Enthüllungen und Geständnisse von goldenchie ================================================================================ Kapitel 13: Happy Birthday! --------------------------- So, jetzt ist es mit der erdrückenden Schwermut vorbei, von nun an wird’s bergauf gehen mit unseren beiden Lieblingsschauspielern. Aber lest doch selbst... Ach so, eine kleine Bemerkung noch: Die Prozentzahlen, die ich für die einzelnen Kapitelfortschritte angegeben habe, sind ziemlich genau. Also wenn ihr wissen wollt, wieviel noch auf euch wartet, einfach mal auf die Prozentzahlen schauen. ^^ „.........“ = wörtliche Rede >........< = Gedanken [..........] = persönliche Kommentare der Autorin unterstrichene Worte sind betont _____________________________________________________________________________________________________ ... Ren Tsuruga verbeugt sich tief. „Danke.“, sagt er. „Danke für Ihr Verständnis, Takarada-san.“ „Keine Ursache.“, meint Rory und verbeugt sich leicht. „Es liegt ohnehin in unser aller Interesse. – Und jetzt mach endlich, dass du heim kommst!“ Ren verlässt das Büro seines Chefs, ruft den Lift und als er endlich den Knopf zur Tiefgarage drückt, merkt er mit einem Mal, dass er wider Erwarten ziemlich erleichtert ist. --------------------------------------------------------------------------------------- Als er eine gute halbe Stunde später zu Hause aus dem Fahrstuhl steigt, bewaffnet mit einem großen Blumenstrauß und einer Kuchenschachtel, schlägt ihm schon auf dem Flur der köstliche Geruch von Curry entgegen. [Die Blumen und die Torte hat Yashiro netterweise für Ren abgeholt, der sie schon vor einer Woche in den entsprechenden Läden bestellt hatte. ^^] Etwas umständlich wirft er einen Blick auf seine Armbanduhr. >Schon 9 Uhr! – Ach, du liebe Güte, sie hatte bestimmt Hunger.<, denkt er ... und wird plötzlich rot. >Ich hoffe, sie läuft nicht im Pyjama herum...< Ein paar Mal atmet er noch durch, dann nimmt er sich ein Herz und schließt, inzwischen nur noch leicht rosa im Gesicht, die Tür zu seiner Wohnung auf. Für einen Augenblick überlegt er, ob er sein Kommen laut ankündigen soll, entscheidet sich dann jedoch dagegen und begibt sich auf leisen Sohlen zur Küche. Eine ganze Weile steht er in der offenen Küchentür und beobachtet unbemerkt, wie Kyoko hier etwas schnibbelt, dort etwas abschmeckt und leise vor sich hin summend in der Küche hin und her huscht. Ren lehnt sich lässig an den Türrahmen und lächelt. Ein paar Minuten später wird das Lächeln zum Grinsen. „Tadaimah.“, verkündet er leise. Kyoko wirbelt erschrocken herum, greift sich an die Brust und hört sich selbst spitz schreien. Als sie registriert, dass es sich um Ren Tsuruga handelt, atmet sie erleichtert einige Male durch. „Meine Güte, haben Sie mich erschreckt, Tsuruga-san.“ Plötzlich fallen ihr die Blumen und die Schachtel in seinen Händen auf; sie fragt sich, ob er heute noch etwas vorhat... „Ich ... hatte Hunger, deswegen dachte ich, ich koche schnell was.“, erklärt sie und fügt verlegen hinzu: „Ich weiß, ich sollte eigentlich noch nicht aufstehen.“ Unerwartet schenkt ihr Ren sein heiliges Lächeln. „Schon in Ordnung“, meint er versöhnlich, „es scheint dir ja wieder gut zu gehen. Es ist ja auch irgendwie meine Schuld, ich hatte nicht damit gerechnet, dass es so spät wird - ich hatte noch ein Gespräch mit Takarada-san.“ Sein Lächeln wird breiter. „Happy Birthday, Kyoko-chan. – Ich soll dich auch von Yashiro-kun und Takarada-san grüßen, gute Besserung und einen schönen Geburtstag wünschen.