Reise durch die Zeit von Tenjoin-Asuka (Alexis x Jaden) ================================================================================ Kapitel 23: Der schwarze Skorpion --------------------------------- Hi Leute! Ich hab mal wieder ein neues Kapitel für euch. Ich hoffe, es gefällt euch wieder und ihr kommentiert auch fleißig^^ Heal Eure Asuka Der schwarze Skorpion Rasch verbreitete sich die Nachricht an Bord des Schiffes und schon bald sahen sich Alexis und Jaden von vielen Leuten umringt, die unbedingt wissen wollten, wie nahe sie dem Pharao standen und wie dessen Charakter war. Die beiden wussten erst nicht recht, was sie von dem plötzlichen Ansturm halten sollten, beantworteten dann jedoch geduldig die vielen Fragen, so weit es ihnen angebracht erschien. Auch der Kapitän gesellte sich zu ihnen und bot ihnen schließlich eine Kabine an, die eigentlich nur Gesandten oder anderen wichtigen Personen vorbehalten war. Die anderen Fahrgäste mussten mit den Matrosen zusammen in einem großen Raum schlafen oder es sich an Deck bequem machen. Alexis bedankte sich höflich bei dem Mann, bevor sie sich schließlich, kurz vor Mitternacht, von den Neugierigen verabschiedeten, um in die Kabine zu gehen. Zu ihrem großen Erstaunen stellte sich diese als äußerst geräumig heraus und verfügte über zwei Schlafstätten an den gegenüberliegenden Seiten. Sie waren mit Leinentüchern bedeckt und am Kopfende standen die für die Ägypter typischen Kopfstützen. Auch sonst war der Raum für ein Schiff in dieser Zeit gut ausgestattet. Es gab einen kleinen Extraraum, in dem sich auch ein Schreibtisch befand. In einer Nische der Wand stand eine kleine Barke mit der Statue des Gottes Hapi. Er stand eng mit dem Nil in Verbindung und wurde vor Schifffahrten um seinen Segen gebeten. Alexis ging in den kleinen Nebenraum und zog sich ihr Nachtgewand über. Dann legten sich beide schlafen, während das Schiff, entgegen der normalen Gewohnheiten, auch des Nachts weitersegelte. Nach einigen Wochen an Bord hatten sich die Studenten an den Tagesablauf gewöhnt, sehnten jedoch auch einen Landgang herbei. Als sie erfuhren, dass sie in einem Hafen Halt machen würden, um ihre Trinkwasservorräte aufzufüllen, baten sie den Kapitän darum, einen halben Tag lang das Schiff verlassen zu können. Da einige Kaufleute auch auf den Markt der Stadt Qena wollten, um neue Waren einzukaufen, waren sie sich schnell einig. Gegen Abend sollte das Schiff dann wieder in See stechen. Alexis und Jaden verließen als erste das Schiff und genossen das Gefühl, endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Obwohl sich das Schiff als Transportmittel angeboten hatte und keineswegs unbequem war, war es doch schön, den Sand unter sich zu spüren. Die beiden Studenten entschieden sich, in das Zentrum der kleinen Stadt zu gehen und sich den Markt anzuschauen. Auf diese Gelegenheit hatte der Syrer nur gewartet. Seit ihrer Abreise aus Memphis hatte er die beiden Fremden, die mit dem Pharao befreundet waren, nicht aus den Augen gelassen. Alle Freunde Atemus mussten beseitigt werden. Das würde langsam aber sicher seine Seele, sein Ka, angreifen, das durch mächtige Zauber geschützt war. Sollte es den Widerständlern gelingen, diese Barrieren zu überwinden, sollte es ein Leichtes sein, dem Pharao direkt zu schaden und ihn zu beseitigen. Natürlich wäre es purer Selbstmord gewesen, auf dem Schiff etwas gegen sie zu unternehmen. Die Spuren hätten zu deutlich auf ihn als Täter gedeutet und schon nach einer oberflächlichen Prüfung wäre er als Verräter enttarnt worden. Trotzdem: Jetzt war die Gelegenheit günstig und Bakura würde sicherlich zufrieden mit ihm sein, sollte er es schaffen, die Mission der Fremden zu vereiteln. Der Syrer folgte Jaden und Alexis also. Er kannte in dieser Stadt einige Menschen, die den Widerstand unterstützten und ihm war auch der Name eines Apothekers bekannt, der sich mit Skorpionen und Schlangen auskannte. Ein hämisches Grinsen breitete sich auf dem Gesicht des Mannes aus, während er sich auf den Weg zu diesem machte. Jaden und Alexis hatten sich den Vormittag über die Umgebung der Stadt angesehen. Dann hatten sie sich in einen hübschen kleinen Garten gesetzt und dort ihr Mittag verspeist und sich ausgeruht. „Wollen wir noch einmal über den Markt schlendern und dann zurück zum Schiff?