Sommergefühle von inulin (SetoxJoey) ================================================================================ Kapitel 1: Kann der Tag noch besser werden? ------------------------------------------- Titel: Sommergefühle Teil: 1/? Autor: inulin Fanfiction: Yu-Gi-Oh Kommentar: Die Welt von YGO sowie die Charaktere gehören Kazuki Takahashi. Bis auf vielleicht ein paar Orte die ich mir mal eben aus den Fingern sauge. Ich habe also keinerlei Rechte daran. Ich verdiene auch kein Geld damit (leider, schön wär’s^^). Entsteht alles aus Spaß an der Freude! Pairing: SetoxJoey (angedeutet) Meine erste Ff... Seit nicht zu hart! <.< Ich lese zwar viele gute Stories... Aber selber solche verfassen kann ich deshalb noch nicht *g* Würde mich freuen wenn ich ein paar Kommis bekommen ^^ Damit ich weiß ob ich mich auch weiterhin als Autorin versuchen kann... "..." --> jmd. sagt was >>...<< --> jmd. denkt was (...) --> meine dämlichen Kommentare (die müssen zwischendurch einfach sein ^^)(<-- da... da war schon der erste... ich mach mich sofort unbeliebt T.T) Vorhang auf und Bühne frei... Kann der Tag noch besser werden Hätte das Leben noch schöner sein können? Es waren Sommerferien, also geschlagene sechs Wochen am Stück keine Schule, die Sonne schien, es wahren mollige 30° C, das Wasser hatte genau die richtige Schwimmtemperatur und Joey Wheeler konnte alles bedingungslos ausnutzen. Seitdem sein Vater dem Alkohol entsagt hatte und die darauf folgende Therapie erfolgreich beendete war Joey nicht mehr gezwungen in jeder freien Minute zu arbeiten, damit sie noch ein Dach über dem Kopf hatten. >> So lässt es sich leben! << ein Lächeln umspielte seine Lippen. >> Der Tag könnte wirklich nicht besser werden. << Der blonde junge Mann lag auf einer Holzplattform in einem kleinen, nahe liegenden Badesee. Alle Viere von sich gestreckt, wobei er den rechten Fuß entspannt ins Wasser hielt. Seine Badeshorts waren schon lange wieder trocken. Bei dem Sonnenschein und der Wärme blieb nichts lange nass. Alle paar Minuten drehte er sich einmal um. Denn, wenn die Sonne einen schon verbrannte, dann konnte man wenigstens für einen gleichmäßigen Sonnenbrand sorgen... Sein langes, blondes Pony kitzelte ihn an der Nase. Feingliedrige Finger fuhren durch seine widerspenstige Mähne. >> Sind doch ganz schön lang geworden. <<, dachte er und sah die Sonne durch seine Strähnen glitzern. >> Aber zu schön um sie einfach abschneiden zu lassen. <<, setze er dann noch hinten an und lächelte wieder. Joey war schon verdammt stolz auf seine Haare. Naturblond gab es nur sehr selten im Land der aufgehenden Sonne. Natürlich kannte er einige Leute mit blondem Haupthaar, doch waren all diese Leute gefärbt oder getönt. Viele von ihnen beneideten ihn, ob dem schönen Farbton. Er konnte es verstehen. Manchmal schimmerten sie sie sogar golden im Schein der Sonne. Er wäre auch neidisch auf sich, wenn er sich selbst sehen würde. Leise lachte er bei dem Gedanken. Er war schon froh dass er aussah, wie er aussah! Doch fand er seine Augen eigentlich viel schöner. >> Zum Glück kann keiner Gedanken lesen. (keine Panik, das können nur Ich und die Leser *g*) Ich hör mich ja total eingebildet an... <<, schalte er sich in Gedanken mit einem schmunzeln. Seine Augen erinnerten ihn manchmal an Schokolade. Wenn er sich im Spiegel ansah, hatte er an manchen Tagen plötzlichen Heißhunger auf die braune Süßigkeit bekommen. Er drehte sich auf den Bauch und schaute über den Rand der Plattform. Begutachtete sein Spiegelbild. Seichte Wellen ließen sein Abbild hin und her schwingen. „Hmm...“, machte er. Näherte sich mit dem Gesicht der Wasseroberfläche und legte den Kopf nachdenklich schief. „Ich glaube...“, murmelte er dann. „... ich habe Lust auf Schokolade.“ Grinsend richtete er sich auf und stand nun auf dem wackeligen Holz. Kurz streckte sich Joey. Dehnte seine müden Knochen und Muskeln. Automatisch gähnte er bei dieser Geste. Noch ein prüfender Blick, ob auch niemand gerade vorbeischwamm. >> Nein, alles frei! << Mit einem gekonnten Sprung tauchte er elegant in das kühle Nass und legte einige Meter unter Wasser zurück. Als er am Ufer ankam schüttelte er das Wasser aus seinen Haaren, indem er sie schwungvoll nach hinten warf. Einigen Mädchen und jungen Frauen blieb, in diesem Moment, das atmen aus. (wem würde das da nicht?^^) Joey entgingen die Blicke nicht, die auf ihm ruhten. Er genoss es wahrlich mal als attraktiver Mann gesehen zu werden, anstatt wie von anderen bestimmten Leuten in seinem Bekanntenkreis als ein lausiger Duellant mit dem pikanten Kosenamen ‚Köter, Töle, Flohschleuder, Straßenköter, Pinscher, ...’ oder sonst etwas in der Art. Wenn Kaiba sehen würde, was der ‚Straßenköter’ für schmachtende Blicke erntete, würde dieser sich auch schönere Spitznamen ausdenken. Oder aber schlimmere, weil er neidisch auf ihn wäre, ohne Ende. Langsam ging der blonde zu seinen Sachen, die er in einem Schrank eingeschlossen hatte. >> Fast wie im Freibad hier. Man hat echt alles. Fresstempel, Umkleiden,... aber der Eintritt ist umsonst. << Er hatte nicht groß andere Sachen mitgenommen. Nur eine trockene ¾ Hose, ein Tanktop und FlipFlops. (Farbe könnt ihr euch ausdenken <.<... war zu bequem mir die noch auszudenken... *g*) Das Wasser perlte in Form von kleinen Tropfen von seinem Oberkörper, betonten seine leichten Muskeln und ließen sie verführerisch glitzern. Wie gern würden ihn manche Frauen berühren oder vieles darum geben ihn abtrocknen zu dürfen. (mich eingeschlossen XD~) Als er sich umgezogen hatte klebten an seine Klamotten an seinem Körper und schmiegten sich wie eine zweite Haut an ihn. >> Und jetzt schön nach Hause laufen und die Sonne noch ein wenig genießen. << So ein wenig fühlte er sich wie auf Drogen. Ihm fiel partout nicht ein, über was er sich jetzt aufregen könnte oder sollte... Der Tag war wirklich schön gewesen. Es war schon lange nicht mehr so friedlich um ihn herum gewesen. Niemand der einem quer kam. Es wäre zwar mit Sicherheit noch schöner, wenn Yugi bei ihm gewesen wäre, oder auch jemand anderes seiner Freunde, aber man konnte ja nicht alles haben. Sein bester Freund war mit seinem Großvater und Atemu nach Ägypten geflogen, um nach ein paar Infos über den Pharao zu bekommen. Irgendwo musste ja was stehen. Und sie würden es finden. Ungefähr zwei Monate nachdem der ehemalige Herrscher Ägyptens seinen Namen herausgefunden hatte und in sein Leben zurückgekehrt war, erschien er plötzlich wieder vor Yugi. Dieser hatte damals fast vergessen zu atmen und wurde aschfahl, als er in die Rubine seines älteren Ebenbildes sah. Atemu hatte, so wie er erzählt hatte so eine Sehnsucht nach seinem Aibou und seinen Freunden, dass er nach einem Weg zurücksuchte. Diesen hatte er auch gefunden. Doch konnte man diesen Weg nur einmal gehen. Er konnte sich damals entscheiden, ob er in seinem Land weiter auf dem Thron die Polstergarnitur einsitzen wollte oder lieber 3000 Jahre später, bei den Menschen sein wollte, die er lieben gelernt hatte. Er hatte sich natürlich für das zweite entschieden, seinem treuen Hohepriester Seth das Volk anvertraut und zurück in die Zukunft gegangen. Yugi war ihm zwar sauer gewesen, dass er seinem Volk, das ihn doch so verehrte, dem Rücken kehrte, aber fiel seinem Yami dennoch, mit Tränenüberströmten Wangen, um den Hals. Kurz darauf stellte sich sogar heraus, dass die beiden bis über beide Ohren ineinander verliebt waren. Und da war allen klar das Yugi wohl der Hauptgrund für die Rückkehr Atemus war. Joey musste bei der Erinnerung schmunzeln. Er hatte echt alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit die beiden endlich zusammen kamen. Er musste für Tea sogar einen geeigneten Freund suchen, da schließlich beide Objekte der Begierde auf einmal ausfielen. Und das war das schwerste an der ganzen Geschichte... (bei mir würde die niemals einen der beiden bekommen *grr*) „Hach. Muss Liebe schön sein.“. seufzte er. Er hätte auch gerne jemanden. Ob Mann oder Frau war ihm letztendlich egal, da sein kleiner Freund und der Pharao bewiesen, dass diese Art von Liebe durchaus mit einer heterogenen Beziehung mithalten konnte. Ein leichter Wind wehte und strich ihm durch die nassen Haare, holte ihn auf diese Weise aus seinen Gedanken und zurück in die Realität. >> Was die Leute alles für Bonzenkarren fahren... << dachte er, als er an den vielen parkenden Autos, entlang des Sees, vorbeiging. Mercedes, BMW, ... Alles so Nobelkarossen. Zwischen den vielen Benzinschluckern, stand ein schwarzer Sportwagen. Ein Saleen. (meinaaaa!!*.*) Der sah doch von allen am besten aus. Neben dem Gefährt blieb Joey stehen und begutachtete das gute Stück. Seine Finger strichen andächtig über den Lack der Motorhaube. „Wow! Damit will auch mal fahren.“, sagte er zu sich selbst. „Aus, Wheeler! Sei ein braves Hündchen und mach Platz.“ Der Blonde drehte sich um und sah einen bekannten braunen Haarschopf. Kaiba kam gerade um die Ecke und sah seinen Klassenkameraden an seinem Wagen stehen. Er hatte Mokuba zum See gefahren, weil er sich mit einem Freund zum Schwimmen verabredet hatte. Joey war total baff. Er traf den großen Seto Kaiba, Chef einer riesigen Spielefirma, gerade quasi privat . Gibt es so was bei dem überhaupt? Ein Privatleben? So wie das aussah, schon. >> Man, man, man, Alter! Heute mal nicht am arbeiten, Kaiba? <<, fragte er sich selbst. >> Anscheinend nicht. Denn, wenn er arbeiten müsstest, wäre er nicht so lässig angezogen... << Er musterte den Firmenchef ausgiebig. Er hatte ähnlich wie Joey eine ¾ Hose und ein Tanktop an. Aber letztendlich sah es an ihm ganz anders aus. Der brünette junge Mann schaute sich um. Warum starrte Wheeler so? War irgendwas interessantes hinter ihm? Als er sich umdrehte, um nach zu sehen, musterte dieser munter weiter. >> Mein Gott was’n Arsch... Ob der bei der Kneifkontrolle auch so gut abschneidet, wie er schon aussieht? Seto würde mich killen, wenn ich dem gleich in seinen kleinen Hintern kneifen würde... << „Verdammt!“, schalte sich Joey laut. >> Hab ich gerade wirklich auf seinen Hintern gestarrt? Hab ich ihn in Gedanken gerade für anziehend und attraktiv empfunden? Und hab ich ihn gerade SETO genannt? << Er schaute hektisch nach links und rechts. Suchte dort panisch nach jemandem, der diese Worte an seiner Stelle gesagt hatte. Kaiba beobachtete derweilen das Szenario und zog eine seiner Augenbrauen schwungvoll in die Höhe. Sah irgendwie komisch aus, was Wheeler da machte. Auch wenn er nicht wusste, was er da machte. „Was ist los? Hast du was verloren, Hündchen?“, hörte er sich fragen. „Was?“ Joey sah total perplex zu dem Firmenleiter auf. Denn dieser stand mittlerweile unmittelbar neben ihm. >> Kein Zweifel... <<, dachte Joey. >> Da niemand anderes zu sehen ist, hab ich das wohl wirklich gedacht... << Resignierend seufzte er. >> Moment!!! << Wieder ruckte Joeys Kopf hin und her. >> Hat der gerade ‚Hündchen’ gesagt? Was soll das denn schon wieder? Einschleimen ist nicht, Kumpel! << Kaiba schaute auf den Kleineren und bemerkte, dass er nasse Haare hatte. >> War wohl schwimmen... Dieser Wet-Look steht ihm. Sieht gut aus! <<, dachte er und sah an Joey hinab. Ging einmal um ihn herum und sah ihm dann in die Augen. >> Wow! Waren die schon immer so... braun? Die machen irgendwie Lust auf Schokoladeneis... <<, stellte er beeindruckt fest, schüttelte aber geistig den Kopf. >> Eine Woche Urlaub ist definitiv zu viel. Ich verweichliche total! << >> Was glotzt der so? Hab ich die Hose falsch rum angezogen? << Ihre Blicke trafen sich. Braun traf auf Blau. >> Also wenn es ein Augenpaar gibt das eventuell schöner ist, als meins, dann ist könnte es vielleicht sein. Aber nur vielleicht! << Sie schauten sich einige Sekunden in die Augen. Doch dann brach der Chef der Kaiba Corp. die Stille ab. „Sag’ mal, hast du eigentlich einen Führerschein, Wheeler?“ Und dann kam die Frage, die die ganze Welt bewegte. „Häh?“ Der brünette schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn. „Ob du eine Fahrerlaubnis hast, will ich wissen!“ Joey hatte den Faden wieder gefunden, aber ans antworten dachte er dennoch nicht. „Warum?“ „Weil du sagtest, dass du auch mal damit fahren wollen würdest. Und daher wollte ich wissen, ob du überhaupt etwas fahren darfst.“ „Wird das gerade 'ne gepflegte Konversation oder heuchelst du nur Interesse, Kaiba?“ Seine Laune kühlte sich schon wieder etwas ab. „Antwortest du auf alles mit einer Gegenfrage?“ „Nein tu ich nicht. Nur auf das was mir suspekt vorkommt! Und ja den habe ich. Probezeit heile und ohne einen Kratzer überstanden! Falls es dich interessiert.“ Der Firmenchef sah sein Gegenüber skeptisch an. „Du überrascht mich Wheeler. Nicht nur das du anscheinend einer der wenigen Jugendlichen zu sein scheinst, sie die Probezeit heile überstehen. Nein auch das viele fremde Vokabular in deinem Wortschatz...“ Er musste doch tatsächlich ein wenig grinsen, als er das feststellte. „So spreche ich immer.“ Joey kniff, angestrengt die Beherrschung zu behalten, die Augen zusammen. „Wenn wir uns normalerweise unterhalten, “ Wobei er das Wort ‚unterhalten’ mit einer flachsigen Handbewegung betonte. „... verwende ich andere Wörter! Die sprudeln dann von ganz alleine.“ „Hmm...“, machte Kaiba nur. „Ja dann .“ Er nahm Joeys Hand legte einen Gegenstand hinein. Der Kleinere zuckt kurz zusammen, ob der Berührung. Wenn der Brünette ihn sonst anfasste war es mehr brutal und drohend. Doch dieses Mal war es eher vorsichtig und fast zärtlich. So eine ganz normale Berührung halt. Wie es unter Freunden selbstverständlich ist. >> Seltsamer Vergleich im Bezug auf Seto Kaiba. <<, dachte Joey und schüttelte mental den Kopf. >> Fühlt sich aber schön an... << Als er in seiner Handfläche etwas Kaltes spürte, sah er zu dieser und staunte. Ein Schlüsselbund! Etwa von...? „Wenn du dann endlich fertig bist mit starren? Ich würde heute gerne noch mal hier weg kommen!“ Damit stieg er auf der Beifahrerseite ein. (mutig, mutig! Bei mir wehren sich die Leute immer noch mit händen und Füßen... >.<)Joey staunte Bauklötze. Ein fröhliches Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Und der Tag wird doch noch besser!“ So, das wars auch schon! Seit nicht zu hart... Ihr könnt mit allem schmeißen was ihr habt, aber lasst das Mobiliar stehen.^^ Würde mich freuen wenn ich ein paar Kommis bekommen würde. LG inulin Kapitel 2: Neue Seiten an dir... -------------------------------- Titel: Sommergefühle Teil: 2/? Autor: inulin Fanfiction: Yu-Gi-Oh Kommentar: Die Welt von YGO sowie die Charaktere gehören Kazuki Takahashi. Ich habe also keinerlei Rechte daran. Und verdiene ich auch kein Geld damit (schön wär’s^^). Entsteht alles aus Spaß an der Freude! Pairing: SetoxJoey Ich freu mich das wenigstens ein paar die FF gelesen haben. Und ich habe mich auch über die Kommis gefreut. Danke schön. Nun, ich hoffe das zweite Kapitel ist was geworden. ^^ Ich will aber nicht viel reden... Legende: "..." --> jmd. sagt was //...// --> jmd. denkt was (...) --> mein Kommentar (kommt aber nur einmal vor, versprochen! *g*) Viel Spass mit: Neue Seiten an dir... Wahnsinn! Joey hatte das Gefühl alle Welt würde ihn anstarren... Er saß in diesem affenstarken Wagen und fuhr durch die belebtesten Straßen Domino Citys. // Das ich das noch mal erleben darf...// Wenn Tristan, oder jemand anderes seiner Freunde ihn gesehen hätte... Sie hätten geglaubt sie würden von einem Panzer überrollt! Kaiba zeigte ihm die ganze Zeit wo er lang fahren sollte. So ein wenig erinnerte ihn das ganze Szenario an seine Zeit in der Fahrschule. Nur blieb dann noch die Frage offen, wann er endlich seine erste Autobahnfahrt machen durfte. Es musste ein fantastisches Gefühl sein in diesem Auto über die Autobahn heizen zu können... Doch dazu sollte er nicht kommen. „Park da vorne mal. Von hier aus gehen wir zu Fuß weiter!“, sagte der Brünette nach einigem Schweigen. //Menno... Ich hatte mich auch gerade eingefahren!//, dachte Joey und tat wie ihm geheißen. Nach kurzem rangieren hatte er den Wagen perfekt rückwärts eingeparkt. Dem Firmenchef war etwas flau in der Magengegend geworden, als er die Absicht des Blonden erkannte und zurücksetzte. Kritisch beäugte er jede einzelne Bewegung der Person hinter dem Lenkrad. In der Hoffnung vielleicht noch etwas retten zu können, wenn diese etwas anstellte. Der Arm des Blonden war hinter Kaibas Sitz gelegt, damit dieser besser nach hinten gucken konnte. Er beobachtete seine Mimik. Ein Startzeichen, damit er ihm das Lenkrad entreißen konnte... Doch nichts der gleichen. Joey war total konzentriert. Er hatte seinen Mund leicht geöffnet und atmete ruhig. Sein Pony hing ihm etwas in Visier. Aber hätte er jetzt eine Hand genommen um diese eine nervende und kitzelende Strähne zu beseitigen hätte er die alte Frau hinter ihm bestimmt unfreiwillig anschoben... Somit pustete er einmal und hatte für einige Sekunden Zeit um das Auto sicher zu führen. Und die Zeit reichte ihm um zum stehen zu kommen. Der Brünette atmete erleichtert aus. Der kleinere spürte den warmen Atem an seiner Halsbeuge. Langsam drehte er sich wieder nach vorne und sah dem Firmenchef in die Augen und grinste. „Hast wohl gedacht ich nehme alles mit was kommt, wie?“ „Man sollte sich immer auf das schlimmste gefasst machen...“ „Und so wie ich dich kenne bist du schon mal die Rechnung für die Reparatur durchgegangen.“ Joey seufzte. „Die du hättest bezahlen müssen!“ „Ja, ja... Ich weiß. Und was nun?“ Er hatte sich abgeschnallt, zog den Schlüssel aus dem Zündschloss und schaute Kaiba wieder in die blauen Augen. Er wartete gespannt auf eine Antwort, die zuerst nicht kommen wollte, da sein Gegenüber keine Anstalten machte eine zu geben. Er schaute einfach nur zurück. Doch dann kam sie. Monoton wie immer. „Aussteigen, Auto abschließen und mir folgen.“ Und schon öffnete der Firmenchef die Flügeltür und stieg aus. Fragend blickte ihm der Blondschopf hinterher. Kaiba lehnte sich mit einem Arm ans Autodach und senkte seinen Kopf. „Jetzt!“ „Jawohl Chef!“ Eine kurze salutierende Geste und Joey tat es dem Größeren gleich. Flink schloss er den Wagen ab und trottete Kaiba hinterher. Sie waren in der Einkaufsstraße der Stadt. Es schien als hätten sie ein konkretes Ziel. Von dem Joey noch nicht wusste was es war! Er hatte Probleme mit dem Tempo des Anderen mitzuhalten. Er hatte längere Beine und machte daher auch größere Schritte. „Sag mal, wo gehen wir eigentlich hin? Oder viel mehr DU! Ich renn dir bloß hinterher.“, wollte er wissen. Daraufhin tat der Firmenchef etwas total Kaiba-untypisches. Er ging tatsächlich langsamer und gab dem Blonden die einmalige Chance zu ihm aufzuschließen. //Ich glaube ich habe einen sozialen Tag erwischt.//, lächelte Joey in sich hinein. „Und wo gehen wir jetzt hin?“, wiederholte er seine Frage da er dachte dass sie vorhin vielleicht untergegangen war. „Dorthin“ Seto zeigte auf ein Eiscafé am Ende der Straße. Joey folgte Setos Arm mit den Augen und entdeckte das Ziel. „Boah, Kaiba. Du hast echt Geschmack. Da gibt das beste Eis der Stadt!“, brabbelte er munter drauf los und rieb sich schon verlangend den Bauch. „Dann komm, Wheeler! Ich lad dich ein.“ //Bitte? Wirklich?//, dachte der Blonde und starrte in Setos blaue Augen. //Unglaublich!! Kaiba bist du’s?// „Hab ich was im Gesicht?“, fragte er, als er Joeys seltsamen Blick bemerkte. Woraufhin dieser frech grinste. „Nööö~!“ Sie betraten das Café und setzten sich an einen kleinen Eck-Tisch. „Na wenn du das mal nicht bereust!“, grinste er und zwinkerte dem Brünetten zu. „Wenn du schon bezahlst, suche ich wenigstens aus was wir essen, okay?“ Ein kurzes Nicken folgte und Joey stürzte sich auf die Karte. Nach ca. zehn Minuten lächelte der Jüngere, anscheinend zufrieden mit seiner Wahl, und winkte einer Kellnerin zu. Diese erwiderte das Lächeln und kam zu den beiden jungen Männern. „Habt ihr zwei schon gewählt?“, fragte sie freundlich. Ihre grünen Augen wanderten zwischen den beiden hin und her, während sie aus ihrer Bauchtasche einen Block und einen Kugelschreiber hervor holte. „Ja, haben wir.“, antwortete der Blondschopf und hob sein Haupt um ihr in die Augen sehen zu können. „Und was darf ich euch zwei Hübschen bringen?“ Sie zwinkerte ihrem Gesprächspartner zu. „Ich nehme einmal die Nr. 25 und mein Kumpel bekommt die Nr.7!“ (das hat ’nen Grund warum ich das als Nummern angegeben habe... ^^) „Nr. 7?“, fragte sie noch mal nach. Schaute etwas irritiert. „Ja. Stimmt schon.“, bejahte Joey und strahlte der Bedienung förmlich an. //Oh mein Gott. Ist der süß...//, dachte sie als er sie so ansah und wurde etwas rot um die Nasenspitze. „Okay. Dauert nicht lange.“ Damit machte sie auf dem Absatz kehrt und ging ihrer Arbeit nach. Der Braunäugige richtete sein Blick wieder nach vorne und beobachtete eine Weile sein Gegenüber. Dieser schaute aus dem Fenster raus auf die volle Fußgängerzone. Besah sich die vielen Menschen die bei diesen warmen, viel mehr heißen, Temperaturen durch die Stadt bummelten und schwitzend der lachenden Sonne frönten. //Da lob ich mir doch mein klimatisiertes Büro.//, dachte er und schüttelte innerlich den Kopf. Joey hatte seine Ellenbogen auf dem Tisch abgelegt und stützte seinen Kopf in seine Handflächen. Seine braunen Augen betrachteten das Profil seines Klassenkameraden, wie er scheinbar die Menschenmassen draußen beobachtete. Wie wenig sich ein Mensch doch bewegen kann. Kaiba schien quasi zur Statue erstarrt zu sein. Nur das regelmäßige Heben und Senken der Brust signalisierte ihm dass dem nicht so war. Der Firmenchef hatte die Arme vor der Brust verschränkt und die Beine übereinander geschlagen. Halt seine typische Pose. Doch schien es dem Jüngeren als ob der Andere nicht ganz so verkrampft, wie sonst, war. Joey wippelte mit dem rechten Bein. War eine doofe Angewohnheit von ihm geworden. „Sag mal...“, brach er dann die Stille. Kaiba wandte langsam den Kopf in Joeys Richtung. „Hmm?“ „Wie kommt’s dass du nicht arbeitest?“ Fragend legte er den Kopf schief und schaute sein Gegenüber in die blauen Iriden. Etwas überrascht über diese Frage zog er die Brauen hoch. Sie saßen schon eine ganze Weile friedlich beisammen und er hatte eigentlich mit irgendeinem typischen flachen Wheeler-Spruch gerechnet... „Urlaub.“ War die einsilbige Antwort. „Das heißt, du wirst nicht von deinen Angestellten angerufen und kannst tatsächlich AUSPANNEN??“ Er musste sich ein Lachen verkneifen, als er in das ernste Gesicht des Anderen blickte. „Ja.“ „Mensch Alter! Und wie lange noch?“, wollte er weiter wissen. „Warum willst du das wissen?“ „Damit ich weiß, ob ich noch Zeit habe um dir zu zeigen wie man richtig ausspannt!!“, lächelte Joey. „Noch ’ne Woche...“, antwortete er und fügte noch in Gedanken hinzu. //Das langt auch. Zwei Wochen reichen, damit die Deppen in der Firma alles aus der Ordnung bringen und ich wieder alles retten muss, was noch zu retten ist.// Eine Woche hatte er schon rum. Und wusste ehrlich gesagt schon nichts mehr anzufangen, mit seiner vielen Freizeit. Joey wollte gerade noch was sagen, als er die Kellnerin mit ihrer Bestellung auf sie zukommen sah. „So die Herren.“, lächelte diese. „Einmal die 25 und die 7.“, damit stellte sie die kleinen Tabletts vor die jeweilige Person. Der Blonde bedankte sich mit einem Zwinkern und einem Grinsen, worauf die Kellnerin in den Augen versank und wieder rot um die Nase wurde. Langsam dreht sie sich wieder um und ging. Kaiba bemerkte den Blick den die Frau seinem Klassenkameraden zu warf und wollte schon irgendwas sagen, als er auf seinen Platz vor sich sah. „Wheeler...“, knurrte er bedrohlich. Joey drehte sich, nichts ahnend, gutgelaunt zu dem Brünetten und sah wie dieser auf sein Eis starrte. Sein Grinsen wurde noch etwas breiter, als er erkannte dass sich der Andere anscheinend zurückhalten musste, ihm nicht den Kopf abzureißen. Ein kleines Eisgebilde. Zwei Kugeln. Mit Waffeln, ein paar Kokosflocken und Smarties. Setos linkes Auge zuckte schon gefährlich. „Was denn? Magst du keinen Schneemann?“, fragte der Braunäugige unschuldig. Ein grünes und ein lila Auge sahen zu dem jungen Firmenchef auf. Eine gerollte kleine Waffel, als Nase, bildete mit den unterschiedlich farbigen Smarties das Gesicht des Schneemanns. Die wenigen Kokosflocken außenrum stellten Schnee dar. Eigentlich war das Eis sehr schön anzusehen und anscheinend mit liebevoller Handarbeit hergestellt. Doch beruhigte Kaiba diese Tatsache nicht wirklich. „Und ich hatte zwischenzeitlich wirklich gedacht, du wärest erträglich...“, knurrte er noch immer bedrohlich und sah in Joeys belustigtes Gesicht. Die strahlenden braunen Augen des Blonden ließen seine Wut verpuffen. Irgendwie entschuldigte der Blick fast alles. „Entspann dich Kumpel. Dann tauschen wir halt. Du kriegst meine Eisschokolade und ich nehm’ den Schneemann!“ Lächelnd nahm Joey den Teller Kaibas und tauschte ihn gegen seinen eigenen. //Mein Gott sieht der knuffig aus... Dann will ich mal nicht so sein.//, dachte der Blondschopf und sah den überraschten Blick des Anderen auf sich gerichtet. „Im Gegensatz zu dir, mag ich den Schneemann. Außen zwar recht kühl, doch unglaublich schön anzusehen und schmecken tut er auch gut!“, erklärte er dem Größeren ernst und schaute ihm durchdringend in die Augen. Da war kein Lachen oder spöttisches Grinsen. //Meinte der das jetzt ernst? Warum guckt der mich so an? Und, redet der immer noch von dem blöden Eis?//, schoss es ihm durch den Kopf. „Wie meinst du das?“, fragte er und sah wie Joeys Mundwinkel langsam aber sicher wieder nach oben wandern. „Denk darüber nach!“, lächelte er ihn an. //Schon wieder. Der guckt mich schon wieder so seltsam an. Warum? Guck gefälligst anders... Dann weiß ich wenigstens was du denkst, Joey!// Sie aßen genüsslich ihr Eis auf. Wobei Kaiba nicht wirklich viel von dem Geschmack der Eisschokolade mitbekommen hatte. Er war viel zu sehr in Gedanken versunken und damit beschäftigt über den Blonden nach zu denken und ihn gedankenverloren anzustarren, dass er das Glas nur nebenbei leerte. //Der Junge verwirrt mich.// Joey jedoch ließ es sich schmecken. Auch wenn er ein Kindereis aß... Im Innern bleibt ein Mann doch immer ein Kind, nicht wahr? „Passiert dir so was öfter?“, brach Kaiba die Stille. „Was?“ „Das dir die Weiber fast hinterher sabbern, obwohl du eigentlich der Hund bist?“ Den „Hund“ wollte Joey jetzt mal nicht gehört haben... „Du meinst dass ich gut in der Frauenwelt ankomme und sie mir verliebte Blicke zu werfen?“ //Grr...// „Ja.“ „Ja, sehr oft sogar. Aber schau dich mal um...“ Er zeigte auf verschiedene Plätze um sie herum. „Es sind nicht nur Frauen. Ich glaub aber auch nicht, dass die alle mich anstarren...“ Setos Blick außeracht lassend, ließ er den letzten Satz im Raum schweben. Nun schaute sich auch der Firmenchef genauer um. Tatsächlich jede Menge Leute sahen in ihre Richtung. Mein Gott wie peinlich. Der Braunäugige beobachtete ihn eine Weile. Er schien das wirklich nicht bemerkt zuhaben. //Und dabei soll ich blind durch die Gegend laufen...//, amüsiert schüttelte er den Kopf. „Bist du fertig, Kaiba?“ Doch dieser reagierte gar nicht. Joey fuchtelte mit seiner linken Hand vor seinen Augen. „Hallo?“ Noch immer keine Reaktion. Der Blonde seufzte tief. „Wenn es denn nicht anderes geht...“, murmelte er zu sich selbst. „Hündchen will mit Herrchen Gassi gehen!“ Und da! Der Brünette drehte sich um. //Dachte ich es mir doch...// „Hast du was gesagt?“, fragte er, völlig aus den Gedanken gerissen. „Ich wollte lediglich wissen, ob du fertig bist?“ „Ja. Willst du weiter?“ „Das ist mir eigentlich peng. Wir können auch gerne noch bleiben, wenn du dich noch ein wenig in der Aufmerksamkeit der anderen Menschen hier laben willst.“ Setos Augen weiteten sich und sein Arm schnellte in die Höhe. „Zahlen!!“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So, das war es auch schon wieder. Ich hoffe ich bekomme ein Feedback von euch. *ganz lieb guck* lg inulin Kapitel 3: Folgen einer Verfolgung ---------------------------------- Titel: Sommergefühle Teil: 3/? Autor: inulin Fanfiction: Yu-Gi-Oh Pairing: SetoxJoey Kommentar: Die Welt von YGO sowie die Charaktere gehören Kazuki Takahashi. Ich habe also keinerlei Rechte daran. Und verdiene ich auch kein Geld damit (schön wär’s^^). Entsteht alles aus Spaß an der Freude! Ich habe noch gar keine Idee, wie diese FF verlaufen soll... >.> Ich glaube, das merkt man, oder? u.u Ich verspreche, in diesem Kapitel wird ausnahmsweise Mal was passieren... (öfter mal was neues *g*) Das hab ich mir zumindest vorgenommen. Ob es mir gelungen ist, ist ne andere Sache *hehe*... Nun denn... Viel Spaß beim dritten Kapitel! „...“ --> jmd. sagt was //...// --> jmd. denkt was *...* --> Geräusche (...) --> meine absolut sinnlosen Kommentare ._. Die Innenstadt Dominos war nicht mehr so stark besucht. Mittlerweile knallte der Stern ziemlich von ganz da oben, so dass niemand freiwillig bei diesen Temperaturen das wohlklimatisierte Zuhause verlassen hätte. Auch bei Joey waren die letzten Beweise für seinen Besuch eines Badesees vollkommen beseitigt. Seine Haare waren vollständig wieder getrocknet und standen ebenfalls wieder wild und struppig in alle Richtungen ab. So wie sie es immer taten. Der Blonde schlurfte gelassen durch die Einkaufsstraßen. Mit den Händen in den Taschen und dem ständigen *flip-flop-flip-flop* seines Schuhwerkes ging er pfeifend seinen Weg. Irgendwie hatte er das Gefühl heute auf extremste Art und Weise angestarrt zu werden. Er schaute sich um und manche Leute tuschelten und kicherten. Lächelten in seine Richtung und winkten sogar. Er seufzte schwer und ließ den Kopf hängen. „Mensch Alter. Mit dir kann man auch nicht normal durch die Stadt laufen. Alles glotzt dich an. Als ob man dich nie zu Gesicht bekommen würde... Dabei bist du jeden Tag auf einem anderen Titelblatt!“ (genau aus diesem Grund glotzen die Leute doch Joey <.< ) Joey drehte den Kopf nach rechts und besah sich das Profil des jungen Firmenleiters, Seto Kaiba. „Die Leute wissen halt was schön ist.“, sagte dieser ruhig. „Glaub mir Kaiba... Die würden dich auch so anhimmeln, wenn du aussehen würdest wie Gollum. Die lieben dich nur wegen deinen Mücken. Geld macht schön... Schon mal gehört?“ Der Kleinere der beiden zuckte nur mit den Schultern während der Andere brummte. „Wir können ja ausprobieren, wer besser ankommt! Lust auf ’ne Wette, Wheeler?“ Joey zog eine Augenbraue hoch und musterte seinen Begleiter. Zum wiederholten Male an diesem Tag trafen sich ihre Blicke. //Das könnte interessant werden.//, dachte sich Kaiba. Der Blonde jedoch schüttelte den Kopf. „Vergiss es Kumpel. Auch wenn ich es ungern zugebe... ich würde haushoch verlieren. Wenn wir mal zufällig in einem Land sein sollten, wo man noch nie im Leben von dir gehört hat, dann würde ich mich darauf einlassen und mich darauf freuen dich in Grund und Boden zu stampfen. Aber hier...?“ Er machte eine kurze Pause und zeigte mit der rechten Hand in ihre Umgebung. „...Nein danke!“ „Schade...“, brummte der Brünette, jedoch zierte ein schmales Grinsen seine Lippen, und schaute wieder geradeaus. Mit einem Mal blieb Joey stehen und starrte mit weit aufgerissenen Augen auf eine kleine Menschentraube in etwa 100 Metern Entfernung. „Oh oh!“, sagte er leise. Kaiba hatte bemerkt das der Andere stehen geblieben war. Verwundert darüber tat er es ihm gleich, drehte sich zu ihm um und betrachtete ihn. Kurz folgte er seinem Blick und sah ebenfalls die keine Menschenmenge vor ihnen. Skeptisch zog er seine Augenbrauen hoch und schaute dann wieder zu dem Blonden. Er wollte gerade den Mund aufmachen und etwas sagen, als Joey murmelte: „Das ist gar nicht gut.“ „Was ist nicht gut?“, erkundigte sich der Blauäugige, auch wenn es ihn gar nicht interessierte, und schaute wieder zu dem Menschenhaufen. „Was ist los, Wheeler? Hast du einen Hundefänger gesehen, oder was?“ Wieder umspielte ein Grinsen Kaiba Lippen. Doch der Blonde machte keine Anstalten auf seinen Spruch einzugehen. „Schlimmer...“ So langsam wurde es ihm zu bunt. Gerade, als er wieder etwas sagen wollte, unterbrach in Joey abermals. „Wenn du an deinem Leben hängst, mein Lieber, dann tritt mit mir jetzt ganz langsam den Rückzug an.“ Irgendwie war es beängstigend was der Blonder da von sich gab. Doch einem Kaiba würde man so etwas nicht anmerken. Genervt fuhr sich Kaiba durch den brauen Schopf und seufzte tief. „Wheeler! Red Klartext! Wenn du dich mit der Mafia angelegt hast...“ „Pscht... Red nicht so laut.“ Joey sprang den knappen Meter Abstand zu seinem Begleiter und hielt ihm die Hand vor den Mund. „Finger weg, Hündchen, oder es passiert was.“, knurrte er. „Das ist...“, er zeigte mit einem kurzen Nicken 100 Meter weiter, „sozusagen mein persönlicher Fanclub. Die verfolgen mich schon seit fast drei Tagen.“ Kaiba griff nach Joeys Handgelenk und zog somit dessen Hand aus seinem Gesicht. „Dein Fan... club?" Seiner Meinung nach würde Joey Wheeler niemals einen Fanclub besitzen. Kreischende Weiber die ihm hinterher liefen, ihm Liebesbriefe schrieben und ihm alles nachmachten was er vormachte... Irgendwie hatte der Braunäugige so gerade das Gefühl verspottet zu werden. „Ja...“, knurrte er, „und wenn die mi...“ „AHHH! DAS IST ER!“ Ein Mädchen aus der Gruppe hatte sich soeben in ihre Richtung gedreht und schaute ihn an. Die Blicke der Anderen folgten sofort und ein munteres Gekreische begann. Joey und Kaiba standen die Haare zu Berge. Ihre Augen weiteten sich. Als sich die ersten Mädels in Bewegung setzten und auf sie zukamen, fasste der Blonde den Älteren am Oberarm und zerrte an ihm. „Lauf, Kaiba! LAUF!“ Es passiert nicht selten, aber in dem Moment befolgte dieser den Befehl eines Anderen. Und das mit Vergnügen. Eine wilde Verfolgungsjagd begann, wobei der junge Firmenchef gar nicht wusste, warum er auch weg rannte. Von ihm wollte sie doch nichts. Doch hatte ihm Joey in Kurzform von seinem Bäcker erzählt, bei dem er gestern Morgen Brötchen geholt hatte. Sie hatten ihm quasi gedroht um an Informationen über ihn (über Joey nicht dem Bäcker ^^) zu kommen. Kurzerhand hatte sich Kaiba dazu entschlossen doch lieber mit zu rennen. Fast schon panisch schaute sich das unfreiwillige Objekt der Begierde nach einem geeigneten Versteck um. Aber wer kennt es nicht? Wenn man so etwas sucht und dringend benötigt, findet man es nicht. Auch Kaiba schaute sich um. Hastig suchten seine die blauen Augen jeden Winkel ab. //Worauf habe ich mich hier eigentlich eingelassen?//, dachte er schlecht gelaunt. Und hätte sich am liebsten die Haare gerauft. Da erblickte er einen geeigneten Ort. „Los! Rein da!“ Der Brünette schnappte nach Joeys Handgelenk und zog ihn hinter sich her. Dieser fiepte kurz, ob dem plötzlichen Ruck an seiner Hand. Fast wäre er auch gestolpert, doch hatte er sich dies noch verkneifen können. Kaiba zog ihn rasch mit in eine kleine Gasse rechts von ihnen, zwischen zwei Häusern. Drückte den schlanken Körper gegen eine der Hauswände und presste seinen gegen den Anderen. In der Hoffnung den Blick für die kreischenden Weiber zu versperren. Ihr Atem ging stoßweise. Was eine Verfolgungsjagd für Auswirkungen hatte... Joey hatte den Kopf nach links gedreht, lehnte somit gezwungener Maßen an Kaibas Halsbeuge. Sein Herz raste aufgrund dem unfreiwilligen 300 m-Sprint und hatte daher im Moment keinerlei Nerv für seine derzeitige Lage. Egal wie peinlich sie sein mochte. In einem normalen Fall würde er jetzt rumzetern und seinen Klassenkameraden wahrscheinlich nach Strich und Faden vermöbeln. Und diese Tatsache beruhte höchstwahrscheinlich auf Gegenseitigkeit. Doch benötigte diese außergewöhnliche Situation ein gewisses Maß an Teamwork. War nur zu hoffen dass der vor ihm das genauso sah... Die Meute näherte sich. Und Kaiba hätte schwören können das er spürte wie die Erde bebte. Gedanklich schüttelte er den Kopf und lachte über sich selbst. So viele Mädchen würden, seiner Meinung nach, nie im Leben hinter Joey Wheeler herlaufen. Obwohl er zugeben musste, dass die vielen Blicke heute, die dieser zu geworfen bekam, vielleicht nicht ganz unberechtigt waren. Aber auch nur vielleicht. Joeys Herz hämmerte wie wild und drohte ihm fast aus der Brust zu springen. Kaibas Atem streifte Joeys Ohr. Welches auch noch für einen Schauer über seinen Rücken sorgte. „Beruhig dich, Wheeler.“, flüsterte der Firmenchef. „Die sind gleich vorbei.“ Unwillkürlich krallten sich darauf seine Finger in das Shirt seines Vordermanns. Dieser quittierte das mit einem knappen Brummen. Hing zu sehr an seinem Leben, als dass er das jetzt durch irgendwelche zu lauten Geräusche oder Wörter aufs Spiel setzen würde. Als die aufgescheuchten Hühner auf ihrer Höhe waren, wandte auch Kaiba schnell das Gesicht ab. Unbeabsichtigt striff seine Nasenspitze durch das blonde Haar Joeys. Und ohne, dass er sein Einverständnis dazu gegeben hatte, sog seine Nase den Geruch dieses blonden Schopfes ein. Keine fünf Sekunden später verfluchte er diese Aktion. Joey roch gut. Das musste er sich eingestehen. Genauso, wie bereits die Tatsache das dieser „Drittklassige Duellant“ auf eine Art ziemlich attraktiv wirkte. Musste wohl an dem Freizeitlook liegen... Im Stillen schalte er sich augenblicklich für diese Gedanken. Warum konnte er nicht wie ein Hund riechen und auch so aussehen? So wie Kaiba es von ihm erwartet hatte. Und? Warum klebte er eigentlich noch immer an diesem? Die Weibsen waren vorbeigelaufen. Hatten sie nicht entdeckt. Also warum zum Teufel standen sie noch immer so nah aneinander? Hinter den blauen Augen ratterten die Fakten und die neuen Erkenntnisse. Doch bewegte er sich noch immer nicht vom Fleck. In diesem Moment regte sich Joey. Seine Hände auf Kaibas Rücken bewegten sich langsam. Fuhren sachte nach oben und verlieben zwischen den Schulterblättern. Seine Stirn lehnte kurz in der Halsbeuge des Größeren bevor er, fast wie in Zeitlupe, den Kopf und somit den Blick hob. Die braunen Augen tasteten sich langsam nach oben. Halsbeuge... Kehlkopf... der sich bei jedem Schlucken bewegte... Unterkiefer... Kinn... Er schluckte. Mund... mit Lippen die leicht feucht schimmerten. Sein Blick wanderte weiter. Nase... Augen... die auf ihn gerichtet waren. //Scheiße!//, dachte er. //Verdammt! Nein! Guck weg! Hör auf!//, fluchte er innerlich weiter. Der Blickkontakt wurde jedoch nicht unterbrochen. Von keiner Seite. Joeys Körper kribbelte und wurde von vereinzelten Schauern heimgesucht. //Ich weiß ich habe gesagt, dass es mir egal ist, ob ich einen Mann oder eine Frau liebe... Aber muss dieses Gefühl bei ihm hochkommen? Muss es Kaiba sein?// Dieser dachte derweilen fast das Selbe. //Schon wieder diese braunen Augen! Warum werde ich heute so oft mit ihnen konfrontiert?// Auch er tastete das Gesicht des Anderen mit den Augen ab. Augen... welche auch auf ihn gerichtet waren. Nase... Mund... dessen Lippen in einem leichten Rosa gehalten waren und einen Spalt weit geöffnet waren um den Sauerstoff zwischen ihnen hindurch in die Lungen saugen zu können. Kaiba durchschoss in diesem Moment, bei diesem Anblick, nur ein Gedanke. Küssen! Er wollte diese Lippen kosten. Blendete vollkommen aus, dass es Joey Wheeler war, den er da schmecken wollte. Der Brünette biss sich auf die Unterlippe. Starrte nun wie gebannt auf die Joeys. Legte nun auch eine Hand auf dessen Rücken, wobei die Andere noch immer das Handgelenk des Blonden umschloss. Jedoch war dieser Griff nun nicht mehr so stählern, wie vorhin. Joey spürte wie die Hand auf seinem Rücken ihren Weg aufwärts fand. Sich immer weiter nach oben tastete. Sein Griff auf Kaibas Rücken verstärkte sich etwas, als dieser mit seiner Hand in seinem Nacken innehielt. Filigrane Finger verflochten sich mit dem blonden Haar. Und griffen dann sicher an den Hinterkopf. Noch einmal schauten sie sich in die Augen. Zum erneuten Male traf Blau auf Braun. Dann beugte sich der Firmenleiter langsam nach vorne. Näherte sich dem Gesicht des blonden Jungen, mit den warmen Augen, mit dem eigenen. Joey erwachte aus seiner Hypnose, befeuchtete seine Lippen flüchtig mit der Zunge. Seine Lider weiteten sich. „Kaiba, was...?“, wisperte er. Wurde aber von diesem unterbrochen. „Klappe Hündchen! Halt einmal im richtigen Moment den Mund!“ Sprachlos beobachtete er nun wie sein Gegenüber immer näher kam. Zwischen ihren Körpern passte kein Blatt mehr. Und bald würde auch zwischen ihren Gesichtern keines mehr Platz finden. Joey schloss die Augen. Erwartete das Kommende. War keinesfalls abgeneigt. Erst zart und dann deutlicher berührten sich ihre Lippen. Der erste Kontakt erschien eher wie ein Windhauch, kaum zu spüren und dennoch war da etwas... Kaibas Hand zog Joeys Kopf näher zu sich und somit trafen ihre Lippen erneut aufeinander. Dieses Mal fordernder. Das Spiel war perfekt aufeinander abgestimmt. Rhythmisch ergänzten sie sich gegenseitig. //Wow!//, schoss es ihnen durch den Kopf. Der Brünette schloss nun auch die Lider und knabberte an der fremden Unterlippe. Zog sanft mit seinen Zähnen an ihr. Joey folgte ihm sofort und schnappte nach Kaibas, als er ihn einen Moment nicht „festhielt“. Leckte mit seiner Zunge vorsichtig über diese und bat um Einlass. Ohne zu zögern wurde ihm dieser gewährt. Doch wurde sie von der Bewohnerin der anderen Mundhöhle zurückgedrängt und erkundete vorerst das Territorium des Blonden. Kaiba wurde nicht enttäuscht. Sein Bedürfnis den Anderen zu kosten und zu schmecken wurde vollends befriedigt. Er grinste leicht in den Kuss hinein. Löste ihn jedoch nicht. Und während ihre Zungen tanzten und Duelle ausfochten die niemand so wirklich gewinnen oder verlieren wollte, waren die Verfolgungsjagd und die fanatischen und Furcht einflößenden Fan-Girls vergessen. So meine Lieben ^^ Das war es auch schon wieder! Teilt mir eure Meinung mit... Bitte! LG inulin Kapitel 4: Es kann losgehen --------------------------- Au backe... Ihr seid ja wirklich lieb. Kommt an meine Brust! ^^ *alle knuddel* Wie ihr sicher bemerkt habt... Habe ich doch noch weiter geschrieben! So viele liebe Kommis *seufz* Da konnte man doch gar nicht anders... Dieses Kappi ist mal ein bisschen länger als die anderen. Aber hoffentlich nicht schlechter! Noch dazu hab ich den Titel geändert. Der sollte jetzt eigentlich besser passen. Hierzu muss ich ein FETTES Danke an "kaliel" richten. Sie hat mich bei der Wahl tatkräftig unterstützt... ^^ Aber genug von mir... Ich laber schon wieder zu viel! Hier ist eure gewünschte Fortsetzung ^^ Es kann losgehen Eine piepsige Melodie brach die Stille und zog alsbald alle Aufmerksamkeit auf sich. Kaiba brummte missmutig, als er realisierte dass es sein Handy war das ihn jetzt störte und nervte. Er kramte in seiner Hosentasche und suchte nach dem Störenfried. Jedoch war er nicht gewillt aufgrund dieses Klingelns, von seiner Tätigkeit und somit seinem Vordermann abzulassen. Es mussten mittlerweile fast zehn Minuten vergangen sein, seitdem sie in dieser Gasse standen. Mehr als zehn Minuten in denen sie sich nicht stritten. Zehn Minuten in denen kein dummer Spruch gefallen war. Überhaupt hatten sie kaum bis gar nicht miteinander gesprochen. Sie hatten eine wesentlich angenehmere Art der Kommunikation gefunden. Einen Weg der gänzlich ohne Worte auskam. Doch nun wurden sie ja durch dieses Piepen unterbrochen. Nach kurzem Suchen hatte er das Handy gefunden. Zog es aus der Tasche und hielt es auf die Höhe Joeys Kopfes. Er hob seine Lider, um auf das Display schauen zu können. Bereit jeden weg zudrücken, wenn er ihn nicht für wichtig empfand. Er brummte erneut, als er den Anrufer als wichtig identifizierte. Ein letztes Mal wurde die Mundhöhle des Blonden geräubert und zärtlich an der Unterlippe des Brünetten geknabbert, bevor dieser auf den grünen Hörer drückte und das Gespräch somit entgegen nahm. Mit einer knappen Handbewegung strich er sich eine Strähne aus der Stirn. Fixierte mit den blauen Augen den atemlosen jungen Mann vor sich, der mit glasigen Augen zu ihm aufsah und hielt diesen mit seiner linken, noch freien, Hand davon ab, sich nun zu verdünnisieren. „Mokuba... Was ist?“, sprach er in den Apparat. „Ich bin...! Was? Schon? Warum das? Ist was pa...? Sein kleiner Bruder war also am Telefon. Das konnte man dieses eine Mal verzeihen... Aber nur dieses eine Mal! Joey beobachtete sein Gegenüber. Selbst bei einem Gespräch mit seinem kleinen Bruder wirkte er emotions- und gefühlsarm. Und das obwohl er doch noch vor wenigen Sekunden bewies, dass er einiges an Potenzial und Talent in dieser Hinsicht besaß. Schlagartig kam die Erkenntnis zu dem attraktiven Blondschopf zurück. //Ich hab’ mit Kaiba geknutscht. Mit Seto-Todesblick-Kaiba!// Augenblicklich schoss Joey die Schamesröte ins Gesicht. Und um diese nicht allzu sehr zur Schau zu tragen, senkte er den Kopf und blickte auf die fremde Hand auf seiner Brust. Die ihn nicht fest aber bestimmend daran hinderte, nun das Weite zu suchen. //Oh man oh man oh man... Scheiße! Daran sind nur diese irren Hühner schuld!// „... Ja. Ich komme! Was? Nein. Bin gleich da. Bis dann.“, beendete Kaiba das Gespräch und ließ das mobile Kommunikationsgerät wieder in der Hosentasche verschwinden. Ein leises Seufzen kam über seine Lippen. Joey schaute noch immer leicht verlegen auf die Hand, die auf seinem Brustkorb ruhte. Beobachte, wie sich diese bewegte und langsam aufwärts wanderte, bis der Brünette seinen Daumen und Zeigefinger an sein Kinn legte und den blonden Kopf somit dazu veranlasste aufzusehen. Sie schauten sich in die Augen und eine Weile herrschte wieder Stille. Joey hätte nicht gewusst was er nun hätte sagen sollen. Doch brauchte er sich darüber nicht den Kopf zu zerbrechen, denn sein Gegenüber bewegte bereits die Lippen und wollte anscheinend diesen Part übernehmen. Somit schwieg er. Kaiba räusperte sich kurz und sah dem Jüngeren danach fest in die braunen Iriden. „Davon wird nie jemand etwas erfahren. Verstanden, Wheeler?“ Zurück in die Realität geholt blinzelte dieser einige Male verwirrt. //Als ob mir das einer abkaufen würde...//, dachte er und erwiderte den Blick mit ebenfalls so viel Überzeugung. „Das liegt nur in deinem Interesse.“ Langsam löste sich die Hand des Firmeninhabers vom Kinn des Blondschopfs. Damit trat er einen Schritt von ihm zurück. Ermöglichte Joey nun ebenfalls von der Wand loszukommen. So romantisch dieser Ort, und vor allem diese Hauswand in seinem Rücken am Anfang auch gewesen sein mochte. Mit der Zeit wurde es unbequem. Noch ein kurzer Blick und dann wandte sich Kaiba zum Gehen. Nach einigen Schritten blieb er jedoch noch einmal stehen und schaute über seine Schulter zurück. Sollte er den Blonden noch nach Hause fahren? Mmm... Nein! Damit drehte er sich endgültig um. Hob noch die eine Hand zum Abschied, verstaute die andere in seiner Tasche und verschwand alsbald um eine Ecke. Joey stand da und starrte ihm einige Sekunden hinterher. Ungläubig ließ er die letzten Minuten mit dem Brünetten noch einmal Revue passieren. Ein Lächeln zog an seinen Mundwinkeln. Er senkte den Kopf, schüttelte ihn und lachte leise vor sich hin. „Das würde mir noch nicht mal Yugi abkaufen.“, murmelte er und strich sich das Pony zurück. Die Sonne senkte sich und würde in ungefähr 15-20 Minuten der Dunkelheit Platz machen. Kaiba war in seinem Schlafzimmer, lag auf seinem Bett und stierte an die Zimmerdecke über ihm. Was war da heute nur passiert? Er konnte es gar nicht glauben. Musste er sich jetzt Sorgen machen? Was wäre wohl noch passiert, wenn Mokuba nicht angerufen hätte? Einerseits wollte er das gar nicht wissen. Doch andererseits drifteten seine Gedanken in die unmöglichsten Phantasien ab, von denen er nicht wusste, ob sie ihn ekeln oder viel mehr erregen sollten... Er hatte einen Mann geküsst... Gut, nach einigem genaueren Überlegen kam er zu dem Entschluss, dass das nicht der Untergang der Welt war. Aber... Er hatte Joey Wheeler geküsst! Das tendierte schon eher zu einer Katastrophe. Da trafen schließlich zwei Welten aufeinander. Am besten er stellte einen Vertrag oder ähnliches zwischen ihnen auf, damit auch bloß nichts an die Öffentlichkeit kam. Denn jeder wusste, dass der Blonde ein Mundwerk besaß, welches manchmal, seiner Meinung nach wohl öfter oder gar immer, ein Eigenleben führte. Er war laut und plapperte wohl alles aus. Kaiba versank wieder in seinen Gedanken. Müde streckte er sich und zog die Decke über seinen Körper. Heute wollte er mal früher schlafen gehen. War bestimmt auch mal gesund! Mit der rechten Hand fuhr er sich noch einmal durch den braunen Schopf, seufzte ein letztes Mal und schloss sinnierend die Lider. //Aber gut küssen konnte er!// Um ca. zwei Uhr nachts schaltete Joey das Licht, neben seinem Bett, wieder an. „Das ist doch nicht zum aushalten.“, stöhnte er. „Wie soll ich denn so, bitte schön, einschlafen?“ In seinem Kopf schwirrten immer wieder die Bilder vom heutigen Nachmittag herum und wollten ihn nicht ruhen lassen. Zum x-ten Mal führte er seine Finger zu seinen Lippen und strich bedächtig über sie hinweg. Er spürte noch immer dieses Kribbeln auf ihnen. Warum hatte Kaiba das getan? Was versprach er sich davon? Er tat doch sonst nichts ohne irgendwie Profit daraus schlagen zu können. Aber der Blondschopf stieg nicht dahinter. Unter einem schweren Seufzen ließ er sich wieder rücklings auf sein Bett fallen und schaute Löcher in die Luft. Mit einer Hand fasste er, über seinen Kopf hinweg, nach einem Kissen und presste es sich gegen die Brust. //Ich habe eine Woche um Kaiba ein wenig aus der Reserve zu locken. Vielleicht gibt er ja irgendwas von sich preis, wodurch man, ich, ihn verstehen könnte.// Ein ungläubiges Grinsen umspielte seine Lippen. //Wohl eher nicht.// Resignierend schloss er die Augen, seufzte zum wiederholten Male und legte sich eine Hand auf die Augen. //Aber gut küssen konnte er!// Die Sonne zwitscherte fröhlich und die Vögel zogen an seinem Fenster vorbei und strahlten (...?), als Joey am nächsten Morgen die Lider hob. Er hatte nicht viel geschlafen, dennoch fühlte er sich relativ munter. Er setzte sich auf und streckte sich herzhaft. Noch etwas schlaftrunken schob er sich zur Bettkante und setzte erst den Einen und dann den Anderen Fuß auf den Boden. Er holte etwas Schwung, damit er auch aufstehen konnte und fiel der Nase lang vor seinem Bett hin. Sein rechter Fuß hatte sich dermaßen mit dem Bettzeug verheddert, dass er auf übelste Art und Weiße Bekanntschaft mit dem Parkett machte. „Au~“, wimmerte er und rieb sich die schmerzende Nase. „Sodom und Gomorra!“ Wütend auf sich selbst verbannte er die Decke, in einem wahren Gefühlsausbruch, zurück auf das Bett. Der Tag fing ja toll an. Er ging ins Bad und unterzog sich der morgendlichen Katzenwäsche. Einen Moment verbrachte er damit, nur am Waschbecken zustehen, sich mit den Händen auf der Keramik abzustützen und sich im Spiegel zu betrachten. Dann lächelte er sich an und wandte sich ab. „So ein hübscher, junger Mann.“, murmelte er zu sich selbst und strich sich eitel sein blondes Haar. Grinste dabei nur noch breiter und flötete gutgelaunt, auf dem Weg zur Küche vor sich hin. Dort kratzte er sich ein halbwegs anständiges Frühstück zusammen. Bestehend aus einem Toast, Cornflakes mit Milch und Orangensaft. Mit dem Toast zwischen den Zähnen und der Schüssel und dem Glas, jeweils in einer Hand trottete er weiter in Richtung Wohnzimmer und ließ sich auf dem großen Sofa gegenüber des Fernsehers nieder. Kauend griff er nach der Fernbedienung und schaltete das Gerät ein. Da klingelte es an der Tür. Wer um alles in der Welt, wollte schon um... er schaute auf die kleine Digitalanzeige des Videorekorders der unter dem Flimmerkasten stand... Zehn Uhr morgens, etwas von ihm? Murrend erhob er sich und trödelte zur Tür. Lugte kurz durch den Spion, verzog dabei die Augenbrauen und öffnete letztendlich die Tür. „Morgen!“, begrüßte ihn eine dunkle Männerstimme. „Hab ich dich geweckt?“ Fragend legte Joey den Kopf schief und musterte sein Gegenüber. „Nein. Hast du nicht. Komm rein, Duke!“ Kurz kratzte er sich am Hinterkopf und bedeutete seinem Kumpel dann, mit einer einladenden Handgeste, seine heiligen Hallen zu betreten. Der Schwarzhaarige ging geradewegs auf das Wohnzimmer zu. Wählte das kleine Sofa und ließ sich darauf fallen. Lässig legte er die Arme über die Rückenlehne und folgte dem Blonden mit seinem Blick. Dieser ließ sich wieder auf seinem Platz nieder. Setzte sich dieses Mal aber in einem Schneidersitz darauf und angelte nach seiner Cornflakes-Schüssel. Gelassen machte er den ersten Löffel dazu bereit, überfüllt in seinem Mund sein Ende zu finden, kaute genüsslich und richtete sich dann an seinen Kumpel. Welcher ihn die ganze Zeit schweigend beobachtet hatte. „Wieso bist du gekommen? Waren wir verabredet und hab es nur vergessen? Oder hab ich Geburtstag?...“ Der Angesprochene schüttelte den Kopf. Joey stocherte in seinem Frühstück und löffelte die nächste Fuhre in sich rein. „Haft du Geburpftach?“, und zeigte mit dem, nun leeren Löffel auf Duke. Ein Grinsen machte sich auf dessen Gesicht breit. „Mensch Alter! Kann man nicht mal, einfach so vorbei kommen?“ Erstaunt weiteten sich die braunen Augen. „D... doch klar. Kommt nur leider selten vor. Meistens, wenn die Leute bei mir klingeln, wollen sie entweder etwas von mir oder ich habe mal wieder was vergessen!“ Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf. „Ich hab dir mal deine Post mitgebracht. Hätte den Postfutzi unten fast über den Haufen gerannt... Yugi hat dir geschrieben. Du sollst Bakura von Yami ausrichten, dass er ein miserabler Grabräuber ist, und...“. „Danke!“, unterbrach ihn Joey. „Schön dass du meine Post liest. Schon mal was von Briefgeheimnis oder Privatsphäre gehört?