A Boy's Awakening von WhiteFighter ================================================================================ Kapitel 10: Angriff im verfluchten Wald! Träume die die Zukunft verändern können.. ---------------------------------------------------------------------------------- „ Scheint ja keine besondere Aufgabe zu sein, nehme ich an.. Schwerter aus einem Haufen Trümmern zu holen..“, grummelte Philipp stark gelangweilt vor sich hin:“ Kommt ganz drauf an. Ich bin irgendwie gespannt darauf, was die Ältesten mit ‚alten Kreaturen’ meinten.. vielleicht gibt es ja für uns einen kleinen Kampf.. wäre mal was anderes..“. Gelangweilt stapfte Philipp die Stufen herauf, stieß oben angekommen die Tür auf und holte tief Luft:“ Unglaublich wie schlecht die Luft da unten ist!“, ein Lachen unterdrückte ich kurzerhand und klopfte ihm nur lächelnd auf den Rücken:“ Dann würde ich vorschlagen, das wir mal gehen. Vielleicht, dass wir morgen früh schon wieder zurück sind!“. Selbstgefällig zuckte Philipp mit den Achseln, legte die Arme hinter den Nacken und ging voraus. Hayate dagegen blieb in der Tür stehen und bat mich aufzupassen, bei dem was wir tun würden:“ Kein Problem, es wird schon nichts schief gehen! Warum kommst du eigentlich nicht mit? Es ist doch nicht so, dass nur Philipp und ich gehen dürfen, oder etwa doch?“, er schloss seine Augen, ging langsam zurück in den Gang und schloss mit den Worten:“ Das ist die Aufgabe, die euch auferlegt wurde..“ die morsche Tür. Seltsam.. eine Aufgabe, die ausschließlich für Philipp und mich gedacht war. Wenn ich recht überlegte war es klar warum.. die Schwerter konnten nur von ihm und mir geführt werden, aber warum sollte uns dann Niemand helfen? Das ergab zwar keinen Sinn.. aber was sollte uns denn schon passieren? Wind.. Pflanzen.. Tiere.. und seltsame Kreaturen.. das alles klang nicht wirklich grauenerregend, aber was mich störte war das was Jin noch hinzugefügt hatte.. und zwar, dass wir uns vor einem Kind hüten sollten. „ Wo bleibst du denn?“, rief Philipp mir zu und winkte mich zu sich:“ Bin schon unterwegs!“. Das Dorf schien um diese Zeit wie ausgestorben.. kein einziger Mensch war zu sehen.. nur noch die, die auf den Straße lebten. Unter ihnen waren viele Kinder.. Kinder die die Hoffnung wohl gänzlich aufgegeben hatten. Zumindest sah ich in ihren Augen keine Hoffnung mehr, nur noch Leid und Schmerzen. Ich stupste kurz Philipp an und deutete mit meinem Kopf auf ein junges Mädchen, vielleicht sechs Jahre alt, dass unaufhörlich auf den Ausgang starrte, der zum Wald führte. Sie schien irgendetwas vor sich hinzumurmeln, aus dieser Entfernung völlig unverständlich. Philipp ging ohne Umschweife zu den Mädchen herüber und schien sie zu fragen, was mit ihr los sei und was sie sagen würde. Nur Sekunden später starrte mich Philipp entsetzt an und kam wieder zu mir rüber:“ Sie stammelt extrem seltsame Dinge vor sich hin, das musst du dir unbedingt anhören!“, sofort ging ich mit ihm zu dem Mädchen und hörte mit Entsetzen, was Philipp gemeint hatte:“ Ihr, die ihr den Wald betretet.. niemals werdet ihr wieder zurückkehren.. sie werden euch den Willen nehmen.. berauben euch eures Körpers und stehlen eure Seele..