Warum kannst du mich nicht verstehen? Teil 4 / Finale von abgemeldet
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Kapitel 1:
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Hallo liebe Leser!!!^-^"
Hier ist der letzte Teil von meiner Detektiv-Conan FF!!
Vielen Dank, dass ihr mir so viele Kommentare geschrieben habt!!
Ich hoffe, dass euch dieser Teil auch gefällt, ich glaube, er ist mir nicht
soooo gut gelungen...^^"
Lest's einfach mal!!
Das war's von mir, ich wünsch euch viel Spass!!
Kamilla
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Warum kannst du mich nicht verstehen?
-Das Finale-
"Shinichi....mach deine Augen doch wieder auf....", Ran hatte sich immer noch
über ihn gebeugt und weinte bitterlich. "...du darfst nicht gehen...du hast es
mir doch versprochen..." murmelte sie mit beinahe erdrückter Stimme. Auf einmal
hörte sie schnelle Schritte und jemand rief ihren Namen. Es kam ihr alles ganz
verschwommen vor, sie konnte kaum mehr klar denken. "Ran! Was ist passiert?!?"
fragte jemand mit erschrockenem Ton. Sie hob ihren Kopf und erblickte Heiji und
Sonoko, die entsetzt zurück starrten. Heiji fühlte nun nach Shinichi's Puls
und rief dann: "Er lebt noch! Hast du gehört, Ran? Er ist nicht tot..!
Ran....?". Sie antwortete nicht, sondern sah Shinichi weiterhin an. "Wach doch
auf...." flüsterte sie leise. Sie schloss ihre Augen, das nächste, das sie
wahrnahm, waren die Rufe von Heiji, der Sonoko sagte, sie solle den Krankenwagen
rufen, und auch das geschockte Gemurmel der anderen Leute. Und dann, nach
wenigen Minuten das Heulen der Sirenen, das immer näher kam....
Ran öffnete langsam ihre Augen. "W-was...ist...los...?" sie fasste sich an den
Kopf und verzog ihr Gesicht. Er tat weh. Nun sah sie sich ihre Umgebung an. "Bin
ich in einem Krankenhaus...?" murmelte sie müde und setzte sich in dem fremden
Bett auf. Sie sah auf die Uhr, die an der Wand hing. Es war acht Uhr morgens.
Immer noch wusste sie nicht, warum sie hier war. Sie schaute sich ein bisschen
in dem Zimmer um. Sie war allein, und so fühlte sie sich auch. Sie versuchte
sich zurück zu erinnern. Es lag nur noch dunkel in ihrem Gehirn. Da war ein
Fest...und Shinichi... "Oh mein Gott!" rief sie, als sie alles in ihr
Gedächtnis gerufen hatte. Sie stand mit einem Ruck auf, doch dabei überkam sie
ein grosses Schwindelgefühl und sie musste sich wieder setzen. Sie sah an sich
herunter. Sie hatte kurze, weisse Hosen und ein ebenso weisses Hemd an. "Wo ist
mein Kleid..?" fragte sie sich. ,Es ist vermutlich...ganz blutverschmiert
gewesen....' dachte sie, wobei ihr wieder Tränen in die Augen schossen.
"Shinichi..." flüsterte sie. Wo war er überhaupt? Lebte er noch und war er
auch hier irgendwo? Sie stand nun ganz langsam auf und ging mit leichten
Schritten auf die Tür zu. Sie machte sie auf und schielte hinaus. "Ran!",
Heiji, Sonoko und Kogoro kamen gerade auf sie zu gestürmt. "Wie geht's dir?"
fragte ihre Freundin mit besorgtem Gesicht. "Den Umständen entsprechend....
Aber- wo ist Shinichi...?" fragte sie. Die drei traten ein und Kogoro schloss
die Tür. "A-also...was ist mit ihm..?" fragte Ran mit ängstlicher Stimme.
"Der.....der Arzt hat gesagt, dass die Kugel seinen Kopf nur gestreift hätte.