“, fragte Alexis schließlich und schaute Jaden fragend an. „Warum nicht?“, antwortete dieser und lächelte. Die zwei machten sich also wieder auf den Weg. An einem Stand mit verschiedenen Schmuckstücken und Amuletten blieb die Blondhaarige stehen und schaute sich die einzelnen Gegenstände genauer an. „Was ist denn Lex? Kommst du?“, drängelte der Braunhaarige und blieb auch stehen. Als er keine Antwort bekam, ging er zurück und schaute sich die Schmuckstücke an. Sicher, sie waren schön gearbeitet, aber warum Alexis so lange hier verweilte, konnte er nicht nachvollziehen. „Ist das nicht wahnsinnig toll?“, fragte sie schließlich. „Ähm…na ja…was denn?“ „Ich meine, dass wir hier sind! Solche Stücke habe ich sonst nur im Museum gesehen! Man wusste nichts darüber, außer dass sie vielleicht irgendjemandem mit ins Grab gegeben worden sind! Aber jetzt können wir hier sehen, wer diese Arbeiten gefertigt hat und wie sie verkauft wurden. Ich finde das wahnsinnig spannend!“, meinte die Blondhaarige und sah ihn strahlend an. Jaden musste unwillkürlich lächeln. „Ja, da hast du Recht. Ich hab das bis jetzt gar nicht so gesehen.“ Er ließ seinen Blick wieder über den Schmuck schweifen. „Na komm“, meinte Alexis dann und drehte sich entschlossen um. „Geh doch schon mal vor, ja? Ich komme gleich nach!“, erwiderte Jaden und grinste sie an. Die Obeliskin warf ihm einen fragenden Blick zu, zuckte dann jedoch mit den Schultern und ging voraus. Jaden hatte Alexis noch einen Moment nachgesehen und sich dann wieder umgedreht. Sein Blick ruhte auf einem Pektorale, dass aufwändig aus Gold, Karneol, Lapislazuli und Türkis gearbeitet war. Das Zentrum des Schmuckstückes bildete das Ankh, das für das Leben stand. Es wurde von zwei Flügeln flankiert, die zum Schutz des Trägers dienen sollten. Auch das heilige Wedjat war dargestellt. „Interessieren Sie sich dafür?“, fragte die Frau, die den Schmuck verkaufte. Jaden nickte. „Das ist wirklich eine sehr schöne Arbeit. Ihr wohnt ein starker Schutzzauber inne, der jedoch nur richtig wirkt, wenn man das Schmuckstück an eine Person verschenkt, die einem sehr wichtig ist. Wenn nicht, kann sich der Zauber umkehren.“ Die Frau schwieg eine Sekunde und betrachtete Jaden neugierig, dessen Blick noch immer auf dem Schmuckstück ruhte. „Außerdem ist es sehr teuer, zwei Goldstücke“, fügte die Frau noch hinzu. Jaden überlegte kurz, dann sah er die Frau an. „Okay.“ Der Braunhaarige legte das Geld auf den Tisch und grinste. Er verstaute das Pektorale in einer Tasche, die er mitgenommen hatte und wollte gerade Alexis nachgehen, als er aus den Augenwinkeln eine Bewegung an seiner Hand wahrnahm. Dann fühlte er einen stechenden Schmerz und ihm wurde augenblicklich schwarz vor Augen. Er sackte zusammen. Die Schmuckhändlerin stieß einen spitzen Schrei aus, als sie den Skorpion entdeckte, der auf der Tischplatte herumkrabbelte. Alexis war noch nicht weit gekommen, als sie einen Schrei hörte, der sie herumfahren ließ. Irgendwie hatte sie ein ungutes Gefühl. Beunruhigt rannte sie den Weg zurück. Schon von weitem konnte sie die Menschentraube sehen, die sich um den Stand bildete, vor dem sie bis gerade eben gestanden hatten. Dann entdeckte sie eine Person, die reglos auf dem Boden lag. Sie beschleunigte ihre Schritte noch etwas und drängelte sich rücksichtslos durch die Menschenmasse. Als sie den braunen Haarschopf erkannte, musste sie mit aller Kraft ein Schluchzen unterdrücken. Sie ließ sich neben Jaden auf den Boden sinken und nahm seine Hand. Obwohl noch nicht viel Zeit vergangen sein konnte und die Sonne unerbittlich schien, war sie eiskalt. Sein Gesicht war schmerzverzerrt und er atmete schnell. Alexis fühlte seinen Puls. Er raste. „Was ist denn passiert?