“, ihre Augen waren wie gebannt auf den Wald gerichtet, nicht für einen Moment wich ihr Blick.. und immer weiter wiederholte sie sich. Ihre Augen waren völlig leer, als wenn sie nicht mehr unter den Lebenden verweilen würde, oder sie von etwas in Besitz genommen wäre. „ Ich denke wir können ihr nicht helfen.. so ungern ich das sage..“, seufzend richtete ich mich wieder auf, vergrub die Hände in den Taschen meiner weißen Hose und setzte meinen Weg fort.. raus aus dem Dorf.. hinein in den Wald des Todes. Als Philipp wieder neben mir auftauchte, fragte ich ihn, was er davon halten würde, was das Mädchen sagte:“ Sie klang wirklich nicht normal.. entweder hat sie etwas erlebt, was mit diesem Wald zu tun hat, oder sie steht unter einem Einfluss..“, so seltsam es klingen mochte.. ich hielt es für plausibler, dass es etwas mit dem Wald zu tun haben musste. Kurz bevor wir aus dem Tor traten, hörten wir einige Stimmen von den Seiten. Leise, zischende Stimmen.. Stimmen, die uns davon abhalten wollten durch dieses Tor zu gehen. „ Bleibt hier..“ hörte ich von rechts eine Frau sagen:“ Geht nicht in den Wald..“, sagten mehrere von links. Unbeirrt setzten wir unseren Weg fort und ließen außer Acht, dass das Tor hinter uns zugeschlagen wurde. Anscheinend wollte Niemand etwas mit diesem Wald zu tun haben, umso näher die Nacht rückte. „ Scheint ganz so als hätten die Bewohner des Dorfes Angst vor dem, was in diesem Wald ist..“, das war zumindest meine Vermutung zu diesem Zeitpunkt.. leider sollte diese Vermutung recht bald bestätigt werden. Der Wind war sehr seltsam in diesem Wald.. er erinnerte mich an Jemanden, den ich versucht habe so gut es ging zu vergessen. Er war kalt.. aber trotzdem schien in ihm Wärme zu existieren.. aber noch etwas anderes an ihm war sehr seltsam. Jedes mal, wenn eine Böe an uns vorbeizog, schien sich der Wind um unseren Körper zu schlingen und ihn festhalten zu wollen.. ein ziemlich unangenehmes Gefühl, aber was sollte man schon gegen den Wind tun? Vielleicht war es ja auch nur Einbildung gewesen. Der Wald sah überhaupt nicht aus, wie man dachte, wenn man den Namen „Wald des Todes“ hörte. Die Bäume trugen noch immer reichlich grüne Blätter, das restliche Licht der Sonne fiel durch die Blätterkonen und erhellte den Pfad auf dem wir gingen noch gerade so, dass wir etwas sehen konnten. Wenige Blätter lagen auf dem Weg.. Wurzeln streckten sich am Rand entlang, alles völlig normal.. wenn es denn so geblieben wäre. Das Rauschen von Wasser war zu hören.. vielleicht ein Bach der in der Nähe seinen Ursprung hatte, immerhin war der Wald von einer Bergkette umgeben. Der ganze Wald schien zwar tot.. aber nur tot, weil rein gar nichts passierte. Selbst der Wind, der sich wenige Momente vorher noch seltsam angefühlt hatte, normalisierte sich.. also war dies doch nur Einbildung gewesen. Selbst ein paar Vögel zwitscherten in diesem Wald und lockerten die Stimmung noch zusätzlich auf. „ Wald des Todes, hm? Sieht mir aber ganz und gar nicht danach aus..“, bemerkte Philipp ganz zurecht:“ Solange es so bleibt kann es uns doch nur recht sein, oder? Ich habe nicht unbedingt Lust mich mit seltsamen Winden, Pflanzen, Tieren und sonstigen Dingen, die hier angeblich ihr Unwesen treiben zu prügeln..