Fluch der Karibik 3   von <span style='color: gray;'>abgemeldet</span>
                               (Jacks Rückkehr)
================================================================================
                     Kapitel 9: Hilfe, wir werden gehängt!
                     -------------------------------------


 So hier ist das langersehnte 9. Kapitel. Etwas kürzer als das letzte, aber ich
hoffe es gefällt euch trotzdem. 

Als die Sonne sich langsam über den Horizont schob, wurden die beiden nach
draußen zum Galgen geführt. Ihre Hände hatten sie auf dem Rücken gefesselt
und sie wurden von einer großen Menschenmenge erwartet.
„Das sind wohl alle deine Verehrer, was Jack.“ Tara lächelte schwach.
„Na ja, so schlimm kann es ja sicher nicht werden, immer hin bin ich schon
einmal aus der Hölle entkommen. Und jetzt hab ich wenigstens Gesellschaft.“
„Vergiss es Jack, das letzte Mal wurdest du lebendig von einem Kraken
verschluckt, das hier ist etwas anderes.“ Sie seufzte. 
„Ich fürchte es ist auch mit uns. Die anderen werden nicht zurückkommen,
dazu sind sie sicher viel zu weit weg. Außerdem können sich unmöglich davon
wissen, diese Leute sind nur hier, weil eine Hinrichtung stattfinden sollte, nun
ist es ja deine.“
Als sie die Holzstufen zum Galgen Hochliefen, dachte Tara noch einmal über die
vergangenen Jahre nach. Sie hatte Jack getroffen und schon hatte das Abenteuer
angefangen. Sie wurde von der Marine gesucht von einem Piraten entführt und nun
wurde sie gleich hingerichtet. 
Doch sie bereute keine einzige Sekunde, alles war schön gewesen, sie wurde
traurig. Es machte ihr nichts mehr aus zu sterben, aber sie hatte Jack erst
gerettet, sie wollte nicht, dass er schon wieder starb.
Sie liebte ihn doch. Liebte? 
<Nein, ich liebe ihn noch immer! Und ich werde ihn nicht aufgeben, dann gehen
wir eben zusammen in die Hölle und wenn schon, wir werden auch dieses Mal
entkommen<
Beide drehten gleichzeitig die Köpfe und sahen sich an.
„Weißt du Jack, ich… Es gibt da etwas, dass ich dir schon lange sagen
wollte.“
Doch Jack schüttelte nur stumm den Kopf und küsste sie einfach. Tara zuckte
kurz zurück, doch dann ließ sie es geschehen. Sie wünschte sich dieser
Augenblick würde nie vergehen.
„Das ist wirklich sehr rührend, aber können wir jetzt endlich mit der
Hinrichtung beginnen, ich habe schließlich nicht den ganzen Tag Zeit.“,
störte Beckett den Frieden.
„Los jetzt, die Schlingen, bitte.“
Als Tara die Schlinge um den Hals gelegt wurde, blickte sie in die
Menschenmenge. Sie alle waren hier, um Jack hängen zu sehen. Nur weil er ihren
König vor vielen, vielen Jahren ermordet hatte.
„Ach Jack, eine Frage noch, wieso hast du damals den König von Singapur
ermordet?“
„Oh, er war ein Tyrann er verlangte viel zu hohe Steuergelder, ohne das sein
Volk es gemerkt hat, außerdem hat er mich um meinen Anteil betrogen. Wir waren
früher Partner, doch er hat gekündigt und blieb mir eine Menge Geld schuldig,
das er in so genannten „Freudenhäusern“ zum Fenster heraus geworfen
hat.“
Tara musste lächeln, ja so kannte sie den guten alten Kapitän Jack Sparrow.
Das flüsterte er ihr plötzlich leise etwas zu.
„Hast du den Dolch noch?“, zischte er mit zusammen gepressten Zähnen, damit
niemand sah, ob er etwas sagte.
Natürlich, den Dolch, den Jack ihr im Kellergewölbe gegeben hatte, wir konnte
sie den vergessen. Unmerklich nickte sie, doch mit den Augen deutete sie auf
ihren Stiefel, da würde sie so nicht rankommen. Aber Jack hatte schon eine
Idee.
