Rise from the Darkness in your Heart... von Venka (...and find the place where you belong...) ================================================================================ Kapitel 8: The Demon within... ------------------------------ Und ich mache nach meiner Krankheit auch hier weiter. Hatte je genug Zeit zum Schreiben. Nur für Double Dash hat es nicht mehr gereicht... Schade irgendwie... Egal, ich wünsch euch viel Spaß! Venka --------------------------- 8 Wieder zurück in Avarista. Da Solaris sich gerade auf die Suche nach Lillie und Lunaris begeben hatte, war Venka in diesem Moment mit Dark allein und sie konnte seine misstrauischen Blicke, die er ihr immer wieder zuwarf, während sie ihn untersuchte, förmlich auf sich spüren. Und sie musste zugeben, dass es kein unbedingt angenehmes Gefühl war. Dass er ihr aufs schärfste misstraute, war offensichtlich. »Sag mal, was wird das hier eigentlich? Was machst du mit mir?«, wollte er wissen, nachdem ihm die ganze Sache doch etwas zu bunt zu werden schien. Venka entging die plötzlich aufkommende Schärfe in seiner Stimme nicht und es war ihr nicht gerade wohl dabei, jetzt mit den Untersuchungen weiterzumachen. Das, was sie bisher an Daten hatte erbeuten können, würde wohl erst einmal genügen müssen. „Keine Sorge, mein Freund.“, sagte sie sanft. „Ich bin schon fertig. Ich habe lediglich deine Daten analysiert, um festzustellen, ob es dir auch gut geht. War es denn so schlimm?“ Ein leicht knurriges »Nein...« drang aus dem Lautsprecher zu ihr und dann trat wieder Stille ein. Etwas mehr zu sagen, dazu schien sich der Navi nicht herablassen zu wollen. Die Blauschwarzhaarige seufzte und wandte sich dann wieder ihren gesammelten Daten zu, um diese an einem separaten Rechner auszuwerten. Natürlich hatte sie die Daten nicht nur gesammelt, um festzustellen, ob es Dark gut ging sondern um ihn und seine Existenz zusammen mit Lillie genauer Untersuchen zu können, aber das musste der schwarze Navi ja noch nicht unbedingt jetzt erfahren. Während sie die Daten transferierte, beobachtete sie ihn aus dem Augenwinkel wie er den Käfig, in dem er festsaß, genauer unter die Lupe nahm und nach eventuellen Schwachpunkten in der Konstruktion suchte, aber keine finden konnte. Der Zufall wollte es allerdings, dass Lillie in eben diesem Moment die Tür öffnete und das Labor betrat. „Guten Morgen!“, begrüßte sie ihre Freundin und Arbeitskollegin lächelnd, während sie eine Plastiktüte auf den Tisch stellte. „Ich ab dir was vom Bäcker mitgebracht, weil ich mir denken konnte, dass du hier schon wieder am Rechner hängst.“ Venka drehte sich um und nickte ihrer Freundin dankbar zu. „Hat Solaris dir das gesteckt, dass ich wieder ohne was zu essen aus dem Haus gegangen bin?“ Skeptisch hob Lillie eine Augenbraue. „Solaris? – Nein, die ist mir gar nicht begegnet. Lunaris und ich sind nur hier um unseren Job zu erledigen, so wie du offenbar auch. – Hast du schon was Neues von unseren Freunden aus DenTech gehört?“, wollte sie wissen. Die Gefragte schüttelte den Kopf. „Nein, aber wenn die sich nicht bald bei uns melden, dann müssen wir sie kontaktieren.“ „Warum?“ „Nun weil unser kleiner Freund hier in dem Sicherheitskäfig...“, begann Venka, würde jedoch von einem entsetzt-erschreckten Schrei aus Richtung der Lautsprecher unterbrochen. »Meine Güte, jetzt schrei doch nicht so! Ich kann erstens hier nicht raus, zweitens würde ich dich schon nicht auffressen und drittens geht mir das mächtig auf die Ohren!