Ich werde gehen, keiner kann mich aufhalten! von tigerwhite (saku/sasu) ================================================================================ Kapitel 3: Gefunden! -------------------- Kalt war es geworden. Bereits am frühen Nachmittag legte sich ein dunkler Wolkenvorhang über den gesamten Wald und seine Umgebung. Es regnete. Schon seit Tagen sank das kühle Nass in Strömen gen Erde. „Hatschii!“ Das Niesen einer jungen Frau drang durch den finsteren Wald, doch wurde es blad darauf erneut von dem Geräusch des herunter prasselnden Regens auf das nahezu undurchdringliche Blätterdach übertönt. Die Nacht war hereingebrochen und nur das kleine Lagerfeuer der jungen Frau erhellte den hohlen Baumstamm, in dem die Rosahaarige saß. Mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen und den Armen um ihre angewinkelten Beine geschlungen starrte sie auf die kleine Flamme zu ihren Füßen. Einige Sachen zum Trocknen lagen ebenfalls daneben. Lediglich mit einem dünnen Pullover und einer kurzen Hose bekleidet rieb sie sich die von Kratzern übersäten Beine. Ihr war furchtbar kalt. Schon eine Woche lang war sie wieder auf sich alleine gestellt. Temari, Gaara und Kankuro hatten sich gut um sie gekümmert. Jeden Tag gab es etwas Warmes zu essen. Und jeden freien Tag, an dem sie Zeit hatten, trainierten sie Sakura. Auf ihren Wunsch hin. Nachdem sich Temari und Sakura noch einen letzten erbitterten Kampf geliefert hatten, brach Sakura erneut auf. Einen ganzen Monat war sie dort gewesen und hatte auch jede Menge an neuen Erfahrungen gesammelt. Täglich zählte sie die Wochen und Tage seit ihrer Abreise…2 ½ Monate… In ihren Augen war dies keinesfalls lang, sie wollte soviel wie möglich lernen und stand gerade erst am Anfang ihrer Reise… Doch ihre Erinnerungen an das Dorf rief sie sich jeden Tag ins Leben…auch die an Naruto und sein immerwährendes Grinsen, wenn sie mit ihm zusammen war….sowie die an ihn…den Verräter… Warum sie überhaupt noch an ihn dachte, begriff sie selber nicht. Eigentlich sollte er ihr völlig egal sein, doch das war er nicht…das war er nie… „Ha-ha-hatschii!“ >Und jetzt noch eine Erkältung…na klasse!< °°° Seit einer Woche schon hatte er seinem Meister den Rücken gekehrt und suchte nach ihr. Der andauernde Regen hatte seine Kleidung völlig durchnässt, doch er hielt nicht um sie zu Trocknen…das kostete ihm Zeit. Unermüdlich rannte er durch das Geäst…ihr Chakra konnte er immer noch nicht wahrnehmen. >Es ist wohl zu lange her…< dachte er sich. Sein rabenschwarzes Haar klebte ihm im Gesicht. Es wäre eine kurze Handbewegung gewesen, um es nach hinten zu streichen, aber selbst das hielt er für Zeitverschwendung. Genau so wie das Essen. Nur zum Trinken war er bereit einen kurzen Stopp einzulegen. Vor ein paar Tagen war er in Suna gewesen und hatte gehofft sie dort endlich zu finden… Leider vergebens. Gerade erst dort angekommen, erfuhr er auch schon, dass Sakura bereits seit einigen Tagen wieder unterwegs war. >Sie dürfte nicht mehr weit sein! Sakura! < Plötzlich wurde ihm schwarz vor Augen. Er kippte zur Seite, wo ein Baum seinen Sturz abfing. Ihm war heiß. Kalter Schweiß bildete sich auf seinem Gesicht und vermischte sich mit den Tropfen des Regens. Mit seiner rechten Hand fuhr er durch sein schwarzes Haar. Leicht gekrümmt schleppte er sich wieder weiter, die Hand an seine Stirn gepresst. Für einen kurzen Moment kniff er die Augen zusammen, sammelte seine Gedanken und rannte schließlich los. Blitzartig stoppte er noch einmal. Da war doch etwas…Da! Jetzt spürte er ganz deutlich das Chakra, welches dem Sakuras glich. Ein Lächeln huschte über seine Lippen, dieses verschwand aber sofort als ein stechender Schmerz durch seine Glieder zog. Die Nachwirkungen seines ständigen Bewegens machten sich bemerkbar. Seinem Körper fehlten die Nahrung und der Schlaf… >Nein! Nicht jetzt…wo ich sie endlich gefunden habe! < rief er sich innerlich zu. Mühsam stemmte er sich wieder auf die Beine und kämpfte gegen die Müdigkeit an, die versuchte ihn zu Boden zu reißen. „Hatschii!