Skin von abranka (DMxHP) ================================================================================ Kapitel 11: XI. My permission to sin ------------------------------------ Oh my permission to sin You might have started my reckoning I’ve got a reason now to bury him alive Another little white lie Die Tür zu der Großen Halle wurde aus den Angeln gerissen und die Türflügel donnerten gegen die Wände. Draco zuckte unwillkürlich zusammen. Einen solchen Auftritt hatte er von Harry nicht erwartet. „Harry Potter...“ Der Dunkle Lord stand langsam auf, während Harry, den Zauberstab fest in der Hand, in abgerissenen Jeans und einem verblichenen Sweatshirt auf den wohl derzeit mächtigsten Magier der Welt zumarschierte. Seine grünen Augen funkelten. Kurz wanderten sie über Snape und Draco und zogen sich dabei wütend zusammen, doch dann behielten sie Voldemort fest im Blick. Angesichts dieses Ausdrucks schloss Draco kurz die Augen. Beinahe konnte er das Brandzeichen auf seiner Haut spüren. Das war es also. Todesser Draco Malfoy. Und dass Harry Potter ihn so sah, machte ihm vielmehr aus als irgendetwas anderes. „Voldemort.“ Harry blieb knapp zehn Meter vor Voldemort stehen. „Oder sollte ich nicht besser sagen: Tom Riddle?“ Die roten Augen des Dunklen Lords blitzen wütend auf. „Du willst mich provozieren, junger Potter... Jedes deiner Worte wird auf eine Waage gelegt und eine schmerzhafte Strafe nach sich ziehen...“ „Und jede deiner Taten lag auf einer Waage und wird für dich eine Strafe nach sich ziehen!“ Harrys Stimme war klar und hallte in dem Saal wider. „Du willst mich also töten, junger Potter. Es wird dir aber nicht gelingen!“ Voldemort stand auf, hob den Zauberstab und tat einige Schritte auf Harry zu. „Falls du deine Horkruxe meinst – die sind alle zerstört.“ Der Gryffindor grinste und holte einige verbeulte, angekokelte und reichlich mitgenommene Gegenstände aus seiner Tasche und warf sie auf den Boden. „Alle sechs. Der einzige Teil deiner Seele, der dir noch bleibt, befindet sich in deinem Körper. Du bist sterblich.“ Ein wütendes Zischen entfuhr dem Dunklen Lord und er schickte einen hässlichen Feuerfluch nach Harry, den dieser sofort abblockte. „Woher...?“ „Oh, der Verräter befand sich genau an deiner Seite...“ Harry lächelte zuckersüß, während sich Snape aus dem Hintergrund löste und sich zu dem Jungen-der-lebt gesellte. Snape war ein Verräter. Snape war ein Doppelagent. Er hatte trotz allem weiter auf der Seite von Dumbledores Orden gestanden. Draco fiel aus allen Wolken. Wenn Snape es konnte... – konnte er es dann nicht auch? Einfach so, die Seiten wechseln? Aber es wäre nichts weiter als auf Zeit. Auch so würden die beiden keine Chance gegen Voldemort haben. Mit hoher, kreischender Stimme schleuderte der Dunkle Lord den ersten Fluch. Harry und Snape wichen ihm aus und damit war der Kampf eröffnet. Wie versteinert sah Draco dem Kampf zu. Er sah die verschiedensten Flüche durch die Luft rasen und er schaute sich regelrecht selbst dabei zu, wie er dort stand, hin und wieder einen verirrten Zauber abblockte oder einem solchen auswich, und nichts tat. Er wurde nicht aktiv. Er starrte nur paralysiert auf das Gefecht, das sich ihm darbot. Er fühlte sich gar nicht in der Lage, irgendetwas zu tun. Es war der vierte oder fünfte Fluch, der Snape in die Seite traf und den Lehrer von den Füßen riss. Doch diesmal stand dieser nicht wieder auf, sondern blieb reglos liegen. Er war wahrscheinlich bewusstlos – trotz allem hatte Voldemort noch keinen einzigen Todesfluch eingesetzt. Er spielte mit seinen Gegnern. „Nur noch du und ich, Potter. Hier ist niemand mehr, der dich beschützen wird. Hier ist niemand mehr, der sein Leben für dich geben wird...