Rise from the Darkness in your Heart... von Venka (...and find the place where you belong...) ================================================================================ Kapitel 14: Langeweile + Dark = ??? ----------------------------------- Hi! Ich weiß es ist nicht viel nach meinem Urlaub aber mein Roman beansprucht mich doch sehr. So sehr, dass es heute auch kein Video gibt... Na ja, gibts beim nächsten Chap wieder! Enjoy! Venka ------------------- 14 In der folgenden Woche nach Darks zweitem unerlaubten Ausflug ging soweit alles gut und niemand schien zu bemerken, das sich der schwarze Navi nicht an die Anordnung hielt, dass er in seinem PET zu bleiben hatte. Das zog zwar auch nach sich, dass er immer wieder Gefahr lief, dass Venka irgendwann mitbekam, dass er sein PET immer wieder ungefragt verließ. Aber die junge Askarianerin steckte, sehr zu ihrem eigenen Leidwesen, bis zum Hals in Arbeit, so dass sie ihn, da er sich ihr gegenüber mustergültig benahm, nicht mehr 24 Stunden am Tag überwachen ließ. Die Sicherheitsschranke am PET war schließlich geschlossen und eigentlich sollte der Navi keinerlei Chance haben, sich aus eigener Kraft aus dem kleinen Gerät zu befreien. Sie sah es auch nicht als Fehler an, da bisher weder Beschwerden über ihn noch Meldungen, dass er etwas angestellt hatte, eingegangen waren. Mit dieser neu erworbenen Freiheit war es auch nicht verwunderlich, dass der seltsame NetNavi namens Atimi immer öfter in Protomans Nähe auftauchte, was diesen allerdings kaum zu stören schien. Im Gegenteil. Je mehr Zeit die beiden miteinander verbrachten um so besser schienen sie sich zu verstehen und der rote Navi begann wesentlich freigeistiger und lebenslustiger zu werden. Während Megaman diese gravierende Veränderung nicht wirklich als alarmierendes Zeichen zu realisieren, sondern eher noch zu begrüßen schien, wurde Shiva mit jedem Tag skeptischer, auch wenn sie das niemals offen zeigte. Sie war klug genug ihre Emotionen unter Kontrolle zu halten, bis sie genug Informationen hatte um den anderen in eine Falle zu locken. Es gab mehrere Punkte, die ihr schon jetzt extrem zu denken gaben. Erstens tauchte der seltsame Navi nur auf, wenn Protoman allein und Chaud nicht in der Nähe war. Außerdem verzog er sich immer, wenn der Grauhaarige von seinem Operator angepeilt wurde, weil dieser eine Aufgabe für ihn hatte oder einfach die Nähe seines Freundes brauchte. Es war fast so als wolle er sich dem weißhaarigen Jungen auf keinen Fall zeigen. Die zweite Sache, welche die Silberhaarige stutzig machte, war das Chaud auf Mariks unauffällige Frage hin ausgesagt hatte, keinen Navi und auch keine Person mit dem Namen Atimi zu kennen. Das bedeutete zwangsläufig, dass an dem schwarz Gekleideten irgend etwas faul war, auch wenn die Navi-Lady noch nicht sagen konnte, was das genau war. So blieb ihr zunächst nichts weiter übrig, als gute Miene zum bösen Spiel zu machen und den seltsamen Navi so lange zu beobachten, bis sie etwas Brauchbares gegen ihn in der Hand hatte. Auf den ersten Blick war es ein Tag wie jeder andere auch. Die künstliche Sonne schien am blauen Himmel hoch über der Stadt im Internet und Protoman hatte sich, da Chaud ihm aufgrund eines unerwarteten Meetings freigegeben hatte, einmal mehr mit seinem Freund Atimi getroffen. Allerdings war beiden sichtbar langweilig, da die virtuelle Stadt zur Mittagszeit wie ausgestorben wirkte und es nichts zu sehen oder zu tun gab, das Atimis unterschwellige Neugier befriedigen konnte. Protoman atmete tief durch, bevor er seinen Blick von dem klaren Himmel abwandte und seinen Freund ansah. Atimi oder besser gesagt Dark starrte gedankenverloren und sichtbar gelangweilt auf eine Hauswand, fast so als wolle er sie hypnotisieren. „Was ist los mit dir?