“ Erneut entfloh der Kunoichi ein Niesen. „Kaaaaaaahaaaalt!“, rief sie mehr zu sich selbst. >Wie es wohl den anderen geht…Hoffentlich sind sie gesund! ...Hoffentlich bist DU gesund, Sasuke…< Doch blieb ihr keine Zeit sich weiter darum Sorgen zu machen, denn sie vernahm ein lautes Knacken von draußen. Vorsichtig ließ sie ihre Hand zu einem Kunai gleiten und erhob sich. Sie trat einige Schritte heraus aus ihrer Höhle, aber nur so weit, dass das große Blätterdach sie noch vor dem Regen schützte. Stille. Plötzlich schreckte Sakura zusammen. Zu ihrer Rechten konnte sie eindeutig, das knackende Geräusch von Ästen vernehmen, die unter einem großen Druck, der auf sie einwirkte, brachen. Unsicher stellte sie sich in eine Abwehrposition und wartete ab… Wieder herrschte Stille. Doch dann schnellte blitzartig eine Person aus dem Gebüsch hervor, sodass Sakura nicht mehr rechtzeitig reagieren konnte und von dem Ankömmling umgerannt wurde. Sie spürte die kalte, nasse Erde auf ihrer Haut, aber viel wichtiger war ihr die Tatsache, wer im Moment auf ihr lag! Das dunkle Haar des Unbekannten, dessen war sich Sakura jetzt zu 100% sicher, fiel ihr ins Gesicht und ein ihr bekannter Duft stieg ihr in die Nase. Sie spürte wie sein Kopf auf ihre Brust sank und sein heißer Atem durch jede Faser ihres Pullovers drang. Mit ihren Händen strich sie ihm durch seine nassen Haare. Ihre Augen weiteten sich. Das konnte nicht sein! Fast 3 Jahre hatte sie ihn nicht gesehen und jetzt hier in einem Wald, bei Regen… „Sasuke-kun…“, flüsterte sie leise. Der junge Mann zuckte. Er nahm ihren süßlichen Duft war, ihren zierlichen Körper, der sich unter ihm nicht rührte. Noch immer drehte sich alles in seinem Kopf, dennoch wollte er sie wenigstens einmal sehen…wie sie sich verändert hatte… Mit seinen Armen neben ihren Kopf stemmte er sich in die Höhe. Seine Augen musterten ihr Gesicht, ihr schulterlanges, rosanes Haar… Wieder umspielte ein Lächeln seine Lippen. >Sie ist es…Sakura! < „Hab…ich dich…“, hauchte er ihr noch zu, bevor ein erneuter Schwächefall ihn bewusstlos auf die junge Frau sinken ließ… „Sasuke-kun!“, schrie Sakura. Sie legte eine Hand auf seine Stirn und erschrak: Fieber! Sakura schob Sasuke von sich herunter und griff nach ihrem Rucksack. Mehrere leere Fläschchen mit den unterschiedlichsten, kuriosesten Namen auf den Etiketten holte sie heraus. Jede Menge Kräuter, Verbandszeug und kleine Döschen mit undefinierbarem Inhalt lagen über dem Boden verteilt. Schließlich war der Rucksack leer, weshalb sich Sakura die Haare raufte und noch einmal alle leeren Fläschchen analysierte, bis sie eines länger anstarrte. „Nein!“, rief sie. „Warum ist das leer? Jetzt hab ich nicht die richtige, helfende Medizin für Sasuke! Verdammt!“ Wütend schmiss sie das durchsichtige Gefäß zurück in den Rucksack und krabbelte auf allen Vieren zurück zu dem Schwarzhaarigen. Winzige Tränen bildeten sich aus lauter Sorge um ihn in ihren Augen. Sie waren viel zu weit weg vom nächsten Dorf und mit einem geschwächten Sasuke aufzubrechen wäre ebenfalls nicht ideal… Was soll sie nur tun? Verzweifelt ließ sie ihre Stirn auf seine Brust sinken. °°° Plötzlich vernahmen ihr Ohren erneut ein Geräusch, dass Sakura signalisierte, dass sich eine weiter Person ihnen näherte. Ihre Sinne schärften sich und sie nahm jetzt jede noch so kleine Bewegung wahr. Vorsichtig griff sie nach ihrem Kunai und lehnte Sasuke an den Baum hinter sich, während sie sich in eine typische Abwehrstellung schützend vor ihm stellte. Ihr Blick schweifte in der Umgebung umher und blieb auf einer Person in einem langen, schwarzen mit roten Wolken bestickten Mantel