«, ertönte Darks extrem verärgert klingende Stimme. „Was war das denn? – Lunaris? – Bist du in Ordnung?“, wollte Lillie, von der zweiten, ihr vollkommen unbekannten Stimme beunruhigt, von ihrem Navi wissen. »J... – Ja... – Alles.. – Alles klar... – Nur etwas erschrocken...«, gab die Navi-Lady zurück und ein leicht sarkastisch klingendes »Etwas erschrocken... – Na aber sicher doch...« folgte, wobei die Betonung auf dem Wort >etwas< nicht zu überhören war. „Venka? – Ist da was, was du mir noch nicht gesagt hast?“ „Ich wollte ja... – Aber leider war Lunaris schneller und hat Dark vorher entdeckt...“ „Dark?“ Ein Nicken seitens der Blauschwarzhaarigen folgte und sie ließ ein Bild des seltsamen Navis auf dem Display erscheinen. „Darf ich vorstellen, Lillie? Das ist Dark, zumindest nennt er sich selbst so.“, stellte sie ihren Gast vor, während ihre Freundin ihn interessiert betrachtete. „Ob du das nun glaubst oder nicht, aber er hat sich vollkommen selbstständig aus dem Datenpaket entwickelt, dass du für unsere Kollegen aus DenTech einfangen solltest.“ Die Schwarzhaarige strich sich eine ihrer weißen Ponysträhnen aus der Stirn und musterte den Navi, der jetzt an der Tür des Sicherheitskäfigs stand und die sich vor ihm befindende Lunaris genau beobachtete. „Das ist unfassbar!“, entfuhr es ihr. „Ich hätte niemals gedacht, dass so etwas überhaupt möglich ist.“ Venka lachte. „Na dachtest du ich? – Als Solaris heute Morgen einfach so verschwunden war und ich sie dann hier zusammen mit ihm wiedergefunden habe, hat mich fast der Schlag getroffen. Er ist unglaublich... – Aber auch aus diesem Grund sollten wir unsere Kollegen mal hierher einladen, damit sie sich ansehen können, was sie da auf die Welt losgelassen haben.“ Lillie musste lachen. „Da hast du allerdings nicht ganz Unrecht, schließlich waren es ja die Kollegen aus DenTech, die diese Daten verloren haben. – Aber sag mal... – Ist das Zufall, dass er diesem Protoman so ähnlich sieht, als wäre er dessen schwarzer Zwilling?“ Venka zuckte etwas ratlos mit den Schultern. „Weißt du... – Da fragst du mich echt zu viel... – Ich konnte ihn noch nicht wirklich untersuchen denn erstens mag er das scheinbar nicht und zweitens hatte ich noch nicht die Zeit dazu.“ „Ich verstehe schon... – Ich werde die werten Kollegen sofort informieren. Pass du inzwischen auf, dass unser Fundstück keinen Ärger macht.“ Später am Abend, genauer gesagt kurz von Mitternacht, in DenTech-City. Gedankenverloren lag Chaud auf dem Rücken auf seinem Bett und starrte an die Decke. Er dachte über den Nachmittag und den frühen Abend sowie Lans und seine neue Bekanntschaft nach. Auf Drängen des Braunhaarigen hin hatte er sich ebenso dazu entschlossen, dem noch unerfahrenen Ägypter, den sie in der Spielhalle getroffen hatten, ein paar kleine Lektionen in Sachen NetBattling zu erteilen. Und beide Jungen hatten feststellen müssen, dass Marik recht schnell lernte, was die Funktion von BattleChips und die Aufgaben eines NetOps angingen. Wenn er so weitermachte, konnte er bald zu einem ernsthaften Konkurrenten werden. Die Stimme seines NetNavi riss den Weißhaarigen jedoch aus seinen Gedanken. »Du wirkst so angespannt. Was ist los?« wollte der Grauhaarige von seinem Operator wissen. „Ich denke nur nach.“, gab der Gefragte zurück. »Über diesen Marik und seinen NetNavi?«, fragte Protoman wieder. „Ja...