“, wollte der Grauhaarige wissen. „Das selbe wie hier auch... – Nichts... – Mir ist langweilig!“, gab der Gefragte knurrig zurück. Protoman nickte gedankenverloren und ließ dann seinen Blick über den Platz schweifen. Dark hatte mit seiner frustriert klingenden Feststellung durchaus recht; alles um sie herum wirkte wie ausgestorben und auf eine gewisse Weise ermüdend. Es war einfach nichts los. Als Dark jedoch plötzlich aufsprang und seinen Zwilling verschmitzt anblickte, ahnte der rote Navi schon, dass dieser Blick und der damit verbundene Gedanke, der Dark gerade gekommen sein musste nichts unbedingt gutes zu bedeuten hatte. „Komm mit! – Ich hab ne Idee!“, rief er und zog dann den verwirrt dreinblickenden Protoman hinter aus seiner an der Wand lehnenden Position vollständig auf die Beine. „Was hast du denn nun schon wieder vor? – Denk bitte daran, dass wir nicht auffallen dürfen.“ Wieder war ein Grinsen die Antwort. „Das werden wir nicht, keine Angst...“, sagte er, bevor er seine Hand an das Symbol auf Protomans Brust legte und beide dann zunächst von einer dunklen Aura eingehüllt wurden und dann mitsamt dieser im Nichts verschwanden. ***Rückblende*** Es war nicht das erste Mal, dass Dark diese Technik anwandte. Schon ein paar Tage zuvor hatte er herausgefunden, dass es ihm mit der Portalspringerfähigkeit, die es ihm ermöglichte, sein PET unbemerkt zu verlassen, auch möglich war, Portale in die reale Welt zu schlagen und auf diese Art und Weise das Internet ganz zu verlassen. Dadurch konnte er sich in der Welt der Menschen vollkommen frei bewegen. Doch woher kam die seltsame Fähigkeit? Zu Zeiten des DarkChips hatte es sogenannte „Dimensional Areas“ gegeben, in denen Navi materialisiert werden konnten und auf diese Weise in der Lage waren, sich mit ihren Operatoren zu treffen. Das Ganze war ein Experiment, welches den Zusammenhalt und die Freundschaft zwischen Navi und Op vertiefen sollte. Allerdings waren diese Kraftfelder auch dazu genutzt worden, dass Kriminelle ihre Navis zu brachten, Angriffe auf öffentliche Einrichtungen oder auch Überfälle und ähnliches durchzuführen. Um das zu verhindern waren die Synchro-Chips entwickelt worden, bei deren Verwendung aus Navi und Operator ein Lebewesen wurde und sie somit wirklich gemeinsam kämpfen konnten. Ein fehlgeleiteter Wissenschaftler namens Dr. Regal hatte aus dem Synchro-Chip den sogenannten DarkChip entwickelt; eine Wunderwaffe, die einem Navi zwar unendliche Kraftreserven gab, ihm im Gegenzug allerdings die Seele raubte und ihn zum willenlosen Diener der Finsternis werden ließ. Auch Protoman hatte unter dem Einfluss des Chips gelitten und nur der starken Bindung zu seinem NetOp war es zu verdanken gewesen, dass dieser in der Lage war, seinen Freund zu retten. Aus der durch die Rettungsaktion abgespalteten Daten war nun Dark entstanden und diesem war es kurz nach seiner zweiten Begegnung mit Protoman und dem damit verbundenen Kuss, bei dem er sich die Reste des DarkChips aus dem Körper des Grauhaarigen geholt hatte, gelungen, aus dem ehemaligen Kraftfeld ein Portal zu erschaffen, durch das er problemlos in die Menschenwelt wechseln konnte. Da er sein Aussehen als Atimi dem eines Menschen schon mehr als täuschend echt angepasst hatte, fiel er auch in der realen Welt nicht wirklich auf. Alles, was die Menschen sahen, war ein blasser junger Mann in schwarzen engen Sachen, der seine Augen hinter einer roten Sonnenbrille versteckte und seine weißen Haare in einem straffen Pferdeschwanz