hängen. Ein spitz zugehender, aus Stroh geflochtenem Hut mit weißen Bändern verdeckte ihr Gesicht und ihre Haare. Wie angewurzelt stand der Ankömmling vor ihr und rührte sich nicht. Schweigend starrte Sakura auf die Person vor ihm, jedoch war sie nicht sonderlich interessiert zu erfahren, wer diese war. Sie sah zwar nicht gefährlich aus, aber geheuer war sie ihr auch nicht. Ihr war es lieber sie würde verschwinden…zumal sie größer und kräftiger wirkte als sie. Ihr Gegenüber legte den Kopf leicht schief und musterte den bewusstlosen, jungen Mann. „Er braucht Medizin…“, sagte eine ruhige Frauenstimme. „Hol deine Sachen, ich kann ihn erst bei mir zu Hause behandeln. Es ist nicht weit.“ Überrumpelt von der Freundlichkeit die diese Person nun ausstrahlte stotterte die Rosahaarige einige unverständliche Wörter, bevor sie endlich einen vollständig Satz herausbrachte. „W-Wer bist du?“ Die Frau fuhr mit ihrer Hand zu dem Strohhut und hob ihn ein wenig an. Sakura erstarrte: grüne Augen, dieselben grünen Augen wie sie! Doch wie ist das möglich? Der Hut sank mit ihrer Hand nach unten und brachte gräuliches Haar zum Vorschein, die durch das Flackern des Feuers aber leicht weißlich wirkten. „Meinen Namen brauchst du nicht zu wissen, aber nenn mich vorerst Arashi.“ Die rosahaarige Kunoichi nickte stumm und ließ ihren besorgten Blick wieder auf Sasuke schweifen. Arashi folgte ihrem Blick und schritt auf den Uchiha zu. Erneut musterte sie ihn. Ihre Augen verrieten, dass er ihr bekannt vorkam. Sie kniete sich hin und hievte ihn sich auf ihren Rücken. Sakura beobachtete dies stillschweigend, wandte sich dann aber ihrem Rucksack zu. Sie wusste nicht, warum sie der Unbekannten vertraute, doch andererseits war sie ihre einzige Hoffnung. Kurze Zeit später sprinteten sie los. Arashi zielstrebig vorneweg. Nach mehreren Minuten unterbrach die Grauhaarige das Schweigen zwischen den Beiden und fragte sie ein wenig aus. „Ihr seid Ninjas, nicht wahr? Wo kommt ihr her?“ „Konoha.“, antwortete Sakura knapp. Die Ältere ließ ein leises ´Aha` von sich hören. „Wie heißt er?“ und deutete auf den jungen Mann auf ihrem Rücken. „Äh…Sasuke. Uchiha Sasuke.“ „Und du?“ Arashi blickte über ihre Schultern und schaute ihr fragend in die Augen. Die Angesprochene wich dem Blick aus. „Sakura…Haruno…“ Ruckartig blieb die unbekannte Frau stehen. Sakura konnte gerade noch abbremsen, bevor sie mit ihr zusammengestoßen wäre. „Was ist-“ „Wir sind da!“ Fragend blickte die Kleinere an ihr vorbei auf ein riesiges Haus…mitten im Wald… Es wirkte schon ziemlich alt. Fassade bröckelte herunter und das Dach sah auch schon mitgenommen aus. Graue Wände ließen es leer und verlassen erscheinen, nur die Fenster waren noch heil, wenn auch ziemlich schmutzig. Ein wenig angewidert verzog Sakura die Mundwinkel. „Komm schon, Sakura!“, rief die Grauhaarige, welche schon im Haus verschwunden war. Eilig folgte die Angesprochene ihr und betrat zaghaft das große Gebäude. Anders als von außen wirkte hier alles sehr sauber und ordentlich. Weiße bis ockerfarbene Wände spiegelten eine gewisse Gemütlichkeit wieder. Ein unendlicher Flur erstreckte sich zu ihren Füßen. An den Wänden hingen kleine Öllampen, die den Weg erleuchteten. Lautlos lief die Rosahaarige über den Fußboden und wollte sich gerade eines der Zimmer angucken, als sie fast am Ende des Flures das Klirren von Glas vernahm. Sofort rannte sie los. „Arashi-saaaan!