Sarcastic Drug von Chrolo (Geteiltes Leid ist halbes Leid) ================================================================================ Kapitel 25: Lonesome Home / Several Masterplans ----------------------------------------------- 25.Kapitel Nyo, ich mag das Kapitel irgendwie. Jedenfalls sind es im Grunde genommen nicht mehrere "Meisterpläne", aber der Titel gefiel mir halt!^^ Wieder an der frischen Luft, machte er sich auf den Weg nach Hause. Er hatte seine Gefährten beschäftigungslos vor Kous Praxis stehen lassen. Der Doktor war echt froh, dass seine Praxis heile geblieben war und auch seine geheimen Waren nicht entdeckt wurden. Genjo Sanzo setzte sich tatsächlich auf den Gehweg und starrte in die Ferne. Araki und Kasai steuerten nach kurzer Diskussion einen China-Imbiss an. Osamu stand mitten auf der Straße und machte keine Anstalten, Makoto zu folgen. Er wusste nicht so Recht, was er machen sollte. Wozu war er überhaupt noch da? Würde er am nächsten Tag fallen? Würde er seinem besten Kumpel Tatchan ins Totenreich folgen? …Vielleicht wäre es besser so. Er war nur Sanadas Handlanger. Der Handlanger einer Person, der er gar nichts schuldete. Das war auch der Grund, wieso er Befehlen nur noch widerwillig und zumindest nicht ohne Diskussion Folge leistete. Geld verdiente er als Führer der Jugend kaum, er bekam immerhin drei Mahlzeiten am Tag, meistens kalte. Wieso sollte er am nächsten Tag sein Leben riskieren? Vielleicht gäbe es keinen Morgen für ihn?! „Im tiefsten Dschungel nach Elemiöl zu suchen, käme mich bestimmt teurer!“, sagte er zu sich selbst und lachte kurz. Aber im Grunde genommen war sein Respekt gegenüber dem Leben längst verblasst. Spätestens mit Shujis und dann auch noch Tatchans Tod. Er fürchtete den Tod nicht mehr, denn er fand keinen Sinn im Leben. Bisher hatte er geduldig danach gesucht, aber jetzt war seine Motivation auf dem Nullpunkt. Wenn er andere Leute fragte, bekam er nur dämliche Antworten wie „Ich will, dass man meinen Namen auch in 500 Jahren noch kennt!“ oder „Ich lebe, um Gott zu beweisen, dass es kein Fehler war, mich auf die Welt zu setzen!“. Nachdem er dann zwei Wochen zuvor als Antwort „Ich lebe nur für Nami Tamaki!“ bekam, hatte er aufgehört, die Antwort bei Anderen zu suchen. Sowas konnte er überhaupt nicht ab; Stars und deren Fans. Alles Idioten in seinen Augen. Trotzdem grübelte er immer weiter und bemerkte nicht, dass ein gelber Honda die Straße hochfuhr. „Hey, willst du da Wurzeln schlagen?“, fragte Genjo und steckte sich dabei eine Zigarette an, die er in Kous Laden gefunden hatte. Mit einem Satz sprang Osamu nach hinten und machte dem Sportwagen Platz, dessen Fahrer, ein fetter alter Sack, gerade loshupen wollte. Als der Wagen weg war, beobachtete er, wie Kou plötzlich aus seiner Praxis gestürmt kam, dem Priester die Zigarette entriss und ihn wütend anfauchte. „Hey, ist doch nur eine Zigarette…!“ „Nur eine Zigarette? Darin befindet sich eine hohe Dosis Arsen! Dieses Stück würde ihnen den Tod bringen!“ „Na sie sind gut. Wieso legen sie sie dann so auffällig hin?“ „Soll das ein Witz sein? Ich frage mich, wie sie sie überhaupt nehmen konnten, die lagen in einem Fach hinter der Theke!“ „Naja, wer Hunger hat, muss Prioritäten setzen! Und wenn ich eine Zigarette will, hole ich sie mir!“ „Hunger?“ „Jo!“ „Nicht zu fassen!