“ »Ich habe ein bisschen im Internet gegraben, nachdem Lan meinte, der junge Mann wäre ein Profiduellant... – Und ich habe ein paar recht interessante Dinge über ihn herausgefunden.« Chaud richtete sich auf und nahm das PET in die Hand. „Ah so? – Na da bin ich aber gespannt...“ Protoman nickte. »Marik Ishtar, geboren in Ägypten, nahe dem Tal der Könige, wo er auch aufwuchs, ist 17 Jahre alt und steht auf der Liste der Profiduellanten unter den ersten fünf. Er war Teilnehmer am letzten Duel-Monsters-Turnier, welches von der Kaiba-Corporation ausgerichtet in Domino-City stattfand und unter den Duell-Fans auch als Battle-City bekannt ist. Marik wurde damals Zweiter hinter jemandem namens Yugi Mutou, der ebenso unter den Top fünf der Duellanten zu finden ist und auch im vorangegangenen Turnier namens Königreich der Duellanten als Sieger aus allen Spielen hervorging.« „Und was genau heißt das jetzt?“ »Bei dem Königreich der Duellanten und Battle-City handelt es sich um Turniere für ein Duel-Monsters genanntes Kartenspiel. Die Monster treten in virtuellen Arenen gegeneinander an und...«, Protoman brach ab und zuckte etwas hilflos mit den Schultern. „Und?“, fragte der Junge vor ihm weiter nach. Protoman legte die Hand an sein Kinn, was ihm eine nachdenkliche Miene verlieh. »Das Prinzip dieses Spiels zu erklären ist schwer, da ich die Regeln selbst nur bruchstückhaft kenne... – Ich zeige dir am Besten das Finalspiel von Battle-City.«, sagte er und wartete, bis sein NetOp sich aufgesetzt und den Laptop eingeschaltet hatte, bevor er dann das gespeicherte Video anlaufen ließ. Mehrere Minuten lang herrschte Schweigen in Chauds Zimmer, während er sich die Aufzeichnung ansah. „So ist das also...“, murmelte er, nachdem er das Prinzip des Spiels verstanden hatte. „Man spielt diese Monsterkarten aus und die sich aus den Karten materialisierenden Monster, die alle verschieden hohe Angriffs- und Verteidigungspunkte haben, treten dann gegeneinander an. Und wenn ich das richtig sehe, kann man diese mit den anderen Karten verstärken oder den Gegner schwächen.“ »Vereinfacht ausgedrückt ist dies der Fall...«, gab Protoman zurück. »Und ich denke dass es genau dieses Spiel ist, was Lan zu der Aussage animierte, dass Marik ein hervorragender NetBattler werden kann, wenn er sich nur richtig anstrengt.« Chaud nickte nachdenklich. „Du könntest durchaus Recht haben. Das Prinzip ist ja bei beiden Spielarten relativ ähnlich, nur dass dieses Duel-Monsters mehr Wesen zum Kämpfen zu bieten hat. – Aber was Marik noch fehlt sind die Reflexe und die Schnelligkeit beim Einslotten der BattleChips. Bei diesen Kartenzügen hat man wesentlich mehr Zeit zum Überlegen des nächsten Schrittes...“ »Aber was ihm an Tempo fehlt, das macht sein Navi locker wieder wett. Sie ist schnell wie der Blitz, aber das kann ihm auch zum Verhängnis werden. Sie könnte zu schnell für ihn sein. Er reagiert noch zu langsam« Der Junge musste lächeln, als er das nachdenkliche Gesicht seines Navis sehen konnte, als dieser Shiva erwähnte. „Du wärst heute gern gegen sie angetreten, stimmt’s?“, wollte er wissen. »Du hättest ihn doch auch gern auf seine Fähigkeiten getestet, anstatt nur bei diesem Kampf zuzusehen...«, war die zurückhaltende Antwort des Navi bevor er leise hinzufügte: »Oder etwa nicht?« Der Weißhaarige ließ sich seufzend wieder auf den Rücken fallen. „Irgendwann ist diese Schonphase für dich auch vorbei. Und dann kannst du wieder richtig loslegen... – Nur jetzt musst du...