Phänomenal Egal von abgemeldet (Zelos x Sheena) ================================================================================ Kapitel 7: ----------- 7. Zelos schloss die Augen halb, sodass er nur noch verschwommene Farbkreise sah, die durch die einfallende Sonne glitzerten und sich ständig veränderten. Atmen, tief einatmen in einen undefinierbaren Punkt handbreit unter dem Bauchnabel. Fast unmerklich entspannte er sich. Er spürte, wie er seine Schultern durchgehen angespannt hatte und lockerte sie. Aber das schwammige Gefühl im Kopf und der quälend drückende Schmerz hinter seiner Stirn verschwanden nicht. Zelos hatte keine Ahnung, warum er sich so schlecht fühlte. Gut, die Party am Vortag war ein bisschen ausgelassener als sonst gewesen, aber eigentlich müsste er doch daran gewöhnt sein. Er beschloss, sich daheim sofort wieder hinzulegen, am besten mit einem Eisbeutel oder so etwas. Und morgen würden die Schmerzen weg sein. Er spürte wie eine Haarsträne ihn an der Wange leicht kitzelte und irgendwie störte ihn das gerade gewaltig. Außerdem hatte er das Gefühl, dass sein Haarband enger war als sonst. Und seit wann war es so heiß hier drinnen? „Auserwählter?“ Zelos öffnete verstört die Augen und versuchte sich zu konzentrieren. „Wären Sie also mit unserem Vorschlag einverstanden?“, fragte der ältere Mann ihn ungeduldig. Zelos setzte sich etwas aufrechter hin und fuhr sich mit der Hand verloren über sein Gesicht. An so einem beschissenen Tag musste er auch noch zu den Patriarchen und dem König. Super. „Tut mir Leid, ich war wohl gerade etwas abwesend“, murmelte er müde. Er sah die aufkeimende Ungeduld in ihren Gesichtern und bekam das Gefühl sich übergeben zu müssen, als er die langen Blicke unter ihnen bemerkte. Gerade so, als fühlten sie sich bestätigt. „Das haben wir doch schon besprochen! Sie waren im Großen und Ganzen damit einverstanden, dass sie das Amt des Auserwählten aufgeben, jetzt wo es ja nicht mehr gebraucht wird!“ „Ach so, jaja, stimmt…“ Zelos runzelte die Stirn. Das passte den Patriarchen ganz gut ins Konzept, dann hatten sie ihn endlich los. Und ihn sollte es auch nicht stören… den ganzen Mist hatte er jetzt schon lang genug mitgemacht. „Alles in Ordnung?“, fragte ihn eine, man könnte fast sagen besorgte Stimme. Zelos schaute den König verwundert an. Den hatte er gar nicht bemerkt, aber er wirkte grad recht sympathisch, zumindest viel sympathischer als die restlichen Brocken hier. Zelos schenkte ihm ein schwaches Lächeln und erwiderte: „Danke, alles okay.“ Ein anderer Mann wedelte jetzt ungeduldig mit einem Papier vor seiner Nase rum. „Dann unterschreiben Sie jetzt doch bitte den Vertrag!“ Zelos blickte in die gierigen Gesichter der Patriarchen und diese alte Wut keimte in ihm auf. Vergiss sie, dachte er sich, lass die Idioten, bald hast du mit ihnen nichts mehr zu tun. Er nahm den Vertrag und beugte sich vor, um ihn zu unterschreiben, als ihm mit ungeahnter Heftigkeit plötzlich schwarz vor den Augen wurde und alle Kraft aus seinen Gliedern wich. Keuchend stützte er sich mit den Ellenbogen auf den Tisch und versuchte sich zu sammeln. Nun blickten auch die anderen Mitglieder ihn etwas besorgt an. Immerhin brauchten sie seine Unterschrift. Zelos starrte auf die dunkle Maserung des Holzes vor sich. Reiß dich zusammen, gib ihnen dein verdammtes Autogramm und verschwinde! „Alles in Ordnung, mir war nur gerade etwas schwindelig….“, sagte er entschuldigend. „Gestern Abend war wohl zu lang, was?“, hörte er eine gehässige Stimme murmeln und auch andere tuschelten hinter hervor gehaltener Hand. Zelos setzte gereizt den Stift auf das Papier und drückte fest drauf. Lass sie reden und ignorier sie, das ärgert sie am meisten, dachte er wütend. Und mit all seinem Zorn presste er seinen Namen in das Papier, so dass sein Name noch Jahre später auf dem Tisch eingeritzt zu lesen war. Dann erhob er sich, schmiss den Stift auf den Tisch. Dieser kullerte langsam über den Tisch und fiel leise auf den Teppich. Zelos warf allen noch einen langen Blick zu. „Das war’s dann wohl, meine Herren.“ Und er verließ den Raum, wohl wissend, dass ihm alle nachstarrten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)