„Normalerweise erfüllt man den sterbenden einen letzten Wunsch.“
„Oh ja, wie konnte ich das vergessen. Also, was ist dein Wunsch?“, meinte
Beckett spöttisch.
„Nun ja, da ich mir sicher nicht wünschen kann, dass ich frei komme und ich
schon mal einige Zeit in der Hölle verbracht habe, möchte ich gerne meine
Sünden bekennen, bei einem Pfarrer.“
Beckett zog erstaunt die Stirn in Kraus, nickte aber dann und rief nach einem
Pfarrer. Aus den Zuschauern trat der Pfarrer, den Tara schon am Anfang in
Singapur getroffen hatte und vor ihm geflohen war.
„Ich werde mich der beiden annehmen. Nun denn meine Schäfchen, kniet nieder
und legt die Beichte ab.“
Während Tara versuchte unauffällig mit ihren gefesselten Händen an den Dolch
zu kommen, zählte Jack sämtlich Verbrechen auf die er begangen hatte und es
waren eine Menge. 
„Als erste war da der Mord an einem Priester, dann die Plünderung von Fort
Nox, der Diebstahl von einem Schiff, die Versenkung eines Schiffes der Marine,
der Mord an einem König…“
Der Pfarrer erbleichte ein ums andere Mal und bekreuzigte sich, dann hatte Tara
den Dolch geschnappt und zwischen ihren Fesseln verschwinden lassen. Sie gab
Jack ein Zeichen und dieser kam langsam zum Ende mit seiner Rede.
„…Nun habe ich alle meine Sünden aufgezählt, Pater. Und ich frage, kann
mir vergeben werden?“
„Ja, mein Sohn, dir kann vergeben werden.“, meinte der Pfarrer, wenn er auch
nicht ganz so überzeugt war. „Und was ist mit dir meine Tochter?“
„Nein danke, ich verzichte, ich bin der Hölle schon einmal entkommen, das
werde ich jetzt auch wieder schaffen. Geht in Frieden, Pater, der Herr sei mit
Euch.“
Der Pfarrer ging von dannen und Beckett gab dem Henker ein Zeichen, den Hebel zu
betätigen, der die beiden Falltüren öffnen sollte. Wenn sie Glück hatten,
würde ihnen bei Fall gleich das Genick brechen, oder sie starben einen
langsamen Tod, indem sie erstickten.
Die Menge fing an zu klatschen und die Hand des Henkers näherte sich dem Hebel,
noch immer hatte Tara es nicht geschafft ihre Fesseln zu lösen. Jack sah schon
panisch zu ihr, aber sie würde es nicht mehr rechtzeitig schaffen.
<Verdammt, es muss doch endlich gehen, komm schon! Das kann nicht das Ende sein!
< 
Nun hatte die Hand des Henkers den Hebel erreicht.
<Ach sei’s drum, dann eben anders!<
Mit einem Ruck zerriss Tara ihre Fesseln und warf den Dolch nach dem Henker,
dieser kippte tot nach hinten. Taras Handgelenke bluteten und taten saumäßig
weh, doch sie rannte zu dem Henker und holte ihren Dolch zurück, dann
zerschnitt sie Jack Fesseln.
Gemeinsam sprangen sie in die Menschenmenge und kämpften sich ihren Weg durch,
es gelang ihnen aber erst, als Tara ein paar von ihnen mit ihrem Dolch
verletzte.
Sie stürmten eine Treppe hinauf, dich gefolgt von den Soldaten, dann waren sie
auf einer Art Terrasse angekommen, die von einer Mauer umsäumt wurde.
Das Problem war, der Turm lag gute 100m über dem Meeresspiegel und wurde unten
von Klippen umrandet.