“ Angekommen betrat sie einen großen Raum, in dem lediglich Kerzen für genügend Licht sorgten. An einigen Stellen tropfte Kerzenwachs auf den Boden. Mehrere Bücherregale und ein großer Tisch fielen Sakura ins Auge. Ein weiteres Klirren holte sie aus ihren Beobachtungen. Links neben ihr befand sich an der Wand ein großes Bett, auf dem Sasuke lag, Keuchend wälzte er sich hin und her. Immer noch rannen Schweißperlen seine Haut herunter. Arashi kniete davor und öffnete gerade ein kleines Fläschchen. Sie verteilte die zähe, silbrige Flüssigkeit auf seiner Stirn, wo diese sehr schnell einzog und keine Spuren hinterließ. Sasukes Atem beruhigte sich langsam und auch seine Schweißausbrüche gingen zurück. Behutsam legte die Frau eine dünne Decke über den Uchiha. Sakura stand regungslos daneben, wirkte aber sichtlich erleichtert. Arashis Blicke ruhten noch eine Weile auf dem Schwarzhaarigen, bevor sie sich der anderen Kunoichi zuwandte. Ein zufriedenes Lächeln umspielte ihre Lippen, während sie sich Sakura näherte. Beide schwiegen, doch Arashi verstand, dass Sakura ihr unendlich dankbar war. Ihre Augen zeigten es. Sie strahlten…vor Erleichterung. Deshalb drängte sie sich an ihr vorbei und trat hinaus auf den Flur. Blitzartig wandte sich die Rosahaarige um. „Warte! I-Ich…“ Sie machte eine tiefe Verbeugung. „Vielen Dank!“ „Keine Ursache. Geh jetzt zu ihm und gönn dir ein wenig Schlaf.“ Sakura nickte und wollte sich gerade wieder umdrehen, als ihr Arashi noch etwas hinterher rief. „Ich hole euch noch etwas zum Anziehen, vor allem DIR! Du erkältest dich noch!“ Mit diesen Worten verschwand sie. Sakura hingegen setzte sich zu Sasuke ans Bett und legte ihren Kopf auf seine Brust. Sein Atem war gleichmäßig, genau wie der Schlag seines Herzens. Es beruhigte Sakura. Müde von der ganzen Aufregung schloss sie ihre Augen und schlief ein. °°° Vorsichtig legte Arashi die Sachen auf die Bettkante. Erneut lächelte sie. Sanft strich sie Sakura durch ihr rosanes Haar. Plötzlich schreckte Sasuke in die Höhe. Er keuchte. Verwirrt blickte er sich um, bis ihm die überraschte Grauhaarige ins Auge fiel. Er brauchte nicht lange, um ihren Mantel zuzuordnen… „Akatsuki!“, rief er verächtlich und wollte gerade aufspringen und sich die Frau vorknöpfen, als er das leichte Seufzen einer weiteren Person vernahm. Sofort wandte er sich demjenigen zu, der ihn von seiner unüberlegten Tat abhielt. Sakura lag unmittelbar neben ihm und schlief tief und fest. Die blassrosanen Haare fielen ihr ins Gesicht, doch sie bemerkte diese nicht und schlief seelenruhig weiter. Der angespannte Gesichtsausdruck auf Sasukes Gesicht verwandelte sich in ein zufriedenes Lächeln. Mit den Fingern strich er ihr eine einzelne Strähne aus dem Gesicht. „Sie ist sehr müde…und du sehr geschwächt! Ich habe dir dort etwas zu Essen hingestellt. Iss!“, meldete sich Arashi zu Wort und deutete auf einen Teller mit Suppe. Widerwillig wandte Sasuke den Blick von Sakura ab und funkelte sie an. „Von euch-“ „Iss! Oder willst du sterben, bevor sie wieder aufwacht?“ „Tse…“ Ein langes Schweigen trat ein, in dem sich die beiden gegenseitig mit ihren Blicken durchbohrten. Schließlich wandte sich Arashi ab und schritt auf die Tür zu. „Ich muss noch mal weg… Iss was…“ Sasuke richtete seinen Blick an eine Wand und hörte nur noch wie die Tür ins Schloss fiel. Seufzend machte er sich daran die Suppe zu essen, denn er hatte unwahrscheinlichen Hunger. Bei seinem Meister gab es nur eine klägliche Mahlzeit am Tag und die ganze letzte Woche hatte er gar nichts gegessen… Gesättigt ließ er sich ins Bett fallen. Sein Blick schweifte erneut über Sakura. Im Wald ist es ihm gar nicht aufgefallen, aber sie sah einfach unbeschreiblich schön aus…das schulterlange, rosa Haar…ihre rosigen Lippen…Er drehte sich zu ihr und beobachtete wie sie schläft - wie sich ihr Brustkorb gleichmäßig hob und senkte. Er gähnte kurz und schloss dann die Augen…seine Hand jedoch glitt zu der Sakuras. °°° ------------------------------ Hallo! So das war das 3. Kapitel...noch kein Itachi... aber im nächsten! Und ihr könnt euch jetzt bestimmt alle schon denken, wer Arashi ist...nein? dann erfahrt ihr das bald^o^! und nun zu euren Kommis! XD *knuddel* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)