“ Der Schwarzhaarige ging dann wieder in seine Praxis, nachdem er das bißchen Glut von dem gefährlichen Glimmstengel entfernt hatte. Osamu kam über die Straße und setzte sich neben Genjo. „Was ist dein Sinn des Lebens? Wofür machst du das alles?“ „Ich mache das alles nur für mich selbst!“ „…Und der Sinn? Wo ist der Sinn? Was ist der Sinn?“ „Keine Ahnung!“ Sie saßen noch eine halbe Stunde am Wegrand und starrten Löcher in die Luft. Araki beobachtete sie aus dem Fenster des China-Imbisses und schüttelte gefasst den Kopf. Makoto kam endlich vor seiner Wohnung an und stieg durch das kaputte Fenster rechts neben der Tür ein, weil er seinen Schlüssel nicht in seiner Hosentasche fand. Er überlegte gar nicht groß, wo denn der Schlüssel sein könnte, klingelte auch nicht, weil er Tokitoh nicht erwartete, sondern öffnete sofort das Diebe einladende Fenster und verschaffte sich so Zutritt zu seiner Wohnung. Nachdem er dann einmal in jedes Zimmer geschaut hatte, setzte er sich lethargisch auf die olivfarbene Couch und setzte die Brille ab, die er seit seinem Krankenhausaufenthalt unentwegt trug. Es war gar nicht seine, seine war kaputt. Die jetzige hatte er auf Station 12 auf dem Nachtschrank des Bettes gefunden, wo vorher Nobuto lag. Er dachte, die Brille werde nicht mehr benötigt und nahm sie sich einfach. In Wirklichkeit war es die Brille des glatzköpfigen Doktors, der schon verzweifelt nach ihr suchte. Die Gläser waren glücklicherweise ähnlich, wie die seiner alten, sodass der Braunhaarige gut durch sie sehen konnte. „Tokitoh…!“, seufzte er. Er hatte keine Ahnung, wo sein Freund war und fühlte sich deshalb ziemlich alleine und schlecht. Er wusste, was passiert war, wusste, dass seine Bauchwunden von Tokitohs Krallen stammten. Aber er spürte den Schmerz der Wunden gar nicht, er spürte nur den seelischen Schmerz. Er wollte den Schmerz auch gar nicht spüren, um hinterher sagen zu können, dass es gar nicht schlimm gewesen sei. Er würde dem Schwarzhaarigen ohne zu zögern verzeihen, wenn er ihn sah. Trotzdem hoffte er, dass er sich am besten gar nicht an die Tat erinnerte. In erster Linie hoffte er aber erstmal, dass er noch lebte und auch irgendwann den Weg nach Hause finden würde. Er erhob sich von der Couch und ging in die Küche, um sich einen Joghurt und eine Schachtel Kekse zu holen. Sein Magen war leer, er hatte seit mehreren Tagen nichts gegessen. „Abgelaufen…!“, murmelte er, als er einen Pfirsich-Maracuja-Joghurt in der Hand hielt. Trotzdem nahm er sich einen Löffel und öffnete den Becher. Als er dann aber sah, dass sich schon das Wasser abgesetzt hatte, verzichtete er doch lieber und beförderte die milchige Masse in den Mülleimer unter dem Waschbecken. Also öffnete er den Eckschrank und suchte erfolglos nach einer Schachtel Vanille-Kipferl. Sonst wusste er immer, was er noch hatte und was er einkaufen sollte. Aber heute war nicht nur sein Magen, sondern auch sein Kopf grausam leer. Ernüchtert setzte er sich wieder auf die Couch im Wohnzimmer und starrte Löcher in die Luft. Seit anderthalb Jahren war es nicht mehr so ruhig hier. Selbst wenn Tokitoh mal nicht da war, hatte er die zündenden Ideen, etwas Musik anzumachen oder gar selbst ein Liedchen zu trällern, was er aber wirklich nur tat, wenn er sich im Umkreis von 20 Metern keiner Person mehr bewusst war. „Vielleicht sollte ich den Fernseher anschalten?!