Reise durch die Zeit von Tenjoin-Asuka (Alexis x Jaden) ================================================================================ Kapitel 31: Auf nach Abydos! ---------------------------- So und hier kommt wieder mal ein neues Kapitel. Ich hoffe, es gefällt euch und ihr schreibt mir wieder ein Kommi. Viel Spaß! Heal Eure Asuka Auf nach Abydos! „Also? Was gibt es denn nun so Wichtiges?“ Jaden sah Chronos demonstrativ gelangweilt an. „Das hier.“ Der Verwalter des königlichen Siegels hielt ihm seinen Test unter die Nase. Der Braunhaarige überflog den Text schnell, konnte aber nur einige wenige Fehler entdecken. „Soll das etwa heißen, dass ich wegen den paar Fehlern nicht bestanden habe?“ „Ich wünschte, es wäre so. Nein, du hast bestanden, aber viel wichtiger ist, was du geschrieben hast.“ „Hm? Was soll damit sein? Sie haben doch den Text diktiert!“ „Bist du so blöd oder tust du nur so? Es geht um das Gedicht!“ Jaden schluckte schwer. „Was soll damit sein? Das Gedicht steht im Karnak-Tempel und auf garantiert 100 Schriftrollen! Und Alexis hat es schließlich auch aufgeschrieben. Also: Was ist das Problem?“ „Du“, antwortete Chronos geradeheraus. Jaden starrte ihn einen Moment lang verständnislos an und wollte schon zu einer wenig respektvollen Antwort ansetzten, aber Chronos schnitt ihm das Wort ab. „Ich weiß, dass Alexis das gleiche Gedicht aufgeschrieben hat und mit dem Gedicht ist auch alles okay, aber du machst mir Sorgen, Jaden. Ich weiß, dass du mich nicht gerade leiden kannst und das beruht auf Gegenseitigkeit, glaub mir, aber ich werde nicht zulassen, dass du mit deiner unbedachten Art den Pharao gefährdest.“ „Aber was hat den Atemu mit meinem Test zu tun?“ Chronos seufzte. Dieser Junge wollte ihn einfach nicht verstehen. „Ganz einfach: Du kannst mir nicht erzählen, dass es normal für einen Jungen deines Alters ist, solch ein Gedicht auszuwählen- egal woher ihr kommt.“ Jaden wollte abermals protestieren, wurde jedoch mit einem zornigen Blick zurechtgewiesen und schwieg lieber. „Ja, Alexis hat das gleiche geschrieben, das sagtest du schon, aber Alexis starrt dich im Unterricht auch nicht die ganze Zeit lang an.“ „Ich starre Alexis doch nicht an!“ Jaden war nun endgültig wütend geworden und ballte die Hände zu Fäusten. Was glaubte dieser Crowelerverschnitt eigentlich, wer er war? „Ja, ja, schon klar und mir ist auch egal, was ihr in eurer Freizeit macht und was du für gewisse Freunde empfindest. Aber trotzdem bitte ich dich, das nicht so offen zu zeigen. Ihr seid Freunde des Pharaos und damit der Punkt, den die Widerständler am ehesten angreifen. Sollten sie also herausfinden, wo eure Schwachstellen sind- und das würde bei dir ein Blinder sehen- werden sie euch attackieren. Nicht, dass ich mir um dich Sorgen mache, aber das würde dem Pharao schaden.“ Jaden kochte förmlich vor Wut, während er Chronos Vortrag lauschte und trotzig auf den Boden starrte. Was sollte das denn bitte heißen? Er starrte Alexis doch nicht an! Und diese ganzen Andeutungen! Was sollte das überhaupt? Als wenn er eine Gefahr für Atemu wäre, nur weil er ein Gedicht aus dem Karnak-Tempel abgeschrieben hatte! Was sollte dieser ganze Mist? Alexis war nicht mehr als eine gute Freundin und es war doch normal, wenn man Freunde hatte! Was sollte dieses ganze Theater? Als ob sich Widerständler darum Gedanken machen würden, ob er nun mit einem aus der Gruppe besser oder schlechter befreundet war! „War es das jetzt?“ Jaden nahm seinen Test, drehte sich ruckartig um und verließ den Raum. „Und?“ Alexis hatte draußen auf ihn gewartet und sah ihn nun fragend an. „Bestanden“, antwortete er kurz angebunden und noch immer in Gedanken. „Was wollte er denn von dir?“ Die Blondhaarige hatte Mühe, das schnelle Schritttempo mitzuhalten, das Jaden angeschlagen hatte. „Ach nichts. Ich glaube, der hatte lange keine Therapiestunde mehr und musste seinen Frust an jemandem auslassen“, erwiderte der Braunhaarige ausweichend. „Bin ich froh. Ich dachte schon, du könntest nicht mit nach Abydos!