Reise durch die Zeit von Tenjoin-Asuka (Alexis x Jaden) ================================================================================ Kapitel 54: Der Hüter des Buches und der Seelen ----------------------------------------------- Ich hab mal wieder ein neues Kapitel für euch^^ Ich hoffe, es gefällt euch. Vielen, vielen Dank noch einmal für eure Kommentare. Ich weiß ja selbst, dass es gemein ist, die beiden so lange zappeln zu lassen, aber… das macht irgendwie Spaß xP Ob das mit den drei Kapiteln was wird? *sich vorsichtshalber schon einmal versteck* Ich schreibe dann lieber aus dem Ausland weiter… hier bin ich zu nahe an…*hust* ich will ja keine Namen nennen ^__^ In diesem Kapitel erfahrt ihr endlich etwas mehr über das „Buch der Zeit“. Aber genug der Vorrede^^ Ihr seid klasse Leser und ich wünsche euch wieder viel Spaß beim Lesen!! Heal Eure Asuka Der Hüter des Buches und der Seelen Jaden schreckte aus dem Schlaf hoch. Um ihn herum war es dunkel. Er wischte sich mit dem Handrücken über das Gesicht und atmete ein paar Mal tief durch. Er blickte sich um. Er war in einem dunklen Raum. War er etwa in der Umkleide der Sporthalle eingeschlafen? Er setzte sich auf, wobei ein Gegenstand auf den Boden fiel. Er bückte sich und hob diesen auf. Erschrocken sog er die Luft ein, als er das merkwürdige Leuchten wiedererkannte. Er sprang auf und lief zu einer Seite des Raumes, an der etwas Licht in den Raum drang. Hier musste sich die Tür befinden. Er riss sie auf und erstarrte. Vor ihm erstreckte sich ein Hof. In einiger Entfernung konnte man Getreidefelder erkennen. Ein paar Hühner und Schweine waren in abgetrennten Bereichen untergebracht. Zwei Frauen und ein alter Mann standen unter einer knorrige Eiche und unterhielten sich. Nun schauten sie auf und der Mann kam zu ihm hinüber. Jaden seufzte innerlich und beobachtete den Mann, der auf ihn zukam misstrauisch. „Wie ich sehe, bist du wach, Jaden.“ „Woher...?“ „Sagen wir es so: Du bist wie ein offenes Buch für mich.“ Der Mann lächelte geheimnisvoll, was Jaden dazu veranlasste, ihn etwas genauer in Augenschein zu nehmen. Seine Haare mussten früher einmal braun gewesen sein, doch nun waren sie größten Teils ergraut. Ein Dreitagebart zierte sein Gesicht. Um seine Augen herum waren kleine Fältchen zu erkennen. Sonst wirkte der Mann noch gar nicht so alt, wie er wahrscheinlich war. Eigentlich hatte er ein sehr freundliches Gesicht und die grünen Augen spiegelten Intelligenz wider. „Komm erst einmal mit ins Haus. Ich denke, du wirst einige Fragen haben.“ Der Mann gab Jaden mit einem Wink zu verstehen, dass er ihm folgen sollte. Sie gingen gemeinsam über den Hof bis zu einem kleinen Haus, das aus Steinen errichtet worden war und mit einem Strohdach bedeckt war. Sie betraten das Innere des Gebäudes durch eine etwas schiefe Tür, die gerade groß genug war, dass Atticus oder Zane hindurchgepasst hätten, ohne sich bücken zu müssen. Im Inneren war es schummrig. Das einzige Licht fiel durch ein kleines Fenster in den Raum, der für alle alltäglichen Dinge genutzt zu werden schien. Es gab eine Feuerstelle, die in einen Rauchabzug mündete und an der anderen Seite des Raumes war ein Arbeitsbereich mit einem Tisch zu erkennen. Neben der Feuerstelle gab es einen schlicht gezimmerten Schrank, in dem sich wohl Haushaltsgegenstände befanden. Eine Tür führte in einen angrenzenden Raum. „Setzt dich doch!“, forderte der Mann Jaden auf und nahm selbst auf einem der Holzstühle Platz. „Tja…wo kann ich anfangen?“ „Wer sind Sie? Und woher wissen sie, wie ich heiße?“, platzte Jaden heraus, was den Mann wieder zu einem Lächeln veranlasste. „Du bist sehr direkt. Na gut. Mein Name ist Thomas Chatterton.