The World In A Cage von -Red-Karasu (+Final Chapter up 9 December 2008+) ================================================================================ Kapitel 6: 6. Dears ------------------- Wow...ich schaff es endlich mal ein wirklich neues Kapitel hier on zu stellen...aber ich wollte eben wirklich erst den Rest in einer annehmbaren Fassung updaten bevor es weitergeht... Über Reviews freu ich mich natürlich anch wie vor *lach* ~~~ 6. Dears Am nächsten Morgen wachte er auf, als er etwas Nasses an seiner Hand fühlte. Zero verzog mit noch immer geschlossenen Augen das Gesicht, konnte sich nur langsam aus der ruhigen Bewusstlosigkeit des Schlafes hervorkämpfen. Er blinzelte unwirsch gegen das ins Zimmer fallende Licht und sah sich suchend um, bis er feststellte, dass er wohl im Schlaf in die Tasse gegriffen hatte, die samt Tee immer noch neben seinem Bett stand. Langsam setzte er sich auf, versuchte keine Schmerzen herauszufordern. Er trocknete seine Hand an der Bettdecke ab und griff dann zielsicher in seine Nachttischschublade. Nach ein paar Sekunden zog er einen Streifen Schmerztabletten hervor, nahm sich zwei und spülte sie mit einem Schluck kaltem Tee hinunter. Er verharrte noch ein paar Momente sitzend im Bett, schlug dann jedoch seufzend die Decke beiseite und machte sich auf den Weg ins Bad. Zwei Stunden später tat er etwas, das er verabscheute und nach Möglichkeit weitestgehend vermied. Innerlich seufzte er. Er hasste Menschenmassen, Gedränge und all das, was sich in den Einkaufsmeilen der Stadt abspielte. Eingepfercht wie Tiere schoben sich die Menschen durch die großen Kaufhäuser. Mittendrin er selbst. Normalerweise versuchte er, solche Ausflüge weitestgehend zu vermeiden, doch heute war – zu zu seinem Leidwesen – nicht daran zu denken. Und das nur, weil Kana ihm eine ihrer Karten geschickt hatte, die er ungefähr alle zwei Monate auf seinem Platz in der Garderobe fand. Wie immer war sie aus altrosa gefärbtem Pergamentpapier gefertigt und mit einigen netten aber bestimmten Sätzen beschriftet gewesen, die ihm mitteilten, was sich seine Stammkundin diesmal wünschte. Und leider Gottes hatte ihn Maya beim Lesen der Nachricht überrascht und ihn freundlich darauf hingewiesen, dass er ihr gleich neues Make-up mitbringen könne, wenn er einmal unterwegs war. War das eigentlich fair? Gehüllt in seinen schwarzen Mantel, eine Sonnenbrille auf der Nase, das Gesicht zu Boden gewandt, machte Zero sich auf den Weg, versuchte das lebendige Treiben, das sich um ihn herum abspielte, weitestgehend zu ignorieren. //...wie ich das hasse...// Er lief hastig durch das Einkaufscenter, zu dem Laden, zu dem Maya ihn geschickt hatte. //Das nächste Mal sperre ich mich auf dem Klo ein, wenn ich Post bekomme...// Er sah auf, als er den Laden erreichte. Wenigstens war es einer dieser Underground Shops, in die sich kein „Normaler“ verirrte, sondern nur Leute, unter denen er auch nicht weiter auffiel. Zielstrebig ging er auf das Regal zu, in dem sich das von seiner Kollegin gewünschte Make-up befinden musste, als er plötzlich gegen jemanden stieß. Er stieß einen leisen Fluch aus und wollte weitergehen, als er spürte, dass er am Arm festgehalten wurde. Panik kam in ihm auf, doch bevor er irgendetwas tun konnte, vernahm er eine Stimme, die ihm bekannt vorkam. „Hey...du? Wie geht's dir?