Er hat zwar eine ziemlich schwere Verletzung, aber er wird es
höchstwahrscheinlich überleben... Sie mussten gleich eine Notoperation
durchführen... Sie liegt schon einige Stunden zurück. Er ist jetzt auf seinem
Zimmer. Sie meinten, wenn er es will, dann kommt er auch durch. Aber ich glaube,
da brauchen wir uns keine Sorgen machen! Du kennst doch Shinichi, er ist ein
Kämpfer!" sagte Heiji mit einem leichten Lächeln auf dem Gesicht. "Ja.... Wo
ist er eigentlich...? Ich meine, wo liegt er?" fragte Ran dann. "Er liegt ein
paar Zimmer weiter, aber er ist noch nicht aufgewacht..." erklärte Sonoko. Ran
sprang auf und sagte: "Ich muss ihn sehen!"- "Aber du solltest dich noch
schonen....du hast einen gehörigen Schock abbekommen!" rief Kogoro. "Mir geht's
gut... Ich will zu Shinichi..." entgegnete sie fest entschlossen. "Na gut...er
ist im Zimmer Nummer 124..." sagte er dann. "Danke!", sie riss die Tür auf und
rannte zu dem Zimmer. Als sie vor der geschlossenen Tür stand, klopfte sie
zuerst an. Nach einer Weile wurde ihr von einer Krankenschwester geöffnet. "Oh,
hallo! Wer bist du?" fragte sie. "I-ich bin seine Freundin... Eine gute Freundin
von ihm..." stotterte Ran. "Ach so...", lächelte die Frau und machte ihr Platz
um einzutreten. "Du brauchst dich nicht zu beeilen! Du hast genug Zeit!" sagte
sie noch, bevor sie das Zimmer verliess.
Ran blickte auf Shinichi. Er lag dort in diesem schneeweissen Bett, die Sonne
strahlte durch das Fenster auf sein Gesicht. Er hatte einen Verband um den Kopf.
Ran schluckte und ging ein paar Schritte auf ihn zu. Sie zog sich einen Stuhl an
das Bett und setzte sich darauf. Sie umfasste Shinichi's rechte Hand und sah ihm
ununterbrochen in das Gesicht. "Shinichi....." murmelte sie traurig. Er atmete
sehr gleichmässig. Es sah so aus, als würde er nur ein kleines Nickerchen
machen. Doch Ran wusste, dass es nicht so war. Jetzt, in diesem Moment,
wünschte sie sich nichts sehnlicher, als dass er aufwachte. Sie dachte an seine
Worte zurück, die er ihr sagte, bevor er bewusstlos wurde; . "Du wirst mich nicht im Stich lassen...oder
Shinichi...?" fragte sie ihn leise. "Ich weiss, dass du mich hören kannst,
Shinichi... Und ich will, dass du weißt, dass ich dich liebe... Ich liebe dich
über alles....und....ich würde nie jemand anderen so lieben können...". Sie
senkte ihren Kopf. ,Wenn er jetzt wach wäre, dann würde ich ihm endlich diesen
einen Satz sagen können, den ich ihm gestern Abend sagen wollte. Diesen einen
Satz, für den ich die halbe Nacht fieberhaft überlegt habe...' dachte sie. Sie
hoffte auf ein Wunder, denn sie konnte nicht abstreiten, dass sie Angst hatte.
Angst, dass er niemals wieder aufwachen würde. Angst, dass er keine Kraft mehr
hatte, um zu kämpfen. Angst, ihn zu verlieren... Und ihre Panik schien mit
jeder Minute grösser zu werden, in der sich nichts tat. "Oh, Shinichi..... Du
darfst mich nicht alleine lassen, verstehst du?!" schluchzte sie und legte ihren
Kopf auf das Bett. Die Tränen liefen über ihr Gesicht und schon bald war ein
Teil des Bettlakens durchnässt. Sie hob ihren Kopf und drückte seine Hand noch
fester. So, als würde sie hoffen, ihn dadurch aufwecken zu können. Doch es
gelang ihr nicht. Er rührte sich nicht. Man konnte keine Bewegung in seinem
Gesicht feststellen. "Warum machst du das...?" fragte sie und stand nun wieder
auf. "Ach, nein....das ist ja keine Absicht von dir...es tut mir leid..." sagte
sie und ging wieder zur Tür. Sie drehte sich noch einmal um, warf einen letzten
Blick auf ihn, bevor sie aus dem Zimmer ging.