“ „WAS? Sie sind Chatterton?“ Jaden starrte den Mann vor ihm entgeistert an. „Ja. Hast du etwa schon von mir gehört?“ In den Augen des Mannes spiegelten sich Belustigung und Neugierde gleichermaßen wieder. „Ja! Wir haben mal eine Geschichte über sie gelesen! Von Ernst Penzoldt! Aber…ich dachte, Sie hätten im Alter von 17 Jahren in London Selbstmord begangen!“ Thomas schüttelte sanft den Kopf. „Nein, so war es nicht. Ich hatte schon immer einen Faible für das Mittelalter und vor allem für die Dichtungen dieser Epoche. Ich hörte von einem Buch, in dem einige sehr gelungene Poesien stehen sollten, also setzte ich alles daran, dieses zu bekommen. Am 24. August des Jahres 1770 war es dann so weit. Ich hielt es endlich in meinen Händen. Ich war so aufgeregt, als ich die ersten Zeilen überflog, doch ich merkte schnell, dass ich viele Seiten gar nicht lesen konnte. Etwas enttäuscht blätterte ich weiter. Schließlich fiel mein Blick auf einen Vers und ich konnte nicht anders, als ihn zu zitieren. Dann wurde alles um mich herum grün und ich war plötzlich hier. Das einzige, was ich noch aus meiner Heimat mitgenommen hatte, war das hier.“ Er holte ein kleines Stück Papier aus seiner Manteltasche. „Das ist doch ein Stück von einer Buchseite, oder?“ Jaden blickte neugierig auf den Mann ihm gegenüber. Er nickte. „Genau. Das ist eine Seite aus dem Buch der Zeit, dem Buch, das mich hierher gebracht hat.“ „Das Buch, das uns auch hierher gebracht hat?“ Chatterton nickte wieder. „Aber…wie ist das möglich? Ich meine, wir waren zuerst in der Steinzeit, dann in Ägypten und in Rom und jetzt hier…“ „…im Mittelalter“, beendete Thomas den Satz des Braunhaarigen. „Um genauer zu sein, haben wir gerade das Jahr des Herrn 1147.“ „1147“ Jaden lehnte sich enttäuscht zurück. „Also konnten wir wieder nicht nach Hause.“ Er seufzte, grinste dann jedoch. „Aber wenn ich es mir richtig überlege, ist das schon cool! Ich meine, wann hat man schon mal die Möglichkeit, im Mittelalter rumzuspazieren?“ Auch Chatterton lächelte. „Ich war früher genauso, aber mit der Zeit hat sich meine Freude gelegt. Ich kann nie wieder nach Hause zurück.“ „Warum das denn? Wir können doch auch weiterreisen! Dann kommen Sie eben einfach mit!“ „Das geht nicht. Durch dieses Stück Papier“, er deutete auf die zerfetzte Seite, „..bin ich gewissermaßen ein Teil dieses Buches geworden. Ich lebe zwischen den Zeilen. Ich gehöre nicht richtig in diese Zeit, was bedeutet, dass ich nicht so schnell altere wie die Menschen hier, aber ich gehöre auch nicht mehr richtig in meine Zeit, da ich überhaupt älter werde.“ Er lächelte traurig. „Ich hatte viel Zeit… und habe so einige Sachen über das Buch der Zeit herausfinden können. Wusstest du, dass es schon seit Jahrhunderten existiert, aber eigentlich noch nicht gemacht wurde?“ Jaden blickte seinen Gegenüber verwirrt an. „Wie meinen Sie das? Es existiert schon ewig, wurde aber noch nicht hergestellt?“ „Ja. Das Buch wurde gedruckt, der Buchdruck wurde jedoch erst 1453 mit der Erfindung beweglicher Lettern revolutioniert. Wann genau das Buch entstanden ist, weiß keiner, aber es tauchte immer und immer wieder in verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten auf. Das kann nur durch Zeitreisende geschehen, die das Buch, so wie ihr, mitgenommen haben. Andere, so wie ich, sitzen in den Zeiten fest, die für sie durch das Schicksal auserkoren wurden.“ „Es gibt noch mehr Zeitreisende?