“, mir war wirklich nicht danach mich mit solchen Dingen anzulegen. Wie sollte man den Wind bekämpfen? Pflanzen dürften keine großartigen Gegner sein.. so ganz ohne Beine würden sie schwer von Fleck kommen. Und dass Vögel wirklich gefährlich werden könnten hielt ich auch nicht für möglich.. ließ nur noch eine Sache offen stehen, und das war das Kind, was Jin erwähnt hatte. Doch auch von diesem Kind fehlte jede Spur, auch wenn Philipp und ich erst wenige Minuten innerhalb dieses Waldes waren und wohl noch einen langen Weg vor uns hatten um den Tempel zu erreichen. „ Eigentlich habe ich mir ja etwas aus von der Sache hier versprochen.. fehlt nur noch, dass das alles als ein Spaziergang endet, indem wir Hand in Hand und den Schwertern wieder zurück in das Dorf kommen!“ meckerte Philipp vor sich hin.. irgendwie hatte er ja auch Recht. Nichts war bis jetzt geschehen.. nur langsam machte mir gerade das Sorgen.. es war noch nichts passiert, vor dem wir gewarnt wurden. Die Sonne ging langsam aber sicher unter.. nur noch sehr wenige Strahlen bahnten sich ihren Weg durch die Blattkronen. Trotz eines plötzlichen Raschelns innerhalb der Bäume, setzten Philipp und ich unseren Weg fort. Ohne wirkliche Anzeichen dafür, dass wir wussten, dass etwas nicht stimmte, gingen wir weiter, hielten die Augen für alles offen, was sich bewegte. Der Gesang der Vögel hatte gestoppt.. das Rauschen des Baches schien auch leiser geworden zu sein. Dann.. als kein Licht mehr durch die Blätter schien stoppten alle Geräusche völlig. Eine Totenstille zog ein.. nur der Wind zog durch den Wald.. und wieder so, wie ich ihn ganz am Anfang empfunden habe, wieder schien er sich um den gesamten Körper zu legen:“ Es fängt endlich an..“, sagte Philipp mit einem Lächeln auf den Lippen. Irgendwie war ich freudig aufgeregt.. ich wusste nicht warum, aber ich freute mich regelrecht auf das, was noch kommen würde! Die ersten Momente war noch alles mehr oder weniger in Ordnung.. bis auf den Wind gab es keine Anzeichen dafür, dass noch etwas passieren würde. Aber immer häufiger war ein Rascheln zu hören.. doch kam es nicht aus den Blattkronen, wie das erste Mal, sondern vom Boden. In der Ferne war die Spitze des Tempels schon zu erkennen, wenn auch nur die Grundrisse, die sich im dunklen Himmel abzeichneten. „ Ah, was ist das denn??“, rief ich, als ich kurz über etwas stolperte und auf den Boden fiel. „ Nur eine Wurzel.. aber gerade eben war an der Stelle von keine Wurzel gewesen..“ dachte ich und stand langsam wieder auf. Nachdem ich mir den Dreck von der Hose geklopft hatte, gingen Philipp und ich weiter:“ Du weißt, dass da eben noch keine Wurzel war, oder?“, fragte mich Philipp.. ohne einen Ton zu verlieren stimmte ich ihm mit einem kurzen Nicken zu. Wenn dort eben keine Wurzel war.. wie konnte es dann dazu kommen, dass ich nur Sekunden später über eine Wurzel stolpern würde? Wurzeln wachsen nicht in so einem Tempo, auch bewegen sich Wurzeln nicht einfach von Jetzt auf Gleich von einer Stelle zur nächsten. Umso weiter Philipp und ich in den Wald eindrangen, umso lauter wurde es.. immer lauter wurde das Rascheln um uns herum.. das Heulen des Windes wurde stärker und umso stärker der Wind wurde, umso schwieriger wurde es für uns zu gehen. „ Wind und Wurzeln.. du weißt was das im Normalfall bedeutet, oder?“ fragte mich Philipp, woraufhin ich nur scherzhaft und trotzdem trocken antwortete:“ Gartenarbeit im ganz ganz großen Stil.. ja, ich weiß..