Reise durch die Zeit von Tenjoin-Asuka (Alexis x Jaden) ================================================================================ Kapitel 64: ------------ Sorry, egal wie sehr ich es verspreche ich werde wohl nicht mehr viel Zeit zum Schreiben/Hochladen haben. Und ich glaube inzwischen habe ich das Gefühl für die Charas verloren. Ich werde immer mal hochladen, was ich noch geschreiben habe... mal sehen, wie weit ich komme. Mit Unterstützung durch Kommis bestimmt noch weiter also ohne =) Also dann viel Spaß! Entscheidung Tropf…Tropf… Jaden erkannte den Ursprung dieses Geräusches nicht. Es war so dunkel, dass er kaum die eigene Hand vor Augen erkennen konnte und er konnte auch nicht danach tasten, wo das Wasser herkam, denn der ganze Untergrund in diesem Kerker war feucht und moderig. Der junge Student war fast froh, dass er nicht viel mehr als Schemen erkennen konnte. Er wollte gar nicht wissen, wie es hier aussah. Es roch schimmelig, so dass ihm fast die Luft wegblieb. Er hatte keine Ahnung, wie lange er nun schon in diesem Gefängnis war. Tag und Nacht schienen zu einer schier endlos langen Dunkelheit zu werden. Waren es Tage, Wochen oder schon ein Monat? Er wusste es nicht. Das einzige, was er außer einer schleppend an ihm empor kriechenden Kälte, die sich langsam in seinen Gelenken einnistete spürte, waren die schweren Ketten, die seine Fuß – und Handgelenke schon längst wund gescheuert hatten. Er hätte sich gerne einmal aufgerichtet und sich die Beine vertreten, doch auch das war ihm unmöglich, so straff wie die Fesseln gespannt waren. Andererseits war er sich auch gar nicht sicher, ob seine Füße ihn überhaupt noch tragen würden. Er war in einem erbärmlichen Zustand. Um das zu wissen brauchte er kein Licht. Das einzige Geräusch in diesem Kellergewölbe war, abgesehen von dem Piepsen einiger Ratten und dem Stöhnen anderer Gefangener, das monotone Tropfen das Wassers, das sich langsam in Jadens Kopf einzubrennen drohte. Seit er hier war, hatte er kein Auge zugetan. Es hätte ihn nicht gewundert, wenn er bald Halluzinationen gehabt hätte. Langsam aber sicher konnte er nicht mehr klar denken. Das einzige, was immer und immer wieder durch seinen Kopf schwirrte, war der Gedanke an Freiheit… oder Tod. So wollte er nicht leben, bei lebendigem Leibe in einem Kerker verrottend. Tropf…Tropf Die Stunden reihten sich wie eine schier endlose Kette aneinander, in der Jaden sich in einem merkwürdigen Zustand zwischen wach sein und Dämmerschlaf befand. Ein Mal wurde die Schwere, die sich über seine Gedanken gelegt hatte für kurze Zeit aufgehoben, als eine eiserne Tür geöffnet wurde und kurz darauf wieder mit einem lauten Knall ins Schloss fiel. Schritte hallten in den gemauerten Gängen wieder, ohne dass Jaden genau sagen konnte, ob sie in seine Richtung kamen, oder sich von ihm entfernten. Er versuchte, in die Dunkelheit zu lauschen, doch es gelang ihm nicht, die Richtung zu identifizieren aus der das Geräusch kam. Er kroch auf allen Vieren, so weit es seine Ketten zuließen, an den Gang heran und versuchte, etwas in der Dunkelheit zu erkennen. Er starrte in die Dunkelheit und wollte fast aufgeben, weil er sowieso nichts erkennen konnte, als plötzlich ein kleiner Lichtschimmer auf die Steine des Bodens fiel. Jaden wartete gespannt, bis sich der Lichtkegel vergrößert hatte. Kein Zweifel. Irgendjemand kam in seine Richtung und dieser jemand hatte eine Lampe oder Fackel dabei. Dann wurde es hell. Jaden musste die Augen schließen, um nicht geblendet zu werden. Er hatte ganz vergessen, dass seine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten und sich erst einmal an das helle Licht anpassen mussten. Nach kurzer Zeit versuchte er vorsichtig die Augen zu öffnen und zu sehen, wer der Fremde war. Er sah einen breitschultrigen Mann mit etwa schulterlangen rotbraunen Haaren. Er schien zu den Wachen zu gehören, denn er trug eine schwere Rüstung. Eine Schwertscheide hing an seinem Gürtel. In der Linken hielt er die Fackel und leuchtete vor sich den Raum aus. Jetzt erkannte Jaden auch den Grund für die plötzlich einsetzende Helligkeit. Der Gang machte etwa 10 Meter von seiner Zelle entfernt einen scharfen Knick nach links, so dass er das Licht nicht sofort hatte sehen können. Der Mann schaute ihn einige Sekunden lang mit einem schwer deutbaren Blick an. Dann wandte er sich um und zog einen Schlüssel aus der Tasche, die ebenfalls an seinem Gürtel hing. In Jaden keimte Hoffnung auf. War der Fremde gekommen, um ihn zu befreien? War er ein Freund? Hatte Alexis ihn vielleicht geschickt? Ungeduldig wartete der junge Student darauf, dass der Mann einen Schritt zu seiner Tür hin machen würde, doch seine Hoffnung wurde schlagartig zu Nichte gemacht, als der Wächter zu einer anderen Tür ging und in die Kammer neben Jaden trat. Der Braunhaarige hielt den Atem an um zu lauschen, was wohl dort drüben vor sich ging. Zuerst war es still. Dann wurde die Tür neben ihm wieder zugeschlagen. Es folgte eine weitere schier endlos dauernde Stille. „Gestehst du deine Tat?“, hörte er schließlich eine Stimme, die gedämpft zu ihm hinüber drang und sich an den gewölbten Decken tausendfach zu brechen schien, so dass sie merkwürdig verzerrt klang. Jaden zuckte innerlich zusammen. Mit einem Mal war er froh, dass der Wächter nicht auf dem Weg zu ihm gewesen war. Er drückte sich näher an die Wand, um die Antwort des anderen mitzubekommen. „Ich…ich habe nichts getan!“, hörte er eine schwache Stimme. „Wirklich?“ „Ja, nun glauben Sie mir doch endlich, Sir! Ich habe nichts unrechtes getan!“ „Dann werde ich deinem Gedächtnis wohl etwas auf die Sprünge helfen müssen!“ Jaden glaubte fast, das Gesicht des Mannes vor sich sehen zu können, wie es sich zu einem fiesen Grinsen verzog, als er diese Worte sprach. „N-nein! Bitte! Nicht das!!“, winselte die andere Stimme. „Du lässt mir keine andere Wahl. Wirklich. Ich bedauere das sehr. Du bräuchtest nur nicht so stur zu sein.“ „Bitte…ich muss für meine Geschwister sorgen! Meine Eltern sind tot…sie haben sonst niemanden!!“ „Das hättest du dir früher überlegen müssen…“ Der Wächter war unerbittlich. „ Du hast jetzt zwei Möglichkeiten: Entweder du bist ruhig und ich werde dich nicht zu lange quälen, oder du bleibst stur und es wird mir eine Freunde sein, deinen Schmerz zu verlängern!“ „Bitte! Ich habe doch nichts getan!“ „Leg deine Hand dort auf den Stein!“ „Nein! Nein! Nicht!!“ „Sei still!“ Jaden hörte den dumpfen Aufprall, mit dem die Faust des Wächters, die zweifellos in einem mit Eisen verstärkten Handschuh steckte, den Gefangenen neben ihm traf. Dieser stöhnte auf und hustete. „Bitte Sir…es waren doch nur Äpfel. Meine Schwester…wäre sonst verhungert. Bitte…“ „Leg deine Hand dort auf den Stein!“ Der Mann schien wirklich kein Erbamen zu kennen. Diesmal schien der andere zu gehorchen. „Sir? Was soll das?“ „Das wirst du schon sehen…“ Jaden hielt den Atem an. Es war plötzlich so still. Ein bedrohlicher Schatten schien über dem Kerker zu hängen und nun senkte er sich noch ein Stück tiefer auf Jaden hinab, um ihn ganz einzuhüllen. Dann hörte Jaden, wie etwas durch die Luft zischte. Kurz darauf folgte ein merkwürdiges Geräusch, dass er nicht sofort einordnen konnte…wie Eisen auf Stein… Plötzlich wurde es ihm klar, im gleichen Moment, wie der andere Gefangene anfing zu schreien. „Ahhh!