“ Der Schwarzhaarige griff hinter sich und zog einen Stapel an Briefen aus der Tasche. Mit einem gezielten Wurf landete der Haufen direkt vor dem kauenden Blonden, auf dem Tisch. „Schon.“, antwortete Duke ruhig, beugte sich vor und stützte die Unterarme auf seinen Oberschenkeln ab. „Aber Postkarten sind so gehalten, dass sie Jedermann lesen kann. Das sollte man unserem kleinen Freund auch noch mal nahe legen. Ist nicht sonderlich ratsam von Yamis Zärtlichkeiten zu schreiben...“ Joey wuselte zwischen den Briefen umher und entdeckte besagte Postkarte von seinem besten Freund. Er konnte sich ein amüsiertes Grinsen nicht verkneifen, als er die Zeilen las. „Ja... Vielleicht sollten wir ihm das wirklich noch mal nahe legen...“ Joey bot seinem Gast ebenfalls etwas an zu essen oder zu trinken. Wobei Duke dankend ein Glas Orangensaft entgegennahm. Verspielt zwirbelte er an einer seiner langen schwarzen Strähnen, die ihm frech ins Gesicht fielen, als der Blondschopf mit dem Glas zurückkam und von seinem gestrigen Tag begann zu erzählen. „Kannst du dir vorstellen, Kumpel, ich bin gestern tatsächlich Saleen gefahren!“, prahlte er. Augenblicklich stockte Duke mit seinem Zwirbeln und Finger-mit-Haar-Verwicklungen und schaute sein Gegenüber, beinah entsetzt, an. „Wer lässt dich denn so einen Schlitten fahren, Joey?“ Dessen Grinsen wurde immer breiter. „Da kommst du nie drauf! Ich geb’ dir eine kleine Hilfe... Du kennst ihn. Und es gibt nicht viele Personen, in meinem und somit auch deinem Bekanntenkreis, die sich so eine Karosse leisten können.“ Duke schaute noch immer so, als sei Joey noch ein zweiter Kopf gewachsen. Stimmt, viele kamen da nicht in Frage. „Pegasus?“ Joey schüttelte eifrig den Kopf. „Nein!“ „Siegfried?“ Wieder ein Kopfschütteln seitens Joey. „Nein!“ „Wäre auch ein Wunder gewesen. Keine Ahnung. Kaiba ja wohl kaum, der...“ Der blonde Schopf wurde auf heftigste Weise durch ein Nicken erschüttert. „... hätte Panik das du ihm... ins... Auto...?“, er kam ins schlingern. „DU BIST KAIBAS AUTO GEFAHREN??? Das glaub ich nicht! Du willst mir doch gerade Käse frittieren...“ Die grünen Augen waren ebenso wie der Mund vor Staunen aufgerissen. „Glaub es oder lass es sein. Aber was für ein Fahrgefühl...“ Schwärmend setzte Joey sich so hin, als säße er gerade in besagtem Wagen. Die Arme streckte er aus, um das imaginäre Lenkrad zu umfassen, seine Beine reckten sich und seine Füße tasteten nach dem Gaspedal und traten es durch. Der Blondschopf erzählte wo sie sich getroffen hatten, und dass sie danach sogar noch ein Eis essen waren. Sogar den Teil mit dem Fanclub hatte er erzählt. Aber die pikante Szene zwischen den Häusermauern ließ er großzügig außen vor. Duke fühlte sich ein wenig, als hätte man ihm seinen Laden unterm Hintern weggekauft. Joey zerstörte gerade das Weltbild, welches er sich über den Firmeninhaber gemacht hatte... „Und du hast jetzt vor, ihm in der letzten Woche Urlaub Entspannung beizubringen??“, fragte der Schwarzhaarige. „Ja.“ Er nickte. „Ich weiß nur noch nicht womit. Hast du eine Idee?“ „Das fragst du mich? Du bist der König der Faulenzerei... Du solltest eigentlich am besten wissen, wie man sich entspannt!“ „Ich glaube kaum, dass ich Tiefkühltruhen-Eddie vor den Flimmerkasten bekomme...“, bemerkte Joey. „Erst hatte ich gedacht. Wir gehen ins Kaiba-Land... Aber das kann ich nicht machen, weil er das doch selber erfunden hat... Hmm... Hast du diesen neuen Laden unten an der Ecke schon mal ausprobiert? Weißt du wie der ist?“, fragte er den Schwarzhaarigen. „Die sollen doch diese Angebote und Sonderpreise haben...“ Nachdenklich wurde der blonde Schopf schief gelegt und die Arme vor der Brust verschränkt. „Das wäre eine Möglichkeit.“, antwortete Duke. „Außerdem sollen die weiblichen Angestellen eine wahre Augenweide sein...“ Die grünen Augen begannen verträumt zu glänzen. „Und, wenn ich mir dann vorstelle von denen angefasst zu werden... Woah!“ Joey verdrehte die Augen. Diese Jugend von Heute. //Irgendwie hab ich es im Gefühl, dass mich die attraktiven weiblichen Angestellten, herzlich wenig interessieren werden...//, dachte er und ließ tief seufzend den Kopf und die Arme sinken. Duke blieb noch bis um Viertel nach Zwölf. Hatte sich noch großzügigerweise von seinem Freund bekochen lassen und hatte sich dann dazu durchgerungen sich wieder um seinen Spieleladen zu kümmern. Joey hatte mit ihm den Tag durchgesprochen, und ihn quasi entscheiden lassen ob es einen Versuch wert war und ob er es wagen konnte Kaiba mit so was entgegen zutreten. Letztendlich befürwortete der Schwarzhaarige den Vorschlag und der Jüngere entschied sich dazu den Laden einmal auszuprobieren. Schließlich sollten die Frauen dort ihr Handwerk bestens verstehen und beherrschen. Duke hatte ihm noch einmal aufmunternd auf die Schulter geklopft und war dann endgültig gegangen. Der blonde junge Mann hatte sich dazu entschlossen gleich mal vorbeizugehen und am besten einen Termin für sie beide machen zu lassen. Gesagt, getan. Der Termin stand um 15:30 Uhr. Nasae und Hitomi würden sich ihrer annehmen und sie endlos verwöhnen. Insgeheim freute er sich schon darauf. Er war noch nie in so einem Laden gewesen... Um kurz vor 15 Uhr setzte sich Joey in seinen Mitsubishi Lancer Evo RR und machte sich auf den Weg zur Kaiba’schen Residenz. Dank der Klassenliste und einem Stadtplan war diese auch nur noch halb so schwer zu finden. Er hatte sich nur einmal verfahren. Im „Adelsviertel“, wie Joey es nannte nachdem er es endlich gefunden hatte, angekommen stand unser Held nun vor einem riesigen Eisentor, mit dem unübersehbaren Emblem: KC. //Ich glaub... hier bin ich richtig!// Da er nirgends ein Namensschild entdeckte deutete er einfach mal die Initialen... „Großes Ego, großes Tor.“, nuschelte er sich in seinen nicht vorhandenen Bart und bemerkte nicht wie jemand hinter ihm zum Stehen kam. „Hast du was gesagt?“ Augenblicklich stand der Blonde stramm und schaute langsam, befürchtend den Hausherren hinter sich zu finden, über seine Schulter und... sah niemanden. //Häh?// Hatte er sich das jetzt nur eingebildet? Ein Räuspern war zu hören und dann ein leises: „Hier unten...“ Der kleinere der Kaiba-Brüder stand hinter ihm und hatte stöhnend die Augen geschlossen. Joey atmete hörbar aus und stand sofort bequemer. „Mokuba, musst du mich so erschrecken? Ich dachte schon du wärst dein Bruder...“ Der Kleine blinzelte verwirrt. „Hör ich mich etwa an wie er?“ Er stemmte die Hände in die Hüfte und schaute den Älteren skeptisch an. „Aber mal was anderes...“, startete er dann erneut. „Wolltest du zu mir, Joey?“ Dieser lachte kurz. „So unglaublich es auch klingen mag: Nein. Ich wollte zu deinem Bruder.“ „Hast du dich angemeldet?“, wollte Mokuba wissen. „Nein. Ich wollte gerade durch aufdringliches Sturmklingeln auf mich aufmerksam machen.“ „Die Einzigen die dann aufmerksam geworden wären, würden die Security und die Wachhunde sein...“, wurde ihm erklärt. „Ieh!?“ Joey verzog leidend das Gesicht. „Da hab ich Sonnenkind ja noch mal Glück gehabt, dass du aufgetaucht bist, was?“ „So in etwa.“, grinste der kleine Schwarzhaarige. Mokuba ging zum Tor und gab in ein kleines technisches Gerät, am Rand der Absperrung, eine Zahlenkombination ein und kam zurück zu Joey. „Dafür fährst du mich jetzt, bis vor die Haustür!“ Und damit verschwand der kleine Kaiba auf dem Beifahrersitz seines Autos und schnallte sich an. Eine Weile starrten ihm braune Augen hinterher. Dann zuckte er mit den Schultern und stieg ebenfalls wieder ein. „Wie Sie wünschen, My Lord.“ Er startete den Motor und fuhr ein Stück vor. Automatisch öffneten sich die Tore in Richtung Kaiba-Grundstück, und machten somit Platz hindurch zufahren. Vor der Haustür blieb Joey stehen und bestaunte, durch die Frontscheibe, das riesige Ausmaß dieses Wohnsitzes. //Ach du liebe meine Güte!// Der Jüngere grinste bei dem Anblick, den ihm der Blonde bot. „Willst du kurz mit reinkommen?“, fragte er. Der Angesprochene schreckte aus seiner Starre und blickte in dunkel blaue Augen. „Was? Nein, nein... Es reicht vollkommen wenn du mir deinen großen Bruder rausschickst. Danke.“ //Hinterher schmeiß ich noch so eine teure Mingvase, oder so ähnlich, um... Die ich dann wahrscheinlich auch noch bezahlen müsste. Nee, nee!//, fügte er in Gedanken noch hinzu. Schwarze Augenbrauen wurden erstaunt hoch gezogen. „Okay. Dann warte einen Moment.“ Somit stieg der kleine Kaiba aus und ging zur Haustür. Wobei diese eigentlich auch schon eher einem Tor glich. //Ob Mokuba die alleine aufbekommt?//, dachte er mit einem belustigtem Grinsen. Auch Joey stieg aus. Ging ein Mal um seinen Wagen herum und lehnte sich gegen den Kotflügel der Beifahrerseite, um den Eingang besser im Blick zu haben. Gerade verschwand Mokuba durch diese Riesenausgabe einer Tür und hörte noch ein gebrülltes „Setoooo~!“, bevor diese wieder ins Schloss fiel. Grinsend schaute er auf und wartete darauf dass sie wieder aufgemacht wurde. Keine fünf Minuten später, tat sie das auch und ein brünetter, wohlbekannter Haarschopf schob sich durch den geöffneten Spalt. Doch ohne eine Miene zu verziehen, wurde dieser auch wieder zurückgezogen. „MOKUBA!! Hab ich dir nicht gesagt du sollst keine Streuner mit nach Hause bringen??“, rief er über seine Schulter. Trat dann aber freundlicherweise nach draußen und schaute auf den so genannten Streuner, am Fuße der Treppe, stehend an einem Auto in die braunen Augen. //Nein! Guck auf das Auto!!//, befahl er sich in Gedanken. Diese Iriden waren wie Magneten. Man wurde von ihnen angezogen. Auch gegen seinen Willen. //Streuner...//, dachte Joey säuerlich. //Dabei hat er mich gestern, wie läufiger Hund abgeschleckt.// „Hast du dich verlaufen, Wheeler? Oder was machst du hier?“, brach Kaiba nach kurzem Schweigen die Stille. „Nein. Ich bin gewollt hier gelandet.“, antwortete er gelassen. „Ich wollte dich abholen.“ „Abholen? Wofür?“ „Für deine Nachhilfe in Sachen Entspannung.“, erklärte der Blondschopf. „So was brauch ich nicht.“ „Hab ich da gerade ‚Entspannung’ gehört?“ Mokuba lugte zwischen Seto und Tür hervor und schaute zwischen Joey und seinem Bruder hin und her. „Ja hast du, aber...“, begann der Brünette. Wurde aber abrupt von seinem kleinen Bruder unterbrochen und ungeduldig die Treppe runter geschoben. „Und ob du die brauchst. Du gehst mit Joey mit. Schluss, Aus, Basta. Hier gehst du den Angestellten nur auf den Zwirn, Seto!“, bestimmte der Kleinere. „Mokuba, lass den Schei...“ „Joey?“, sprang er wieder dazwischen. „Du hast meine Erlaubnis ihn mit zunehmen. Aber...“ Der Blonde öffnete die Beifahrertür und der junge schob den alten Kaiba ins Auto. Zwang ihn sich hinzusetzen. „Um Zehn ist er wieder hier.“ Er zwinkerte dem Größeren zu. „Sir, ja Sir!“, und salutierte euphorisch vor dem Jüngeren. Damit schloss Mokuba die Tür, grinste und winkte seinem überrumpelten Bruder zu. Auf seinen Lippen formten sich die Worte „Viel Spaß“, worauf Seto ausdruckslos zurückstarrte. Was war da gerade passiert? Sein kleiner Bruder hatte ihn gerade abgeschoben. Quasi gezwungen mit dem Hündchen mitzufahren. Perplex verfolgte er, mit seinen blauen Augen die blonde Person, die galant um das Auto herumging und sich neben ihm hinterm Lenkrad niederließ. Noch ein letzter Gruß wurde an Mokuba geschickt und schon wurde der Zündschlüssel umgedreht und der Motor zum Schnurren gebracht. „Schnall dich an, Kaiba. Wir haben es eilig. In zehn Minuten beginnt unsere Sitzung...“ Immer noch total neben sich stehend, griff der Firmeninhaber nach dem Gurt schräg hinter sich und wurde in dem Moment aufgrund diverser physikalischer Gesetze nach vorne geschleudert. Joey hatte den Rückwärtsgang eingelegt, einen Arm über die Lehne des Anderen gelehnt und mit stolzer Geschwindigkeit den Weg zurück eingeschlagen. Für einen kurzen Moment hatte sein Herz aufgehört zu schlagen. „Verdammt, Wheeler. Fahr gefälligst langsam!“, fauchte er ihn an. „Ruhe auf den billigen Plätzen. Ich hab mich halt ein wenig mit der Zeit verschätzt...“ Und schon waren sie vom Kaiba-Grundstück abgefahren. Der Brünette saß mit verschränkten Armen da und starrte aus dem Fenster. Beobachtete die vorbeirauschenden Bäume und Häuser. //Der hat ’nen ziemlichen Bleifuß.// „Wo fährst du mich hin?“, fragte er dann, als es nicht den Anschein hatte das Joey ihm etwas erklären wollte. Dieser saß pfeifend am Steuer und fuhr seiner Wege. Stoppte kurz in seiner musikalischen Höchstleistung und grinste Kaiba zuckersüß an. „Wie gesagt: Zur Entspannung...“ Und schaute wieder auf die Straße. //Na das kann ja heiter werden...//, brummte Seto in sich hinein. Dank Joeys rasantem Fahrstil waren sie auch in Rekordzeit am anderen Ende Dominos angekommen. Dort wo er normalerweise zu hausen pflegte. Und parkte direkt vor einem ansehnlichen Gebäude. Die Fassade war in einem zarten Rosé gehalten. Und wirkte schon von hier sehr positiv auf die Kunden. Kaiba stieg aus, knallte die Tür zu und stierte auf besagten „Laden“. „Wheeler...“ Nun richtete er sein Augenmerk auf den Blondschopf, auf der anderen Seite des Wagens. „Du sagtest etwas von Sitzung... HIER hat man keine Sitzungen.“, korrigierte er die voraus gegangene Aussage während der Fahrt. „Doch, doch. So nennen die das hier. Ich war heute Morgen schon mal da. Da haben sie mir eine kleine Kostprobe gegeben, was uns erwartet. Und ich sag dir: Erste Sahne die Damen!“ Er wure ein wenig rot um die Nase und seine Augen funkelten vor Begeisterung. Alleine bei dem Gedanken schüttete sein Körper Unmengen an Endorphinen aus. „Das musst du ausprobiert haben!“ Er ging auf den Brünetten zu, fasste ihn am Handgelenk und zog ihn hinter sich her. „Brauchst auch keine Angst haben. Ich liege die ganze Zeit neben dir. Bist also nicht alleine...“ Joey platzte beinah vor Vorfreude. Doch Kaibas Augen weiteten sich. Er sollte sich das Gestöhne seines Hündchens anhören? Das konnte doch nicht sein ernst sein. Das würde ihn doch schier wahnsinnig machen. Er wollte das nicht hören. Doch schien das ‚Hündchen’ nichts dagegen zu haben. Denn es steuerte geradewegs auf den Eingang zu. Öffnete die Glastüren. Zog sie beide hindurch. Schloss sie hinter sich wieder. Und begrüßte die junge Frau hinter dem Empfang. „Willkommen im „Yume“.“, lächelte sie die beiden Männer an. „Womit kann ich Ihnen dienen?“ „Wir hatten einen Termin um 15:30 Uhr.“, antwortete Joey. „Ah! Herr Wheeler und Herr Kaiba, nehme ich an?“ Sie sah abwechselnd von einem zum anderen und klimperte mit ihren falschen langen Wimpern. „Ja genau. Das sind wir!“ „Zimmer Nr. 7! Den Gang da runter und dann die vierte Tür links. Sie werden bereits erwartet.“, lächelte sie und wies den Gang entlang. Joey bedankte sich mit einer knappen Verbeugung und zog den Brünetten, nun etwas sanfter mit sich. „Nun komm schon. Das wird dir bestimmt gut tun.“, flüsterte er ihm zu. „Hör auf zu ziehen, Wheeler. Ich komme ja schon.“ Die junge Frau im Eingang lehnte sich ein Stück über ihren Tresen und schaute den beiden hinterher. Na ja... eher auf deren Hintern. „Hach...“, seufzte sie. „Da haben Nasae und Hitomi aber zwei Prachtexemplare ergattert...“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So, Ende Banane... Zumindest für dieses Kapitel! *g* Was glaubt ihr wo unsere beiden Süßen gelandet sind? An dem Ort gibts auf jeden Fall Entspannung Pur. Nur auf welche Art und Weise diese erfolgen wird, erfahrt ihr nächstes Mal... ^^ Sagt mir wie euch das Kap gefallen hat, oder was ich hätte besser machen können! Bin für konstruktive Kritik immer offen! ^^ LG, eure inulin Kapitel 5: Von Streicheleinheiten und versteckten Lächeln --------------------------------------------------------- Das Kapitel war schon ne ganze Weile fertig. Sogar schon bevor ich das 4. hochgeladen hatte. XD Irgendwie hat mich gerade die Schreibwut gepackt. Und ich konnte es gar nicht erwarten dieses Kappi nieder zuschreiben. Ich denke das kennt ihr, wenn man auf einen bestimmten Moment hinarbeitet und es nicht erwarten kann, diesen vor sich auf dem Blatt zu sehen... ^^ Ich freu mich das ihr das Letzte Kapitel so zahlreich kommentiert habt. Und gerätselt habt, wo die beiden hingingen... Natürlich gehen die beiden in einen Massagesalon ^^ Obwohl mir die Idee mit dem Puff auch sehr gut gefallen hat X3 Aber ihre sexuellen Energien müssen die beiden anders loswerden *eg* Macht nur weiter so! Das spornt an... ;) Hier ist das 5. Kapitel zu „Sommergefühle“... Von Streicheleinheiten und versteckten Lächeln „Mensch Kaiba. Jetzt stell dich nicht so an wie ein Mädchen.“, nörgelte Joey zum wiederholten Male in den letzten fünf Minuten. „Ich bin schließlich vom gleichen Geschlecht, wie du. Ich guck dir schon nichts weg!“ Der Blonde stand neben ihm und musterte ihn von Kopf bis Fuß, wie er so verkrampft da stand. „Du guckst als wollte man deinem kleinern Hintern die Jungfräulichkeit nehmen... Alter! Du bekommst eine Massage! Stell dich nicht so an.“, seufzte er. Der brünette junge Mann fühlte sich absolut nicht wohl, bei dem Gedanken, nackt und nur mit einem Handtuch vor neugierigen Blicken geschützt, auf einer Liege aufgebahrt zu sein und sich am ganzen Körper von irgendwelchen, fremden Weibern begrabbeln zu lassen. Nach dem beide im Raum 7 angekommen waren, wurden die Herrschaften von den beiden anwesenden Masseurinnen, in einen kleinen Nebenraum geschickt, wo sie sich ihrer Kleidung entledigen und in einem Spint aufbewahren konnten, so lange die Behandlungen liefen. Und dort drinnen standen sie noch immer. Joey hatte sich eiligst umgezogen, doch Kaiba trödelte. Und das wahrscheinlich mit Absicht! „Wenn du nicht langsam inne Kontakte kommst, dann helfe ich nach!“ Er hatte die Arme in die Hüfte gestemmt und beobachtete die Bewegungen des Anderen. „Fass mich bloß nicht an!“, drohte dieser und versuchte so kalt und abweisend zu gucken, wie er es sonst auch immer getan hatte. Doch misslang dieses Vorhaben bei dem undeutbaren Blick der braunen Augen. Der Blonde trat einige Schritte näher. „Gestern sah es aber so aus, als ob du auf den engeren Körperkontakt zu mir stehen würdest, mein Lieber.“ Kaiba schluckte. Joeys Bewegungen führten grazil, durch den Raum, zu ihm hinüber. Und in seinen Augen glitzerte es tückisch. „Wheeler, überspann den Bogen nicht. Sei froh, dass ich überhaupt mitgekommen bin.“ „Naja... Genau genommen hatte dich dein kleiner Bruder Mokuba, ja quasi dazu gezwungen.“ Urplötzlich, war die laszive Stimmung verschwunden und der Blondschopf fuhr sich grinsend durch das Pony. „Du hattest gar keine andere Wahl.“, triumphierte er. Mokuba würde dafür noch bezahlen. Da war er sich sicher. Ihm einfach Entspannung aufzudrängen... Und dann auch noch mit Joseph Jay Wheeler. Ein Jemand der für VERspannung anstatt ENTspannung sorgte. „Jetzt zieh dich endlich aus!“, drängelte er weiter. „Ja, ja!“ Kaiba winkte lässig ab. Daraufhin legte der Jüngere die Stirn in Falten. //Nix ‚Ja, ja’... ‚Ja, ja’ heißt, leck mich am Arsch!// Die braunen Augen hafteten nun auf dem Rücken des Trödelnden und verfolgten ein jede seiner Bewegungen. Gemächlich wurde das Hemd aufgeknöpft. Knopf für Knopf langsam aus den Löchern gedreht. Der Blonde hatte die Arme vor der nackten Brust verschränkt und tippelte ungeduldig mit dem, ebenfalls nackten, Fuß auf dem, mit Parkett ausgelegten, Fußboden. //Oh man! Das geht auf keine Kuhhaut mehr... Egal was der nun von mir denken wird und egal wie rot ich auch anlaufen werde...//, dachte er und trat wieder näher an den Brünetten ran. //Ich zieh' den jetzt aus!// Entschlossen schnappte er sich ein Handtuch, ging um ihn rum und griff zielsicher an den Hosenbund. Sein Herz raste, sein Gesicht glich einer Werbetafel im Rotlichtmilieu und er hatte einen verdammt guten Grund, nun nicht auch noch aufzusehen. Kaiba schaute ihn mit weit aufgerissenen Augen, beinah panisch an. Unbeachtet fiel sein Hemd, welches er in der linken Hand hielt, auf den kühlen Boden. Nur um von Joey einen knappen Blick zu ernten und ihn kurz stoppen zu lassen. Tief atmete er noch mal ein und begann an dem Verschluss zu werkeln. Eigentlich wollte er ja ihn ja ausziehen, damit es schneller ging. Doch viel schneller war der Jüngere jetzt auch nicht. Alle Farbe entwich aus dem Gesicht des Firmenchefs. Unfähig sich zu bewegen starrte er abwechselnd auf die blonden Haare, die leicht hin und her wackelten, und die kalten Finger, die bei dem Versuch seine Hose zu öffnen, immer wieder über seinen Bauch strichen. Endlich! Der Knopf war offen. Doch nun kam der Reißverschluss. Der blonde junge Mann griff danach und zog ihn langsam runter. Wieder schluckte er. Leckte sich flüchtig über die Lippen. Dunkelblauer Stoff kam zum Vorschein. Noch ein Stück weiter und auch der Zipper war gänzlich geöffnet. Beide zuckten zusammen, als Joey unbeabsichtigt über Kaibas Schritt glitt. Der Brünette stieß leise den Atem aus und Joey hielt ihn an. //Oh. Mein. Gott!//, schoss es beiden durch den Kopf. Kurz entschlossen griff der Blonde nach dem Stoff der Hose und zog sie runter. Nun hockte er vor dem Älteren und hatte die Augen geschlossen. Peinlich berührt, drehte er den Kopf nach links. Seto hatte gerade den Mund geöffnet und wollte etwas sagen, als der Blonde schon nach den Hosenbeinen der Boxershorts tastete. Unbehagen machte sich in ihm breit. Wheeler wollte ihm gerade die Shorts ausziehen... Irgendetwas lief hier total verkehrt. Joey presste die Lider aufeinander, so dass es schon fast schmerzte. Mit einem kräftigen Ruck folgten die blauen Shorts, der anderen Hose, und landeten zu Kaibas Füßen. //Ich bin so was von tot, wenn wir hier fertig sind...//, dachte er und sah schon den Trauerzug, der hinter seinem Sarg marschierte. //Handtuch. Handtuch! HANDTUCH!//, dachte derweilen der, endlich, Nackte und suchte hektisch nach einem dieser flauschigen, beigen Dingern. Im selben Moment fasst eine Hand des Blonden nach dem gesuchten Objekt neben sich und hielt es vor Kaibas bestes Stück. Dieser griff hastig nach ihm und presste es sich gegen den Schritt. Joey hatte noch immer die Augen fest verschlossen und richtete sich langsam auf. Er tastete nach der Schulter des Anderen, um eine ungefähre Ahnung zu haben, wann er vorbei war und somit endlich seine Lider wieder entspannt öffnen konnte. Der Brünette hatte bisher kein einziges Wort gesprochen. Er hätte wahrscheinlich eh nur gequietscht... Viel zu peinlich. War das gerade wirklich passiert? Hatte Joey Wheeler, ihm gerade sprichwörtlich die Hosen ausgezogen? Er schwor sich... Nie wieder Urlaub...! Er wickelte das Tuch fest um die Hüften, dreht sich um und blickte in das strahlende Gesicht des unbekümmerten Blonden. Der hatte die Situation wohl schon, im Gegensatz zu ihm, bereits vollends verarbeitet. „Können wir dann? Jetzt, wo du endlich nackig bist?“ Zuerst, wurde unseren Helden eine ausgedehnte Massage zu Teil, bei der, in regelmäßigen Abständen, Laute des Wohlgefallens Joeys Lippen entrannen. Und er war froh, dass sein Gesicht in diesem Loch, der Liege, war und nur auf den Boden stieren konnte, wenn er die Lider öffnete. Er musste sich etwas einfallen lassen, wie er seinen Kopf aus der Schlinge ziehen konnte und lebend, aus dieser prekären Angelegenheit, wieder heraus kam. Krampfhaft versuchte er sich zu konzentrieren. Doch die geschickten Hände auf seinem Rücken, die ihn ordentlich durchkneteten, hielten ihn davon ab. Rissen ihn jedes Mal wieder zurück in die Realität. Sie glitten seinen Rücken hinab, über seine Lendenwirbel und kreisten kurz über seinem Steiß. Was tat das doch gut. Das musste er unbedingt öfter machen... Zarte Finger schlossen sich um seinen Oberschenkel und lockerten die Muskeln. Wanderten tiefer und machten das Gleiche mit den Waden. Bei den Füßen angekommen, kicherte er leise und zuckte kurz mit ihnen. „Kitzelig?“, fragte seine Gönnerin zuckersüß. „Merkt man das?“ Schamesröte zierte Joeys Gesicht. „Ach was. Kaum.“ Irgendwie... hörte sich das gerade sarkastisch an. Egal. Er wollte genießen! Vollkommen mit sich und der Welt zufrieden, ließ er seine Arme sinken und an den Seiten der Liege baumeln. „Bin ich so gut?“, kam die nächste Frage Hitomis, die sich des Blonden angenommen hatte. „Ooo~h jaaa~!“, stöhnte er. Ihr Grinsen wurde breiter. Auch Nasae, die den jungen Erfolgsmann bearbeitete lachte leise mit. „Musst du deine männlichen Kunden immer angraben, Hitomi?“, fragte sie ihre Kollegin. „Nein.“, meinte sie ernst. „Nur, wenn es solche Sahneschnitten sind, wie dieser hier.“ Zärtlich kniff sie Joey in den Oberschenkel und kitzelte ihn kurz unter der Fußsohle. Worauf dieser lachen musste. Ob, das aufgrund der Bemerkung oder der Berührung war, ließ sich nicht sagen. In jedem Fall gefiel Kaiba dieses Geturtel in seiner direkten Umgebung nicht. Konnten die den Hund nicht außerhalb seiner Reichweite streicheln? Aus welchen Gründen auch immer, ging ihm das gegen den Strich. Nach einer guten halben Stunde, war die wohltuende Massage beendet und die beiden konnten sich wieder aufrichten. Die Frauen hatten die beiden alleine gelassen. Sie waren in einen weiteren Raum gegangen, um diesen für das Weitere vorzubereiten. Obwohl er es nicht zugeben würde, hatte auch Seto dieses Unterfangen genossen. Der Duft, der benutzten Massageöle schwebte noch immer in der Luft. Er schloss die Augen und sog den Duft ein. Vielleicht konnte man den Geruch hinter her noch einmal abrufen und sich bei den Gedanken daran entspannen. Sozusagen mentale Entspannung... //Nie wieder Urlaub! Ganz eindeutig!// Joey saß auf seiner Liege und beobachtete die lockeren Gesichtszüge seines Gegenübers. Zufrieden lächelte er und kicherte leise, als die brünetten Augenbrauen zusammenzuckten und anscheinend angestrengt, hinter der dazugehörigen Stirn, nachgedacht wurde. Irritiert, ob des plötzlichen Gekichers, direkt vor seiner Nase, öffnete er die Lider. Der Blonde, der noch in seinen Gedanken versunken war, bemerkte den musternden Blick der blauen Iriden nicht. Aufmerksam betrachtete Kaiba den freien Oberkörper seines Klassenkamerads. Glatte, ebenmäßige Haut die sich über den Vorhof und die leicht muskulöse Brust spannte. Welche sich unter regelmäßigen Atemzügen leicht hob und wieder senkte. Eine kleine Narbe, direkt unter dem Schlüsselbein des Anderen, kaum zu sehen, weckte sein Interesse. Die war bestimmt von Wheelers früherem Leben als Rowdy. Vor der Zeit mit Yugi Muto, in der er mit dem ganzen Freundschaftskäse zu gelabert wurde. Sie war wirklich klein. Wie er wohl dazu gekommen war? Er schüttelte den Kopf. Was einem doch so alles auffiel... Durch das Kopfschütteln erwachte auch Joey wieder aus seiner Starre und schaute nun in ein Paar saphirblauer Augen. Noch bevor irgendeiner der beiden, in irgendwelcher Art und Weise reagieren konnte, öffnete sich die Tür. Nasae, eine der Masseurinnen stand im Rahmen und lächelte die beiden freundlich an. Welches der attraktive Blonde automatisch und bereitwillig erwiderte. „Sind Sie soweit?“, fragte sie. „Wir können dann weitermachen. Raum 5 ist vorbereitet.“ „Ja. Ich denke wir können.“, antwortete der Blondschopf und lugte kurz zu Kaiba, der ihn noch immer ohne ein Wort anschaute. In besagtem Raum 5 erwartete sie ein Gesichtspeeling mit anschließender Quarkmaske. Die jungen Männer bekamen einen Bademantel und wurden somit ihre Handtücher los. Eingehüllt in dem weichen Stück Stoff, setzten sie sich in die Behandlungssessel und lehnte sich zurück. Wobei Joey schon wieder gemütlich vor sich hin fläzte. Es dauerte einen Moment, bis die Damen wieder mit der Behandlung fort fuhren. Im Hintergrund hörte man, wie sie anscheinend Schüsseln verrückten und darin rührten. Wahrscheinlich um die Masse, die gleich in ihren Gesichtern landen sollte, noch mal gut zu durchmengen. Eine Art Windhauch signalisierte dem Brünetten, dass sich eine der beiden Frauen wohl hinter ihn gestellt hatte und so wie es schien fertig war mit rühren und Schüsseln schieben. „Jetzt wird es kurz kalt.“, warnte sie kurz vor und lächelte. Die zähflüssige, körnige Masse roch angenehm exotisch. So ein bisschen nach... Ananas. Nein, doch eher Kiwi... mit einem Schuss Orange? War ja auch egal... Es war auf jeden Fall wieder ein Geruch, den er sich merken wollte. Mit leichten, kreisenden Bewegungen verteilte sie das Gel, im Gesicht des jungen Mannes, und versuchte ein Gespräch mit ihm aufzubauen. Doch das stellte sich als schwierig heraus. „Vergessen Sie es.“, unterbrach Joey die junge Frau schmunzelnd. Soweit das, mit den fremden Fingern im Gesicht, eben ging. „Der redet nicht viel.“ Er tat fast so, als wäre die Person um die es ging, nicht anwesend und würde nicht gerade zufällig neben ihm liegen und alles mit anhören. „Meistens muss ich mich erst zum Volldeppen machen, damit er mal die Zähne auseinander bekommt...“ „Wirklich?“ Sie schaute den Blonden überrascht an und blickte dann wieder auf das Gesicht zwischen ihren Händen. Ein leises Schnaufen seitens Kaiba war zu vernehmen. „Wheeler. Du musst dich nicht extra zu einem Volldeppen machen...“, erklärte er ruhig. Der Angesprochene wirkte überrascht und wollte sich schon bedanken, als der Brünette weiter sprach. „Du bist einer. Und ich rede nur mit dir, weil du mich sonst nie in Ruhe lassen würdest.“ Joey reagierte vollkommen gelassen und antwortete wider Erwarten des Firmeninhabers, in einem ruhigen Ton. Das musste wohl an der Behandlung liegen. „... Und wenn wir miteinander Worte wechseln, streiten wir uns meistens.“, schloss er an seine Bemerkung von vorhin an. „Sehen Sie? Es hat also keinen Sinn.“ Die beiden Damen kicherten und verteilten etwas von dem Gel auf Hals und Dekolleté der jungen Männer. Der Jüngere ließ sich gerne in ein Gespräch verwickeln und Kaiba hörte dem munteren Geplapper schweigsam zu. So erfuhr er davon, dass der kleine Zwerg Muto, mit seinem Pseudopharao in Ägypten war und er heute eine Postkarte von seinem besten Freund erhalten hatte. Und so einige andere Dinge, die er nicht hätte wissen müssen. „Jetzt machen wir Ihnen schnell die Quarkmaske fertig! Sie können sich ja in der Zwischenzeit etwas streiten...“, giggelte eine der beiden Frauen, wahrscheinlich Hitomi wie Seto annahm, und zwinkerte dem blonden jungen Mann zu. Joey drehte seinen Kopf nach rechts und blickte auf das Profil des Brünetten. //Der entspannt sich total. Das war mal wieder eine Meisterleitung meinerseits!// In Gedanken klopfte er sich auf die Schulter und wollte sich so eben einen Orden für „Überragende Leistungen und Wunder“ anstecken, als sich der Schopf des Anderen bewegte. Augenblicklich stoppte er in seinen Gedankengängen, als sich ihre Blicke abermals trafen. //Irre ich mich, oder sehen wir uns neuerdings ungewöhnlich oft in die Augen?//, dachte er und blinzelte einige Male. Fragend legte er den Kopf schief. Worauf Kaiba nur eine Augenbraue hob und die Lippen öffnete, um etwas zu sagen. Doch dazu kam er nicht mehr, da die Tratschtanten wieder da waren. Gut gelaunt machten sie sich daran auch dieses Gemisch gleichmäßig zu verteilen und kurz in die dünne Gesichtshaut einzumassieren. Seto bekam nur noch am Rand mit, wie sein Nachbar leise zu diskutieren schien. Zwar vernahm er auch ein Rascheln, aber schenkte dem nicht wirklich viel Beachtung. In den letzten 45 Minuten hatte ungewöhnlich viel geraschelt. Die hohen Stimmen verstummten und das Klicken einer, ins Schloss fallenden, Tür war zu hören. Und somit schlussfolgerte der Brünette, dass die Prinzessinnen wohl den Raum verlassen haben mussten. Er atmete erleichtert aus. //Endlich Ruhe. Die sind nach einer Weile genauso nervig wie Wheelers kreischender Fanclub...//, dachte er und seufzte innerlich. //Außerdem bekomm ich Kopfschmerzen.// Leicht erschrocken zuckte er zusammen, als er wieder ein Paar Hände an seinem Kopf spürte und öffnete die Augen. „Oh! Tut mir Leid. Ich wollte dich nicht erschrecken.“, flüsterte Joey. „Schon gut.“ Bei dem Anblick, der sich ihm bot, musste sich der junge Firmenchef ein Lachen verkneifen. Diese weiße Paste, in dem Gesicht des Hündchens, sah zum schießen aus. Ein Grinsen zog an seinen Mundwinkeln, doch unterdrückte er den Impuls aufzulachen. Ein Kaiba lachte schließlich nicht. Sanft, fast schon zärtlich wie er fand, kreisten die Fingerspitzen des Blonden über seine Schläfen. Ein zufriedenes Brummen entzückte die Ohren des Jüngeren, worauf nun er leicht lächelte. Genießend wurden die blauen Iriden wieder hinter den Lidern versteckt. „Gib’s zu.“, brach Joey nach kurzem, mit einem hörbaren Grinsen, die angenehme Stille. „Du bist mir dankbar für diese Idee...“ Wieder nur ein leises Brummen. „Das versteh ich mal als ein ‚Ja’!“, lachte er leise. Wurde dann aber wieder ernster. „Hast du eigentlich oft Kopfschmerzen?“ Kaiba überraschte die Frage. So was fiel ihm auf? „Meistens hab ich die ja wegen dir.“, meinte er trocken. Abrupt hielten die wohltuenden Finger inne. Der jüngere der beiden hatte die Augen aufgerissen und starrte auf die Geschlossen des Anderen. „Wie bitte!? Was soll das denn heißen? Ich habe doch gar nichts gemacht! Wir haben heute noch nicht mal unser Pensum an Beleidigungen erfüllt. Ebenso habe ich keinen Streit angefangen, obwohl du 1a Vorlagen gegeben hast.“ Joey redete sich gerade in Rage. Da war man ein Mal nett und wollte dem reichen Saftsack was Gutes und dann wurde man beschuldigt. Er war zwar gutmütig, aber irgendwann war auch bei ihm Ende. „Und außerdem...“, startete er erneut, und ließ seine Hände sinken und auf dem Polster des Sessels, oberhalb des braunen Schopfes, ruhen. „Würdest du mal für einen Moment den Schuppen dicht machen und mich ausreden lassen?", unterbrach in die dunkle Stimme des Firmenleiters. Woraufhin der Blondschopf die Luft einzog und sie einen Moment anhielt, nur im sie dann erregt (im Sinne von sauer) auszustoßen. „Danke... Ich sagte ‚meistens’. In genau solchen Situationen, wenn du dermaßen übertreibst und dich wegen nichts und wieder nichts aufregst.“, erklärte er sachlich und noch immer ruhig. „Was!?...“ „AUS! Jetzt halt doch mal den Babbel. Gestern warst du auch im richtigen Moment still. Warum heute nicht? Das wäre so ein Moment. Ich versuche gerade nett zu dir zu sein, Wheeler...“ Nett? Ein Kaiba war seiner Meinung nach nicht... nett! Nicht zu einem Joey Wheeler. „Ich habe auch jetzt Kopfschmerzen. Doch ausnahmsweise bist du nicht der Auslöser. Ganz im Gegenteil. Du warst gerade eher dafür verantwortlich, dass sie nicht ganz so bestialisch ausgeartet sind... Und jetzt... Mach weiter.“ Höh? Wie sollte er das denn bewerkstelligt haben? Er verstand nicht ganz. Und erst recht nicht was der Andere von ihm wollte. Und während er grübelte, tastete Seto mit seinen Händen, über seinen Kopf hinweg, nach denen des Blonden. Umfasste sie vorsichtig und führte sie wieder an seine Schläfen. „Mach weiter...“, murmelte er. Oh Gott. Das war ja fast... süß. Wenn es nicht diese Person gewesen wäre, die es nun mal war. Verwirrt, folgten die braunen Augen den Bewegungen ihrer Hände. Ein Lächeln umspielte seine Lippen. //Na gut. Vielleicht ist er doch ganz nett.//, dachte er sich und begann wieder damit zärtlich die pochenden Schläfen zu massieren. Joey rümpfte die Nase. Die Maske trocknete allmählich vor sich hin und hinterließ eine juckende und kitzelnde Nase. Doch durch einiges hin und her wackeln erledigte sich das, fast wie von selbst. Er schaute auf das Gesicht zwischen seinen Fingerspitzen und dachte für einen Moment kurz nach. Genießend hatte der Brünette die Augen geschlossen. Das konnte man an den entspannten Augenbrauen erkennen. Die kreisenden Bewegungen wurden unregelmäßiger, bis sie gänzlich verschwanden. Unzufrieden darüber, brummte Kaiba missmutig. Hatte der Blondschopf doch anscheinend Talent dafür. Er öffnete, einen Spalt breit, seine Augen und erkannte einen Schatten über seinem Kopf. Etwas erschrocken, öffnete er sie ganz und sah das Gesicht Joeys über sich schweben. Leicht spürte er den fremden Atem auf seinem Gesicht. Und das trotz der Maske. Der Blick in die braunen Augen, wurde durch die geschlossenen Lider verhindert. Langsam schob sich der Kopf weiter. Die Lippen des Blonden schimmerten leicht feucht iin dem Licht der Neonlampen. Dieses Mal würde also das Hündchen die Initiative ergreifen... Auch die blauen Augen verschwanden hinter den Lidern und tauchten seine Umgebung in Dunkelheit. Sein Atem stockte, als er den des Anderen auf seinen Lippen spüren konnte. Joey bemerkte wie Seto den Mund öffnete, um besser atmen zu können. Kurz entschlossen legte er sanft seine Lippen auf die des Anderen. Schmeckte diese seltsame Gesichtsmaske und ließ die fremden Lippen noch verführerischer schmecken. Erst lagen ihre Münder nur aufeinander. Genossen den Kontakt zum anderen Paar. Doch dann wanderten die Hände des Jüngeren, durch die brünetten Haare und legten sich sachte auf die Wangen des Firmeninhabers. So über Kopf hatte es irgendwie seinen gewissen Reiz. Zögernd begann er seine Lippen zu bewegen. Sog sanft an der Unterlippe des Anderen und erfreute sich an der ausbleibenden Gegenwehr. Sie taten es schon wieder. Zum zweiten Mal in so kurzer Zeit küssten sie sich. Und es war schön. Joey hatte den Moment einfach nutzen müssen. Kam selten genug vor, dass sie sich normal gegenüber standen und sich nicht die Pest an den Hals wünschten. Auch wenn diese Streitgespräche manchmal ganz unterhaltsam waren, gefielen ihm diese wortlosen auch ganz gut. Kaiba küsste die Unterlippe des Jüngeren und leckte kurz darauf, mit seiner Zunge darüber. Unerwartet traf er bereits auf die des Anderen. Drängte sie in ihr Territorium zurück und strich über sie hinweg. Wieder schmeckte er den leicht süßen Geschmack. Den ganzen Tag würde er wieder rätseln was Joey als letztes gegessen hatte. Doch der Blondschopf wollte nicht klein beigeben. Kurz hatte er dem Größeren die Oberhand überlassen, nun wollte er erkunden und kosten. Sanft glitt seine Zunge an dem Eindringling vorbei und zwang sie somit zum Rückzug. Die Hände Joeys verließen ihren ruhenden Platz an den Wangen und wanderten tiefer. Streichelten die weiche Haut am Hals und Schlüsselbein. Seine Finger spreizten sich und liebkosten so mehr Fläche. Fanden ihren Weg unter den Bademantel zu den Schultern und den Seiten. Strichen forschend über die Brust und streiften die Brustwarzen Kaibas. Dieser seufzte in den Kuss hinein, dachte aber nicht daran die Hände von ihrem Platz zu entfernen. Die Hände ertasteten straffe Brustmuskeln. Und ließen es sich nicht nehmen, ein Weilchen länger darüber zu streichen. Noch immer bewegten sich ihre Lippen, wie rhythmisch abgesprochen, aufeinander. Der Blondschopf lächelte in den Kuss hinein, als er ebenfalls gut ausgeprägte Bauchmuskeln ausmachte, die sich unter regelmäßigen Atemzügen hoben und senkten. Nur fragte er sich auch im selben Moment, wie der viel beschäftigte Leiter einer riesigen Spielefirma, Zeit hatte Sport zu treiben um so etwas zu trainieren? Doch das war jetzt eher nebensächlich. Er könnte ihn schließlich irgendwann einfach mal fragen... Seine Finger fuhren jeden Muskel einzeln nach und verwöhnten sie mit unzähligen Streicheleinheiten. Er löste eine Hand von ihnen und zog sie aus dem Bademantel. Glitt an dem weichen Stoff entlang und steuerte den Gürtel an, der die beiden Seiten zusammenhielt und die intimste Stelle verdeckte. Verspielt knabberte Kaiba an der Unterlippe des Blonden und liebkoste darauf wieder die fremde Zunge, die sich erneut in seine Mundhöhle schleichen wollte. Schon witzig, wie gut die beiden harmonieren konnten, wenn sie sich nicht stritten. Sie wurden abrupt unterbrochen, als zwei gut gelaunte Schnattergänse, die ihnen sehr wohl bekannt waren, sich der Tür näherten. Man konnte sogar bereits die Schritte hören. Geschockt riss Joey die Augen auf und starrte in die blauen Entgeisterten seines Gleichgesinnten. //Ach du Scheiße!//, fluchte er innerlich. Entsetzt hefteten sich zwei Augenpaare auf die, noch geschlossene, Tür. Schnell zog der Braunäugige seine Hände zurück und setzte sich auf seinen Platz. Der Andere starrte noch einen Moment entsetzt auf die weiße Tür, doch richtete er dann hastig seinen Bademantel, der durch die Aktion des Blonden ziemlich verrutscht war. Fast zeitgleich öffnete sich die Tür und die jungen Damen traten lachend ein. Die Masken waren entfernt und die beiden wurden „entlassen“. Stillschweigend gingen sie zurück in die Umkleide und zogen ihre Klamotten wieder an, ohne den Anderen dabei anzusehen. An der Rezeption verabschiedete sich Joey von der freundlichen Frau und bemerkte nicht, wie diese wieder auf gewisse Körperteile starrte. „Fräulein Takahara! Sie sind zum arbeiten hier und nicht, um der Kundschaft hinterher zulechzen...“ Die Chefin des „Yume“ stand hinter ihr und musterte sie mit tadelndem Blick. Draußen angekommen, schlenderten die beiden Männer zum dem schwarzen Mitsubishi zurück. Joey zückte den Schlüssel und öffnete die Türen via Fernbedienung. Noch immer in ihr Schweigen vertieft, setzten sie sich in die bequemen Schalensitze. Als der Blondschopf saß, atmete er ein Mal tief durch und begann herzhaft zu lachen. Kaiba schaute ihn an. Was war denn jetzt so lustig? Der blonde Haarschopf lehnte an der Kopfstütze und hatte die Lider gesenkt. Nach ungefähr fünf Minuten beruhigte er sich wieder und atmete tief durch. „Puh... Das musste jetzt sein...“ Mit dem Handrücken strich er sich über die Augen und beseitigte die Lachtränen, die sich gebildet hatten. „Man o man o man... So. Und was machen wir jetzt?“, fragte er den Brünetten neben sich. „Was machen deine Kopfschmerzen? Soll ich dich nach Hause fahren?“ Ach ja, die Kopfschmerzen... Die hatte er mittlerweile total vergessen. „Besser.“, antwortete er wahrheitsgemäß. „Ich glaube ich fahr dich trotzdem nach Hause. Für heute hattest du genug Entspannung.“, grinste er und zündete den Motor. „Dieses Mal fahr ich auch langsam.“ „Das ist beruhigend.“ Mit der linken Hand griff er über seine rechte Schulter und griff nach dem Sicherheitsgurt. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Doch Joey fuhr wirklich langsam. Zumindest so langsam wie es vorgeschrieben war. Auf dem Weg zum Kaiba-Anwesen redeten sie nicht viel. Eigentlich eher gar nicht. Beide hingen ihren Gedanken hinterher. Wobei der Blonde nebenbei noch vor einer Oma bremsen, einem Ball ausweichen und verschiedenen, ihm bekannten, Leuten zu winken und sie grüßen musste. Es war schon eine Last, wenn man so beliebt war... Dieses Mal fand Joey den Weg zu den Kaibas direkt. Ohne Karte und ohne sich zu verfahren. Wäre auch ziemlich peinlich geworden mit dem Hausherren auf dem Beifahrersitz... Vor dem Tor hielt der Blonde an. Kaiba zückte sein Handy und tippte einige wenige Zahlen ein. Kurz darauf öffneten sich die Flügel und Joey fielen die Augen raus. „Wie hast du das denn gemacht?“, fragte er, während er die Kuppel langsam kommen ließ. „Ich kann mit meinem Handy einen direkten Befehl an den Hauptrechner schicken und einige Geräte von außerhalb betätigen. Ganz einfach. In Etwa das gleiche Prinzip, wie bei deinem Autoschlüssel.“, kam die kühle, präzise Antwort. „Woah! Krass!“ Gemütlich tuckerte er die Auffahrt hoch und hörte den Kies unter seinen Reifen knistern. Vor der mächtigen Haustür angekommen, blieb er stehen und schaltete den Motor aus. Er drehte sich halb in seinem Sitz und schaute zu Kaiba, der noch angeschnallt auf seinem Sitz saß und geradeaus stierte. „Sei ehrlich.“, bat er den Brünetten mit einem Lächeln. „Wie hat dir der Tag gefallen? Na ja, eher die paar Stunden?“ Das sie sich geküsst hatten, hatte er schon wieder vergessen oder vollkommen verdrängt. Kaiba atmete aus und linste kurz zu dem Blonden. Er ließ sich einige Zeit mit der Antwort. Doch setzte dann zu einer an. „Angenehm.“ Joey blähte die Wangen auf. „Was? Nur, angenehm?“ Er war etwas enttäuscht, doch dann lächelte er wieder warm und meinte: „Na gut. Das reicht mir. Bist schließlich nicht der Mensch, der gleich vor Glück und Zufriedenheit jauchzend gen Decke springt...“ Auch Seto verzog seine Lippen kurz zu einem Lächeln. Aber nur kurz. Man könnte es ja sehen. „Ich komme wieder vorbei, wenn ich ein Attentat auf dich vorhabe. Kenne den Weg ja.“ Das war die Möglichkeit endlich getrennte Wege zugehen. Doch Kaiba zögerte kurz. Schnallte sich ab und blickte in die braunen, glänzenden Augen. Resignierend schloss er seine Lider und seufzte. „Mach was du willst.“ Damit griff er nach dem Türöffner und stieg aus. Joey blickte ihm noch einen Moment hinterher, wie er die Treppen zur Haustür hochging, um kurz darauf hinter dieser zu verschwinden. Er schmunzelte und flüsterte: „Ich hab es gesehen.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Und? Wie wars? Mir persönlich, gefiel dieses Kapitel, bisher eigentlich mit am Besten. Ich sitze auch schon am Nächsten. Ich will nur hoffen, dass mir das nicht so allzu doll aus dem Ruder läuft... <.< Schreibt mir Kommis, mit evtl. Verbesserungswünschen etc pp... ^^ Ich bin für alles offen! *g* LG, eure inulin Kapitel 6: Wozu Gespräche führen können... ------------------------------------------ Servus ^^ Hier bin ich auch schon mit dem 6. Kapitel! Ein gaaanz dickes Danke für die vielen Kommis *strahl* Aber groß was zusagen hab ich dieses Mal eigentlich nicht... ^^ Die Sache, dass mir hier nix gehört, wird wohl klar sein... und wer Fehler findet, darf se, in meiner unendlichen Güte, auch behalten! *gg* Hmm... Noch was, was ich loswerden müsste?... Viel Spaß! ^^ Wozu Gespräche führen können... Zuhause angekommen trödelte Joey die Stufen, des Mehrfamilienhauses, zu seiner Wohnung, rauf. Seitdem sein Vater einen Job bekommen hatte, war dieser mehr auf der Arbeit, als zu Hause. Somit konnte man schon davon reden, dass es seine Wohnung war. Er zog seine Schuhe aus und pfefferte seinen Schlüssel auf die Kommode im Flur. In der nächsten Bewegung angelte er nach dem Schnurlosen Telefon und pflanzte sich im Wohnzimmer auf das große Sofa. Faul legte er die Füße auf den Tisch und den Kopf in den Nacken, gestützt auf die Rückenlehne. Das Telefon wurde auf Augenhöhe gehoben und der Blonde begann eine Nummer zu tippen. Er hielt es ans Ohr und lauschte dem regelmäßigem Tuten. Ein Mal... zwei Mal... drei Mal... sechs Mal... acht Mal... Genervt stöhnte Joey in den Hörer. „Duuu~ke!“, brüllte er. „Woaaah! Brüll nicht so! Ich brauche meine Ohren noch!“, meldete sich die bekannte Stimme seines Freundes, am anderen Ende. „Ich bin nicht taub. Aber somit hätten wir die Frage, wer dran ist schon mal abgehakt... Was willst du Joey?“ Er grinste. Er hatte ihn wahrscheinlich aus der hintersten Ecke gelockt. Der Blonde holte kurz Luft. „Wusstest du...?“, begann er und hörte sich wieder total ernst an. „... dass in dem Namen ‚Duke’, das Wort ‚Uke’ steckt? Hat das eine tiefere Bedeutung? Oder hat das bei deiner Namensgebung damals, eine wichtige Rolle gespielt?“ Minutenlanges Schweigen folgte. Keiner von beiden sagte etwas. Das einzige was man hören konnte, waren Joeys Atemzüge. Von dem Schwarzhaarigen kam gar nichts. Doch plötzlich stieß er die, wohl angehaltene, Luft aus und brüllte in den Hörer. „Du elende, gefärbte Blondine! Noch so ein dämlicher Spruch und ich steck dich wieder in das Hundekostüm, das du so liebst! Ich bin bestimmt nicht UKE! Und werde es auch niemals sein! Hast du nur angerufen um diesen Mist loszuwerden? Dann kannst du auch gleich wieder auflegen!“ Joey hielt sich den Bauch vor Lachen. „Schon gut. Schon gut! Sorry! Ich habe halt gute Laune.“ Erklärte er unter tiefem Luftholen. „Gut und schön. Aber lass die nicht an mir aus.“, beschwerte sich Duke. „Und warum hast du gute Laune? Wenn man fragen darf? ... Wie war eigentlich dein Date mit Kaiba?“ Langsam hatte sich der Dungeon Dice-Erfinder wieder beruhigt. „Ja, du darfst fragen! Genau deswegen hab ich ja gute Laune. Es war aber kein Date.“, dementierte er. „Das musst du genauer erklären! Du bist gut gelaunt, obwohl du den halben Nachmittag mit diesem Eisbären verbracht hast?“ „Genau!“, grinste der Blonde. Wieder herrschte Schweigen in der Leitung. „Komm um 18 Uhr zu mir. Ich lade dich auf eine Pizza ein. Dann bin ich hier fertig und habe Zeit!“, erklärte Duke und der Jüngere konnte Rascheln, von Papier, im Hintergrund hören. „Okay! Ich bin pünktlich. Bis gleich. Ciao!“, verabschiedete er sich. „Das will ich für dich auch hoffen, Kumpel! Bis gleich. Tschö!“ Ein Klicken in der Leitung machte klar, dass der Schwarzhaarige aufgelegt hatte. Na gut. Nun hieß es, bis 18 Uhr die Zeit tot zuschlagen. Das war noch knapp eine Stunde. Das war zu schaffen. In der Kaiba-Villa angekommen, ging der Hausherr schnurstracks in Richtung seines Zimmers. Er brauchte Ruhe, aber nicht wegen den Kopfschmerzen. Wieder einmal gab es etwas, das verdaut werden musste. Den Weg über, die Treppe hoch und den Korridor entlang, dachte er an das Geschehene. Sie hatten sich schon wieder geküsst. So langsam wurde es unheimlich. Joey hatte ihn dieses Mal sogar gestreichelt. Und er hatte es zugelassen. Sogar genossen. Und wenn sie nicht unterbrochen worden wären, hätte dieser wahrscheinlich auch noch weiter gemacht. Andere Leute würden bei dem Gedanken daran in Panik ausbrechen, oder sich vielleicht auch die Finger danach ablecken, aber ein Kaiba tat so etwas nicht. Ehrlich gesagt, hätte er sich auch nicht für eines der beiden entscheiden können. An seinem Zimmer angekommen, hob er die Hand zur Klinke und mit der anderen fuhr er sich über das Gesicht und seufzte. Es tat sich eine erneute Frage, im Universum Joey Wheeler, auf... Aber musste er es sein, der die Antworten dazu zu finden hatte? „Setoo~!“, rief eine wohlbekannte Stimme, vom anderen Ende des Ganges. „Was machst du denn schon hier? Wolltest du nicht bis Zehn Uhr mit Joey unterwegs sein?“ Mokuba war gerade aus seinem Zimmer gekommen, als er seinen Bruder hatte vor seinem Schlafzimmer stehen sehen. Der Brünette brummte und drückte die Klinke gen Boden. „Nein Mokuba, das wolltest du! Ich hatte Kopfschmerzen und da hat er mich nach Hause gefahren.“, erklärte er seinem kleinen Bruder. „Das ist aber nett von ihm gewesen. Aber du siehst nicht so fertig aus, wie sonst immer wenn du Kopfschmerzen hast, Seto.“, bemerkte er. „Also hat dir die Entspannung doch gut getan. Wusste ich es doch.“, überzeugt grinste er vor sich hin. Mit langsamen Schritten ging der größere der Kaibabrüder in sein Zimmer und Mokuba direkt hinterher. „Ist irgendwas passiert? Wo wart ihr denn?“ Die dunklen, blauen Augen behielten die hochgewachsene Person vor sich im Auge. Der Brünette ging zu einem kleinen Tisch. Auf ihm standen einige Gläser und eine Flasche Wasser. Er schraubte den Verschluss der Flasche auf und goss sich ein Glas, bis zur Hälfte ein. „In einem Massagesalon.“, antwortete er leise, aber doch klar verständlich. „In dem neuen Laden in der 43sten .“ Der Schwarzhaarige weitete seine Augen um gut das Doppelte. „Ihr wart tatsächlich im ‚Yume’? Da soll es doch so toll sein. Ich habe neulich was darüber in der Zeitung gelesen. Die machen auch Akkupunktur, Ayurveda und diese mörderischen Aktionen, mit auf dem Rückenlaufen und so. Wo man eigentlich jeden Moment mit rechnet, dass die einem das Rückrad brechen... Ich glaub das kam aus China oder so... Wow, da wart ihr? Erzähl!“, drängelte er seinen großen Bruder. Wieder wich ein Seufzen über dessen Lippen. „Es war ganz nett.“, antwortete er und fügte nach kurzem Schweigen hinzu: „Auch wenn die Angestellten die idealen Faktoren einer Migräne sind, oder alle Vorraussetzungen für Kopfschmerzen erfüllen.“ Der Firmeninhaber ging zu seinem Bett und setzte sich auf die Bettkante. Er schloss die Augen und nahm einen Schluck aus seinem Glas. „Aha! Und was ist mit Joey?“, lenkte Mokuba das Thema um. Kaiba schaute zu seinem Bruder, der sich auf den Boden vor seinen Füßen setzte und zu ihm aufsah. Was mussten kleine Geschwister eigentlich immer so neugierig sein? ... „Was soll mit ihm sein? ...“, stellte er die Gegenfrage. „Na, ob ihr euch vertragen habt? Oder habt ihr wieder gestritten und konntet eure Zungen mal wieder nicht im Zaum halten?“ Oh... DIE Frage war gut. Die war wirklich gut formuliert. Sie hätten sich beinah gestritten gehabt, ja, aber hatte er die Situation noch mal rumreißen können. Also hatten sie sich folglich wohl vertragen. Aber ihre Zungen im Zaum gehalten... Das konnte man so nicht sagen. Das hatten sie bei weitem nicht. Doch hatte Seto bestimmt nicht vor, gewisse Details, an seinen minderjährigen Bruder, weiterzuleiten oder gar näher zu erläutern. Er erzählte davon, was man mit ihnen angestellt hatte und das Joey ihm die Schläfen, aufgrund seiner Kopfschmerzen, massiert hatte. Doch, dass dieser weitaus mehr berührt hatte, als seinen Kopf ließ er aus. Für einen Moment grinste Mokuba wissend und dem Brünetten gefiel dieses absolut nicht. Er war eindeutig noch zu jung für SO ein Grinsen. Irgendwas heckte der Kleine doch wieder aus. Bei Duke angekommen, klingelte Joey Sturm, um auf sich aufmerksam zu machen. Mit der Zeit hatte er sich dieses angewöhnt und somit wusste jeder seiner Freunde sofort Bescheid, wen sie auf ihrer Schwelle stehen hatten. Nach kurzem Warten, wurde die Tür geöffnet und der Schwarzhaarige stand darin. „Moinsen.“, grüßte der Blondschopf und hob die Hand zum Gruß. Als Antwort erwartete ihn eine saftige Kopfnuss. „Aua! Was sollte das denn?“, beschwerte er sich und hielt sich den Kopf und rieb sich anschließend den schmerzenden Hinterkopf. Das gab bestimmt eine Beule. „Das war für das ‚Uke’ von vorhin.“, war die knappe Erklärung. „Mensch Alter! Das war doch nur ein Witz!“, jammerte er. „Der nicht sonderlich lustig war! Und jetzt komm rein und erzähl mir die Sache mit deinem frostigen neuen Freund!