“. Es schien mir fast so, als würden wir dem Tempel gar nicht näher kommen.. so gigantisch war der Wald nicht, als ich von Jins Tempel auf ihn herab gesehen habe. Der Waldtempel wurde zwar fast am Ende des Waldes erbaut, aber so weit hätte ich es mir nicht vorgestellt. Hinter uns wurde das Rascheln immer und immer lauter.. es schien uns sogar zu verfolgen.. es war wirklich unangenehm so etwas im Rücken zu haben:“ Wie wäre es mit umdrehen?“ fragte ich Philipp, der abrupt stehen blieb:“ Wann immer du willst..“. Ich holte tief Luft und drehte mich zusammen mit Philipp um, sofort lief es mir kalt den Rücken runter, als ich sah, was uns die ganze Zeit über verfolgte. Aber nur der erste Moment war erschreckend.. vor uns bäumte sich eine seltsam aussehende Kreatur auf. Auf den ersten Blick sah es aus, wie ein riesiger Pilz, um den hunderte von Wurzeln ragten:“ Soso.. ein überdimensionaler Fliegenpilz also?“ ärgerte sich Philipp und ging ein paar Schritte auf die Kreatur zu. Aus seiner Mundöffnung ragte etwas, was einer Zunge ähnelte.. aber nur wenige Momente später wurde aus der einen Zunge gleich mehrere. Hinter dem Pilz erschienen immer mehr Ranken, die sich auf uns zu bewegten, allerdings viel zu langsam, als dass sie uns hätten gefährlich werden können. Als Philipp weiter auf den Pilz zuging, machte er jedoch keinerlei Anstalten zurück zu weichen:“ Darf ich unserem Freund, Mister Pilz und uns eine Freude machen, indem ich ihn fertig mache?“. „ Mach was du willst.. aber mach es schnell..“ antwortete ich Philipp, der sofort darauf auf den Pilz zu rannte und zu einem Schlag ausholte, der nicht anders zu erwarten sein Ziel perfekt traf. Doch als Philipp seinen Arm aus dem Leib des Pilzes zog, stieß dieser seltsamen grünen Dampf aus, der Philipp völlig einnebelte:“ Was ist das für ein Zeug!?“ rief er und sprang zurück. Während er sich die Augen rieb und versuchte aufzustehen, sah ich das unzählige Wurzeln sich um seine Beine schlangen:“ Was ist jetzt los?“ wie aus dem Nichts schlangen sich auch Wurzeln um meine Beine, die mich am Boden hielten. Im ersten Moment war das noch alles kein Problem.. mir ein paar gezielten Energiestrahlen konnte ich die Wurzeln, die sich um unsere Beine schlangen verbrennen. „ Was ist los? Was war das für ein komisches Zeug?“ hustend rieb sich Philipp immer noch die Augen und stand langsam auf:“ Was weiß ich denn was das war? Ich sehe nur noch verschwommen..“. Damit nicht genug, wurden es immer mehr Wurzeln und auch Ranken von den Bäumen um uns herum.. eindeutig kein gutes Zeichen für uns! Der Pilz selber wurde zwar von Philipp erledigt, aber die Wurzeln und Ranken wurden immer mehr.. in dem Moment, als ich meinen Arm ausstrecken wollte, um weitere Wurzeln zu verbrennen, schlangen sich unzählige Ranken um meine Arme, meine Beine wurden von Wurzeln festgehalten und ich war völlig unfähig mich zu bewegen. Um meine Energie freizusetzen musste ich mich bewegen.. nicht einmal meine Hände konnte ich mehr rühren, um die Ranken zu verbrennen, die meine Arme festhielten. Jeder versuch mich zu bewegen wurde sofort zunichte gemacht, auch Philipp schien es in diesem Moment nicht besser zu ergehen. Das letzte was ich spürte war ein heftiger Druck gegen meinen Rücken und das Knacken innerhalb meiner Arme. Als auch mein Gesicht zum größten Teil von Ranken bedeckt war, schoss mir nur der Gedanke durch den Kopf, dass wir besser hätten aufpassen sollen.. ein unnützer letzter Gedanke in einer Situation wie dieser. Dich wie aus dem Nichts tauchte eine Person auf, von der ich nur Umrisse erkennen konnte.. die Ranken und Wurzeln um uns herum wichen und wir fielen zu Boden:“ Wer.. ist das..