Reise durch die Zeit von Tenjoin-Asuka (Alexis x Jaden) ================================================================================ Kapitel 48: Verrat ------------------ Ich glaube, ich muss mich mal wieder entschuldigen, aber im Moment schreiben wir so viele Klausuren... Sry... ich hoffe, es wird wieder besser... auf jeden Fall vielen Dank an die lieben Kommi-Schreiber! heal Eure Asuka Verrat „Na ganz einfach!“ Syrus schloss die Augen, um sich die Szene besser vorstellen zu können. Dazu hob er einen Zeigefinger, wie ein Lehrer, der versuchte, einem Schüler noch einmal das offensichtliche zu erklären. „Du hast gesagt, du hast Alexis „getroffen“. Also ich kann mir schon ganz genau vorstellen, was da passiert ist: Ihr steht am Tiber und duelliert euch. Du gewinnst und Alexis ist traurig. Die Sonne verschwindet langsam hinter dem Horizont und der Himmel färbt sich rot. Du gehst zu ihr, um ihr Mut zu machen. Sie hockt auf dem Boden und schaut dich mit Tränen in den Augen an. Du gehst in die Knie und legst ihr eine Hand auf die Schulter. Eure Blicke treffen sich und durch eine magische Anziehungskraft könnt ihr eure Blicke nicht mehr voneinander lösen. Langsam näheren sich eure Gesichter. Dein Herzschlag beschleunigt sich und du hast ein wunderbares Kribbeln im Bauch. Dann treffen sich eure Lippen vor der Kulisse des antiken Rom. Ihr küsst euch, erst sanft und vorsichtig, dann immer leidenschaftlicher. Der augenblickliche Kaiser, Nero, sieht das und wird eifersüchtig, weil er weiß, dass sein neustes Spielzeug ihm gerade entrissen wird. Er wird sauer und verbannt dich hierher, um dich leiden zu sehen und um zu warten, bis du ihn anflehst, zu ihm zurückkehren zu dürfen“, endete Syrus seine Vorstellungen mit einigen dramatischen Gesten. „W-was liest du eigentlich für einen Mist?“ „Hm? Warum?“ „Na solchen Stuss kannst du doch nur aus irgendeinem Buch haben!“, behauptete der Braunhaarige. Ob Syrus überhaupt ahnte, wie nahe er der Wahrheit gerade gekommen war? Sein Herz klopfte schnell vor Aufregung und er war rot um die Nasenspitze. Er betete, dass Syrus das jetzt nicht bemerken würde. Wäre die Szene wirklich so geendet, wenn die Soldaten einen Augenblick später gekommen wären? Er schluckte. Was war nur mit ihm los? Und warum sah er ständig Alexis Gesicht vor sich… und…ihre wunderschönen Augen. Er schüttelte energisch den Kopf. Was dachte er da bloß? „Sorry, Jay. Das konnte ich mir jetzt wirklich nicht nehmen lassen!“, ertönte neben ihm Syrus Stimme. Mit größter Mühe wandte er sich an seinen kleinen Freund und grinste. „Schon gut, Sy. Ich weiß ja, dass das nicht ernst gemeint war!“ Syrus sah den Braunhaarigen nachdenklich an. Zuerst vergingen die Tage, dann die Wochen. Alexis fühlte sich in dem Palast mehr und mehr wie in einem goldenen Käfig. Außer Britannicus schien niemand von ihr Notiz zu nehmen und sie hatte niemanden, mit dem sie sich unterhalten konnte. Zu allem Überfluss musste dieser in dieser Woche auch noch in eine nördliche Provinz reisen, um dort irgendetwas zu verhandeln. Mehr hatte er ihr nicht erzählen wollen. Auch auf die Frage, was Jaden getan hatte, schwieg er beharrlich. Er hatte wohl Angst, dass noch jemand davon erfahren könnte, denn alle Diener, die sie fragte, schüttelten nur unwissend den Kopf. Was war hier los? Sie ging zum Fenster hinüber und ließ ihren Blick über die Stadt schweifen. Überall ragten Säulen in die Höhe, die zu Tempeln gehörten