“ »Ich weiß... – Ich muss Geduld haben...«, war die prompte Antwort und Chaud konnte den Unwillen über das immer noch andauernde Kampfverbot in der Stimmlage seines Partners förmlich heraushören. Er wusste, dass Protoman es hasste, nichts tun zu können, außer sich um die Terminkalender und leichtere Internetrecherchen zu kümmern. NetBattles und Virenjagden waren für ihn als ehemaligen offiziell lizenzierten NetNavi sozusagen die tägliche Beschäftigung und nun hatte er strenge Auflagen von den Cylabs bekommen, gerade solche Dinge sicherheitshalber nicht zu tun. Bisher hatte er sich ohne zu zögern gefügt, doch nun machte sich bei ihm der Unwille breit. Die ersten Tage war dies auch ordnungsgemäß und ohne jedes Widerwort befolgt worden aber nun meldete sich bei dem Grauhaarigen die Langeweile und Chaud konnte nur hoffen, dass ihm nicht irgendwann die Sicherung durchbrannte und das als Sicherheit verhängte Kampfverbot nicht ins Gegenteil umschlug und Protoman erneut Amok lief. Aber der Grauhaarige würde schon wissen, was das Beste für ihn und seine Umwelt war und sich dementsprechend verhalten. Mit diesem Gedanken drehte sich der Junge um und versank in einen tiefen, traumlosen Schlaf. Protoman beobachtete seinen NetOp beim Einschlafen, bevor er dann ruhelos in seinem PET umherging. Er hatte wieder dieses seltsame Gefühl von vor ein paar Tagen gehabt und wusste es noch immer nicht einzuordnen. Es war, als würde etwas tief im Inneren des Netzwerkes nach ihm rufen und er fühlte sich von dieser seltsamen Energie förmlich angezogen. Gern wäre er nachsehen gegangen, um was es sich bei der seltsamen Energie genau handelte, doch während seine Kräfte lahmgelegt waren, konnte er ohne einen Befehl oder eine Bitte seitens Chaud das PET nicht verlassen, da dies sofort in den Cylabs Alarm gegeben hätte. Die dort arbeitenden Wissenschaftler hätten ihn bis zu diesem Punkt verfolgt und wahrscheinlich auch gleich noch bei Chaud Alarm geschlagen, dass er ihm entwischt war. Einerseits schätzte er die Aufmerksamkeit, die ihm die Wissenschaftler schenkten, doch andererseits fühlte er sich dadurch in seiner Bewegungs- und Entscheidungsfreiheit eingeschränkt. In gewisser Weise vermisste er die Zeit, in der er unter der Kontrolle des DarkChips gestanden hatte, denn es war eine Zeit gewesen, in der er tun und lassen konnte, was er wollte. Ruckartig blieb er stehen und verengte seine Augen, bevor er den Kopf schüttelte um den Gedanken von gerade eben wieder loszuwerden. Er war über seine eigenen Überlegungen erschrocken und das schlechte Gewissen meldete sich ob der Tatsache, dass er sich eine solche Zeit zurückwünschte, zu Wort. „Wie kann ich so etwas denken, nachdem er sein Leben für mich riskiert hat?“, flüsterte er, bevor er mit der Faust krachend gegen die virtuelle Wand schlug. Der sogleich aufkommende Schmerz verdrängte die dunklen Gedanken und es war beinahe so, als wären sie niemals da gewesen. Dann ließ er sich auf die Knie gleiten und sah durch die im PET eingebaute Kamera auf die Silhouette seines schlafenden NetOps, der sich gerade auf den Rücken drehte und den Kopf seinem Navi zuwandte, fast so als habe er gespürt, dass mit ihm etwas nicht in Ordnung war. Protoman musste lächeln, als er das Gesicht seines Ops sehen konnte. „Keine Sorge, Chaud-san... – Ich werde schon auf mich aufpassen...“ ------------------------- Das wars erst mal! Bis demnächst! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)