When dreams die... von abgemeldet (...everything that stays is just a veil remembrance) ================================================================================ 1 - When dreams die... ...everything that stays is just a veil remembrance Sie blickte an der Fassade des alten Hauses hinauf. An manchen Stellen bröckelte der Putz und unschöne Risse überzogen das gesamte Gebäude, sodass es auf abstrakte Art und Weise an das Netz einer Spinne erinnerte, dessen Besitzerin irgendwo hinter einem der unzähligen Fenster lauerte und nur darauf wartete, auf ihre Beute hinabzustoßen. Die junge Frau trug einen kurzen Mantel über dem Rock und dem engen T-Shirt und eine getönte Brille. Die Sonne stand tief, der Tag neigte sich seinem Ende zu. „Suchen Sie jemanden?“ Eine alte Frau kam mit zwei Einkaufstüten die Straße hinab und schloss die Tür auf. Nami strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, dann zog sie einen Schlüssel aus ihrer Tasche und hielt ihn hoch; neun stand auf einem Anhänger. „Sind Sie eine Freundin von Mr. Prinz?“, fragte die Frau und Nami war relativ überrascht diesen Namen zu hören. Es versetzte ihrem Herzen einen schmerzlichen Stich, als sie so unerwartet auf ihre Vergangenheit hingewiesen wurde und sich erinnern musste; erinnern an Dinge, die so schrecklich waren, sodass die Wunden zu tief, um vollständig heilen zu können. Aber dann lächelte sie gezwungen. „Könnte man so sagen!“ „Es ist schön, dass er mal besucht wird. Er ist ja ein so netter und zuvorkommender junger Mann. Ich habe ihn in letzter Zeit aber nicht mehr gesehen. Es ist doch nichts passiert, oder?“ Nami schüttelte nur den Kopf; das zu erklären wäre viel zu schwer und es ging die Frau ohnehin nichts an. Sie schloss das Postfach mit der Nummer neun auf; es war leer. Nami lächelte zynisch. So leer, wie sie sich selbst fühlte. Niemand würde diese Leere verstehen können, selbst er nicht, obwohl er doch selbst auf so grausame Art und Weise damit konfrontiert wurde. „Das Apartment ist...“ Nami wurde aus ihren Gedanken gerissen und unterbrach im Weitergehen. „... im ersten Stock das Letzte rechts. Ich weiß schon!“ Die alte Frau sah ihr stirnrunzelnd nach. Ruhig schloss Nami die Eingangstür auf; es brannte kein Licht und sie drehte auch keines auf. Stattdessen betrat sie ein dämmriges Zimmer, das spärlich eingerichtet war und -wie der Rest des Hauses- ziemlich heruntergekommen wirkte. Alle Rollos waren bis auf ein Viertel Platz hinuntergelassen, der Deckenventilator veränderte in seinem eigenem gleichmäßigen Rhytmus die Schatten und schaffte wenigstens einen kleinen kühlen Luftzug in dem stickigen Gebäude. Mit einer langsamen Bewegung nahm Nami ihre Sonnenbrille ab; legte sie samt dem Schlüssel auf einen kleinen Tisch und ging zu dem Bett, das an der gegenüberliegenden Wand stand. Ihren Mantel warf sie achtlos auf den Boden. Diese Dinge waren nicht wichtig, sie waren es nie... Sanji war blass, beinahe schon weiß, aber er öffnete mühsam die Augen. In ihnen flackerte es kurz warm auf, als er die Person erkannte, deren bloße Anwesenheit Entschädigung für alles war. Nami setzte sich seitlich auf den Rand des Bettes und nahm traurig lächelnd seine Hand. „Du bist gekommen!“, sagte er leise. Er hatte sich nicht getäuscht. Als ob er jemals etwas anderes erwartet hätte, als ob sie ihn einfach so im Stich lassen würde. Als ob sie nichts mehr für ihn empfinden würde. Nein, er hatte sich nicht getäuscht. „Natürlich, wie geht es dir?“ Sanjis Stimme klang spöttisch „Wie soll es einem schon gehen, wenn eine Kugel dir den Unterbauch zerfetzt?