“ „Ich habe es dir gesagt, Junge. Du hättest gleich vernünftig sein sollen. Jetzt wirst du leiden, bis du elendig verblutest. Ich hätte dich auch gleich töten können.“ Der Mann hatte nicht laut gesprochen, aber Jaden konnte trotz der Schmerzensschreie, die durch das ganze Gewölbe hallten, jedes einzelne Wort deutlich verstehen. Entsetzt riss er die Augen auf und starrte in die Dunkelheit vor sich. Sein Körper begann zu zittern. Egal, für wie mutig er sich immer gehalten hatte, das war einfach zu viel. Sein Blick drohte zu verschwimmen und er sackte gegen die kalte Mauer hinter sich, die wenigstens in diesem Moment verhinderte, dass er ganz das Bewusstsein verlor. Er konnte es nicht fassen. Wie grausam konnten Menschen mit anderen Menschen umgehen? Er wusste nicht, wie lange er so dagesessen hatte, gegen die Mauern gelehnt, in einer Art Schockzustand. Nach einer Weile spürte er einen Blick auf sich ruhen. Er wusste, wer ihn ansah. Er unterdrückte ein weiteres Zittern mit aller Mühe und wandte sich um. Da stand er, als wäre nichts gewesen, der Mann, der gerade einen anderem Menschen zu einem qualvollen Tod verurteilt hatte – und lächelte. Ja, er lächelte ihn an! „Sie Monster!“, stieß der junge Slyfer zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Der andere musterte ihn durch die Gitterstäbe belustigt. „Er hat nur bekommen, was er verdient. So, wie wir alle bekommen, was wir verdient haben.“ „Das ist krank!!“ „Ich nenne es gerecht.“ „Sie sind total irre!“ „Pass auf, was du sagst Junge. Irgendwann werde ich dich noch einmal besuchen. Und dann solltest du nicht so unverschämt sein.“ „Was hatte der andere getan?! Er hat gesagt, er ist unschuldig!“ „Darüber wird Gott richten, nicht ich. Was er getan hat? Er hat seine Finger nicht bei sich behalten. Deswegen dachte ich, ich erlöse ihn davon und nehme sie an mich.“ Er hielt einen Gegenstand in die Höhe, den Jaden unter Schaudern als abgetrennte Hand erkannte. Er starrte den Wächter entsetzt an und drückte sich instinktiv enger an die Wand. Der Mann trat noch eine Schritt näher an die Zelle heran. „Aber da du ja auch ein Talent dafür hast, deine Finger nicht bei dir zu behalten…hier, ich schenk sie dir. Als kleines Souvenir!“ Er warf die Hand direkt vor Jaden auf den Boden. Dann wandte er sich um und ging. „Wir sehen uns wieder. Versprochen!“ Mit diesen Worten verschwand das Licht der Fackel. Jaden war fast froh darüber, denn so musste er den Gegenstand vor sich auf dem Boden nicht länger sehen. Trotzdem hing sein Blick an der Stelle, wo sie liegen musste. Er rutschte auf dem Boden in den hintersten Teil seiner Zelle, zog die Beine an und legte die Arme darum. Dann begann er, leicht vor und zurück zu schaukeln, wie um sich etwas zu beruhigen. Tränen bahnten sich den Weg über seine Wangen, während er mit leerem Blick vor sich hin starrte und versuchte, die Schmerzensschreie aus der Nachbarzelle zu überhören. Es funktionierte nicht. Sie drangen durch Mark und Bein, bis sie endlich, nach unzähligen Stunden immer schwächer wurden und verstummten. Der andere war tot. Vielleicht war es besser so. In den folgenden Tagen schien sich irgendjemand einen Spaß daraus zu machen, in den Kerker zu kommen. Jedes Mal, wenn Jaden die Schritte in den Gängen hallen hörte, verkrampfte er sich, bereit darauf, einen qualvollen Tod zu sterben. Doch wie durch ein Wunder – oder einen schrecklichen Streich – kamen die Schritte nie bis zu ihm. Immer hielten