“ Alexis lächelte ihn an und schon wieder begann sein Herz schneller zu schlagen. Den Rest des Weges legten sie schweigend zurück. Sie hatten sich mit ihren Freunden, Atemu und Mana zum Abendbrot verabredet und erreichten den Garten als letzte. „Und?“ Bastion sah die beiden fragend an. „Beide bestanden!“ „Glückwunsch. Ich würde auch so gerne nach Abydos reisen, aber ich muss ja leider hier bleiben.“ Der Ra-Yellow-Student sah sie ein wenig traurig an, schüttelte dann aber leicht den Kopf, als müsste er sich von dem Gedanken befreien. „Ach, egal. Jetzt feiern wir euch erst mal. Schließlich können wir ohne euch nicht in unsere Zeit zurück!“ „Sag mal, Bastion, wo ist Sy eigentlich? Ich hab ihn, seit wir zurück sind, kaum gesehen.“ Der Angesprochene grinste vielsagend. „Ich glaube, er ist mal wieder mit Mana unterwegs. Man sieht die beiden ja kaum. Morgens ist Sy der erste, der mit dem Frühstück fertig ist und fast aus dem Raum rennt und abends sieht man ihn meistens gar nicht. Muss Liebe schön sein.“ Jaden und Alexis setzten sich zu den anderen und es wurde ein langer und lustiger Abend. Iset kochte vor Wut. Sie war keinen Schritt weiter gekommen. Es war wie verhext. Seit diese komische Prüfung stattgefunden hatte, wurden nun selbst die Fremden abgeschirmt und man konnte nicht einmal ohne triftigen Grund mit ihnen sprechen und nun auch noch das. Sie zerknüllte das Stück Papyrus, das sie eben gelesen hatte. Wie sollte sie das machen? Bakura verlangte von ihr, dass sie die Fremden beseitigte. Aber sie konnte ja noch nicht mal in ihre Nähe gelangen! Warum musste ausgerechnet sie diesen Auftrag bekommen? Noch einmal nahm sie den kleinen Kasten von ihrem Bett und schaute auf den Inhalt. Neben dem kleinen Papyrus hatten in ihm noch ein kleines Fläschchen und ein Dolch Platz gefunden. „Beseitige die Fremden, nimm Kontakt zu unserem Verbündeten auf, überreiche ihm den Dolch und wage es nicht, mich zu enttäuschen“, zitierte sie die knappen Anweisungen Bakuras. Wäre die Situation nicht so kompliziert gewesen, hätte sie gelacht. Das war so absurd! Sie konnte das nicht einfach so schaffen, es sei denn… Ein Lächeln huschte über ihre Lippen. Man musste sie ja nicht für die Schuldige halten… Iset kannte sich inzwischen gut genug im Palast aus, um den Weg zur Palastküche zu finden. Um diese Uhrzeit waren die Gänge wie ausgestorben. Wenn sie Glück hatte, würde niemand etwas bemerken und sie würde doch entkommen. Endlich hatte sie dich Küche erreicht. Vorsichtig öffnete sie die Tür und zuckte zusammen, als sie knarrte. Innerlich machte sie sich schon darauf gefasst, gleich gefragt zu werden, was sie hier suche, aber als sie in den Raum spähte, war niemand dort. Erleichtert machte sie sich an die Arbeit. Sie suchte einen Behälter mit frischem Wasser und zog das kleine Fläschchen aus ihrer Tasche. Vorsichtig und ohne einen Tropfen zu verschütten, leerte sie seinen Inhalt in das Wasser. „Wohl bekomm`s, Jaden“, flüsterte sie, während sie sich wieder umdrehte. Nie würde sie diesem unverschämten Bengel verzeihen, dass er sie zurückgewiesen hatte. Auf dem Rückweg machte sie noch einen Abstecher in eines der Zimmer und deponierte den Dolch unter dem Kopfkissen. Erleichtert atmete sie aus. Sie hatte ihren Auftrag erfüllt. Der Dolch mit dem eingravierten Schakalkopf, dem Zeichen des Widerstandes, war an seinem Platz. Schnell machte sie sich auf den Weg aus dem Palast. „Anukis? Hohlst du bitte noch etwas Wasser aus der Küche?“ „Ja, natürlich.“ Anukis lächelte und machte sich auf den Weg. Sie war so glücklich wie lange nicht mehr. Morgen würden sie nach Abydos aufbrechen, ja sie. Alexis und Jaden hatten mit dem Pharao gesprochen und ihre Fähigkeiten als Schreiberin so hoch gelobt, dass er erlaubt hatte, dass sie mit durfte. Ihr Lebenstraum würde endlich in Erfüllung gehen! Noch nie hatte jemand so viel für sie getan. Das würde sie ihnen niemals vergessen. Sie betrat die Küche und stockte. Hatte sie da nicht gerade eben eine Bewegung wahr genommen? Sie wollte gerade nach Hilfe rufen, als etwas weiches um ihre Beine streifte und miaute. „Ach du bist es nur, Bastet.