„Na toll, warum müssen diese Galgen auch immer auf eine Klippe über dem Meer
stehen, dass ist doch echt nicht fair!“
„Tja, das ist der Grund, aus dem man sie eben genau hier oben aufstellt.“,
meinte Becketts Stimmte hinter ihnen. „Endstation meine Lieben, und ein
zweites Mal entkommt ihr dem Galgen nicht, denn ihr werdet hier und jetzt
erschossen.“
Jack packte Taras Hand und ging einen Schritt nach vor, hatte er sich etwa
seinem Schicksal ergeben. Sollten sie jetzt durch Pistolen sterben, statt durch
den Galgen.
Beckett lächelte matt, auch Jack fing an zu grinsen und in dem Moment, wussten
Tara und Beckett, was Jack vorhatte. Nur war Jack um eine Millisekunde
schneller.
Er drehte sich um, nahm Tara auf den Arm und sprang!
„Aaaaaaaah!“, war alles, was Tara noch sagen konnte, dann kam auch schon die
Wasseroberfläche auf sie zugerast und die Wassermassen schlugen über ihnen
zusammen. Ihre Kleider sogen sich sofort voll mit Wasser und sie bekam keine
Luft mehr.
Doch Jack hielt sie unermüdlich fest, da merkte sich auch warum, Becketts
Männer hatten das Feuer eröffnet, immer mehr Kugel schlugen ins Wasser, doch
sie verloren schon bald ihren Schub und sanken ab.
Nach einer Unendlichkeit, wie es ihr schien, hörte das Feuer auf und wie ein
Pfeil schossen die beiden nebeneinander an die Wasseroberfläche.
Trotzdem ließ Jack ihr nur sehr wenig Luft, bis er sie wieder hinab zog und mit
ihr einige Meter zum Strand tauchte. Erst jetzt merkte Tara, wie nah sie dem
Tode wirklich gewesen war, erst der Galgen, dann die Pistolen und nun auch noch
die spitzen Felsen, das Schicksal meinte es wirklich gut mit ihnen.
Völlig durchnässt und halb erfroren (das Wasser in Singapur hatte höchstens
10°C), quälten sie sich schließlich den kiesbedeckten Strandweg hoch.
Erschöpft blieben die beiden liegen.
„Man, das war echt Knapp. Zweimal dem Tod entronnen und das in nur 10 Minuten.
Wir scheinen einen Schutzengel zu haben.“
„Der einzige Schutzengel bist du, mein Schatz.“, meinte Jack lächelnd und
küsste sie. Sie schmiegte sich an ihn, denn er wärmte sie. Wie gerne hätte
sie so weiter gemacht, doch die Gefahr war noch lange nicht gebannt. Die
Soldaten würden sicher zum Strand runter kommen und nach ihren „Leichen“
suchen.
Schweren Herzens löste sie sich aus Jacks Umarmung und zog ihn auf die Beine.
„Komm schon, jetzt müssen wir erst mal weg hier. Wir können damit weiter
machen, wenn wir in Sicherheit sind. Am besten gehen wir zu dem Haus deines
Vaters, da wo auch die anderen sein müssten.“
„Wir du willst, Schatz. Ich folge dir überall hin.“
„Hey, lass den Quatsch, immerhin musst du mir den Weg zeigen. Los komm jetzt,
ich glaube ich habe etwas gehört.“
So stolperten sie am Strand entlang, vorbei an Fischerbooten, üblen Spelunken
und betrunkenen Kerlen. Sie mussten sehr oft von ihrem Kurs abweichen, denn die
Soldaten suchten mittlerweile die ganze Stadt nach ihnen ab.
„Hatschi! Na toll, jetzt habe ich mir auch noch einen Schnupfen geholt.“
„Da habe ich ein mittel dagegen, Schatz.“ Er küsste sie leidenschaftlich.
„Lass den Unsinn und komm jetzt weiter, ich möchte so schnell wie möglich
ins Warme.“
Also schleppten sie sich weiter durch schmale Gassen, bis sie endlich am anderen
Ende von Singapur, und damit am Strandhaus von Richard, ankamen.


 Das wars auch schon wieder von mit. Ich hoffe es hat euch gefallen.
Lg Kira-Muto 

Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)