“ Innerlich sackte er zusammen. //Nein...der Typ hat mir grade noch gefehlt...// Er sah sein Gegenüber nicht an. „Lass mich los.“, war alles, was er mit leiser Stimme verlangte. „Du siehst echt nicht gut aus...du solltest vielleicht mehr schlafen...“ //Ich pack's nich...was wird das jetz?// Er hob den Kopf. „Kümmer dich endlich um deinen eigenen Scheiß und lass mich in Ruhe.“ Hizumi lächelte ihn nur an. „Immer mit der Ruhe.“ Endlich konnte Zero seinen Arm befreien und eher unwillkürlich ließ er den Blick über den Körper des anderen schweifen. Und was er sah, versetzte ihn in Staunen. Das war keineswegs der Typ, der ihn neulich aufgesammelt hatte. Das war nicht der junge Mann, der in Jeans und einem schlichten schwarzen Pullover durch die Straßen lief und ohnmächtige Stricher mit zu sich nach Haus nahm. Nein, ganz und gar nicht. Vor ihm stand jemand in einem beinahe perfekt abgestimmten, gothicartigen Visualoutfit. Die Klamotten waren wirklich nicht übel. Der einzige Makel war, dass sein Gegenüber eben das Gesicht dieses Kerls von neulich hatte. Zero ließ sich äußerlich nichts anmerken und setzte seinen Weg zum Regal fort, welches er durchforstete, bis er das Gewünschte gefunden hatte. Mit einem leicht missmutigen Geräusch - denn er war nun mehr als nur ein bisschen genervt davon, dass Maya ihn hierher geschickt hatte - griff er sich die kleine Dose und schritt dann, wieder erfolgreich alles um sich herum ausblendend, zur Kasse um zu zahlen. Wenigstens das Geld hatte seine Kollegin ihm schon im Voraus gegeben. Kurze Zeit später steckte er das erstandene Make-up in seine Umhängetasche und verließ das Geschäft, die Blicke auf den Boden zu seinen Füßen geheftet. Was er dadurch nicht mitbekam, waren die Blicke, die Hizumi ihm, begleitet von einem nicht zu deutenden Lächeln, hinterherwarf. Zero stand keine zehn Minuten später vor einem der Kleiderständer und starrte so grimmig wie es ging, ohne dabei wirklich eine Miene zu verziehen, die Kleidungsstücke an, die vor im hingen. Das konnte Kana nicht ernst meinen. Stammkundin hin oder her, er überlegte wirklich, ob er es nicht irgendwie hinbekommen könnte, dass er das NICHT anziehen musste. Dann lieber ganz nackt. „Gefällt es dir nicht?“, fragte ihn die junge - und nach seinem Geschmack viel zu neugierige – Verkäuferin, da er jetzt schon einige Zeit regungslos auf die für ihn hinterlegten Sachen starrte, ohne irgendwelche Anzeichen zu machen, sie mitzunehmen. Vielleicht war das der Nachteil daran in Undergroundshops einzukaufen: Die Angestellten behandelten einen weitaus persönlicher als die Leute in anderen Geschäften, wenn sie der Meinung waren mit Leuten aus „ihrer Szene“ zu sprechen. „Mh.“, war seiner Laune entsprechend alles, was er zunächst von sich gab. Dann folgte ein schicksalsergebenes Seufzen. Er wusste ja, dass er keine andere Wahl hatte, zumindest, wenn er nicht riskieren wollte, dass Kana wirklich sauer werden würde. Das hatte er einmal erlebt und wollte es sich um seiner Gesundheit Willen ein weiteres Mal ersparen. „Pack's ein.“, meinte er deshalb nach einigen weiteren Sekunden des Schweigens resignierend und folgte der jungen Frau zur Kasse, wo sie die Klamotten in schwarzen Tüten, mit dem Logo des Ladens darauf, verstaute und ihm aushändigte. „Viel Spaß damit, bezahlt ist ja schon alles, ne?“ Zero nickte. Kana zahlte ihm diese Dinge immer, wenn es ihr selbst einen Nutzen brachte. „Dann viel Spaß und einen schönen Tag noch!