“, sagte er zu sich selbst. Aber er hatte keinen Empfang mehr, weil die Satellitenschüssel in der Reapratur war. Daher konnten Tokitoh und er schon seit Wochen nur noch DVD’s gucken. Er stand wieder auf und ging zum Fernsehschrank, wo er nach interessanten Filmen suchte. „Shakugan no Shana – the Movie… Moon Child… Onegai Teacher… Pirates of the Carribean … Lord of the rings… X/1999 – the Movie… “, murmelte er, während er seine Originale durchguckte. Eigentlich hatte er die alle nur wegen Tokitoh und alleine hatte er außer Lord of the rings noch nie einen Film geschaut. Er schloss den Fernsehschrank wieder und verließ das Haus durch die Tür, die sich zumindest von innen aufmachen ließ, da sie nicht doppelt verschlossen war. Er machte sich auf den Weg zu einem Restaurant, wo ein bekannter von ihm arbeitete und ihm sicher etwas Essbares umsonst geben würde, wo er ja sonst nicht auf Gefallen anderer angewisen war und deshalb auch nicht nach welchen fragte. Zwei Tage hatte er durchgeschlafen. Dann fand ihn der Schiedsrichter des Bus Game im Gebüsch hinter dem Haus, wo Kenwyne ihn abgelegt hatte, nachdem er eingeschlafen war. Er war kurz aufgewacht und dann sofort wieder eingenickt, weitere volle zwei Tage schlafend. Nun war er wach und sein erster Hunger gestillt. Er vermisste seinen Rucksack mit den schönen Sprengköpfen, aber daran konnte er jetzt auch nichts mehr ändern. Wenigstens lebte er, Jakuro Oshidara, noch, auch wenn er niemandem beweisen konnte, dass er es nach zwei Jahren Knast noch drauf hatte. Er besuchte als erstes seine Freunde, die ihm aus dem Gefängnis geholfen hatten, aber eigentlich wollte er zu Makoto, Toki und Nobuto. Nur wusste er nicht, wo er die finden würde. Nach einer weiteren Nacht fiel ihm dann die Saito ABG ein, wo Nobuto und Toki ja hin und wieder zu Gast waren. Er steuerte das mächtige Gebäude im Eilschritt an, um dann betröppelt vor der mittlerweile reparierten Eingangstür zu stehen. Nach drei Minuten fand er dann doch die gut getarnte Klingel und wurde nach weiteren dreißig Sekunden auch endlich eingelassen. Kazuo persönlich stand vorne, weil er den Ex-Knasti aus einem Fenster im ersten Stock erkannt hatte. „Na, wie geht’s?“, fragte er voller Elan. Gute Laune hatte er eigentlich immer, seit er Elektro-Saito übernommen und zu Saito ABG umgetauft hatte. Das Geschäft lief ja auch hervorragend. „Hi! Weißt du vielleicht, wo ich Nobuto Nakajo oder Toki Mishiba finde? Oder gar Kubota?“ „Öhm… né, nein! Weiß net!“, sagte Kazuo besonders eloquent und bat den Mann erst einmal herein, dass er sich setzen könne. Man merkte dem Brillenträger wirklich an, dass er nichts zutun hatte. „Jetzt sag doch mal, wie geht’s denn so?“ „Ganz okay. Habe volle vier Tage verschlafen. Wie ist das Bus Game ausgegangen? Wer hat mich vertreten?“ „Oh tut mir Leid, sie waren noch nicht hier. Ich wundere mich auch schon!“ Grendel kam dazu und erkannte Jakuro sofort an seiner Stimme. Er hatte immer noch dieselbe Bomberjacke an, sogar die Hose schien er nicht gewechselt zu haben. „Kazuo, ich habe fantastische Neuigkeiten! Das Gerät funktioniert einwandfrei!“ „Echt? Klasse!“, rief der Angesprochene und hüpfte freudig auf und ab. „Welches Gerät?“ „Haha, wir haben einen dauerhaften Mini-Pinch erfunden! Einen tragbaren Mini-Pinch, der dauerhaft alle Stromkreise in 50 Metern Umgebung außer Kraft setzen kann! …Solange die Batterien halten!