“ Voldemort lachte heiser. „So jemanden brauche ich auch nicht.“ Harrys grüne Augen blitzten den Dunklen Lord herausfordernd an. „Wir werden sehen...“ Erneut lachte Voldemort rau und hämisch auf. Dann ging der Fluchwechsel weiter. Schließlich wurde Harry entwaffnet. Draco sah dem Geschehen mit ausdruckslosen Augen zu. Wenn er stirbt, dann ist er fort... Endgültig... Dann kann er dich nicht mehr quälen... Dann kann er dich nicht mehr heimsuchen... Eine leise, seltsam hoffnungsvolle Stimme klang in seinen Gedanken. Voldemort stand mit einem zufriedenen Ausdruck auf dem bleichen Gesicht über Harry und hob seinen Zauberstab. „Crucio!“ Der Junge-der-lebt wandt sich unter den namenlosen Schmerzen, die dieser Zauber auslöste, und stöhnte leise auf. Schließlich begann er zu schreien. Er leidet... Er leidet endlich den gleichen Schmerz, den du empfunden hast. Namenlos und doch brennend und bohrend... Sieh zu, wie er stirbt. Dann bist du frei... Draco schloss die Augen. Er wollte dieses gepeinigte Gesicht nicht sehen. Er wollte die grünen Augen nicht weinen sehen... „Genug gespielt!“ Die kalte Stimme des Dunklen Lords schnitt durch die plötzlich Stille, die auf das Ende des Cruciatus-Fluchs folgte. Harry lag zusammengekrümmt auf dem Boden und atmete schnell und stoßartig. „Es ist Zeit, es zu beenden! Avada Kedavra!“ Draco dachte nicht, während er seinen Zauberstab hochriss. „Proferratus!“ Der Zauber stieß den Gryffindor grob aus der Flugbahn des Todesfluchs und ließ diesen ins Leere gehen. Der Proferratus war nicht dafür gedacht, Menschen zu bewegen, doch hier erfüllte er seinen Zweck. Entschlossenheit erfüllte Draco. Er würde es nicht zulassen. Er würde nicht zulassen, dass Voldemort Harry umbrachte. Er würde alles in seiner Macht stehende tun, um das zu verhindern. „Draco, Draco...“ Der Dunkle Lord wandte sich langsam um und seine roten Augen blickten den Slytherin fast traurig an. „Auch du verrätst mich...“ Bevor er jedoch dazu kam, einen Zauber auszusprechen, war der Zug an Draco. „Crucio!“ Voldemort ging überrascht aufkeuchend zu Boden und krümmte sich schmerzerfüllt zusammen. Sein Zauberstab rutschte bei Seite. Mit grauen Augen, die einem Eissturm glichen, schritt Draco langsam auf den Dunklen Lord zu. All seine Kraft, seine gesamte Energie lag in diesem Zauber. Und er sammelte seine ganze Wut, seinen ganzen Hass für einen weiteren Spruch. „Du hast mein Leben von Anfang an bestimmt, obwohl dir das niemand gestattet hat. Du hast mir alles genommen, was mir je wichtig war. Du hast mir mein selbstbestimmtes Leben genommen. Du hast meine Welt in Trümmer gelegt. Du hast mir ALLES genommen. Aber du wirst mir nicht nehmen, dass er überlebt. Du wirst mir nicht auch noch sein Leben nehmen. DU WIRST MIR IHN NICHT NEHMEN!“ Draco Stimme hallte wie ein Donnerschlag durch die Große Halle. „AVADA KEDAVRA!“ All sein Zorn, all sein Hass, all sein Schmerz, all die tiefen, düsteren Emotionen der siebzehn Jahre seines Lebens legte er in die Fluch – und genauso all die Kraft, die in der Liebe zu Harry Potter steckte. Der grüne Strahl darf Voldemort mitten auf die Brust und schleuderte ihn meterweit durch die Halle. Seine roten Augen brachen, lange bevor er den Boden berührte. Der Dunkle Lord war tot, vernichtet. Draco spürte, wie sein Körper anfing zu zittern. Er hatte keine Kraft mehr. Der Zauberstab fiel aus seinen bebenden Fingern und er sank auf die Knie. Der Dunkle Lord war tot. Er hatte Harry gerettet. Ein trauriges Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Tränen rannen ihm aus den matten Augen. Es war vorbei. Und doch hatte es erst begonnen... Fortsetzung folgt unter dem Titel „J’oublierai ton nom“ Hosted by Animexx e.V. 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