“ Feierlich überreicht er ihr Blumen und Tortenschachtel. [Man bedenke: Blumen sind schweineteuer in Japan! ^^] Kyoko ihrerseits ist vollkommen perplex, ihr Herz schlägt mit einem Mal so heftig, dass sie meint, es müsse bis in den Hausflur zu hören sein. Höchst verlegen und ein wenig hilflos legt sie die Schachtel auf dem Tisch ab und sieht sich suchend um. „Warte mal“, kommt Ren ihr zu Hilfe, „ich stelle sie in eine Vase.“ Galant nimmt er ihr den Strauß rosa Lilien ab und holt aus einem der oberen Schränke eine Blumenvase, die er am Waschbecken mit kaltem Wasser füllt. Kyoko indessen öffnet neugierig, aber ein bisschen unsicher den Deckel der Pappschachtel. Staunend fällt ihr Blick auf die hellrosa eingefärbte Torte, auf der eine große 17 prangt und in Romaji „Happy Birthday“ geschrieben steht. Rundherum ist sie mit rosa Zuckerrosen dekoriert. [Für alle, die es nicht wissen: Romaji sind lateinische Lettern, also europäische (normale) Buchstaben.] Unwillkürlich schießen dem Mädchen die Tränen in die Augen. Als Ren die Vase mit den Blumen auf dem Tisch abstellt, laufen sie bereits in Strömen ihre Wangen hinunter ... vollkommen lautlos. Ren bleibt das Lächeln im Hals stecken, bestürzt beugt er sich zu ihr herunter. „Was ist denn, Kyoko-chan?“ Mit einem Mal fühlt er sich schrecklich hilflos. Hastig wischt das Mädchen sich lächelnd die Tränen aus dem Gesicht, ... wobei diese offensichtlich nicht bereit sind aufzugeben; sie fließen immer noch nach, ... wenn auch etwas langsamer. „Ich ... mir hat ... noch nie jemand eine Geburtstagstorte geschenkt...“, stammelt sie. „Das ... das ... ist so ... nett, Tsuruga-san.“ Höflich verbeugt sie sich, um sich auch formell zu bedanken. So süß er ihre Reaktion auch findet, ist der Schauspieler doch ziemlich erschüttert. „Jetzt mach aber mal halblang, Kyoko-chan“, meint er, „das ist doch das Mindeste. – Ach, und ... würdest du mich bitte beim Vornamen nennen, ich finde, wir kennen uns lange genug dafür.“ Kyoko schaut verwirrt zu ihm auf. „Ich... Sie... Du bist nicht sauer auf mich, ... Ren ... –san?“, stammelt sie. Jetzt ist es an dem Schauspieler, sie verblüfft anzusehen. „Nein, ... nein, wieso sollte ich?“, fragt er befremdet. „Na, weil Sie ... äh ... weil du gestern und heute kaum mit mir gesprochen hast; ich hatte das Gefühl, du gehst mir aus dem Weg.“ Ren kommt jetzt doch ein wenig ins Schwitzen. [Schlechtes Gewissen! *hehe* ] „Nein, tut mir Leid, wenn es so aussah.“, entschuldigt er sich hastig. „Ich stand nur ein bisschen neben mir. Das ist wirklich nicht deine Schuld.“ Kyoko lacht unter Tränen. „Oh... – Ich glaube, das Essen ist fertig.“ „Gut“, sagt Ren und schenkt ihr ein ehrliches Lächeln, „dann decke ich den Tisch, ... und zum Nachtisch gibt es Torte.“ 3 Stunden später ist Ren schließlich allein im Wohnzimmer. Das Geschirr hat er bereits in die Küche geräumt, die Schachtel mit der restlichen Torte jedoch steht noch auf dem Glastisch. Der Schauspieler sitzt erstaunlich entspannt auf dem Sofa und starrt unschlüssig das Telefon in seiner Hand an. Plötzlich vibriert es heftig, so dass er unwillkürlich zusammenzuckt. Dann jedoch nimmt er nach einem kurzen Blick auf das Display den Anruf grinsend entgegen. „Hallo, Yashiro-kun. – Ich hatte gerade überlegt, ob ich dich jetzt noch anrufen kann.“ Der Betreuer am anderen Ende der Leitung ist überrascht. „Ich hab mir Sorgen gemacht. – Aber so wie es sich anhört, scheint es dir ja wesentlich besser zu gehen.