“, erklärte Grendel, der trotz seiner Blindheit immer noch hier am arbeiten war. Allerdings berechnete er größtenteils nur, die Schweißarbeit verrichteten andere. Auch Sha Gojo arbeitete meistens mit Anderen zusammen, denen er die Drecksarbeit überließ. „Echt? Boah, das Teil muss ich haben!“, sprang es aus Jakuro heraus, der immer noch die Rache am Tojo-Clan im Hinterkopf hatte. „Naja… eine Testperson wäre nicht schlecht…!“, meinte Kazuo zögernd. „Allerdings ist das Teil nicht erlaubt, denke ich! Also vorsicht!“ Gerade er selbst ließ diese am meisten vermissen, indem er Jakuro einfach so vertraute. Tatsächlich hatte Jakuro zehn Minuten später den Pinch samt Benutzungserklärung in der Hand und verließ das große Gebäude mit triumphierender Miene. Das würde ihm die Rache sehr erleichtern. „Ja, einfach die Sicherheitstüren deaktivieren und reinmarschieren! …Sogar Laserschranken kann ich damit umgehen!“ Nun, zuerst einmal musste er aber das Hauptquartier des Tojo-Clans finden. Ryoji Takizawa war derweil von seiner Suche nach Hinweisen auf Tokitohs Tat zurück, die weitgehend erfolglos verlaufen war. Aber eine Info hatte er bekommen. Und zwar die, dass sich am nächsten Tag eine große Schlacht anbahnte. Ein alter Bekannter hatte ihm gezwitschert, dass die Izumokai einen Angriff auf das Hauptquartier des Tojo-Clans plante. Es war schon abends und sie berieten, was sie am folgenden Tag machen sollten. Tokitoh wusste, dass Makoto ein Ex-Mitglied dieser Drogensekte war und war sich sicher, dass sein Freund da in irgendeiner Weise mitwirken würde. Ob er damit richtig lag, sollte sich erst am Tag der Entscheidung herausstellen, denn noch war der Brillenträger in einer Bar und aß sich die Sorgen von der Seele. Wenn Tokitoh gewusst hätte, dass Makoto Infos über W.A. hatte, hätte er ihn jetzt noch sehnlicher zu sich gewünscht. Aber für ihn war klar, dass er den nächsten Tag nicht in Takizawas Wohnung blieb. Er musste etwas tun. Vielleicht sollte er zu Izumokai-Regionalleiter Sanada gehen, auch wenn er ihn noch nie persönlich gesprochen hatte. „Ich denke wir werden der Izumokai mal einen Besuch abstatten, gleich morgen früh um Acht!“, sagte Ryoji und unterstützte Tokitohs Gedanken damit. Jun Sekiya saß währenddessen gemütlich in seinem dunkelroten Chefsessel im Büro des Tojo-Clan-Hauptquartiers und trank ein Glas Wein. „Alles ist vorbereitet, morgen werden wir die Herrschaft über Yokohama übernehmen!“, rief er. „Sie meinen die Herrschaft über die Drogenszene…!?“, bemerkte sein Handlanger Sakaguchi, der etwas planlos an der Tür stand. „Sicher…! Aber wenn Professor Nefolon erstmal mit seinen Forschungen fertig ist, können wir auch gleich ganz Yokohama übernehmen!“ „Hmm…!“ Sakaguchi wusste nicht mal ansatzweise, was der geheimnisvolle Professor, den er nur einmal zu Gesicht bekommen hatte, überhaupt züchtete, in dem als Gewächshaus getarnten Forschungslabor, was vier Häuser weiter stand, durch Panzertüren und Laserschranken gesichert. Jun strahlte jedenfalls über beide Ohren und ballte immer wieder die Faust. Die Waffe aus dem braunen Koffer lag noch in seinem Safe und er schaute ständig auf das Bild, was er davor angebracht hatte. Außer Sakaguchi wusste niemand, dass er einen Privatsafe hatte, jedenfalls traute er keinem über den Weg, außer seinem persönlichen Sklaven. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)