“ Die Katze sah sie, wie sie meinte, spöttisch an und miaute noch einmal. „Du hast wohl Durst, hm?“ Sie füllte der Palastkatze, von der niemand wirklich wusste, woher sie kam, eine Schale mit dem Wasser, das auf dem Tisch stand. Dann füllte sie einen weiteren Behälter und wollte gerade zu den anderen zurückkehren, als sie etwas stutzig machte. Bastet fauchte, ja, sie fauchte das Wasser an und ihre Nackenhaare standen zu Berge. „Was hast du denn?“ Dann verstand Anukis. Ein trauriger Ausdruck legte sich auf ihr Gesicht. „Es hat also begonnen.“ Sie nahm die Schale und schüttete seinen Inhalt weg. Dann ging sie zurück in den Garten. „So, da bin ich wieder!“ Anukis lächelte, als sie näher an die Tafel trat. Sie wollte gerade das Tablett abstellen, als sie einen falschen Schritt machte und umknickte. Erschrocken riss sie die Augen auf und versuchte, das Gleichgewicht wieder zu finden. Das Tablett fiel ihr aus der Hand und das Wasser ergoss sich über den Boden. „Das tut mir Leid. Ich bin so ungeschickt.“ „Schon okay, Anukis. Es ist sowieso spät und ihr müsst morgen früh raus. Wir sollten jetzt alle schlafen gehen“, meinte Atemu lächelnd und auch die anderen nickten zustimmend. Mit dem Sonnenaufgang versammelte sich die ganze Gruppe am Hafen. Während Jaden, Alexis, Atticus, Anukis und Zane sich von ihren Freunden verabschiedeten, bereiteten die Matrosen alles für die Abreise vor und brachten die letzten Vorräte an Bord. Als die Sonne dann ihre ersten Strahlen über das Land schickte standen die fünf schon oben an der Reling und winkten ihren Freunden zum Abschied. Sie hatten keine Ahnung, was sie in Abydos erwarten würde und wie lange sie brauchen würden, um die Informationen in der Bibliothek zu finden. Außerdem wussten sie nicht einmal, wie sie überhaupt etwas finden sollten, was für sie wichtig war. Trotz günstiger Winde benötigten sie mehrere Tage, um ihr Ziel zu erreichen. Die Fahrt verlief ruhig und es gab keine Probleme. Trotzdem ließen die Wachen keinen Moment in ihrer Aufmerksamkeit nach. Anukis erzählte den vier Studenten alles, was sie über Abydos wusste, auch wenn das ziemlich wenig war. Abydos war eine der heiligsten und wichtigsten Stätten des alten Ägyptens und hütete seine Geheimnisse gut. An einem Abend kam endlich der Tempelkomplex in Sicht. Alle versammelten sich am Bug des Schiffes und schauten der immer größer werdenden Stadt entgegen. „So, damit hat die ruhige Zeit ein Ende. Nach allem, was Anukis uns erzählt hat, wird die Zeit hier nicht gerade erholsam.“ Atticus grinste, schaute jedoch genauso besorgt wie die anderen. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach, die sich aber alle in einem Punkt ähnelten: Würden sie ihre Aufgabe erfüllen können? Als das Schiff anlegte, hatte sich bereits eine Menschenmenge am Steg versammelt. Jeder wollte wissen, wie die neusten Nachrichten aus Memphis lauteten und wer die Passagiere waren. Einige Wachen sorgten dafür, dass alles ruhig blieb und ein Weg für die Neuankömmlinge freigehalten wurde. Ein Bote des Tempels trat sofort auf Zane und die anderen Studenten zu und befahl ihnen mit knappen Worten, ihm zu folgen. Sie schritten unter den neugierigen Blicken des Volkes durch die Menge und Alexis fühlte sich mit jedem Schritt unbehaglicher. Sie hasste es, die Augen der vielen Leute zu spüren, die jeden ihrer Schritte feindselig und kritisch musterten und eigentlich nur darauf warteten, dass sie etwas falsch machten. Jaden, der neben ihr ging, schien das alles ganz locker zu nehmen. Er sah sich neugierig um und achtete nicht einmal auf die vielen Menschen. Wie gerne wäre sie auch so ruhig geblieben. Als sie den größten Teil der Menschentraube hinter sich gelassen hatten, atmete Alexis erleichtert auf. Auch wenn noch ab und zu jemand am Straßenrand stand und sie neugierig musterte, war es, als wäre eine große Last von ihren Schultern genommen worden. „Was ist denn Lex?