“ „Tut mir Leid, Yashiro-kun, dass du dich gesorgt hast, ... aber ich konnte nicht eher anrufen.“ Der Schauspieler wird dermaßen rot, dass man es fast durch das Telefon sehen kann. „Kyoko-chan hat bis vor einer knappen halben Stunde hier bei mir gesessen.“, erklärt er; er kann sich lebhaft vorstellen, wie breit Yashiro am anderen Ende der Leitung grinst. „Was ist passiert?“, fragt dieser neugierig. „Los, erzähl, ich will alles wissen! – Oder, warte mal, vielleicht fängst du besser mit dem Gespräch an, das du mit Takarada-san hattest. Ich schätze mal, das Eine hat mit dem Anderen zu tun...“ Der Schauspieler räuspert sich umständlich und holt noch einmal tief Luft, dann berichtet er seinem Betreuer ausführlich von der Unterredung mit dem LME-Chef. Es fällt ihm schon ein wenig leichter als am Abend, über all die schmerzlichen Dinge zu sprechen, ... was natürlich auch Yashiro nicht entgeht. Als Ren schließlich seinen Bericht beendet, pustet er, deutlich befreit, die Luft leise pfeifend aus den Lungen. „So“, sagt er, „jetzt weißt du alles Wichtige. – Ich gehe allerdings davon aus, dass das unter uns bleibt.“ „Versteht sich von selbst.“, gibt Yashiro ernst zurück. „So, und du bist dann hingegangen und hast seinen Rat direkt in die Tat umgesetzt, erstmal eine freundschaftliche Basis wiederherzustellen?“ „So in etwa. – Eigentlich hatte ich gar nichts Bestimmtes vor... Aber es hat sich irgendwie ergeben. – Als ich nach Hause kam, war Kyoko-chan in der Küche mit Kochen beschäftigt. Sie hat mich erst gar nicht bemerkt.“ „Oh“, macht Yashiro, „na ja, vermutlich hatte sie einfach Hunger. Es war sicher spät, als du kamst.“ „Ja, es war fast 9 Uhr.“ „Wie hat sie denn auf die Blumen und die Torte reagiert?“ Ren runzelt heftig die Stirn, als er an Kyokos Gesichtsausdruck zurückdenkt. „Erschreckend gerührt.“, meint er. „Erschreckend?“ Der Schauspieler seufzt leise. „Die Tränen liefen ihr in wahren Sturzbächen durchs Gesicht.“ „So schlimm?“ „M-hm.“, Ren wird sehr ernst. „Sie sagte, es sei ihre erste Geburtstagstorte gewesen. – Ihrer Reaktion nach und nach allem, was sie mir später noch erzählt hat, hat sie wahrscheinlich noch nie irgendwelche Geschenke bekommen.“ „Oh, mein Gott.“ Der Manager ist zutiefst bestürzt. „Aber ... es würde einiges erklären...“ „M-hm, ... ich glaube, sie hat sich auch sehr über die Geburtstagsgrüße gefreut. Möglicherweise hätte allein das sie schon zu Tränen rühren können. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber nach allem, was ich jetzt weiß, hat sie schon als Kind nie viel Zuwendung bekommen. Es muss noch um Einiges schlimmer gewesen sein, als ich bisher vermutet hatte. – Nach dem Essen haben wir uns über die Torte hergemacht und Tee getrunken und dabei haben wir über vieles gesprochen.“ „Auch über ihre Kindheit?“, fragt Yashiro. „Ja, ... aber ich weiß nicht, wie viel ich dir davon erzählen darf, ... sie will sicher, dass so wenig Menschen davon wissen, wie möglich. Aber soviel kann ich dir verraten: Sie hatte es schon immer sehr schwer. Es ist ein Wunder, dass sie nicht daran kaputtgegangen ist. Wenn ich das vorher gewusst hätte, hätte ich es ihr nicht so übel genommen, dass sie ins Showgeschäft wollte, um sich zu rächen. - Vielleicht war es sogar gerade dieser Rachegedanke, der Schlimmeres verhindert hat; sie hätte genauso gut daran zugrunde gehen können... Es tut mir so Leid, dass ich sie so schlecht behandelt habe.“ „Hast du ihr das auch gesagt?“, fragt Yashiro vorsichtig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)