und von der Macht Roms kündeten. Sie seufzte. So etwas hätte sie sich immer gewünscht! Ein Mal die längst vergangene Schönheit des antiken Roms bewundern! Doch nun? Sie schluckte schwer, während sie an einen der vergangenen Abende dachte. Sie hatte Britannicus überreden können, sie zu einem Fest mitzunehmen. In der Villa eines der Senatoren hatten sich alle wichtigen Persönlichkeiten Roms getroffen. Die Männer hatten sich irgendwann ausschließlich über politische Themen unterhalten und so gerne Alexis auch gelauscht hätte, hatte es die Vorsicht doch geboten, dass sie sich zu den anderen Römerinnen gesellt hatte. Sie wollte nicht unbedingt negativ auffallen. Sie hatte genug Schwierigkeiten. „Ich bin ja schon so gespannt auf die diesjährigen Spiele!“, hatte eine Frau gerade bemerkt. Wie es römische Sitte war, trug sie eine ordentliche Tunika und hatte ihre Haare hochgesteckt. Ein aufdringlicher Parfümgeruch kam Alexis entgegen, als sie sich zu der Gruppe gesellte. „Oh ja! Die letzten waren schon beeindruckend! Ich bin gespannt, was sich Nero dieses Jahr einfallen lässt! Er will sicher die Erwartungen erfüllen!“ Die zweite Frau kicherte. „Man sagt, der Kaiser hätte keine Kosten und Mühen gescheut! Es gebe so viele exotische Tiere, wie lange nicht und die Gladiatoren seien die besten überhaupt!“, wusste eine andere Frau zu berichten. „Ich hoffe, sie sind so gut gebaut wie die des letzten Jahres! Man will ja schließlich nach den Spielen auch noch Spaß haben! Hoffentlich überleben ein paar!“, meldete sich eine andere zu Wort. Wie konnte man nur Menschen in den Tod schicken und dann an so was denken! Jaden hatte Recht. Die waren wirklich alle krank! Angewidert wollte sich Alexis gerade abwenden, als die erste Frau noch einmal das Wort ergriff. „Man munkelt sogar, dass unter den Gladiatoren ein Sklave aus dem Palast sein wird! Man sagt, er habe den Kaiser so sehr verärgert, dass er ihn in die Gladiatorenschule verbannt hat!“ Ein erstauntes Raunen ging durch den Kreis. Alexis hielt den Atem an. Ging es etwa um Jaden? „Das war ja klar, dass einer von denen mal so endet! Das wird Nero aber einen ungeheuren Spaß bereiten, den Sklaven in der Arena leiden zu sehen!“ Alexis horchte auf. „Der wird nicht lange durchhalten, glaub mir!“, warf eine schwarzhaarige Frau ein. „Ach? Und warum nicht? Hast du ihn etwa gesehen?“ Die Angesprochene nickte, während die anderen näher zusammenrückten. „Ich habe mich gleich nach ihm erkundigt und einer der Aufseher – ein Verwandter meines Mannes – hat ihn mir dann gezeigt. Das ist noch ein halbes Kind! Schwächlich! Fast schade um ihn. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass unser Kaiser…“ Sie brach mitten im Satz ab und schaute sich um, als würde sie beobachtet werden. Alexis platzte fast vor Neugierde. Warum sprach die Frau denn nicht weiter? Hatte sie Angst? Aber wovor? Sie hoffte, noch mehr zu hören, doch die Frauen tauschten noch einen Blick und ein wissendes Lächeln, bevor sie sich verabschiedeten. Entschlossen ging Alexis der Frau nach, die als letztes gesprochen hatte und wollte sie ansprechen, als sich plötzlich ein Gesicht zwischen die Römerin und sie schob. Sie wich erschrocken zurück. „Guten Tag, junge Dame! Dürfte ich Sie auf ein Glas Wein einladen?“ „Nein, danke!“ Alexis versuchte, sich an dem jungen Mann vorbeizuschieben, aber er verstellte ihr unnachgiebig den Weg. „Entschuldigen Sie meine Unhöflichkeit! Mein Name ist Livius!