“ Grinsend ließ Duke seinen Kumpel rein und dirigierte ihn ins Wohnzimmer, wo ihn ein duftender Karton herrlichster Pizza bereits auf ihn wartete und ihm quasi zulächelte. „Setz dich. Die ist gerade gekommen.“ Das ließ sich Joey nicht zwei Mal sagen. Mit der rechten Hand stützte er sich auf der Lehne des Sofas ab und sprang auf das weiche Polster auf der anderen Seite. Lange hatte Joey bei Duke gesessen und mit ihm getratscht. Er hatte ihm von dem Besuch im ‚Yume’ erzählt und was man mit ihnen gemacht hatte. Aber auch er hatte bei seiner Erzählung diesen einen Teil, über sie beide, ausgelassen. Der Schwarzhaarige hatte ihm aufmerksam zugehört. Wollte aber mehr Details über die Mitarbeiter haben... Um 21:30 Uhr ging der Blonde nach Hause. Es war noch immer hell draußen, doch herrschten nun angenehmere, kühlere Temperaturen. Fröhlich pfeifend schlenderte er durch die Straßen Dominos und genoss die Ruhe um ihn herum. //Er hat gelächelt!//, dachte Joey, hielt kurz inne und sah in den Himmel. //Ich habe es genau gesehen! Und es war ein tolles Gefühl das zu sehen.// Stimmen holten ihn zurück in die Realität. In ca. 100 Metern Entfernung überquerte ein Pärchen eine Straße. Hand in Hand liefen sie auf ihn zu, unterhielten sich angeregt und lächelten sich zwischendurch immer wieder an. Die braunen Augen folgten ihnen. Es waren zwei Männer. Und sie schienen sehr glücklich zu sein. Sie blieben stehen und der Kleinere von beiden, strich sein schwarzes struppiges Haar aus der Stirn und sah zu seinem Freund auf. Dieser hatte den Kopf leicht gesenkt und hatte ihn, mit seinen Armen, eng an sich gezogen. Sie schauten sich tief in die Augen. Der Schwarzhaarige legte seine Hände in den Nacken seines Freundes und spielte mit dem roten, eindeutig gefärbten, zu einem Zopf gebundenem Haar. Joey hörte sie leise lachen und ihre Liebesschwüre aufsagen. Unwillkürlich musste er bei dem Anblick lächeln. Das sah echt zu süß aus. Es war ihnen anscheinend herzlich egal, dass sie beobachtet wurden. Stattdessen, näherten sich ihre Gesichter einander. Der große Rothaarige gab seinem Freund einen leichten Kuss auf die Nasenspitze, bevor er sich den Lippen des Anderen widmete. So hatten sich Kaiba und er auch schon geküsst. Wieder grinste er leicht. Würden sie dann auch vielleicht irgendwann so, Hand in Hand, durch die Straßen laufen? Er wäre zumindest nicht abgeneigt. Der Blonde wunderte sich nicht, dass ihm solche Gedanken kamen. Bei ihm hatte es schließlich bei ihrem ersten Kuss bereits wohlig gekribbelt. Seto Kaiba und Joey Wheeler pflegten seit langem eine innige Hassliebe. Sie liebten es, sich zu streiten. Sie liebten es, den Anderen zur Weißglut zu bringen und somit der Grund für solche starken Emotionen zu sein. Sie liebten das Feuer des Anderen in den Augen aufflackern zu sehen. //Kann es sein, dass ich mich wirklich in Kaiba verknallt habe? Oder bin ich sogar schon in ihn verliebt?// Joey fasste sich ans Herz. Er spürte seinen gleichmäßigen Herzschlag unter seiner Handfläche. Er wusste es nicht. Das Pärchen vor ihm hatte bereits wieder die Finger ineinander verhakt und schritt fröhlich lachend an ihm vorbei. Der Blonde ließ sich von den positiven Gefühlen anstecken und sog die kühle Abendluft in seine Lungen. Das konnte ja noch eine unterhaltsame Woche werden. „Mokuba! Jetzt mach ’nen Abgang. Es ist spät.“, ermahnte Kaiba seinen Bruder, der noch immer im Wohnzimmer vor dem Fernseher saß und durch die Kanäle zappte. „Ach Mensch. Seto, es sind Ferien! Du bleibst doch auch noch lange auf. Meinst du nicht, dass ich wenigsten in den Ferien so lange, wie du aufbleiben kann?“ Unbarmherzig blickte der Brünette auf den kleineren hinab. Es machte nicht den Anschein, als ob er mit sich diskutieren ließe. „Nein Mokuba! Du bist noch klein und brauchst deinen Schlaf und jetzt verschwinde. Ich komme gleich nach und schaue nach dir.“ Der kleine Schwarzhaarige zog schmollend die Unterlippe hervor. Doch auch das wirkte nicht. Das ging jeden Abend so. Er durfte nie länger als 23 Uhr aufbleiben. Dennoch versuchte er es jedes Mal aufs Neue. Seto wuschelte dem Kleinen durch die Haare und lächelte. Und schon hatte ihm sein kleiner Bruder verziehen. Wie könnte man einem lächelnden Seto Kaiba auch schon böse sein? Mokuba verschwand durch die Tür nach oben, in sein Zimmer. Kurz hatte im der Brünette nachgesehen, dann ging er um die Designer-Sitzecke herum und schaltete den Fernseher aus. Er löschte das Licht und machte sich auch auf den Weg nach oben. An seinem Ziel angekommen, klopfte er an die Holztür und öffnete sie. Der kleine Kaiba hatte gerade die Bettdecke umgeschlagen, um darunter kriechen zu können, als er es klopfen hörte. „Ab unter die Decke.“ „Ja, ja.“, murrte der Schwarzhaarige. Hob die Decke an und verschwand bis zur Hüfte darunter. Einen Moment wirkte er so, als wolle er etwas sagen. Zögerte etwas. Er hatte den Mund geöffnet, jedoch kam kein Ton über seine Lippen. So schloss er ihn wieder und schaute auf seine gefalteten Hände in seinem Schoß. „Du, Seto?“, startete er dann doch. „Hmm?“ Kaiba setzte sich zu seinem kleinen Bruder auf die Bettkante und schaute zu ihm. Der schwarze Schopf hob sich und ihre Augenpaare trafen sich. Doch schnell wurde der Kontakt auch wieder abgebrochen. „Was ist Mokuba?“, fragte der Ältere nach, nachdem nicht weiter gesprochen worden war. Ein leichtes Rot zierte die Wangen des Kleinen und verlegen spielte er mit seinen Fingern. „Ich... ich weiß nicht... ob ich... dich das fragen kann...? Eigentlich geht mich das ja auch nichts an... Aber es interessiert mich! Und... ähm...“, stotterte Mokuba vor sich hin. „Worauf willst du hinaus, Mokuba? Du kannst mich alles fragen. Also, was ist es?“ Eindringlich musterten die saphirblauen Augen sein Gegenüber. „Nur, ob du darauf antwortest ist eine andere Sache... Es ist ziemlich persönlich...“ „Jetzt spuck es schon aus.“ „Okay...“ Mokuba sah seinem großen Bruder intensiv in die Augen. „Stehst du auf Frauen oder auf Männer, Seto?“ „...“ Langes Schweigen erfüllte den Raum. Kaibas Augen hatten sich entsetzt geweitet. Hätte er den Kleinen doch bloß nicht ermutigt... Sicher. Er konnte ihn alles fragen. Alles, außer DAS! Und diverse andere Themen, die es in dieser Richtung hin gab... Der Brünette war froh darüber gewesen, dass er ihn früher nicht hatte aufklären müssen. Immer hatte er sich über dieses sinnlose Thema in der Schule aufgeregt. Doch im Nachhinein war er froh, dass es diesen Teil des Biologieunterrichtes gab. Doch anscheinend häuften sich dadurch nur noch mehr Fragen auf... „Seto?“, fragte Mokuba leise und legte den Kopf schief. „...“ „Ich sagte doch, dass es ziemlich persönlich ist. Aber jetzt will ich auch eine ehrliche Antwort, von dir!“ Man hätte denken können, wenn man den Brünetten nun anstupste... Er würde rückwärts von der Bettkante fallen. Doch da regte sich etwas in dem jungendlichen Körper. „Wie kommst du darauf?“ „...“ Wieder schlich sich eine verräterische Röte um seine Nase. „... Na ja... du hast... eigentlich noch nie irgendwas in dieser Richtung hin angedeutet. Warst du überhaupt schon mal verliebt?“ Auf irgendeine Weise gefiel Kaiba die Richtung, in die dieses Gespräch langsam aber sicher drohte zu verlaufen, ganz und gar nicht! „Weißt du überhaupt, wie das ist? Verliebt zu sein?“, wurde weiter gefragt. „...“ „Wenn man jemandem in die Augen sieht und man die Welt um sich herum vergisst?“ „Und da denkst du gleich, dass ich schwul bin?“, hakte der junge Firmenchef nach. Mokuba kratzte sich am Hinterkopf. „Das hab ich nicht gesagt. Aber...“, der Kleine quasselte und quasselte. Erzählt von den pubertären Hormonschwankungen und der großen Liebe, doch hörte ihm sein einziger Blutsverwandter gar nicht mehr zu. Wenn er genauer darüber nachdachte... Er war wirklich noch nie richtig verliebt gewesen. Er konnte die Frage seines kleinen Bruders, auf welches Geschlecht er ‚steht’, gar nicht beantworten. „... Und wenn man die Person küsst, dann will man doch gar nicht mehr aufhören... und... ähm... diesem jemanden ganz nah sein...“ Küssen? Doch. Er hatte schon geküsst. Und das vor nicht allzu langer Zeit! Das war keine 5 Stunden her... Die Welt, um ihn herum, vergessen? //Und das, nur bei einem Blick in die braunen Augen, die einen so an flüssige Schokolade erinnern?// Abrupt hielt er in den Überlegungen inne. Wie zum Teufel kam er bei dem Gedanken, sofort auf ‚braune’ Augen? Niemand hatte etwas von Braun gesagt... Verliebt sein... Genau. Wie fühlte sich das eigentlich an, wenn die Hormone verrückt spielen und man sich wie in Watte gehüllt, vorkommt? //Gar nicht mehr aufhören? Dem Jemanden ganz nahe sein?// Mokubas Worte hallten in seinem Kopf wider. Fühlte es sich so an, wie das, was heute in dem Massagesalon passiert war? Das kam den schon ganz nahe. Aber der Gedanke, dass er, Seto Kaiba, sich in jemanden verlieben würde/könnte, klang in seinen Ohren ziemlich weit hergeholt. Und dann auch noch in einen anderen Mann? Er musste da erst einmal eine Nacht drüber schlafen. „... und daher dachte ich...“, drang die junge Stimme wieder an sein Ohr. Wurde jedoch von der des Älteren unterbrochen. „Sag mal Mokuba...“, begann er und schaute, wieder Herr seiner Sinne und Gedanken, auf seinen kleinen Bruder. Dieser beobachtete ihn aufmerksam. „Woher weißt du das alles?“ Und zum dritten Male, in den letzten 10 Minuten, wurde der Schwarzhaarige rot im Gesicht. „Das hab ich gelesen...“, murmelte er. „So, so... Gelesen. Wie dem auch sei. Du hast genug Zeit geschindet. Du machst jetzt die Augen zu und schläfst.“ Sanft strich er noch einmal über die Haare des Jüngeren und lächelte knapp. „Ist ja gut...“, drang es brummig an das Ohr des Anderen. //Der weicht mir aus...// Die Decke wurde bis zum Kinn gezogen und Kaiba hauchte seinem kleinen Bruder einen Kuss auf die Stirn. „Schlaf gut, Mokuba.“ Er schaltete das Licht aus, stand von dem Bett auf und ging in Richtung Tür. „Du auch, Seto.“ Leise zog er die Holztür hinter sich ins Schloss und lehnte sich kurz gegen sie. Atmete tief durch und stieß sich dann von ihr ab. Zielsicher steuerte er auf sein Zimmer zu. Er würde jetzt auch schlafen gehen. Oder sich zumindest schon mal hinlegen. Mokuba hatte gerade ‚Ideen’ geweckt, die mussten erst einmal gründlich überdacht werden. Nun stand er schon seit 5 Minuten reglos vor dem Spiegel, in seinem Badezimmer und schaute sich in die Augen. Nass klebten ihm, die braunen Haare in der Stirn. Er hatte sie nach dem duschen nicht getrocknet. Genauso wenig, wie er seinen Körper abgetrocknet hatte oder sich angezogen. Das Handtuch hing ihm locker auf der Hüfte. Seine Hände stützten seinen Oberkörper auf der Keramik ab. „Die Welt um sich herum vergessen...“, flüsterte er und berührte dabei nachdenklich seine Lippen, mit den Fingerspitzen der linken Hand. Flüchtig befeuchtete er sie und ließ die Hand wieder sinken. Er erinnerte sich daran, dass der Blonde ihn auch gestreichelt hatte. Er schaute kurz an sich runter und versuchte sich das ganze wieder ins Gedächtnis zu rufen. Kaiba atmete hörbar aus. „Das ist doch alles Schwachsinn.“, murmelte er und wandte sich vom Spiegel ab, nachdem er noch einmal, eher unbewusst, seine Lippen mit seiner Zunge befeuchtete. Nur mit Boxershorts bekleidet, legte er sich in sein Bett, zog die Decke bis zur Hüfte und stierte an die Zimmerdecke über sich. Beide Arme waren weit von seinem Körper gestreckt. Seine Gedanken drehten sich um eine Person. Warum musste sein kleiner Bruder auch mit so einer Gefühlsduselei anfangen? „Verdammt, Wheeler! Verschwinde aus meinem Kopf“, schalte er sich selbst. Raufte sich die Haare und drückte sich ein Kissen in das Gesicht! Joey hatte sich gerade bettfertig gemacht und trödelte zu seinem Schlafplatz. Das still und leise, aber bestimmend, seinen Namen rief und ihn lockte. „Hatschi...“ Der Blonde rieb sich die Nase. „Da denkt wohl jemand an mich...“, und ließ sich müde in die Matratze sinken. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Finito! Nicht hauen... *in Deckung geht* >.< ... o.< ... o.o Ganz so pralle find ich das Kapitel jez nicht. Aber irgendwie muss man Seto-Schatzi-Mausi ja zum nachdenken bekommen! Ich weiß noch nicht, ob ich die beiden im nächsten Kap zur Sache kommen lasse *denk* oder, ob ich die beiden noch ein Weilchen quäle... (???) Eigentlich is meine sadistische Ader, eher für quälen... Was meint ihr? ^^ Ich hab zwar schon angefangen zu schreiben, aber im Moment is der Verlauf noch ziemlich holprig... Und nicht sonderlich ausgefeilt... <.< Hinterlasst mir ein paar Kommis. Mal schaun, zu was ich mich verleiten lasse... XD LG, inulin Kapitel 7: Spielemesse ---------------------- Guten Morgen, Mahlzeit oder Guten Abend! ^^ Wie schön dass ihr mich noch nicht aufgegeben habt... Ich hab mit diesem Kapitel echt mal lange gebraucht, meiner Meinung nach... Ich hab mir förmlich einen abgebrochen. *gg* Aber bevor ich euch nen paar schlecht hintereinander geschriebene Sätze präsentiere, hab ich lieber nen bisschen länger daran gesessen...XD Ich weiß nicht, ob mir das mit dem 'quälen' wie ich es vorher eigentlich vorhatte gelungen ist... <.< Aber auf jeden Fall hat Joey zwischendurch ein kleines Problem. Wie es dazu kommt, wer daran Schuld trägt und wie er es wieder los wird oder ob er es überhaupt los wird, könnt ihr erfahren wenn ihr das Kapitel lest... *gg* Nicht das ihr hier wieder umdreht. >_< Dann bin ich jez auch mal wieder ruhig und warte am Schluss des Kappis auf euch... ^^ Viel Spaß! Spielemesse Joey saß in der Küche und nippte an einem Cappuccino. Vor ihm lag die heutige Tageszeitung, in der er gelangweilt blätterte. Da stand auch nie was Interessantes drin. Konnte nicht irgendwer mal wieder ein DuelMonsters-Turnier veranstalten? Er klappte den Haufen, bedruckter Papiere, zusammen und legte ihn beiseite. Mit einigen Zügen leerte er seine Tasse und ging ins Wohnzimmer. Er angelte nach der Fernbedienung zum Fernseher und schaltete einen Musiksender ein. Glücklicherweise lief sogar mal etwas Gescheites. Er drehte die Lautstärke ein wenig auf. Gerade so, dass sich die Nachbarn nicht beschwerten und ging zurück in sein Zimmer. Er schnappte nach einer Haarbürste, benutzte sie kurz auf die Art, für die sie vorgesehen war, hielt sie dann jedoch als Mikrophonersatz an seinen Mund, als ein neues Lied im TV anlief. In Boxershorts und offenem Hemd, schlitterte er auf Socken durch den Türrahmen seines Zimmers, hinaus in den Flur und weiter ins Wohnzimmer. Euphorisch sprang er auf das Sofa gegenüber der Flimmerkiste, wobei er in seinen ‚Tanzbewegungen’, die aus hin- und herwackeln bestand, vollkommen aufging und sang den Text so gut es ging mit. Anscheinend hatte das bisschen Koffein, am frühen Morgen, seine Wirkung nicht verfehlt. Völlig in seine Choreographie vertieft, bemerkte er nicht den heimlich Beobachter, der in der Tür stand. Mit einem eleganten Sprung beendete er seine Performance und rutschte auf den Knien, auf dem Boden rum. Geradewegs in Richtung Tür. Direkt vor ihr und somit dem Beobachter, kam er zum Stehen. Das Lied, im Hintergrund, verstummte und ein neues startete. Atemlos ließ er das Haarbürstenmikrophon sinken und atmete tief durch. Er hob seine Lider und entdeckte eine Person die unmittelbar vor ihm stand und auf ihn runter schaute. Er blickte nach oben und sah in eine Kamera, die auf ihn gerichtet war. Entsetzt weiteten sich die braunen Augen und starrten sein Gegenüber an. „Duke!“, presste er zwischen zwei Atemzügen hervor. „Was... äh... macht du denn hier? Wie kommst du hier rein?“ Der Schwarzhaarige stand in der Tür gelehnt und lachte sich einen ab. In der ganzen Zeit, die er schon da stand, hatte er fünf bis acht Bilder von dem Blonden geschossen, die er Zuhause gleich auf den Computer ziehen, ausdrucken und als Flyer in der ganzen Stadt verteilen würde. Es dauerte ganze zehn Minuten bis sich Duke einiger Maßen beruhigt hatte. Joey hatte sich in der Zwischenzeit angezogen und saß seinem Gast gegenüber, in einem Sessel. Dessen Gesicht hatte eine kräftige rote Farbe, vom vielen Lachen bekommen. Die Lungen zogen sich noch immer zusammen und versuchten vehement mehr Sauerstoff aufzunehmen. Sowie sein Bauch bei jedem Atemzug höllisch schmerzte. So gelacht hatte er schon lange nicht mehr. Kurz trafen sich ihre Blicke und wieder brach der Schwarzhaarige in schallendes Gelächter aus. Es vergingen weitere zehn Minuten, in denen er verzweifelt versuchte nicht zu ersticken. Der Blonde saß stillschweigend da und ertrug den Spott, der eindeutig seiner Person galt. „Woah...“, schwer stieß der Ältere den Atem aus und griff nach dem Glas Wasser, das Joey ihm vor ungefähr 15 Minuten bereitgestellt hatte. In der Küche hatte er seinen Vater angetroffen, der von der Arbeit gekommen war. Somit hatte sich die Frage, wie sein Kumpel in die Wohnung gekommen war, auch geklärt. Grüne Augen richteten sich auf den Blonden. Noch immer schimmerten einzelne Lachtränen in ihren Augenwinkeln. „An meinem Geburtstag möchte ich eine ähnliche Performance von dir sehen, Alter! Oder ich erpresse dich mit den Fotos...“, er grinste und winkte mit seinem Handy. Joey brummte und ließ den Kopf hängen. Na toll! Das konnte ja spaßig werden. Duke war so einer, der hielt einem das ewig vor und würde einen auch noch in zehn Jahren daran erinnern. Der Blondschopf lehnte sich zurück und schaute den Anderen an. „Und was ist der eigentliche Grund warum du schon wieder hier bist? Bestimmt nicht, nur um meinem Auftritt beizuwohnen.“ Der Angesprochene schmunzelte kurz. „Nein! Das war eigentlich nicht geplant gewesen... Aber dennoch lohnenswert! Ursprünglich wollte ich eigentlich wirklich was anderes. Ich wollte wissen, ob du schon was vorhast. Und, ob du eventuell Lust hast mich auf die Spielemesse zu begleiten?“ Joey zwinkerte einige Male. „Du meinst diese riesige Veranstaltung da, wo ihr Erfinder, Geschäftsmänner und sonstige Wichtigtuer, rumlaufen und ihre Spiele anpreisen, verkaufen und kaufen?“ „Und die du kostenlos alle testen kannst! Genau die mein ich. Und? Hast du Bock?“ „Da fragst du noch? Wann willst du los?“ „Ich dachte so um 14 Uhr, oder so! Eröffnet wird zwar schon um Elf, aber da kann ich noch nicht! Habe noch einen wichtigen Termin, den ich um keinen Preis verschieben will.“, erklärte der Schwarzhaarige. Der Jüngere schaute auf die Digitalanzeige, unter seinem Fernseher. „Ich will ja nicht drängeln, aber... in einer viertel Stunde haben wir elf Uhr.“ „Ich weiß. Der Termin ist hier auch ganz in der Nähe... Aber ich glaube ich mache mich trotzdem schon mal auf den Weg.“ Der Ältere erhob sich und strich sich kurz über die Haare. „Also dann. Ich hole dich um 14 Uhr ab, klar?“ „Aye, Sir!“ Joey salutierte und begleitete den Anderen noch zur Tür. „Ich bin dann fertig!“ „Okay. Bis später, Kumpel!“ Mit einer knappen Handbewegung wurde sich verabschiedet und der Blonde schloss die Tür. „Was wollte dein Freund denn von dir, Joey?“, fragte sein Vater. Welcher im Türrahmen zur Küche stand und eine Tasse Kaffee in der Hand hielt. „Er hat mich eingeladen, mit ihm die Spielemesse, in der Stadt zu besuchen.“, erklärte er seinem alten Herrn. „Ach so. Und gehst du mit ihm dahin?“ „Aber so was von! Abertausende von neuen Spielen, die man kostenlos zocken kann! Die Chance lass ich mir doch nicht durch die Lappen gehen... Aber erst ist Duke noch zu einem Termin.“ Der Blondschopf grinste bis über beide Ohren und machte sich auf den Weg in sein Zimmer. Um 14 Uhr klingelte Duke an der Haustür zu den Wheelers. Es dauerte nicht lange und man konnte Schritte dahinter hören. Kurz darauf wurde die Tür auch schon geöffnet. „Hey!“ Joey stand bereits, fertig angezogen, vor ihm und lächelte ihn an. „Ich bin schon total hibbelig.“ Er griff noch schnell nach seinem Haustürschlüssel, verabschiedete sich von seinem Vater und machte sich mit dem Anderen auf den Weg. Dukes Auto stand, mit laufendem Motor, vor dem Haus. Ohne Umschweife stiegen sie ein und fuhren los. „Hast du es irgendwie eilig?“, wollte der Blonde wissen, während er sich anschnallte. „Ein bisschen... Ich muss schließlich wissen, was die Konkurrenz macht und es kommt schon mal vor, dass die Ersten schon bald wieder gehen. Hat bei meinem Termin etwas gedauert, deswegen...“ „Aha. Und wo hattest du deinen Termin, wenn ich fragen darf?“ „Du darfst.“, antwortete Duke und grinste. „Ich war im ‚Yume’!“ „Ach was?“ Auch Joey grinste nun über das ganze Gesicht. „Ist super da, ne?“, und schon hatte eine rege Diskussion gestartet. Die Fahrt über unterhielten sich die beiden jungen Männer angeregt über den neu eröffneten Massagesalon. Der Schwarzhaarige schwärmte von den attraktiven Frauen, die dort arbeiteten und der Blonde erinnerte sich seufzend an die wohltuenden, geschickten und zarten Hände auf seinem Rücken. Im Prinzip sprachen sie aneinander vorbei. Bis Joey urplötzlich in seinem Redeschwall stoppte und mit offenem Mund geradeaus stierte. Er erinnerte sich an das, was er und Kaiba gemacht hatten... „Ist irgendwas, Joey?“, fragte Duke und schaute ihn kurz an. Es war ihm nicht entgangen, dass sein Beifahrer so plötzlich still war. Kam ja auch recht selten vor. „Nein, nein! Alles in bester Ordnung!“, wehrte er ab. Eine der schwarzen Augenbrauen hob sich skeptisch. „Hmm. Okaa~y...“, kam die gedehnte Antwort des Grünäugigen. Schweigen legte sich über die beiden Jugendlichen. Der Blondschopf schloss seine Augen und lehnte seine Stirn gegen das kühle Glas der Fensterscheibe. Dieser Tag hatte für Seto Kaiba den gleichen Anfang, wie der gestrige sein Ende gefunden hatte. Sein erster Gedanke galt einem bestimmten blonden Jungen, mit braunen Augen, der zufällig auch in seine Klasse ging. Nachdem Mokuba ihn gestern so... dezent auf seine ‚Neigung’ angesprochen hatte, hatte er noch stundenlang wach gelegen. Eigentlich war es unwichtig noch weiter darüber nachzudenken. Allein die Tatsache, dass er sich zwei Mal mit einem männlichen Wesen geküsst hatte und dieses nicht von sich gestoßen, sagte bereits vieles aus. Aber stand er deshalb auf Männer? Eigentlich nicht. Im Prinzip war es nur Joey Wheeler, den er so weit vordringen lassen würde. Aber würde dieses... dieses L-Wort darauf zutreffen? Heute Morgen hatte er nahtlos an diesen Gedanken angeknüpft. Unfreiwillig natürlich. Doch wie sollte er dieser Person seine... Zuneigung ausdrücken. Er war ja dazu bekannt, nicht unbedingt der Fähigste auf diesem Gebiet zu sein. Aber zugeben würde er das nicht. Doch bevor er weiter denken konnte, musste er erst mal richtig wach werden. Und das schrie geradezu nach einem starken Kaffee... Müde, trödelte er barfuß den Flur entlang, die Treppe runter und schnurstracks in die Küche. Mit Kaffeemaschinen kannte er sich mittlerweile perfekt aus. Es bedurfte nur wenige Handgriffe und sie erklang in den typischen Geräuschen und erfüllte den Raum mit einem angenehmen Geruch. Mit langsamen Schritten ging er zu der Arbeitsplatte, die in der Mitte der Küche stand, zog einen Hocker darunter weg und setzte sich darauf. Mit den Ellbogen stützte er sich ab und bettete sein Kinn in die rechte Handfläche. Sein Blick schweifte in die Ferne und starrte Löcher in die Luft. Schritte rissen ihn aus seiner Trance und ließen ihn zur Tür schauen. Mokuba stand in einem quietsch-gelben Pyjama mit Ameisendruck im Türrahmen und rieb sich verschlafen die Augen. Bei dem Blick auf diesen Schlafanzug schüttelte sich Kaiba innerlich. Was ein abartiges Teil, aber der Kleine wollte ihn unbedingt haben. Er sähe cool aus, hatte er behauptet. Wie kann man darin nur ruhig schlafen? Auch wenn das nur ein Stück Stoff mit einem Muster war... Die rosa Hasenpuschen machten das, sich bietende Bild perfekt. Oder auch nicht. „Was machst du denn schon hier, Mokuba? Wir haben doch erst...“ Er schaute auf die Küchenuhr über der Tür, in der der Kleine noch immer stand, und erschrak. „Elf Uhr...“, murmelte der Brünette dann leise. „Die Frage sollte ich lieber dir Stellen, Seto. Du bist doch sonst immer schon so früh auf...“ Er brach ab und ließ einem gedehnten Gähnen freien Lauf. Gemütlich kratzte er sich am Bauch und schmatzte leise, bevor er sich zu seinem großen Bruder setzte. Er verschränkte die Arme auf der Arbeitsfläche und legte seinen Kopf darauf ab. Wieder bahnte sich ein herzhaftes Gähnen seinen Weg und der Schwarzhaarige schloss seine Augen. „Warum sitzt du jetzt noch in Shorts hier?“ //Jetzt tu mal nicht so unschuldig, kleiner Bruder... Da bist du dran Schuld. Was musstest du auch diese Frage stellen?// Kaiba fuhr sich kurz durch die braunen Haare. „Bin erst sehr spät eingeschlafen.“ Die Kaffeemaschine gab letzte Geräusche von sich und er erhob sich, um sich eine Tasse einzugießen? „Möchtest du auch eine Tasse?“, fragte er, ohne sich umzudrehen, an den Kleineren gewandt. „Oder lieber was anderes?“ Mokuba brummte irgendwas unverständliches, kratzte sich am Kopf und murmelte dann: „Ich nehme auch einen. Aber mit ganz viel Zucker und Milch.“ Angewidert verzog der Größere, der beiden Kaibas, das Gesicht, füllte eine weitere Tasse mit dem schwarzen Heißgetränk und ‚verfeinerte’ das Ganze mit einem ordentlichen Schuss Milch und mindestens sechs Würfeln Zucker. //Was eine Plürre...//, dachte Seto und stellte die Tasse vor Mokubas Nase. „Danke.“, murmelte dieser, nahm die Tasse in beide Hände, pustete einige Male den aufsteigenden Dampf weg und nahm dann einen zögernden Schluck. Nur um festzustellen das es doch noch zu heiß zum trinken war. Ein langes Schweigen legte sich auf die beiden nieder. Die nur durch das Schlürfen des Kaffees manchmal unterbrochen wurde. Beide hingen ihren Gedanken nach. Wobei... eigentlich eher nur Seto. Mokuba war mental schon wieder eingeschlafen. Vieles in den vergangen Tagen hatte eigentlich dafür gesprochen, dass auch Wheeler sich zu dem Brünetten hingezogen fühlen musste. //Warum sonst diese seltsamen Blicke oder Sprüche?//, fragte er sich selbst und nippte an seinem Kaffee. //Ob er sich noch mal meldet?// Er schloss die Augen und seufzte, stand auf, griff nach seiner Tasse und brummte: „Ich bin auf meinem Zimmer, wenn was ist.“ Mokuba schreckte aus seiner Trance und schüttelte wild die schwarze Mähne. „Was? Wie?...“ Er blickte zu seinem großen Bruder. „Ach so. Ja, okay.“ Damit wandte sich Kaiba zum Gehen. „Ach, Seto?“ „Hmm?“ Mit halb geschlossenen Augen blickte er über seine Schulter, direkt in die blauen Augen des Anderen. „Was machen wir heute?“ Der Kaffee hatte anscheinend schon Wirkung gezeigt, denn der Kleine wirkte schon um einiges wacher. „Weiß nicht. Denk dir was aus.“ Somit verschwand er durch die Tür, hoch in sein Zimmer. „Auf eigene Gefahr, großer Bruder...“ Joey kam aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Am liebsten wäre er an jedem Stand stehen geblieben und hätte eine Runde gespielt. Okay... häufig tat er das auch... Duke hatte sich einige Stände angesehen und manchen Vorträgen sein Ohr geliehen. Er wusste, dass sein blonder Begleiter wohl kaum die ganze Zeit bei ihm bleiben würde. Sogar die Kaiba Corporation war vertreten. Jedoch war der Chef nicht persönlich anwesend. Der hatte wohl besseres zu tun. Stattdessen entdeckte er ein anderes bekanntes Gesicht. Roland, einer von Kaiba ‚Untertanen’ stand dort, mit einer nicht minder gelangweilten Miene, wie sie sein Boss gemacht hätte, und behielt weitere drei Mitarbeiter im Auge. Der Blonde trat auf ihn zu. „Na, Roland? Hat Ihr Chef besseres zu tun, als selbst hier zu stehen?“ Der große Mann drehte sich um und sah den Anderen, mit einem breiten Grinsen, auf sich zukommen. Einen Moment überlegte er, doch dann kam die Erkenntnis um welche Person es sich handelte und er grüßte den jungen Mann. „Guten Tag Mr. Wheeler. Master Kaiba ist zu Hause. Master Mokuba ließ ihn nicht aus der Villa.“ Ein knappes Grinsen zog an Rolands Mundwinkeln, als er seine Sonnenbrille zu Recht schob. „Ach ja. Kaiba hat ja Urlaub... Hab ich doch glatt für einen klitzekleinen Moment verdrängt.“ Joey lachte und kratzte sich am Hinterkopf. „Sagen Sie mal, Roland. Was preisen Sie denn hier an?“, wollte er wissen, während er seinen Hals reckte und um den Anderen vorbei lugte. Dort standen die Kapseln, in denen er bereits einmal steckte. Diese, die einen in eine virtuelle Welt brachten. Er musste immer an diese Holodecks, auf den vielen Star Trek-Raumschiffen denken, wenn er diese Teile sah. „Master Kaiba hat neue Welten entwickelt und optimiert, die wir hier vorstellen sollen. So können Sie nun das BattleCity-Turnier von damals noch mal durchspielen oder sie können auch...“ „Ach lassen Sie mal, Roland.“, unterbrach ihn Joey und grinste übers ganze Gesicht. „Ich probier es einfach aus. Damit ging er darauf zu und ergriff den Deckel einer Kapsel. Als er bequem saß, gab ihm der Ältere einen Helm und noch kurz weitere, neue Konstruktionen bekannt und erklärte ihm die ersten Schritte, die er zu tätigen hatte. Als er geendet hatte, griff er nach dem verspiegelten Deckel und verschloss die Kapsel. Der Blonde hatte es sich auf dem hellen Leder, der Sitze bequem gemacht und wartete darauf, dass das Menü startete, von dem Roland erzählt hatte. Blaues Licht erstrahlte um ihn herum und gleich darauf verbanden sich viele einzelne Punkte zu einem Bild. Worte bildeten sich und stellten das Menü dar. //Hmm. Dann wollen wir doch mal schauen...//, dachte Joey heiter, während er sich konzentriert auf die Unterlippe biss und sich interessiert, in dem virtuellen Raum umsah. Es war wirklich einiges enthalten. Das BattleCity-Turnier, diverse andere DuelMonsters-Veranstaltungen und sogar KaibaLand... Der junge Mann grinste, als er die vielen Alternativen sah... Sogar Schwierigkeitsgrade waren vorhanden. Kaiba hatte echt an alles gedacht... Jedoch verstarb das glückselige Grinsen von seinen Lippen, als er den nächsten Punkt entdeckte. Ein Titel stach ihm äußerst penetrant, ins Auge. Das war ja wohl... Das würde er nicht auf sich sitzen lassen... Der konnte was erleben! -HUNDESCHULE- Das stand da tatsächlich!! Das war doch jetzt nicht sein ernst, oder? Ungläubig und extrem ungehalten starrte er darauf und wählte es sogar an. //Grr... Wenn es das ist, was ich denke das es ist, dann wird der Gute Bekanntschaft mit meiner Rechten machen. Das schwör ich!!// Ein kleines Feld blinkte auf und zog seine Aufmerksamkeit in die Mitte des Raumes. Bitte nennen Sie Ihren Namen Wieso musste er seinen Namen sagen? Bekam der Charakter immer einen individuellen Namen? War ja interessant... Doch Namen wie 'Meister', 'Herrscher', 'Mr. Hot', 'Adonis' wurden nicht anerkannt. Jedes Mal erklang so ein Error-Geräusch in seinen Ohren und die Stimme hatte immer was von 'ungültig' gesagt... Er hatte es sogar mit 'Köter', 'Flohschleuder', oder wie Kaiba letztens noch so nett sagte... 'Hündchen'... Doch nichts passierte. Seine Geduld neigte sich dem Ende. Doch eine Variante hatte er noch nicht versucht. „Joey Wheeler.“, folgte er und wartete, mehr oder minder, geduldig darauf was passieren würde. Ein weißer Drache mit eiskaltem Blick erschien und zerstörte einen anderen Drachen. Wieder knurrte Joey. //Das war doch Absicht, dass dieser Albino-Drache mein Rotauge pulverisiert hat. Na warte, Kaiba! Meine Faust in deine... Huh?// Er brach seine Gedankengänge ab, als sich der Bildschirm vor ihm veränderte. Zugriff gewährt , trällerte die Computerstimme und der Sanduhrersatz, eines Drachen verschwand. „Zugriff gewährt? Was soll das denn heißen? Hab ich ein Passwort geknackt, ohne es zu wissen? Ist das sonst unzugänglich? Seltsam...“, murmelte er, als sein Umfeld an Form und Gestalt annahm. Er stand in einem hellen, großen Raum. Große Fenster erleuchteten ihn. Die Sonne schien durch das saubere Glas und warf diagonale Linien in den Raum. Joey schaute sich um. Rechts, an der Wand, erstreckte sich eine riesige Regalwand, gefüllt mit Büchern. Andächtig strich er über einzelne Bücherrücken und besah sich die Titel. Akademikerwissen... konnte er nichts mit anfangen. Doch was war das...? „Wie züchte ich grüne Kaninchen mit Flügeln, auf dem Rücken eines Silberrücken-Gorillas mit chronischer Bronchitis?“ Einen Moment war er nicht fähig sich zu bewegen. Vergaß sogar für kurze Zeit zu atmen. . . . Das... war eine gute Frage. Er wandte sich um und erblickte etwas anderes. Zu seiner Linken, in der Mitte des Raumes, gab es eine geräumige Sitzecke. Teuer aussehende Polstermöbel umkreisten halb einen hölzernen Couchtisch. Er ging darauf zu und strich über das Leder des Sofas. //Ist das echtes Leder...?// Seine Aufmerksamkeit glitt zu dem Tisch. Auf ihm stand eine elegante Vase mit Blumen, die Joey nicht kannte. Fasziniert griff er nach einer von ihnen und zog sie aus dem gläsernen Behältnis. Mit der rechten Hand zupfte er leicht an den Blütenblättern, riss eines ab und rieb es zwischen seinen Fingerspritzen. Er hielt es sich an die Nase und roch daran. „Hmm... Fühlt sich an wie echt und riecht auch so...“, murmelte er und sog den Duft noch einmal stärker ein. Erstaunt sah er sich weiter um. Mit der Blume in der Hand, drehte er sich und erblickte einen Kamin. Vor diesem lag ein großer, weicher Teppich, der dazu einlud sich quer vor das knisternde Feuer zu legen. „Eins muss man dir lassen, Seto Kaiba. Auch wenn du nicht weißt, wie man grüne Kaninchen züchtet... Du verstehst was davon, was du machst... Obwohl deine Vorstellungen, einer Hundeschule schon etwas... anders ist.“ „Danke.“, ertönte eine bekannte Stimme hinter ihm. Erschrocken drehte sich Joey um und erblickte den Mann, der hierfür verantwortlich war. „Aber der Begriff einer Hundeschule ist reine Definitionssache...“ Ein Grinsen zog an den Mundwinkeln des Firmenchefs. „Und an der Sache mit den grünen Hoppeldingern, arbeite ich noch.“ Mit langsamen, aber sicheren Schritten näherte er sich dem Blonden. „Wa...? Bist... bist du... echt, oder nur ein Hologramm?“, fragte er und wich einen Schritt zurück. „Ich bin Teil dieses Programms, wenn du das meinst. Aber ich fühle mich genauso echt an, wie die Blume, die du in deinen Pfoten massakrierst.“, erklärte der Brünette kühl. „Was?“, war nur die verwirrte Antwort des Jüngeren. „Die Blume.“ Mit dem Finger deutete er auf die Hände des Blonden und somit auf die Blume darin. Joey folgte mit seinen Blicken dem Fingerzeig des Anderen und besah sich die lädierte Grünpflanze. Er legte sie zurück auf den Tisch und sah sich wieder in dem Raum um, bis sein Blick letztendlich wieder auf den Brünetten fiel. „Wie lange hast du für all das hier benötigt? Das war doch bestimmt eine Wahnsinnsarbeit. Die wahrscheinlich sehr viel Zeit beansprucht hat...“, wollte der Jüngere wissen und sah in die blauen Augen seines Gegenüber. Dieser bewegte sich geschmeidig auf den Anderen zu und blieb ca. 1 Meter vor ihm stehen. „Lange...“, war die knappe Antwort. Der Blonde blinzelte einige Male und schaute zu ihm auf. „Und was sollte das heißen von wegen: Zugriff gewährt? Sollte das ein geheimer Ort bleiben?“ „Ich glaube ja, du weißt, was es zu bedeuten hatte.“ Joey legte den Kopf schief, verschränkte locker seine Arme vor der Brust und betrachtete sich den Anderen. „Ich fühle mich ja geehrt, dass du mir demnach ein eigenes... öh... was ist das eigentlich? Level? Kapitel? Eine eigene Welt? ... widmest, aber bin ich denn auch der Einzige der sich das angucken kann?“ „Nein. Außer dir hat noch eine Person Zutritt zu diesem Weltenprogramm.“ „Und die wäre? „Mein reales Ich natürlich.“, erklärte Kaiba. „Und es hat einen Grund, warum es nur für zwei Personen zugänglich ist...“ „Und der wäre?“ Dieser holographische Kaiba ließ sich ja echt alles einzeln aus der Nase ziehen. Fast so wie das Original... „Dieser hier...“ Damit überwand der Brünette auch den letzten Meter zwischen ihnen, legte seine rechte Hand in den Nacken des Blonden und zog ihn in einen leidenschaftlichen Kuss. Joey war vollkommen überrascht und viel zu perplex, um zu reagieren. Mit weit aufgerissenen Augen stand er da und starrte auf die geschlossenen Lider des Anderen. Der linke Arm des virtuellen Firmenchefs legte sich um die Hüfte des Blonden und zog ihn noch näher an den anderen Körper. Die fremden Lippen, auf seinen eigenen, bewegten sich sinnlich und fühlten sich an wie Echte. Unglaublich weich und verführerisch. Eine feuchte Zunge strich über seine Lippen und kostete den Geschmack Realer. Konnte ein Hologramm überhaupt etwas schmecken? Ein Normales wahrscheinlich nicht. Eines von dem reichen Jungunternehmer bestimmt schon... Unwillkürlich öffnete Joey seine Lippen einen Spalt breit und gab der fremden Zunge eine Möglichkeit zwischen ihnen hindurch zu gleiten und in seine Mundhöhle zu gelangen. Langsam und voller Genuss, so schien es, kostete sie das fremde Territorium. Noch immer mit offenen Augen beobachtete der Blonde den falschen Firmenchef. Konnte das denn die Möglichkeit sein? Diese Kopie schmeckte sogar wie das Original... //Das gibt es doch nicht...// Langsam, aber sicher, war er nicht mehr in der Lage die Lider geöffnet zu lassen. Mit geschlossenen Augen konnte man viel mehr genießen und träumen. Er senkte die Lider. Man könnte ja trotzdem mitmachen. Auch wenn es nichts Reales war. Er erwiderte die Lippenbewegungen und forderte die gegnerische Zunge zu einem kleinen Duell heraus. Der Blondschopf legte seine Arme um den schlanken Körper, des Anderen und strich über die Wirbelsäule hinauf, wo er zwischen den Schulterblättern verharrte. Vorwitzig schlängelte sich Joeys Zunge an der anderen vorbei und erforschte nun ihrerseits die fremde, virtuelle Mundhöhle. //Wow!//, dachte er nur. //Wenn man es nicht wüsste, würde es einem nicht auffallen.// Filigrane Finger verflochten sich mit dem strubbeligen blonden Haaren und kraulten sachte den Nacken, der unter ihnen versteckt war. Joey seufzte wohlig auf, als er die Finger über seine Haut streifen spürte. Es kribbelte, wo sie sich berührten. Er fing nach Kaibas Unterlippe, zog sanft mit seinen Zähnen daran und spürte den heißen Atem auf seinem Gesicht. Gleich würde sich sein Verstand vollends verabschieden... Die linke Hand des virtuellen Brünetten wanderte tiefer und griff sicher an den Hintern (ich mag das Wort ‚Po’ nicht... Das hört sich so soft an. Und da unsere beiden Helden echte ‚Kerle’ *gg* sind... ^.~) des Blonden. Dieser keuchte kurz darauf und entließ die fremde Lippe zurück in die Freiheit. Der blonde Schopf wurde an die starke Schulter des Größeren gelehnt. Zart gebräunte Haut blitzte herausfordernd aus dem Shirt des Jüngeren und lud geradezu dazu ein, sie zu berühren. Setos Lippen senkten sich auf das weiche Stück Haut und hauchten leichte Küsse darauf. Sanft knabberte er an dem zarten Fleisch unter dem Ohr, bevor er verspielt mit den Zähnen an dem Ohrläppchen zog oder daran saugte. „Du bist... doch nie... im Leben ein... Holo... gramm.“, keuchte Joey zwischen einzelnen Atemzügen. „Du...“ Den Rest des Satzes verschluckte er, als sich eine der virtuellen Hände ihren Weg in seine Jeans und unter die Shorts bahnte und einen Moment auf seiner nackten Haut verharrte. //Was mach ich hier eigentlich?//, fragte sich Joey. //Ich lasse mich von Kaiba verführen... Von einem Programm von ihm!// Auch die andere Hand fand ihren Weg zum Hinterteil des Kleineren. Behutsam führte Kaiba den Anderen rückwärts. Darauf bedacht nicht irgendwo anzustoßen. Sie bewegten sich auf den Kamin zu. Sanft wurde der Blonde zu Boden gedrückt. Mit seinen Händen ertastete er den weichen Teppich unter sich. Seine Finger vergruben sich in dem fransigen Untergrund und suchten darin Halt. Kaibas Zunge wanderte während dessen über den Hals Joeys. Er hatte die Augen genießend geschlossen, als ihn der andere Körper sachte zurückdrängte, doch nun waren sie halb geöffnet und blickten in die blauen Iriden über sich. //Ich muss wahnsinnig sein. Oder pervers...//, dachte er noch, als Setos Stimme ihn aus seinen Gedanken riss. Ein letztes Mal knabberte er noch an dem Ohrläppchen des Blonden und hauchte dann: „Lass mich dir zeigen, warum mein Schöpfer so lange an diesem Programm gearbeitet hat...“ „...ey! Joey! Hey, Kumpel. Wir sind da. Jetzt wach schon auf.“ Genervt rüttelte Duke an der Schulter des Blondschopfs. War dieser doch tatsächlich auf der Fahrt eingeschlafen. Und das quasi mitten im Gespräch. Andere Leute würden das als unhöflich betrachten... Träge hob Joey seine Lider und rieb sich kurz mit dem Handrücken über die Augen. „Uh... bin ich eingeschlafen?“ Leicht verschlafen blickte er zu seinem ‚Wecker’. „Ja!“, bekam er als Antwort. „Das ist ein seltenes Talent von dir, was?“ „Häh?“ „Von jetzt auf gleich wegratzen.“ Verlegen wurde sich der blonde Hinterkopf gekratzt und gekünstelt gelacht. „Ähähähähä... Da könntest du Recht haben. Irgendwas muss ich ja perfekt beherrschen...“ Duke besah sich seinen Beifahrer aufmerksam, grinste dann und zwinkerte ihm zu. „Und angenehme Träume scheinst du auch gehabt zu haben.“ „Was...? Woher...?“, stotterte Joey und schaute aus großen braunen Augen zu seinem Kumpel. „War nicht schwer zu erraten, bei der Beule in deiner Hose.“ Durch diesen nüchternen Ton, in der Stimme des Schwarzhaarigen verstand er nicht sofort. Als Duke dann mit seiner Hand in seinen Schoß deutete und er diesem Fingerzeig mit den Augen folgte, kam die Erkenntnis. Alle Farbe wich aus dem schönen Gesicht und er vergaß für einen Moment alle lebenswichtigen Körperfunktionen, wie Atmung und Herzschlag. „Wie sah die Braut denn aus, die dich in deinen Träumen SO anheizt?“, wollte der Spieleerfinder belustigt wissen. Schleichend kam die Erinnerung zu Joey zurück von was, oder wem er da geträumt hatte. Er wusste nicht, ob ihm diese Situation nun peinlich sein und er rot werden, oder ob er geschockt sein sollte, was er ja eigentlich auch war... und noch bleicher werden sollte. Am helllichten Tag, in einem fremden Auto, schlief er ein und träumte so etwas. Von IHM. „Na?“, drang Dukes Stimme dumpf an sein Ohr. „Brünett, blaue Augen, schlank, gut aussehend,...“, rasselte er, noch nicht wieder ganz anwesend, monoton runter. „Hmm... Ich dachte immer du stehst au Frauen, wie Mai...? Naja. Auf jeden Fall, solltest du was dagegen tun.“ Kurz trafen sich ihre Blicke. „Aber nicht in meinem Auto!“, fügte er dann noch nachdrücklich hinzu. Daraufhin grinste der Blonde breit und flötete: „Sieh zu und lerne, junger Padawan.“ Der Schwarzhaarige blinzelte etwas verwirrt und beobachtete den Anderen, wie dieser die Augen schloss und anscheinend an irgendetwas dachte oder sich vorstellte. Es dauerte nicht lange und die braunen Iriden blitzten ihn triumphierend, unter den Lidern hervor, an. „Können wir dann?“, fragte Joey gelassen. „Was?“ Überrascht schaute Duke in den Schoß des Jüngeren und staunte nicht schlecht. „Wie... wie hast du das denn gemacht?“ Es war nichts mehr zu sehen. Nicht mal etwas, was auf eine, eventuell da gewesene, Erektion hätte hinweisen können. „Ganz einfach...“ Lehrend hob er den Zeigefinger und sah fest in die grünen Augen des Anderen. „Tristan, in einem roten Tanga, ist der beste Lust- und Liebestöter überhaupt.“ Ein kurzes Schweigen legte sich über die beiden Jugendlichen, bevor sie in lautes Gelächter verfielen. In der Halle angekommen, war vieles wirklich so, wie Joey es zuvor geträumt hatte. Es waren tatsächlich viele verschiedene Stände da, an denen Duke stehen blieb und sich etwas erklären ließ, während der andere junge Mann einiges ausprobierte. Sogar die Kaiba Corp. war, wie erwartet, anwesend. Kurz blieb Joey stehen und starrte mit weit aufgerissenen Augen auf die Kapseln, die hinter den Angestellten der KC aufgestellt waren. Hektisch griff er nach der Hand des Schwarzhaarigen und entfernte sie beide schnell von diesem Stand. Brachte viel Abstand zwischen sie. „Hey! Joey, nicht so schnell! Das wollte ich mir ansehen...“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So. Das wars. ^^ Ich denke, im nächsten Kapitel lass ich die beiden mal wieder aufeinander treffen... *gg* Wie, wann und wo das passieren wird, muss ich mir allerdings noch überlegen. ^^ Ihr könnt mir gerne Vorschläge machen. Wo die beiden hingehen könnten. Schließlich dauert Setos Urlaub noch ein paar Tage. X3 Ich habe noch... *denk* 4 Tage zu füllen! XD Ob die jez per ENS oder Kommentar erfolgen is mir Peng. Vielleicht bring ich manche Ideen mit ein. ;) Wir sehen/lesen uns spätestens beim nächsten Kapitel zu 'Sommergefühle'... ^^ LG inulin Kapitel 8: Kleine Vampire ------------------------- Hallo alle miteinander! *winkz* Es hat ein Weilchen gedauert, aber letztendlich ist meine Muse wieder zu mir zurückgekehrt! ^^ Ich hab das Gefühl, dass mir Mokuba in diesem Kapitel nicht so recht gelungen ist. <.< Also achtet da nicht so drauf ^^ Trotzdem hoffe ich, dass es was geworden ist! Viel Spaß beim Lesen! ^^ „Mokuba! Jetzt ist genug! Mir reicht es. Man verblödet doch total!“ „Och menno, Seto! Du hast doch schon den Schokolade-Ess-Marathon, das DVD-Dauergucken und das Wett-Anstarren abgebrochen. Und jetzt willst du nicht einmal mit mir Videospiele zocken... Du bist so ein Spielverderber!“, schmollte der kleine Kaiba und verschränkte, zur Untermalung seiner ‚Begeisterung’, die Arme vor der Brust. „Mokuba.“, Seto klang aus irgendeinem unerfindlichen Grund, irgendwie... ein klein wenig gereizt... „Wir haben mittlerweile 21:15 Uhr! Mein Gehirn fühlt sich an, wie ausgelutscht und ausgespuckt.“ Verblüfft lies Mokuba die Arme sinken und starrte seinen großen Bruder ausdruckslos an. „Wie schaffst du es, deinen ganzen Tag mit diesem Quatsch zu verbringen?“ Trotzig schürzte der Schwarzhaarige die Lippen und brummte: „Wenn der große Bruder und einzige Verwandte immer weg ist und nur am arbeiten, dann muss man sich halt mit was anderem beschäftigen...“ Er wusste, dass er den Anderen damit dran bekam. Schließlich war Seto trotz dem ein liebevoller Bruder. Auch wenn er nach außen hin, den „Bösen“ mimte. Doch wusste er auch, dass es nicht fair war, diesen Zug zu machen. Denn nur, um ihm dies alles bieten zu können, arbeitete sein Bruder so viel. Betreten senkte Mokuba den Kopf. Die schwarzen Ponysträhnen verdeckten seine blauen Augen und ließen die kleine Gestalt unglaublich verletzlich wirken. Kaiba schwieg, bei dem Anblick. Eine Weile herrschte Stille zwischen ihnen. „Tut mir Leid, Seto. Ich wollte nicht...“, fing er an. Der Brünette hatte die Hand ausgestreckt und streichelte seinem kleinen Bruder über den Kopf, bevor er ihn zaghaft in eine Umarmung zog. „Aber noch hab ich Urlaub...“, nuschelte er gegen die Mähne des Kleinen. Mokuba war etwas überrascht von Setos Handlung, aber keines Falls abgeschreckt. Viele Minuten saßen sie da und hielten sich in den Armen. Es war schön, mal wieder umarmt zu werden. Beide genossen den Moment und hatten die Augen geschlossen. Es dauerte eine Weile, bis Kaiba bemerkte dass sein kleiner Bruder an seiner Brust doch tatsächlich eingeschlafen war. Ein Lächeln zog an seinen Mundwinkeln, als er sachte über den kleinen Kopf streichelte. Vorsichtig legte er einen Arm um den Rücken Mokubas und einen unter die Kniekehlen. Langsam stand er auf und zog den Jüngeren auf seine Arme. Mit dem Fuß stellte er die Spielekonsole und das Fernsehgerät aus, immer darauf bedacht den Kleinen nicht unnötig hin und her zuschaukeln oder ihn gar zu wecken. Mit der Schulter stieß er die Tür leicht auf und trug das Päckchen Mensch auf seinen Armen in den oberen Stock. Mokuba kuschelte sich an die andere Brust und verhakte seine Finger mit dem Shirt des Größeren. Seto schaute auf den Kleinen runter und wieder umspielte ein Lächeln seine Lippen. Anscheinend war dieser Quatsch doch recht anstrengend. Im Zimmer des Schwarzhaarigen angekommen legte er ihn auf sein Bett. Schnell waren die Anziehsachen gewechselt und der Jüngere war soweit fertig. Mit einigen, wenigen Handgriffen löste der Brünette die Decke unter seinem kleinen Bruder und breitete sie wieder über ihm aus. Schlafend waren ihm Kinder immer noch am liebsten. Auch sein eigener Bruder. Mit den Fingern strich er ihm eine Strähne aus der Stirn und hauchte einen leichten Kuss auf eben diese. Daraufhin brummte Mokuba leise und öffnete seine Augen. „Bin ich eingeschlafen?“, murmelte er und rieb sich über die Lider. „Ja. Aber schlaf ruhig weiter. Ich hab alles ausgemacht.“, antwortete ihm Kaiba sanft. „Ich mag aber noch gar nicht schlafen.“ Noch einmal rieb er sich über die Augen, dieses Mal jedoch energischer und setzte sich auf. Der Brünette rutschte etwas zurück und beobachtete den Anderen. „Das sah aber eben noch ganz anders aus, als ich dich hoch getragen habe...“ „Das war eben. Jetzt möchte ich mich lieber noch ein bisschen mit dir unterhalten.“ Der Ältere zog eine Augenbraue hoch und sah ungläubig drein. Unterhalten? Worüber könnte man sich denn mit einem Seto Kaiba unterhalten? Er konnte einem die Börsenkurse erzählen, oder andere wirtschaftliche Ereignisse... Aber er war sich sicher das Mokuba davon nichts hören wollte? Er wollte gerade fragen, als der Kleine schon weiterplapperte. War der eben nicht noch müde gewesen und hatte geschlafen? „Du hast mir eigentlich immer noch nicht erzählt, was du und Joey im ‚Yume’ gemacht habt. Ich würde da auch gerne mal hin. Vielleicht können wir dann ja auch das Gleiche machen wir ihr beiden. Oder?“ Augenblicklich erstarrte Kaiba und blickte mit weit aufgerissenen Augen auf den Ahnungslosen vor sich. //Oh... mein... Gott. Ich glaub, mir ist schlecht...// Der schwarze Schopf legte sich fragend schief. Irgendwie wirkte der Größere bleich... Oder kam ihm das nur so vor? //Warum wird er denn so blass? //, fragte sich Mokuba. //Was machen die denn da mit einem? Ich denke da wird man massiert? Oder hat das was mit Joey zu tun?// „Sind die da so schlecht, brutal und unfreundlich, oder hat es was mit Joey zu tun? Oder warum schweigst du das Thema aus?“, sprach er seinen Gedanken aus. //Ich hasse kleine Geschwister... Warum müssen die so indiskret sein?// „Hmm?“, drängelte Mokuba und blickte eindringlich zu dem anderen auf. Seto brummte. „... Die Massage war gut. Niemand war brutal oder unfreundlich. Und nerv mich nicht mit Wheeler. Was interessiert dich der Hund eigentlich so? Es ist schon das zweite Mal, dass du nach ihm fragst.“ //Sie haben sich also doch nicht vertragen. Das nächste Mal bleib ich besser dabei...// „Ich mag ihn halt. Ich find ihn nett. Vielleicht lad ich ihn demnächst mal ein.“, überlegte der Kleine laut. //Was?// „Das machst du nicht. Der kommt mir nicht ins Haus!“ Die blauen Augen funkelten seinen Bruder an und duldeten keine Widerworte. //Was’n nu los?// Mokuba war sichtlich über diesen Gefühlsausbruch seines sonst so kühlen Bruders überrascht. //Irgendwas ist da faul...//, dachte er. //Aber das krieg ich schon noch raus... Morgen ruf ich Joey an! Vielleicht bekommt man aus dem mehr raus...// Nach einigem hin und her hatte es Kaiba dann doch noch geschafft seinen kleinen Bruder zum Schlafen zu bewegen. Seufzend ging er in sein Zimmer und lehnte sich mit dem Rücken, von innen, gegen die geschlossene Tür. //Es reicht doch, dass ich ständig an ihn denken muss. Jetzt will Mokuba ihn auch noch einladen. Zu uns nach Hause. Das überleb ich nicht.// Er fasste sich an die Nasenwurzel. //Wenn ich mir vorstelle, dass wieder so was passiert, wie... Und wenn Mokuba das auch noch sieht...// Er trottete ins Badezimmer und lehnte sich, mit den Händen, an die kühle Keramik des Waschbeckens. Mit einem tiefen Atemzug blickte er auf und schaute in den Spiegel. Durch das helle Licht der Lampen, kniff er die Augen zusammen und starrte Geistesabwesend in sein Spiegelbild. Der Kleine würde bestimmt nicht auf ihn hören und ihn so oder so zu sich holen. Er wollte sich nicht zu viele Gedanken machen. Er schüttelte den braunen Schopf, zog sich bis auf die Boxershorts aus und ging ins Bett. Es war zwar nicht wirklich seine Zeit um schlafen zu gehen, aber so konnte er den bevorstehenden Gedanken und Fragen ausweichen. Joey war total erledigt. Er war noch bis 19 Uhr mit Duke auf dieser Messe gewesen. Und war damit beschäftigt seinen Kumpel von der Kaiba Corp. fernzuhalten. Welches gar nicht mal so einfach war. Immer wieder hatte dieser sie zu diesem Stand gelotst. Und immer wieder hatte der Braunäugige damit zu kämpfen, sich eine neue gute Ausrede einfallen zu lassen. Irgendwann hatte der Spieleerfinder auch genug von ihrem Ausflug und sie verließen die Halle. Der Schwarzhaarige hatte ihn noch wieder nach Hause gefahren und darauf geachtet, dass er nicht wieder einschlief. Mehrere Male hatte er versucht aus seinem Kumpel rauszubekommen, warum er ihn andauernd vom Stand der Kaiba Corporation ferngehalten hat. Es war ihm keinesfalls entgangen, dass sich sein blonder Kollege noch merkwürdiger, als sonst benahm. Vor seiner Haustür hatten sie sich verabschiedet, wo der Blonde seinen Kumpel dann noch gebeten hatte, das nächste Mal anzurufen, wenn er mal wieder vorbeikommen wollte. „Das muss ich mir noch gut überlegen!“, hatte er nur dazu gesagt und ihn frech angegrinst. Joey hatte mit seinem Vater zu Abend gegessen und nun saßen sie vor dem Fernseher. Doch eigentlich hörte keiner, der beiden dem Programm zu, da der junge Mann von seinem Tag auf der Spielemesse erzählte. Pure Begeisterung schwang in seiner Stimme mit, als er von den Plänen und dargebotenen Aktionen, der einzelnen Firmen erzählte. Er war eben doch nur ein zu großes Kind. Sein Vater lächelte, wie er seinem Spross zuhörte und sah dass es ihm anscheinend gefallen hatte. Wheeler senior knabberte an einer Salzstange und blickte kurz auf die Flimmerkiste. Werbung... ein Hund ging um ein Auto herum und pinkelte an den rechten Vorderreifen und... das Auto spritzte zurück. „Joey?“, wandte er sich dann wieder an seinen Sohn. „Hmm?“ „Sag mal, geht Seto Kaiba nicht auch bei euch in die Klasse?