst. Etwas überrascht blickte der Jüngere zurück. "Tut mir leid...ich wollte nicht...ich meine...ich...", stotterte Yugi und blickte zu Boden. "Shh... ganz ruhig, Süßer. Es dauert schon etwas, eh ich die Kontrolle über mich verliere. Sonst hätte ich mir wohl im laufe der letzten 150 Jahre ohne es zu wollen einen Partner für die Ewigkeit zugelegt..." beruhigte er Yugi. "Nur da ich etwas für dich empfinde, reagiere ich doch etwas heftiger auf deine Berührungen." Daraufhin kam nur ein nicken. "Fliegst du trotzdem noch mit mir ne Runde?" "Natürlich fliege ich noch eine Runde mit dir." lächelte Yami und ging mit Yugi nach draußen, wo er ihn vorsichtig auf den Arm nahm und ein paar Mal kräftig mit den Flügeln schlug, bis er ganz langsam aufstieg. Erst als er genug Schwung hatte, konnte er vernünftig in der Luft manövrieren. Die Augen des Kleineren funkelten vor Begeisterung. "Wow, ich beneide dich dafür!" Yami zog einige Figuren am Nachthimmel. "Eine der wenigen schönen Seiten des Vampirdaseins.", gab er auf Yugis Aussage zurück und startete einen Looping. Yugi gab sein Gefallen daran laut kund und breitete seine Arme aus. "Ich bin der König der Welt! Das musste jetzt sein.", sagte Yugi danach. Yami lachte bei Yugis Ausruf. "Pass aber auf, dass du mir nicht aus den Armen fällst, Süßer. Dann war's dann mit deinem Königtum." Aber da er Yugi fest im Griff hatte, machte er sich da wenig Sorgen. "Ich habe keine Angst. Du würdest mich nie absichtlich fallen lassen, das weiß ich!", sagte Yugi mit einem Lächeln. "Stimmt.", gab Yami lächelnd zurück und machte noch ein paar Kunststücke in der Luft. "Wo fliegen wir denn jetzt hin?", fragte der Jüngere nach einer Weile. "Gibt es etwas, das du sehen willst?" fragte Yami. "Dann fliegen wir da hin. "Mhm, ja ich will den Mond und die Sterne fast berühren können und dann in die Tiefe stürzen.", gab Yugi seinen Wunsch preis. "Was immer du wünschst." lächelte Yami und stieg sehr hoch, verweilte eine Weile, so dass Yugi einen Blick Über die Landschaft werfen konnte, und ließ sich dann im Sturzflug in die Tiefe fallen. Dieser genoss den Sturzflug in vollen Zügen und gab das auch lauthals kund. Erst kurz vor dem Boden fing Yami den Sturz ab und landete weich. "Ich hoffe es hat dir gefallen, Süßer?" fragte er, als er Yugi wieder absetzte. "Ja!", kam es etwas benebelt zurück. Denn jetzt, da Yugi wieder festen Boden unter den Füßen hatte, war ihm doch etwas schwindelig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)