“, dachte ich mir und wollte aufstehen, doch schien mein Körper wie gelähmt zu sein. Nach einem kurzen Blick auf meine Hand, die direkt neben meinem Kopf lag, erkannte ich kleine Nadeln, die in meiner Haut steckten. Höchstwahrscheinlich wurde dadurch ein lähmendes Gift durch Philipp’s und meinen Körper geschickt um uns bewegungsunfähig zu machen. Aber wer war diese Person, und warum zogen sich die Pflanzen so plötzlich zurück? Den Geräuschen zu urteilen kam die Person auf mich zu.. und zog mir langsam die Nadeln aus meinen Armen:“ Ihr werdet jeden Moment durch das Gift einschlafen.. macht euch keine Sorgen, ich werde mich um euch und euren Freund kümmern, bis ihr wieder aufwacht..“,.. ich wusste nicht wer das sagte.. auch erkannte ich die Stimme nicht.. doch kam sie mir sehr bekannt vor. Die Stimme einer mir sehr bekannten Person.. genau wie sie sagte, schließ ich nur Sekunden später ein.. „ Ich lebe noch.. ich habe also wirklich nur geschlafen..“, waren die ersten Dinge die ich dachte, als ich die Augen langsam öffnete. Es war ein beruhigender Schlaf gewesen:“ Halt! Wo ist sie…?“, gerade als ich aufstehen wollte, zuckte ich zusammen und merkte, dass ich mich wohl besser noch nicht bewegen sollte. „ Ihr müsst viel trinken.. schlaft noch und trinkt danach.. ihr werdet euch besser fühlen..“, wieder diese Stimme, wieder war es die Person aus der letzten Nacht! Es schien noch ein recht Junges Mädchen zu sein, wenn man nach der Stimme ging. So fern es mir möglich war, drehte ich meinen Kopf und sah mich um.. tatsächlich erkannte ich sie. Ein bezauberndes junges Mädchen.. sie blickte verlegen auf den Boden vor sich und begann zögerlich zu lächeln. Ihre blauen Haare, die einen leicht lila Schimmer in sich trugen, wehten durch den Wind. Als sie mich ansah wusste ich irgendwie, dass ich sie kannte.. warum wusste ich nicht, aber mein Herz sagte mir, dass ich sie kannte. Doch bevor ich sie etwas fragen konnte, drehte sie sich um und verschwand plötzlich.. Sie hatte gesagt, dass wir noch schlafen sollten, danach sollten wir viel trinken. Wenn sie uns bereits gerettet hatte, würde sie mir bestimmt nichts falsches diesbezüglich erzählen. Der kühle Wind fuhr leicht über das Land, durch meine Haare und über meine Haut. Auch wenn ich wusste, dass Philipp und ich eine Aufgabe zu erfüllen hatten, blieb ich weiterhin liegen und versuchte einzuschlafen. Meine Arme und Beine waren absolut nicht zu bewegen, auch wenn ich es bereits versucht hatte um aufzustehen:“ Liegt wohl der der Wirkung des Giftes..