“ Der Blonde starrte stur auf den Wohnzimmertisch vor sich und fixierte die einen Salzstangenkrümel, der auf dem Glas lag. Kaum merkbar schüttelte er sein Haupt und sah seinem alten Herrn dann in die Augen. „Ja, tut er. Wieso?“ „Ach, nur so. Der müsste dann doch auch da gewesen sein, oder nicht?“ Mr. Wheeler hatte den Kopf fragend schief gelegt. Eine Angewohnheit, die Joey von ihm vererbt bekam. Für einen Moment schwieg der Jüngere, der beiden Wheelers und sein Blick huschte durch das Zimmer. „Eigentlich schon. Aber er hat zurzeit Urlaub und da haben einige seiner Angestellten die Firma vertreten.“ „Aha. Woher weißt du denn, dass er Urlaub hat? Hat er dir das gesagt? Seid ihr Freunde?“, fragte sein Vater weiter. Wäre ja toll, wenn sein Sohn mit einem Prominenten, wie Seto Kaiba befreundet wäre. //Ähm... was wird das? Hat der eine Ahnung, was er mich da fragt?...// Joey atmete tief durch. //Ganz ruhig, Joseph. Er weiß schließlich nichts von deinen Ausflügen, mit ihm. Und er weiß auch nicht, dass du feuchte Träume von ihm, in fremden Autos bekommst...// „Ähm... Freunde... wäre vielleicht ein bisschen übertrieben. Sagen wir mal so... Mittlerweile können wir zusammen in einem Raum sein, ohne uns den Kopf abzureißen.“, erklärte er und knetete nervös seine Finger. „Also seid ihr keine Freunde? Das ist jetzt aber schade. Ich hätte mir das interessant vorgestellt. Ihr könntet doch mal was zusammen unternehmen. Und an eurer Freundschaft arbeiten. Guck mal. Mit dem jungen Muto hat das damals doch auch geklappt.“ Die braunen Augen blickten verwirrt in die, ebenfalls braunen seines Vaters. „Das war was vollkommen anderes. Yugis Charakter ist ein ganz anderer. Viel einfacher mit umzugehen. Kaiba ist etwas...“ „Du sollst ihn ja nicht heiraten.“, unterbrach ihn der Ältere. Woraufhin Joey vom Sofa fiel. „So was nennt man Kontaktpflege, mein Junge.“ //Weiß er was er da sagt?// Mühsam kletterte der attraktive Blonde das Polster empor. „Heiraten...“, wiederholte er leise die Worte seines Vaters. „Das muss sich erstmal zu einer Beziehung entwickeln...“ Mr. Wheeler legte die Stirn in Falten. „Bitte?“ Er hatte ihn nicht verstanden und blickte ihn von der Seite her an. Für einen Moment schien es, als ob er über etwas nachdachte. Dann erhob er sich, schaute seinen Vater noch immer nicht an und sagte: „Ich gehe ins Bett. Gute Nacht.“ Damit drehte er sich um und stiefelte in Richtung seines Zimmers. „G...Gute Nacht. Schlaf gut.“, stotterte er seinem Sohn nach. „Was hat er denn auf einmal?“ //Diese Jugend von heute...// Innerlich schüttelte er den Kopf und lächelte über das Verhalten seines Jungens. Joey hatte sich auf sein Bett fallen lassen und hatte sein Gesicht im Kissen vergraben. Nach wenigen Sekunden musste er sich allerdings auf den Rücken drehen, denn so konnte er nicht atmen. Beide Arme, sowie Beine hatte er von sich gestreckt und starrte nun an die Zimmerdecke, über seinem Bett. Die Minuten verstrichen, indem er nur so dalag und Löcher in die Luft schaute. Irgendwann drehte er den Kopf leicht zur Seite und versuchte einen Blick auf seinen Wecker zu erhaschen. 21:15 Uhr... Sollte er jetzt schon schlafen gehen? ... Konnte er das überhaupt? ... So viele Gedanken, die sortiert werden mussten. Ach was... Sortiert. Joey war sich ja eigentlich schon mehr als sicher, was diese Gedanken zu bedeuten hatten. Wo sie einzuordnen waren. Das größere Problem war ja nur, wie sollte man das alles umsetzen? Würde man, bei dem Versuch, nicht vom Anderen verstoßen? Würden sie sich noch in die Augen sehen können, wenn er so handelte, wie es ihm spontan in den Sinn kam? Fragen über Fragen. Und keiner der sie beantwortete. Vielleicht ergab sich ja in den nächsten Tagen eine klärende Situation. Ob sie wussten, dass sie die gleichen Probleme und Fragen quälten? Am nächsten Morgen wurde Joey von den Sonnenstrahlen geweckt. Hinterhältig hatten sich diese in sein Gesicht geschlichen und blendeten seine, noch geschlossenen Augen. Müde hob er einen Arm und legte ihn schützend über die Lider. Er hatte gestern Abend die Jalousien nicht heruntergelassen und das war die Folge davon. Müde brummte er, suchte mit dem anderen Arm nach der Bedienung, neben seinem Bett, zu seiner Anlage und schaltete sie ein. Leise drang nun Musik an seine Ohren und ließ ihn langsam richtig wach werden. Ein Klopfen riss ihn aus seinem dösenden Zustand und kurz darauf wurde seine Zimmertür einen Spalt geöffnet. Sein Vater steckte den Kopf hindurch und wünschte ihm einen guten Morgen. „’Morgen...“, nuschelte der Blondschopf zurück und ließ seinen Sonnenschutz langsam sinken. „Was gibt’s?“ „Telefon für dich. Willst du noch schlafen, oder soll ich ihn dir geben?“, fragte Wheeler senior. Ihn? Wer sollte das sein? Yugi würde ihn wohl kaum aus Ägypten anrufen... Aber wer sollte sonst schon so früh stören? Tristan? Bestimmt nicht. Der stand meistens um die Uhrzeit auf, wo normale Menschen für gewöhnlich wieder ins Bett gingen. Tea? Wohl kaum. Sie hatte vielleicht einmal im Leben bei ihm angerufen. Außerdem hatte sein Vater ja von einem Kerl gesprochen. Kaiba? Nein. Hatte der überhaupt seine Nummer? Sicher. Auch ein Seto Kaiba hatte damals eine Klassenliste bekommen. Doch nutzen würde er die doch nicht. Oder? Warum sollte er anrufen? //Mein Gott. Er hat doch gar nicht gesagt, dass Kaiba dran ist! Jetzt mach dir doch keine Gedanken über Sachen die gar nicht sind...//, schalte er sich selbst. Möglicherweise war es auch Duke. Ja, ihm konnte er es zutrauen, dass er ihn schon morgens belästigte. „Wer ist denn dran?“, fragte er dann nach. „Kaiba.“ Sein Vater grinste. Vielleicht waren die beiden doch Freunde und sein Sohn wollte ihn nur reinlegen, indem er behauptet hatte, sie würden sich die Köpfe abreißen, sobald sie zusammen eine Räumlichkeit teilten. Mit etwas Einsatz war da bestimmt etwas zu machen... Diese Freundschaft war bestimmt von Vorteil. Joey erstarrte. //Das ist jetzt nicht sein ernst, oder?// Der Ältere öffnete die Tür nun ganz und trat ein. Vor dem Bett blieb er stehen und schaute zu seinem Sohn runter. Warum war dieser denn nun so blass geworden? „Geht es dir nicht gut, mein Junge?“, fragte er deswegen besorgt. „... Was? Äh... Nein, alles in Ordnung. Gib her.“ Unbeholfen richtete er sich auf und griff nach dem Telefon. „Danke.“ Er hob den Hörer zum Ohr und lauschte einen Moment. Bis auf die Musik im Hintergrund, die noch immer leise lief, war nichts zu hören. Er blickte zu seinem Vater auf, der noch immer neben ihm stand und ihn beobachtete, und deutete ihm mit einem Blick zu gehen. „Oh... ja klar.“ Und drehte sich auf dem Absatz um, um den Raum zu verlassen. Der Blonde atmete einmal tief durch und konzentrierte sich auf die Person, auf der anderen Seite der Leitung. „Ja? Was gibt es denn?“, versuchte er und klang etwas nervös. „Guten Morgen, Joey!“, ertönte es. //Hä?// „Ich bin es, Mokuba. Ich hoffe ich hab dich nicht geweckt? Ich wollte dich mal was fragen.“ Augenblicklich entspannten sich seine Muskeln und er stieß erleichtert den Atem aus, als er sich wieder rückwärts auf die Matratze sinken ließ. „Mokuba... Jag mir doch nicht so einen Schrecken ein. Ich dachte, dein Bruder würde anrufen. Ich hab mir schon fast ins Hemd gemacht.“ Ein Kichern ertönte und er fuhr sich mit den Fingern durch den Pony. „Was willst du denn fragen, Kurzer?“, nahm er dann das Gespräch wieder auf. „Eigentlich wollte ich dich nur zu uns einladen. Ich brauch jemanden, der mir die Langeweile vertreibt, aber Seto findet meine Ideen alle blöd... und da du selber nur blöde Sachen anstellst, dachte ich mir, frage ich dich mal.“ Joey konnte das Grinsen des Schwarzhaarigen direkt vor sich sehen. Von einem Ohr zum anderen. „Ich soll zu euch kommen? Wann? Heute?“ „Ja, sollst du. Heute Nachmittag. Oder hast du schon was anderes vor?“, hakte der Jüngere nach. „Nein, hab ich nicht. Wie viel Uhr?“ „Toll! Ähm... so um halb Drei? Geht das?“ „Ja klar. Soll ich irgendwas mitbringen?“ Wieder drang helles Gekicher an sein Ohr. „Joey... Wir haben hier alles. Ich wüsste nicht was du mitbringen solltest, außer dich selbst.“ Eine blonde Augenbraue fand ihren Weg nach oben. Wo er Recht hatte, hatte er Recht. „Okay. Geht klar, Mokuba. Ich komm dann heute zu dir.“ „Boah. Super, Joey! Dann räum ich noch schnell mein Zimmer auf. Bis später.“ „Bis später.“ Nach dieser kurzen Abschiedsfloskel hatte der kleine Kaiba auch schon aufgelegt und nun war es an Joey zu grinsen. Die Kaiba-Brüder waren sich kein Stück ähnlich. Der Blonde schlurfte in die Küche und setzte sich zu seinem Vater an den Tisch. Sein Blick schweifte über den Tisch und schienen etwas zu suchen. Er schnappte sich ein Brötchen, belegte eine Hälfte mit Salami und biss gelangweilt hinein. Der Ältere blätterte gerade durch die Tageszeitung und blickte kurz auf, wie er seinen Sohn durch die Tür kommen sah und sich ihm gegenüber nieder ließ. „Und? Was gibt’s neues von Seto Kaiba?“, wollte er dann auch schon voll Neugier wissen und legte seine Zeitung beiseite. „Das war nicht Kaiba...“, nuschelte Joey und stand auf, um sich einen Cappuccino zu machen. „Wie? Der junge Mann, am anderen Ende hatte sich aber mit ‚Kaiba’ gemeldet...“ „Ja. So gesehen war es auch Kaiba. Mokuba Kaiba. Der kleine Bruder von Seto Kaiba.“, erklärte er, während er einige Teelöffel des Pulvers, für sein Heißgetränk in eine Tasse umfüllte. „Heißes Wasser ist da noch...“, deutete sein Vater an und zeigte auf den Wasserkocher. „Ah... Danke.“, murmelte der Blondschopf, goss den Rest heißen Wassers in seine Tasse und nahm seinen fertigen Cappuccino wieder mit zu seinem Platz. „Ach so... dann hast du also Kontakt zu dem kleinen Kaiba? Bist wohl gut mit der Familie vertraut, was?“, grinste Mr. Wheeler. „Kann man so sagen.“ „Und was wollte er?“ „Hat mich eingeladen.“ „Wozu?“ „Zum spielen.“ „Wo?“ „Bei sich Zuhause.“ „Bei den Kaibas?“ „Jep.“ „Wann? Mein Gott, Junge. Lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen...“ Joey stöhnte und biss noch einmal in seine Brötchenhälfte, kaute genüsslich und ließ seinen alten Herren lange auf eine Antwort warten. Die braunen Augen, des Älteren weiteten sich erwartend und der Kleinere schluckte seinen Bissen runter. „Heute Nachmittag, um halb Drei soll ich da sein.“, kam es monoton, zur Antwort. „Und du sollst mit dem jungen Kaiba, wobei das nicht heißen soll, dass der andere Kaiba alt ist, spielen?“ „So hat Mokuba gesagt.“ Desinteressiert nahm Joey einen weiteren Schluck aus seiner Tasse und stopfte sich den Rest, des Brötchens in den Mund. Kurz schloss er die Augen und erhob sich dann von seinem Platz. „Ich bin dann wieder in meinem Zimmer und surf noch ein bisschen im Internet.“ Mr. Wheeler sah seinem Sohn nach und wollte ihm noch ein „Und warum?“ nachwerfen. Doch war sein Sohn bereits durch den Türrahmen verschwunden. Um 14 Uhr machte sich Joey auf den Weg. Er hatte sich vorher noch geduscht und sich in eine leichte Sommerkleidung gesteckt, denn es herrschten wieder einmal hohe Temperaturen draußen. Mit einer weißen, leichten Stoff-Hüfthose und einem gelben Shirt, mit nur einem Träger, bekleidet, ging er aus dem Haus. Mit dem Auto dauerte es vielleicht 15 Minuten bis zu Kaibas Villa. Also hatte er noch ein paar Minuten und bei einem knappen Blick auf die Tankanzeige, war ihm auch klar wie er diese paar Minuten verbringen würde. Tanken. Es war 14 Uhr 35, als Joey vor dem großen Tor der Kaibas stand und auf die Klingel drückte. Der Motor seines Wagens lief noch und so setzte er sich wieder hinter das Steuer. Im selben Moment öffneten sich die Flügel des Tores und er konnte hindurch fahren. Der Kies knisterte unter seinen Reifen, wie er die Auffahrt hinter sich ließ und vor der Haustür stehen blieb. Vor zwei Tagen erst war er noch hier gewesen. Das schien irgendwie schon so lange zurückzuliegen. Er stieg die Stufen rauf und hob seine Hand um erneut auf sich aufmerksam zu machen. Erst in diesem Moment kam dem Blondschopf die Erkenntnis, dass er ja gleich Kaiba über den Weg laufen würde. Doch für einen Rückzieher war es zu spät. Sein Finger hatte bereits auf die Klingel gedrückt und einige Sekunden später wurde ihm auch schon geöffnet. Seto Kaiba persönlich, hatte die Tür geöffnet und nun schauten sie sich gegenseitig in die Augen. Joey hatte seine Iriden weit geöffnet und starrte sein Gegenüber bewegungslos an. Ihm schoss sein Traum wieder durch den Kopf und eine leichte Röte legte sich auf seine Wangen. //Es war nur ein Traum.//, schalte er sich selbst. Der Brünette blickte wie immer, ziemlich neutral, drein, doch in seinem Innern starteten eine Menge an verschiedenen Gedanken und Emotionen. Mokuba hatte ihn wirklich angerufen und jetzt stand er tatsächlich vor ihrem Haus. War das Gut oder Schlecht? Er war sich nicht sicher. Und warum sah er so... gut aus? Die blonden Haare waren zu einem Zopf zusammengebunden. Kein großer, einige Strähnen hingen aus dem Zopfgummi, aber die Haare schienen gebändigt. Die rechte Schulter lag frei und Kaiba konnte viel der zart gebräunten Haut sehen. Dadurch, dass der Blonde eine Hüfthose trug, blitzte auch etwas glatte Haut am Bauch hervor. Unweigerlich fragte er sich, wie es sich anfühlen würde, mit den Fingern darüber zu streichen. „Hi.“, brach Joey die Stille. Vermied es aber, dem Anderen in die Augen zu sehen. Seto wurde aus seinen, unsittlich gewordenen, Gedanken gerissen und brummte ein „Hallo.“ Braune Augen schielten schüchtern, unter dem Pony hervor und ihre Blicke kreuzten sich. Der Firmenchef hielt den Atem an und hob einen Arm. Er wollte ihm nur kurz die Strähnen aus den Augen streichen. Der Blonde sah in dem Moment der nahenden Berührung so süß aus, dass er dem Drang nicht nachgeben konnte, oder gar wollte. Auch wenn sein Verstand ihm davon abriet, glitten seine Finger durch das blonde Haar und strichen es ihm hinter das linke Ohr. Einen Moment verharrte die warme Hand Kaibas an dieser Stelle, bevor sie sanft über die Wange des Jüngeren strich und sein Kinn etwas anhob. //Was tue ich hier?//, fragte sich der Brünette, während er sich dem hübschen Gesicht, des Anderen näherte. Kaum standen sie sich wieder gegenüber und schon zogen sie sich magisch an. //Mit welchem Spiel haben wir da nur angefangen?// „Seto?!“, rief jemand von drinnen. Eindeutig die Stimme von Mokuba. „Ist das Joey?“ Er ließ die Hand sinken und ihre Gesichter nahmen wieder Abstand voneinander. Wortlos drehte er sich um und hielt seinem Klassenkameraden die schwere Tür auf. Dieser stand da und musste erst einmal realisieren, was sie fast wieder getan hätten, wenn man sie nicht unterbrochen hätte. Als Joey auch nach einer Minute nicht eingetreten war, meldete sich Kaiba wieder zu Wort. „Komm rein.“ Der Blonde erwachte aus seiner Starre und trat einige kleine Schritte in die große Vorhalle. „D... danke.“, stotterte er und blickte scheu in die blauen Augen. „JOEY!“, drang die laute, kindliche Stimme an ihre Ohren und ein schwarzhaariger Wirbelwind kam auf sie zu. Mokuba hatte vom oberen Ende der Treppe gesehen, dass Joey in der Tür stand und kramte in seiner Tasche. //Wo hab ich sie denn...? Ah, da ist sie ja.// Flüchtig besah er sich die kleine Kapsel in seiner Hand und eilte dann die Stufen runter. Auf der letzten angekommen, holte er mit seinem Arm weit aus und schmiss die Kapsel auf den teuren Marmorboden. Kaiba verzog, nicht sonderlich begeistert, das Gesicht und murmelte etwas, wie „Nicht schon wieder...“, als die halbe Vorhalle von dickem Rauch erfüllt wurde und eine dreckige Lache zu hören war. Joey sah fragend zu dem Firmenchef und erhoffte sich eine Antwort. Doch für diese war keine Zeit mehr, denn aus dem Nebel sprang eine Person hervor, eindeutig als Mokuba Kaiba zu identifizieren und direkt in die Arme, des überraschten Blonden. „Ieh?!“, quietschte dieser erschrocken und riss die Arme die Höhe. Der Schwarzhaarige schlang seine Beine um die schlanken Hüften und seine Hände umfassten die Schultern des Anderen. „Ich habe auf dich gewartet.“, raunte der Kleine und beugte sich zu ihm vor. Joey riss seine Augen auf und starrte auf den kleinen Mann, der an ihm klebte. Zaghaft legte er seine Hände auf die Hüften des Jüngeren und hielt ihn so fest. „Mokuba, was...“, startete er, wurde aber von einem Keuchen unterbrochen, als der kleine Kaiba seine Lippen auf seinen Hals presste. Er saugte sich fest und nach kurzem spürte der Blonde, wie er gebissen wurde. Nicht fest, aber er konnte die Spitzen, der Eckzähne deutlich in seiner Haut fühlen. Waren das falsche Zähne, die sich da in sein Fleisch bohrten? Er spürte, wie ihm etwas Warmes den Hals entlang rann. War das etwa Blut? Hatte er ihn blutig gebissen? Mit falschen Zähnen? Kaiba knurrte und eines seiner schönen, blauen Augen zuckte gefährlich. Sein kleiner Bruder sprang seinem Hündchen in die Arme und drückte seine Lippen auf dessen Hals... Hatte er etwas Wichtiges verpasst? Okay... Mokuba lief seit dem frühen Morgen, nach irgendeinem Telefonat, in einem Vampirkostüm herum. Das schwarze Cape, welches bei seinem rasanten Treppenabstieg flatterte, wie es sonst nur seine Mäntel taten, lag jetzt vollkommen ruhig auf dem kleinen Rücken. Wahrscheinlich hatte er sich für den Besuch des Blonden so zurechtgemacht. Das Gesicht blass geschminkt, die Augen, mit schwarzem Kajal und die Lippen, mit rotem Lippenstift betont, hatte er seinem Bruder direkt nach dem Aufstehen einen riesigen Schrecken eingejagt... Nicht wegen dem seltsamen Aussehen, dieser überaus lächerlichen Verkleidung, sondern viel eher war es die Frage, wo sein minderjähriger Bruder gelernt hatte sich SO zu schminken, die ihn beunruhigte. Der Brünette griff dem Kleinen unter die Achseln und zog ihn von ihrem Besucher weg. Widerwillig ließ er von seinem Opfer ab und kicherte, als er den verwirrten Blick seines Freundes sah. Geistesabwesend führte er seine Hand zu seinem Hals und fühlte die Flüssigkeit, die an dieser Stelle klebte. Er besah sich seine Fingerspitzen. Die waren tatsächlich rot... Er sah den bösen Blick des Älteren, der seinen Bruder gerade mühselig von ihm löste und konnte nun die Verkleidung zum ersten Mal betrachten. Mokuba hatte sich eine schwarze Hose aus dem Kleiderschrank gesucht und diese in ein Paar lederne Stiefeln gesteckt. Das weinrote Hemd, welches ihm Seto eigentlich für Geschäftsessen gekauft hatte, wurde zum Oberteil seiner Maskerade verwendet. Eigentlich ein recht gelungenes Outfit. „Hast du mich gerade echt gebissen, Mokuba?“ Angesprochener stemmte die Hände in die Hüften und kicherte. „Nee... einfache Karnevalsbeißer und Schauspielblut. Wieso? Hab ich dir wehgetan?“ „Was? Nein, nein. Schon in Ordnung. Kann ich das irgendwie wegwischen, oder magst du das wieder auflecken?“, scherzte Joey und zwinkerte dem Kleinen zu. Jedoch hielt ein weiteres Knurren, des Ältesten, den Jüngsten davon ab, dies zu tun. //Da hat aber jemand schlechte Laune...//, dachte Mokuba und wollte nach der Hand des Blonden schnappen, als sich sein Bruder zu Wort meldete. „Komm mit, Wheeler. Bevor du noch irgendwas dreckig machst, wischen wir das erst einmal ab.“ Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um, blieb aber nach einigen Metern stehen und sah über seine Schulter. „Bei Fuß, Hundi.“ „Pass bloß auf! Ich komm dir gleich dahin...“, brummte Joey und setzte sich langsam in Bewegung. „Das war meine Absicht, Wheeler. Und jetzt beweg deinen kleinen Hintern.“ Widerwillig, aufgrund der Wortwahl, folgte er dem Brünetten. Mokuba schloss die Tür und schaute den beiden sprachlos hinterher. //Irgendwas ist anders zwischen den beiden. Aber wofür hab ich ihn sonst eingeladen? Ich will ja schließlich wissen, was hier vor sich geht!// Damit verschwand er wieder die Treppe rauf, in sein Zimmer. Seto würde ihm seinen Besuch schon gleich wiederbringen. Dieser stand derweilen im Bad und befeuchtete einen Lappen mit Wasser, als Joey durch die Tür trottete und nicht schlecht staunte. Das Badezimmer sah sehr elegant aus, ohne übertrieben protzig zu wirken. Weißer Marmor auf dem Boden und an den Wänden ließen den Raum nicht so dunkel wirken. Obwohl das bei dem großen Fenster, mit den weißen Vorhängen, das von der Decke bis zum Boden reichte, auch ziemlich schwierig gewesen wäre. Das Waschbecken, oder eher die Waschbecken, erstreckten sich an der linken Seite über die ganze Wand entlang und waren ebenfalls mit dem weißen Marmor umkleidet. Somit wurde eine große Ablagefläche geboten, auf der, zwischen den beiden Keramikschalen eine kleine Vase mit Blumen stand. Die Wand darüber war größtenteils verspiegelt und verlieh dem Raum mehr Tiefe. Schräg gegenüber lag das Herzstück, wie Joey es immer nannte, die Badewanne, an deren Wand sich ebenfalls ein großer Spiegel befand. Er kam nicht umhin sich vorzustellen, wie es wirken würde, viele kleine Teelichter und Kerzen darum aufzustellen und mit dem, den man liebt, ein Glas Wein in einem schönen Schaumbad zu trinken. Er drohte gerade in eine andere Welt abzudriften, als Kaibas tiefe Stimme ihn davor bewarte. „Setz dich dahin, bitte.“ „Hö?“ Er hatte mal wieder nicht zugehört und sein Gesichtsausdruck musste wohl auch nicht sonderlich intelligent wirken, denn der Brünette rollte mit den Augen. Er legte den Lappen beiseite und griff den Jüngeren bei den Schultern und bugsierte ihn auf den Rand der Badewanne. Er schaute ihm in die braunen Augen und sagte knapp: „Sitz, Hündchen.“ Joey dachte gar nicht an Widerworte. Schließlich klangen die Worte gerade kein Stück befehlend, sondern viel eher... lieb gemeint. Das war im Bezug auf Kaiba vielleicht etwas seltsam, doch sie beide hatten in den letzten Tagen einiges Seltsames erlebt. Der Brünette stellte befriedigt fest, dass man ihm Folge leistete und still sitzen blieb. Er griff nach dem nassen Lappen und wischte damit dem Blonden das falsche Blut von der Haut. Joey hatte kurz zusammengezuckt, ob der Berührung mit dem nass-kalten Stück Stoff. Er hatte den Kopf etwas zu Seite geneigt um dem Anderen das Wischen leichter zu machen. Vor einigen Wochen wäre solch eine Begegnung zwischen den beiden nicht so friedlich verlaufen. Seto kniete zwischen den Beinen, des Blondschopfs und hielt mit der linken Hand den Kopf ruhig, während er mit der anderen, das Geschmiere abwusch. Länger als eigentlich nötig strich er mit dem Lappen darüber. Die rote Farbe war schon längst beseitigt, als er den Lappen hinter den Jugendlichen in die Wanne warf. Er umfasste sanft mit beiden Händen Joeys Kopf und brachte ihn wieder in eine gerade Haltung. //Es ist wie ein Zwang.//, dachte er, als er in die fragenden braunen Iriden sah. Zum zweiten Mal, in den vergangenen 20 Minuten, kamen sie sich näher und Joey dachte gar nicht daran, sich aus den sanften Händen zu befreien. Nach einem Traum solcher Art, wie er ihn am vergangen Tag hatte, sehnte er sich nach einer realen Berührung wie dieser. Kaiba zog ihn etwas zu sich, während er sich ihm näherte. Er fixierte die zartrosa Lippen des Anderen und befeuchtete seine unwissentlich, etwas mit seiner Zunge. Sein Blick wanderte für einen Bruchteil zu Joeys Augen, doch konnte er sich dann nicht wieder von ihnen reißen. Er versank in dem warmen Braun und wieder einmal musste er feststellen, dass er selten so schöne Augen gesehen hatte. Joey ging es nicht anders. Er versank in dem Saphirblau des Augenpaares, seinem gegenüber. Es war nur noch ein Stück, welches die beiden Gesichter voneinander trennte, als Kaiba seinen Kopf etwas zur Seite neigte. Der warme Atem des Brünetten striff das Gesicht, des Jüngeren. Er schloss genießend die Augen und ließ sich von den zärtlichen Fingern führen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Soooo~, Da sind wa auch schon wieder am Ende, ne? ^^ Das war bisher mein längstes Kapitel. Und dabei hatte ich eigentlich gedacht, dass dieses extrem kurz ausfallen würde... X3 So kann man sich irren! *verlegen am Kopf kratz* Wenn ihr soweit gekommen seid, hinterlasst mir doch auch bitte einen Kommi... *lieb guck* Ich brauch schließlich eure Meinung. Ich lebe davon... Und ich hab noch ne Frage... Wollt ihr eigentlich einen Lemonteil? Wenn ja muss ich mal schauen, wo ich den unterbringe. *denk* Habe da zwar schon ne Idee, aber es würde mich interessieren, ob das überhaupt gewünscht ist. Also denn... Haut rein! *gg* LG inulin Kapitel 9: Abgeschlossen... --------------------------- Hallo, meine Lieben! Erst einmal in riesiges Danke an alle meine Leser, für die über 100 Kommentare!!! Ihr seid doch wahnsinnig!!! *euch alle knuddel* *Kuchen verteil* Und nun zum Kap... Ich hab es geschafft, das Kapitel endlich fertig zu stellen. Dauerte 'nen bisschen länger. Ich hab immer nur kleine Abschnitte geschrieben gehabt und meistens gefielen se mir noch nicht einmal! Was soviel heißt wie: löschen und noch mal von vorne! -.-° Aber ich hoffe das Endprodukt gefällt... ^^ Und damit wünsch ich euch auch schon viel Spaß, mit dem neuen Kapitel: Abgeschlossen... „SEEETOOO!“, schallte es durch die langen Gänge, der Villa und wenige Sekunden später lugte ein schwarzer Haarschopf um die Ecke ins Bad. „Da seid ihr ja!“, lächelte Mokuba und trat ein. Kaiba und Joey waren beim ersten Schrei, des Jungen auseinander gegangen, als ob man die magnetische Anziehungskraft zwischen ihnen umgekehrt hätte. Der Kleine hatte aber auch ein seltsames Gefühl für Timing. //Das wäre fast schief gegangen...//, dachten die beiden Oberschüler fast zeitgleich und sahen zu dem Störenfried. „Ich wollte nur schauen, ob ihr euch nicht gegenseitig auffresst.“, lachte Mokuba, worauf Seto leicht, kaum merklich, errötete. Erst jetzt fiel dem Schwarzhaarigen auf, dass sein Bruder auf dem Boden saß. Ganz so, als wäre er hintenüber gefallen und sich mit den Armen abstützte. Joey war halb in die Wanne gerutscht und stimmte in das fröhliche Lachen, des Jüngsten mit ein. Der Brünette schaute von einem zum Anderen. Dass sein kleiner Bruder den Satz lustig fand, konnte er noch verstehen. Doch, warum lachte Wheeler? Machte er sich über ihn lustig? Das würde er nicht wagen... „Hab ich bei irgendetwas gestört?“ Fragend schaute sich Mokuba um und kratzte sich an der Wange. Joey schnappte nach Luft und richtete sich wieder richtig auf. So halb über der Badewanne zu hängen wurde dann doch, auf Dauer unbequem. Er stand auf und hielt dem Älteren am Boden, lächelnd die Hand hin. Zögernd nahm dieser, die dargebotene Hilfe an und ließ sich auf die Beine ziehen. Einen kurzen Moment standen sie sich gegenüber und schauten sich in die Augen. Nein. Er hatte ihn nicht ausgelacht... Man konnte es in dem leuchtenden Braun deutlich sehen. Ein schwaches Lächeln umspielte die Mundwinkel des Firmenchefs. Das war dem Blonden Dank genug und grinste. „Nein. Du hast bei gar nichts gestört, Mokuba.“, wandte er sich an den Kleinen. „Dein Bruder war gerade fertig geworden.“ „Dann ist ja gut. Kommst du dann? Du musst schließlich meine Langeweile vertreiben.“ „Ich komme sofort. Geh schon mal vor.“ „Okay. Einfach den Gang runter und die letzte Tür links. Da ist mein Zimmer.“ „Alles klar.“ Damit drehte sich der junge Kaiba um. Sein Mantel flatterte, als er durch den Türrahmen verschwand und ließ Joey schmunzelnd den Kopf schütteln. Langsam wandte er sein Gesicht dem Älteren zu. „Deinem Bruder muss ja wahnsinnig langweilig sein... Mal sehen was ich da machen kann.“, grinste er. Nach einem knappen Blick in die Iriden, des Anderen schloss Seto seine Lider und ließ den Kopf etwas sinken. „Mach das. Aber wehe hinterher laufen zwei Möchtegern-Vampire durch mein Haus.“ „Hör ich da etwa Belustigung in deiner Stimme?“, hakte der Blondschopf neugierig nach. „Kann sein.“ Der Brünette beugte sich an dem Anderen vorbei und griff nach dem Lappen in der Wanne. Im Waschbecken wusch er die rote Farbe aus, legte ihn beiseite und drehte wieder sich um. Er lehnte sich gegen die Ablagefläche und schaute zu Joey, der ihn die ganze Zeit nicht aus den Augen gelassen hatte. Ihre Blicke trafen sich und die Zeit schien für einen Moment stehen zu bleiben. Doch dann verbarg Joey seine Augen hinter den Lidern und verschränkte die Arme vor der Brust. „Du findest meinen Hintern klein?“, fragte er und besah sich sein Gegenüber. Dieser hätte beinah die Vase hinter sich umgerissen. Was war denn das für eine Frage? In was für einem Zusammenhang stand die, bitte? Der Blonde schien Setos Gedanken gelesen zu haben und öffnete seinen Mund, um weiter zu sprechen. „Na ja... du hattest eben doch gesagt, ich solle meinen kleinen Hintern bewegen und dir folgen. Oder hab ich da wieder mehr gehört, als gesagt wurde?“ „Ehm... doch, das hab ich gesagt. Aber...“ Er wollte sich gerade eine geeignete Antwort zu Recht legen, als sich der Jüngere einmal drehte und versuchte sich auf den Hintern zu schauen. „Dann kann ich annehmen, dass er, in der weißen Hose, nicht fett aussieht?“ Verwirrt, blinzelte der Brünette einige Male. „Nein. Er...“, begann er, doch wurde von dem Anderen erneut unterbrochen. „Sehr schön.“, grinste er und gab sich selbst einen Klaps, bevor er sich wieder zum Älteren drehte und ihn ansah. „Mensch, Kaiba. Du solltest mal deinen Gesichtsausdruck sehen. Ich bin halt eitel und steh dazu. Ich will schließlich gut aussehen.“, lachte er und strich sich ein paar lose Strähnen hinter die Ohren. Kaum merklich schüttelte er seinen brünetten Schopf und hob seinen Blick, um dem der braunen Augen zu begegnen. „Und dann fragst du mich, ob du sexy aussiehst?“ „Hö?“ Joey wirkte überrascht und legte den Kopf schief. „Das hast du jetzt gesagt. Aber wenn du mich sexy findest... Ich fass das mal als Kompliment auf.“ Jetzt wirkte Seto überrascht und weitete seine Augen. „Das... Ich...“, stotterte er, während sich der Blonde von ihm abwandte. „Ich geh dann auch mal lieber hinter deinem Bruder her. Sonst steht er gleich wieder in der Tür und er beobachtet, wie du mir an den Hintern langst... Willst du das?“ Er zwinkerte und bemerkte, mit einem triumphalen Grinsen, dass der kühle Firmenchef rot wurde. Im Türrahmen blieb er noch einmal stehen und sah über seine Schulter zurück. In seinen Augen blitzte es herausfordernd und ein undefinierbares Lächeln umspielte seine Lippen, als er verspielt mit seinem Gesäß wackelte. „Bis später, Kaiba.“ Vollkommen aus der Bahn geworfen, stand dieser im Bad und starrte zur Tür, durch die sein Blonder Besucher verschwunden war. //Was... was war denn das?// Mokuba war für kurze Zeit in sein anliegendes Badezimmer gegangen, da Joey wohl noch etwas mit seinem Bruder reden wollte. Warum auch immer? Aber da sein Freund ja jetzt da war, konnte er sich auch wieder normal anziehen und abschminken gehen, schließlich hatte er jetzt bessere Unterhaltung. Er hatte sich vorgenommen etwas mehr aus dem Blonden rauszukitzeln, als aus seinem großen Bruder. Er wollte Einzelheiten über den Besuch des Massagesalons hören und Seto schien ihm etwas zu verschweigen. So gut kannte er ihn mittlerweile doch schon, dass er merkte wann dieser sich um ein Thema herumschlich und gewisse Dinge verheimlichte. //Den Gang runter und die letzte Tür links...//, dachte Joey und stand vor einer mächtigen Holztür. Er hob die Hand an die Türklinke, drückte sie runter und das massive Holz nach vorn. Vorsichtig, schob er seinen Kopf durch den schmalen Spalt und lugte in das Zimmer. Ein leiser Pfiff kam über seine Lippen, als ihm das Ausmaß dieses Raumes klar wurde. Vor ihm erstreckte sich ein Kinderzimmer der Extraklasse. Auch wenn Mokuba bestimmt kein Kind mehr war und der Begriff Kinderzimmer überholt war, so machte Joey dennoch einiges an Spielzeug aus. Dieses war aber hauptsächlich alles technisches Zeug, sowie Spielekonsolen, Computer, Heimkinoanlage und sonstige, diverse Hightech-Maschinen. Wahrscheinlich nutzte Kaiba, seinen kleinen Bruder und sein junges Interesse an Spielen, zu seinem Vorteil und ließ ihn die neuesten Erfindungen testen. Der junge Mann trat einige Schritte in den Raum und ließ die Tür hinter sich los. An der rechten Wand stand ein großes Bett, wahrscheinlich viel zu groß für den Kleinen und war mit weißer Bettwäsche bezogen. Weiche, ebenfalls weiße Teppiche waren um das Bett gelegt und weckten Erinnerungen in dem blonden Kopf. Schnell wandte er sein Augenmerk auf etwas anderes im Raum... Er ging auf die großen Fenster zu und zog die Vorhänge auseinander. Vor ihm, hinter dem Glas war ein kleiner Balkon. Joey öffnete die Türen und trat an die warme Sommerluft. //Der Junge lebt ja besser, als man sich das vorgestellt hat.// Er lehnte sich an das Geländer des Balkons und schaute runter in einen riesigen Garten. „Ach du liebe meine Güte... Wer kümmert sich denn um diese riesige Rasenfläche?“, fragte er sich und staunte über die vielen verschieden Blumen, die ihn von unten heran förmlich anlachten. Mokuba hatte gehört, wie die Tür zu seinem Zimmer geöffnet wurde und legte seine Waschsachen weg. Umgezogen war er schon und hatte alles fein säuberlich zusammengelegt und wieder im Schrank verstaut. Es war schließlich nichts dreckig geworden und außerdem brauchte er das gute, weinrote Hemd sowieso nie anziehen, da Seto ihn nie mit auf Geschäftsessen nahm. Er verließ das Badezimmer und sah, wie sein Freund durch die Verandatüren nach draußen ging. Leise ging er ihm hinterher und hörte, wie er etwas sagte. „... kümmert sich denn um diese riesige Rasenfläche?“ „Ich will ja immer Kühe auf die Wiese stellen, aber Seto findet die Idee natürlich doof. Also macht das für gewöhnlich der Gärtner.“ Joey schreckte hoch und sah zur Tür. Da stand der kleine Kaiba und lächelte ihm zu. Flüchtig musterte er den Jüngeren und stellte fest, dass er andere Sachen trug, als zuvor. „Du schaust ja wieder normal aus. Kein Lust mehr anderen Leuten in die Halsschlagader zu beißen?“, grinste er zurück und Mokuba kam näher. „Nee... Jetzt bist du ja da. Aber eigentlich war ja auch Seto, als Opfer gedacht, aber der hat mich gleich mit einem Blick angesehen, heute Morgen... der war besser, als jedes Sonnenlicht und Weihwasser zusammen.“ Das konnte sich der Blondschopf nur allzu gut vorstellen. „Nun gut. Was willst du machen, Mokuba?“ Joey hatte sich zu ihm gedreht und lehnte mit seinem Rücken an dem Balkongeländer. Der Schwarzhaarige überlegte... „Wir könnten jetzt genau das Selbe machen, was ich mit Seto gestern schon durchgemacht habe... Aber das war wirklich nur zu meinem persönlichen Vergnügen. Ohne Seto würde das keinen Spaß machen. Dich brauch man ja nicht überreden Sinnloses zu tun. Aber bring meinen großen Bruder mal dazu einen Schokolade-Ess-Marathon, ein DVD-Dauergucken und ein Wett-Anstarren durchzuhalten...“ Mokuba kratze sich laut lachend am Hinterkopf und erinnerte sich an den vergangenen Abend. Das hörte sich wirklich nach sinnlosem Zeugs an... „Und das hat er echt mitgemacht? Hätte ich ja nur zu gern gesehen.“ „Ja, aber alles nach kürzester Zeit wieder abgebrochen...“, der Kleine drehte sich kurz und sah in sein Zimmer. „Ähm... wollen wir Videospiele spielen? Seto hat da ein ganz tolles neues Programm entwickelt. Ich bin im Moment auch noch der Einzige der ein Exemplar besitzt.“ //Also lag ich gar nicht mal so verkehrt mit meinem Gedanken, dass Mokuba der kostenlose Spieletester ist... Kaiba? Du bist ein Geizkragen...//, seufzte der Blonde innerlich. „Klar. Auch wenn du dadurch einen unfairen Vorteil hast. Du hast es bestimmt schon durchgespielt...“ „Nein, gar nicht.“, entgegnete der Schwarzhaarige ruhig. „Ich habe es gestern erst bekommen. Die Chancen stehen also gleich.“ Er lächelte sein Gegenüber an, während er die Konsole einschaltete und das Spiel einlegte. Der kleine Kaiba, angelte sich und seinem Freund jeweils ein Kissen und legte sie auf den Boden, damit sie sich darauf setzen konnten. Bald schon konnte es losgehen und Joey merkte, dass Mokuba, obwohl er sagte er hätte das Spiel noch nie gespielt, doch ziemlich gekonnt agierte. Entweder waren Kaibas Spiele alle gleich, oder sein junger Gastgeber bewies, dass er ein echter Kaiba war und alles meistern konnte, obwohl er sich damit nicht sonderlich auskannte... Die Zeit verging und die beiden saßen schon mehrere Stunden vorm Bildschirm und waren damit beschäftigt sich gegenseitig abzuziehen. „Also...“, brummte Mokuba während er gewaltsam auf die Tasten, seines Controllers drückte, „Entweder lügt Seto mich an, wenn er sagt, dass du ein dummer Köter seiest und nichts kannst, außer auf deine große Klappe zu fallen, oder du hast ein echtes Talent im testen neuer Spiele...“ „Und ich glaube... dass du eine Spur zu direkt bist, Kurzer.“ Kurz ließ Joey von den kleinen bunten Tasten, seines Controllers ab und gab seinem Sitznachbarn eine Kopfnuss. „Du kannst deine Herkunft nicht verleugnen. Du bist eindeutig mit deinem Bruder verwandt. Du musst mich nicht auch noch mit einem Hund vergleichen.“ „Auu...“, schmerzend rieb sich Mokuba den Kopf. „Ich geb’ doch nur zurück, was Seto sonst immer über dich gesagt hat...“ Jetzt wurde der Blonde hellhörig. Sonst immer...? Hatte das was zu bedeuten? „Wie meinst du das? Sonst immer? Sagt er jetzt was anderes?“ Das Spiel war vergessen und die Hände wurden in den Schoß gelegt. „Ähm... nicht so direkt. Im Moment redet er eigentlich gar nicht mehr über dich. Er weicht mir sogar aus, wenn ich ihn was frage, was in irgendeinem Bezug zu dir steht. Das ist total seltsam.“, erklärte der Schwarzhaarige und sah Joey in die Augen. //Nicht seltsam... Das ist gesunder Menschenverstand. Ich wollte dir auch nicht von meinen hormonellen Trieben erzählen.// Er musste über sich selbst grinsen. Hormonelle Triebe... Das hatte er jetzt schön verpackt. Mokuba sah das schwache Grinsen und wandte sich nun ganz zum anderen um. „Sag mal. Seto hat mir immer noch nichts über euren Besuch im ‚Yume’ erzählt. Ich wollte gerne wissen, ob die wirklich so gut sind, wie gesagt wird. Ich würde da auch gerne mal hin. Aber immer wenn ich davon anfange, ist Seto auf einmal müde und will schlafen.“ Die braunen Augen blinzelten einige Male. Das ‚Yume’? „Klar kann ich dir was davon erzählen.“ Joey legte den Controller weg und drehte sich zum kleineren, dieser tat es ihm gleich und schaltete dann auch gleich die Konsole aus. Jetzt würde er endlich an Informationen kommen. Das wurde aber auch Zeit. „Also...“, begann der Blondschopf. „Anhand der gesalzenen Preise kann man ja schon erkennen, dass es ein guter Laden ist, aber die Damen dort, haben es echt drauf. Wir haben eine Ganzkörpermassage bekommen. Die war echt einmalig. Die haben Muskeln gelockert, von denen ich gar nicht wusste, dass ich sie besitze, oder gar brauche.“, lachte er. „Die hätte ich gerne noch einmal.“ Schwärmend glitt sein Blick in die Ferne. //Ach... das ist doch Kinderkram. So etwas verschweigt Seto nicht. Er redet zwar wenig über Dinge die ihm gefallen haben, aber wegen DEM weicht er einem doch nicht aus...// „War das schon alles?“, wollte er daher wissen und legte den Kopf schief. „Nein.“ //Na bitte.// „Auch eine Gesichtsmaske. So ein komisches Quark-Honig-Gemisch... Sah an deinem Bruder echt scharf aus!“, lachte Joey und klopfte sich auch den Schenkel. „Aber war auch lecker.“ Bei dem Gedanken daran, wie sie sich geküsst hatten, wurde dem Blondschopf richtig warm. Er wollte das jetzt durchziehen. Er würde das lebendige Trockeneis schon noch bekehren. Ein paar Tage hatte er ja noch zur Verfügung und ein Joey Wheeler war hartnäckig. Am gestrigen Abend hatte er den Entschluss gefasst, sich von seinem Herz leiten zu lassen und eventuell mit etwas Gewalt nachzuhelfen, wenn es die Situation verlangen würde. Mal schauen, zu wie viel seine Verführungskünste reichten. Seto war in der Küche gewesen und hatte für seinen Bruder und seinen Gast etwas zu trinken besorgt. Mit einem Tablett mit zwei Gläsern und einer Wasserflasche und einer Flasche Cola stand er nun vor Mokubas Zimmertür. Diese war nur angelehnt und er konnte hören dass die beiden redeten, sowie er auch jemanden sehen konnte. Zumindest den Rücken. Neugierig streckte er den Kopf etwas vor, um einige Worte auffangen zu können. „...Bruder echt scharf aus!“, hörte er ihn sagen und anschließend lachen. „Aber war auch lecker.“ Worüber sprachen die beiden? Wer oder was war lecker? War er gemeint mit ‚scharf’? War er dann auch gemeint mit lecker? In seinem Kopf drehten sich die Worte, des blonden jungen Mannes und eine Gänsehaut schlängelte sich seinen Rücken hinab. „Aber, Mokuba, einst musst du mir verraten...“, hörte er Joeys Stimme erneut. „Wie schafft es dein Bruder zu SO einem Körper? Ich meine... er sitzt doch eigentlich nur in seinen klimatisierten Büroräumen und hackt auf der Tastatur seines PCs, oder seines Notebooks herum. Dabei bewegen sich doch nur die Arme, oder halt nur die Finger, je nachdem. Oder schreibt er schon mal Verträge bei einem Handstand? Oder während er Sit-Ups macht? Ich kam ja in den Genuss ihn mal, na ja... nackt, zu sehen.“ „Waaas?“, drang nun Mokubas Stimme an seine Ohren. „Er hat sich vor fremden Leuten ausgezogen?“ Der Blonde zögerte. Seto sah, wie er etwas nervös auf seinem Sitzkissen hin und her rutschte und ein „Na ja... Nicht freiwillig.“ murmelte. „Ich musste etwas nachhelfen.“ Dem Brünetten wäre beinah das Tablett aus der Hand gefallen. Er musste das Gespräch unterbrechen, bevor Wheeler noch mehr ausplauderte. Sein kleiner Bruder sollte nicht schon so früh verdorben werden. Er atmete einige Male tief ein und wieder aus, ehe er den Ballast auf einem Arm ausbalancierte und mit der freien Hand zögerlich anklopfte. Mokuba wollte gerade zu einem „Erzähl!“ ansetzen, als es klopfte und sie beide die Köpfe in die Richtung drehten, aus der das Geräusch kam. Joey staunte nicht schlecht. Seto Kaiba, seines Zeichens Meisterduellant und wandelnde Eiszeit in Person, brachte ihnen etwas zu trinken. War er rot im Gesicht? Die braunen Augen fixierten den feinen Rotschimmer auf den Wangen, des älteren Kaibas und stellten mit Erstaunen fest, dass er wirklich rot geworden ist. Doch warum? Es schien nicht so, als ob er gerannt wäre. Wäre mit den Sachen auf den Armen auch unratsam gewesen. Also musste es wohl was anderes sein. Der Brünette stellte das Tablett, auf dem kleinen Tisch im Zimmer ab und drehte sich zu ihnen um. „Ich dachte ich bring euch mal etwas zu trinken. Ich will schließlich nicht, dass man mir vorwirft ich besäße keine Gastfreundschaft. Außerdem sitzt ihr schon einige Stunden hier und Mokuba hat bestimmt nicht daran gedacht dir was anzubieten, oder?“ „Oh... ich wusste ich hatte was vergessen...“, der Kleine kratzte sich verlegen an der Wange und schielte zu seinem Freund. „Tut mir leid. Möchtest du was trinken, Joey?“ Er stand auf und besah sich die Getränkeauswahl, um seinem Gast etwas zu bringen. „Seit wann haben wir denn Cola, Seto?“ „Schon immer. Ist gut für den Kreislauf.“ „Was? Und warum muss ich dann immer diese Gemüsesäfte und anderes Blumenvernichtungsmittel trinken?“ „Das sind keine Blumenvernichtungsmittel, dass sind Entschlackungstees...“ „Sag ich doch.“ „Du trinkst Wasser. Die Cola ist für Wheeler! Hast du mich verstanden? Ich will nicht, dass du so ein süßes Zeug trinkst.“ „Und warum machst du für Joey jetzt eine Ausnahme? Vielleicht mag er die ja gar nicht...“ „Nenn mir einen Menschen, der keine Cola mag!“ „Du.“ „Außer mir.“ „Joey.“ „Wheeler säuft das Zeug, wie amerikanische Wagen Benzin schlucken.“ „Woher willst du das wissen?“ „Weil ich ihn kenne.“ „Woher?“ „Wir sind seit der Mittelschule in einer Klasse.“ „Also kennst du ihn nicht wirklich. Nicht privat.“ „Du etwa?“ „Besser wie du.“ „Das musst du erst beweisen.“ „Okay.“ Mokuba hatte die Hände in die Hüften gestemmt und drehte sich zu dem Blonden um. Er schaute ihn durchdringend, beinah verbissen an und verengte die Augen zu kleinen Schlitzen. Joey hatte den beiden gespannt zu gesehen. //Streiten die sich wegen mir?// Erst war ihm das gar nicht angenehm gewesen, dass sich die beiden wegen ihm, in die Haare bekamen. Aber andererseits war es mehr als unterhaltsam. Seto Kaiba und sein kleiner Bruder stritten sich darum, wer ihn besser kannte. Obwohl sie das beide recht gut taten. Je angestrengter die Mienen der beiden wurden, umso lustiger fand er ihr Verhalten und schaute mit einem breiten Grinsen dabei zu, wie sie wild mit den Armen gestikulierten. //Die steigern sich da ja echt rein... Wie süß.// „Joey!“, sprach der Schwarzhaarige laut und er schreckte geradezu zusammen. Seit wann klang der Kurze denn so ernst und kühl? Ein mulmiges Gefühl breitete sich in seiner Magengegend aus. //Uh oh.// „Trinkst du das?“ „Was?“ Blinzelte er verwirrt. „Na... dieses kalorienreiche Getränk mit Pflanzenextrakten?“ „Was?“ „Cola, Wheeler.“, sagte Seto und schaute ihm in die Augen. „Ähm...“ Erwartungsvoll blickten ihn beide Brüder an. „Zieht mich nicht in euren Streit mit rein.“, meinte er dann und hob abwehrend die Hände. „Wegen dir haben wir ja erst angefangen. Trinkst du es, oder nicht? Sag einfach, dass du es nicht magst und beweise, dass ich dich besser kenne, als mein großer Bruder.“ //Oh mein Gott!// „Ähm...“ „Das sagtest du bereits, Wheeler. Und? Was nun? Spuck es schon aus.“ „Äh... na ja. Am liebsten trink ich ja... Cola...“ Seto stieß einen triumphierenden Laut aus und Mokuba riss die Augen wieder auf. „So viel zu deiner Menschenkenntnis, du Möchtegern-Kaiba.“ „...Light. Die hat keine Kalorien.“, stotterte er und kratze sich an der Wange. Jetzt stieß der Kleinere den Erfolgsschrei aus und der Andere ließ den Kopf hängen. „Möchtegern-Kaiba, ja? Du Pseudo-Freund. Wenn du deinen Hund...“ „Hey! Ich bin KEIN Hund!“, empörte sich der Blondschopf. „... so gut kennen würdest, wie du sagtest, dann hättest du gewusst, dass er lieber Cola Light trinkt. Und dass ihm diese nicht schmeckt.“, zeterte der Kleine weiter. „Ähm... Hallo? Ich hab nie gesagt, dass sie mir nicht schmeckt...“ Joey stand auf und wollte auf sich aufmerksam machen. Doch die beiden funkelten sich bitterböse an. Er verstand die Welt nicht mehr. Was war denn hier los? Doch irgendwie reagierten die beiden gar nicht wirklich auf ihn. Er atmete tief ein und wieder aus, griff nach der Flasche Wasser und einem Glas und trank einen Schluck. Er musste sich Mut antrinken. Unentschlossen stand er da, hielt das Glas Wasser in der Hand und schwenkte dessen Inhalt sinnierend hin und her. Dann fasste er einen Entschluss und schüttete den Rest auf die beiden Streithähne. Erschrocken fuhren diese zusammen und zogen überrascht die Luft ein. „Ich hoffe das kühlt eure Gemüter wieder ab...“ Der Blondschopf stellte das Glas weg und verschränkte die Arme vor der Brust. „Was sollte das, Joey? Ich hatte ihn fast...“ „Geht’s eigentlich noch?“, verständnislos blickte er sie an und schüttelte den Kopf. „Ich glaub ich bin im falschen Film.“ Schuldbewusst verdeckte Mokubas dunkles Haar seine großen Augen, als er eine Entschuldigung murmelte. „Also wenn meine Anwesenheit dafür sorgt, dass sich Kaiba SO benimmt... dann würde ich glatt hier einziehen!“, grinste Joey die beiden an und wuschelte dem Kleinen durch das lange, nun etwas nasse Haar. //Man hat aber auch nie eine Kamera zur Hand, wenn man eine braucht!// „Wie wäre es damit...? Ich trinke jetzt die Cola, zumindest halb, denn du wirst die andere Hälfte nehmen, Kaiba, und ihr schreibt euch in eure Joey-Wheeler-Akte, dass ich lieber die Light-Version trinke.“ Mokuba nickte und Seto schaute ihn einfach nur an. Schweigend saßen sie, zu dritt auf dem Fußboden. Mokuba hielt ein Glas Wasser in der Hand, Seto ein halbes Glas Cola und Joey die andere Hälfte, in der Flasche. Der Brünette atmete hörbar aus und stand auf. Er war ein paar Schritte gegangen, als er wieder stehen blieb und sich halb zu den anderen beiden umdrehte. „Wir müssen reden, Wheeler.“ Verwirrt zeigte Joey mit seinem Finger auf sich und schaute zu ihm auf. „Wir beide?“ Seto rollte mit den Augen und ging ohne ein weiteres Wort. Augenblicklich sprang der Blonde auf, stellte seine Flasche weg, entschuldigte sich kurz bei Mokuba und eilte dem Anderen hinterher. //So ist das also.//, dachte der kleine Kaiba, winkelte seine Beine an und stützte sein Gesicht in eine Hand. Ein wissendes Grinsen umspielte seine Lippen, als er leise gluckste. Seto war einige Türen weitergegangen und stand nun im Rahmen zu seinem eigenen Schlafzimmer. Mit einem knappen Blick vergewisserte er sich noch einmal, dass ihm Joey auch folgte und winkte ihn hinter sich her. Als auch der Jüngere am Ziel ankam, schloss er die Tür hinter ihnen. Wieder einmal bestaunte der attraktive junge Mann ein Zimmer, von erstaunlicher Größe. Das waren bestimmt an die 100 m². Hier könnte man ja Walzer tanzen, wenn man wollte und konnte. „Du hast ein Himmelbett?“, fragte er den Anderen und schritt darauf zu. Das stach einem sofort als erstes ins Auge. Auch dieses Bett war mit weißen Lacken überzogen und lud geradezu dazu ein, sich darin rumzulümmeln. Mit seiner linken Hand strich er über das Bettzeug hinweg und ging langsam drum herum. Sein Blick schweifte weiter durch den Raum und stellte fest, dass das Zimmer so gar nicht dem kühlen Charakter des Besitzers glich. Warme Farben und einladende Möbelstücke schmückten dieses Zimmer. Eine kleine Sitzecke, schräg gegenüber dem Bett, bat förmlich darum, sich darauf zu setzen. Von hier konnte man ebenfalls nach draußen auf den Balkon gehen, doch widerstand Joey dieses Mal dem Drang und drehte sich zu Seto um. Dieser näherte sich der Sitzecke und ließ sich auf einem, der bequem aussehenden Sofas nieder. Lässig schlug er die Beine übereinander und nippte an seinem Glas, welches er noch immer in der Hand hielt. Geistesabwesend schaute auf das Glas, in seiner Hand und schwenkte dessen Inhalt in ruhigen Bewegungen. „Setz dich.“, brach dann seine tiefe Stimme die Stille und er hob seinen Kopf, um den Anderen anzusehen. „Bitte.“ Joey tat wie ihm geheißen und ließ sich neben ihm, in die weichen Polster gleiten. Er setzte sich frontal zu ihm und legte einen Arm über die Rückenlehne, während er ein Bein anwinkelte und fragend zu ihm blickte. „Und? Worüber müssen wir reden?“, wollte er dann wissen. Blaue Augen beobachteten ihn aus den Augenwinkeln, bevor er sein Gesicht ihm zuwandte. Das gelbe Shirt, des Blonden, rutschte durch diese Pose ein Stück hoch und entblößte einen weiteren Teil der ebenmäßigen, leicht gebräunten Haut und ließen einen süßen Bauchnabel hervorblitzen. Unbewusst schluckte der Brünette und zwang sich, dem Kleineren in die Augen zusehen. „Ich denke, du weißt, was ich meine.“ „Nein.“ Seto seufzte und senkte für einen Moment die Lider. „Ich möchte nicht, dass Mokuba irgendetwas erfährt?“ „Was nicht erfährt?“ Wieder seufzte er. „Tu nicht so scheinheilig. Du weißt ganz genau was ich meine.“ „Nein, tu ich nicht. Du sagst ja nicht wovon du redest. Nennst das Kind nicht beim Namen.“ Der blonde Schopf wurde fragend schief gelegt. Er wusste ganz genau, auf was der Andere hinaus wollte. Doch sollte er es aussprechen. Außerdem machte es ihm Spaß, ihn ein wenig zu ärgern. „Na... das...“, druckste der Brünette herum. „Das? Was ist ‚das’?“ Er beugte sich ihm etwas entgegen und schaute Seto, etwas von unten an. Denn dieser hatte den Kopf sinken lassen und starrte auf seine Hände, die das Glas fest umschlossen hielten. Sanft griffen Joeys Hände nach denen des Größeren und lösten behutsam das Glas aus dem stählernen Griff, um es auf dem Couchtisch abzustellen. Er drehte eine der Hände um und streichelte mit einzelnen Fingern darüber. „Meinst du DAS?“ Er hob die Hand langsam höher und hauchte einen zarten Kuss in die Handinnenfläche. Seto folgte den Bewegungen und erschauderte, als die weichen Lippen seine Haut berührten. „Genau das meinte ich.“, meinte er leise und beobachtete, wie sich der Blondschopf zu ihm rüber beugte. Es schien wie in Zeitlupe zu laufen. Joey näherte sich ihm ganz langsam, legte den Kopf etwas schief und schloss die Augen. Die blauen Iriden jedoch, blieben geöffnet und behielten sein Gegenüber im Blick. Sachte berührten sich ihre Lippen. Erst ruhten sie bewegungslos aufeinander und sorgten für ein angenehmes Kribbeln, in und auf ihnen. Da der junge Firmenchef keine Anstalten machte ihn zu erwidern oder abzubrechen, machte der Blonde weiter. Zaghaft, begann er mit schwachen Lippenbewegungen und machte den Anschein, als hätte er Angst etwas falsch zu machen. Die Berührungen ließen sich nur erahnen, so sanft waren sie. Seto starrte auf die geschlossenen Lider des Anderen. Er fühlte sich noch immer, von solchen Zärtlichkeiten überrumpelt, sehnte sich jedoch im Stillen nach mehr. Und so schloss auch er langsam seine Augen und konzentrierte sich auf das angenehme Prickeln, das sich in seinem ganzen Körper auszubreiten schien. Joey knabberte schüchtern an Setos Unterlippe, als er die vorsichtige Erwiderung bemerkte, zog zärtlich an ihr und den Besitzer somit etwas mit sich. Der Brünette folgte ihm automatisch. Er spürte, wie der Blondschopf flüchtig mit seiner Zunge über seine Lippe strich und wollte gerade seine Einwilligung geben, um es inniger werden zu lassen, als sich Joey zurückzog und die Unterlippe wieder freigab. Der Blonde hob seine Lider und schaute auf sein Gegenüber, der leicht zu ihm gebeugt, vor ihm saß, genießend die Augen geschlossen hatte und die Lippen leicht geöffnet. Er biss sich auf die Unterlippe, während er das entspannte Antlitz beobachtete. //ICH will IHN verführen? Bin ich eigentlich noch bei Verstand?//, dachte er und sah, wie ihn saphirblaue Augen fragend anschauten. //Der Typ ist die personifizierte Verführung...