"Ran....ist alles in Ordnung?" fragte Heiji besorgt, als er sie wieder kommen
sah. "Aber...ja..." sagte sie und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.
"Mausebein...wir sollten wieder nach Hause...", Kogoro kam nun mit Sonoko auf
die beiden zu. "Was? Aber Shinichi braucht mich doch...ich kann jetzt nicht
einfach weg!" sagte sie. "Aber du kannst nichts für ihn tun.... Du kannst ihn
ja auch jeden Tag besuchen! Aber wenn du dich nicht zu hause ausruhen kannst,
ist das für deine Gesundheit auch schädlich!" meinte Sonoko. "I-ich...will
aber nicht....", Ran konnte nicht verstehen, warum sie alle nach Hause schicken
wollten. Wollten sie sie von Shinichi fernhalten...? Was war hier nur los, was
sollte das alles? Doch sie hatte wohl keine andere Wahl. Egal was sie jetzt
gesagt hätte, man hätte sie trotzdem heim gebracht. Also musste sie gehen,
auch wenn sie es überhaupt nicht wollte....
"Ran... Kommst du eine Weile allein zurecht? Ich muss zu Inspektor
Megure...wir wollen diesen Übeltäter, der Shinichi angeschossen hat, ausfindig
machen. Heiji wird uns auch dabei helfen. Er meinte, dieser Typ gehöre zu einer
grossen, versteckten Organisation..." sagte Kogoro noch am selben Abend, an dem
sie wieder nach Hause gekommen war. "Ja...ist doch keine Sache..." meinte Ran
mit einem gezwungenen Lächeln. "Gut! Wenn was ist, rufst du mich einfach an,
ja?"- "Ja, Paps!"- "Also, bis später!"- "Bis dann...". Als die Tür ins Schloss
fiel, setzte Ran sich auf das Sofa im Wohnzimmer. Es war ganz still. Vor einiger
Zeit war das noch ganz anders gewesen. Damals, als Conan noch da war. Als er,
Shinichi, noch dieser kleine Junge war und bei ihnen wohnte. Als es ihm noch gut
ging... Wieder spürte Ran ein Würgen in ihrem Hals, und wenige Sekunden
später ein Brennen in ihren Augen, dass sie kurzerhand zum Weinen trieb. Sie
schnellte hoch und lief in ihr Zimmer. Sie schlug ihre Tür zu und schloss sie
ab. Sie atmete schnell und stand eine Weile unschlüssig in ihrem Zimmer herum.
Doch dann, dann überkam sie wieder diese Schwermut, dieses unbeschreibliche
Gefühl des Kummers, dass sie in der letzten Zeit zu oft gehabt hatte. Sie
lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand und sank dann langsam auf den Boden.
Sie weinte und schluchzte bitterlich. Nun geschah das, was sie bis jetzt
hinausgezögert hatte, sie brach schmerzvoll zusammen. Ihr Herz schien
regelrecht zu zerreissen. "Ich weiss nicht, wieviel ich noch ertragen kann..."
hauchte sie. "Wäre ich doch damals von der Klippe gesprungen....", sie
erschrak. Schon wieder dieser Gedanke. "Nein, das darf ich nicht sagen...!" sie
schüttelte ihren Kopf und stand dann wieder auf. "Ich muss hier raus.... Ich
muss zu Shinichi..." sagte sie entschieden und lief aus dem Zimmer....
"Oh.... Sie sind schon wieder da?", die Krankenschwester, die sie heute
Morgen auch schon gesehen hatte, sah sie erstaunt an, als sie das Krankenhaus
betrat. "Ja...ich bin hier, wegen...."- "Wegen deinem Freund?"- "Äh...ich..."-
"Schon gut, geh ruhig!"- "Vielen Dank...", Ran ging an der Frau vorbei und lief
direkt zu Shinichi's Zimmer. Als sie es betrat, fand sie wieder das gleiche Bild
wie vor ein paar Stunden vor. Er war noch immer nicht wach, er war in dem
gleichen Zustand. Ran setzte sich neben ihn auf das Bett und schaute ihn eine
Weile an. Sie sagte nichts, sondern betrachtete ihn weiterhin. ,Er sieht so
verletzlich aus...' dachte sie. Ihre Augen wurden gläsern und sie umarmte ihn
sanft. Aber sie löste sich nicht mehr von ihrem Shinichi. Sie blieb einfach
liegen und hoffte, dass sie jetzt niemand stören würde. Sie weinte leise, ganz
leise. Ihr Herz schlug ganz schnell, sie hatte ihn vorher ja eigentlich nie so
im Arm gehabt. Trotzdem wäre es ihr lieber gewesen, er wäre wach....