“. Ich schloss meine Augen und atmete ruhig. Zuerst tief einatmen und langsam wieder ausatmen. Im Grunde wollte ich gar nicht auf diesem grün bewachsenen Fleckchen Erde liegen bleiben.. ich wollte den Tempel finden, von dem die Rede war, die beiden Schwerter mit Philipp finden und sie zurückbringen. Wenn ich gewusst hätte, dass noch so viel passieren würde, nur weil ich diese Schwerter holen wollte, hätte ich es mir vielleicht doch anders überlegt. Als ich meinen Kopf nach links fallen lies, spürte ich kleine Wassertropfen, die in mein Gesicht vom Bach aus spritzten. Vögel zwitscherten aus dem Wald hinaus.. völlig unverständlich war für mich, wie ein Wald sich so ändern konnte. Jetzt schien er einer der schönsten und friedlichsten Wälder überhaupt zu sein, und sobald die Sonne untergegangen war, würde man sich wohl lieber mit einem ganzen Hornissennest anlegen. Langsam aber sicher wurde mein Körper wieder warm, seltsam.. das Gift hatte ihn nicht nur taub sondern auch unglaublich kalt gemacht. Und umso wärmer mir wurde, desto schläfriger wurde ich auch. Doch von einem ruhigen, friedlichen Traum konnte absolut nicht die Rede sein. Natürlich nicht.. nicht bei mir.. Ich befand mich in meinem Traum auf einem kargen Berg. Überall Schnee und Eis, nicht viel mehr. Ich kannte diese Umgebung kein Stück. Alleine wanderte ich über den Gipfel des Berges.. keine Menschenseele war zu sehen. Geschweige denn zu hören. Überall nichts weiter als Schnee, wenn dieser Traum mir etwas sagen wollte.. was wollte er mir mit einem großen Haufen Schnee sagen? Unbeirrt ging ich weiter und sah mich um, vielleicht würde ich ja etwas erkennen, was mir hätte weiterhelfen können. Aber erkannte ich nichts, der ganze Schnee bildete die einzige Ausnahme. „Na klasse..“ stöhnte ich vor mich hin, als ich mich fallen lies und mir jetzt sogar Schnee in der Nase steckte. Kurz nachdem ich mich auf den Rücken gedreht hatte, mir den Schnee aus der Nase rieb und in den blauen Himmel sah, wurde ich einige Meter von einer Druckwelle zur Seite geworfen. „Jetzt steckt er mir nicht nur in der Nase, das kann echt nicht wahr sein..“, zuerst Schnee in der Nase und jetzt an Stellen wo ich früher gedacht hätte, dass ich sie nicht einmal hatte. „Erstmal raus hier und nachsehen wer das ganze Unheil angestellt hat..“, lies ich genervt von mir, als ich mich aus einem Haufen Schnee aufrichtete und versuchte den Schnee aus meinen Haaren zu bekommen:“ So und jetzt will ich wissen, was das mit der Druckwelle gewesen sein sollte!“, rief ich, noch ohne zu wissen, mit wem.. oder was ich es zu tun hatte. Aber da ich sowieso nie wirklich mit Glück gesegnet war, hörte ich nur ein lautes, tiefes Knurren. Auch fiel mir auf, dass es dunkler geworden war:“ Eben war doch noch alles hell, keine Wolke war am Himmel! Das bedeutet wohl.. ich habe Probleme..“, ganz zurecht nahm ich das an. Wer hätte auch gedacht, dass nur wenige Meter vor mir ein gigantischer Drache stand?? „Ein Drache? Seit wann gibt es Drachen?“, weder hatte ich je daran geglaubt, dass es mythische Wesen wie Drachen gab, noch dass ich jetzt einen zu Gesicht bekomme. Seine grau blauen Schuppen glänzten leicht in der Sonne, ein wirklich unglaublicher Anblick. Seine beiden Flügel waren noch immer gespreizt, als sich sein Blick langsam vom Himmel auf mich richtete. „Du bist also dieser Junge..“, knurrte er mir zu:“ Du.. du kannst sprechen?“, fragte ich ihn völlig aufgeregt. „Das sollte dich nicht wundern. Immerhin ist das nur ein Traum in dem du dich befindest. Aber ganz zu schweigen davon.. was findest du ist wundersamer? Ein sprechender Drache, wie ich es bin.. oder ein Junge, dessen Inneres mehr Ähnlichkeit mit einem Dämonen hat?