// Lächelnd, seufzte er leise und im nächsten Moment pressten sich zwei weiche, süße Lippen auf seine eigenen. Leidenschaftlich, gingen sie in fordernde Bewegungen über und Joey konnte gar nicht so schnell reagieren, wie Seto sein Gesicht in seine Hände nahm und ihn hungrig küsste. Jedes Mal, wenn sie sich auf weniger als 1m näherten, verlor er die Kontrolle über sich, der beherrschte brünette junge Mann. So wie auch jetzt. Die filigranen Finger, des Firmenchefs strichen in den Nacken, des Blonden und zogen das Zopfgummi langsam aus dem weichen Haar. Joey hatte sich vom ersten Schock erholt und grinste nun in den Kuss hinein. Da hatte seine Strategie, den Anderen aus der Reserve zu locken ja prima funktioniert. Kitzelnd wanderten die, leicht kalten Finger des Älteren über seine Haut, am Hals und hinterließen ein Kribbeln auf ihr. Mit seinen Händen griff er nach denen von Seto und drückte sie sanft. Die Haare, die zuvor in einem Zopf gehalten wurden, umspielten nun sein Gesicht und der Brünette konnte den dezenten Geruch von Orangen riechen. Seine Lippen wanderten über die fremde Wange, hin zum Ohr. Er widmete sich der zarten Haut unterhalb, des Ohrläppchens. Saugte leicht an ihr, bevor er sie zwischen seine Zähne nahm und sie sanft beknabberte. Mokuba war den beiden unauffällig gefolgt und lauschte nun an der geschlossenen Tür. Doch so sehr er sein Ohr auch an das kühle Holz presste, es blieb still im Zimmer dahinter. Vorsichtig legte er eine Hand auf die Klinke und drückte sie langsam runter. Seine Neugier war geweckt und er musste das jetzt mit eigenen Augen sehen. Er schob die Tür soweit auf, bis er seinen Kopf problemlos hindurch schieben und in den Raum sehen konnte. Seto und Joey saßen voreinander und küssten sich noch immer. Bemerkten nicht, wie sich die Tür öffnete und jemand zu ihnen schaute. Ihre Lippen klebten aneinander und schienen nicht, sich in der nächsten Zeit trennen zu wollen. Der Blondschopf leckte etwas über die Lippen, des Anderen und wartete auf dessen Reaktion. Welche jedoch vorerst ausblieb. Der junge Firmenchef wollte seinen Gast etwas zappeln lassen und ließ diesen einen Moment warten. Als er seine Lippen trennte und die Zunge, des Jüngeren in seine Mundhöhle gleiten ließ, zog er sich etwas zurück. Joey folgte ihm und grummelte, als es den Anschein machte, dass man ihn nicht machen lassen wollte, wie er gerne würde. Seine Finger glitten in das weiche braune Haar, des Älteren und zogen ihn am Hinterkopf in einen tiefen Kuss. Genüsslich kosteten sie diesen nun auch aus. Ihre Zungen umkreisten und neckten sich gegenseitig, bis Seto seinerseits die Unterlippe des Kleineren erwischte und zärtlich an ihr knabberte. Er spürte den heißen Atem, des Anderen auf seinem Gesicht. Sie lösten sich kurz von einander und sahen sich tief in die Augen. „Also, wenn wir früher angefangen hätten, SO miteinander zu reden, dann hätten wir uns unsere Wortduelle sparen können.“, grinste Joey und erntete ein schwaches Lächeln des Brünetten. „Wieso? Die runden die Sache doch erst richtig ab...“, meinte dieser darauf und näherte sich wieder dem schönen Gesicht, des Blonden und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. „Ha! Ich hab’s gewusst!“, rief Mokuba triumphierend und strahlte über das ganze Gesicht. Euphorisch drehte er sich im Kreis und beachtete nicht die entsetzten Gesichter der beiden Älteren. Diese waren nämlich erschrocken zusammengezuckt, als sie den Schrei des Schwarzhaarigen hörten. Doch dieses Mal war die Zeit zu kurz gewesen, um noch rechtzeitig auseinander zu rutschen. Mokuba hatte sie gesehen. Er hatte gesehen, wie sein großer Bruder jemanden küsste. Einen anderen Jungen küsste. Joseph J. Wheeler küsste. Joey traute seinen Augen nicht. So war das nicht geplant gewesen. Doch schien der kleine Kaiba nicht der Meinung zu sein, dass es abstoßend wäre. Dann würden seine Rufe anders klingen und er wurde nicht so strahlen. „Mokuba, du... äh... weißt du... das lässt sich ganz einfach erklären...“, begann der Blonde, stand auf und ging auf den kleineren zu. Seto tat es ihm gleich. Doch sein Gesichtsausdruck verhieß nichts Gutes. Diesen strengen Blick hatte er nur drauf, wenn er was falsch gemacht hatte, oder bei irgendwas Wichtigem störte. Und dieses Mal konnte durchaus beides zutreffen. Er schluckte, als er seinen großen Bruder, mit zuckenden Augenlidern näher kommen sah. Hektisch sah er sich um und versuchte seine Gliedmaßen unter Kontrolle zu bringen. „Ich... äh... ich glaub... ich geh dann besser...“ Schnell hatte er sich umgedreht, griff zur Tür, verfehlte erst die Klinke und kratzte sich am Schlüssel. „Autsch.“, kam es leise über seine Lippen und sein Bruder bedrohlich näher. //Verdammt! Lieber Gott, ich weiß, ich war keins deiner treuesten Lämmer, aber lass mich das überleben...// Mit dem nächsten Versuch, bekam er die Klinke erfolgreich zu fassen und stürmte raus. Hastig zog er die Tür hinter sich zu und drehte den Schlüssel im Schloss, den er vorher beim ersten Versuch hatte mitgehen lassen. Seto hörte das leise Kratzen der Metalle aufeinander, im Türschloss und er ruckelte an ihr. Verschlossen. Er knurrte leise. „Mokuba.“, zischte er. „Mach die Tür auf.“ „Nein. Ich hab Angst vor dir!“ „Das ist auch gut so. Mach auf!“ „Nein. Ihr bleibt da drin. Dann kann euch auch keiner mehr stören.“ Der Kleine hatte nicht wirklich Angst, aber sein Leben riskieren, in dem er diese Tür wieder öffnete, wollte er auch nicht. Somit blieb sie fest verschlossen. Auch Joey stand nun an der Tür. Verdutzt schaute er von dem Brünetten, zur Tür und wieder zurück. Das war doch jetzt ein Scherz. Mit einem breiten Grinsen umfasste auch er die Klinke und drückte sie gen Boden, doch sein Gesichtsausdruck erstarrte, als er feststellte, dass sie wirklich zu war. Seine Hände ballten sich zu Fäusten. //Das kann doch nicht...// Wild klopfte er gegen das massive Holz. „Mokuba! Das ist nicht lustig! Mach auf!“ Doch Mokuba stand nicht mehr vor der Tür, zu Setos Zimmer. Er hatte es sich im Wohnzimmer bequem gemacht. In der einen Hand die Fernbedienung und in der anderen das schnurlose Telefon. „Ja, hallo? Mr. Wheeler? Hier ist Kaiba. Mokuba Kaiba. Ich wollte ihnen nur mitteilen, dass ihr Sohn heute wohl nicht mehr nach Hause kommt... Bitte? Ja. Die beiden sollen sich heute aussprechen... Ja. Genau. Kontaktpflege!“, lachte er und verabschiedete sich auch gleich wieder, von dem älteren Mann. „Kontaktpflege...“, wiederholte er die letzten Worte und lachte laut. „Eine sehr intensive Art der Kontaktpflege.“ In der oberen Etage klangen noch immer dumpfe Geräusche, die an Klopfen erinnerten, sowie vereinzelte Schreie, durch die Gänge. „MOKUBAAA!“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Tadaaa~! Also hat letztendlich doch wieder Mokuba, dafür gesorgt dass se 'nen paar Minuten für sich haben! *gg* Eigentlich wollte ich ja zuerst das Wheeler Senior, bei seinem Sohnemann anruft und irgendeine billige Ausrede runterleiert, damit Joey bei den Kaibas schlafen muss... sowas wie: "Ich hab deine Bettwäsche in die Maschine gesteckt..." XD Aber irgendwie bot sich Mokuba auf einmal prima an! *lol* Also denn... haut in die Tasten und gebt mir ein Feedback! Diese Leute werden beim nächsten Kap dann auch benachrichtigt... ^^ LG inulin Ach ja, wegen dem Adult-Kapitel... Es wird auf jeden Fall eines geben. Viele haben gemeint, dass sie gerne eines haben würden. Aber das kommt erst zum Ende der Story. ^^ Solange müsstet ihr euch dann gedulden. Ich muss das erst noch ein bisschen üben... *gg* Ich durfte bisher leider noch keinen Männern dabei zusehen... XD Aber wozu gibts Internet!! >///< Naja... ^^ Bis denn! *winkz* Kapitel 10: Nachts ------------------ Achtung, hier kommt ein Karton! ;) Hallööö~chen... *pfeif* Da bin ich auch schon wieder mit dem nächsten Kapitel! ^^ Ist dieses Mal nicht ganz so lang geworden, aber ich hab auch nur eine Nacht beschrieben. Wenn ich den Rest des Tages auch noch beschrieben hätte, dann wär das viiieeel zu lang geworden... XD Ich les lieber lange Kapitel, anstatt welche zu schreiben. *gg* Naja, ich hoffe, es ist ganz gut geworden. Aber bildet euch ein Urteil! ^^ An dieser Stelle: Viel Spaß! Joey blickte zu Seto auf. Dieser stand mit dem Rücken an die Wand, neben der Tür, gelehnt und hatte die Augen geschlossen „Und was machen wir jetzt?“, fragte er ihn und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wir haben mittlerweile...“ Er schaute sich im Raum nach einer Uhr um. Er selbst hatte keine am Handgelenk, da sie ihn immer nur störten. Doch sah er hier keine Uhr. Weder einen Wecker oder eine sonstige Art eines Zeitmessers. „Ähm... wie viel Uhr haben wir, Kaiba?“ „Hm?“ Seine Lider hoben sich gemächlich und er fasste in seine Hosen. Nach kurzem fummeln, fand er das gewünschte Objekt und nahm es raus. Er warf einen knappen Blick auf das Display seines Handys und meinte dann, an den Blonden gewandt. „Gleich, halb Zehn.“ Joey klappte der Unterkiefer runter. „Was? Mist. Dabei hab ich doch noch so viel zu tun...“ Er tigerte nervös durch das große Zimmer. „Was hast du denn bitte zu tun? Du gehst doch nicht arbeiten.“, wollte der Brünette wissen und beobachtete das Nervenbündel vor sich. „Nicht mehr. Gott sei Dank. Sonst würde ich heute bestimmt gefeuert, aufgrund deines Bruders.“, ein kurzer Blick, in die blauen Augen folgte und zeigte, dass Joey mit der Situation nicht unbedingt zufrieden war. Er hasste es eingesperrt zu sein. Auch wenn man dann mit einem Mann zusammen eingepfercht war, mit dem man nur zu gerne gefangen sein möchte. „Nein... ich muss doch noch deine restlichen drei Tage durchplanen.“ „Meine was?“ „Deine letzten drei Urlaubstage. Wir sind mit der Nachhilfe in Entspannung noch nicht dadurch, mein Gutester! Nur wegen unserem kleinen ‚Techtelmechtel’ lass ich dieses Projekt nicht fallen.“, entschlossen zeigte er mit dem Zeigefinger auf den Firmenchef und blieb tatsächlich für einen Moment stehen. „Techtel... mechtel...“, wiederholte der brünette, junge Mann ungläubig und löste sich von der Wand in seinem Rücken. Joey währenddessen wuselte wieder durch den Raum und überlegte, wie man die Situation ändern könnte. //Okay... Noch mal von vorne. Mokuba hat uns gesehen und hat sich gefreut. So wie es aussah... Kaiba ist auf ihn los. Mokuba hat die Panik gekriegt und ist abgehauen. Mitsamt dem Schlüssel zu diesem Zimmer und hat von außen abgeschlossen. Ergo, er hat uns eingeschlossen... Mist.// „Kaiba? Hast du keinen Ersatzschlüssel?“ „Doch.“ „Was? Echt?“ Joeys Gesichtszüge erhellten sich und er trat freudig, auf den Brünetten zu. „Und wo ist der?“ „Unten in der Küche.“ Der Blonde erstarrte in der Bewegung, bevor er die Arme in die Hüften stemmte. „Was macht ein Ersatzschlüssel in der Küche?“ „Da liegen alle Ersatzschlüssel.“ Joey knurrte leise. Dann musste man sich mit der Situation halt anfreunden und sich anderweitig beschäftigen. Seto saß wieder auf dem Sofa und trank einen Schluck aus seinem Glas. Er hatte sich schnell wieder abgeregt, auch wenn sein kleiner Bruder bestimmt noch mit irgendetwas rechnen musste. Er schlug ein Bein über das andere und lehnte den Kopf auf die Rückenlehne. „Meinst du, er macht die Tür heute wieder auf?“, fragte Joey und ließ sich auf einem Sessel, ihm gegenüber nieder. „Wohl kaum.“ Seufzend griff er über den Tisch hinweg und angelte nach seinem Zopfgummi, welches der Brünette noch vor einigen Minuten darauf geworfen hatte und machte es sich um eines seiner Handgelenke. „Da kann man wohl nichts machen...“ Er lehnte sich zurück und verschränkte die Arme locker hinter seinem Kopf. „Du kannst hier schlafen, wenn du willst. Das Sofa lässt sich ausziehen, glaub ich.“, murmelte Seto und blickte in zwei verwunderte braune Augen. „Mir wird wohl nichts anderes übrig bleiben, wenn Mokuba nicht vorhat die Tür wieder zu öffnen. Aber du musst wegen mir nicht auf das Sofa umziehen.“, grinste der Blondschopf und erntete einen verwirrten Blick. „Ich? Wie kommst du auf die seltsame Idee, ich würde freiwillig auf mein Bett verzichten?“ „Ich weiß nicht... Vielleicht aus Gastfreundschaft?“ Joey lachte leise und strich sich durch den Pony. „Nein, mal im ernst, Kaiba.“, wurde er etwas ernster und sah ihn fragend an. „Hast du überhaupt irgendwas da, womit ich mich hier drauf ausbreiten könnte? Quasi, ein zweites Kissen und Decke?“ Seto blickte zur Seite, fixierte einen nicht existierenden Punkt und schien nachzudenken. Er hob seine Hand, in der er das Glas hielt und nahm einen großen Schluck, leerte es und sah wieder zu dem Jüngeren. „Nein.“ „Dann nehme ich an, dass du nichts dagegen haben wirst, wenn ich mich zu dir geselle, heute Nacht?“ „Hab ich eine andere Wahl?“, brummte der Firmenchef. „Nein.“, flötete Joey und stand auf. Er streckte sich, wobei sich sein Shirt bis kurz unter den Rippenbogen mit hochzog und gähnte demonstrativ. Seto bestaunte den schmalen Rücken des Anderen, als er sich reckte und seufzte tief. Das wurde bestimmt eine lange Nacht. „Also, ich leg mich dann jetzt hin. Bin doch schon recht müde. Wo ist denn der Raum mit den Kacheln? Ich nehme mal an, dass du auch dein eigenes Bad hast, oder?“, wollte er wissen und drehte sich halb zu dem Brünetten um. Dieser zeigte auf eine große Tür, hinter sich und meinte knapp: „Da vorn. Aber bleib nicht den ganzen Abend da drin. Ich wollte da auch noch rein.“ „Na, hör mal. Ich brauch nie länger, als eine Stunde... Tse...“ Damit verschwand er im angrenzenden Bad, schloss die Tür hinter sich und hinterließ einen erstarrten Seto Kaiba zurück. Er würde schnell eine Katzenwäsche machen und sich dann ins Bett begeben. Bei dem Gedanken, sich gleich eine Schlafstätte mit dem Älteren zu teilen, kribbelte es in seinem Bauch und lächelte sein Spiegelbild an. Nach ungefähr 10 Minuten kam der Blondschopf wieder raus, fasste an den unteren Bund seines Shirts und zog es sich über den Kopf. „Du kannst jetzt. Ich hab übrigens deine Zahnbürste benutzt. Das macht dir doch nichts aus, oder?“ Seto war schon halb verschwunden, als er die Worte des Anderen vernahm und wandte ruckartig seinen Kopf um. Ein undefinierbarer Laut drang aus seiner Kehle und ohne ein weiteres Wort darüber zu verlieren drehte er sich um. Die Tür lehnte er hinter sich nur an, damit er, wenn Wheeler irgendwas anstellen sollte, es auch sofort mitbekam. Er stützte sich auf die weiße Keramik, des Waschbeckens und sah auf sein Spiegelbild. Seufzend ließ er den Kopf hängen. //Das ist ja fast so, als ob wir zusammen wären. Jetzt benutzt er schon meine Zahnbürste. Hoffentlich kommt der nicht auf die Idee gemeinsam duschen zu gehen, weil das doch Zeit sparen könnte.// Auch der junge Erfolgsmann brauchte nicht lange. Lediglich 15 Minuten. Wovon er die meiste Zeit damit verbracht hatte, seine Zahnbürste anzustarren, um herauszufinden, ob er die noch gebrauchen konnte. Nach einigem Hin und Her, hatte er sich dann doch dazu entschloss seine Zähne zu putzen. Er würde es schon überleben. Als er in sein Schlafzimmer trat, stieg der Blondschopf gerade unter die Decke. Seto sah nur noch eines der schlanken, langen Beine, bevor auch dieses unter dem weißen Bettzeug verschwand. Erst jetzt registrierte er seine Lage, in der er war, richtig. Er schluckte. Musste er das wirklich tun? Warum hatte er kein zweites Bettzeug bei sich, in dem riesigen Schrank? Ein kurzer Blick nach rechts, zu besagtem Objekt folgte und seufzte einmal. Joey blickte auf. „Ist irgendwas?“, fragend legte er den Kopf schief. Die Decke reichte ihm im Moment bis zur Hüfte, da er noch immer aufrecht saß und den Anderen beobachtete. Die zart gebräunte Haut, spannte sich über die leicht muskulöse Brust, welche sich unter den einzelnen Atemzügen hob und senkte. Unwillkürlich musste der Brünette schlucken. Neben dem sollte er ruhig schlafen können? Er musterte sein Gegenüber genauestens und zog jedes Detail, wie ein Schwamm in sich auf. Es war das zweite Mal, wie er ihn so sah und es machte ihn etwas nervös. „Willst du dich nicht ausziehen? Oder schläfst du immer in Klamotten? Willst so wohl Zeit sparen, um früher an die Arbeit zu kommen, was? Nichts da. Du hast Urlaub.“, holte ihn die Stimme des Blonden aus seinen Gedanken. Er drehte sich um und fasste an den Bund seines Oberteils. Er zog es sich über den Kopf und warf es auf eine der Sofalehnen. Joey derweilen lehnte sich zurück und genoss die Show, die sich ihm nun bot. Dieses Mal würde er wohl nicht helfen müssen. Und außerdem sah es aus dieser Position recht ansehnlich aus. Einer schöner Rücken... Er verschränkte die Arme hinter seinem Kopf und verfolgte ein jede Bewegung. Das Hemd war weg, nun kam die Hose. Der Blondschopf biss sich auf die Unterlippe. Er würde bestimmt gut schlafen können... Auch die Hose folgte dem Hemd, auf die Lehne des Sofas vor ihm, sowie die Socken und somit stand er nur noch in Boxershorts da. Er drehte sich um und ging auf sein Bett zu. „Ist was?“, fragte er den Anderen, als er den Blick bemerkte, den er ihm wohl die ganze Zeit zugeworfen hatte. „Nein. Wieso?“, wollte Joey daraufhin unschuldig wissen. Seto zog eine Augenbraue hoch, bevor er die Decke anhob und ebenfalls darunter kroch. Er fühlte sich ganz seltsam, als sie so nah beieinander lagen und Joey entging es nicht, dass er sich seltsam verhielt. „Bist du nicht gewohnt, was?“, grinste der Blonde ihn an. „Was?“ „Das Bett mit jemandem zu teilen.“ „Nicht so...“ „Wie, ‚nicht so’?“ „...“ „Willst du Sex?“ „Waaas? Nein! Spinnst du? Mokuba liegt ein paar Türen weiter.“ Joey grinste verschmitzt. „Ach? Aber wenn er nicht da wäre, dann schon?“ „N... Nein...“ „Sicher?“ „...“ „Na?“ „Lass mich doch in Ruhe...“ „Das klang aber nicht sehr überzeugend.“ Der Blondschopf rutschte etwas näher. „Hör mal. Wenn wir hier schon zusammen in einem Bett liegen, fände ich etwas mehr Intimität ganz schön.“ Seto schoss das Blut in den Kopf. Dieses Mal war es mehr als sichtbar, dass er errötete. „Ich hab doch eben ‚Nein’ gesagt!“, bluffte er und sah ihn aus aufgerissenen Augen an. „Nicht das, was du schon wieder denkst...“ Joey fuhr sich durch den Pony, holte einmal tief Luft und hielt dem Anderen seine Hand hin. Dieser besah sie sich irritiert, als er die Stimme des Jüngeren wahrnahm. „Joey.“ Jetzt war der Firmenchef noch verwirrter und blickte seinem Gegenüber in die braunen Augen. „Das weiß ich doch. Was soll das?“ „Mehr Intimität, Kaiba. Ich biete dir meinen Vornamen an. Wenn wir schon regelmäßig rumknutschen, uns von deinem Bruder erwischen lassen, von ihm eingeschlossen werden und dann auch noch in einem Bett schlafen, denke ich, könnten wir uns eventuell, ganz vielleicht, beim Vornamen nennen. Wenn dir das nicht zu schnell geht natürlich...“, zwinkerte er ihm zu und lenkte die Aufmerksamkeit ein weiteres Mal auf seine ausgestreckte Hand. Seto blickte von dieser auf und wieder in die Augen des Blonden. „Von mir aus.“ Sie gaben sich die Hände und Joey lächelte zufrieden. „Und ich hoffe, jetzt fällt das ‚Köter’ weg... Obwohl du das schon eine Weile nicht mehr gesagt hast. Warte, wie war das noch...?“, überlegte er und fasste sich nachdenklich ans Kinn. „Ach ja... ‚Hundi’ oder ‚Hündchen’ waren es die letzten Male.“, grinste er den Anderen an und ließ dessen Hand wieder los. Für kurze Zeit senkte sich ein Schweigen über sie, doch dann glitt Seto unter die Decke und drehte sich auf die Seite, mit dem Rücken zu dem Kleineren. Dieser tat es ihm gleich und meinte dann leise: „Übrigens... ich schlafe gern nackt.“ Der Brünette riss die Augen auf und drehte sich wieder um. „Du tust WAS?“ „Willst du es sehen?“, blinzelte der Blonde und machte Anstalten die Decke hochzuheben. „Lässt du wohl die Decke unten!“, befahl der junge Firmenchef und zum wiederholten Male wurde er rot. //Hat der jetzt wirklich nichts mehr an?//, fragte er sich selbst und stellte fest, dass er sich vorstellte, wie der andere wohl aussah. Joey beobachtete mit einem gewissen Interesse, die Veränderung in dem schönen Gesicht neben ihm. Denn dieses wechselte sichtbar von Entsetzen, zu Angst, über Überraschung und letztendlich sogar zu Neugier. „Du stellst es dir vor, hab ich Recht?“, flüsterte er. „Sicher, dass du nicht mal schauen magst?“ Wieder griffen seine Finger nach der Decke, doch hielt er von sich aus, in der Bewegung inne, als er sah wie die Hände des Anderen zitterten. Fragend legte er den Kopf schief und musterte ihn. „Wenn es dich beruhigt...“, meinte Joey dann und warf die Decke zurück. Seto kniff die Augen zusammen und traute sich nicht wirklich sie wieder zu öffnen. „Mach die Augen auf und guck.“ „Spinnst du? Ich will das nicht sehen. Schlimm genug, dass du so in meinem Bett liegst.“ Der Blonde griff nach den Händen des Älteren und zog ihn etwas näher zu sich. Dieser schrak unter der Berührung zusammen und presste seine Lider noch fester aufeinander. Sein Herz klopfte ihm bis zum Hals. Wenn Joey mit ihm tat, was er dachte was er mit ihm tun würde, dann würde er bestimmt umfallen. Und das TOT... Der Blondschopf hielt die Hand sanft in seiner und verfolgte mit einem Grinsen, wie sich der Brünette verkrampfte, aber auch nicht wirklich wehrte. Er legte die Hand auf seinen Oberschenkel und wartete auf eine Reaktion des Größeren. Leicht bewegte sich die Hand auf Joeys Bein und zögerlich öffnete Seto vorerst nur ein Auge. Nach dem ersten Blick öffnete er auch das andere und riss sie im selben Moment weit auf. Vorwurfsvoll blickte er zu seinem Bettnachbar und gab ihm eine Kopfnuss. „Aua. Wofür war die denn?“, beschwerte sich dieser auch gleich und rieb sich den schmerzenden Kopf. „Dafür, dass du mich reingelegt hast und doch noch eine Shorts anhast. Ich hatte echt gedacht du legest nackt neben mir.“ „Was regst du dich denn jetzt so auf? Es ist dir nicht recht, wenn ich dir sage, dass ich nichts mehr anhabe... aber auf der anderen Seite ist es dir auch nicht recht, wenn es doch nicht so ist. Du kannst dich auch nicht entscheiden, oder? Bist du enttäuscht? Soll ich sie ausziehen?“ „Lass die bloß an.“, knurrte er und drehte sich wieder auf die andere Seite. „Schlaf jetzt.“ Ein undefinierbares Brummen drang aus Joeys Kehle. „Na gut.“ Er griff nach der Decke, legte sich ebenfalls auf die Seite und zog sie über ihre Körper. Mit dem Gesicht zu dem Älteren schloss er die Augen, rutschte etwas näher und entspannte sich. Nur noch das regelmäßige Atmen war zu hören, als der junge Firmenchef zusammenschreckte und kerzengrade wieder auf der Matratze saß. Ruckartig wandte er den Kopf zu der Person neben sich und ruckelte an dessen Schulter. „Was’n jetzt schon wieder los? Ich war grade am eindösen...“ Müde rieb sich Joey über die Lider. „Was war das?“, fragte Seto und knippste das Licht neben dem Bett an, um ihn böse anzufunkeln. „Lass deine Gliedmaßen bei dir.“ „Meine was? Achso... meine Füße. Stören die dich?“ „JA! Die sind eiskalt.“ „Deswegen ja. Wenn die so kalt sind, kann ich nicht einschlafen.“ „Dann wärm sie auf. Aber nicht bei mir.“ „Du bist aber der Einzige hier, zu dem ich meine Füße schieben kann und jetzt mach das Licht wieder aus.“ Grummelnd warf Seto die Decke zurück und stand auf. Mit einer fahrigen Bewegung strich er sich durch sein Haar und seufzte genervt. Er ging einmal um sein Bett herum und blieb vor seinem Kleiderschrank stehen. Er hockte sich hin, zog eine der unteren Schubladen auf und wühlte kurz darin herum, bevor er wieder aufstand und sie mit dem Fuß wieder schloss. Joey sah ihm hinterher und fragte sich, was er denn jetzt vorhatte. Prompt bekam er seine Antwort. Ein kleines Knäuel wurde ihm zugeworfen, welches er auseinander zog und wieder zu dem Brünetten schaute. „Was soll ich damit?“, fragte er. „Anziehen. Das sind Socken. Die wärmen deine Füße und schützen mich gleichzeitig vor Frostbeulen.“ „Danke.“ Er zog die Socken an und machte es sich wieder bequem. Auch Seto lag wieder und schaltete das Licht erneut aus. //Wie kann man im Hochsommer nur kalte Füße haben?//, fragte er sich und schüttelte gedanklich den Kopf darüber. Es dauerte nicht lange und der Blondschopf regte sich schon wieder hinter ihm und zum wiederholten Male drehte er sich zu ihm. „Jetzt bleib endlich ruhig liegen, oder du schläfst auf dem Boden.“, murmelte er in die Dunkelheit und spürte als Antwort zwei Finger auf seinen Lippen. Zart strichen sie darüber und ließen den Firmenleiter verstummen. „Scht... Ich will mich nur bedanken.“, flüsterte eine, ihm bekannte Stimme und im selben Moment lagen weiche Lippen auf seinen. Joey beugte sich über ihn, lag halb auf ihm und küsste den jungen Mann unter sich mit so viel Gefühl, dass dieser gar nicht daran dachte, ihn auf den Boden zu verbannen. Einen Moment verharrte Seto regungslos, bevor seine Hände über den freien Rücken des Jüngeren glitten, hinauf in den Nacken und zogen ihn tiefer in den Kuss. Der Blonde stützte sich zu den Seiten des Anderen ab und bewegte seine Lippen fordernd auf denen des Älteren. Er verlagerte sein Gewicht auf seinen rechten Unterarm und strich, mit der nun freien Hand zärtlich über die Wange, den Hals und die Brust des Brünetten und entlockte ihm ein Keuchen. Wie auch die Male zuvor, verschmolzen ihre Lippen zu einer Einheit und ergänzten sich spielerisch. Genießend hatten sie die Augen geschlossen und konzentrierten sich auf dieses aufsteigende Gefühl, dass sie gänzlich einzunehmen versuchte. Mit den Fingerspitzen fuhr Joey den Rippenbogen und die einzelnen Muskeln nach, als er sanft mit seiner Zunge über die zitternde Unterlippe des Firmenchefs strich. Ohne lange warten zu müssen, wurde ihm Einlass gewährt und feurig von einer anderen Zunge empfangen. Frech neckte er den Älteren und lockte sie in seinen Mund. Erfolgreich. Denn Seto folgte ihm sofort und kostete die fremde Mundhöhle aus, in dem er jeden noch unbekannten Winkel versuchte zu ertasten und sich einzuprägen. Der Blonde strich weiter über den Bauch und kreiste mit seinem Finger um den Bauchnabel, des Anderen und glitt dann zu dessen Seiten. Kurz zuckte Seto zusammen, woraufhin Joey in den Kuss lächelte und ihn kurz unterbrach. „Sind wir hier etwa kitzelig?“, fragte er herausfordernd und fuhr, zur Untermalung seiner Worte noch einmal hauchzart über dieselbe Stelle, wie zuvor. „Nein.“, kam es etwas wackelig zurück und schwungvoll änderte der Brünette die Machtverhältnisse. Nun lag er über den Blondschopf gebeugt und sah ihm, durch die herrschende Dunkelheit hindurch, in die Augen. Einen Moment zögerte er, bevor er ihre Lippen wieder zueinander führte und verspielt an Joeys Unterlippe knabberte. Seine Hände wanderten, wie die des Blonden einige Sekunden vorher, über den jugendlichen Körper unter sich. Nur in anderer Reihenfolge. Seine Berührungen starteten an den Seiten, glitten hinauf über die Brust, Schulter, den Hals und gingen schließlich in ein sanftes Kraulen über, als sie im weichen blonden Haar stoppten. Joey verhakte ein Bein mit dem des Größeren, streichelte über seinen Rücken und zog jeden Wirbel einzeln nach. Ein wohliges Seufzen entrann seiner Kehle, als sich Seto seinem Hals widmete, sanft mit seinem Nasenrücken darüber strich und seinen Atem gegen seine Haut blies. Der junge Firmenchef drückte seine Lippen auf die zarte Haut in der Halsbeuge, des Jüngeren, saugte daran und leckte alsbald entschuldigend darüber. Die Hände des Unterliegenden verflochten sich mit dem brünetten Haar und brachten, die sonst so ordentliche Frisur durcheinander. Sanft zog er ihn wieder nach oben, nur um ihn hungrig zu küssen und ihn wieder rücklings in die Kissen zu werfen. Er setzte sich breitbeinig auf Setos Hüften und saugte sich seinerseits an der verführerischen Haut, des schmalen Halses, fest. Seine Hände glitten sacht über die Arme, des Brünetten, zogen sie über seinen Kopf, wobei er sie leicht ins Kissen drückte und verhakte dessen Finger mit seinen. Joey legte sich nun ganz mit seinem Körper, auf den unter ihm und spürte, wie sich Setos Brustkorb unter einzelnen, tiefen Atemzügen hob und wieder senkte. Wieder trafen sich ihre Münder zu einem tiefen, sinnlichen Kuss und Tanz ihrer Zungen. Mit geschwollen Lippen trennten sie sich schwer atmend von einander, hielten aber ihre Hände miteinander verbunden und spürten den wilden Herzschlag des Anderen, gegen ihre Brust schlagen. „Bitte. Gern geschehen.“, flüsterte Seto und schmunzelte, was der Blonde natürlich nicht sehen konnte und erntete ein leises Lachen. „Du hättest mir schon viel eher danken sollen... Da könnte ich mich dran gewöhnen.“ Joey vergrub sein Gesicht in der Halsbeuge, schloss seine Augen und lächelte gegen die zarte Haut, nachdem er einen flüchtigen Kuss darauf hauchte. „Das ist schön zu hören... Vielleicht lässt sich da was machen, damit es regelmäßig zu so was kommt.“ Der Firmenchef strich ihm durchs Haar und kraulte ihm den Nacken, worauf ein leises Schnurren folgte. „Schlaf jetzt. Wir müssen Mokuba morgen das Fürchten lehren und das kann unter Umständen viel Arbeit werden.“ Der Blonde kicherte leise und lies sich weiter verwöhnen. „So böse bin ich ihm deswegen gar nicht mehr...“, murmelte er und gähnte. „Aber vielleicht sollte ich, oder wir, trotzdem ein bisschen schlafen und Kraft tanken...“ Seto nickte schwach und legte seine Arme um den schlanken Körper, auf sich. „Schlaf gut.“, hauchte er und drückte einen leichten Kuss auf den blonden Schopf. „Bestimmt.“, müde rückte er sich etwas zurecht, blieb aber auf dem Firmenchef liegen, sog den feinen Geruch seines Haares in sich auf und nuschelte ein „Gute Nacht und schlaf gut.“, ehe sie beide langsam in einen angenehmen und traumlosen Schlaf versanken. Am nächsten Morgen schien die Sonne durch die Gardinen und kitzelte zwei schlafende junge Männer achtsam aus dem Schlaf. Joey lag äußerst ungünstig. Die Sonne schien ihm direkt in die Augen. Verschlafen kniff er seine Lider fester zusammen und hob seine Hand, um seine müden Pupillen vor dem starken Lichteinfall zu schützen. Dennoch war er nun wach und bemerkte, dass man ihn im Arm hielt. Sein Kopf lag auf Setos Brust und seine Hand direkt über dessen Herzen. Der Blondschopf lächelte und streichelte sacht über die glatte Haut. Ein leises Brummen lies verlauten, dass auch der junge Firmenchef langsam erwachte. Joey sah zu ihm auf, stützte sich etwas auf seinen Unterarm und blickte ihm direkt ins Gesicht. Gemächlich hoben sich die Lider, des Älteren und brauchten erst einen Moment, um sich zu klären und wirklich etwas erkennen zu können. Doch das Erste was er sah, waren zwei braune Augen die ihn aufmerksam zu beobachten schienen. Ein flüchtiges Lächeln umspielte seine Lippen, als er die Hand auf seiner Brust mit der seinen umschloss, sie langsam zu seinen Lippen führte und einen Kuss auf sie hauchte. „’Morgen. Bist du schon lange wach?“, flüsterte er, da er Angst hatte die wohltuende Ruhe zu stören. Doch auch selbst dieses Flüstern klang laut in seinen Ohren wider. „’Morgen. Nein, gar nicht.“, flüsterte der Blonde ebenfalls und lächelte. „Gerade erst.“ „Wie viel Uhr haben wir?“, wollte Seto wissen und blickte sich fragend um. Joey tat es ihm gleich, entdeckte aber nichts, worauf man die Uhrzeit hätte ablesen können. Somit lehnte er sich über den halbwachen Körper neben sich und griff nach dem Handy des Brünetten. Angestrengte Laute kamen über seine Lippen, als er sich reckte und streckte und versuchte besagtes Teil in die Hände zu bekommen. „Mensch, Seto... Kauf dir ’ne Uhr.“, brummte er und lies sich erschöpft, quer auf dem Anderen sinken, als er es endlich geschafft hatte. Mit letzter Kraft klappte er es auf und sah auf das Display. „Halb Neun gleich.“ Angesprochener schwieg für einen Moment und schien in Gedanken zu sein. „Was hast du gesagt?“, fragte er dann und blickte verwirrt zu dem jungen Mann auf sich. „Dass es gleich halb Neun ist.“ „Nein, davor.“ „Dass du dir eine Uhr kaufen sollst. Hier kann man nirgends sehen, welche Tageszeit es ist. Abgesehen von diesem schrecklichen Tageslicht da...“, genervt zeigte er auf die großen Fenster, vor seiner Nase. „Nein, das meinte ich auch nicht. Davor.“ „Öhm... davor hab ich dir einen guten Morgen gewünscht...“ Der Blonde krabbelte zurück und setzte sich neben den Firmenchef, rieb sich kurz über die Augen und sah ihn dann fragend an. „Ach...“, auch Seto setzte sich auf, fuhr sich durch den Pony, seufzte einmal und sah dann in die Augen seines Gegenübers. „Das war jetzt wieder zu weit... Du hast mich ‚Seto’ genannt.“ „Ja, und?“, zuckte er mit den Schultern. „Haben wir doch so abgesprochen, oder nicht? War es so schlimm?“ „Nein, nein. Nur klingt das so ungewohnt, wenn du mich mit meinem Vornamen ansprichst.“ „Gewöhn dich dran, Brummbärchi.“, grinste er, nahm das hübsche Gesicht, des Firmenchefs in seine Hände und gab ihm einen sanften Kuss, auf die leicht geöffneten Lippen. Dann rutschte er von dem Bett und stand auf. „Ich geb’ dir gleich ‚Brummbärchi’... du Hurrabärchi.“ „Dann haben wir unsere Rollen doch schon verteilt.“, lachte Joey und schaute über seine Schulter zurück. „Komm, raus aus den Federn. Wir haben eine Mission zu erfüllen.“ Euphorisch klatschte er in die Hände und verschwand kurz darauf im Bad. „Ich kann doch wieder deine Zahnbürste nehmen, oder?“, drang es an Setos Ohren. Hastig wandte er sein Gesicht in die Richtung zum Badezimmer und sprang aus seinem Bett. Schnell wurden die Shorts noch zu Recht gezogen, die er gerade beinah verloren hätte und ging eiligen Schrittes zu seinem Gast. Er konnte ihn gerade noch davon abhalten die Zahnbürste in den Mund zu stecken und sie womöglich ein weiteres Mal zu benutzen. Er umfasste das Handgelenk und dirigierte die Hand so, dass seine Zahnbürste in seiner Mundhöhle landete und griff mit der anderen Hand an den Spiegelschrank. Er öffnete die rechte Tür und holte eine neue, verpackte heraus. „Nimm die.“ Perplex stand der Blondschopf und nahm die andere entgegen. Die Zähne waren geputzt und die beiden zogen sich wieder an. Als auch das erledigt war, gingen die beiden zur Tür. Kurz sahen sie sich in die Augen. „Schauen wir mal, ob Mokuba die Käfigtüren wieder geöffnet hat...“, murmelte Joey eher zu sich selbst und griff an die Klinke. Langsam drückte er sie runter und zog das schwere Holz zu sich. Und tatsächlich... sie öffnete sich. Vielsagend blickten sie sich an. „Meinst du, er schläft noch?“, fragte er Seto und bekam nur ein „Lass uns nachschauen.“, als Antwort. Auf leisen Sohlen schlichen sie durch den langen Gang und hielten schließlich vor der Tür zu Mokubas Zimmer. Vorsichtig wurde diese aufgeschoben und zwei neugierige Köpfe lugten durch den schmalen Spalt. Der kleine Kaiba lag noch in seinem Bett und schlief tief und fest. Die Decke bis zu den Ohren gezogen, konnte man nur noch den schwarzen Schopf erkennen, als die beiden jungen Männer vor dem Bett standen. Ein teuflisches Grinsen zog an Setos Mundwinkeln. „Du nimmst die Arme, ich die Beine.“ Ein einverstandenes Nicken folgte und schon stürzten sie sich auf den ahnungslosen Schlafenden. Dieser schrak sofort auf und schrie, als er wie wild gekitzelt und alsbald aus den Laken gezogen wurde. An den Armen und Beinen festhaltend, trugen die beiden den Kleinen einige Gänge entlang, in einen anderen Komplex. Seto war vorausgegangen und stieß die Tür, in seinem Rücken mit dem Fuß auf. Mokuba flehte und bat, dass die beiden ihn doch runterlassen sollten. Er versuchte es mit strampeln und zappeln, doch war der Griff um seine Gliedmaßen zu fest, als dass sie ihn hätten los- und fallen lassen können. „Ich mach das auch nie wieder. Bitte!“, rief er. Doch waren die beiden Jugendlichen erbarmungslos. Ohne ein Wort zu verlieren schleppten sie das menschliche Bündel weiter, bis sie stehen blieben und mit einem hämischen Grinsen zu ihm runter sahen. Mokuba blickte auf und sah erst in die Augen seines Bruders und dann in die Joeys. //Teuflisch.//, ging es ihm durch den Kopf und sah dann zur Seite. Vor Schreck riss er seine Lider auf und sah wieder zu Seto. „Nein! Lasst das! Ich will nicht! Das ist gemein! Nur weil ich euch eingeschlossen hab? Bitte! Lasst mich runter!“ Joey blickte seinem Gegenüber in die Augen und nickte ihm dann zu. „Eins.“ Die beiden begannen ihn hin und her zu schaukeln. „Zwei.“ Der Junge zappelte und jammerte, doch konnte er kein Erbarmen erwarten. „Drei.“ Mit einem letzten Mal Schwung holen, ließen sie den Schwarzhaarigen los und schmissen ihn in das riesige Schwimmbecken, neben sich. Selbst noch im Flug flogen seine Arme und Beine wild durcheinander und ein lang gezogenes „Neeeiiin!“, hallte durch die Halle, bevor es in einem lauten Platschen unterging. Seto verschränkte seine Arme vor der Brust und Joey stemmte sie in seine Hüften. Im selben Moment tauchte der schwarze Schopf aus dem Wasser wieder auf und Mokuba rang heftig nach Atem. Die beiden die am Rand standen, konnten sich nun ein Lachen nicht mehr verkneifen und sahen dabei zu, wie der kleine Kaiba auf sie zu geschwommen kam. „Boah... ihr seid so gemein!“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Sodale... ^^ So viel zu der ersten gemeinsamen Nacht der beiden! *gg* Wenn man das so nennen kann... Ich bin eigentlich recht zufrieden mit dem Kapitel. Auch wenn Mokuba zu kurz kam und etws leiden musste. XD Aber der Junge ist ja nicht aus Zucker! Eure Meinung würde mich trotzdem interessieren... Verbesserungsvorschläge, wie Fehlerkorrekturen sind erwünscht. ^^ LG inulin P.S. Sagt mir in eurem Kommi, ob ihr benachrichtigt werden wollt, wenn ich ein neues Kapitel hochlade... ^^ Kapitel 11: Erogene Zonen ------------------------- Es tut mir ja sooo~ Leid!! *heulz* In der Zeit, die ich zum schreiben gebraucht hab, hätte ne Oma locker ne Insel bevölkern können... Ich hatte ein ganz fieses KreaTief. Und wenn ich da nicht drinsteckte, fehlten mir einfach die Worte um die Ideen zu formulieren. Das lustige an der Sache is nur, je verzweifelter ich wurde mit dem Vorrankommen mit 'Sommergefühle' umso mehr Ideen hatte ich für andere FFs... ^^' Nichtsdestotrotz hat es nach fast drei Monaten endlich gefunzt und das elfte Kapitel is fertig. Ich hab fast nen Siegestanz aufgeführt. XD Bedankt euch bei SatoRuki. Sie war es, die mir immer und immer wieder in den Allerwertesten getreten hat und mir gar nichts anderes übriggelassen hat als zu schreiben. Du warst manchmal ganz schön anstrengend, meine Liebe! Aber deswegen mag ich dich. ^.~ Noch irgendwas was ich vorher noch erwähnen sollte...? *denk* Ich hab dieses Kap jez nicht noch mal korrigiert. Wenn also Fehler ohn' Mass drin sind, seid nicht böse. Ich hatte einfach keine Lust... Q_Q Hmm... wenn mir noch was einfallen sollte, dann pack ich es ins Nachwort. XD In diesem Sinne wünsch ich euch viel Spaß mit dem neuen Kapitel! ^^ Gut gelaunt saß Mokuba Joey am Tisch gegenüber, schaukelte mit den Beinen und schmierte sich eine Brötchenhälfte. Die morgendliche Aufregung, Racheaktion und anschließende Abkühlung waren schnell vergeben und vergessen. Stattdessen wollte der Kleine wissen, was die beiden die Nacht über gemacht hatten. „Du glaubst doch wohl nicht, dass ich dir das sagen werde, oder?“, fragte Seto darauf, erwartete nicht wirklich eine Antwort und schlug die Zeitung auf, hinter welcher er sich auch gleich versteckte. „Du nicht. Aber Joey vielleicht.“ Der Schwarzhaarige grinste einmal quer über den Tisch und biss herzhaft in seine, mit Marmelade beschmierte Brötchenhälfte. „Meinst du, ja?“, wollte dieser wissen und stützte sein Gesicht in seine rechte Handfläche, während er ihn frech grinsend ansah. „Ähm... eigentlich schon. Eure Liaison vor mir noch verstecken zu wollen wäre doch total unsinnig. Schließlich hab ich euch selbst gesehen. Nach dazu bin ich alt genug um zu wissen, was man macht, wenn man sich lieb hat...“ Interessiert zog Joey eine Augebraue hoch, legte die Arme vor sich auf den Tisch und lehnte sich etwas über diesen, dem Jüngeren entgegen. „Und was haben wir deiner Meinung nach gemacht?“, wollte er daher wissen und sah dem Jungen tief in die Augen. „Nichts.“ Das überraschte den Blondschopf. „Wie ‚Nichts’?“ „Wenn ihr was gemacht hättet, dann hätte ich das bestimmt mitbekommen, Joey. So weit lieg ich dann ja doch nicht weg.“ Eine leichte Röte umspielte die Nasenspitze des Blonden und er kratzte sich an der Wange. //Das Gleiche hat er auch gesagt.// Aus den Augenwinkeln blickte Joey zur Seite und bemerkte Setos scharfen Blick über die Zeitung hinweg. //Das soll dann wohl heißen, dass ich die Klappe halten soll...// „Davon mal abgesehen...“, sprach der Kleine weiter. „... ist Seto eh nicht der Typ der gleich mit jemandem ins Bett geht.“ Der Blonde grinste frech. //Ein bisschen Spaß wird mir wohl erlaubt sein... Ich muss ja nicht alles erzählen...//, dachte er und warf noch einen kurzen Blick auf den Brünetten am Kopf des Tisches. „Normalerweise würde ich ja sagen: Frag deinen Bruder. Aber ich glaube, der würde sich in diesem Fall lieber die Zunge abbeißen, als sich zu der letzten Nacht zu äußern.“ Ein Grinsen umspielte seine Lippen und Joey wusste, dass Mokuba mehr wissen wollte. Seto blätterte seine Zeitung eine Seite weiter und seine Augen funkelten den Blondschopf drohend über den Rand hinweg an. Mokuba blinzelte überrascht. Hatte er vielleicht doch etwas verpasst? „Gibt es eventuell doch etwas, dass erzählt werden will?“, wollte er dann wissen und blickte kurz zwischen Joey und seinem großen Bruder hin und her. Der Blonde faltete seine Hände und stützte seinen Kopf darauf, während er den Jüngeren einen Moment schweigend ansah. „Sagen wir mal so... Dein Bruder und ich sind uns näher gekommen. Er war sehr zuvorkommend, hat sich liebend um mich gekümmert und er hat einiges durchhalten müssen, wofür ich mich ausführlich bei ihm bedankt habe.“ Der Brünette verschluckte sich gerade an einem Schluck Kaffee, als er hörte, was Joey da von sich gab und zog Mokubas volle Aufmerksamkeit auf sich. //Komisch. Soll ich das jetzt zweideutig auffassen? Joey hat nichts Konkretes gesagt, aber Setos Verhalten ist seltsam. Wenn da nichts gewesen ist, dann würde er sich nicht so verstecken und hätte schon längst das Wort übernommen.// „Du veräppelst mich doch jetzt, Joey.“, meinte der Schwarzhaarige deshalb und zog seine Augenbrauen hoch. Der Angesprochene zuckte nur kurz mit den Schultern und meinte dann: „Sieh ihn dir an und dann sag mir noch mal, dass ich lüge...“ Seto hob die Zeitung ein Stück höher und dachte gar nicht daran sich von seinem kleinen Bruder ansehen zu lassen. //Das bekommst du zurück, Joey!//, schwor er sich und starrte stur auf einen Artikel direkt vor seiner Nase, ohne ihn wirklich zu sehen. Mokuba hatte es schnell aufgegeben seinen Bruder hinter dem Papier zu finden und drehte sich wieder dem Blonden zu. Dieser nahm gerade einen Schluck von seinem Kaffee und sah aus den Augenwinkeln, dass man sich ihm wieder zuwandte. „Eine Frage noch.“ „..., bitte.“ „Habt ihr beide im Bett geschlafen?“ „Ja.“ Jetzt war der kleine Kaiba überzeugt und ein strahlendes Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. „Erzähl.“ „Mokuba!“, unterbrach dann die Stimme des Firmenchefs den drohenden Redeschwall des Blondschopfs. „Was...?“, schreckte dieser auf und sah seinem Bruder in die blauen Augen. „Es reicht jetzt. Ab auf dein Zimmer.“ „Was?“ „Du hast mich schon richtig verstanden.“ „Aber...“ Ein weiterer Widerstand wurde mit einem strengen Blick unterdrückt und schmollend schob Mokuba den Stuhl zurück, um aufzustehen. „Du bist gemein.“ „Ich weiß.“ „Dabei wollte ich doch nur wissen, was ihr gemacht habt.“ „Ich weiß.“ „Aber eigentlich braucht ihr mir das gar nicht sagen. Ich brauch schließlich nur die Videoüberwachungen überprüfen.“, grinste der Schwarzhaarige breit und sah in die entgleisten Gesichtszüge seines Bruders. „Mokuba! Wenn du das tust...“ Nun schob auch Seto seinen Stuhl zurück und stand auf. Mokuba aber nahm die Beine in die Hand und verließ lachend das Esszimmer. Joey blinzelte verwirrt und blickte dem Kleinen hinterher. „Sag mal, hast du wirklich eine Kamera in deinem Schlafzimmer?“, wollte der Jüngere wissen. Sie waren mittlerweile fertig mit frühstücken und waren auf dem Weg zum Pool - Joey wollte gerne den Rest des Vormittags dort verbringen. Er hatte seine Hände in den Taschen vergraben und schielte zu dem Brünetten. „Ja, in der Ecke schräg gegenüber vom Bett.“ „Und warum? Siehst du dir gerne beim schlafen zu?“ Skeptisch verzog Seto die Augenbrauen und sah zu Joey runter. Kurz trafen sich ihre Blicke, doch dann wandte er sich wieder ab. „Es gibt Leute, die zahlen viel Geld um das zu sehen.“ „Und das wahrscheinlich nur, um zu erfahren ob ein jemand wie du kein Vampir ist...“ „Ich kann dich ja mal probeweise so beißen, wie mein kleiner Bruder es bei dir getan hatte, wenn du magst?“ Feixend schauten die blauen Augen aus den Augenwinkeln zu dem Kleineren und ein schwaches Grinsen zog an seinen Mundwinkeln. „Wird das eine Anmache, Seto-Mausi?“ „Sieh es, wie du willst...“ Den Rest des Weges legten sie größtenteils schweigend zurück. Die Kaiba-Villa besaß eine ganze Wellnessabteilung. Sauna, Pool, Fitnessraum und vieles andere auch. Joey traute seinen Augen nicht. All diese Möglichkeiten boten sich in der großen Halle, in welcher sie sich momentan befanden. Vor ihnen erstreckte sich der Swimmingpool von mindestens 100 Metern Länge. An dessen Ende, zu seiner Rechten, standen einige Trainingsgeräte. Hantelbank, Heimtrainer, Butterfly, Laufband, Crosstrainer... Daneben standen einige exotische Pflanzen, wovon Joey nur die Yucapalme erkannte und ließ seinen Blick über die dortige kleine Sauna schweifen. Seine Augen begannen zu glänzen und er schaute zu Seto auf, als er mit seinem Zeigefinger auf den Holzbau zeigte. „Handtücher findest du hinter der weißen Tür, links neben den Geräten. Da ist eine Umkleide. Bademäntel findest du da auch.“ „Danke.“, nuschelte Joey und rauschte auch schon davon. Es dauerte nicht lange und er trat aus dem Raum wieder heraus. Nur in ein Knappes Handtuch gehüllt schritt er auf die Sauna zu. „Willst du auch?“, fragte er den Brünetten, als er den Türgriff in die Hand nahm und wieder zu ihm schaute. Dieser schüttelte leicht den Kopf. „Ich werde mich auf eine der Liegen legen und eventuell irgendwas lesen. Geh du nur. Dann wird sie wenigstens auch mal benutzt.“ „Du hast das Teil noch nie benutzt?“ Ungläubich weiteten sich die braunen Augen und schauten zwischen Sauna und Seto hin und her. „Dich versteh mal einer...“ Kopfschüttelnd zog er die Tür auf und trat langsam ein. „Dann würde ich sagen bis später. Wenn ich in einer Stunde nicht wieder draußen sein sollte, guck mal nach ob ich noch lebe, ja?“ „Ich werd es mir merken.“ Damit verschwand der Blonde hinter der getönten Glastür und Seto ging in den Nebenraum um sich umzuziehen. Er zog sich eine Badeshorts an und griff nach einem großen Handtuch aus dem Regal. 30 Minuten später. Er hatte einige Bahnen in dem Schwimmbecken gezogen und lag nun, mit geschlossenen Augen, entspannt auf einer der Liegen, als er hörte wie sich die Glastür zur Sauna öffnete und nackte Füße auf den kühlen Fließen auf ihn zukamen. Als sie stoppten hob er seine Lider und schaute dem blonden jungen Mann ins Gesicht, der direkt neben ihm stand. Seine Haare hingen ihm verschwitzt ins Gesicht und klebten an seiner erhitzten Haut. Die Wangen waren gerötet und einzelne Schweißtropfen perlten an seinem Oberkörper entlang. Seto musterte ihn einen Moment schweigend, bevor er ihm in die Augen sah. „Hast es ja lange darin ausgehalten. Da scheint sich die Investition doch gelohnt zu haben.“ „Auf jeden Fall.“, bekräftigte Joey und griff an sein Handtuch, welches noch immer um seine Hüften lag und warf es dem Älteren zu. „Hier. Halt mal.“ Seto konnte gar nicht so schnell reagieren, wie im das Stück Stoff zuflog und in seinem Gesicht landete. Er nahm es sich vom Kopf und starrte dem Blondschopf nach. Dieser tauchte mit einem lauten Platschen ins Wasser ein und genoss das kühle Nass. Ausdruckslos starrte Seto auf das Tuch in seiner rechten Hand und dann wieder auf die kleinen Wellen, welche über das Wasser zogen. Er schloss die Augen und atmete schwer aus. //Ich reg mich jetzt nicht darüber auf, dass er nackt in den Pool gesprungen ist... Ich bin vollkommen gelassen... Bin die Ruhe selbst.//, noch ein Mal atmete er tief durch. //1... 2... 3... 4...// „Puaaah...“ Joey tauchte auf, warf seine nassen Haare zurück und sog laut, reichlich des benötigten Sauerstoffs in seine Lungen. Mit den Händen wischte er sich den Rest Wasser aus dem Gesicht und schaute zu seinem Gastgeber. Der Brünette saß noch da und massierte sich die Schläfen. //... 5... 6... 7...// Als er Joey an der Oberfläche wusste sah auch er in dessen Richtung. Kurz kreuzten sich ihre Blicke, bevor der Blondschopf mit einigen kräftigen Zügen auf den Rand zusteuerte und sich heraushievte. Die restlichen Zahlen, die ihm helfen sollten sich abzuregen, blieben ihm förmlich im Hals stecken als der Jüngere auf ihn zukam. Ohne jegliche Scham bewegte sich dieser auf ihn zu und hielt es nicht für nötig sich irgendwas vorzuhalten. Damit wäre auch Setos Vermutung bestätigt. Joey WAR nackt in den Pool gesprungen. „Das tat gut.“, seufzte er zufrieden und griff nach dem Handtuch in Setos Händen. „Danke fürs halten.“ Flüchtig trocknete er sich ab und wickelte es sich dann wieder um die Hüften. „Ist was?“, wollte er von dem Älteren wissen und ließ sich auf die Liege neben ihm nieder, als er den gestressten Blick sah. „Musste das sein?“, fragte der junge Firmenchef. „Musste WAS sein?“ „Das du nackt in den Pool springst?“ „Ach so... Ich hätte mir ja auch eine Shorts anziehen können, wenn ich eine gehabt hätte.“ Seto seufzte und ließ den Kopf nach hinten auf die Liege sinken. Lange waren sie nicht am Pool geblieben. Da Joey keine Schwimmsachen hatte und Seto ihn nicht wieder ohne reinspringen lassen wollte, machten sie sich kurzerhand, etwas verfrüht zum Esszimmer auf. Punkt Eins wurde bei den Kaibas immer zu Mittag gegessen. So auch dieses Mal. Die beiden jungen Männer saßen schon einige Minuten da und hatten versucht sich darüber einig zu werden, was sie heute Nachmittag noch machen konnten, als Mokuba gut gelaunt den Raum betrat und das Essen angerichtet wurde. Seto und Joey saßen in dem großen Wohnzimmer der Kaiba-Villa und lümmelten sich auf der Couch, vor dem Fernseher rum. Nun... vielleicht traf es die Bezeichnung Fernseher nicht wirklich. Denn der Blonde hatte das Gefühl, als säße er im Kino. Ein Plasmabildschirm mit Dolby-Suround-System war schon was Feines. Er hatte bei einem Sender Halt gemacht, wo ein äußerst Actiongeladener Kung-Fu-Film lief. Und es hörte sich so an, als ob man inmitten der Schlägerei stände. Beeindruckt verfolgte er den Film und achtete nicht mehr auf den jungen Firmenchef zu seiner linken. Dieser schloss seine blauen Augen und versuchte den aufkommenden Schmerz in seinem Kopf niederzukämpfen. Wie fiese kleine Nadeln stachen sie und wurden auch nicht weniger, in dem er seine Schläfen massierte oder sein Gast sich dieses Gedräsche ansah. Er seufzte und verstärkte etwas den Druck seiner Fingerspitzen. Der Blondschopf wandte sich ihm zu, als er das Seufzen hörte und legte fragend den Kopf schief. „Lass mich raten... Dieses Mal bin ich aber der Grund für deine Kopfschmerzen...?“ Ein stummes Nicken reichte ihm zur Antwort. Resignierend schaltete er den Fernseher aus und legte die Bedienung auf den gläsernen Couchtisch, vor sich. „Dreh dich rum.“ „Was?“ Seto öffnete eins seiner Augen und sah den Anderen damit an. „Dreh dich rum und lehn dich an.“ „Wozu? Was hast du vor?“, wollte er wissen. „Ich werde mich darum bemühen sie wieder zu beseitigen.“ „Was beseitigen?“ „Sag mal, Seto? Stehst du auf der Leitung wenn du Kopfschmerzen hast?“, leicht genervt stand Joey auf und setzte sich auf die andere Seite und somit hinter den Brünetten. Sanft fasste er mit seinen Händen an dessen Schultern und zog ihn an seine Brust. Als sie halbwegs bequem saßen, bzw. lagen, blickte Seto über seine Schulter zu dem Jüngeren. „Bevor du anfängst zu fragen... Ich werde jetzt deine Schläfen massieren. So wie ich es schon einmal getan habe.“ Damit legte er vorsichtig seine Finger an die pochenden Schläfen, des Älteren und zog leichte Kreise. Seto schloss seine Lider wieder und brummte. Im Moment ließ sich noch nicht sagen, ob es ihm gut tat. Doch hielt das einen Joey Wheeler auf? Nein. Es dauerte nicht lange und Seto sank weiter nach hinten gegen Körper Joeys und entspannte sich. Seinen Kopf lehnte er gegen dessen Schulter und wohliger Laut entrann seiner Kehle. „Ich sehe schon. Mit Massagen entspannst du dich am ehesten.“, flüsterte der Blondschopf und lächelte. „Steh mal auf, bitte.“, bat er den Älteren und schob ihn sanft aber bestimmt von sich. Wieder brummte Seto, doch ließ er ihn gewähren. „Komm mal mit. Ich weiß was Besseres.“, meinte er und hielt ihm seine Hand hin. Abschätzend wurde diese angeschaut und zögernd ergriffen. Joey zog ihn auf die Beine und langsam hinter sich her, aus dem Wohnzimmer raus, die Treppen hinauf, wo er einen Moment stehen blieb. Er schaute einmal nach links, einmal nach rechts und dann wieder nach links. „Hier kommt kein Auto, wenn du danach Ausschau halten solltest...“, witzelte Seto, dem es dem Anschein nach schon wieder besser ging und besah sich belustigt seinen Vordermann. „Wirklich? Und ich dachte ich geh lieber auf Nummer sicher... Ich überlege in welche Richtung ich gehen muss.“ „Wo willst du denn hin? Vielleicht kann ich dir in meinen Haus ja weiterhelfen?“ „Wir können es ja mal probieren.“ Der Blonde drehte sich zu seinem Gesprächspartner, ließ dessen Hand aber nicht los und schaute ihm in die Augen. „Ich welcher Richtung liegt dein Zimmer noch mal?“ „Mein Zimmer?“ „Ja. Dein Zimmer.“ „Was ist denn in meinem Zimmer, dass du dorthin willst?“ „Das wirst du sehen, wenn wir da sind. Lass dich überraschen.“ „Was hast du vor?“ „Nichts Schlimmes. Na ja, das wäre Ansichtssache... Aber du würdest dich entspannen.