Shinichi riss seine Augen auf. Er sah auf Ran, die anscheinend eingeschlafen
war. Er lief rot an, da sie sich noch immer an ihm festhielt. "Oh Mann....was
ist denn hier los...?" fragte er. Er berührte seinen Kopf und spürte den
Verband. "Wie ist denn das passiert? Ich kann mich gar nicht erinnern...."
murmelte er und gähnte dabei. Ran war nun ebenfalls hellwach. Aber sie rührte
sich nicht, sie horchte. War das wirklich Shinichi's Stimme und war er wirklich
aufgewacht? "An so eine Situation könnte man sich glatt gewöhnen!" sagte er
dann, natürlich meinte er damit Ran's Umarmung. Diese schreckte nun auf und
setzte sich kerzengerade hin. Mit hochrotem Kopf starrte sie ihn an. Er war
ebenfalls ziemlich erschrocken und stotterte jetzt: "Wa- warum...siehst d- du
mich so an...?"- "Du bist wach!"- "Ja, das habe ich auch gemerkt...." sagte er
und kratzte sich am Kopf. "A-aber....wie lange schon?" fragte sie. "Bin erst
jetzt gerade zu mir gekommen!", er warf einen Blick aus dem Fenster. "Ist ja
stockdunkel draussen.... Weshalb bin ich eigentlich hier?" wollte er nun wissen.
"Das weißt du nicht mehr?", sie sah ihn ungläubig an. "Nein, sag's mir! Ich
weiss nur noch, dass wir zu einem Fest gegangen sind, mehr nicht... Irgendwas
ist da noch, aber ich habe es vergessen...!"- "Du bist angeschossen worden...
Von so einem komischen Kerl!" erklärte sie. Er sah sie mit grossen Augen an.
"Ich- ich bin was...?! Hä?". "Du weißt es wirklich nicht mehr..." stellte Ran
enttäuscht fest. Er hatte es vergessen... Und er wusste wohl auch nicht mehr,
was er ihr gesagt hatte. Dass er sie nie verlassen würde. Was, wenn er jetzt
immer noch der Meinung war, er müsse verschwinden? Was sollte sie machen, wenn
er gleich weg geht, nachdem er entlassen wird? ,Ich muss es ihm sagen...
Sofort!' wies sie sich an. "Shinichi, ich....!", doch sie wurde durch ein
Klopfen an der Tür unterbrochen. Nach einigen Sekunden trat Heiji ein. "Ich
glaub's ja nicht... Der grosse Meisterdetektiv hat seine Äuglein geöffnet!"
scherzte er mit einem Grinsen auf dem Gesicht. "Ha ha!" machte Shinichi mit
einem Hauch Sarkasmus. "Sag, wie hast du ihn wach bekommen, Ran?" fragte er
dann, als er die Tür geschlossen hatte. "Äh...um ehrlich zu sein; ich bin
selber eingeschlafen...." sagte sie verlegen. "Aha... So ist das also.... Und
was habt ihr sonst noch gemacht?"- "Gar nichts!!" riefen beide wie aus einem
Rohr. Heiji begann zu lachen und setzte sich auf einen Stuhl an Shinichi's Bett.
Ran stand auf und sagte: "Ich muss jetzt gehen...mein Vater macht sich sonst
noch Sorgen um mich.... Bis dann! Mach's gut, Shinichi!", sie raste aus dem
Zimmer. "Was hat sie denn?" fragte dieser überrascht. "Keine Ahnung...".
"Puh...." Ran stand immer noch vor der Tür. "War das peinlich...." sagte
sie zu sich. "Aber wenigstens ist er endlich aufgewacht!", ein Lächeln zierte
ihr Gesicht und sie machte sich auf den Heimweg...