sie kurz vorher an und drehten schließlich um. Jaden wusste, dass das alles zum Spiel gehörte. Es machte diesem Irren einfach noch mehr Spaß, ihn vor seinem Tod etwas zu foltern. Einen anderen Grund konnte auch das Theater neben ihm nicht gehabt haben. Er wusste es. Schließlich hatte er schon oft von Foltermethoden und dergleichen gehört, ob im Mittelalter oder in anderen Zeiten. Aber wer konnte sich das schon vorstellen, wenn man davon hörte? Manchmal ertappte sich Jaden bei dem Gedanken, dass er sich den Tod wünschte. Er ertappte sich dabei, wie sein Blick durch die Dunkelheit glitt, auf der suche nach einem Gegenstand, der ihm helfen könnte. An eine Flucht glaubte er nicht. Dann näherten sich die Schritte wieder. Aber diesmal war es anders. Es kamen mehrere Leute. Sie näherten sich Jadens Zelle und blieben vor dieser stehen. Ein Schlüssel wurde im Schloss herumgedreht und die Tür schwang knarrend auf. Eine Person trat ein und blickte sich angewidert um. Dann ruhte ihr Blick auf Jaden, der nur langsam den Kopf hob. Mit leeren Augen starrte er die Menschen an, die ihm eher wie Teufel erschienen. Es dauerte noch eine geraume Weile, bis sein Gedächtnis sich an die Gesichter erinnerte. Den Mann, der ihm am nächsten stand, identifizierte er als Alexandras Onkel. Hinter ihm wartete der Wächter ungeduldig darauf, dass er seine blutige Arbeit aufnehmen konnte. Unwillkürlich fiel Jadens Blick auf das Schwert an seiner Seite und auf die Hand am Boden. Sie fing an zu verfaulen. „Hallo Jaden. Wie geht es dir?“, fragte Alexandras Onkel im Plauderton. „Beschissen“, erwiderte Jaden wahrheitsgemäß. Der Fürst zog die Stirn in Falten. „Einen anderen Ton bitte. Ich verstehe wirklich nicht, was meine Nichte an dir finden konnte.“ „Was heißt „konnte“?“ „Stimmt. Du kannst es ja noch gar nicht wissen. Alexandra ist vernünftig geworden. Ich soll dir ausrichten, dass sie dich nie mehr wiedersehen will. Sie hat sich entschieden, ein paar Jahre ins Kloster zu gehen, um Vergebung für ihre Sünden zu erbitten. Dann wird sie einen angesehenen Mann adeligen Geblüts heiraten.“ Er lächelte zufrieden. „Sie hat den richtigen Weg gefunden.“ Er schwieg eine Weile, wobei er Jaden musterte. „Nun, ich weiß wirklich nicht, was sie an dir mochte, aber du kannst dich glücklich schätzen. Sie hat sich für dich eingesetzt. Und da ich sie liebe, als wäre sie meine eigene Tochter, möchte ich ihrem Wunsch gerne entsprechen. Ich lasse dich frei, aber unter einer Bedingung: Betritt nie wieder dieses Fürstentum!“ Die Worte hallten in Jadens Kopf wieder. Der Gedanke an die Freiheit war verlockend. In Jadens Kopf erschien das Bild einer frischen grünen Wiese. Der Wind raschelte sanft in den Bäumen. Fast schien es ihm, als könnte er ihn auf seiner Haut und in seinen Haaren spüren. Ein paar weiße Wolken zogen über den ansonsten strahlend blauen Himmel. Ungeduldig trat der Fürst von einem Fuß auf den anderen. „Vielleicht sollte ich noch etwas nachhelfen, damit du dich schneller entscheiden kannst. Entweder du wirst in wenigen Sekunden frei sein und dein Leben genießen können und Alexandra nie wieder sehen, oder du wirst in wenigen Momenten eine sehr schmerzhafte Erfahrung machen. Wie sieht es aus? Was wählst du? Welchen Weg wirst du gehen?“ Jadens Blick schweifte unruhig durch den Raum und blieb schließlich an dem Wächter hängen, der ihn lächelnd ansah. Er zitterte. Nein, so wollte er nicht sterben. Nicht hier, nicht so. „Ich möchte frei sein.“ *fies grins* So, erstmal bis hierher =) Hoffe es hat euch gefallen? lg Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)