“ Alexis verdrehte genervt die Augen und versuchte, über den jungen Römer – sie schätzte ihn etwa auf ihr Alter- hinwegzuspähen und zu erfahren, wohin die Frau gegangen war, doch sie war verschwunden. Die Studentin seufzte. „Es tut mir Leid, aber es ist besser so, glauben Sie mir!“, bemerkte Livius, der Alexis Blick gefolgt war. „Ach ja? Und warum das bitte? Ich wollte doch nur…“ „Psst!“ Er legte den Zeigefinger auf den Mund und bedeutete ihr, zu schweigen. Sie starrte ihn verwundert an. Wer war der Typ? Livius führte sie etwas abseits der anderen Gäste, bevor er leise fortfuhr. „Sehen sie diese Männer dort?“ Er zeigte auf mehrere Römer, die anscheinend angeregt in Gespräche verwickelt waren. „Ja? Und?“ Alexis Stimme klang leicht genervt. „Das sind getarnte Spitzel! Enge Verbündete des Kaisers, Sie verstehen?“ „Und was hat das mit mir zu tun?“ „Das, wonach sie fragen wollten, soll eigentlich niemand wissen! Es schadet dem Ruf des Kaisers und somit seiner Macht! Würde Nero mitkriegen, dass jemand es weiß, würde er alles tun, um diesen zum Schweigen zu bringen!“ Alexis schluckte. „Wirklich? Wer sind Sie?“ „Das sagte ich doch bereits! Mein Name ist Livius. Ich bin Diener im Palast und einer der engsten Freunde von Britannicus. Er meinte, ich solle mich nach Ihnen umsehen und Sie davor bewahren, Dummheiten zu machen!“ Er lächelte sie vorsichtig an. „Oh. Dann sollte ich mich wohl besser bei Ihnen bedanken, Livius!“ „Schon gut. Und bitte sprechen Sie mich nicht mit „Sie“ an, das gehört sich für eine Dame gegenüber einem Diener nicht!“ „Dann gilt für dich aber das gleiche! Ich bin Alexis!“ Sie lächelte ihn an. Warum hatte sie nur das Talent, sich ständig in Schwierigkeiten zu bringen? Der Abend endete besser, als er angefangen hatte. Livius wich nicht von Alexis Seite und sie unterhielten sich über vieles. Sie sprachen über Rom, über Nero, über die Götter und die anstehenden Spiele. Schließlich sprach Alexis das heikle Thema noch einmal an. „Livius?“ Er nickte, um ihr zu signalisieren, dass sie fortfahren solle. “Wird…Jaden wirklich bei diesen Spielen antreten müssen? Ich meine, er hat doch gar keine Chance!“ Sie war den Tränen nahe und suchte verzweifelt nach einem Zeichen in Livius Gesicht, das ihr Hoffnung gab, doch dieser wich ihrem Blick aus. „Ich fürchte, ja.“ „Das darf nicht sein!“ Eine Träne rann über ihre Wange. „Was hat dieser verrückte Kaiser nur gegen Jaden? Er hat ihm doch nichts getan!“ Livius schaute zu Boden. „Ich fürchte, er hat den Stolz des Kaisers getroffen.“ „Aber wie denn? Ich verstehe das alles nicht! Du musst mir alles erzählen, was du weißt, Livius! Bitte!“, flehte sie. Dem Gesicht des Römers nach zu urteilen kämpfte er mit sich, bevor er resigniert seufzte. „Also gut. Aber wenn etwas ist, hast du das nicht von mir, verstanden?“ Sie nickte. „Es…es wird gemunkelt, dass der Kaiser…nun ja, dass er junge Männer seiner Frau Octavia vorzieht! Das ist einer der Gründe, warum sie nicht im Palast lebt…“ Ängstlich sah sich Livius um. „Aber ich bitte dich! Sage niemandem etwas davon! In Rom gibt es viele Leute, die sich solchen Vergnügungen hingeben, aber niemand spricht offen darüber! Und der Kaiser… er denkt ständig, seine Macht wäre bedroht! Wenn er erfahren würde, was die Leute über ihn reden… ich glaube, er würde wahnsinnig werden und halb Rom ermorden lassen!“ Alexis verschluckte sich an dem Wein, an dem sie gerade genippt hatte. Sie hustete.