"Wie geht's dir jetzt eigentlich?" fragte Heiji. "Och...mir geht's ganz
gut..."- "Vor allem, weil Ran bei dir war, was? Mann....ich will ja wirklich
nicht wissen, was hier passiert ist!"- "Hier ist gar nichts passiert!!" schrie
Shinichi mit einem leuchtend roten Kopf. "He, he... Reg dich ab! War doch nur
ein Witz... Du solltest dich nicht so ärgern, du musst ruhig bleiben!"- "Dann
red nicht so einen...Unsinn....", Shinichi verschränkte die Arme. "Schon
gut..."- "Warum bist du überhaupt hergekommen?"- "Ich wollte sehen, ob du schon
wach bist. Ich habe eine Frage an dich; Was wirst du tun, wenn du hier raus
kommst?", Heiji sah ihn nun mit ernstem Gesicht an. "I- ich weiss nicht...
Irgendwie habe ich das Gefühl, ich hätte mich schon dafür entschlossen, hier
zu bleiben. Aber dann....dann ist es wieder anders....dann denke ich, ich sollte
lieber abhauen... Als ich noch Conan war, da habe ich oft in Ran's Zimmer
geschlafen. Ich habe oft wach gelegen, und gesehen, wie sie geschlafen hat. Wie
sie geträumt hat und dann, dann habe ich mich immer gehasst. Dafür, dass ich
sie so belog..... dafür, dass ich sie so verletzte. Ich habe mir immer
gewünscht, wieder Shinichi zu sein, um ihr sagen zu können, wie sehr ich sie
liebe. Ich habe mir versprochen, es ihr gleich zu sagen, damit sie es weiss und
es nie wieder vergisst.. Doch dann ist alles ganz anders gekommen, nur weil ich
so ein Idiot war. Ich habe Angst, ihr noch mehr weh zu tun. Ich spüre doch
auch, wie sehr sie jetzt leidet, weil ich hier liege. Ich habe an dem Fest
gedacht, es würde vielleicht endlich wieder alles gut werden und ich wollte es
ihr noch einmal sagen... Noch dieses eine Mal, denn ich wusste nicht, ob ich
wieder so eine Chance bekäme... Und selbst die hab ich jetzt verloren. Es geht
alles den Bach runter...! Ich habe keine Ahnung, ich bin ratlos....", Shinichi
senkte seinen Kopf. "Ich verstehe dich... Ich kann dir bei dieser Entscheidung
natürlich nicht helfen, aber ich sage dir; Du solltest es dir ganz genau
überlegen... Hast du verstanden? Denk gut nach, damit du deinen Entschluss dann
nicht bereust!" sagte Heiji und stand auf. "Ich lass dich jetzt wieder allein.
Ist ja schon so spät... Bis morgen!"- "Du kommst wieder?"- "Na, was hast du
denn gedacht?" grinste Heiji und ging aus dem Zimmer. "Ts..." machte Shinichi
mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Er schüttelte dabei leicht seinen Kopf und
dachte dann weiter nach. Hier bleiben, oder weg gehen? Ran wäre sich
glücklicher, wenn er hier bleiben würde! Aber wegen ihm gab es immer solche
Probleme. Und vor allem diese schwarze Organisation machte ihm Sorgen... Solange
diese Typen aktiv waren, waren alle um ihn herum in Gefahr und es würden
garantiert noch schlimmere Zeiten auf sie zukommen, wenn...wenn er nicht die
Stadt verliess.... ,Das ist einfach die einzige Möglichkeit, die zu
beschützen, die ich liebe...Ran...soll nicht noch mehr Schwierigkeiten
bekommen...' dachte er traurig. Nun hatte er die Antwort auf Heiji's Frage. Es
war für ihn die einzig richtige...
Als schon einige Tage vergangen waren, kam Ran wie immer um die etwa gleiche
Zeit zu Shinichi. Sie klopfte an die Tür und sie wurde von ihm geöffnet. Er
hatte wieder seine alten Sachen an, der Verband um seinen Kopf war verschwunden
und sein Bett war ganz ordentlich gemacht. "Was...?", sie sah ihn fragend an.