“ Jaden schaute sie fragend an, aber sie schüttelte nur leicht den Kopf. „Nichts. Alles okay.“ „Sicher?“ „Ja, ich bin nur froh, dass hier nicht mehr so viele Leute sind. Ich mag diese neugierigen Blicke nicht.“ Jaden lächelte sie an. „Echt? Da bin ich aber froh. Ich dachte schon, ich wäre der Einzige, dem das unangenehm ist.“ „Was? Ich dachte, dir würde das überhaupt nichts ausmachen.“ Die Blondhaarige sah ihn verwundert an. Das hätte sie nun wiederum gar nicht erwartet. „Wie kommst du denn darauf? Ich hab nur versucht, mir das so wenig wie möglich anmerken zu lassen. Übung hab ich ja darin.“ „Wie meinst du das?“ „Na ja, an der Akademie wird man als Slyfer auch ständig angestarrt. Es ist, als warteten alle nur darauf, dass du einen Fehler machst, damit sie dich verspotten können. Aber wenn du jemandem zeigst, dass dich so was bedrückt, machen sie damit noch viel lieber weiter. Du musst einfach so tun, als würdest du das gar nicht bemerken. Dann gibt sich das irgendwann.“ Alexis schwieg. Sie hatte sich nie darüber Gedanken gemacht, ob es Jaden eventuell schwer fiel, mit solchen Situationen umzugehen. Schließlich hatte er nie den Eindruck gemacht, dass ihn das Verhalten der Obelisken – ja, leider der Obelisken- verletzte. „Hey, nun mach dir mal keine Gedanken! Und schau vor allem nicht so traurig vor dich hin! Mir geht es bestens!“ Jaden schien ihre Gedanken erraten zu haben. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass sie langsamer geworden war und während sie in Gedanken gewesen war, auf den Boden gestarrt hatte. Der Rest der Gruppe war schon ein gutes Stück vorausgegangen, nur Jaden hatte auf sie gewartet. „J-ja.“ Sie beeilte sich, die kurze Entfernung zu ihm aufzuschließen und dann gingen sie gemeinsam weiter. „Sollen wir ein Stück schneller gehen, um die anderen einzuholen?“ „Ach Quatsch! Die könnten auch mal auf uns warten!“ Der Braunhaarige grinste sie an. „Außerdem finde ich es ganz schön, mit dir alleine zu laufen.“ Alexis dachte im ersten Moment, sie hätte sich verhört, aber ein Blick in das verlegene Gesicht des jungen Slyfers sagte ihr etwas anderes. Beide waren rot geworden und liefen schweigend nebeneinander her. „Sag mal, Lex, was weißt du eigentlich über die Priester hier?“, brach Jaden endlich das Schweigen. Er hatte sich in Gedanken schon tausendfach dafür verflucht, dass ihm die Worte einfach so herausgerutscht waren, aber ihm war kein passendes Gesprächsthema eingefallen. „Na ja, nicht besonders viel. Nur das, was wir in Geschichte hatten und das, was ich gelesen habe, aber das war nicht viel. Eher Spekulationen“, fing sie nachdenklich an. „Eigentlich weiß ich nur, dass die Priester in Abydos ihre Pflichten besonders sorgfältig erfüllen mussten, weil hier das Heiligtum des Osiris ist. Außerdem mussten sie wohl harte Prüfungen bestehen, um in der Hierarchie nach oben zu steigen. Zudem gab es wohl ständige und zeitweilige Priester. Die zeitweiligen Priester durften nur tagsüber in den Tempelbereich, erledigten dann ihre Aufgaben und verließen den Tempel abends wieder, während die ständigen Priester hier Quartiere hatten. Mehr weiß ich leider auch nicht. Tut mir Leid.“ „Was soll dir da Leid tun? Ich kenne wirklich wenige Leute, die sich so gut mit der altägyptischen Geschichte auskennen. Wahnsinn.“ Der Braunhaarige lächelte sie an, was schon wieder einen Rotschimmer auf Alexis Gesicht rief. „Dafür habe ich noch nie jemanden getroffen, der sich so für Duelmonsters begeistert“, erwiderte sie, um das Thema zu wechseln. „Das kann man aber nun wirklich nicht vergleichen!“, protestierte Jaden lachend. So ging es einige Zeit hin und her, wobei die beiden gar nicht merkten, dass sie zu dem Rest der Gruppe aufgeschlossen hatten und der Priester ihnen böse Blicke zuwarf, da sie sich so laut unterhielten. Er blieb vor einem hohen Holztor stehen. Das war es auch schon wieder. Nächstes Mal lest ihr dann etwas von einem stressigen Tagesablauf und Problemen mit der Zimmeraufteilung! Bis dann! Heal Eure Asuka Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)