“, versuchte die Blondhaarige ihren Freund anzusprechen, aber er reagierte nicht. „Ich glaube, er ist von einem Skorpion gestochen worden“, antwortete stattdessen die Händlerin. „Ich habe einen schwarzen Skorpion auf dem Tisch gesehen.“ „Können wir ihm denn nicht irgendwie helfen?“, fragte Alexis mit einem Anflug von Panik in ihrer Stimme. „Die Hohepriesterin des Tempels der Göttin Mut in Theben könnte ihm eventuell helfen. Ihr Name ist Peseschet und sie gilt als ausgezeichnete Ärztin.“ „Aber bis wir in Theben ankommen ist Jaden längst tot!“, widersprach Alexis. „Sie weilt aber zur Zeit in Qena. Ich glaube, sie besucht einige Patienten“, wusste eine andere Frau zu berichten. „Ja. Ich habe sie vor einer halben Stunde gesehen!“, ergänzte ein Mann. „Wenn ihr wollt, bringe ich euch zu ihr!“ Dankend nahm Alexis das Angebot an und zusammen mit ein paar anderen Leuten, die ihre Hilfe angeboten hatten, schafften sie den bewusstlosen Jaden zu einem Haus im vornehmen Viertel der Stadt. Als sie dort ankamen, verließ eine ältere Frau gerade das Haus. „Das ist sie!“, meinte der Mann und beschleunigte seine Schritte. „Warten Sie, bitte!“, rief Alexis und rannte das letzte Stück. Die Frau drehte sich erstaunt um. Sie schien schon an die Sechzig zu sein, aber sie wirkte weder alt noch gebrechlich, wie andere Frauen in diesem Alter. „Was kann ich für euch tun?“, fragte sie, als sie die Gruppe bemerkte, die sich ihr näherte. „Es geht um einen Freund von mir. Er ist krank. Wir glauben, dass er von einem Skorpion gestochen wurde!“ Alexis erzählte der Frau alles, was sie wusste und redete dabei so schnell, dass sie dann erst einmal nach Luft schnappen musste. Peseschet schaute sie einen Moment lang fast belustigt an, doch dann kehrte die Sorge in ihren Blick zurück und sie wandte sich Jaden zu. Die Ägypter hatten ihn inzwischen im Schatten eines Hauses gegen die Wand gelehnt. Er war kreidebleich und kalt, trotzdem hatten sich Schweißperlen auf seiner Stirn gebildet. Die alte Frau ging auf ihn zu und kniete sich neben den jungen Slyfer. Dann fühlte sie seinen Puls und ihr Blick verfinsterte sich noch. „Ein außergewöhnlich starkes Gift. Solche Skorpione gibt es hier in der Gegend gewöhnlich nicht und schon gar nicht am helllichten Tag auf einem Markt. Wir benötigen sofort das Gegengift, sonst stirbt der Junge!“, lautete ihre präzise Einschätzung, die Alexis fast das Herz stehen bleiben ließ. Auf Anordnung der Priesterin brachten sie Jaden in einen kleinen Tempel der Göttin Mut, der am Stadtrand lag. Er wurde in ein kleines Zimmer gebracht, das Alexis irgendwie an eine antike Praxis erinnerte. Überall waren Bücher verteilt oder standen ordentlich in Regalen. Dazu gab es noch jede Menge kleine Töpfe und Näpfe, die alle fein säuberlich beschriftet waren. Dann wurden die anderen Bewohner der Stadt aus dem Zimmer bugsiert, nur Alexis durfte bleiben. „Hier! Flöße ihm das Wasser vorsichtig ein! Wir müssen auf jeden Fall dafür sorgen, dass das Gift verdünnt wird und so nicht ganz so schnell wirkt!“, wies Peseschet Alexis an. Die Blondhaarige setzte sich neben Jaden, der inzwischen auf einem Bett lag, auf einen Schemel und setzte ihm die Wasserschale vorsichtig an die Lippen. Die Ärztin schaute einen Moment lang zu und nickte dann zufrieden. Anschließend fuhr sie mit der Untersuchung fort und blätterte in ein paar Büchern, bis sie das richtige Rezept gefunden hatte. Sie nahm einem Mörser und ein Pistill zur Hand, zerkleinerte verschiedene getrocknete Blätter und vermengte sie mit verschiedenen anderen Zutaten. Dann benutzte sie das Pulver als Ausgangsstoff für einen Tee und reichte Alexis die dampfende Schale. „So. Mehr kann ich erst einmal nicht für ihn tun. Das verhindert, dass das Gift noch mehr Schäden anrichtet, heilen kann ihn nur ein Zauber. Ich werde einige Priesterinnen benachrichtigen, dass sie alles dafür notwendige heraussuchen sollen. Wir müssen ihn auf jeden Fall so schnell wie möglich zum Tempel der Göttin Mut in Theben bringen. Sie ist die friedvolle Verkörperung der Göttin Sechmet und damit hat sie die Macht, Krankheiten zu vertreiben.