"Ich kann wieder nach Hause! Man hat es mir heute früh mitgeteilt! Du glaubst
gar nicht, wie froh ich bin...!" sagte er lächelnd. "So...?", Ran trat ein und
blieb dann wie angewurzelt stehen. Ihren Blick hatte sie gesenkt. Er konnte
jetzt also wieder raus. Und dann... Hatte er seine Meinung noch nicht geändert?
Würde er sie jetzt verlassen? Sie wollte es erfahren, aber nicht hier. "Gehst
du jetzt gleich?" fragte sie deswegen. "Ja... Begleitest du mich?"- "Ja,
sicher!" meinte Ran. "Ich hab kein Geld für's Taxi...wir müssen zu Fuss gehen!
Leider ist heute so ein verregneter Tag..." sagte er. "Ist doch nicht schlimm...
Ich hab ja einen Schirm dabei!"- "Wenigstens das...", er hob seine kleine
Tasche. "Also, gehen wir...".
Vor dem Krankenhaus spannte Ran den Schirm auf. Shinichi nahm ihn ohne ein
weiteres Wort aus Ran's Hand und hielt ihn über ihre Köpfe. Sie gingen mit
langsamen Schritten. Shinichi's Haus war zum Glück nicht sehr weit entfernt.
Ran hörte wie der regen auf den Schirm prasselte. Die Luft duftete nach nassem
Boden und war angenehm frisch. "Irgendwie ist es wie ein Wunder, dass es dir so
gut geht... Ich meine, dass du schon wieder nach Hause kannst." sagte sie dann.
Ein Wunder.... Darauf hatte sie doch so gehofft. Und jetzt war es tatsächlich
eingetreten. "Du hast recht.." stimmte Shinichi hinzu. "Ich danke dir, dass du
mich jeden Tag besucht hast. Ich war anfangs wie in einem Wachschlaf und da habe
ich deine Gegenwart immer gespürt. Es hat mir Kraft gegeben, Ran!" sagte er
plötzlich. In seinem Inneren hatte er auf einmal einen riesigen Druck. Einen
Druck, der ihn fast dazu gebracht hätte, ihr zu sagen, dass er sie liebte. Aber
er brachte es nicht über sich. "Ich war auch die meiste Zeit bei dir..."
antwortete sie, wobei ihr ein bisschen Röte ins Gesicht stieg. Den Rest des
Weges sagten sie nichts mehr. Ran kämpfte mit sich; Sollte sie das Thema von
Shinichi's Abreise anschneiden, oder nicht? Sollte sie ihn fragen? Sie dachte
darüber nach, bis sie vor sein Haus kamen. "Da sind wir ja schon!" hörte sie
ihn sagen. Er sah sie auffordernd an. Sie wusste aber immer noch nicht ob sie
ihn fragen sollte. ,Wenn ich das jetzt nicht rausfinde, hab ich keine ruhige
Nacht mehr!' dachte sie. "Wirst du mich verlassen?!" platzte sie heraus. Er sah
sie überrascht an. "I- ich...äh...ja..!" stammelte er. Ran's Blick wurde immer
trauriger. "Du hast wirklich vergessen, was du mir gesagt hast....?"- "Wie...?".
Ran wurde immer verzweifelter. Seine Worte hatte sie damals ernst genommen. Er
hatte es ihr doch versprochen. "Du hast gesagt, dass du bei mir bleiben willst,
Shinichi!" rief sie niedergeschlagen. Sie drehte sich um und lief in den Regen.
Shinichi, verstand zwar immer noch nichts, liess den Schirm und die Tasche
fallen und folgte ihr. "Was habe ich gesagt...? ich kann mich an nichts mehr
erinnern..." murmelte er. "So ein Mist! Ich mach immer alles falsch!" fügte er
noch hinzu.