“ Skeptisch beäugte Seto den Kleineren einen Moment und zeigte dann mit dem Finger den linken Gang runter. Der junge Firmenchef lag nur in Shorts bekleidet auf seinem Bett und starrte an die Tür, die zu seinem Badezimmer führte. Joey war vor wenigen Sekunden darin verschwunden und wollte etwas holen was die Sache angenehmer machen sollte. Er schluckte einmal und rieb sich die Oberarme. //Was hat der vor? ... Nein. Ich will es gar nicht wissen!// Warum sollte er sich überhaupt ausziehen? Musste er für das, was Joey mit ihm vorhatte halb nackt sein? Wenn er ihm hinterher nur die Fingernägel schneiden wollte, dann würde er ihn eigenhändig entmannen. Mit bloßen Händen... Im gleichen Moment öffnete sich die Badtür und ein grinsender Blondschopf kam auf ihn zu. Unwillkürlich griff Seto nach der Decke auf seinem Bett und zog sie näher an sich, als der Jüngere zu ihm auf die Matratze stieg. „Sooo~“, begann er und kniete vor ihm. „Leg dich mal hin.“ Der Brünette zog eine Augenbraue hoch und besah sich sein Gegenüber skeptisch. „Warum? „Darum. Mach einfach. Vertrau mir. Ich bin ein Meister meines Handwerks.“ Er zögerte einen Moment und versuchte in den braunen Augen irgendetwas zu lesen. Doch leider gab es da nichts zu lesen, denn Joey schaute einfach treudoof. Widerwillig legte er sich auf den Rücken und schaute zu ihm auf. Schon allein diese Tatsache störte ihn. „Nein. Nicht so. Leg dich auf den Bauch.“ „Wozu?“ „Weil ich da so nicht dran komme.“ Er packte den Älteren vorsichtig bei der Schulter und drehte ihn langsam zur Seite. „Entspann dich. Denk einfach an nichts.“ Seto drehte den Kopf zur Seite und sah aus den Augenwinkeln zu dem Blonden, der sich neben ihn kniete und eine weiße Flasche hervorzog. Die blauen Augen blitzten auf und fixierten sie. „Ich hab leider nur das gefunden. Könnte etwas kalt sein. Aber das sollte DICH ja nicht stören, nicht wahr?“, lachte Joey und öffnete den Verschluss. Er drückte sich etwas des Inhalts in die Handflächen und sah amüsiert zum anderen runter. „Bereit?“, fragte er und wartete nicht wirklich eine Reaktion ab, sondern klatschte seine Handflächen auf den fremden Rücken. Der Brünette schnappte hastig nach Luft und riss seine Augen auf. „Konntest du das nicht anwärmen?“ „Stell dich nicht an wie ein Mädchen.“ Sanft kreisten seine Finger über die zarte Haut und verteilten die Lotion auf dem gesamten Rücken. „Und was ist, wenn ich mich anstellen will?“ „Dann tu das hinten. So wie alle anderen auch...“ „Bitte was?“ „Vergiss es. Mach die Augen zu und red nicht so viel.“ Abgesehen davon, dass Joey im gerade sagte, was er tun und lassen sollte, schloss er seine Lider und legte seinen Kopf auf seine Unterarme. Der Blondschopf nickte zufrieden und griff noch einmal zu der Flasche mit Lotion. Kurz darauf setzte er sich auf Setos Hintern und massierte die breiten Schultern. Mit sanftem Druck glitten seine Hände über die angespannten Muskeln und versuchten die Nackenpartie zu lockern. Abwechselnd knetete er mit den ganzen Handflächen oder mit den Fingerspitzen. Zog mal kleine, mal größere Kreise auf der glatten Haut und wanderte langsam an der Wirbelsäule hinab. Ein wohliges Brummen drang an seine Ohren und zauberte ein Lächeln auf seine Lippen. Sachte bahnten sich seine Hände wieder ihren Weg aufwärts, massierten die Schultern und glitten ein Stück über die Oberarme. Joey griff erneut zu der Flasche neben sich auf der Matratze und drückte sich etwas, des Inhalts auf die Hände, während er etwas weiter runter rutschte und somit auf den Unterschenkeln des Firmenchefs saß. Er verrieb die Lotion etwas in seinen Handflächen und legte sie dann auf den unteren Rücken des Älteren. Als er begann die Lendenwirbel zu massieren, seufzte Seto leise. Unglaublich dass er sich von ihm massieren ließ. Aber es war gut. Er spürte wie die fremden Hände über seinen Rücken glitten und sanft aber bestimmend Muskeln lockerten, von denen er gar nicht wusste, dass er sie besaß. Auf der Höhe der Kreuzbeinwirbel verweilten sie eine Weile und zogen kleine, angenehme Kreise. Die Daumenkuppen des Blondschopfs glitten ein wenig unter den Bund der Boxershorts und fuhren dann einmal den ganzen Rücken, entlang der Wirbelsäule aufwärts. Joey hob ein Bein, stieg von dem Älteren runter und kniete sich neben ihn auf die Matratze, ehe er seine Hände wieder tiefer gleiten ließ. An den Oberschenkeln setzte er wieder an und strich mit leichtem Druck darüber. Kurz hatte Seto zusammengezuckt. Man wurde schließlich nicht alle Tage von jemand anderes an den Innenseiten der Oberschenkel berührt, geschweige denn massiert. Es kitzelte ein wenig, aber er hatte sich soweit unter Kontrolle um das nicht zu zeigen. Sie glitten weiter hinab und der Blonde widmete sich einer Wade. Mit beiden Daumen glitt er an ihr rauf und wieder runter. Letzten Endes stoppten seine Berührungen immer in der Kniekehle und jedes Mal zuckte der Brünette zusammen. Joey zog eine Augenbraue hoch und wiederholte es öfters. Es sah nicht so aus, als ob der andere dort kitzelig wäre. Es war ein anderes Zucken. Ein leises Keuchen drang an seine Ohren und ließen den Jüngeren aufhorchen. //Was war denn das?//, fragte er sich und glitt wieder darüber. Wieder ein Keuchen, doch dieses Mal etwas lauter. Joey wechselte zur anderen Seite und vollführte dort dieselbe Prozedur. Sanft glitten seine Finger über die Waden und entspannten die Muskeln. Seine Neugier quälte ihn und er streichelte auch hier die Kniekehle des jungen Firmenchefs aber erntete kein Keuchen mehr sondern in leises Stöhnen. //Ach so ist das...//, grinste er in sich hinein und hörte gar nicht mehr auf dieses süße Körperteil zu verwöhnen. Seto bekam kaum noch etwas mit. Ihm gefielen diese Berührungen. Genießend hatte er die Augen geschlossen und bemerkte gar nicht, wie er seinen Gönner mit seinem Stöhnen weiter anstachelte. „Mmm... Joey...“, nuschelte er in das Kissen unter seinem Kopf und begann sich etwas unter den Griffen zu winden. Auf dem Gesicht des Jüngeren breitete sich ein Grinsen der Extraklasse aus und er verstärkte etwas den Druck. Mit Wohlgefallen stellte er fest, dass Setos Laute lauter wurden und er sich seinen Händen entgegenstreckte, soweit das mit den Beinen eben ging. Er beugte sich etwas zu ihm runter und ersetzte seine Finger durch seine Lippen und küsste die Kniekehle vorsichtig. Mit wachen Augen beobachtete er den Liegenden und wartete die Reaktion ab. Ein Seufzen war zu hören und Joey machte weiter. Er setzte seine Lippen wieder an die dünne Haut und küsste sie flüchtig, strich hauchzart darüber. „... Joey...“, hörte er wieder die leise Stimme des Älteren und pustete etwas gegen die zuvor berührten Partien. Eine Gänsehaut breitete sich aus und die braunen Augen besahen sich erfreut dieses Schauspiel. Noch einmal legte er seine Lippen auf und saugte leicht an den Innenseiten. Seine linke Hand fuhr an dem Bein auf und ab, während er sich mit der anderen auf der Matratze abstützte. //... wie Wachs in meinen Händen.//, lächelte der Blondschopf innerlich und leckte neugierig mit seiner Zunge über die helle Haut, nur um in nächsten Moment seinen Atem darauf zu pusten und wieder ein zaghaftes Stöhnen zu kassieren. Seto hatte sich vollkommen fallen lassen. Hatte keinerlei Bedenken mehr dabei, was Joey mit ihm tat. Könnte sich sogar daran gewöhnen öfters in diesen Genuss zu kommen. Ohne es zu merken schlief er ein. Durch ein Rütteln an seiner Schulter wurde er aus seinem Schlaf gerissen und müde hob er seine Lider um denjenigen, der es wagte ihn zu wecken, auszumachen und ihm womöglich das Leben zur Hölle zu machen. Nur langsam klärte sich sein Blick und machte die Person, direkt vor sich aus. Die Sonne schien in dessen Rücken und ließ ihn vorerst unerkannt. Doch nicht für lange, denn sie beugte sich zu ihm runter und sah ihm direkt in die blauen Augen. „Na, endlich ausgeschlafen, Dornröschen?“ „Joey?“ „100 Punkte.“ Der Blondschopf ging in die Knie, legte seine Hände verschränkt auf der Matratze ab und bettete seinen Kopf darauf. „Schön, dass du das immer noch sagst?“ Etwas verwirrt richtete sich Seto etwas auf, stützte sich auf den Unterarmen ab und blickte in die braunen Augen des Jüngeren. „Wovon redest du?“ „Von meinem Vornamen.“ Er legte seinen Kopf etwas schief. „Hattest du das nicht so eingefädelt, dass wir uns beim Vornamen nennen?“ „Allerdings.“, lächelte er zu ihm auf. „Doch erstens hast du meinen Namen bisher nie ausgesprochen und wirklich damit gerechnet hatte ich eigentlich auch nicht.“ Der Ältere wurde immer verwirrter. „Und warum sagst du dann: Schön, dass du das immer noch sagst?“, machte er ihn nach und verstellte seine Stimme, woraufhin Joey auflachte. „Weil du ihn das erste Mal gesagt hast, als ich deine Kniekehle heute massiert hatte. Na ja, eigentlich hast du ihn vielmehr gestöhnt.“ //Ich habe WAS?// Mit Interesse besah sich Joey die leichte Röte in dem Gesicht seines Gegenübers und stand langsam auf. „Ich hab da wohl eine erogene Stelle an deinem Körper gefunden. Muss ich mir merken. Auf jeden Fall bist du mir während meiner liebevollen Behandlung eingeschlafen. Dabei hatte ich so was Schönes mit dir vorgehabt...“, seufzte er theatralisch und stemmte seine Hände in die Hüften. Seto wurde noch eine Spur röter und musterte das Kissen vor sich genauestens. „Muss dir nicht peinlich sein, Seto. Meine Technik ist eben erstklassig.“, lachte er und erntete einen kurzen Blick des Firmenchefs. „Ich hätte schon nichts mit dir angestellt, das glaub mir wohl. Aber wir hätten so schöne Lippenakrobatik machen können.“ Der Brünette hatte sich mittlerweile zu ihm umgedreht und saß im Schneidersitz vor ihm, während er ihn mit misstrauischen Blicken bedachte. „Willst du irgendwas Bestimmtes von mir?“, wollte er nun wissen. „Eigentlich wollte ich mich von dir verabschieden. Ich geh dann mal wieder nach Hause. Ich muss meine Bude noch sauber machen.“ Seto nickte und sah stumm in die braunen Augen. Joey näherte sich ihm und beugte sich leicht vor. „Traurig?“, fragte er leise und hielt den Augenkontakt aufrecht. „Worüber?“ „Das ich jetzt gehe.“ „Übertreib mal nicht.“ „Ist ja auch egal. Ich melde mich noch mal wegen morgen, okay?“ „Morgen? Was ist morgen?“ Joey seufzte und richtete sich wieder auf. „Du hast ein Gedächtnis wie ein Fischnetz.“ Skeptisch wurde eine braune Augenbraue gehoben. „Diese Sache mit der Entspannung ist noch nicht gegessen. Ich hab noch zwei Tage.“ „Ach so. Hab ich vollkommen verdrängt.“ „Oder so. Ich ruf dich dann an.“, sagte der Blonde während er sich bereits langsam umdrehte. „Warte. Ich bringe dich noch nach unten.“ „Danke.“ Schweigend waren sie den Weg nebeneinander hergegangen. Erst als sie vor der Tür standen, sahen sie sich wieder in die Augen. Seto stand im Türrahmen und Joey vor ihm auf der obersten Stufe. „Danke noch mal dass ich hier schlafen konnte.“ „Ich werde es Mokuba ausrichten.“ Ein schwaches Grinsen zog an seinen Mundwinkeln. „Okay... Dann, bis morgen.“ „Ja...“ Der Blondschopf trat näher, sowie auch der Firmenchef. Sie sahen sich lange in die Augen und bemerkten gar nicht wie sich ihre Gesichter immer weiter näherten. Als sie den Atem des Anderen auf ihrer Haut spürten schlossen sie wie in Trance ihre Lider und hörten auch nicht wie sich langsame Schritte auf sie zu bewegten. „Ach, Joey, gehst du schon wieder?“, drang an ihre Ohren und reflexartig ruckten sie auseinander. Mokuba war zu ihnen zur Haustür gekommen und stand nun neben seinem großen Bruder. „Ähm... Ja...“, stotterte er verlegen und kratzte sich an der Wange. Wollte seine Röte etwas verstecken. Der Schwarzhaarige lachte. „Ist euch das etwa immer noch peinlich? Ich weiß es doch. Also müsst ihr wegen mir nicht so tun, als wenn nichts zwischen euch wäre. Ihr könnt euch ruhig küssen, wenn ihr wollt.“ „Ach weißt du...? Ich muss dann auch...“, lachte der Blondschopf nervös und hob seine Hand zum Abschied, woraufhin Seto selbst auch die Hand etwas hob. Als er an seinem Auto angekommen war, blickte er noch mal die Stufen rauf und sah in die blauen Augen des Hausherrn. Kurz formte er das Zeichen dafür, dass er ihn noch anrufen würde und bekam ein Nicken zur Antwort. Joey atmete aus und ließ sich auf den Sitz fallen, bevor er den Motor startete und das Grundstück der Kaibas fürs Erste wieder verließ. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ *ausatmet* So ganz gefallen tut mir dieses Kap nicht. Kommt wahrscheinlich daher, dass ich solange dafür gebraucht habe. Genauso wie mit meinem Stil. Ich hoffe er hat sich nicht all zu sehr ins Negative verändert? Ich hoffe es ist nicht so schlimm, dass ihr jez mit spitzen Gegenständen nach mir schmeißt...? Daher bitte ich euch einmal mehr, mir einen Kommi dazulassen, damit ich weiß ob ich irgendwen enttäuscht hab. u.u An dieser Stelle mach ich mal keine Versprechen, zwecks des nächsten Kaps. Weil wenn ich euch sage, dass ich schon dran bin, oder dass es gut vorankommt endet es genauso wie dieses Mal... ^^' Geht am besten Mal vom Schlimmsten aus. Umso größer is dann die Überraschung wenn es in zwei Monaten weitergehen sollte. *vor Tomaten retten geht* LG inulin Kapitel 12: Nightfever ---------------------- Sooo~ Hallu *winke* Da bin ich wieder. ^^ Dieses Mal etwas schneller. Ein Hoch auf die freien Tage. ^.~ Na ja. Dieses Kapitel kommt mir ziemlich kurz vor. *am Kopf kratz* Sollte eigentlich länger werden. Aber wenn ich jetzt noch mehr eingefügt oder verbessert hätte, dann wäre es nächste Woche noch net fertig. <.< Und da ich noch nicht aufgeregt genug bin wegen heute Abend, dachte ich, lad ich euch des doch einfach hoch. ^^' Auf persönlichen Wunsch hin, werd ich an dieser Stelle auch noch blazingangel erwähnen. ^^ Sie hat sich sozusagen von mir gewünscht mal genannt zu werden. Mit folgendem Text... Ich zitiere (ich habs mir abgespeichert, Süße ^^): LEST EUCH DOCH MAL BLAZINGANGEL'S FFS DURCH!! DIE SIND ZWAR NICHT SO GUT - WIE MEINE! - ABER SIE BRAUCHT UNBEDINGT KOMMIS, SONST SCHREIBT SIE NIE ZU ENDE!!! ALSO, WER MITLEID HAT, MELDET SICH BITTE BEI IHR!! DANKE Nur damit ihr Bescheid wisst. XD Öhm... joa... Ich glaub, das wars vorerst von meiner Seite. *überleg* Viel Spaß mit dem neuen Kapitel. ^^ Verschlafen trat Joey in die Küche und setzte sich an den Küchentisch. Sein Vater hatte ihm das Frühstück stehen lassen, bevor er die Wohnung verlassen hatte und zur Arbeit musste. Mit einem kurzen Blick auf die Uhr über dem Türrahmen entschied er sich dazu sich lieber gleich etwas zu kochen. In Boxershorts und einer Schürze an der Küchenzelle gelehnt, überlegte er was er sich zu essen machen könnte. Er wusste, je länger er darüber nachdenken würde umso wahrscheinlicher war es dass er sich letztendlich doch wieder Spaghetti machen würde. So auch dieses Mal. Nudeln waren aufgesetzt und die Soße musste nur noch gewürzt werden und einmal aufkochen. //Erst mal Musik.//, entschied er und ging ins Wohnzimmer um den Fernseher anzuschalten. Gedacht, getan. Die Flimmerkiste flimmerte und sein Lieblingsmusiksender schmetterte ihm diverse Musiktitel um die Ohren. Auf seinem Rückweg in die Küche griff er zum Telefon und wählte die Nummer der Kaibabrüder. Den ganzen vergangenen Abend hatte er sich den Kopf darüber zerbrochen, was sie heute machen könnten. Es musste ja auch irgendwas sein, was sein unterkühlter, aber auftauender Freund nicht häufig tat und somit irgendeine, wenn möglich positive Erinnerung daran behielt. Er hatte sich dafür entschieden, den jungen Mann mit in seine Stammdisco zu nehmen. Seit seine Freunde fast allesamt verreist waren, war auch er dort nicht mehr gewesen. Zeit dieses zu ändern, dachte er sich und grinste. Er klemmte sich den Hörer zwischen Ohr und Schulter, während er noch einmal durch die Soße rührte und auf das Freizeichen lauschte. „Bei Kaiba.“, hörte er eine Frauenstimme. „Guten Tag. Joey Wheeler. Ich wollte gerne mit Seto Kaiba sprechen.“ „Geschäftlich oder privat?“ „Von beidem ein bisschen.“ „Bitte?“ „Es ist geschäftlich, sowie privat.“ „Ich weiß von keinen Verbindungen solcher Art.“ „Das kann ich mir gut vorstellen. Ist er denn im Haus?“ „Wie war ihr Name noch gleich?“ „Joey Wheeler.“ „Einen Moment ich schaue eben auf die Liste.“ „... Liste?“ //Was für eine Liste?// Musik drang an sein Ohr. Eine typische Warteschleifenmusik. Er verdrehte die Augen. Noch immer rührte er in dem Topf mit der Soße und probierte diese dann auch. Die Musik verstummte und ein leises Klacken war zu hören. „Tut mir Leid. Master Kaiba ist für Sie nicht zu sprechen.“ Joey ließ den Löffel in den Topf fallen und die Soße spritzte auf den Herd sowie seine Unterarme. „Autsch.“ Scharf zog er die Luft ein und kniff die Augen zusammen. „Was... Was soll das heißen?“ „Sie stehen auf der Liste der Leute, wenn sie anrufen, die ich nicht durchstellen soll.“ „...“ „Kann ich Ihnen sonst irgendwie weiterhelfen?“ „Ähm... Das macht mich echt... sprachlos. Wie sieht die Sache aus, wenn ich mit Mokuba sprechen wollte?“ „Einen Moment bitte, Mr. Wheeler.” Wieder war diese Musik zu hören und der Blondschopf atmete schwer aus. Er schaute sich in der Küche um und fuhr sich mit der Hand durch den Pony. Ein leises Klicken in der Leitung und er ließ die Hand wieder sinken. „Mr. Wheeler? Sind Sie noch dran?“ „Ja.“ „Mit Master Mokuba kann ich Sie verbinden, wenn Sie möchten?“ //Na wenigstens scheint Mokuba nicht so eine Liste zu haben.// „Danke, das wäre sehr nett.“ Es dauerte einige Minuten bis Joey endlich jemanden mit dem Namen Kaiba am Apparat hatte. „Kaiba?“, hörte er die kindliche Stimme des Jungen. „Mokuba. Na endlich. Warum hat dein Bruder eine Liste mit Leuten die nicht zu ihm durchgestellt werden? Und warum steh ICH da drauf?“ „Hallo Joey.“, wurde er begrüßt. „Ja, ich vermisse dich auch. Wovon redest du?“ „Ich hab angerufen, weil ich mit deinem Bruder reden wollte und da meinte euer, was auch immer die für eine Rolle in eurem Haushalt spielt, ich stände auf der Liste, die sie nicht durchstellen dürfte...“ „Ach so. Du meinst bestimmt die schwarze Liste die Seto mal zusammengestellt hatte, damit er nicht umsonst gestört wird.“ „Die wird es wahrscheinlich sein. Und warum steh ich da drauf?“ „Wahrscheinlich weil Seto dich da hat früher drauf eintragen lassen. Für den Fall dass du ihn anrufen und nerven würdest.“ „Also... das ist doch...“, grummelte er und krallte sich in die Arbeitsplatte vor sich. „Soll das jedes Mal so gehen?“ „Wenn du magst, kann ich dich da gerne von streichen?“ „Das würde mir einige graue Haare ersparen, Mokuba. Würdest du das machen? Im Gegenzug komme ich auch noch ein Mal vorbei und wir spielen, so lange und so viel du willst. Egal wie sinnlos das sein sollte.“ „Das ist doch ein Wort.“, lachte der Kleine. „Ich werde dich gleich ausradieren.“ „Musstest du das jetzt SO formulieren?“ „Ja. Ich fand das Wortspiel lustig.“ „Sag mal, Kurzer. Ist dein Bruder denn da? Ich wollte ihn wegen seiner heutigen Nachhilfestunde sprechen.“ „Nachhilfestunde? Ach so... Du hattest gestern schon so etwas gesagt gehabt, als du gehen wolltest... Ja. Seto ist da. Warte ich bring dich eben zu ihm rüber.“ „Danke, Mokuba.“ Joey hörte wie einige Türen aufgemacht wurden und wieder ins Schloss fielen. Kurz hörte er auch noch wie Mokuba nach seinem Bruder rief und ihn allem Anschein nach in der hintersten Ecke ausgemacht hatte. „Also, Joey.“, hörte er den Kleinen wieder deutlich an seinem Ohr. „Ich geh das dann mal eben korrigieren und dafür kommst du dann nächste Woche, oder so, okay?“ „Alles klar, Mokuba.“ „Ich gebe dir dann Seto. Tschüss.“ „Tschö, Kurzer.“ Seto nahm den Hörer entgegen, hielt ihn an sein Ohr und sah seinem kleinen Bruder in die Augen. Dieser stand vor ihm und schien darauf zu warten, dass das Gespräch begann. Der Brünette legte eine Hand auf den unteren Teil des Telefons und zog eine Augenbraue hoch. „Ist noch etwas, Mokuba?“ „Eigentlich nicht, nein.“ „Und warum stehst du dann noch hier?“ Grummelnd drehte sich der Schwarzhaarige um. „Man darf euch nicht in einem Zimmer einschließen, man darf euch nicht beim Küssen zusehen, man darf euch nicht beim telefonieren zuhören... Was darf man eigentlich?“ Er griff an die Türklinke und drehte sich noch einmal zu dem anderen um. „Darf man wenigstens bei eurer Hochzeit dabei sein?“ Mit einem gezielten Wurf hatte der kleine Kaiba ein Kissen im Gesicht. „Antwort genug? Und jetzt mach das du wegkommst.“ Der Schwarzhaarige griff nach dem Kissen auf dem Boden und warf es zu seinem Bruder zurück, doch bei weitem nicht so weit wie dieser und streckte ihm die Zunge raus, ehe er die Tür hinter sich ins Schloss zog. Seto atmete einmal aus und hob den Hörer, den er vorher hatte sinken lassen, wieder an sein Ohr. „Ja?“ „Hi. Wie versprochen. Hier bin ich.“ „Wie hast du es geschafft die Liste zu umgehen?“ „Du hast genau gewusst, dass die mich nicht zu dir durchstellen würden, oder? Gib es zu.“ „Kann man so nicht sagen. Ich hab da gar nicht mehr dran gedacht. Ist mir nur eben eingefallen, wie Mokuba mit dem Telefon ankam.“ „Grr. Das bekommst du auf jeden Fall zurück, mein Lieber. Aber da hast du auch gleich deine Antwort. Mokuba war so lieb mich zu dir zu bringen. Er hat zum Glück nicht auch so eine schwarze Liste. Außerdem sorgt er jetzt erst mal dafür, dass ich von diesem Ding gestrichen werde.“ „Ah ja... Gut. Warum rufst du genau an?“ „Wegen unserem Date heute.“ „Wegen unserem Was?“ „Unser Date. Zumindest so was in der Art.“ „...“ „Ich hab mir da was Tolles überlegt...“ „Das wag ich zu bezweifeln.“ Joey stellte die Platten aus, klemmte sich den Hörer wieder zwischen Schulter und Ohr und nahm die Töpfe vom Herd. Den Tisch hatte er bereits gedeckt als Mokuba mit ‚ihm’ quer durch die Villa gerannt war um zu seinem Bruder zu kommen. Etwas umständlich löste er den Knoten zu seiner Schürze, in seinem Rücken und legte sie über eine Stuhllehne, bevor er sich auf diesen setzte. „Pass auf, ich habe mir gedacht...“, er stoppte da es an der Tür geklingelt hatte. Er verharrte in seiner Bewegung und hörte die leisen Töne aus dem Fernsehgerät aus dem Wohnzimmer. Mit wenigen Schritten schaltete er diesen aus und ging grummelnd zur Tür. „Was hast du dir gedacht?“, wollte Seto wissen und der Blondschopf kratzte sich am Hinterkopf. „Ich wollte mit dir ausgehen. So mehr oder weniger...“ „Mehr oder weniger? Was hab ich mir darunter vorzustellen?“ Joey lugte durch den Türspion und sah Duke davor stehen, der sich abwartend das Treppenhaus ansah. Seufzend griff er nach der Türklinke und zog seine Haustür offen. „Du ziehst dir etwas Chices an, ich zieh mir etwas Chices an und dann gehen wir und haben Spaß.“, lächelte er in das Telefon. „Hi, Duke.“ Der Schwarzhaarige stand auf der Fußmatte und starrte seinem Kumpel nach. Musterte ihn von oben bis unten und grinste ihn dann breit an. „Na, wenn das mal keine nette Begrüßung ist.“, raunte er und trat näher an ihn ran. Joey legte fragend seinen Kopf schief und lenkte seine Aufmerksamkeit dann wieder auf das Telefon. „Wen hast du denn da dran, Joey?“, wollte Duke wissen und trat in die Wohnung. Er schloss die Tür und legte seine Jacke ab. „Wieso? Interessiert dich das?“, grinste er über seine Schulter zurück und verschwand in der Küche. Der Schwarzhaarige folgte ihm auf dem Fuße und stellte sich genau hinter den Jüngeren. Er legte seine Arme um dessen Körper und zog ihn an seine Brust. Erschrocken zuckte Joey zusammen und quiekte leise. „Was wird das, wenn es fertig ist?“, wollte er wissen und blendete Seto am anderen Ende der Telefonleitung aus, der ihn grade fragte, was da los sei. Dukes Hände glitten den straffen Bauch des Blonden hinauf und verweilten auf dessen Brust, als er sich vorbeugte und sanft in das Ohrläppchen biss. „Ich dachte wir verkürzen das Ganze und machen es uns in deinem Schlafzimmer gemütlich. Was meinst du...?“ Wieder strichen die Hände über seine Haut. Dieses Mal jedoch wieder abwärts und verweilten knapp über seiner Boxershorts. Erst jetzt fiel Joey auf dass er noch immer nur in Unterwäsche durch die Wohnung lief. Sein Gast zog währenddessen den Rand des Bundes nach und glitt ab und an auch mal darunter, während er mit dem Zeigefinger der anderen Hand Kreise um den Bauchnabel des Blonden zog. „Was hältst du davon?“, flüsterte er. „Gar nichts. Nimm deine Finger von meinen Shorts, Alter. Oder du musst mit deinen jungen Jahren schon erfahren, wie es ist, mit Brei gefüttert zu werden.“ Seto stand auf dem Balkon seines Zimmers und lauschte auf das Gespräch an seinem Ohr. //Was geht denn da ab?// Unwillkürlich verkrampfte er seine Hand und krallte sich förmlich in dem Geländer vor sich fest. Er konnte genau hören, was der Schwarzhaarige da sagte. Und es stimmte ihn ungehalten. Er zwang sich ruhig zu bleiben und atmete tief durch. „Weswegen ist Devlin eigentlich bei dir?“, wollte er ruhig wissen, doch Joey konnte deutlich hören, dass er kurz vor dem Explodieren war. „Anscheinend mich begrabbeln. Warte mal kurz...“ Einen Moment war es ruhig in der Leitung, dann hörte der Brünette ein dumpfes Keuchen und Röcheln und kurze Zeit darauf eine Tür knallen. „Joey? Was...?“ Joey hatte den Hörer von seinem Ohr genommen und drehte seinen Kopf etwas zu seinem Hintermann. Er nuschelte ein leises „Sorry, Alter.“, und trat seinem Kumpel mit Schwung auf den Fuß. „Das tut mir jetzt mehr weh, wie dir.“, drehte seine Hüfte etwas weg und rammte ihm seinen Ellbogen in die Magengrube. Duke entwich mit einem Mal alle Luft aus seinen Lungen. Matt ließ er seine Arme sinken, um sich seinen Bauch zu halten. Er keuchte laut. Er sah noch wie Joey um die Ecke verschwand und hörte wie er eine Tür hinter sich ins Schloss zog. „So...“ Der Blondschopf hob den Hörer wieder an. „Seto? Bist du noch dran?“ „Ja.“, brummte dieser. „Aber ich wäre es wahrscheinlich nicht mehr lange gewesen.“ „Na, da hab ich aber Glück gehabt, was?“ „Also, was ist jetzt?“ Joey ging auf seinen Kleiderschrank zu und kramte zwischen seinen Hosen und T-Shirts. „Ach ja. Ich wollte dir ja sagen, was ich heute mit dir vorhabe, ne?“ „...“ „Ich wollte mit dir ausgehen, wie ich bereits gesagt hatte.“ „... bevor Devlin kam und dich angemacht hat.“ „... Sag mal. Bist du sauer?“ „...“ „Tut mir Leid, dass du das mit anhören musstest. Ehrlich. Duke ist und bleibt ein Blödmann. Er liebt es meine peinlichen Momente für sich zu nutzen...“ Er hörte Seto seufzen und stoppte mit dem Gewühle zwischen seinen Klamotten. „Wenn es dich beruhigt... Ich hab ihm ordentlich eine verpasst.“ „...“ „Du musst ja nicht mit mir reden.“ „Was hast du jetzt für heute geplant?“, wechselte der Brünette das Thema. „Ach so, ja... Pass auf. Zieh dir etwas Schönes an, keinen Anzug mit Krawatte... such dir was Bequemes raus, das sexy aussieht und ich hol dich gegen Neun, heute Abend ab, okay?“ „Sexy? ... Na schön.“, resignierte der junge Firmenchef. „Und mach dir keine Gedanken wegen Duke. Den schmeiß ich gleich raus.“ „Ist der immer noch da?“ „Ja. Ich nehme an, der sitzt noch in der Küche und reibt sich den Bauch.“, grinste Joey. „Wir sehen uns dann heute Abend, ne? Ich will dich in deinem sündhaftesten Outfit sehen. Bis später.“, und damit legte er auf. Seto starrte auf den Hörer in seiner Hand und wusste nicht, ob er sauer auf den anderen sein sollte oder einfach nur verwirrt. Duke saß noch immer in der Wheeler’schen Küche, als er hörte wie der Blondschopf wieder aus seinem Zimmer kam. Dieser staunte nicht schlecht, als ihn der Schwarzhaarige breit grinsend ansah und seelenruhig einen Teller mit Spaghetti aß. „Was wird das denn wenn es fertig ist? Die hab ich für mich gemacht.“, empörte er sich und stemmte die Hände in die Hüften. „Das ist die Rache dafür, dass du mir deinen Ellbogen in die Eingeweide gerammt hast.“ „Rache? Das hattest du verdient.“ „Wen hatteft du denn jetft dadran?“, nuschelte er mit vollem Mund und deutete auf das Telefon in Joeys Hand. „Braucht dich nicht zu interessieren.“ „Tut ef aber.“ „Auch dann sag ich es dir nicht. Und jetzt hör auf mir mein Mittagessen wegzufressen.“ Er griff nach dem Teller und der Gabel in Dukes Händen und zog sie zu sich. Er begann zu essen. Joey stand vor einer roten Ampel und trommelte auf sein Lenkrad ein. Er war richtig aufgeregt auf den heutigen Abend mit dem Firmenchef. Er wusste nicht ob es das Richtige war, was er ausgesucht hatte. Ob er überhaupt in so einen Laden ging? Er war ehrlich nervös. Noch dazu schien ihn diese Ampel ärgern zu wollen. Als wenn es nicht genug wäre, dass er schon so zu spät war. //Geht die nach der Mondphase? Werd’ endlich grün, verdammt. Ich hab es eilig.// Er schaute auf die Uhr vor sich im Armaturenbrett und sah seine letzten verbleibenden drei Minuten dahin schmelzen. „Ich glaub ich leuchte...! Jetzt spring um!!“, knurrte er und spielte mit dem Gas. Es dauerte auch nicht lange und die Lichter änderten ihre Farbe. Mit durchdrehenden und quietschenden Reifen fuhr der Blondschopf ab und senkte sein Tempo erst wieder, wie er vor dem Eisentor zu den Kaibas stand. Die Flügel schwangen auf und ließen ihn somit die Auffahrt hochfahren. Er rutschte etwas auf dem Kies, als er vor der Haustür bremste. Er schaltete den Motor aus und sprang aus dem Auto. Knallte die Tür und nahm zwei Stufen der Treppe auf einmal, ehe er klingelte. Er zuppelte noch etwas an seinem Outfit, als sich die Tür auch schon öffnete. Da sein Blick nach unten gerichtet war, sah er nun auf ein Paar sauberer schwarzer Schuhe. Seine Augen folgten dem Verlauf der langen Beine, die in eine dünne schwarze Stoffhose gepackt waren. Joey schluckte einmal und sah seinem Gegenüber in die blauen Augen. „Du bist spät.“, war die Begrüßung. „Ja, es ist auch schön, dich wieder zu sehen...“ Seine Augen verengten sich etwas, ehe er sich den Älteren genau betrachtete. Über der schwarzen Hose, die er trug hatte er ein weißes Hemd, das nur zur Hälfte geknöpft war. Darunter war noch ein schwarzes Muskelshirt zu sehen, wie Joey erkennen konnte. Die Ärmel waren hoch gekrempelt und man konnte die schlanken Unterarme des Firmenchefs sehen. An seinem linken Mittelfinger glänzte ein einfacher silberner Ring, als er die Arme locker vor der Brust verschränkte. Der Blondschopf besah ihn sich noch einmal. „Gefällt dir was du siehst?“, wollte der Brünette wissen. Einen Moment schwieg er, nickte dann jedoch langsam und antwortete: „So nehm’ ich dich mit.“, und lächelte ihn an. Fragend legte Joey den Kopf schief. Irgendwas war anders. Nicht nur der Kleidungsstil. Irgendwas war mit den Haaren. Seto hatte sie gewaschen, an der Luft trocknen lassen und flüchtig mit den Händen modelliert. Oder, viel mehr war es Mokuba der ihm die Haare gemacht hatte. Er hatte das Telefonat mit dem Blonden mitbekommen und hatte sich selbst einen Reim aus den Wortfetzen gemacht, die er aufgeschnappt hatte. Mit etwas Haarwachs hatte er die brünette Haarpracht noch etwas mehr durcheinander gebracht und an einigen Stellen in kleine Strähnen gezupft. „DAS sieht cool aus, großer Bruder.“, hatte er gesagt und noch einmal durch sein Pony gefahren, es etwas frech über die Augen gelegt. Und na ja... Seto gefiel es. Er hatte es so gelassen. Joey meinte er sollte etwas anziehen was sexy aussah und er fand, dass er nun auch so rüber kam. „Können wir dann?“, fragte der Blonde und blickte fragend zum Größeren auf. „Oder musst du dich noch bei Mokuba abmelden?“ „Nein, wir können.“ „Wie? Einfach so? Kein kleiner Bruder der dich loswerden will?“ „Wie du siehst...“, meinte Seto kühl. „Ist ja schon gut. Dann steig ein.“ Sie setzten sich in sein Auto und fuhren los. Noch immer hatte der Firmenchef so seine Bedenken, wenn Joey zurücksetzte. Und so schnallte er sich an, bevor er den Rückwärtsgang einlegen konnte. Doch auch dieses Mal kamen sie heile an ihrem Ziel an. Der Blonde hielt auf einem Parkplatz ganz in der Nähe der Disco, die er mit seinem ‚Schüler’ aufsuchen wollte und steuerte zielstrebig auf eine Tür zu, die mit großer Leuchtschrift auf sich aufmerksam machte. Seto stand zwei Schritte hinter Joey und sah sich das Gebäude an, welches sie in Begriff waren zu betreten. „Gehst du hier öfters hin?“, fragte er ihn. Der Blondschopf drehte sich um und lächelte den Älteren an. „Oft, wäre übertrieben. Regelmäßig trifft es besser.“, damit fasste Joey den Brünetten am Handgelenk und zog ihn mit sanfter Gewalt hinter sich her. Drinnen angekommen, stob ihnen stickige Luft entgegen, die Joey gekonnt überging und stattdessen zielstrebig die kleinen, gemütlichen Sitzecken ansteuerte. Von denen es nicht all zu viele gab und schnell besetzt waren, doch hatten sie Glück und der Blonde ergatterte noch eine Freie. Grinsend ließ er sich nieder und deutete dem Anderen an, es ihm gleich zu tun. Zögernd tat dieser das auch und sah sich schweigend etwas um. Leute die sich auf der Tanzfläche, ca. zehn Meter von ihm entfernt verausgabten, ob gekonnt oder nicht, sei dahin gestellt. Seine Augen schweiften die Bar und weitere Menschen die etwas tranken, oder schon betrunken waren. Er zog eine Augenbraue hoch und sah sich weiter um. Joey verfolgte seine prüfenden Blicke mit einem Grinsen. Als der visuelle Rundgang des Brünetten beendet war sahen sie sich kurz in die Augen, bevor sich der Jüngere mit den Ellbogen auf dem Tisch abstützte und sich etwas vorn über beugte. „Das wird dich alles heute Abend erwarten.“, sagte er und gluckste leise. „Willst du was trinken?“ Unschlüssig schaute sich Seto nochmals kurz um und nickte dann. „Bestimmte Wünsche? „Nein.“ „Dann entschuldige mich kurz.“ Damit stand der Blondschopf auf und verschwand alsbald zwischen den vielen Menschen. Joey stand an der Bar und winkte dem jungen Mann dahinter zu sich, welcher sich daraufhin etwas zu ihm beugte. Er gab seine Bestellung auf und ging kurz darauf mit zwei Longdrinks zurück zu seinem Platz. Seto sah aus dem Augenwinkel heraus, dass jemand auf ihn zukam und wandte sein Gesicht diesem zu. Als er Joey erkannte, lächelte er kaum sichtbar und musterte diesen zum ersten Mal an diesem Abend. Der Blondschopf trug ein hellgrünes Shirt und eine ausgewaschene Jeans die seine Figur wie eine zweite Haut umspielte. Sein Blick wanderte weiter runter und verfolgte die langen Beine bis zu den Füßen. Schwarz-weiße Vans blitzten unter den Hosenbeinen hervor und die blauen Augen richteten sich wieder auf höhere Gebiete. Zwei Gläser schoben sich in sein Blickfeld und zogen ihre Aufmerksamkeit auf die Hände des Jüngeren. Schlanke Finger umschlossen das feine Glas und er dachte sogleich an die wohltuende Massage zurück, die ihm gestern zu Teil geworden war und von diesen Händen ausgegangen war. Ein schwarzes Lederarmband zierte das Handgelenk des Blonden und war somit das einzige Accessoire an dessen Körper. Joey räusperte sich und stellte die Gläser vor ihnen auf den Tisch. „Fertig mit starren?“, fragte er grinsend und setzte sich dem Brünetten gegenüber wieder auf seinen Platz. „Ja.“ „Schön. Ich hoffe, dass ist nach deinem Geschmack?“ Er zeigte auf Setos Getränk. Dieser nahm einen zaghaften Schluck und nickte darauf leicht. Auch er nahm einen Schluck, jedoch einen größeren und sah seinem Gegenüber dabei zu, wie er immer mal wieder an seinem Cocktail nippte. Doch dann ließ auch er seinen Blick zum ersten Mal durch den Raum gleiten und besah sich die vielen Menschen die Spaß hatten und sich auf der Tanzfläche verausgabten. Joey lauschte der Musik und schloss für einen Moment die Augen, während sein Fuß im Rhythmus mitwippte. Sein Glas stand leer vor ihm, als Seto seines ebenfalls auf dem Tisch abstellte und ihm schweigend dabei zusah, wie er mit geschlossenen Augen der Musik lauschte. Es war nicht nötig die Stille zwischen ihnen zu durchbrechen. Sie war nicht unangenehm. Der Brünette stützte seinen Ellbogen auf die Tischplatte und sein Kinn in die Handfläche, während er mit der anderen Hand das Glas umfasste und es hin und her bewegte. Irgendwie war ihm ja schon langweilig. Er war noch nie in so einem Laden gewesen und wusste daher auch nicht wirklich etwas mit sich anzufangen. Der blonde Schopf drehte sich zu ihm und musterte ihn einen kurzen Moment. Dann stand er auf, stellte sich neben den Älteren und hielt ihm die Hand hin. „Dann lass uns mal den zweiten Teil des Abends einläuten.“, lächelte er. Seto blinzelte verwirrt und sah zu ihm auf und in die braunen Augen. Zögernd ließ er die Arme sinken und stand langsam auf. Joey griff nach einer seiner Hände und zog ihn mit sich auf die Tanzfläche. Die Musik gab einen schnellen Takt vor in dem sich die vielen Leute um sie herum bewegten. Der junge Firmenchef fühlte sich überrumpelt, wie so oft, wenn er mit Joey zusammen war und stand wie angewurzelt auf der Stelle. Doch ließ sich der Blondschopf davon nicht irritieren und begann sich der Musik anzupassen. Seto sah ihm dabei zu, wie er seine Körperteile schwang und eins mit dem Rhythmus zu werden schien. Sanft legten sich Hände auf seine Hüften und jagten ihm kleine, wohlige Schauer über den Rücken. „Du musst hier locker bleiben.“, hörte er den Blonden, gedämpft durch den Lärm der Musik. Er sah an sich runter und auf die fremden Hände, wie sie ihn langsam geschmeidige Bewegungen ausführen ließen. Als er aufsah, blickte er auf blonde Haare, da Joey, wie er zuvor seinen Blick auf die Hände gerichtet hielt. Doch dann hob er den Kopf und sah in zwei saphirblaue Iriden. Er beugte sich vor, berührte mit seiner Wange die des Anderen und sprach leise in dessen Ohr. „Ist dir das unangenehm?“ Seto war einen Moment wie gelähmt als er Joeys heißen Atem an seinem Ohr spürte und schloss seine Augen, bevor er seinen Kopf leicht schüttelte und ein „Nein“ flüsterte. „Gut.“, lächelte er und ließ seine Hände auch weiterhin auf den Hüften des Brünetten liegen. So tanzten sie eine Weile, bis Joey sich sicher war, das Seto nun auch von alleine seine Hüften bewegen und locker tanzen würde. Er tat es auch. Er bemerkte gar nicht, wie die Hände von ihm abließen, sondern konzentrierte sich auf seinen Tanzpartner, vor sich. Dieser drehte sich gerade um und stand nun mit dem Rücken zu ihm. Seto sah ihm wie gebannt dabei zu, wie er seine Arme um seinen Körper legte und in seinem Tun versank. Sein Blick wanderte den Körper vor sich rauf und wieder runter. Beobachtete wie sich die feinen Muskeln unter dem Shirt an- und wieder entspannten. Wie der hypnotisierende Tanz einer Kobra, fesselten auch die grazilen Bewegungen seines Vordermanns seine Person. Noch etwas das der blonde Chaot beherrschte. Das Tanzen. Seto trat näher an ihn heran und legte dieses Mal seine Hände auf die Hüften des Anderen. Daraufhin drehte Joey seinen Kopf leicht nach hinten um den Blick der blauen Augen einzufangen. Der letzte Abstand, der zwischen ihnen herrschte schmolz und sie tanzten aneinander geschmiegt zur Musik. Noch immer mit dem Rücken zum Brünetten, lehnte er sich an dessen Brust. Entspannt schloss er die Lider und ließ sich führen. Setos Hände fuhren hauchzart über die Seiten des Blondschopfs. Seinen Kopf senkte er etwas und vergrub seine Nase in den Nackenhaaren des Kleineren vor sich. Sog den Duft in sich auf und streifte mit seinen Lippen die Haut im Nacken. Joeys Arm wanderte nach oben und legte sich um den Hals des Firmenchefs, während sein Kopf gegen eine der Schultern sank. Er lachte leise als ihn warme Lippen am Hals kitzelten. Seto hauchte leichte Küsse darauf und hörte den anderen kichern. „Sind wir hier etwa kitzelig?“, flüsterte er in das ihm dargebotene Ohr, worauf Joey erzitterte. „Nein. Das fühlt sich schön an.“ Er hob die Lider wieder an und blickte zu ihm. Der Brünette legte seine Arme um die Taille des Jüngeren und fasste um eines der Handgelenke. Mit Schwung zog er daran und drehte Joey somit zu sich. Ein überraschter Laut drang ihm über die Lippen, als er den plötzlichen Ruck spürte und herumgewirbelt wurde. Seto legte seine Hände auf Joeys Steiß ab und drückte ihn gegen sich. Dieser hatte seine Hände auf die Brust vor sich gelegt und sah verblüfft in zwei strahlende Augen. Er stellte ein Bein zwischen die des Firmenchefs und legte seine Arme um den schlanken Körper um sich. Auch dessen Arme legten sich um den des Blonden und zogen ihn näher zu sich. Ihre Gesichter näherten sich und Joey legte den Kopf etwas schief, während er sich dem Anderen ein Stück entgegenreckte und sich ihre Lippen berührten. Flüchtig fühlten sie die fremden Lippen auf ihren eigenen und verstärkten sogleich die Berührung. Weit öffneten sich ihre Münder und liebkosten sich in einem leidenschaftlichen Rhythmus. Joeys Zunge fuhr über Setos Unterlippe und schlüpfte sogleich in die warme Mundhöhle, wo sie von der dortigen Bewohnerin empfangen wurde und ein feuriges Spiel startete. Er streichelte über sie und neckte sie, bis sie ihn zurückdrängte und ihr Kampf auf anderem Territorium fortgeführt wurde. Unerwartet früh entfernte sich Joey von dem Brünetten, worauf dieser leise grummelte und seine vorher geschlossenen Augen wieder öffnete. Der Blonde sog die Unterlippe des Anderen ein und knabberte an ihr, was den Firmenchef wieder etwas gnädiger stimmte. Seine Hände fuhren über den Rücken des Größeren und verweilten zwischen den Schulterblättern. Mittlerweile hatten sie aufgehört zu tanzen und standen nur noch auf der Fläche und küssten sich. Von der Musik nahmen sie nichts mehr wahr und auch die Menschen um sie herum waren vergessen. Am nächsten Morgen wachte Seto in einem fremden Bett auf und stellte schnell fest, dass es wohl Joeys war. Dieser lag halb auf ihm drauf und hatte sein Gesicht in seiner Halsbeuge vergraben. Sie lagen wie ein frisch verliebtes Paar da. Total verknotet. Er lächelte und fuhr durch die blonden Haare. Vielleicht waren sie das ja auch irgendwie. Er war sich nicht sicher in was für eine Kategorie er ihre Beziehung einstufen sollte. War ihm im Moment aber auch total egal. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Finito... ^^ Ich hoffe es ist was geworden. Ich hab nämlich so das Gefühl in meiner Entwicklung wieder Rückschritte zu machen. <.< Es fängt schwach an, lässt in der Mitte stark nach und endet in einer Katastrophe. *seufz* Nein. Nicht ganz so schlimm. Das Ende gefällt mir irgendwie. ^^ Aber ich bin auf eure Meinung gespannt. Außerdem nähern wir uns dem Ende dieser FF. Es kommen noch zwei Kapitel und ein Bonusteil. Oh Gott... @_@ da grauts mir vor... Bis zum nächsten Kapitel zu 'Sommergefühle' LG Inulin Kapitel 13: Der letzte Tag -------------------------- So, meine Lieben. Hier hab ich schon das nächste Kapitel für euch. Ich halt das einfach nicht aus, es noch länger auf der Platte zu haben. XD Ich find dieser Teil ist recht schnell entstanden. Und ich hoffe, dass es deswegen nicht schlechter ist? Ich wünsch euch viel Spaß beim Lesen. ^^ Müde rekelte sich Joey auf seiner Schlafunterlage und gähnte herzhaft. Seine Finger strichen über glatte Haut und er blinzelte einige Male um etwas erkennen zu können. Er sah ein paar brünette Haarsträhnen, die ihn im ersten Moment verwirrten. Er hob seinen Kopf an und sah in das lächelnde Gesicht Seto Kaibas. Eine Hand wanderte in seinen Nacken und spielte mit den Haaren, durch die sie fuhren. Matt ließ er den Kopf wieder sinken und bettete ihn auf Setos Brust. Er grummelte etwas Unverständliches und schloss die Lider wieder. „Noch nicht ausgeschlafen?“, wurde er gefragt und verneinte brummend. Seto hatte ihn eine Weile beim Schlafen beobachtet und war zu dem Entschluss gekommen, dass ein schlafender Joseph Wheeler etwas sehr Entspannendes sein konnte. Joey zog mit seinem Zeigefinger kleine Kreise auf Setos Bauch und sah ihnen dabei zu, wie sie dafür sorgten dass sich die feinen Muskeln unter der Bauchdecke an- und wieder entspannten. Sie lagen schon eine lange Zeit wach in dem Bett und berührten sich zart. Ihre nackten Oberkörper berührten sich, wo sie nur konnten und tauschten ihre Körperwärme aus. Joey genoss die traute Zweisamkeit und seufzte leise. Sein warmer Atem streifte Setos Vorhof, worauf dieser seinen Kopf zu ihm drehte und ihn ansah. „Weißt du eigentlich, dass du mich total durcheinander bringst?“, flüsterte Joey. „Ich DICH?“, lächelte Seto und kraulte den Nacken des Blondschopf. „Ist dir aufgefallen dass ich mich vollkommen anders benehme als sonst? Das aber erst seit dem, wo wir von deinem dämlichen Fanclub verfolgt wurden?“ Er konnte es auf seiner Brust fühlen. Wie sich Joeys Mundwinkel zu einem breiten Grinsen verzogen. „Wir hatten allerdings einen seltsamen Start.“, nickte er und streichelte über die Seiten des Firmenchefs, woraufhin dieser leicht zusammenzuckte. „... und du bist hier doch kitzelig.“, fügte er noch leise hinzu. „Wie soll das mit uns jetzt weitergehen?“, fragte Seto und kraulte noch immer den Nacken des Blonden. „Wie schon? So wie bisher.“ Er stützte seine Hände neben den Körper unter sich und richtete sich auf, um in die blauen Augen sehen zu können. „Denn so fand ich es sehr schön.“ Eine Hand legte sich auf Joeys Wange und streichelte mit dem Daumen darüber. Schweigend zog er ihn runter und küsste die zarten Lippen. Als Joey aufstand und im Badezimmer verschwand starrte Seto, mit hinter dem Kopf verschränkten Armen an die Zimmerdecke und lies den gestrigen Abend noch einmal Revue passieren. Nachdem sie ihren Kuss lösten fasste Joey zögernd nach Setos Hand und zog ihn von der Tanzfläche. Wie er sah, dass ihre Plätze besetzt waren, ging er schnurstracks auf den Ausgang zu. Der Firmenchef folgte ihm ohne ein Widerwort und tat auch nichts, als Joey ihn gegen das Auto drückte und ihm einen weiteren Kuss stahl. Mit den Händen fuhr er durch das brünette Haar und ließ es durch seine Finger gleiten, während Seto seine Hände über den Rücken fahren ließ um eine von ihnen in Joeys Nacken zu legen und die andere auf Höhe der Lendenwirbel ruhen zu lassen. Eifrig wurde der nötige Sauerstoff durch die Nasen eingezogen, nur damit sich ihre Lippen nicht trennen mussten. Mit einer Hand tastete Joey nach dem Türgriff seines Wagens und zog sie auf. Noch einmal verschmolzen ihre Lippen zu einer Einheit, bevor Seto zärtlich mit seinen Zähnen an Joeys Unterlippe zog und vorsichtig an der Schulter runter ins Wageninnere gedrückt wurde. Mit glänzenden Augen sah er zu dem Blonden auf und blickte ihm durch die Scheibe nach, wie er um die Motorhaube rum ging und sich alsbald neben ihm niederließ. Tief sahen sie sich in die Augen, als sie sich wieder näherten und erneut die Lippen des Anderen schmeckten. Sie sprachen nicht viel auf dem Rückweg. Es herrschte eine angenehme Stille zwischen ihnen. Seto sah ab und zu, zu Joey wenn er dachte, er würde es nicht mitbekommen und das Selbe tat auch dieser. Immer wieder schielte er zu dem jungen Mann neben sich und lächelte leicht, wenn er sah wie dieser seinen Kopf gerade von ihm abwandte. Als sie am Ziel ankamen, öffnete Joey die Beifahrertür und ließ Seto aussteigen. Ihre Blicke kreuzten sich. Die Tür wurde zugeschlagen und das Auto via Fernbedienung abgeschlossen, als Seto seine Hand auf Joeys Wange legte und einzelne Haarsträhnen hinter sein Ohr strich. Er kramte in seinen Taschen und suchte nach dem Haustürschlüssel. Doch auch nachdem er sie auf links gedreht hatte, waren sie nicht aufzufinden. Er sah sich um, in der Hoffnung von irgendwoher einen Wink zu bekommen wo er zu suchen hatte. „Warte einen Moment.“, bat er den jungen Mann, der neben ihm an der Hauswand lehnte. „Ich hab es gleich.“ Er ging zurück zum Auto und entriegelte es wieder. Er lehnte sich über den Beifahrersitz hinüber und lugte in den Fußraum. Tastete neben dem Sitz, unterm Sitz, hinterm Sitz, seufzte und wiederholte das Ganze auf der anderen Seite. Seto beobachtete das Ganze aus der Ferne und grinste. Joey streckte ihm seinen Hintern entgegen und wackelte damit, sodass es ihm in den Fingern juckte ihm einen Klaps darauf zu geben. Er stützte sich auf dem Polster ab und schob sich wieder an die frische Luft. Verunsichert kratzte er sich am Hinterkopf und schlug die Tür wieder zu. Joey zuckte mit den Schultern und schlenderte zurück zur Haustür. „Suchst du den hier?“, fragte Seto und ließ den Schlüssel, der verzweifelt gesucht wurde zwischen seinen Fingern baumeln. „Ja. Wo hast du den gefunden?“ Er stand nun genau vor ihm und hob seine Hand um den Schlüssel an sich zu nehmen. „Den hab ich nicht gefunden. Den hast du mir gegeben, bevor wir losgefahren sind. Du meintest, du würdest ihn hinterher eh nur wieder suchen müssen. Wenn du ihn nicht sogar verlierst.“ Joeys Wangen röteten sich etwas und fühlten sich heiß an. Was war ihm das jetzt peinlich. Mit einem breiten Grinsen folgte Seto ihm ins Innere der Wohnung, wo ihn ein älterer blonder Mann verwirrt entgegen blickte. Joey warf den Schlüssel auf die Kommode neben sich und zog sich die Schuhe aus. Als auch er den Mann erblickte und ihn begrüßte, fehlten diesem glatt die Worte. Es war kurz nach zwölf Uhr in der Nacht und er stand dem reichsten Jugendlichen Dominos gegenüber in seiner Wohnung. „Warum bist du noch wach?“, brach Joey die Stille und trat auf seinen alten Herrn zu. „Ach“, begann er und richtete sein Augenmerk von Seto Kaiba auf seinen Sohn. „Ich komm grad von der Arbeit.“ „Was?“ Er sah auf die Uhr, an dem Handgelenk seines Vaters. „Seit wann kommst du denn erst so spät nach Hause?“ Mr. Wheeler atmete aus und rieb sich den Nacken. „Seit dem mein Chef meint, länger in der Firma bleiben zu müssen. Nur um nicht nach Hause zu müssen und seiner Frau zu begegnen. Die beiden liegen im Clinch.“ „Oh.“, war das einzige was seinem Spross dazu einfiel. „Dazu sind sie nicht verpflichtet, das wissen Sie?“ Seto war es und zog die Aufmerksamkeit beider Wheeler auf sich. „In ihrem Vertrag sind sicherlich feste Arbeitszeiten genannt worden, die sie nicht verlängern müssen, wenn es die Situation nicht verlangt. Außerdem, wegen einem banalen Grund, wie dem eines Ehekrachs, seine Mitarbeiter länger dazubehalten, zeugt nicht von einer potentiellen Führungskraft.“, erklärte er und verschränkte die Arme vor der Brust. „Als was arbeiten Sie?“ „Ich... ich bin Chef-Sekretär bei der...“ „... Kaiba Corporation.“, vollendete er den Satz und sah dem älteren Mann fest in die Augen. „Was?“ „Ganz Recht. Zum Ersten des nächsten Monats werden sie bei mir in der Firma anfangen. Meine Sekretärin geht in den Mutterschaftsurlaub und ich denke nicht, dass sie wiederkommen wird.“ „Aber... Das geht doch nicht.“ „Sie müssen sich um nichts kümmern. Seien Sie nächsten Monat nur pünktlich in meiner Firma, damit wir die Förmlichkeiten regeln können.“ Mr. Wheeler stand da wie vom Blitz getroffen. Er wurde abgeworben. Tatsächlich abgeworben. Von Seto Kaiba. Mit der Hand fuhr er sich über das Gesicht und seufzte. „Es ist spät. Ich geh jetzt schlafen. Das solltet ihr auch tun. Ich nehme an, Sie übernachten heute hier?“ Seto sah zu Joey und wartete auf irgendeine Reaktion die dessen Gedanken verriet. Doch nichts dergleichen. Als er sich dem Älteren wieder zuwandte und eine Antwort geben wollte, kam ihm der Blondschopf zuvor. „Ja, wird er. Ich leg noch eine Matratze in mein Zimmer.“ „Mach das.“, Joeys Vater gähnte und hielt sich die Hand vor den Mund. „Gute Nacht, ihr zwei.“ Und damit verschwand er hinter der Tür zu seinem Schlafzimmer. Als er in seinem Bett lag und es sich bequem gemacht hatte, fiel ihm etwas auf... Sie hatten gar keine zweite Matratze. „Du kannst bei mir mit im Bett schlafen. Ist zwar nicht so groß, wie deins, aber es reicht für zwei Personen.“, sagte er, als er ihm den Rücken kehrte und das Bett aufschlug. „Du hast deinen Vater belogen?“, fragte Seto und zog eine Augenbraue hoch. „Natürlich. Es gäbe sonst nur unangenehme Fragen.“ „Unangenehme Fragen... so, so.“ Er trat einige Schritte auf ihn zu und als er hinter ihm stand, drehte sich Joey zu ihm um und sah ihm in die Augen. „Ja.“ Eine Hand legte sich auf seine Wange, strich die Konturen nach und kam im Nacken des Blonden zum Stillstand. Sanft kraulte sie ihn und ließ ihn die Lider halb schließen. Doch dann verschwand sie auch schon wieder und es legten sich zwei Arme um seinen Körper die ihn an einen anderen zogen. Joey schloss die Augen ganz als er den bekannten Geruch des Mannes vor sich, in sich aufsog. Er legte ebenfalls seine Arme um ihn und genoss die Umarmung. Seto hatte den Kopf etwas gesenkt und berührte mit seiner Wange die des Anderen. Seine Hände strichen über den Rücken und verbanden sich manchmal mit dem Stoff des Shirts, in dem er in dieses griff um dann wieder darüber zu fahren. Seine Finger spielten mit dem Saum und glitten ab und an darunter. Sachte berührten seine Fingerspitzen die Haut darunter und fuhren ein Stück an der Wirbelsäule entlang. Joeys Hände ruhten bewegungslos auf dem Rücken des Älteren, als er die etwas kühlen Finger an seinem Rücken spürte und ihn daraufhin etwas durchbog, sich gegen Seto drückte und dessen Atembewegungen an seiner Brust fühlen konnte. Die kühlen Fingerspitzen fuhren höher und machten eine kurze Pause im Schulterbereich, bevor sie wieder nach unten wanderten und das Shirt langsam hochschoben. Joey brachte etwas Abstand zwischen sie und sah fest in die blauen Iriden. Seine Hände lagen auf der Brust des Anderen und fühlten den regelmäßigen Herzschlag darunter. Er hob seine Arme an und ermöglichte Seto ihm das Kleidungsstück über den Kopf zu ziehen. Wieder trafen sich ihre Blicke, und ohne ihn abzuwenden knöpfte Joey die Hemdknöpfe vor sich auf. Knopf um Knopf drehte er langsam aus den Löchern und streifte es dann über die breiten Schultern des Firmenchefs. Leise landete es zu dessen Füßen und wurde mit keinem weiteren Interesse bedacht. Er überkreuzte seine Arme vorm Bauch und griff an den unteren Rand seines Shirts. Joeys Hände legten sich auf seine und gemeinsam streiften sie ihm das Oberteil ab. Seto berührte den Hals des Kleineren und strich an ihm runter über die Schlagader, das Schlüssel- und das Brustbein und dann mit der ganzen Handfläche über die Brust. Nur noch mit Boxershorts bekleidet lagen sie auf dem Bett und küssten sich innig. Beide lagen auf der Seite und streichelten den Anderen mit einer Hand am gesamten Körper. Seto strich über die Oberschenkel und ihre Innenseiten. Entlockte dem jungen Mann so immer wieder süße Laute des Wohlgefallens für die sie den Kuss sporadisch unterbrechen mussten. Joey widmete sich seit geraumer Zeit dem zarten Oberkörper des Anderen, tastete sich aber stetig weiter nach unten um tiefere Gebiete zu erkunden. Auch seine Hand glitt über den Oberschenkel und ließen den Betroffenen in seinen Bewegungen innehalten. Ihre Lippen trennten sich endgültig und er sah mit entschlossenem Blick in die Augen des Anderen. Sie hatten nichts weiter getan, als sich zu streicheln und zu küssen. Weiter waren sie nicht gegangen. Keiner von beiden hatte die letzte Hürde, die Shorts, überwunden und dem Anderen einen Höhepunkt beschert. Jetzt lag er in dem fremden Bett und überlegte, was wohl noch weiter passiert wäre, wenn er sie nicht gestoppt hätte. Es hätte den Abend perfekt gemacht. Warum war er dazwischen gegangen? Seufzend fuhr er sich mit der Hand übers Gesicht. Irgendwas hatte ihn davon abgehalten es diese Nacht zu tun. Schwungvoll wurde die Schlafzimmertür aufgerissen und Joeys Vater stand in der Tür. Mit einer unheimlich guten Laune wünschte er einen guten Morgen und erstarrte augenblicklich als er einen Jugendlichen ausmachte und dies nicht sein Sohn war. Seto hatte ruckartig den Kopf zur Tür gedreht, dass er seine Wirbel hatte knacken hören und verlor jegliche Gesichtsfarbe, als er den Älteren im Türrahmen erkannte. Die Bettdecke verhüllte ihn nur bis zur Hüfte und auch die Shorts saßen mehr schlecht als Recht. Hastig griff er nach ihr und zog sie höher. „Oh. Tut... tut mir Leid. Wo... wo ist denn Joey?