“ „Wir wollten sowieso nach Theben. Im Hafen liegt ein Schiff. Mit dem könnten wir doch sicherlich schnell dorthin gelangen, oder?“, fragte Alexis besorgt. „Gut. Wir werden das Schiff nehmen. Trotzdem wird es noch ein paar Tage dauern, bis wir dort sind und so lange müssen wir auf die Zauber vertrauen.“ Mit diesen Worten verließ die Ärztin den Raum und ließ eine verzweifelte Alexis zurück. Peseschet kehrte in Begleitung einiger anderer Frauen bald zurück. Diese halfen ihnen, Jaden in den Hafen zu bringen. Als das Schiff in Sichtweite war, kam auch schon der Kapitän auf sie zugeeilt und half ihnen, den immer noch bewusstlosen Slyfer in die Kabine zu bringen. Nach einer kurzen Erklärung legten sie so schnell wie möglich ab und nahmen Kurs auf die Mitte des Nils. Der Kapitän meinte, dass es mit günstigem Wind etwa drei Tage dauern würde, bis sie Theben erreichten. Peseschet holte einige Amulette aus ihrer Tasche. „Hier!“ Alexis nahm sie entgegen und blickte die alte Frau dann fragend an. „Das ist der Zauber von dem ich gesprochen habe“, erklärte die alte Frau, als sie den Blick bemerkte. „Es gibt dabei nur ein Problem. Die Beschwörungsformeln, die den Zauber erst wirksam machen, müssen von einer ganz bestimmten Person gesprochen werden.“ „Und von wem?“, hakte die Blondhaarige etwas genervt nach. Sie glaubte nicht, dass irgendwelche Zauber Jaden retten könnten und hatte dementsprechend fürchterliche Angst, ihn zu verlieren. „Nun ja, es muss eine Peron sein, die ihn aufrichtig liebt.“ Eine Weile herrschte Schweigen. „Und wo sollen wir diese Person jetzt herbekommen? Dann hätten wir doch gar nicht so lange auf diesen Zauber warten müssen, wenn wir ihn jetzt doch nicht anwenden können!“, empörte Alexis sich. Peseschet sah sie mit durchdringendem Blick an. „Der Junge ist dir doch wichtig, oder?“ „Ja na und? Was soll das? …Moment mal! Ich…Jaden ist ein guter Freund, aber ich bin nicht in ihn verliebt!“ Die Blondhaarige konnte ihren Zorn nur schwer verhehlen, schließlich hatte sie im Moment wirklich andere Sorgen, als mit dieser alten Frau zu diskutieren. Die Ärztin schüttelte zaghaft den Kopf, wobei sie Alexis nicht aus den Augen ließ, die inzwischen rot geworden war. „Na wenn das so ist…wird er wohl sterben. Hier. Falls du es dir anders überlegst, musst du nur diesen Text hier lesen. Du solltest dir aber sicher sein, sonst wird die Beschwörungsformel das Gift nur stärker wirken lassen. Ich werde mich jetzt ausruhen.“ Die alte Frau stand auf. „Aber das kann doch nicht Ihr Ernst sein? Jadens Leben ist in Gefahr und sie geben auf, nur weil ich ihn nicht liebe? Das ist doch absurd!“ „Ich kann nicht mehr für ihn tun. Nur du könntest ihm noch helfen. Ich behandle seit mehr als dreißig Jahren meine Patienten und muss auf jede Auffälligkeit ihres Verhaltens achten. Meinst du, da kann man mich so leicht täuschen?“ Sie schüttelte den Kopf. „Aber gut. Du bist stur. Ich gebe dir nur einen Rat, für dein weiteres Leben, in dem du auf einen guten Freund verzichten müssen wirst: Du kannst dich selbst belügen, aber dein Herz belügt dich nie!“ Mit diesen Worten schloss die Alte die Tür hinter sich und ließ Alexis alleine zurück. So, das war es auch schon wieder. Tja, ganz schön verfahrene Situation, oder? Ob Jaden das Ganze übersteht, erfahrt ihr im nächsten Kapitel^^ Ich freue mich auf eure Kommis! Wichtig! Das nächste Mal kann ich euch wahrscheinlich nicht Bescheid sagen, dass ein neues Kap online ist. (Nähere Infos: siehe Weblog) Heal Eure Asuka Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)