“, fragte der junge Slyfer neugierig. „Natürlich! Jetzt, wo ich von der Macht dieses Buches weiß, ist es so klar, so einfach! In fast jeder Zeit gab es kluge Köpfe, Menschen, die ihrer eigentlichen Zeit weit voraus waren! Wie meinst du, haben sie das geschafft? Richtig! Sie waren ihrer Zeit ganz einfach voraus, weil sie nicht in ihrer Zeit waren! Pythagoras hat lange vor seinen Mitmenschen die Beziehungen innerhalb rechtwinkliger Dreiecke entdeckt! Archimedes hat die unendliche Zahl Pi für die Berechnung des Umfangs eines Kreises schon annährend festgelegt! Imhotep revolutionierte die ägyptische Gesellschaft sowohl in ihrer Religion, als auch in der Baukunst! Galileo Galilei stellte die These auf, dass die Erde nicht der Mittelpunkt des Universums sei sondern die Sonne, obwohl die Menschen seiner Zeit dies als Gotteslästerung ansahen. Es gibt noch viele weitere Beispiele, aber das sind die bekanntesten. Diese Menschen waren ihrer Zeit einfach voraus. Sie besaßen das Buch der Zeit!“ Jaden hatte schweigend zugehört, wobei seine Augen sich vor Erstaunen geweitet hatten. „Sie…meinen, wir verändern die Zukunft indem wir hier herumlaufen?“ Thomas seufzte und überlegte einen Augenblick. „Ich weiß es nicht“, gestand er schließlich. „Ich habe viel über das Buch herausgefunden, aber darüber habe ich widersprüchliche Aussagen gefunden. Die einen meinen, es sei wie ein ewiger Kreislauf. Man weiß von den berühmten Personen, weil sie zurückgereist sind und das war schon immer vorgesehen. Im Prinzip taten sie also nur das, was sowieso schon geschehen war. Andere sagen, man kann sein Schicksal beeinflussen und somit ist jede Aktion, die man macht eine Reaktion auf andere Aktionen, die man unmöglich alle voraussagen kann. Ich weiß nur, dass es anscheinend einen entscheidenden Einfluss hat, in welcher Zeit man sich befindet, beziehungsweise, wer über diese Zeit geschrieben hat.“ „Wer darüber geschrieben hat?“ „Genau. Dir ist sicher aufgefallen, dass dieses Buch verschiedene Autoren hat. Jeder hat über eine andere Zeit geschrieben und somit seine Ansichten und seine Fähigkeiten mit denjenigen verwebt, die durch die Zeit reisen.“ „Was? Ich verstehe gerade nur Bahnhof!“ „Gut“, Thomas lächelte erneut. „Lass mich es anders erklären. Ich wusste, dass du kommst, weil ich es gelesen habe und zwar auf der Seite, die ich mitgenommen habe. In diesem Text werden du und deine Freunde erwähnt. Du wirst als „Hüter des Buches und der Seelen“ bezeichnet.“ „Hüter des was?“ Jaden sah seinen Gegenüber verzweifelt an. „..des Buchs und der Seelen.“ „Aber…was für Seelen denn?“ „Ich denke, das müsstest du eigentlich wissen.“ „Nein, das kann nicht sein!“ Jaden stand auf und umklammerte mit einer Hand das Medaillon, das inzwischen um seinen Hals hing. „Doch, ich fürchte schon. Du musst gut auf die Seelen deiner Freunde aufpassen, sonst haben sie keine Chance.“ „Aber…warum? Ich meine, wir haben doch gar kein Schattenspiel verloren!“ „Ich weiß. Und es tut mir auch wahnsinnig Leid für dich, aber du kannst der Verantwortung, die du trägst, nicht entkommen. Wie gesagt, der Autor des Kapitels bestimmt die Fähigkeiten und Fertigkeiten der Reisenden. Ist der Autor also der lateinischen Sprache mächtig, könnt ihr euch dort auch verständigen, glaubt der Autor, dass Neandertaler sprechen konnten, dann können sie es auch. Und der Autor dieses Kapitels…nun ja, er war Buddhist. Wie du weißt, glauben die Buddhisten an die Seelen, die in jedem Gegenstand, in jedem Tier und in jeder Pflanze wohnen. Außerdem glauben sie an die Wiedergeburt dieser Seelen. Der Autor meinte also, dass eure Seelen in dieser Zeit hier auch existieren. Sie könnten theoretisch in allen möglichen Gegenständen sein, aber natürlich auch in menschlichen Körpern. Ich weiß nicht, wie es ist.“ „Das heißt…meine Freunde…sind irgendwo hier?“ Thomas nickte. „Dann ist das doch gar kein Problem! Ich muss sie nur finden!