“ Nami sah ihn lange an; sie war so froh, dass er noch lebte. Aber sein Anblick... er entlastete nicht wirklich. Ganz im Gegenteil, er schürte ihre Angst nur noch. Ein dumpfer Druck gegen ihren Kehlkopf, der das Schlucken und erst recht das Atmen erschwerte, ja nahezu unmöglich machte. Mit einer ruhigen Handbewegung strich sie ihm eine blonde Strähne aus der blassen Stirn. Sie wusste selbst nicht, warum die folgenden Worte über ihre Lippen kamen. Vielleicht versuchte sie im Moment stillster Verzweiflung noch einmal das Ruder herumzureißen, sich in den Sturm zu werfen und wer weiß, ihm zu trotzen und zu überwinden. „Das mit uns ist irgendwie total schief gelaufen, oder?“ Sanji lachte schwach. „Du kannst das aber passend ausdrücken! Ich dachte, dass du die Stadt verlassen wolltest.“, wechselte er unvermittelt das Thema. Nami machte eine Kopfbewegung, von der man nicht sagen konnte, ob sie ein Nicken oder Kopfschütteln darstellen sollte. Und genauso unentschlossen diese Bewegung, so unentschlossen war die junge Frau selbst geworden. Konnte sie ihn wirklich einfach so verlassen? Ihn, an dem ihr ganzes Herz hing und wegen dem sie nächtelang geweint hatte? Ihn, der doch der einzige Grund war, wieso sie überhaupt noch lebte? Einfach so? „Ich weiß noch nicht so genau!“ Sanji fuhr mit seinem Daumen über Namis Handrücken und grinste schief. „Du weißt ja eh nie was du willst!“ Bei ihrem sachten Kopfschütteln schloss sie müde ihre Augen. „Fang bitte nicht schon wieder damit an!“ „Irgendwann ist es zu spät zum Reden! Außerdem hast du angefangen!“ Als Nami ihre Augen wieder öfnete, standen Tränen darin. Sie wollte nicht weinen, sie wollte niemals wieder weinen; das hatte sie sich geschworen, aber Sanji schaffte es anscheinend immer wieder. „Du bist ein verdammtes Arschloch, doch das weisst du eh schon, nicht wahr?“, fragte sie tonlos und lächelte bitter. Die Sonne ging langsam unter und die Schatten wurden immer länger. Schon wieder würde ein Tag vergehen, schon wieder würde eine neue Nacht beginnen, so leer und bedeutungslos wie jeder andere Tag und wie jede andere Nacht davor. Jedenfalls war Nami sich dessen zu diesem Zeitpunkt sicher. „Bleibst du bis morgen?“, fragte Sanji übergangslos und als hätten sie das vorherige Gespräch niemals geführt, knüpfte Nami an. Sie nickte und Sanji grinste schief. „Ausgerechnet heute kann ich mich kaum bewegen. Unterleibstechnisch, wenn du verstehst, was ich meine!“ „Du denkst auch nur an das Eine!“ Nami grinste ebenfalls. „Natürlich, ich bin ja auch ein Mann!“ „... und ein Kranker noch dazu!“, pflichtete sie ihm bei; ein lautloser Seufzer bahnte sich seinen Weg über ihre Lippen.‘Jetzt beginnen wir schon wieder mit diesen Spielchen....‘ Sie schüttelte ihren Kopf. „Ja, ich weiss, du hast Recht.....“ Sanji sah an die Decke. Schon wieder eine dieser Situationen, in denen sie nichts sagen brauchten. Es hätte alles sehr leicht sein können, hätte.... Träume haben nur die Menschen, die den Mut besitzen zu leben! Ja, er hatte Recht gehabt, als er es damals sagte, doch die, die mut- und hoffnungslos sind, die keinen Sinn mehr in Träumen sehen und sich einfach nur dumpfer Verzweiflung hingeben, was ist mit denen? Sind die schon innerlich tot oder einfach nur verloren?- Nami wusste es nicht. Sie wusste kaum mehr etwas.... Sie ließ sich sanft zur Seite sinken. Ihr Kopf ruhte auf seiner Schulter. „Was ist nur passiert?“ Das ist der erste Block, den ich abgetippt habe, er sit nciht überrneitet und unfertig. Mal sehn, ob er wem gefällt.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)