Ran liefen die Tränen über die Wangen. Sie vermischten sie mit den
Regentropfen, die auf sie herab fielen. "Warum...weiss er es nicht mehr...?"
schluchzte sie. War es ihm so unwichtig? Oder wollte er sie nur ärgern? "Ich
will nicht mehr..." flüsterte sie leise. Sie dachte nicht mehr nach, sie lief
einfach in eine Richtung. Sie merkte nicht einmal, dass Shinichi sie verfolgte,
auch nicht, dass er sie rief. Nach einer Weile sah sie, dass sie wieder zum Meer
gelaufen war. Zum Meer... Ausgerechnet dorthin. Sie blieb vor dem Geländer
stehen und sah auf das tobende Wasser. Der Wind bliess ihr um die Ohren und der
Regen peitschte ihr ins Gesicht. Gedankenverloren starrte sie auf das Weite. Sie
erschrak, als Shinichi sie anstubste. "Ran...!" sagte er leise. "Es tut mir
leid... Ich weiss wirklich nicht mehr, was ich dir gesagt habe! Ich habe an
dieser Stelle einen Blackout..." bedauerte er. "Shinichi! Du hast gesagt, dass
du mich nicht alleine lässt! Du hast versprochen, dass du immer bei mir
bleibst!! Shinichi, ich liebe dich und ich wünsche mir nichts sehnlicher, als
mit dir für immer vereint zu sein!!" rief sie. Sie musste so schreien, weil das
Unwetter und das Getöse des Meeres ihre Stimme beinahe verschluckten. Er sah
sie ganz verdutzt an. "Verstehst du nicht...? Mir ist egal, was noch auf uns
zukommt. Ich will doch nichts anderes, als mit dir zusammen zu sein, für mein
ganzes Leben... Er würde mich zerreissen, wenn du nicht da wärst, Shinichi!"
sagte sie. "Ich habe mich immer gefragt, wie ich dir das zu verstehen geben
kann.. Du hast es mir nie geglaubt. Aber es ist die Wahrheit!". Shinichi stiegen
die Tränen in die Augen. Das, was sie sagte, war wie ein Traum für ihn. Sein
Leben lang hatte er sich das gewünscht. Schon als er sie kennengelernt hatte,
hegte er Gefühle für sie, die mit dem Lauf der Jahre immer stärker wurden.
Und nun war es soweit... "Ich weiss nicht, warum ich jetzt weine..." sagte er zu
ihr. "Ich weiss nicht, was ich sagen soll...". Ran trat ein paar Schritte auf
ihn zu und flüsterte: "Sag, dass diese Liebe für immer ist...".
Shinichi ging zu Ran und umarmte sie sanft. Auch wenn alles ganz durchnässt
war, war es ein schönes Gefühl. Er löste sich ein Stück von ihr und sah ihr
tief in die Augen. Er näherte sich ihrem Gesicht und sagte leise: "Ich liebe
dich auch...." bevor er sie weich auf die Lippen küsste. Endlich... Wie lange
hatten sie darauf gewartet? Es war der schönste Moment ihres Lebens und er
schien niemals ein Ende zu nehmen, solange sie sich so nah waren.
Als sie sich wieder von einander trennten, sagte Ran; "Es ist kalt..."-
"Gehen wir..." sagte Shinichi darauf und sie gingen immer noch Arm in Arm zu ihm
nach Hause.
Dort angekommen, machte er sofort den Kamin an. Er lief schnell hoch in sein
Zimmer und zog sich trockene Sachen an. Dann packte er noch Kleider für Ran aus
seinem Schrank und brachte ihr diese nach unten. "Hier, kannst du anziehen! Ich
mache uns solange einen Tee!", und schon verschwand er in der Küche. Ran
lächelte und begann, sich umzuziehen...
Als Shinichi wieder zurückkam, sass sie schon erwartungsvoll auf seinem
Sofa. Er setzte sich zu ihr, er spürte, wie schnell sein Herz schlug. Er gab
ihr die volle Tasse und nahm selbst einen grossen Schluck von seiner. Sofort war
die Wärme wieder in seinem Körper. Auch Ran fühlte einen heissen Strahl, der
durch ihren Körper schoss. Sie legte die Tasse danach wieder auf den kleinen
Tisch und kuschelte sich dann bei ihrem Shinichi ein. Es war wunderbar weich und
warm. Sein Duft drang ihr durch die Nase und sie schloss lächelnd ihre Augen.
Er legte seinen Arm um sie und machte seine Augen ebenfalls zu. Nach einer
kleinen Weile schliefen beide überglücklich ein...
ENDE
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