trug. Und obwohl er wusste, dass er nicht in diese Welt gehörte und sich daher dort nie lange aufhalten konnte, genoss er die Ausflüge, denn sie bedeuteten etwas für ihn, was er unter der Herrschaft des DarkChips nie gehabt hatte: Freiheit... Und es war eben mal etwas vollkommen anderes und nicht so öde wie der ständige Gleichklang in der virtuellen Welt, aus der er kam. Das perfekte Mittel gegen Langeweile. ***aktuelle Zeit*** Zunächst war Protoman von der ihn einhüllenden, dunklen Energie mehr als überrumpelt und hatte sich von seinem schwarzen Zwilling losreißen wollen. Doch dann er hatte feststellen müssen, dass ihm das ihn umgebende Kraftfeld schneller die Energie entzog, als es ihm lieb war. Nur einen Augenblick später wurde es um ihn herum dunkel und er spürte nur noch wie Dark ihm am Umkippen hinderte, indem er ihn auffing. Als der Grauhaarige wieder zu sich kam, spürte er zunächst nur den beißenden Schmerz in seinem Kopf, bevor er mitbekam, dass er bäuchlings auf einem harten Untergrund lag. Leise stöhnend rappelte er sich auf und kniff die Augen zusammen, um die immer wieder in seinem Körper aufwallenden Schmerzen herunterzukämpfen. Er mochte angeschlagen sein aber das war kein Grund, sich selbst aufzugeben. Erst einmal galt es herauszufinden, wo er war und dann würde er Dark für die Behandlung gehörig die Leviten lesen. Kaum dass er in einer knienden Position war, öffnete er seine Augen einen Spalt breit und zuckte im selben Moment zusammen. „Was zum...“ Ungläubig rappelte er sich weiter auf und starrte dann mit einer Mischung aus Angst und Überraschung auf seine Arme, die nicht mehr so aussahen, wie er das bisher gewohnt gewesen war. Seine Rüstung war spurlos verschwunden und er blickte statt dessen auf ein paar schlanke, aber dennoch kräftige menschliche Arme. Schneller als er es eigentlich wollte oder realisieren konnte, stand er auf seinen Beinen und betrachtete verwundert seinen vollkommen veränderten Körper. Nichts war mehr so, wie er es gewohnt war. Niemand, nicht einmal sein eigener Operator, hätte in dem schlanken jungen Mann mit den langen grauen Haaren und den sanften aber dennoch ausdrucksstarken blauen Augen einen NetNavi vermutet. Protoman musste mit leichtem Entsetzen feststellen, dass er vollständig aussah wie ein Mensch. Komplett mit dem, was die Menschen als Klamotten bezeichneten; er trug eine dunkelblaue Jeans, Turnschuhe, ein schwarzes T-Shirt und darüber eine Jeansweste. Eine Stimme riss den Grauhaarigen aus seinen Gedanken. „Na? – Was hältst du davon?“ Protomans Kopf zuckte in die Richtung, in der er die vertraute Stimme gehört hatte. „Dark!“, brach es aus ihm heraus, kaum dass er seinen ebenfalls menschlich aussehenden Zwilling zu Gesicht bekommen hatte. „Was soll das? – Was hast du mit mir gemacht?“ „Ich habe dir doch vorhin gesagt, dass wir wo anders hingehen, weil es mir in NetCity zu langweilig war.“, gab der Gefragte trocken zurück. „Hast du nicht zugehört?“ „Toll... – Wirklich ganz toll!“, war die knurrige Rückantwort. „Und wo sind wir jetzt?“ Dark lachte leise auf, als er seinen Bruder und Geliebten sichtbar vergnügt bei seinem Beinahewutanfall beobachtete. „So wie du jetzt aussiehst, müsstest du es dir eigentlich denken können.“ „Dark, ich habe keine Lust auf Ratespielchen!“, sagte Protoman mehr als ungehalten. „Ich frage nur noch ein Mal: Wo sind wir?“ „In DenTech-City. – Genauer gesagt in einer kleinen Seitenstraße nahe dem Zentrum.“ „Was???“ – WO sind wir?“ Der Rotäugige grinste. „Du hast mich schon richtig verstanden. – Willkommen in der Welt der Menschen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)