“ „Ich fürchte, so einfach wird es nicht. Du weißt schließlich nicht, in welcher Gestalt sie sich befinden. Außerdem kann es sein, dass sie dich nicht erkennen.“ „Aber…warum das denn nicht?“ „Weil ihre Seele sich im Prinzip in einem früheren Zustand befindet. Das heißt, dass sie dich da noch nicht kannten und wahrscheinlich denken, dass sie in diese Zeit gehören. Du musst also dafür sorgen, dass sie sich wieder erinnern. Eigentlich dürfte das nicht schwer sein, wenn du in ihre Nähe kommst, müsste das Medaillon mit der Seele desjenigen darin reagieren. Die zukünftige Seele müsste theoretisch stärker sein, also dürfte es kein Problem sein, sie dazu zu bringen sich zu erinnern, aber ich weiß es nicht genau. Seelen sind unberechenbar.“ „Warum haben Sie und ich unsere Seelen nicht verloren?“ Jaden starrte auf das Medaillon, das noch immer leicht golden glänzte. „Das weiß ich nicht. Wahrscheinlich gibt es keine entsprechende Seele in dieser Zeit. Wir haben also gewissermaßen Glück gehabt, so wie Toshikatsu.“ „Sie kennen Sys Onkel? War er hier? Wie geht es ihm?“ Jaden war aufgesprungen und sah Thomas neugierig an. „Ja, er war hier und meinte, er müsste unbedingt zurück, um seinem Neffen von dieser Reise zu berichten. Und es ging ihm gut, als ich ihn gesehen habe.“ „Das ist ja klasse! Sy wird sich freuen, wenn er das hört!“ Jaden grinste, doch dann wurde er wieder ernst. „Ich muss also meine Freunde finden und irgendwie versuchen, ihnen ihre Seelen wiederzugeben, ja?“ Chatterton nickte zustimmend. „Das wird keine leichte Aufgaben, Jaden.“ Der junge Syfer nickte. „Ich habe irgendwie das Gefühl, dass einer von der Gruppe ganz in der Nähe ist.“ Er blickte gedankenverloren auf den Anhänger. „Das kann gut sein. Deine Freunde sind dir sehr wichtig. Da würde es mich nicht verwundern, wenn du eine Art Bindung zu ihnen hättest. Du musst einfach deinem Gefühl vertrauen. Dann kannst du gar nicht falsch liegen!“ Jaden lächelte und nickte dann. „Du kannst so lange hier bleiben, wie du willst. Wirklich.“ Thomas unterstrich seine Worte mit einigen Gesten. „Ja, vielen Dank. Vielleicht werde ich später darauf zurückkommen und deine Gastfreundschaft noch einmal in Anspruch nehmen, aber ich habe so ein komisches Gefühl. Ich kann einfach nicht länger hier bleiben. Irgendeiner meiner Freunde ist hier ganz in der Nähe und ich will unbedingt ein bekanntes Gesicht sehen!“ Der junge Slyfer grinste. „Schon okay, ich verstehe dich ja.“ „Vielen Dank noch mal für die neuen Sachen und das essen!“ Jaden sah an sich hinunter. Thomas hatte gemeint, in seinen roten Sachen würde er zu sehr auffallen und so hatte er Jaden ein altes graues Hemd gegeben, das im Stil dieser Zeit gearbeitet war. Der Braunhaarige hatte die Ärmel etwas gekürzt und trug sein schwarzes Shirt darunter. Auch seine Schuhe hatte er gegen etwas unauffälligere Stiefel gewechselt. Zu guter Letzt überreichte ihm Chatterton noch ein Schwert. „Hier. Es sind unruhige Zeiten. Ich hoffe zwar nicht, dass du es brauchen wirst, aber sicher ist sicher.“ Jaden nahm es dankend an, schnallte sich den Schwertgürtel um die Hüfte und verstaute seine Jacke, das Buch und seine anderen Habseligkeiten in seinem Rucksack. „Danke für alles und bis bald!“ Er winkte noch einmal, bevor er sich auf den Weg nach Osten machte. Hoffentlich würde er seine Freunde bald finden… und hoffentlich war ihnen nichts geschehen. So, das war es für dieses Mal. Ob Jaden dieser Aufgabe auch gewachsen ist? Ihr werdet es sehen, oder besser lesen. Und ich werde mich dann mal wieder verstecken… XP Ich will ja keine „Haue“… Also bis zum nächsten Mal! Heal Eure Asuka PS: Schaut doch bitte auch in meine neue FF "Duellakademie 2" rein^^ Ich würde mich sehr freuen. Danke! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)