Scharfe Tränen von Blooday (Svv Story) ================================================================================ Kapitel 1: Hauptstory --------------------- Mit einem leisen Quietschen zog sie die Tür hinter sich ganz sachte und sanft zu. Ein Seufzen durchdrang die geräuschlose Atmosphäre des Zimmers. Sie lehnte sich ganz langsam an die Tür, und drückte ihren Körper daran. Sekundenlange Stille, bis sie ihre rechte, zitternde Hand erhob und sich übers Gesicht fuhr. Ruckartig fuhr ihr Körper der hölzernen Tür entlang nach unten zu Boden. Sie sackte in sich zusammen und lies ihren Gefühlen freien Lauf. Während die Sonne durch das Fenster auf sie herab schien, und die Tränen glitzern ließen konnte man hören wie sie ein fast unhörbares Lied vor sich hin summte. Ihre linke Hand zur Faust geballt blieb sie regungslos so sitzen. Das einzige was sich bewegte waren die Tränen in ihren Augen und auf den Wangen, die sich im Sonnenlicht räkelten und ihre Farben spielen ließen. Nach kurzer Zeit schnappte sie tief Luft und stand auf. Etwas benommen und mit geröteten Augen ging sie auf zu ihrem Bett auf das sie sich anschließend fallen lies. Einen kurzen Moment später kramte sie etwas unter ihrem Bett hervor, das sich als eine Schreibfeder entpuppte, die so geschmeidig und schön war wie Seide. Ein kleiner Handgriff weiter, und ein Block blickte unter ihrem Kopfkissen hervor. Weißes unbeschriebenes Papier war es. Zwischen den hauchdünnen Blättern versteckt eine Scherbe. So spitz wie ein Messer war sie. Sie streckte ihren Unterarm über ein leeres Blatt. Mit der anderen Hand streifte sie sich ihre langen, braunen Haare und tat sie hinter ihre Ohren. Nun nahm sie die Scherbe in ihre Hand und streifte sie nur leicht an ihrem Arm entlang. Heraus quoll soviel Blut dass es die Stelle durchweichte. Mit der Feder, die sie in das Blut tauchte, fing sie an einen Brief zu schreiben. Sie tauchte die Feder immer und immer wieder ein und schnitt sich ein 2. mal, diesmal noch tiefer, in ihr Fleisch. Es schien sie nicht zu stören dass sie viel Blut verlor. Dunkelrot glänzendes Blut bahnte sich den Weg durch die Haut bis zum Papier. Als ob es magisch zum Mittelpunkt angezogen wurde, schwamm und vermischte es sich mit vielen anderen Tropfen. Nach mehreren Schnitten und einem vielseitigem, mit Blut geschriebenem, Brief fing sie an zu bemerken was sie eigentlich tat. Dafür hasste sie sich nun so sehr dass ihr wieder Salzperlen herunter rannen. Sie wusste, sie würde nicht mehr so einfach aus diesem Teufelskreis herauskommen doch das war ihr inzwischen egal. Während das Blut auf dem Papier trocknete, und in die Fasern eindrang legte sie sich auf ihr Bett. Die Decke anstarrend versuchte sie sich zu beruhigen indem sie wieder dieses Lied anfing…. So leise, unhörbar. Unsicher schloss sie ihre Augen, die inzwischen vom vielen weinen feuerrot waren. Ihre Lippen so rot wie ihr Blut aber ihr Gesicht so weiß wie Schnee. Wenige Minuten später war sie eingeschlafen…. Sie sollte nicht mehr aufwachen, wie sie in ihrem Briefe schrieb. Mit Sätzen wie „Dort wird es schöner sein als hier“ oder „Ich hatte nie etwas das mich festhielt“ wollte sie einst Anerkennung und Hilfe. Ihre Narben waren stumme Hilfeschreie. Rote Tränen. Ihr Arm senkte sich herab, baumelte am Bettrand heraus…. Das Blut floss noch immer. Es war ein gerader, langer Schnitt entlang der Pulsader. Sie schlief mit einem Lächeln im Gesicht, und einem Abschiedsbrief in den Händen ein. Für immer Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)