“ „Im Bad.“, kam es einsilbig zurück, worauf sich Mr. Wheeler noch einige Male entschuldigte und rückwärts aus dem Zimmer stolperte. Jetzt wusste er den Grund, warum er es diese Nacht nicht tun wollte. Sie saßen am Tisch und ließen sich ein Frühstück schmecken, dass ihnen Wheeler Senior zubreitet hatte. Doch dieser schwieg peinlichst und mied den Blickkontakt zu dem brünetten jungen Mann vor sich indem er eifrig die Zeitung studierte. Joey nippte an seinem Schoko-Cappuccino und streckte seine Beine unterm Tisch aus. Er schmierte sich grad ein Brötchen, als Seto die Stille brach. „Haben sie sich meinen Vorschlag durch den Kopf gehen lassen?“ Mr. Wheeler ließ die Zeitung sinken und sah in das ernste Gesicht des jungen Mannes. „Ähm... ja.“ Er knitterte das Papier zusammen, legte sie beiseite und erwiderte den Blick. „Hab ich.“ „Und? Wie lautet ihre Entscheidung?“ Joey sah zwischen den beiden hin und her, biss von seinem Brötchen ab, kaute, schluckte, griff nach seiner Tasse, trank einen Schluck, stellte sie wieder ab und stibitzte seinem Vater die Zeitung. „Ich würde mich freuen, für Sie arbeiten zu können, Mr. Kaiba.“ „Gut. Ich nehme an, sie arbeiten besser als ihr Sohn?“ Dieser verschluckte sich an seiner eigenen Spucke und blitzte Seto, unter Hustenkrampf über den Tisch hinweg an. „Was soll das denn heißen?“, fragte er bissig und hielt sich den schmerzenden Hals. „Ich denke da an deine letzte Englishklausur, vor den Ferien.“ „Was hat die denn damit zu tun?“ „Du hast dich wieder einmal nicht angestrengt und hast eine Fünf geschrieben.“ „Na und? Woher weißt du das denn schon wieder?“ „Ich weiß so gut wie alles über deine schulischen Leistungen. Und dass du zu faul bist dich für eine bessere Zensur mal auf den Hintern zu setzen und zu lernen.“ „Wa..?“ Joey war verwirrt und verzog die Augenbrauen. „Du lernst doch auch nicht.“, konterte er, erntete aber nur einen amüsierten Blick. „Für so etwas hab ich keine Zeit. Außerdem brauch ich das auch nicht. Meine schulische Ausbildung hab ich bereits mit zwölf Jahren abgeschlossen. Und das mit 1.0.“ Mr. Wheeler schaute sich überfordert um. So sehr verabscheuen konnten sich die beiden ja nicht, wenn sie sich so herzhaft in die Haare bekamen. Der Blondschopf verschränkte die Arme vor der Brust, grummelte etwas Unverständliches und sah demonstrativ in die andere Richtung. Seto jedoch sah ihn noch immer an und lächelte aufgrund Joeys Reaktion. Normalerweise wäre jetzt der ein oder andere Streit vom Zaun gebrochen worden, doch war diese Möglichkeit eine weitere angenehme Alternative - neben dem Küssen - für ihre Wortgefechte. Ihre Beziehung zueinander ließ sie anders handeln, wie zuvor. Doch stand dem Blonden dieses Schmollende sehr gut. Unterstrich seine naive Art und ließ ihn wie ein Kind wirken. Als sich Wheeler Senior verabschiedete und zur Arbeit ging, redete Joey noch immer nicht. Er ignorierte Seto und somit auch dessen Versuche mit ihm ins Gespräch zu kommen. Seufzend ließ sich der Brünette gegen die Stuhllehne sinken und verschränkte kurz die Hände auf dem Bauch, ehe er sich erhob und sich den freien Stuhl, auf dem zuvor der Hausherr saß, neben Joey zog und sich darauf niederließ. „Geh weg.“, kam es von dem Jüngeren und bestärkte nur den Verdacht, dass er beleidigt war. Wieder musste Seto deswegen lächeln. „Nein.“ „...“ „...?“ „Doch. Sonst...“ „Sonst?“ Er beugte sich etwas zu ihm vor und sah ihm ins Gesicht. In dem Moment wurde der blonde Schopf rumgedreht und ihre Blicke trafen sich, bevor Joey dem Brünetten seine Lippen aufdrückte. „Du bist ein Blödmann.“ „Danke.“ „Bitte.“ Jetzt lächelte er ihn wieder an, als ob nichts gewesen wäre. „Willst du schon nach Hause, oder hast du noch ein bisschen Zeit?“ Überlegend tippte sich Seto ans Kinn und blickte gen Zimmerdecke. „Ich glaube ein paar Minuten kann ich noch opfern.“ „Sehr schön.“, grinste Joey, legte seine Hände auf die Oberschenkel des Anderen und kam seinen Gesicht immer näher. Als sie den Atem des anderen auf ihrem Gesicht spüren konnten, verzog der Blonde seine Lippen zu einem kecken Grinsen. „Find ich nett von dir, dass du mir beim Putzen helfen möchtest.“ „Was?“ Erschöpft ließ sich Seto auf das Sofa sinken und lehnte den Kopf an die Rückenlehne. Noch nie in seinem bisherigen Leben musste er putzen. Seine Finger waren schrumpelig und fühlten sich schrecklich an. Als er sich eine Hand vor die Augen hielt, verzog er angewidert die Mundwinkel. „Was ist los?“, hörte er Joey hinter sich. „Schon müde?“ Er stemmte die Hände in die Hüften und stellte sich vor das Sofa um ihm ins Gesicht sehen zu können. „Das ist keine Arbeit für mich...“ Wieder sah er auf seine Finger. „Du hättest ja auch die Handschuhe anziehen können, die ich dir angeboten habe...“ „Ein Seto Kaiba zieht keine rosa Handschuhe an.“, brummte er und blickte in die braunen Augen, die ihn belustigt musterten. „Warte kurz hier.“ Er drehte sich auf den Fersen um und ging in die Küche. Man konnte bis ins Wohnzimmer hören, wie Joey darin rumhantierte. Kurz darauf kam er mit einem Glas Orangensaft wieder und stellte es auf dem gläsernen Couchtisch ab. Er schnappte nach einem Kissen und legte es ebenfalls auf den Tisch. Griff nach Setos Beinen und legte seine Füße darauf ab. Still beobachtete der junge Firmenchef, was der Blondschopf da mit ihm anstellte und nahm nun das Glas mit dem Saft entgegen. „Für die Schwerarbeitende Belegschaft.“, lächelte er. „Ich mach mein Zimmer noch. Du kannst solange hier bleiben.“ „Okay.“ Er nahm einen Schluck aus seinem Glas und sah Joey nach, wie er in seinem Zimmer verschwand. Er schloss die Augen und ließ den Arm sinken. Wieder dachte er über sie beide nach. Sie würden ein seltsames Gespann abgeben und definitiv für Gesprächsstoff sorgen. Er döste vor sich hin und bemerkte nicht, wie Joey schon wieder zurückkam und sich über ihn beugte. Einen Moment sah er ihn einfach nur an und begutachtete die entspannten Gesichtszüge des jungen Mannes. Er stemmte die Hände auf die Rückenlehne des Sofas und näherte sich ihm bis auf wenige Zentimeter. Als sich ihre Nasenspitzen berührten legte er den Kopf schief und überwand das letzte Stück. Hauchzart strichen seine Lippen über Setos. Er hielt inne und sah auf die geschlossenen Lider vor sich. Keine Reaktion. Er presste sie fester aufeinander und schloss seine Augen. Sanft küsste er sie und spürte eine Bewegung unter sich. Ohne die Augen zu öffnen legte der junge Firmenchef seine Hand in den Nacken, des Anderen und zog ihn fester zu sich. Als sie sich trennten, sahen verschlafene blaue Augen zu Joey auf. Dann brummte er leise und ließ seine Lider wieder sinken. „Hey. Nicht wieder einschlafen.“ Der Blonde legte seine Hand auf Setos Schulter und schüttelte ihn leicht. „Dann weckst du mich halt wieder.“ „Nee, nee, Dornröschen. Aufstehen. Sonst küsst dich das nächste Mal nicht dein Prinz, sondern der König wach.“ Seto verzog seine Mundwinkel und sah sein Gegenüber direkt an. Er gab sich geschlagen und stand auf. Joey räumte noch schnell das Kissen und das Glas wieder weg und trat zu seinem Gast ins Wohnzimmer. „Komm. Wir haben jetzt kurz nach zwölf. Wir essen unterwegs etwas und dann bring ich dich nach Hause, okay?“ Sie fuhren durch die bekannten Straßen zurück zur Kaibavilla. Seto sah aus dem Fenster und beobachtete die vorbeiziehenden Bäume und Häuser. Sie hatten nichts Spektakuläres gemacht. Weder gestern, noch heute. Und doch hatte es ihm auf eine Art Spaß gemacht. Auf eine Weise tat es ihm schon fast Leid, dass das heute ihr letzter Tag war. Joey hatte ihm zeigen wollen, wie man sich entspannt und hatte es auch mit der einen oder anderen Sache geschafft. Er hatte kaum einen Gedanken an seine Firma verschwendet, obwohl er das während seinem Urlaub sonst pausenlos tat, und ihn mit Wheeler’schen Methoden erfolgreich in ein - für andere Jugendliche - normales Leben eingeführt. Sie hielten vor den großen Eisentoren der Villa und Seto sah seine Auffahrt hinauf. Die Flügel schwangen auf und der Wagen rollte langsam weiter. Bis jetzt hatten sie kein weiteres Wort miteinander gesprochen und auch nicht, als Joey das Auto zum Stehen brachte und den Motor ausstellte. „So. Da wären wir.“, brach er dann doch die Stille und wandte sich seinem schweigenden Beifahrer zu. „Jetzt hast du es hinter dir. Nächste Woche kannst du endlich wieder arbeiten und ich werde dich nicht mehr mit meinen Ideen nerven.“ Seto schien gar nicht zu reagieren und sah weiterhin stur aus dem Fenster. Joey blinzelte und legte den Kopf schief. Dann drehte sich das Gesicht des Anderen zu ihm. Ausdruckslos sah er ihn an. „Da hab ich mich aber schon dran gewöhnt.“ Eine blonde Augenbraue wurde hochgeschraubt. „Man muss Gewohnheiten doch nicht zwangsläufig ablegen, Seto.“, grinste er keck. „Ein Anruf genügt...“ Auch Seto grinste und schien es amüsant zu finden, dass der Blonde springen würde wenn er rief. Halt wie ein Hund. Sein Grinsen wurde breiter. „Sprich es nicht aus, mein Lieber.“, drohte Joey und verengte seine Augen gespielt zu schmalen Schlitzen. „Ich sehe dir an, dass du an bellende Vierbeiner denkst.“ Er beugte sich etwas vor und sah in die blauen Augen. „Joey?“ „Ja.“ Er näherte sich dem schönen Gesicht des Brünetten und seine Züge wurden weicher. „Ich glaub...“ „Du glaubst...?“, wiederholte er und legte seinen Kopf schief. „Ich glaub... ich...“ „Ja?“, flüsterte Joey und hatte seine Augen halb geschlossen. „Ich...“ „Sprich dich aus.“, lächelte er und spürte bereits den warmen Atem des Anderen auf seinen Lippen. „... mag dich.“ Ruckartig riss der Blonde die braunen Augen auf und starrte Seto an. Dieser hatte das Gefühl sein Herz würde stehen bleiben. Joey war wieder ein Stück zurückgewichen und sah ihn entsetzt an. „Du... du...“, stotterte er und strich sich den Pony zurück. Er schien mit der Situation überfordert zu sein. „Du...“ Er zeigte mit dem Finger auf ihn. „Glaubst es nur?“ Jetzt wurde der Blondschopf angestarrt. Setos Mund klappte auf und er fasste sich an die Stirn. „Du... IDIOT!“, schimpfte er und zog Joey an sich. Fest drückte er seine Lippen auf die des verblüfften Idioten und machte nicht den Anschein, ihn wieder loslassen zu wollen. Joey keuchte, ob der plötzlichen Geste, lächelte aber alsbald in den Kuss. Als er ihn gerade erwidern wollte, spürte er wie Seto mit seiner Zunge seine Lippen anstupste und versuchte dazwischen zu gleiten. Er öffnete seinen Mund und ließ den Älteren gewähren. Seto nutzte die kleine Lücke und kostete den mittlerweile bekannten Geschmack ausgiebig aus. Er strich über Joeys Zunge und neckte sie. Reizte sie, bis sie an seinem Spiel teilnahm und ihn umwarb. Seine Hand wanderte in die blonden Haare und hielt ihn bei sich. Jetzt galt es die letzten Minuten vollends auszukosten. Lange saßen sie da und küssten die Lippen des Anderen, knabberten an ihnen und entließen sie nur für wenige Sekunden, des Atemholens der Freiheit. Danach berührten sie sich wieder und wiederholten ihr Spiel von neuem. Mokuba lag in seinem Fensterrahmen und beobachtete das wilde Treiben in dem schwarzen Mitsubishi. Als er das Motorengeräusch gehört hatte, war er zum Fenster gelaufen um die beiden im Auge zu behalten. Er sah grinsend auf seine Armbanduhr. Zehn Minuten waren seit dem vergangen. Er fand es lustig, die beiden zusammen zu sehen. Seto benahm sich ganz anders. Er war verklemmt, schüchtern und wurde sogar rot um die Nase, wenn sie miteinander Zeit verbrachten, oder wenn man ihn auf die Zeit mit Joey ansprach. Er benahm sich... ja... wie ein verliebter junger Mann. So, wie es bisher noch nie der Fall war. Mokuba freute sich für ihn. Er stützte sein Kinn in seine Handfläche und sah ihnen weiterhin dabei zu, wie sie sich küssten. Denn... hier oben sah man ihn nicht und so konnte ihm auch keiner was. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Seit mir bitte nicht böse dass die Kapitel irgendwie immer kürzer werden. Aber ich will auch nicht unnötig Sachen beschreiben oder einfügen. Ich hoffe so wie es geworden ist, ist es gut...? Mir persönlich gefällt Mokuba wieder total gut. XD So sind kleine Geschwister. *selbst eins bin* Das wäre eigentlich die perfekte Stelle um aufzuhören, oder? Was meint ihr? Es kommt aber noch ein Kapitel. War ja auch angekündigt. Genauso wie ein Bonusteil. ^^ Bis zum nächsten und offiziell letzten Kapitel zu 'Sommergefühle'. *winkz* LG inulin Kapitel 14: Eine kurze Arbeitswoche ----------------------------------- Hallo, alle miteinander! *winkz* Jetzt isses also soweit... Das ist das letzte Kapitel zu 'Sommergefühle'. Das offiziell Letzte. Ich muss gestehen... Ich hatte ein bisschen Angst das hochzuladen. Irgendwie hab ich das Gefühl euren Erwartungen nicht gerecht zu werden. Es ist nämlich nicht halb so schön geschrieben, wie das Vorherige. óò Ich hab es bestimmt an die 100 Mal gelesen und geguckt welchen Ausdruck ich anders schreiben könnte, damit es gut klingt. Ich hoffe das Endprodukt ist deswegen jetzt nicht total misslungen. *Text nochmal überfliegt* Ich lass ne jetzt so. Wenn er nicht gut ist, kann ich da auch mit leben. Aber bitte nicht mit spitzen Gegenständen schmeißen. ._. Ich wollte mich an dieser Stelle bei euch allen bedanken. Das ihr mir so lange treu geblieben seid und von Anfang an durchgehalten habt. Es wird vielen aufgefallen sein, dass sich der Stil geändert hat, mit der Zeit. Ich habe mich weiterentwickelt (laut Kommentaren zum Guten ^^) und ihr habt mich unterstützt und mich auch nach Patzern nicht hängen lassen. Es wäre schwierig alle aufzuzählen, denen ich in irgendeiner Weise dankbar bin. Zu allererst KaibaSeto, die mich damals dazu überredet hat auch eine FF hochzuladen. Ohne sie wäre es wohl nie dazu gekommen. ^^ Und ich hätte nie SO ein Feedback zu meiner ersten FF bekommen. Und kaliel... Wir haben uns immer gegenseitig angestachelt und gute Laune gemacht. Ich bin dir echt dankbar dafür, dass du mich oft mit deiner FF - vielmehr sind es ja jez schon zwei ^^ - aus einem kreativen Sumpf geholt hast. Und Honey öfters mit starkem Kaffee und Kohlenhydratbomben vorbeigeschickt hast. XD SatoRuki... meine Guteste. ^^ Mir raucht der Kopf, wenn ich daran denke, wie du mich immer angefeuert und animiert hast. So ein Durchhaltevermögen ist echt beneidenswert. Und das obwohl ich das immer nur beschmunzelt hab. *gg* lizardgirl... meine Sis. *flausch* Wir sind zwar nicht blutsverwand und persönlich kennen, tun wir uns auch nicht aber ich bin froh dass du meine Schwester bist. ^^ Du hast mich auch immer wieder ermutigt. Hast auch mal Dinge gesagt, die man von anderen seltener hört und hast mich auch unterstützt, wenn ich die 'Arbeit' mal hab schleifen lassen. ^^ blazingangel... XD irgendwie fällt mir grad nix ein... Du machst mich sprachlos. Ich danke dir für deine gelegentlichen Betaeinsätze und dafür, dass man mit dir so super rumblödeln kann. *gg* Ich könnte noch ewig so weitermachen, es sind noch so viele die ich erwähnen müsste... Aber ich hör lieber auf. *nach oben schielt* Was ein Vorwort *murmel* Ihr freut euch hinterher nur über ein langes Kapitel was zur Hälfte aus Danksagung besteht. Die Anderen sollen sich daher einfach alle mal geknuddelt fühlen. DANKE das ihr durchgehalten habt. Sooo~ *Buffet eröffnet* Viel Spaß mit dem offiziellen Ende meiner Geschichte. Seitdem der Chef aus dem Urlaub zurückgekehrt war, herrschte reges Treiben in der Kaiba Corporation. Es war Montagmorgen. Der erste Arbeitstag nach Setos Urlaub. Dieser wuselte durch sein Büro und sein Vorzimmer. Verlangte nach Akten, Abrechnungen, kontrollierte die Arbeiten seiner Urlaubsvertretung und den Protokollen der letzten Testversuche einer Software. Erleichtert stellte er fest, dass seine Firma während seiner Abwesenheit keinerlei Verluste verbucht hatte oder irgendwer mit seiner Arbeit bzw. seinem Abgabetermin zurücklag. Er setzte sich an seinen Laptop und überflog die neuesten Ergebnisse seiner Forschungsabteilung. Auf seinem Schreibtisch türmten sich die Unterlagen der vergangenen Wochen, sein Laptop gab unablässig Befehle raus weitere davon auszudrucken und das Telefon stand ebenfalls nicht still. Termine wollten abgeschlossen, Diagramme und Tabellenkalkulationen erstellt, Konferenzen geplant und vorbereitet, Verträge eingesehen und eventuell auch unterschrieben und die neueste Software auf Herz und Nieren geprüft werden. Er lehnte sich für einen Moment in seinem Stuhl zurück und gönnte sich ein paar Minuten des Nichtstuns. Der Telefonhörer lag neben der Station, damit auch wirklich kein Klingeln seine Ruhe stören konnte. Er fasste sich an die Stirn und massierte seine Schläfen. Wie schnell man sich doch an das faule Leben gewöhnen konnte. Er seufzte und wünschte sich in diesem Moment zurück in sein Bett. Immer wieder drifteten seine Gedanken ab, ließen ihn sich mit ganz anderen Sachen beschäftigen. Am liebsten hätte er wieder Urlaub gemacht. Und vielleicht hätte sich ja auch jemand finden lassen, der die weiteren freien Tage dann mit ihm verbracht hätte. Er grinste und ließ seine Hände sinken. Er griff in seine Hosentasche und suchte nach seinem Handy. Suchte es auch in der anderen Tasche und entdeckte es dann auf seinem Schreibtisch, unter vielen Zetteln und Heftern begraben. Mit wenigen Handgriffen hatte er das Menü aufgerufen und rief die zuletzt eingegangene SMS auf. »Heute Nacht gegen 3 halb 4, hab ich geträumt, ich schlaf mit dir. Traum bleibt Traum, es war nicht echt, doch dafür war es gar nicht schlecht.« Eindeutig eine Nachricht von Joey heute Morgen. Gleich nach dem Aufstehen hatte er ihm diese geschrieben und zukommen lassen. Doch war Seto zu dieser Zeit schon ein paar Stunden in der Firma gewesen und hatte versucht irgendwie wieder in seinen Rhythmus zu finden. Dass er seine Handynummer besaß störte ihn nicht weiter. Die wird er wohl auch über Mokuba bekommen haben. Ein Seufzen entwich seinen Lippen. Der Kleine wusste für seinen Geschmack bereits definitiv zu viel über sie beide. Er schloss die Augen und atmete einmal durch. „Weiter geht’s.“, sagte er zu sich selbst und bewegte den Mauszeiger seines Laptops um den Bildschirmschoner zu vertreiben. Er rief gerade eine weitere Datei auf, als es an seiner Bürotür klopfte. „Ja.“ Das leise Quietschen der Klinke ertönte und ließ den jungen Mann aufsehen. Seine Sekretärin stand ihm Türrahmen und sah ihn fragend an. „Was gibt es denn?“, wollte er wissen und beobachtete sie, wie sie sich ihren runden Bauch haltend am Türrahmen anlehnte. „Ich wollte nur wissen, ob alles in Ordnung ist?“ „Ja. Wieso?“ „Ihre Leitung ist die ganze Zeit besetzt. Es sind vorhin so einige Anrufe bei mir eingegangen, die eigentlich sofort bei Ihnen hätten landen sollen. Telefonieren Sie gerade, oder soll ich einen Techniker rufen lassen?“ Seto sah zu seinem Telefon. Der Hörer lag noch immer neben der Station und erklärte somit sofort, warum bei ihm besetzt war. Er leckte sich flüchtig über die Lippen und nickte. „Nein, nicht nötig. Das Problem kann ich alleine beseitigen. Sonst noch was?“ Er sah wieder zu ihr auf. „Nein. Eigentlich nicht, Sir. Oder möchten sie vielleicht einen Kaffee?“ Er überlegte einen Moment, nickte dann und wandte sich wieder seiner Arbeit zu. Als er das Einrasten des Türschlosses hörte, griff er zum Telefon und legte es auf die Gabel. Und wünschte sich noch im selben Moment, es nicht getan zu haben. Es klingelte. Schrill und laut, wie es ihm schien. Seit einem Tag arbeitete er wieder und hatte Joey seit letztem Freitag nicht mehr gesehen. Ein Wochenende über hatte er gelangweilt zu Hause rum gelegen und Löcher in die Luft gestarrt. Sonst hatte er sich immer auf den nächsten Wochenbeginn und die Arbeit gefreut. Na ja... Freude wäre das falsche Synonym für seinen Gefühlszustand gewesen, aber er hatte auch nie das Gefühl gehabt nicht in seine Firma zu wollen. Nun saß er seinem Büro und arbeitete, wie er es sonst auch tat. Doch irgendetwas fehlte. Er seufzte und ließ sich gegen die gepolsterte Lehne in seinem Rücken sinken. Müde massierte er sich die Schläfen und sah auf die kleine Anzeige unten am Bildschirmrand. „21 Uhr und 36 Minuten...“, murmelte er und faltete seine Hände ineinander. „Ich geh nach Hause.“ Er griff über den Schreibtisch nach einem kleinen Zettel und notierte darauf etwas für seine Sekretärin - die bereits seit mehreren Stunden daheim bei ihrem Mann war und sich wahrscheinlich ihre angeschwollenen Füße massieren ließ – sodass am nächsten Tag keine Fragen bezüglich seines Aufenthaltes aufkamen. Er stemmte sich auf dem kühlen Holz des Tisches ab und stand aus seinem Stuhl auf. Nahm den Mantel von der Rückenlehne, schlüpfte hinein und griff im Vorbeigehen nach dem kleinen weißen Zettel. Diesen legte er auf den Schreibtisch in seinem Vorzimmer - gut sichtbar für seine Sekretärin – und verließ seine Firma. Mokuba saß im Wohnzimmer vorm Fernseher, als er die Haustür ins Schloss fallen hörte. Schnell schaltete er ihn aus und flitzte in den Hausflur. „Da bist du ja endlich. Ich dachte schon, du wolltest gleich an deinem ersten Tag wieder eine Doppelschicht einlegen.“ Seto stellte den Koffer ab und legte seinen Mantel ab. „Wieso bist du noch auf, Mokuba?“, wollte er wissen und sah ihn streng an. „Wir haben“ Er klappte sein Handy auf. „22 Uhr.“ „Ich weiß, Seto. Aber erstens bin ich kein kleiner Junge mehr und zweitens sind doch Ferien.“ „Na... wenn 1,49m nicht klein sind, weiß ich auch nicht.“ „Seto.“, quengelte Mokuba und stemmte die Hände in die Hüften. „Du weißt was ich meine.“ „Ja. Trotzdem gehst du jetzt ins Bett. Du brauchst deinen Schlaf.“ Mokuba grummelte etwas Unverständliches und drehte seinem großen Bruder den Rücken zu. Er hatte eine Hand auf das Treppengeländer gelegt und war bereits einige Stufen gestiegen, als er sich noch einmal an Seto wandte und ihn über die Schulter hinweg ansah. „Joey war heute da und ist kurz vor dir wieder gefahren. Ich soll dir schöne Grüße ausrichten.“ Damit verschwand der kleine Kaiba und ließ einen sprachlosen Seto zurück, der ihm gedankenverloren hinterher sah. „Was?“, murmelte er. „Halt! Warte mal, Mokuba!“, rief er dann lauter. Doch im Flur blieb es still. Der Kleine war bereits in seinem Zimmer und hörte ihn nicht mehr. Seto ging ins Wohnzimmer und ließ sich leise seufzend auf die Couch fallen. Er streckte die Arme von sich und lehnte den Kopf zurück an die Lehne. //Mokuba hätte ihn ja ruhig aufhalten können. Aber woher sollte er auch wissen, wann ich nach Hause komme? Ob ich ihn mal anrufen sollte? Seit Freitag, ist die SMS von heute Morgen das Einzige was ich von ihm gehört habe.// Er schloss die Augen und fuhr sich mit der Hand durch den Pony. Nach einer Weile ließ er den Arm wieder sinken und sah an die Zimmerdecke. Seufzend stemmte er sich aus den weichen Polstern und schaltete das Licht aus. Er würde jetzt ins Bett gehen und nicht weiter darüber nachdenken. Zumindest hatte er sich das vorgenommen. Auf dem Weg in sein Zimmer sah er, dass bei seinem kleinen Bruder noch Licht brannte und klopfte leise an die Tür. Gedämpft hörte er ein „Ja“ und öffnete sie. Vorsichtig streckte er seinen Kopf durch den schmalen Spalt und sah Mokuba auf dem Bett sitzen. Dieser ließ das Buch sinken, welches er in den Händen hielt und schaute zu seinem Bruder. Er seufzte und legte das Buch auf den Nachttisch, neben seinem Bett. „Ist ja schon gut. Ich mach das Licht aus und geh’ schlafen.“ „Nein“ Seto rieb sich den Nacken. „Ich wollte etwas anderes von dir.“ „Und was?“ Mokuba legte die Hände in den Schoß und wartete. Unsicher trat der junge Firmenchef näher und schloss die Tür hinter sich. „Joey war heute da, sagtest du?“ Er setzte sich auf die Bettkante und sah seinem kleinen Bruder in die Augen. „Ja. Wir haben ein bisschen gespielt. Wobei Joey anscheinend eine Phobie gegen deine Kapseln und virtuellen Welten hat.“ Er zuckte mit den Schultern. „Was? Und warum?“ „Ich weiß es nicht, Seto. Aber er wollte partout keine Spiele mit mir spielen, die darin stattfanden.“ „Das kann ich dir auch nicht beantworten, Mokuba. Aber warum hast du ihn nicht noch ein paar Minuten aufgehalten? Ich hätte gerne noch mit ihm gesprochen.“ „Er war ja schon länger geblieben, als er eigentlich wollte.“ Er grinste wissend. „Ich glaube er wollte mir auch noch ein paar Worte wechseln“ - Oder auch Körperflüssigkeiten, fügte er in Gedanken hinzu. - „Doch als es auf die halb Zehn zuging, hab ich ihm gesagt, dass es auch möglich wäre, dass du in der Firma bleibst. Wäre ja nicht das Erste Mal gewesen.“ Seto seufzte. „Bist du mir böse deswegen?“ „So ein Unsinn. Ist ja eigentlich auch egal. Hast du dich wenigstens richtig ausgetobt?“ „Warum?“ „Sprich in ganzen Sätzen, Mokuba.“, tadelte er den Kleinen und sah ihn streng an. „Ja, Mama.“ ‚Mama’ grummelte und Mokuba grinste. „Warum soll ich mich ausgetobt haben?“, startete er dann von neuem. „Weil ich morgen frei habe und ich keine Lust auf deine seltsamen Zeitvertreibe habe.“ „Was? Echt?“ Der Kleine schlang seine Arme um seinen großen Bruder und gluckste. „Ich hätte ja nicht gedacht, dass du dir so kurz nach deinem Urlaub noch einmal frei nimmst.“ „Tja... Ich auch nicht.“ Er streichelte über den schmalen Rücken vor sich, fasste ihn dann aber an den Schultern und drückte ihn sanft zurück auf die Matratze. „Und jetzt wird geschlafen.“ „Da gibt es nur ein Problem.“, meinte Mokuba und sah mit großen Augen zum Anderen auf. „Und das wäre?“ „Ich bin morgen gar nicht zu Hause.“ Verwundert blinzelte Seto einige Male und zog die Bettdecke über die schmalen Schultern seines Bruders. „Wo bist du denn? Da wusste ich ja gar nichts von.“ „Ich bin bei einem Freund eingeladen. Das konntest du auch gar nicht wissen. Das haben wir heute erst ausgemacht.“ „Ach so. Ja, dann muss ich mir überlegen, wie ich meinen freien Tag sonst rum bekomme, wenn du nicht da bist.“ „Das schaffst du schon, Seto. Joey hat dir da schließlich bestimmt genug gezeigt, oder?“ Er nickte leicht. „Schlaf jetzt.“ Mokuba knurrte leise. //Und hier wird das Thema mal wieder abgehakt. Da bekommt man ja graue Haare.// „Na gut.“, seufzte er und schloss kurz seine Augen. „Wann musst du morgen weg?“, fragte Seto und strich dem Kleinen ein paar Strähnen aus der Stirn. „Wir sind um Zehn miteinander verabredet?“ „Gut. Dann sehen wir uns ja noch zum Frühstück.“ „Jep.“ „Schlaf gut, Mokuba. Bis morgen.“ „Du auch, Seto.“ Er wuschelte dem Kleinen kurz durch die Haare und stand dann auf, um in sein Zimmer zu gehen. Dort angekommen grinste er über das ganze Gesicht und legte sich schlafen. //Morgen wird bestimmt ein interessanter Tag.// Um halb Neun wurde Joey durch ein Geräusch geweckt, das bestimmt nicht zu seinem Wecker gehörte. Er fiel aus dem Bett und stieß sich den Fuß an seinem Bettgestell. Diverse Flüche spuckend rappelte er sich auf und zuckte kurz später aufgrund eines Schmerzes in seinem Fuß zusammen. Ruckartig wandte er seinen Kopf zu seinem Nachtschränkchen und sein Blick verfinsterte sich. Da lag jenes Teufelsgerät das ihn hatte aus dem Bett fallen lassen. Sein Handy. Schlecht gelaunt griff er danach, klappte es auf und drückte auf den grünen Hörer, ehe er es sich an sein Ohr hielt. „Ich hoffe, du bist bereit zu sterben, Alter.“, fauchte er und hielt sich seinen pochenden Fuß. „Einen wunderschönen guten Morgen, Zuckerschnute. Wie ich es liebe deiner betörenden Stimme direkt nach dem Aufstehen zu lauschen, wenn sie mir schmeichelnde Worte zu flüstert.“, raunte eine junge Männerstimme durch den Hörer. „Was willst du, Duke?“, seufzte Joey und fuhr sich mit der Handfläche über sein Gesicht. „Was ist los? Bist du mal wieder aus dem Bett gefallen?“ „Ja.“, brummte er und schielte zu seinem schmerzenden Körperteil. „Und rate mal wer daran Schuld trägt?“ „So langsam solltest du dich doch dran gewöhnt haben, dass du dir was antust, wenn du aufstehst, oder?“ „Duke? WAS WILLST DU? Sag es jetzt, oder...“ „Schweige für immer.“ „Ich wollte eigentlich: ... oder ich mach dich kalt, weil du mich geweckt hast. – sagen.“ Duke seufzte und Joey hörte seinen Atem in der Leitung rauschen. „Ich sehe schon. Du hast keinen Sinn für Humor, wenn du dir irgendwas gestoßen hast.“ „Da muss ich dir Recht geben. Also, warum rufst du mich an?“ „Du weißt doch, dass unsere Clique fast wieder komplett ist, oder? Und ich hatte mir gedacht, dass wir uns morgen treffen.“ Joeys Gesichtszüge entspannten sich wieder. Da hatte er gar nicht mehr dran gedacht. Stimmt ja. Am Freitag war Tea mit ihrem Freund aus dem gemeinsamen Urlaub wieder gekommen, Tristan war schon seit fast einer Woche wieder zu Hause und Yugi mit Anhang kam heute Abend wieder. Das hätte er doch fast vergessen. „Morgen? Wann? Nachmittags?“ „Ja. Ich hab erst noch was in der Firma zu erledigen. Aber das hab ich bis Mittag fertig und den restlichen Tag nehme ich mir dann frei. Noch dazu haben ja zwei Leute eine Zeitumstellung zu verdauen. Ich denke, die würden wir vor 13 Uhr sowieso nicht aus den Betten bekommen.“ „Was für eine Uhrzeit schwebt dir da so vor?“ „Ich dachte so an 15 Uhr. Ich hab Tea und Tristan bereits angerufen. Die beiden haben Zeit. Und unsere beiden Turteltauben werden das hoffentlich auch.“ „Alles klar. Ich bin morgen da. Bin ja mal gespannt, was die alle aus ihrem Urlaub an Geschichten und Souvenirs mitgebracht haben.“ „Wir treffen uns dann in dem kleinen Café bei Yugi um die Ecke.“ „Roger. Dann, bis morgen.“ „Bis morgen. Und pass auf, dass du nicht wieder aus dem Bett fällst.“ „Halt die Klappe. Tschö.“ Damit legte Joey auf, lehnte sich an das kühle Metall seines Bettkastens und legte den Kopf in den Nacken. „Na toll. Jetzt bin ich wach. Dabei hätte ich gerne noch eine Stunde oder so geschlafen.“, seufzte er und drehte den Kopf zur Seite. „Ach, was soll’s?“ Er stand auf und ging erst mal ins Bad. Die Natur rief. Seto stand vor seinem Kleiderschrank und zog ein Teil nach dem anderen heraus, nur um es hinter sich auf sein Bett, oder auf den Boden zu schmeißen. Das konnte doch nicht so schwer sein. Er hatte zusammen mit Mokuba in Ruhe gefrühstückt und ihm angeboten ihn zu seinem Freund zu fahren. Er wollte schließlich dass er pünktlich zu seiner Verabredung kam, sodass er reichlich Zeit für sich hatte. Doch nun drohte der Kleine wahrscheinlich wegen ihm zu spät zu kommen. Er hielt ein rotes Hemd in den Händen. Verzog das Gesicht und warf es über seine Schulter auf den Boden. Ein schwarzes T-Shirt war das Nächste, was er sich ausgebreitet vor sein Gesicht hielt. Ein kurzer Blick nach draußen folgte und auch dieses Kleidungsstück landete zu seinen Füßen. Es war draußen viel zu warm, um in einem schwarzen Oberteil zu laufen. //Da werde ich ja gegrillt.// Eine Hose war leichter zu finden. Sie war zwar dunkel, aber luftig und locker geschnitten. Er hatte gar nicht gewusst, dass er so etwas in seinem Schrank beherbergte, doch fand er schnell Gefallen an Tiefsitzenden Hosen. Wieder griff er in die Auswahl seiner Shirts, welche mittlerweile um einiges enger ausfiel, und zog ein weißes Muskelshirt hervor. Kritisch besah er es sich von allen Seiten und beäugte die Strasssteine auf der Vorderseite. //Wo kommt das Teil denn her?//, fragte er sich in Gedanken. Er legte den Kopf etwas schief und musterte den Totenkopf der ihm in die Augen sah. Gleichgültig zuckte er mit den Schultern. „Besser als der Rest.“ Damit zog er es sich über den Kopf und zuppelte es am unteren Rand zu Recht. Zaghaftes Klopfen lenkte seine Aufmerksamkeit auf die Zimmertür, in der nun Mokuba stand und ihn skeptisch ansah. „Wo bleibst du denn?“, wollte er wissen und verschränkte die Arme vor der schmalen Brust. „Für mich musst du dich nicht hübsch machen. Heb dir das für Joey auf.“ Seto schloss die Schranktüren und kam auf den Jüngeren zu. Griff im Vorübergehen auf sein Nachtschränkchen nach seiner Sonnenbrille, steckte sie sich in die Haare und sah seinen Bruder streng an. Dieser schluckte und ließ die Arme sinken. „Wow.“, staunte er und sah ihn aus großen Augen an. „Wo hast du denn den Fetzen her, Seto?“ Sein Blick blieb neutral, als er mit dem Daumen hinter sich zeigte und meinte: „Aus dem Schrank da.“ „Hä?“ „’Wie bitte’, heißt das, Mokuba. Nicht ‚hä’? ‚Hä’ sagt man, wenn man in Hundescheiße getreten ist.“ Mokuba öffnete den Mund um etwas zu sagen. Klappte ihn aber wieder zu, ohne dass ein Ton seine Lippen verließ. „Und jetzt beweg dich. Sonst kommst du wirklich noch zu spät.“ Die beiden Kaibabrüder verließen das Anwesen in einem schwarzen Cabriolet und ließen sich den Fahrtwind um die Ohren Peitschen. Mokuba hatte wider Erwarten auch noch eine kleine Tasche mitgenommen - die er zu seinen Füßen stehen hatte und deswegen kaum noch Platz in seinem Fußraum hatte - da er bei seinem Freund übernachten wollte. Insgeheim jubilierte Seto gerade. Das bedeutete so etwas wie Sturmfrei. Er war zwar aus dem Alter raus, wo er sich über solche Dinge freuen sollte, doch brauchte er sich ja nun nicht zurückzuhalten. An ihrem Ziel angekommen, brachte er seinen kleinen Bruder noch zur Tür und beredete mit der Frau des Hauses noch die nötigsten Belange, bevor er sich auch schon wieder verabschiedete. Auf seinem restlichen Weg, den er noch vor sich hatte, drehte er sein Radio auf und pfiff leise die Melodie mit. Es war zwar noch früh, doch würde ihn die Uhrzeit nun bestimmt nicht von seinem Vorhaben abhalten. Mit einem flüchtigen Blick auf die Uhr in seinem Armaturenbrett, sah er dass es dann doch nicht mehr allzu früh war. Es war kurz vor elf Uhr. Wider seine Natur war er viel zu spät gewesen. „Du bist aber schon früh wach, Joey.“ Verblüfft sah Wheeler sen. zu seinem Sohn, der bereits seit eineinhalb Stunden am Küchentisch saß und seine bereits vierte Tasse Cappuccino in den Händen hielt. „Ja.“ Joey sah zu seinem Vater und dann auf die Uhr am Backofen. „Dafür hast du dieses Mal umso länger geschlafen. Wir haben Zwanzig nach Elf.“ „Ja.“ Er gähnte herzhaft und kratzte sich am Bauch. „Ist wieder etwas später geworden gestern Abend.“ Er machte sich einen Kaffee und setzte sich zu seinem Sohn an den Tisch. „Ganz schön hart, wenn man langes Arbeiten eigentlich gar nicht mehr gewöhnt ist.“ „Das lass aber deinen zukünftigen Chef nicht hören.“ Joey grinste und stützte sein Gesicht in eine Handfläche. „Der mag nämlich hart arbeitende Angestellte.“ „Aber bei dem muss ich dann nicht bis spät in die Nacht arbeiten.“ „Stimmt. Ich glaube, das macht er auch ganz alleine.“, grinste er und nahm einen letzten großen Schluck aus seiner Tasse. „Ich finde so schlimm, wie du ihn zu Anfang beschrieben hattest, ist Seto Kaiba gar nicht. Er ist doch ein ganz netter junger Mann. Sonst hätte er mir bestimmt nicht den Job angeboten.“ Joey stellte die Tasse wieder ab und sah seinem Vater in die Augen. „Find ich auch. Lag bestimmt daran, dass er mal nicht unter Strom stand.“ „Wie meinst du das?“, wollte der Ältere wissen und breitete die Zeitung aus, welche unangerührt auf dem Tisch lag. „Er hatte doch Urlaub.“ „Ach ja. So was hattest du ja schon mal gesagt.“ „Ja. Und außerdem hab ich ihn noch zusätzlich etwas von der Arbeit abgelenkt.“ „Wie? Ich dachte ihr könnt euch nicht leiden?“ Mr. Wheeler ließ die Zeitung sinken und sah seinen Spross überrascht an. „Konnten wir auch nicht.“ „Aber?“ Er ließ nicht locker. Joey seufzte. „Hat sich halt geändert.“ Er zuckte mit den Schultern. „Ich bin in meinen Zimmer, wenn was sein sollte.“ Damit stand er auf und verließ die Küche. „Ach, Joey?“, rief der Ältere seinem Jungen hinterher. „Hm?“, kam es vom Flur. „Ich bin gleich mal eben für ca. eine Stunde in der Stadt. Ich hab zwar frei heute, aber einen Auftrag muss ich dennoch erledigen. Nur damit du Bescheid weißt.“ „Jo.“ Murmelte er und zog hinter sich die Tür ins Schloss. Joey bekam nur am Rande mit, wie sein Vater die Wohnung verließ und er nun eine Stunde seine Ruhe hatte. Er saß im Bad und rieb sich seinen Fuß mit Kühlgel ein. „Ich hasse ihn.“, murmelte er und warf die Tube Gel ins Waschbecken. „Irgendwann bring ich ihn deswegen um.“ Vorsichtig kreisten seine Finger über der leicht angeschwollenen Stelle. „Irgendwann ist es gut.“ Er stand auf und wusch sich seine Hände. „Irgendwann, Duke. Mach dich auf was gefasst. Rache soll man ja bekanntlich kalt servieren.“ Tief in seine Gedanken versunken, wie er seinen Kumpel drankriegen konnte, humpelte er ins Wohnzimmer und legte seinen Fuß hoch. Im selben Moment, wie er bequem saß, klingelte es an der Haustür. „Das war doch jetzt so was klar.“, grummelte er und hievte sich aus den weichen Polstern. „Das kann doch auch nur wieder Duke sein.“ Wieder ein Klingeln und Joey seufzte. „Keinen Stress. Bin ja unterwegs.“ Gerade als die Klingel ein weiteres Mal über ihm schrillte, griff er an die Klinke und zog die Tür schwungvoll auf. Sein Mund öffnete sich um seinem Besucher diverse Dinge an den Kopf zu werfen, doch klappte er ihn nach einigen schweigsamen Momenten auch wieder zu. „Was...“ „Hi.“ Seto Kaiba lehnte in seinem Türrahmen und hatte lässig die Arme vor der Brust verschränkt. Joey blinzelte ein paar Mal. „Was führt dich denn zu mir? Musst du nicht arbeiten?“ Er war verwirrt. „Passt es dir nicht, dass ich da bin? Soll ich wieder gehen?“ Seto zeigte mit dem Daumen über seine Schulter. „Nein. Nein, natürlich nicht.“ Der blonde Schopf wurde geschüttelt. „Ich bin nur überrascht.“ „Das sehe ich.“, grinste Seto und stellte sich richtig hin. „Und es amüsiert dich, wie ich sehe.“ Er trat näher an den Blondschopf und legte eine Hand in dessen Nacken. „Ich bin eigentlich nur gekommen, um dir etwas zu sagen.“ „Und was? Wie sehr du mich vermisst hast, oder wie sehr du mich doch liebst?“ Joey lachte leise. Der junge Firmenchef legte den Kopf leicht schief und sah in die lächelnden braunen Augen. „Nicht wirklich.“ Er zog seine Hand zurück und trat wieder einen Schritt von ihm weg. „Ich dachte ich gebe dir Bescheid, wenn ich das nächste Mal Urlaub beantragt habe.“ „Wie meinst du das?“ „So wie ich es gesagt habe. Ich habe seit heute für eine Woche Urlaub.“ Joey war sprachlos und Seto nahm ihm die Tür aus der Hand. Sie standen sich unmittelbar gegenüber und sahen sich wortlos an. „Wo waren wir stehen geblieben?“, flüsterte Seto und senkte seine Lippen auf die des Anderen. „Ich weiß nicht genau.“, antwortete Joey und lächelte. „Sag du es mir.“ „Gerne.“ Damit schob er den jungen Mann langsam zurück in die Wohnung und warf die Tür mit einem gezielten Tritt ins Schloss. *Owari* ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Q_Q Langes Vorwort, kurzes Nachwort... Ich hoffe es hat euch gefallen? Ich bin mir sicher, dass es noch hätte besser werden können. Ich finds so làlà. Nicht wirklich gut, aber auch nicht schlecht. Ich bin da sehr auf eure Meinung gespannt. ^^ Der Bonusteil is übrigens schon in Vorbereitung. Bin noch nicht sehr weit, aber es schreitet voran. Spätestens nächstes Jahr ist es dann auch fertig. XD Bis zum nächsten Mal LG inulin Kapitel 15: Bonuskapitel-Lemon ------------------------------ Boah... ich bin ja so langsam. Teilweise hatte ich einfach keine Lust weiterzuschreiben, dann war ich mal wieder an einer Stelle, wo mir partout nix einfallen wollte und wenn mir dann mal was einfiel, musste ich schnell machen, weil ich dann grundsätzlich grad zur Arbeit musste. XD *vor euch im Staub kriech* Aber somit sind wir nun wirklich am Ende der Geschichte angelangt. Ich bin wirklich gespannt, wie euch dieser Teil gefällt. Ich bin ja nun nicht geübt in Zitronen schreiben. Ich möchte mich an dieser Stelle noch mal bei allen meinen Lesern bedanken. Dafür dass ihr mir so treu geblieben seit. Auch die, die stumm mitgelesen haben und von Anfang durchgehalten haben. Danke! Und bevor wieder Beschwerden reinkommen, von wegen "Was für ein schnulziges Vorwort", mach ich hier jetzt auch ein Ende und lasse euch in Ruhe lesen. ^^ Viel Spaß! „Wo waren wir stehen geblieben?“, flüsterte er und senkte seine Lippen auf die des Anderen. „Ich weiß nicht genau.“, antwortete Joey und lächelte. „Sag du es mir.“ „Gerne.“ Damit schob er den jungen Mann langsam zurück in die Wohnung und warf die Tür mit einem gezielten Tritt ins Schloss. Langsam und zärtlich küsste Seto die Lippen des Jüngeren und genoss dessen süßen Geschmack. Sanft strich er ihm durch sein Haar und wanderte mit seinen Lippen über Joeys Wange zu dessen Ohr. Der Blonde erschauerte, als er den warmen Atem des Anderen durch seine Haare streichen spürte. Seine Hände umfassten Setos Oberarme, während er mit geschlossenen Augen den Zärtlichkeiten frönte. „Da will aber jemand nahtlos an Freitagnachmittag anknüpfen, was?“, lächelte er und bekam ein gehauchtes „Ja“, zur Antwort, dass seine Haut zum kribbeln brachte. Wieder wurde er langsam rückwärts geschoben. Weiter in die Wohnung hinein und raus aus dem Flur. Überrascht trat Joey einen Schritt zu schnell zurück und verfluchte zum wiederholten Male an diesem Tag seinen Fuß. Scharf sog er die Luft ein und kniff vor Schmerz die Augen zusammen. „Ah.“, stöhnte er und drückte Seto etwas von sich. „Was ist los?“, wollte dieser auch gleich wissen und sah in Joeys leidendes Gesicht. „Hab ich dir irgendwie wehgetan?“ „Nein, nein.“, winkte dieser ab und grinste schief. „Ich hab mir nur heute Morgen beim Aufstehen den Fuß gestoßen und das tut höllisch weh, wenn ich nicht aufpasse.“ „Lass mal sehen.“ Seto hockte sich vor ihm hin und sah sich den Fuß an. Nahm ihn in die Hände und drehte ihn vorsichtig. „Nein. Lass gut sein. Geht schon... Au.“ Der junge Mann hatte ihn ein Stück zu weit gedreht, um sich die Schwellung besser ansehen zu können und bekam prompt die Quittung dafür. „Oh. Tut mit Leid.“ Vorsichtig ließ er ihn wieder los und richtete sich auf. Er hauchte Joey einen Kuss auf die Wange und strich ihm durch den Pony. „Kann ich dir irgendwie was Gutes tun?“ „Ich war gerade dabei es mir auf dem Sofa im Wohnzimmer bequem zu machen, als du mich wieder aufgescheucht hattest.“ „Hm. Ja, dann...“ Seto zuckte mit den Schultern und beugte sich etwas vor. Überrascht quietschte Joey auf, als sich ein Arm um seinen Rücken und noch einer unter seine Knie legte. Mit Leichtigkeit wurde er hochgehoben und geradewegs ins Wohnzimmer getragen. Aus Reflex hatten sich seine Arme um den Hals des Brünetten geschlungen und ließen diesen nicht mal los, als er schon wieder sicher auf seinem vorherigen Platz saß. Seto ließ sich neben Joey auf das Sofa fallen und sah ihn schweigend von der Seite an. Eine Weile blieb das auch so, denn der Blondschopf zappte mit höchster Konzentration durch das Fernsehprogramm und machte nicht den Anschein eine Konversation führen zu wollen. Nun... er eigentlich auch nicht, aber zumindest wollte er auch kein Fernsehen gucken. Er hob einen Arm und legte ihn auf die Lehne in Joeys Rücken. Dieser sah auch weiterhin gebannt auf den Flimmerkasten vor sich, hielt aber letztendlich bei einem Sender an. Anscheinend hatte er endlich etwas gefunden, was man auch weitersehen konnte. Seto musterte den aufmerksamen Blick des Blonden und zog seine Gesichtszüge nach. Flüchtig berührte seine Hand Joeys Nacken, bevor sie sich sanft auf ihn legte und ihn leicht streichelte. Joey spürte das Kribbeln, dass durch die Streicheleinheiten ausgelöst wurde und genoss es. Er würde dazu nichts sagen. Schließlich wollte er nicht, dass er aufhörte. Doch irgendwann durchbrach er die Stille zwischen ihnen und drehte die Lautstärke des Fernsehers runter. „Wusstest du eigentlich, dass fast jeder zehnte Schafsbock stockschwul ist?“ Die Streicheleinheiten stoppten. „Hm?“ „Oder, dass sich das Breitfußbeutelmausmännchen aus Australien nach zwölf Stunden Dauersex von seinem Weibchen löst um glücklich zu sterben? Also, wenn DAS keine Erotomanie ist, weiß ich auch nicht.“, Joey lachte leise und sah zu seinem Sitznachbarn. Eine fein geschwungene, braune Augenbraue war skeptisch hochgezogen und unterstrich den fragenden Blick der blauen Iriden. „Du brauchst gar nicht so zu gucken. Ist wahr.“ Er lächelte noch immer, als er sich gänzlich zu ihm drehte und den Fernseher ausschaltete. „Da kam kürzlich so eine Doku und-“ Setos Hand legte sich wieder in Joeys Nacken und zog ihn ohne jegliche Vorwarnung nach vorn, was ihn so plötzlich verstummen ließ. „Halt die Klappe.“, raunte der Brünette noch, bevor er ihm wild seine Lippen aufdrückte und seine Hand auf dessen Hüften legte. Mit vorsichtigen Bewegungen strich er über sie und weiter hinauf über die Seiten. Noch immer war Joey überrascht über die Spontaneität des Firmenchefs, doch erregte sie ihn auch in einem Maße, die ihn in diesem Moment einfach alles hätte erwidern lassen. Genießend schloss er seine Lider und schnappte nach Setos Unterlippe um abwechselnd sanft an ihr zu saugen und zu knabbern. Seto lehnte sich etwas zurück entzog ihm somit sein Spielzeug. Diese Pause nutzte der Blonde und fuhr in seiner Erzählung fort. „Na ja... Auf jeden Fall, haben die da interessante Dinge erzählt. Und die Stellungen erst...“ Wieder pressten sich die Lippen des Brünetten auf die des Jüngeren und drängten ihm unnachgiebig sein Verlangen auf. Joey schmunzelte in den Kuss und ließ sich rücklings in die Kissen des Sofas drücken. Seine Arme schlangen sich um die breiten Schultern des Älteren und zogen ihn nah an seinen Körper. Der Kuss wurde langsamer, aber nicht weniger verlangend. Immer wieder trafen ihre Lippen aufeinander. Spielerisch umgarnten sich ihre Zungen und ließen den Blondschopf zufrieden aufseufzen. Setos Mund wanderte über Joeys Kinn, langsam den Hals runter, wo er sich an einer ganz besonders süßen Stelle unterhalb des Ohrläppchens festsaugte. Schmunzelnd betrachtete er sich sein Werk und strich andächtig mit dem Finger darüber. Wieder strichen seine Lippen über die weiche Haut an Joeys Hals und hinterließen eine feuchte Spur bis zum Hemdkragen. Vorsichtig zog er ihn bei Seite und küsste soweit die Schulter des Blonden, wie es ihm möglich war. Joeys Hände fuhren federleicht über Setos Rücken und fühlten die Muskeln unter dem Hemd, wie sie sich an- und entspannten. Er wollte sie berühren. Die Haut die darunter lag. Sie streicheln und verwöhnen. Sie küssen und schmecken. Langsam strichen seine Finger aufwärts. Kitzelten die Haut des Nackens auf ihrem Weg nach vorne und verursachten bei Seto ein Kribbeln. Er fühlte jede noch so kleine und kurze Berührung. Spürte wie die Hände seine Seiten hinab fuhren. Wie ein Blitz durchzog es ihn, als Joeys Fingerspitzen seine Haut berührten wie sie unter den Stoff des Shirts gelangten. Er löste seine Lippen vom Körper des anderen und sah ihm einen Moment in sein Gesicht. Noch immer waren Joeys Augen geschlossen, doch als er nach einer Weile keine Regung mehr von Seto bemerkte, öffnete er sie und erwiderte den Blick. Fragend traf seiner auf den aus den blauen Augen. Der Brünette schien mit seinen Gedanken weit weg, als er aufstand und sich über den Nacken rieb. Er atmete tief durch und schien einen Entschluss gefasst zu haben. Joey schluckte. Irgendwie störte ihn das Verhalten des Älteren. Langsam richtete er sich auf und stützte sich mit den Händen auf dem Polster unter sich ab. „Was ist los, Seto?“, fragte er vorsichtig und setzte sich wieder richtig hin. Nervös, und nicht wirklich wissend, ob er die Antwort hören wollte, faltete er seine Hände in seinem Schoß und sah zu ihm auf. Der junge Firmenleiter stand noch immer da und sah ihn an. „Können wir woanders hin?“, kam es leise von ihm und Joey hatte Mühe ihn zu verstehen. „Hm? Woanders?“ Seto nickte. „Hier sieht man uns sofort, wenn einer reinkommen sollte.“ Er flüsterte noch immer. Auf Joeys Gesicht breitete sich ein Grinsen aus. //Wie süß.//, schwärmte er in Gedanken und stand auf. Im Vorbeigehen griff er sachte nach Setos Hand und zog ihn lächelnd hinter sich her. Mit einem leisen Klicken fiel Joeys Zimmertür ins Schloss und trennte sie somit vom Rest der Wohnung. Unschlüssig stand Seto vor dem Blonden und sah ihm in die Augen. Sie lächelten ihn an. Er trat einen Schritt auf ihn zu und legte seine Hand auf Joeys Wange. Dieser schloss seine Augen und lehnte sich gegen die warme Hand. Jetzt fühlte sich Seto besser. Jetzt waren sie mehr unter sich. Der Blondschopf legte seine Hände auf die Hüften des Anderen und zog ihn näher an sich. Ihre Körper berührten sich an so vielen Stellen und ließen ihn erschauern. Sie hatten mit einem Spiel angefangen... Seto hatte mit einem Spiel angefangen, als er zur Tür rein kam, das Joey mitriss und seine Sinne vernebelte. Langsam näherte er sich wieder dem hübschen Gesicht des Älteren und spürte den unregelmäßigen Atem dessen auf seinen Lippen. Er lächelte leicht und küsste ihn. Setos Finger strichen die Wange des Blonden hinab, über seinen Hals, runter über seine Brust, bis sie über den Bauch den Saum des Hemdes erreichten und diesen leicht anhoben. Joey zuckte etwas zusammen, als er die Hand des Anderen auf seinem Bauch fühlte. Ihm kamen die wildesten Fantasien, wo er von diesen Händen angefasst werden wollte. In so kurzer Zeit war ein Feuer in ihm entfacht worden, dass sich kaum zügeln lassen wollte. Unbemerkt der beiden, wurde zwischen ihnen ein Band geknüpft, das sie aneinander fesselte und sie nicht mehr gehen lassen wollte. Seto schob Joeys Oberteil zaghaft höher und entblößte immer mehr nackte, freie Haut. Bereitwillig hob dieser seine Arme an und ermöglichte es dem Größeren es ihm über den Kopf zu ziehen und ihn von ihm zu trennen. Der junge Firmenleiter hielt es nicht lange in seinen Händen, sondern ließ es kurze Zeit später achtlos auf den Boden fallen. Setos küsste die Schulter des Blonden. Jeden Millimeter berührte er, während er sich fortwährend seinen Weg zu Joeys Brust bahnte. Welche sich unter regelmäßigen Atemzügen hob und senkte. Hauchzart strich er über das Schlüsselbein hinweg und entdeckte die kleine Narbe unmittelbar darunter. Er küsste sie und fuhr mit der Fingerspitze darüber. Joey sah zu ihm und begegnete dem fragenden Blick des Anderen. Er lächelte und griff nach Setos Händen. „Ein kleiner Unfall vor ein paar Jahren.“, flüsterte er und verhakte ihre Finger miteinander. „Aus einer Prügelei?“ Der blonde Schopf wurde verneinend geschüttelt und eine leichte Röte umspielte Joeys Nasenspitze. „Nein.“ Er wendete den Blick ab. „Zu der Zeit hab ich mich noch nicht geprügelt.“ „Woher hast du sie dann?“, wollte Seto wissen und lehnte seine Wange an die des Anderen. Gab ihm ein Kuss darauf und sog den wohlbekannten Duft Joeys Haare in sich auf. „Ich“, begann dieser. „...bin damals vom... Wickeltisch gefallen.“ Nun war die Schamesröte des Blonden im ganzen Gesicht zu sehen. Seto hielt in seinen Liebkosungen inne. Entfernte sich etwas von ihm und sah ihn an. „Du... Du bist...?“ Joey nickte schwach. Der Brünette grinste. Unterdrückte ein Lachen. Konnte sich jedoch nicht allzu lange zurückhalten und lachte los. Heiteres Lachen erfüllte das kleine Zimmer, in dem Joey sein Reich hatte und ebbte nur langsam zu einem verhaltenen Kichern ab. Der Blondschopf sah sein Gegenüber mit einer Mischung aus Verständnislosigkeit, Empörung und Überraschung an. Wann hatte man ihn, Seto Kaiba schon mal SO lachen gehört? Oder gar gesehen? Sprachlos sah Joey ihn an und prägte sich diesen Ausdruck ein. Wer weiß wann er es wieder einmal miterleben würde? Das in diesem Moment über IHN gelacht wurde blendete er aus. „Das würde natürlich so einiges erklären.“, grinste Seto und legte eine Hand in Joeys Nacken. Spielte mit einigen Haarsträhnen und näherte sich den Lippen des Anderen. „Was soll das denn heißen?