“. Irgendwie hatte er ja Recht.. nichts war mehr wirklich normal, seitdem ich den ersten Schritt auf Zack Island gesetzt hatte. Alles hatte dort begonnen. „Als erstes möchte ich dir sagen, mit wem du es zu tun hast..“, noch immer aufgeregt sah ich in seine riesigen grauen Augen und versuchte die Aufregung runterzuschlucken:“ Einst wurde ich ein Schutzpatron genannt.. der Schutzpatron dieses Berges und des kleinen Dorfes am Fuße dieses Berges. Du wirst es nicht kennen, dennoch möchte ich dir seinen Namen verraten. Es wird von seinen Bewohnern nur das Drachendorf genannt, auch wenn seit Jahrhunderten keine Drachen mehr existieren – weder in diesem Dorf, auf diesem Berg, noch irgendwo anders auf der Erde..“. Gerade als ich mich leicht verbeugte und mich vorstellen wollte, erklärte er mir, dass ich mich nicht vorzustellen bräuchte:“ Ich kenne dich sehr wohl. Nein.. ich kenne nicht dich, aber ich weiß sehr gut darüber Bescheid, was möglicherweise mit dir einmal passieren könnte!“, seufzend blickte ich zu Boden und trat gegen einen kleinen Haufen Schnee:“ Wissen sie.. jeder auf diesem Planeten scheint etwas über mich zu wissen. Nur ich.. ich bin der einzige, der nichts weiß. Das einzige, was mir gesagt wird ist, dass ich wichtig bin. Wichtig für das Schicksal dieses Planeten, aber..“, er unterbrach mich mit den Worten „Aber du weißt nicht, warum gerade du es bist?“. Er hatte völlig Recht. Immer wieder war ich die Person, um die sich zwar alles drehte, aber wurde ich auch ausgelassen, wenn es um das Wissen über mich ging. Doch mehr und mehr begann ich zu verstehen, was in mir vorging. „Es ist nicht leicht so eine wichtige Rolle zu spielen, das wirst du bereits gemerkt haben. Aber es ist wichtig, dass du diese Bürde trägst..“, verwirrt sah ich ihn an, bis er fortsetze:“ Eine Bürde kann einem Wesen nur auferlegt werden, wenn man weiß.. oder viel mehr spürt, dass es die ihm auferlegten Dinge auch meistern kann. Denn was für einen Sinn würde es machen, einem normalen Menschen dein Schicksal in die Hände zu legen, mit der Gewissheit.. dass er es absolut nicht schaffen kann?“. Irgendwie machte es Sinn, was mir dieser Drache erklärte. Und genau so machte es keinen Sinn, wenn man einem kleinen Kind die Aufgaben eines Soldaten auferlegte, um es drastisch zu erklären. Das Kind wäre völlig überfordert und würde nicht wissen, was es zu tun hat. „Alles im Leben hat seinen Platz und seinen Grund..“ kam sowohl aus meinem Mund, als aus dem des Drachen. Das ganze sollte also bedeuten, dass nur ich mit all dem klar kommen konnte. Aber so etwas Besonderes war ich überhaupt nicht. Sicherlich.. ich besaß diese enorme Kraft.. und ich wusste auch in etwa wie ich mit ihr umgehen musste, aber könnte das denn nicht jeder mindestens genau so gut wie ich? „Nein, nicht jeder könnte es wie du..“, unterbrach der Drache meinen Gedanken – wusste er was ich in diesem Moment gedacht hatte? „Glaube nicht, dass ich umsonst ein Schutzpatron bin und zu meiner Zeit mit den Menschen des Dorfes gesprochen habe. Genau wie dich könnte man auch mich als etwas ‚Besonderes’ bezeichnen. Aber um wieder auf deinen Gedanken zurückzukommen..