“, empörte sich dieser. Er war nicht wirklich sauer. Wer konnte das auch schon sein, wenn man jemanden lachen sah, dem man zutraute gar nicht zu wissen, was dieses Wort bedeutete? Seto sah ihm in die Augen und zog ihn im Nacken näher zu sich. Joey schluckte jedes weitere vergeudete Wort runter und widmete sich dem lieblichen Mund des Anderen. Sanft lagen ihre Lippen aufeinander. Bewegten sich kaum merklich. Bis dieses zarte Gefühl den Blonden fast vergehen ließ. Verlangend presste er sich an den jungen Mann und schlang seine Arme um dessen Nacken. Zog ihn somit langsam mit sich. Als Joey die Kante seines Bettes an den Waden spürte, löste er den Kuss und setzte sich auf die Matratze. Fest sahen sie sich in die Augen, während die Finger des Blondschopfs an dem Verschluss der Hose werkelten. Seto überkreuzte die Arme vor seinem Bauch und griff an den Saum seines Hemdes. Kurz wurde ihr Blickkontakt unterbrochen, als er es sich über den Kopf zog und weit von sich warf. Vorsichtig strichen Hände über seinen nackten Bauch. Hoch zu seiner Brust und über die Seiten wieder runter. Ein Schauer lief ihm über den Rücken, als sie wieder an seinem Hosenbund ankamen und langsam den Knopf aus dem Loch drehten. Eng aneinander geschmiegt lagen sie auf dem Bett und küssten sich. Joey zog den Firmenchef so nah es ging an sich und strich ihm über den Rücken. Wanderte tiefer und verharrte letztendlich auf dem bloßen Hintern. Seto keuchte ob der Berührung und der Blondschopf schnurrte ihm ins Ohr, während er ihn leicht massierte. Er stützte sich neben Joeys Kopf ab und sah ihm in die Augen. Wie sie ihn verschmitzt anfunkelten und seinen Blick fesselten. Er wollte seinen Kopf gerade zu ihm runtersenken und ihn küssen, als Joey leicht gegen seine Schulter stieß und ihn neben sich auf die Matratze warf. Mit einer schnellen Bewegung hatte er sich über ihn gebracht und grinste ihn frech an, ehe er sich auf Seto legte und sich an ihm rieb. Leises Stöhnen drang über seine Lippen und er schloss seine Augen. Der brünette Schopf wurde tief in die Kissen gedrückt, als er es ihm gleich tat und den Rücken durchdrückte, sich gegen Joey auflehnte und seine Lider fest aufeinander presste. Das Gefühl Setos nackter Haut auf seiner, ließ den Blonden erschaudern. Er ließ seinen Kopf sinken und keuchte, als sich ihre Erregungen berührten. Mit einer Hand glitt er durch das brünette Haar und streichelte weiter über den Hals und das Schlüsselbein. Seto öffnete seine Augen und sah in die halbgeschlossenen seines Gegenübers, wie sie ihn still musterten. Alles um sie herum war ruhig. Nur ihr Atmen war zu hören. Und gelegentliche andere Geräusche, die von ihnen ausgingen. Als eine von Setos Händen über Joeys Rücken strich und auf seinem Steiß zu Liegen kam stützte sich der Blondschopf neben dem Kopf des Firmenchefs ab. Tief sah er ihm in die blauen Augen und senkte langsam seine Lippen auf die des Anderen. Augenblicklich schlangen sich Setos Arme um Joeys Nacken und zogen ihn tiefer in den Kuss. Der Blonde schnappte nach den Lippen des Älteren und knabberte daran. Mit seiner Zunge stupste er gegen sie und stahl sich flink in die Mundhöhle des Anderen, wo sie bereits erwartet wurde. Setos Lider schlossen sich wieder, als sich ihre Zungen berührten. Seine Finger vergruben sich in dem weichen blonden Haar und pressten den Kopf und somit ihre Lippen fester aufeinander. Joeys Hände glitten über den Körper unter sich. Strichen ihm über die Seiten und hinterließen auf ihren Wegen eine Gänsehaut. Schwer atmend lösten sie sich voneinander und sahen sich für einen kurzen Moment in die Augen. Joey hauchte einen zarten Kuss auf Setos Mund und wanderte dann tiefer. Sanft strichen seine Lippen über die Kinnlinie des Anderen, über seinen Hals und umschlossen das Ohrläppchen. Seto keuchte, als Joey auch schon begann vorsichtig daran zu saugen. Dem Blondschopf gefiel es seinen ehemaligen Rivalen und Erzfeind so zu sehen, oder viel mehr zu hören. Solche Töne aus dem Mund zu hören der sonst nur harte Worte für ihn übrig hatte, schmeichelten ihm ungemein. Er leckte einmal provozierend über die Ohrmuschel und widmete sich nun dem Vorankommen und tiefere Regionen. Er rieb mit seiner Handinnenfläche über eine von Setos Brustwarzen und erntete mit Zufriedenheit die verhaltene Reaktion des Anderen. Seto wand sich unter den Berührungen und krallte seine Hände in das Laken unter sich. Jedoch konnte er ein Stöhnen nicht an sich halten, als Joey seine andere Brustwarze mit den Lippen umschloss und sanft daran saugte. Er warf den Kopf hin und her und hatte fast das Gefühl unter den Berührungen des Blonden zu vergehen. Wieder wanderte Joeys Kopf tiefer. Seine Ponysträhnen kitzelten den Brünetten und verursachten eine feine Gänsehaut auf seiner Haut. Seto öffnete seine Augen und sah zu dem blonden Schopf runter. Beobachtete ihn, wie er mit seiner Zunge über seine Bauchdecke glitt und seinen Bauchnabel umrundete. Joeys Hände strichen währenddessen über Setos schlanke Oberschenkel, hinauf zu dessen Lendengegend. Mit seiner Zunge glitt er für einen Moment in den Nabel und entlockte dem Anderen ein Keuchen. Doch Joey wollte mehr davon. Er knabberte an der empfindlichen Haut darunter und küsste sich den kleinen Rest abwärts. Als seine Lippen seine Erregung berührten, warf Seto seinen Kopf zurück in die Kissen und zog scharf die Luft in seine Lungen, nur um sie dann wieder kräftig auszustoßen. Seine Brust hob und senkte sich unregelmäßig. Seine Hände zogen an dem Laken unter sich und sein Rücken bog sich Joey entgegen, als dieser begann über den schon erregten Schaft zu lecken und seine Lippen dann um die Spitze zu legen. Seto spürte den leichten Unterdruck als der Blondschopf daran saugte und seine Zunge über die empfindliche Spitze gleiten ließ. „Ah... Jo-ey“, presste er hervor und griff in dessen Haare. Sanft strich er ihm über den Kopf und legte seine Hand an seine Wange. Daraufhin sah Joey zu ihm auf. Noch immer die Lippen um Setos Glied, erwiderte er den Blick. Eine verräterische Röte schlich sich auf Setos Gesicht, als er den unschuldigen Blick sah. Joey hauchte noch einen Kuss auf die Spitze und ließ sich dann nach oben ziehen. Ungestüm presste Seto seine Lippen auf die des Jüngeren und raubte ihm den Atem. Heiß trafen ihre Zungen aufeinander. Wenn der Blondschopf nicht schon verliebt gewesen wäre... er wäre es spätestens jetzt. Ihn überraschte diese Seite an dem sonst so kühlen Firmenchef. Faszinierte ihn aber auch im gleichen Maße. Unnachgiebig umspielten sich ihre Zungen und entließen den anderen nur kurz um zu Atem zu kommen. In einer fließenden Bewegung brachte sich Seto über den jungen Körper und küsste sich, so wie Joey einige Momente zuvor bei ihm, daran hinab. Er knabberte an der Haut des Schlüsselbeins und streifte mit seinen Lippen zu Joeys Brustwarzen, um mit seiner Zunge darüber zu lecken und zärtlich hinein zubeißen. Der Blondschopf stöhnte leise und krallte eine seiner Hände in die Schulter des Älteren. Schmerz durchzog Setos Körper, den er aber nicht als solchen wahrnahm. Joeys Reaktion auf seine Berührung bestätigte ihn nur. Mühelos spreizte er die Beine des Blonden und legte sich dazwischen. Während er weiterhin mit seinem Mund in den oberen Bereichen agierte, widmete sich seine freie Hand dem unteren Teil. „Uh...“ Joey atmete schwer aus und kniff die Augen zusammen. Das fühlte sich doch schon viel besser an, als wenn man er es selbst machte. Er drängte sich den geschickten Fingern entgegen. Spürte jedoch alsbald, wie sie von seiner Erregung abließen und sanft über seinen Eingang strichen. Ein Zittern ging durch seinen Körper, als Seto leicht dagegen drückte, aber noch nicht in ihn eindrang. Die zarten Lippen lösten sich von seinem Brustkorb und küssten ihn wieder auf den Mund. „Hast du was da?“, fragte Seto leise und sah ihm in die Augen. Augenblicklich versank er wieder in diesem warmen Braun, das zurzeit in den Flammen der Leidenschaft förmlich zu brennen schien. Joey verstand sofort, griff zu seinem Nachtschränkchen, zog die oberste Schublade auf und drückte kurz darauf dem Älteren eine Tube Gleitgel in die Hand. Seto drehte gerade an dem Verschluss, als der Blondschopf ihn an den Schultern fasste und ihn auf die Matratze neben sich drückte. Mit wenig Anstrengung lehnte Joey über ihm und setzte sich auf Setos Hüfte. Mit seinen Händen streichelte er über dessen Brust, die Schultern und die Arme entlang, hin zu den Händen und löste vorsichtig die Finger um die Tube. Er beugte sich zu dem Brünetten runter und bewegte seine Lippen gegen die des Anderen. „Wer hat denn gesagt, dass du oben liegst?“ Enttäuschtes Stöhnen schwebte durch die Luft, als sich die Finger zurückzogen und er das Gefühl hatte unausgefüllt zu sein. Sein verschwitzter Körper rekelte sich unter dem Anderen in den Laken und verlangte nach weiteren innigen, intimen Berührungen. Ihre Lustverschleierten Blicke trafen sich und kurz darauf auch ihre Lippen. Angeschwollen von den vielen vorhergegangenen Küssen. „Bist du soweit?“ Ein Nicken und kurz darauf ein kehliges Stöhnen, als sich die Erregung gegen seinen Eingang drückte und quälend langsam in ihn eindrang. Ihr Atem vermischte sich, als sich ihre Münder zu einem Kuss verbanden und sie vollständig eins geworden waren. Seto atmete tief durch. Zu viele Gefühle wühlten ihn auf und ließen ihn nicht mehr klar denken. Joey lag unter ihm, mit geröteten Wangen und weit geöffneten Schenkeln und sah aus halbgeschlossenen Augen zu ihm auf. „Seto“, hauchte er und legte seine Arme um dessen Nacken. Der Brünette stützte sich höher und begann langsam in den schlanken Körper zu stoßen. So etwas hatte er noch nie gefühlt. Joey warf den Kopf in den Nacken, als Seto einen Punkt in ihm berührte der ihn aufschreien ließ. Er drängte ihm sein Becken entgegen und stöhnte ungehalten den Namen seines Gönners. „Noch... noch mal.“, keuchte er und schlang seine Beine um die Hüften des Älteren. Seto schloss seine Augen und änderte immer wieder die Richtung mit der er in den Blonden stieß. Bis er wieder diesen Punkt traf und Joey sich in seinen Rücken krallte. Verschwitzt klebten einige der blonden Strähnen in seiner Stirn, die Seto ihm liebevoll zur Seite strich und einen Kuss auf die freigelegte Stelle hauchte. Der Brünette ließ den Kopf sinken und berührte mit seiner Stirn die des Jüngeren. Ihre Nasenspitzen berührten sich und sie konnten den Atem des Anderen auf ihren Lippen fühlen. Joey spannte seine Muskeln an, ob bewusst oder unbewusst, es verfehlte seine Wirkung bestimmt nicht. Der beherrschte Firmenchef stöhnte gegen Joeys zu einem Lächeln verzogenen Mund und schloss kurz die Lider. „Joey?“, flüsterte er und sah ihm dann tief in die Augen. „Ja?“, keuchte dieser und glitt mit seinen Händen über Setos Seiten, den Rücken hinauf und verharrte dann zwischen den Schulterblättern. „Soll ich noch mal?“ Das Blut rauschte in ihren Ohren und schien sie von innen verbrennen zu wollen. Setos Gefühlswelt war vollends auf den Kopf gestellt. Joey wandte sich unter seinen Berührungen. Drängte sich ihm bei jedem Stoß verlangend entgegen und bat um mehr. Wer von beiden hätte gedacht, dass sie sich nach ihrem ersten Kuss, der eher aus einer Kurzschlussreaktion stattfand, nackt in einem Bett wieder fanden? Keiner, das stand fest. Und doch war es so. Früher hatten sie sich regelmäßig gestritten, angeschrieen und fertig gemacht. Und nun lagen sie im Bett des Blondschopfs, stöhnend und am ganzen Körper mit einem feinen Schweißfilm überzogen und hatten den ersten Sex mit ihrem früheren Erzfeind. Setos Hand umschloss Joeys steife Männlichkeit und rieb sie im Takt seiner Stöße. Ein leises Wimmern drang an seine Ohren, als er mit seinem Daumen über die empfindliche Spitze streichelte und die Lusttropfen darauf verteilte. Ein Zittern ging durch seinen Körper als er kurz darauf einige von Joeys Fingern an seinem Steiß fühlte, wie sie langsam zwischen seine Backen glitten und ihn reizten. Er ließ den Kopf hängen, wobei ihm einige leicht verschwitzte Haarsträhnen über die Augen fielen und er den Jüngeren durch sie hindurch heiß ansah. Seine freie Hand hatte er mit Joeys verhakt und führte sie über seine Brust und hielt sie gegen die Stelle, unter der sein Herz heftig gegen seine Rippen schlug. „Joey“, stöhnte er, verstärkte den Druck um dessen Glied und erntete einen heiseren Schrei des Blondschopfs. Dieser konnte sich kaum noch zurückhalten und biss Seto in die Schulter. Er wollte noch nicht kommen und versuchte die geschickten Finger um seinen harten Schaft zu verdrängen. Versuchte die Blitze die bei jeder Bewegung durch seinen Unterleib zuckten auszublenden. Doch jedes Mal, wenn Seto mit seinem Finger direkt über seine Eichel strich und die Haut dann bis zur Wurzel runter schob verflüchtigte sich sein Vorhaben und er spannte seine Muskeln an. Stimulierte so die Erregung des Anderen in ihm. Joeys Hand legte sich auf Setos Hintern, massierte ihn und zog ihn somit tiefer in sich. Der Brünette legte seine Stirn an die des Anderen. „Ich liebe dich.“, raunte er und bekam einen atemlosen Kuss aufgedrückt. „Joey, bist du hier?“ Schwungvoll wurde die Schlafzimmertür aufgerissen und Wheeler senior stand darin, der anscheinend schon nach seinem Sohn gesucht hatte. Und nun auch gefunden. „Ich bin...“ Wie versteinert blieb er nach einem Schritt, den er in das Zimmer getan hatte, stehen und riss die Augen auf. Alles was er von seinem Spross sah, waren die Beine die in der Luft schwebten, und die Hände die auf dem blanken Hintern seines zukünftigen Chefs lagen. Er schluckte. „... wieder da.“ Jetzt sah er auch die Gesichter der beiden jungen Männer. Erschrocken hatten die sich zu ihm gewandt und starrten ihn entsetzt an. Beide gleichermaßen geschockt darüber, dass man sie bei so etwas gefunden hat. Setos Kehle war wie ausgetrocknet. Er sah zwischen dem Wheeler in der Tür und dem unter ihm hin und her. Bis ihm die Schamesröte ins Gesicht stieg und er sich ruckartig von dem Blonden unter ihm lösen wollte. Doch dieser krallte seine Finger in dessen Hintern und hielt ihn so in der Position. „Du bleibst schön da wo du bist. Wenn du jetzt aufhörst, dann schwöre ich dir, passiert etwas Furchtbares.“, zischte er ihm zu, räusperte sich und wandte seine Aufmerksamkeit dann seinem Vater zu. „Dad?“ Keine Reaktion. „Hättest du die Güte? Wir würden das gerne zu Ende bringen.“ Ein zaghaftes Nicken seinerseits, während er abwesend nach hinten an die Türklinke griff und sie erst beim dritten Anlauf richtig zu fassen bekam. Er drehte sich um und wollte die Zimmertür schnellstmöglich wieder hinter sich schließen, verhakte aber bei diesem Manöver umständlich seine Beine und geriet ins Straucheln. Mit der freien Hand ruderte er wild nach Halt suchend und fand ihn schließlich im Türrahmen. Ein knapper Blick noch über die Schulter zurück, ein peinlich berührtes Lächeln und dann krachte die Tür endlich zurück ins Schloss. Ihre Blicke trafen sich und Joey grinste frech, als sich seine Hände wieder etwas lockerten und kleine Kreise auf der weichen Haut zogen. „Dann bring dein Werk mal zu Ende, schöner Mann.“, lächelte er und bewegte sein Becken kurz gegen das des Anderen. Setos Augen weiteten sich. Wie konnte er jetzt nur noch an die Fortsetzung denken? Man hatte sie gerade in flagranti erwischt. Wieder bewegte sich Joey unter ihm und spannte seine Muskeln an. Seine Finger umschlossen Setos Hand und führten sie zu seinem Schritt, der sich ihm noch immer stolz entgegenreckte. Anscheinend gefiel ihm der Gedanke, dass man sie erwischen konnte. Was ja zweifelsohne schon geschehen war. „Ich steh nicht so auf halbe Sachen.“ Er löste den Griff und streichelte durch das weiche brünette Haar, das sich feucht an das junge Gesicht des Firmenchefs schmiegte. Dieser umfasste Joeys Erregung mit seiner Hand und rieb es vorsichtig, bis ihm das heisere Stöhnen des Anderen zu mehr verleitete. „Und ich erst recht nicht.“, flüsterte er und senkte seine Lippen wieder auf die des Blondschopfs. Mr. Wheeler saß im Wohnzimmer und umklammerte die Fernbedienung in seinen Händen. Der Schock saß tief. Er hatte seinen Sohn beim Sex erwischt. Mit einem anderen Mann. Mit seinem zukünftigen Chef. Sein Gesicht wurde blass, als die Information zu ihm durchsickerte. //Er steht auf Männer... Joey ist schwul...// Er lehnte den Kopf zurück auf die Sofalehne und atmete tief durch. Er schloss die Augen, nur um sie wieder aufzureißen, als das Quietschen des Bettgestells in Joeys Zimmer die Stille durchbrach. „Seto“, hörte er es gestöhnt durch die Wände und Blut schoss ihm in die Wangen. Sein Kopf glühte als er auch noch den Namen seines Jungen hörte. //Er stöhnt... Mein Chef... Seto Kaiba stöhnt... Er stöhnt den Namen meines Sohnes.// Er fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht, legte die Fernbedienung beiseite, griff nach dem Telefon und wählte eine Nummer, die er vorher aus dem Telefonbuch gesucht hatte. Mit zitternden Fingern hielt er sich das Telefon an sein Ohr und lauschte auf das regelmäßige Tuten. Ein Knacken. „Bei Kaiba?“, hörte er eine sympathische Frauenstimme. „Guten Tag. Wheeler mein Name.“, meldete er sich und rieb sich den Nacken. „Guten Tag, Mr. Wheeler. Es tut mir Leid, aber Master Kaiba ist zurzeit nicht im Haus.“ „Ich weiß.“ Ein Lächeln huschte über seine Züge und er seufzte als er einen weiteren wollüstigen Laut aus dem Schlafzimmer seines Ältesten hörte. So war das doch nie gemeint mit ‚Kontaktpflege’... „Wünschen Sie wieder mit Master Mokuba zu sprechen?“ Verwirrt zog er seine Augenbrauen hoch. „Ich hab doch noch nie... Ah...“ Ihm ging ein Licht auf. „Sie verwechseln mich, junge Frau. Ich bin nicht Joey Wheeler. Ich bin sein Vater.“ „Oh. Tut mir Leid. Sie klingen fast genauso wie ihr Sohn.“ Er lachte und stützte seine Ellbogen auf die Knie. „Macht ja nichts.“, lachte er und kratzte sich kurz am Knie. „Was kann ich denn für Sie tun?“, richtete sie wieder freundlich ihr Wort an ihn. „Könnten sie mich mit dem jungen Kaiba verbinden?“ „Also doch wieder Master Mokuba?“ Sie lachte leise. „Ja.“ „Einen Moment, bitte. Ich verbinde.“ „Danke sehr. Auf Wiederhören.“ //Ob er schon von den beiden und ihrer Kontaktpflege weiß?// „Ah, Seto“ Er stand auf und ging zur Tür, schloss sie und setzte sich wieder auf das Sofa. „Das gibt bestimmt Beschwerden von den Nachbarn morgen.“, murmelte er und lehnte sich in die weichen Polster zurück. „Was gibt Beschwerden morgen?“, kam es da auch schon aus dem Hörer. „Dein Bruder und mein Sohn machen einen Heidenlärm beim Ausbau ihrer Freundschaft...“ „Wo wart ihr eigentlich?“, wollte Joey wissen und sah abwechselnd zwischen Tea und Tristan hin und her. „Ich war bei Verwandten. Nichts Berauschendes. Ich glaub ich wäre lieber Zuhause geblieben.“, seufzte Tristan und ließ den Kopf hängen. „Und ich war mit meinen Eltern in den USA. Wir haben uns da die Tanzschulen angesehen.“, erzählte das einzige Mädchen unter ihnen und faltete die Hände vor der Brust. „Mein Vater war zwar nicht begeistert von der Idee, dass ich die Ausbildung in den Staaten machen will, aber Mama hat mich unterstützt und Papa überredet. Sie wollen mir auch helfen das Ganze zu finanzieren.“ „Dann brauchst du nicht mehr bei Burgerworld zu arbeiten.“, freute sich Yugi und bekam ein Nicken. „Ja. Aber in Amerika werde ich mir trotzdem wieder einen kleinen Job suchen müssen. Ich kann von meinen Eltern schließlich nicht erwarten, dass sie alles bezahlen.“ „Und wann willst du rüber?“, frage Joey und sah ihr in die Augen. „Willst du mich loswerden, Joey?“ Abwehrend hob er die Hände und schüttelte wild den Kopf. „Nein, nein. Nur damit wir anfangen können deine Party zu planen, mein ich.“ Skeptisch betrachtete Tea ihren blonden Freund und zog eine Augenbrauche hoch. Dann erhellte sich ihre Miene und sie strahlte ihn an. „Eine Party?“ Joey war froh seine Freunde wieder um sich zu haben. Atemu und Yugi erzählten wie sie in den ägyptischen Pyramiden nach Informationen suchten aber nicht viel Brauchbares finden konnten. „Aber, Joey“, begann Yugi dann. „Was hast du denn in der Zeit gemacht, die wir weg waren?“ „Der hat sich mit Kaiba amüsiert.“, grinste Duke und zwirbelte eine schwarze Haarsträhne um seinen Zeigefinger. Alle Augenpaare richteten sich auf den Blondschopf. Nervös rutschte er auf seinem Platz hin und her, nur um kurz darauf schmerzhaft das Gesicht zu verziehen und wieder inne zu halten. Atemu sah ihn ausdruckslos an. „Kaiba?“, fragte Tea und beugte sich etwas über den Tisch um Joey eindringlicher ansehen zu können. „Du hast Zeit mit Kaiba verbracht und du lebst noch?“ Sie sah ihm in die Augen. Sie konnte genauso wenig, wie die Anderen glauben, dass sich Joey Wheeler und Seto Kaiba vertragen haben sollen. „Was meinst du mit ‚amüsiert’, Duke?“, wollte Tristan wissen und wandte sich dem Schwarzhaarigen zu. „So was wie: „Die Anderen sind weg. Das ist deine einmalige Chance mich fertig zu machen, ohne dass dich einer unterbricht, außer mir selbst.“ oder „Komm, wir schauen ’nen Film bei mir Zuhause.“ oder „Komm, lass uns wilden, hemmungslosen Sex haben.“?“ Joey verschluckte sich und Duke zuckte mit den Schultern. „Ich weiß da auch nichts Genaues.“ Er griff zu seiner Cola und trank einen Schluck. „Ich weiß nur, dass sie einmal im ‚Yume’ waren.“ Joey gefiel die Richtung nicht, in die sich die Unterhaltung bewegte. Es drehte sich eindeutig zu sehr um ihn. Noch dazu konnte er kaum noch sitzen. Sein Hintern tat ihm weh. Und das kam bestimmt nicht von ungefähr. Drei Mal war wohl doch zu viel. Er hätte auf Seto hören sollen. Und auf die Nachbarn die gegen die Wände geklopft hatten. Und seinen Vater, der wahrscheinlich aus lauter Trotz angefangen hatte die Wohnung, bei voll aufgedrehter Anlage, zu saugen. Er stützte sich mit seinen Unterarmen auf dem Tisch ab und entlastete sein Hinterteil für einen Moment, bevor er sich wieder richtig hinsetzte. Er lehnte sich zurück, legte den Kopf in den Nacken und seufzte. Mit einer Hand strich er sich seinen Pony aus dem Gesicht und sah zu seinen Freunden, die sich angestrengt darüber unterhielten, dass es nicht normal war, dass sich ein Joey Wheeler und ein Seto Kaiba vertrugen. Sein Blick wanderte weiter und traf auf den Atemus. Ruhig sah dieser ihm in die Augen, ehe ein verschmitztes Grinsen seine Lippen umspielte, welches Joey unwillkürlich zusammenzucken ließ. //Oh, oh//, schoss es ihm durch den Kopf. Dieser wissende Blick gefiel ihm nicht. „Amüsiert, ja?“, fragte der ehemalige Pharao leise und stützte seinen Kopf in eine seiner Handflächen. Er kannte dieses Rumgerutsche nur zu gut von Yugi. „Und wie es aussieht, habt ihr beide es so richtig krachen lassen, was?“ „Halt bloß die Klappe, Alter.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ *wimpa klimpa* Ich freu mich über jegliche Art von Kritik, die ihr zu diesem Kapitel habt. Frau will sich ja schließlich verbessern, ne? ^^ Und damit verabschiede ich mich vorerst von euch. 'Sommergefühle' wird bestimmt nicht mein letztes Projekt gewesen sein. Dessen könnt ihr euch sicher sein. Ich werde wahrscheinlich noch öfter Sachen von mir hochstellen und euch damit auf die Nerven gehen. XD Ich hoffe wir sehen uns dann wieder. *alle umflausch* Inulin Kapitel 16: Bonuskapitel-Lime ----------------------------- Boah... ich bin ja so langsam. Teilweise hatte ich einfach keine Lust weiterzuschreiben, dann war ich mal wieder an einer Stelle, wo mir partout nix einfallen wollte und wenn mir dann mal was einfiel, musste ich schnell machen, weil ich dann grundsätzlich grad zur Arbeit musste. XD *vor euch im Staub kriech* Aber somit sind wir nun wirklich am Ende der Geschichte angelangt. Ich bin wirklich gespannt, wie euch dieser Teil gefällt. Ich bin ja nun nicht geübt in Zitronen schreiben. Ich möchte mich an dieser Stelle noch mal bei allen meinen Lesern bedanken. Dafür dass ihr mir so treu geblieben seit. Auch die, die stumm mitgelesen haben und von Anfang durchgehalten haben. Danke! Und bevor wieder Beschwerden reinkommen, von wegen "Was für ein schnulziges Vorwort", mach ich hier jetzt auch ein Ende und lasse euch in Ruhe lesen. ^^ Viel Spaß! „Wo waren wir stehen geblieben?“, flüsterte er und senkte seine Lippen auf die des Anderen. „Ich weiß nicht genau.“, antwortete Joey und lächelte. „Sag du es mir.“ „Gerne.“ Damit schob er den jungen Mann langsam zurück in die Wohnung und warf die Tür mit einem gezielten Tritt ins Schloss. Langsam und zärtlich küsste Seto die Lippen des Jüngeren und genoss dessen süßen Geschmack. Sanft strich er ihm durch sein Haar und wanderte mit seinen Lippen über Joeys Wange zu dessen Ohr. Der Blonde erschauerte, als er den warmen Atem des Anderen durch seine Haare streichen spürte. Seine Hände umfassten Setos Oberarme, während er mit geschlossenen Augen den Zärtlichkeiten frönte. „Da will aber jemand nahtlos an Freitagnachmittag anknüpfen, was?“, lächelte er und bekam ein gehauchtes „Ja“, zur Antwort, dass seine Haut zum kribbeln brachte. Wieder wurde er langsam rückwärts geschoben. Weiter in die Wohnung hinein und raus aus dem Flur. Überrascht trat Joey einen Schritt zu schnell zurück und verfluchte zum wiederholten Male an diesem Tag seinen Fuß. Scharf sog er die Luft ein und kniff vor Schmerz die Augen zusammen. „Ah.“, stöhnte er und drückte Seto etwas von sich. „Was ist los?“, wollte dieser auch gleich wissen und sah in Joeys leidendes Gesicht. „Hab ich dir irgendwie wehgetan?“ „Nein, nein.“, winkte dieser ab und grinste schief. „Ich hab mir nur heute Morgen beim Aufstehen den Fuß gestoßen und das tut höllisch weh, wenn ich nicht aufpasse.“ „Lass mal sehen.“ Seto hockte sich vor ihm hin und sah sich den Fuß an. Nahm ihn in die Hände und drehte ihn vorsichtig. „Nein. Lass gut sein. Geht schon... Au.“ Der junge Mann hatte ihn ein Stück zu weit gedreht, um sich die Schwellung besser ansehen zu können und bekam prompt die Quittung dafür. „Oh. Tut mit Leid.“ Vorsichtig ließ er ihn wieder los und richtete sich auf. Er hauchte Joey einen Kuss auf die Wange und strich ihm durch den Pony. „Kann ich dir irgendwie was Gutes tun?“ „Ich war gerade dabei es mir auf dem Sofa im Wohnzimmer bequem zu machen, als du mich wieder aufgescheucht hattest.“ „Hm. Ja, dann...“ Seto zuckte mit den Schultern und beugte sich etwas vor. Überrascht quietschte Joey auf, als sich ein Arm um seinen Rücken und noch einer unter seine Knie legte. Mit Leichtigkeit wurde er hochgehoben und geradewegs ins Wohnzimmer getragen. Aus Reflex hatten sich seine Arme um den Hals des Brünetten geschlungen und ließen diesen nicht mal los, als er schon wieder sicher auf seinem vorherigen Platz saß. Seto ließ sich neben Joey auf das Sofa fallen und sah ihn schweigend von der Seite an. Eine Weile blieb das auch so, denn der Blondschopf zappte mit höchster Konzentration durch das Fernsehprogramm und machte nicht den Anschein eine Konversation führen zu wollen. Nun... er eigentlich auch nicht, aber zumindest wollte er auch kein Fernsehen gucken. Er hob einen Arm und legte ihn auf die Lehne in Joeys Rücken. Dieser sah auch weiterhin gebannt auf den Flimmerkasten vor sich, hielt aber letztendlich bei einem Sender an. Anscheinend hatte er endlich etwas gefunden, was man auch weitersehen konnte. Seto musterte den aufmerksamen Blick des Blonden und zog seine Gesichtszüge nach. Flüchtig berührte seine Hand Joeys Nacken, bevor sie sich sanft auf ihn legte und ihn leicht streichelte. Joey spürte das Kribbeln, dass durch die Streicheleinheiten ausgelöst wurde und genoss es. Er würde dazu nichts sagen. Schließlich wollte er nicht, dass er aufhörte. Doch irgendwann durchbrach er die Stille zwischen ihnen und drehte die Lautstärke des Fernsehers runter. „Wusstest du eigentlich, dass fast jeder zehnte Schafsbock stockschwul ist?“ Die Streicheleinheiten stoppten. „Hm?“ „Oder, dass sich das Breitfußbeutelmausmännchen aus Australien nach zwölf Stunden Dauersex von seinem Weibchen löst um glücklich zu sterben? Also, wenn DAS keine Erotomanie ist, weiß ich auch nicht.“, Joey lachte leise und sah zu seinem Sitznachbarn. Eine fein geschwungene, braune Augenbraue war skeptisch hochgezogen und unterstrich den fragenden Blick der blauen Iriden. „Du brauchst gar nicht so zu gucken. Ist wahr.“ Er lächelte noch immer, als er sich gänzlich zu ihm drehte und den Fernseher ausschaltete. „Da kam kürzlich so eine Doku und-“ Setos Hand legte sich wieder in Joeys Nacken und zog ihn ohne jegliche Vorwarnung nach vorn, was ihn so plötzlich verstummen ließ. „Halt die Klappe.“, raunte der Brünette noch, bevor er ihm wild seine Lippen aufdrückte und seine Hand auf dessen Hüften legte. Mit vorsichtigen Bewegungen strich er über sie und weiter hinauf über die Seiten. Noch immer war Joey überrascht über die Spontanität des Firmenchefs, doch erregte sie ihn auch in einem Maße, die ihn in diesem Moment einfach alles hätte erwidern lassen. Genießend schloss er seine Lider und schnappte nach Setos Unterlippe um abwechselnd sanft an ihr zu saugen und zu knabbern. Seto lehnte sich etwas zurück entzog ihm somit sein Spielzeug. Diese Pause nutzte der Blonde und fuhr in seiner Erzählung fort. „Na ja... Auf jeden Fall, haben die da interessante Dinge erzählt. Und die Stellungen erst...“ Wieder pressten sich die Lippen des Brünetten auf die des Jüngeren und drängten ihm unnachgiebig sein Verlangen auf. Joey schmunzelte in den Kuss und ließ sich rücklings in die Kissen des Sofas drücken. Seine Arme schlangen sich um die breiten Schultern des Älteren und zogen ihn nah an seinen Körper. Der Kuss wurde langsamer, aber nicht weniger verlangend. Immer wieder trafen ihre Lippen aufeinander. Spielerisch umgarnten sich ihre Zungen und ließen den Blondschopf zufrieden aufseufzen. Setos Mund wanderte über Joeys Kinn, langsam den Hals runter, wo er sich an einer ganz besonders süßen Stelle unterhalb des Ohrläppchens festsaugte. Schmunzelnd betrachtete er sich sein Werk und strich andächtig mit dem Finger darüber. Wieder strichen seine Lippen über die weiche Haut an Joeys Hals und hinterließen eine feuchte Spur bis zum Hemdkragen. Vorsichtig zog er ihn bei Seite und küsste soweit die Schulter des Blonden, wie es ihm möglich war. Joeys Hände fuhren federleicht über Setos Rücken und fühlten die Muskeln unter dem Hemd, wie sie sich an- und entspannten. Er wollte sie berühren. Die Haut die darunter lag. Sie streicheln und verwöhnen. Sie küssen und schmecken. Langsam strichen seine Finger aufwärts. Kitzelten die Haut des Nackens auf ihrem Weg nach vorne und verursachten bei Seto ein Kribbeln. Er fühlte jede noch so kleine und kurze Berührung. Spürte wie die Hände seine Seiten hinab fuhren. Wie ein Blitz durchzog es ihn, als Joeys Fingerspitzen seine Haut berührten und unter den Stoff des Shirts gelangten. Er löste seine Lippen vom Körper des anderen und sah ihm einen Moment in sein Gesicht. Noch immer waren Joeys Augen geschlossen, doch als er nach einer Weile keine Regung mehr von Seto bemerkte, öffnete er sie und erwiderte den Blick. Fragend traf seiner auf den aus den blauen Augen. Der Brünette schien mit seinen Gedanken weit weg, als er aufstand und sich über den Nacken rieb. Er atmete tief durch und schien einen Entschluss gefasst zu haben. Joey schluckte. Irgendwie störte ihn das Verhalten des Älteren. Langsam richtete er sich auf und stützte sich mit den Händen auf dem Polster unter sich ab. „Was ist los, Seto?“, fragte er vorsichtig und setzte sich wieder richtig hin. Nervös, und nicht wirklich wissend, ob er die Antwort hören wollte, faltete er seine Hände in seinem Schoß und sah zu ihm auf. Der junge Firmenleiter stand noch immer da und sah ihn an. „Können wir woanders hin?“, kam es leise von ihm und Joey hatte Mühe ihn zu verstehen. „Hm? Woanders?“ Seto nickte. „Hier sieht man uns sofort, wenn einer reinkommen sollte.“ Er flüsterte noch immer. Auf Joeys Gesicht breitete sich ein Grinsen aus. //Wie süß.//, schwärmte er in Gedanken und stand auf. Im Vorbeigehen griff er sachte nach Setos Hand und zog ihn lächelnd hinter sich her. Mit einem leisen Klicken fiel Joeys Zimmertür ins Schloss und trennte sie somit vom Rest der Wohnung. Unschlüssig stand Seto vor dem Blonden und sah ihm in die Augen. Sie lächelten ihn an. Er trat einen Schritt auf ihn zu und legte seine Hand auf Joeys Wange. Dieser schloss seine Augen und lehnte sich gegen die warme Hand. Jetzt fühlte sich Seto besser. Jetzt waren sie mehr unter sich. Der Blondschopf legte seine Hände auf die Hüften des Anderen und zog ihn näher an sich. Ihre Körper berührten sich an so vielen Stellen und ließen ihn erschauern. Sie hatten mit einem Spiel angefangen... Seto hatte mit einem Spiel angefangen, als er zur Tür rein kam, das Joey mitriss und seine Sinne vernebelte. Langsam näherte er sich wieder dem hübschen Gesicht des Älteren und spürte den unregelmäßigen Atem dessen auf seinen Lippen. Er lächelte leicht und küsste ihn. Setos Finger strichen die Wange des Blonden hinab, über seinen Hals, runter über seine Brust, bis sie über den Bauch den Saum des Hemdes erreichten und diesen leicht anhoben. Joey zuckte etwas zusammen, als er die Hand des Anderen auf seinem Bauch fühlte. Ihm kamen die wildesten Fantasien, wo er von diesen Händen angefasst werden wollte. In so kurzer Zeit war ein Feuer in ihm entfacht worden, dass sich kaum zügeln lassen wollte. Unbemerkt der beiden, wurde zwischen ihnen ein Band geknüpft, das sie aneinander fesselte und sie nicht mehr gehen lassen wollte. Seto schob Joeys Oberteil zaghaft höher und entblößte immer mehr nackte, freie Haut. Bereitwillig hob er seine Arme an und ermöglichte es dem Größeren es ihm über den Kopf zu ziehen und ihn von ihm zu trennen. Der junge Firmenleiter hielt es nicht lange in seinen Händen, sondern ließ es kurze Zeit später achtlos auf den Boden fallen. Setos Mund küsste die Schulter des Blonden. Jeden Millimeter berührte er, während er sich fortwährend seinen Weg zu Joeys Brust bahnte. Welche sich unter regelmäßigen Atemzügen hob und senkte. Hauchzart strich er über das Schlüsselbein hinweg und entdeckte die kleine Narbe unmittelbar darunter. Er küsste sie und fuhr mit der Fingerspitze darüber. Joey sah zu ihm und begegnete dem fragenden Blick des Anderen. Er lächelte und griff nach Setos Händen. „Ein kleiner Unfall vor ein paar Jahren.“, flüsterte er und verhakte ihre Finger miteinander. „Aus einer Prügelei?“ Der blonde Schopf wurde verneinend geschüttelt und eine leichte Röte umspielte Joeys Nasenspitze. „Nein.“ Er wendete den Blick ab. „Zu der Zeit hab ich mich noch nicht geprügelt.“ „Woher hast du sie dann?“, wollte Seto wissen und lehnte seine Wange an die des Anderen. Gab ihm ein Kuss darauf und sog den wohlbekannten Duft Joeys Haare in sich auf. „Ich“, begann dieser. „...bin damals vom... Wickeltisch gefallen.“ Nun war die Schamesröte des Blonden im ganzen Gesicht zu sehen. Seto hielt in seinen Liebkosungen inne. Entfernte sich etwas von ihm und sah ihn an. „Du... Du bist...?“ Joey nickte schwach. Der Brünette grinste. Unterdrückte ein Lachen. Konnte sich jedoch nicht allzu lange zurückhalten und lachte los. Heiteres Lachen erfüllte das kleine Zimmer, in dem Joey sein Reich hatte und ebbte nur langsam zu einem verhaltenen Kichern ab. Der Blondschopf sah sein Gegenüber mit einer Mischung aus Verständnislosigkeit, Empörung und Überraschung an. Wann hatte man ihn, Seto Kaiba schon mal SO lachen gehört? Oder gar gesehen? Sprachlos sah Joey ihn an und prägte sich diesen Ausdruck ein. Wer weiß wann er es wieder einmal miterleben würde? „Das würde natürlich so einiges erklären.“, grinste Seto und legte eine Hand in Joeys Nacken. Spielte mit einigen Haarsträhnen und näherte sich den Lippen des Anderen. „Was soll das denn heißen?“, empörte sich dieser. Er war nicht wirklich sauer. Wer konnte das auch schon sein, wenn man jemanden lachen sah, dem man zutraute gar nicht zu wissen, was dieses Wort bedeutete? Seto sah ihm in die Augen und zog ihn im Nacken näher zu sich. Joey schluckte jedes weitere vergeudete Wort runter und widmete sich dem lieblichen Mund des Anderen. Sanft lagen ihre Lippen aufeinander. Bewegten sich kaum merklich. Bis dieses zarte Gefühl den Blonden fast vergehen ließ. Verlangend presste er sich an den jungen Mann und schlang seine Arme um dessen Nacken. Zog ihn somit langsam mit sich. Als Joey die Kante seines Bettes an den Waden spürte, löste er den Kuss und setzte sich auf die Matratze. Fest sahen sie sich in die Augen, während die Finger des Blondschopfs an dem Verschluss der Hose werkelten. Seto überkreuzte die Arme vor seinem Bauch und griff an den Saum seines Hemdes. Kurz wurde ihr Blickkontakt unterbrochen, als er es sich über den Kopf zog und weit von sich warf. Vorsichtig strichen Hände über seinen nackten Bauch. Hoch zu seiner Brust und über die Seiten wieder runter. Ein Schauer lief über den Rücken, als sie wieder an seinem Hosenbund ankamen und langsam den Knopf aus dem Loch drehten. Eng aneinander geschmiegt lagen sie auf dem Bett und küssten sich. Joey zog den Firmenchef so nah es ging an sich und strich ihm über den Rücken. Wanderte tiefer und verharrte letztendlich auf dem bloßen Hintern. Seto keuchte ob der Berührung und der Blondschopf schnurrte ihm ins Ohr, während er ihn leicht massierte. Er stützte sich neben Joeys Kopf ab und sah ihm in die Augen. Wie sie ihn verschmitzt anfunkelten und seinen Blick fesselten. Er wollte seinen Kopf gerade zu ihm runtersenken und ihn küssen, als Joey leicht gegen seine Schulter stieß und ihn neben sich auf die Matratze warf. Mit einer schnellen Bewegung hatte er sich über ihn gebracht und grinste ihn frech an, ehe er sich auf Seto legte und sich an ihm rieb. Leises Stöhnen drang über seine Lippen und er schloss seine Augen. Der brünette Schopf wurde tief in die Kissen gedrückt, als er es ihm gleich tat und den Rücken durchdrückte, sich gegen Joey auflehnte und seine Lider fest aufeinander presste. Das Gefühl Setos nackter Haut auf seiner, ließ den Blonden erschaudern. Er ließ den Kopf genießend sinken, als sich ihre Körper gänzlich berührten. Mit einer Hand glitt er durch das brünette Haar und streichelte weiter über den Hals und das Schlüsselbein. Seto öffnete seine Augen und sah in die halbgeschlossenen seines Gegenübers, wie sie ihn still musterten. Alles um sie herum war ruhig. Nur ihr Atmen war zu hören. Und gelegentliche andere Geräusche, die von ihnen ausgingen. Als eine von Setos Händen über Joeys Rücken strich und auf seinem Steiß zu Liegen kam stützte sich der Blondschopf neben dem Kopf des Firmenchefs ab. Tief sah er ihm in die blauen Augen und senkte langsam seine Lippen auf die des Anderen. Augenblicklich schlangen sich Setos Arme um Joeys Nacken und zogen ihn tiefer in den Kuss. Der Blonde schnappte nach den Lippen des Älteren und knabberte daran. Mit seiner Zunge stupste er gegen sie und stahl sich flink in die Mundhöhle des Anderen, wo sie bereits erwartet wurde. Setos Lider schlossen sich wieder, als sich ihre Zungen berührten. Seine Finger vergruben sich in dem weichen blonden Haar und pressten den Kopf und somit ihre Lippen fester aufeinander. Joeys Hände glitten über den Körper unter sich. Strichen ihm über die Seiten und hinterließen auf ihren Wegen eine Gänsehaut. Schwer atmend lösten sie sich voneinander und sahen sich für einen kurzen Moment in die Augen. Joey hauchte einen zarten Kuss auf Setos Mund und wanderte dann tiefer. Sanft strichen seine Lippen über die Kinnlinie des Anderen, über seinen Hals und umschlossen das Ohrläppchen. Seto keuchte, als Joey auch schon begann vorsichtig daran zu saugen. Dem Blondschopf gefiel es seinen ehemaligen Rivalen und Erzfeind so zu sehen, oder viel mehr zu hören. Solche Töne aus dem Mund zu hören der sonst nur harte Worte für ihn übrig hatte, schmeichelten ihm ungemein. Er leckte einmal provozierend über die Ohrmuschel und widmete sich nun dem Vorankommen und tiefere Regionen. Er rieb mit seiner Handinnenfläche über eine von Setos Brustwarzen und erntete mit Zufriedenheit die verhaltene Reaktion des Anderen. Seto wand sich unter den Berührungen und krallte seine Hände in das Laken unter sich. Jedoch konnte er ein Stöhnen nicht an sich halten, als Joey seine andere Brustwarze mit den Lippen umschloss und sanft daran saugte. Er warf den Kopf hin und her und hatte fast das Gefühl unter den Berührungen des Blonden zu vergehen. Wieder wanderte Joeys Kopf tiefer. Seine Ponysträhnen kitzelten den Brünetten und verursachten eine feine Gänsehaut auf seiner Haut. Seto öffnete seine Augen und sah zu dem blonden Schopf runter. Beobachtete ihn, wie er mit seiner Zunge über seine Bauchdecke glitt und seinen Bauchnabel umrundete. Joeys Hände strichen währenddessen über Setos schlanke Oberschenkel, hinauf zu dessen Lendengegend. Mit seiner Zunge glitt er für einen Moment in den Nabel und entlockte dem Anderen ein Keuchen. Doch Joey wollte mehr davon. Er knabberte an der empfindlichen Haut darunter und küsste sich den kleinen Rest abwärts. Erregt hielt er den Atem an, als er Joeys heiße Lippen spürte. Seine Brust hob und senkte sich unregelmäßig. Seine Hände zogen an dem Laken unter sich und sein Rücken bog sich dem Blondschopf entgegen. „Ah... Jo-ey“, presste er hervor und griff in dessen Haare. Sanft strich er ihm über den Kopf und legte seine Hand an seine Wange. Daraufhin sah Joey zu ihm auf und erwiderte den Blick. Eine verräterische Röte schlich sich auf Setos Gesicht, als er den unschuldigen Blick sah. Der Brünette zog ihn wieder zu sich rauf und küsste ihn ungestüm. Raubte ihm somit den Atem. Heiß trafen ihre Zungen aufeinander. Wenn der Blondschopf nicht schon verliebt gewesen wäre... er wäre es spätestens jetzt. Ihn überraschte diese Seite an dem sonst so kühlen Firmenchef. Faszinierte ihn aber auch im gleichen Maße. Unnachgiebig umspielten sich ihre Zungen und entließen den anderen nur kurz um zu Atem zu kommen. In einer fließenden Bewegung brachte sich Seto über den jungen Körper und küsste sich, so wie Joey einige Momente zuvor bei ihm, daran hinab. Er knabberte an der Haut des Schlüsselbeins und streifte mit seinen Lippen zu Joeys Brustwarzen, um mit seiner Zunge darüber zu lecken und zärtlich hinein zubeißen. Der Blondschopf stöhnte leise und krallte eine seiner Hände in die Schulter des Älteren. Schmerz durchzog Setos Körper, den er aber nicht als solchen wahrnahm. Joeys Reaktion auf seine Berührung bestätigte ihn nur. Mühelos spreizte er die Beine des Blonden und legte sich dazwischen. Während er weiterhin mit seinem Mund in den oberen Bereichen agierte, widmete sich seine freie Hand dem unteren Teil. „Uh...“ Joey atmete schwer aus und kniff die Augen zusammen. Die zarten Lippen lösten sich von seinem Brustkorb und küssten ihn wieder auf den Mund. „Hast du was da?“, fragte Seto leise und sah ihm in die Augen. Augenblicklich versank er wieder in diesem warmen Braun, das zurzeit in den Flammen der Leidenschaft förmlich zu brennen schien. Joey verstand sofort, griff zu seinem Nachtschränkchen, zog die oberste Schublade auf und drückte kurz darauf dem Älteren die Tube Gleitgel in die Hand. Er drehte gerade an dem Verschluss, als der Blondschopf ihn an den Schultern fasste und ihn auf die Matratze neben sich drückte. Mit wenig Anstrengung lehnte Joey über ihm und setzte sich auf Setos Hüfte. Mit seinen Händen streichelte er über dessen Brust, die Schultern und die Arme entlang, hin zu den Händen und löste vorsichtig die Finger um die Tube. Er beugte sich zu dem Brünetten runter und bewegte seine Lippen gegen die des Anderen. „Wer hat denn gesagt, dass du oben liegst?“ Das Blut rauschte in ihren Ohren und schien sie von innen verbrennen zu wollen. Setos Gefühlswelt war vollends auf den Kopf gestellt. Wer von beiden hätte gedacht, dass sie sich nach ihrem ersten Kuss, der eher aus einer Kurzschlussreaktion stattfand, nackt in einem Bett wieder fanden? Keiner, das stand fest. Und doch war es so. Früher hatten sie sich regelmäßig gestritten, angeschrieen und fertig gemacht. Und nun lagen sie im Bett des Blondschopfs, stöhnend und am ganzen Körper mit einem feinen Schweißfilm überzogen und hatten den ersten Sex mit ihrem früheren Erzfeind. Joey versuchte die erregenden Blitze in seinem Unterleib zu ignorieren. Er wollte noch nicht, dass es schon zu Ende geht. Der Brünette legte seine Stirn an die des Anderen. „Ich liebe dich.“, raunte er und bekam einen atemlosen Kuss aufgedrückt. „Joey, bist du hier?“ Schwungvoll wurde die Schlafzimmertür aufgerissen und Wheeler senior stand darin, der anscheinend schon nach seinem Sohn gesucht hatte. Und nun auch gefunden. „Ich bin...“ Wie versteinert blieb er nach einem Schritt, den er in das Zimmer getan hatte, stehen und riss die Augen auf. Alles was er von seinem Spross sah, waren die Beine die in der Luft schwebten, und die Hände die auf dem blanken Hintern seines zukünftigen Chefs lagen. Er schluckte. „... wieder da.“ Jetzt sah er auch die Gesichter der beiden jungen Männer. Erschrocken hatten die sich zu ihm gewandt und starrten ihn entsetzt an. Beide gleichermaßen geschockt darüber, dass man sie bei so etwas gefunden hat. Setos Kehle war wie ausgetrocknet. Er sah zwischen dem Wheeler in der Tür und dem unter ihm hin und her. Bis ihm die Schamesröte ins Gesicht stieg und er sich ruckartig von dem Blonden unter ihm lösen wollte. Doch dieser krallte seine Finger in dessen Hintern und hielt ihn so in der Position. „Du bleibst schön da wo du bist. Wenn du jetzt aufhörst, dann schwöre ich dir, passiert etwas Furchtbares.“, zischte er ihm zu, räusperte sich und wandte seine Aufmerksamkeit dann seinem Vater zu. „Dad?“ Keine Reaktion. „Hättest du die Güte? Wir würden das gerne zu Ende bringen.“ Ein zaghaftes Nicken seinerseits, während er abwesend nach hinten an die Türklinke griff und sie erst beim dritten Anlauf richtig zu fassen bekam. Er drehte sich um und wollte die Zimmertür schnellstmöglich wieder hinter sich schließen, verhakte aber bei diesem Manöver umständlich seine Beine und geriet ins Straucheln. Mit der freien Hand ruderte er wild nach Halt suchend und fand ihn schließlich im Türrahmen. Ein knapper Blick noch über die Schulter zurück, ein peinlich berührtes Lächeln und dann krachte die Tür endlich zurück ins Schloss. Ihre Blicke trafen sich und Joey grinste frech, als sich seine Hände wieder etwas lockerten und kleine Kreise auf der weichen Haut zogen. „Dann bring dein Werk mal zu Ende, schöner Mann.“, lächelte er und bewegte sein Becken kurz gegen das des Anderen. Setos Augen weiteten sich. Wie konnte er jetzt nur noch an die Fortsetzung denken? Man hatte sie gerade in flagranti erwischt. Anscheinend gefiel ihm der Gedanke, dass man sie erwischen konnte. Was ja zweifelsohne schon geschehen war. „Ich steh nicht so auf halbe Sachen.“ Er löste den Griff und streichelte durch das weiche brünette Haar, das sich feucht an das junge Gesicht des Firmenchefs schmiegte. „Und ich erst recht nicht.“, flüsterte er und senkte seine Lippen wieder auf die des Blondschopfs. Mr. Wheeler saß im Wohnzimmer und umklammerte die Fernbedienung in seinen Händen. Der Schock saß tief. Er hatte seinen Sohn beim Sex erwischt. Mit einem anderen Mann. Mit seinem zukünftigen Chef. Sein Gesicht wurde blass, als die Information zu ihm durchsickerte. //Er steht auf Männer... Joey ist schwul...// Er lehnte den Kopf zurück auf die Sofalehne und atmete tief durch. Er schloss die Augen, nur um sie wieder aufzureißen, als das Quietschen des Bettgestells in Joeys Zimmer die Stille durchbrach. „Seto“, hörte er es gestöhnt durch die Wände und Blut schoss ihm in die Wangen. Sein Kopf glühte als er auch noch den Namen seines Jungen hörte. //Er stöhnt... Mein Chef... Seto Kaiba stöhnt... Er stöhnt den Namen meines Sohnes.// Er fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht, legte die Fernbedienung beiseite, griff nach dem Telefon und wählte eine Nummer, die er vorher aus dem Telefonbuch gesucht hatte. Mit zitternden Fingern hielt er sich das Telefon an sein Ohr und lauschte auf das regelmäßige Tuten. Ein Knacken. „Bei Kaiba?“, hörte er eine sympathische Frauenstimme. „Guten Tag. Wheeler mein Name.“, meldete er sich und rieb sich den Nacken. „Guten Tag, Mr. Wheeler. Es tut mir Leid, aber Master Kaiba ist zurzeit nicht im Haus.“ „Ich weiß.“ Ein Lächeln huschte über seine Züge und er seufzte als er einen weiteren wollüstigen Laut aus dem Schlafzimmer seines Ältesten hörte. So war das doch nie gemeint mit ‚Kontaktpflege’... „Wünschen Sie wieder mit Master Mokuba zu sprechen?“ Verwirrt zog er seine Augenbrauen hoch. „Ich hab doch noch nie... Ah...“ Ihm ging ein Licht auf. „Sie verwechseln mich, junge Frau. Ich bin nicht Joey Wheeler. Ich bin sein Vater.“ „Oh. Tut mir Leid. Sie klingen fast genauso wie ihr Sohn.“ Er lachte und stützte seine Ellbogen auf die Knie. „Macht ja nichts.“, lachte er und kratzte sich kurz am Knie. „Was kann ich denn für Sie tun?“, richtete sie wieder freundlich ihr Wort an ihn. „Könnten sie mich mit dem jungen Kaiba verbinden?“ „Also doch wieder Master Mokuba?“ Sie lachte leise. „Ja.“ „Einen Moment, bitte. Ich verbinde.“ „Danke sehr. Auf Wiederhören.“ //Ob er schon von den beiden und ihrer Kontaktpflege weiß?// „Ah, Seto“ Er stand auf und ging zur Tür, schloss sie und setzte sich wieder auf das Sofa. „Das gibt bestimmt Beschwerden von den Nachbarn morgen.“, murmelte er und lehnte sich in die weichen Polster zurück. „Was gibt Beschwerden morgen?“, kam es da auch schon aus dem Hörer. „Dein Bruder und mein Sohn machen einen Heidenlärm beim Ausbau ihrer Freundschaft...“ „Wo wart ihr eigentlich?“, wollte Joey wissen und sah abwechselnd zwischen Tea und Tristan hin und her. „Ich war bei Verwandten. Nichts Berauschendes. Ich glaub ich wäre lieber Zuhause geblieben.“, seufzte Tristan und ließ den Kopf hängen. „Und ich war mit meinen Eltern in den USA. Wir haben uns da die Tanzschulen angesehen.“, erzählte das einzige Mädchen unter ihnen und faltete die Hände vor der Brust. „Mein Vater war zwar nicht begeistert von der Idee, dass ich die Ausbildung in den Staaten machen will, aber Mama hat mich unterstützt und Papa überredet. Sie wollen mir auch helfen das Ganze zu finanzieren.“ „Dann brauchst du nicht mehr bei Burgerworld zu arbeiten.“, freute sich Yugi und bekam ein Nicken. „Ja. Aber in Amerika werde ich mir trotzdem wieder einen kleinen Job suchen müssen. Ich kann von meinen Eltern schließlich nicht erwarten, dass sie alles bezahlen.“ „Und wann willst du rüber?“, frage Joey und sah ihr in die Augen. „Willst du mich loswerden, Joey?“ Abwehrend hob er die Hände und schüttelte wild den Kopf. „Nein, nein. Nur damit wir anfangen können deine Party zu planen, mein ich.“ Skeptisch betrachtete Tea ihren blonden Freund und zog eine Augenbrauche hoch. Dann erhellte sich ihre Miene und sie strahlte ihn an. „Eine Party?“ Joey war froh seine Freunde wieder um sich zu haben. Atemu und Yugi erzählten wie sie in den ägyptischen Pyramiden nach Informationen suchten aber nicht viel Brauchbares finden konnten. „Aber, Joey“, begann Yugi dann. „Was hast du denn in der Zeit gemacht, die wir weg waren?“ „Der hat sich mit Kaiba amüsiert.“, grinste Duke und zwirbelte eine schwarze Haarsträhne um seinen Zeigefinger. Alle Augenpaare richteten sich auf den Blondschopf. Nervös rutschte er auf seinem Platz hin und her, nur um kurz darauf schmerzhaft das Gesicht zu verziehen und wieder inne zu halten. Atemu sah ihn ausdruckslos an. „Kaiba?“, fragte Tea und beugte sich etwas über den Tisch um Joey eindringlicher ansehen zu können. „Du hast Zeit mit Kaiba verbracht und du lebst noch?“ Sie sah ihm in die Augen. Sie konnte genauso wenig, wie die Anderen glauben, dass sich Joey Wheeler und Seto Kaiba vertragen haben sollen. „Was meinst du mit ‚amüsiert’, Duke?“, wollte Tristan wissen und wandte sich dem Schwarzhaarigen zu. „So was wie: „Die Anderen sind weg. Das ist deine einmalige Chance mich fertig zu machen, ohne dass dich einer unterbricht, außer mir selbst.“ oder „Komm wir schauen ’nen Film bei mir Zuhause.“ oder „Komm, lass uns wilden, hemmungslosen Sex haben.“?“ Joey verschluckte sich und Duke zuckte mit den Schultern. „Ich weiß da auch nichts Genaues.“ Er griff zu seiner Cola und trank einen Schluck. „Ich weiß nur, dass sie einmal im ‚Yume’ waren.“ Joey gefiel die Richtung nicht, in die sich die Unterhaltung bewegte. Es drehte sich eindeutig zu sehr um ihn. Noch dazu konnte er kaum noch sitzen. Sein Hintern tat ihm weh. Und das kam bestimmt nicht von ungefähr. Drei Mal war wohl doch zu viel. Er hätte auf Seto hören sollen. Und auf die Nachbarn die gegen die Wände geklopft hatten. Und seinen Vater, der wahrscheinlich aus lauter Trotz angefangen hatte die Wohnung, bei voll aufgedrehter Anlage, zu saugen. Er stützte sich mit seinen Unterarmen auf dem Tisch ab und entlastete sein Hinterteil für einen Moment, bevor er sich wieder richtig hinsetzte. Er lehnte sich zurück, legte den Kopf in den Nacken und seufzte. Mit einer Hand strich er sich seinen Pony aus dem Gesicht und sah zu seinen Freunden, die sich angestrengt darüber unterhielten, dass es nicht normal war, dass sich ein Joey Wheeler und ein Seto Kaiba vertrugen. Sein Blick wanderte weiter und traf auf den Atemus. Ruhig sah dieser ihm in die Augen, ehe ein verschmitztes Grinsen seine Lippen umspielte, welches Joey unwillkürlich zusammenzucken ließ. //Oh, oh//, schoss es ihm durch den Kopf. Dieser wissende Blick gefiel ihm nicht. „Amüsiert, ja?“, fragte der ehemalige Pharao leise und stützte seinen Kopf in eine seiner Handflächen. Er kannte dieses Rumgerutsche nur zu gut von Yugi. „Und wie es aussieht, habt ihr beide es so richtig krachen lassen, was?“ „Halt bloß die Klappe, Alter.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ *wimpa klimpa* Ich freu mich über jegliche Art von Kritik, die ihr zu diesem Kapitel habt. Frau will sich ja schließlich verbessern, ne? ^^ Und damit verabschiede ich mich vorerst von euch. 'Sommergefühle' wird bestimmt nicht mein letztes Projekt gewesen sein. Dessen könnt ihr euch sicher sein. Ich werde wahrscheinlich noch öfter Sachen von mir hochstellen und euch damit auf die Nerven gehen. XD Ich hoffe wir sehen uns dann wieder. *alle umflausch* Inulin Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)