“, langsam legte er seine Flügel an seinem Rücken an und legte sich auf alle Viere zu Boden, nur den Hals lies er weiterhin leicht gebeugt:“ Es würde nicht jeder so gut können wie du. Und ich denke, dass gerade deswegen du auserwählt wurdest. Nur du kannst mit dieser Kraft umgehen. Dein Körper und dein Geist besitzt die Kraft diese Macht in dir zu bändigen, sie aber auch mehr oder weniger nach deinem Willen freizusetzen, denk doch mal nach, wie es die letzten Male passierte..“, zuerst setzte ich mich im Schneidersitz vor ihn, richtete meinen Blick von seinen Augen auf den Boden und dachte darüber nach, wie es die letzten Male geschehen war. Gegen Regoumaru.. ich wollte die anderen vor ihm beschützen.. ich wollte diese Kraft aus mir herausholen, um ihn zu besiegen, doch selbst wenn ich ihn nicht besiegen konnte, hatte es funktioniert. Auch gegen Yoshiko.. sogar mehrere Male. Es gab nicht wirklich etwas, was ich getan hatte, um meine Kraft freizusetzen, als wenn es etwas körpereigenes wäre. „ Kaum hatte ich daran gedacht, dass ich diese Kraft brauchte, stand sie mir innerhalb von nur einem Augenblick zu Verfügung. Aber das war alles nicht bewusst..“, doch kaum hatte ich das ausgesprochen, erhielt ich schon eine passende Antwort:“ Das braucht es auch nicht zu sein. Diese Kraft passt sich mehr und mehr an deinen Körper an. Das Freisetzen regelt dein Unterbewusstsein. Wenn du spürst, dass du diese kraft in einer Situation brauchst, wirst du sie erhalten.. aber wenn du sie nicht mehr brauchst, so regelst du es mit deinem Willen..“. Es gab jedoch etwas wichtigeres, als das was er mir gerade erklärt hatte. Er wies mich noch einmal darauf hinaus, dass er wusste, was möglicherweise mit mir passieren würde:“ Aber warum willst du es mir sagen? Ist es so wichtig, dass ich bereits jetzt vorbereitet werde? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es alles so schnell passieren wird.. was immer es auch ist..“. „ Nun ja.. auf deiner weiteren Reise wirst du auf dieses kleine friedliche Dorf am Fuße meines Berges stoßen. Dort wirst du Jemanden treffen, der dir sowohl gefährlich werden kann, aber auch sehr sehr nützlich. Aber wie das ganze ausgehen wird, welchen Weg sie gehen wird, das liegt in deiner Hand. Vertraue darauf, was dein Herz dir sagt.. du wirst schon wissen, was du tust..“. die Bemerkung, dass es weitere Menschen gab, die mir gefährlich werden könnten, gefiel mir ganz und gar nicht. „ Und bemerken wirst du sie auch recht schnell. Sie ist ein bezauberndes junges Mädchen, etwa in deinem Alter. Sie ist nur ein Jahr älter als du und lebt in diesem Dorf. Sobald du sie siehst.. denke ich wirst du wissen, wem du gegenüber stehst..“. Das war eigentlich alles, was ich wissen wollte.. ich wollte nicht noch mehr Dinge erfahren, die noch in der Zukunft lagen, ich musste zuerst mit der Gegenwart fertig werden, um mich der Zukunft zu widmen:“ Wenn ich eine Frage stellen dürfte..“, aber nicht einmal ausgesprochen, wartete die antwort bereits auf mich:“ Nein, es ist nicht das Mädchen, das dich und deinen Freund aus dem Wald geschafft hat. Aber auf sie musst du Acht geben.. wir werden uns vielleicht ein Mal wieder sehen..“, ihn wieder sehen? Er sagte doch wenige Minuten vorher „zu seiner Zeit“, was doch darauf schließen lies, dass er.. nun ja.. nicht mehr unter den Lebenden verweilte. Aber wie das leben nun mal lief, musste ich mich wohl oder übel darauf verlassen was er sagte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)