“ Der Schwarzhaarige konnte ein wütendes Schnauben gerade noch unterdrücken. Schöner Tag, aber sicher. Sein ganzes Leben war schließlich von Sonnenschein durchflutet und bereicherte ihn täglich mit neuen Genüssen. //...und Stachelschweine können fliegen.// Mit einem weiteren Seufzen trat er aus dem Laden. Er sollte sich diesen unangebrachten Sarkasmus wirklich abgewöhnen... Nach einem kurzen Blick zur Orientierung fixierte er die Uhr des Einkaufszentrums, woraufhin sich seine Augenbrauen missmutig zusammenzogen. Er hatte viel zu viel Zeit verschwendet. Am Nachmittag desselben Tages stand Zero vor seinem Spiegel und warf sich einen letzten kritischen Blick zu. Er konnte immer noch nicht recht fassen, dass Kana das wirklich von ihm verlangte. Zumal er noch nicht einmal wusste, warum er diese Aufmachung eigentlich tragen sollte. Schließlich wandte er sich von der Glasfläche ab, nahm seine Tasche und den Mantel und verließ einige Sekunden später die Wohnung. Draußen angekommen lehnte er sich an die Hauswand, bevor er eine Zigarette aus seiner Tasche fischte, um sich mit deren Vernichtung die Wartezeit zu verkürzen. Es dauerte allerdings nicht lange bis ein schwarzes, nobel aussehendes Fahrzeug neben ihm hielt, aus dem ein junger Mann ausstieg. Der Schwarzhaarige nickte dem Fahrer nur knapp zu, öffnete sich dann selbst die Tür zum hinteren Teil des Wagens und ließ sich in die Polster der Rückbank sinken. Kaum war die Fahrzeugtür wieder geschlossen, wurde die Trennwand zwischen Fahrer und dem hinteren Wagenteil herunter gefahren und ein Paar brauner Augen blickte ihn durch den Rückspiegel belustigt an. „Sieht man dich also auch mal wieder, Zero-kun.“ „Halt die Klappe.“, antwortete der Angesprochene ohne den Fahrer auch nur eines Blickes zu würdigen. „Hast heute wieder einen deiner besonders liebreizenden Tage, was?“, kam es nun kichernd von vorn, gleichzeitig wurde jedoch der Motor des Wagens gestartet. „Ja, und wenn du das nicht am eigenen Leib zu spüren bekommen willst, dann hör auf zu nerven.“ Mit diesen Worten betätigte der Stricher den Knopf, der die Trennwand wieder nach oben fahren ließ und nachdenklich die Stirn runzelte. Er fragte sich, wie Kana es mit solchen Angestellten aushielt. Vermutlich war jedoch davon auszugehen, dass der Andere sich bei ihr keine solchen Verhaltensweisen erlaubte. Lange hatte er allerdings nicht Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, denn schon nach wenigen Minuten hielt der Wagen wieder, und als er ausstieg, konnte Zero schon Kana erkennen, die, ganz Hausherrin dieses Anwesens, in der Eingangstür stand und seine Ankunft beobachtete. Der Schwarzhaarige ging auf sie zu und gab ihr den üblichen Handkuss. Die Frau wandte sich an den Fahrer, als Zero an ihr vorbei ins Innere des Hauses trat. „Ich hoffe, er hat sich benommen?“ Der Angesprochene lachte leise. „Aber natürlich, Madam. Er war reizend wie immer.“ Kana nickte, obwohl sie natürlich den leicht ironischen Unterton ihres Angestellten vernommen hatte. „Dann hol jetzt bitte unseren anderen Gast ab. Ich möchte nicht länger warten als unbedingt nötig.“ Mit diesen Worten ließ sie den Brünetten stehen und wandte sich ganz ihrem Lieblingszeitvertreib zu. „Willst du nicht den Mantel ausziehen, Zero?“ „Natürlich.“ Ohne auch nur an Widerworte zu denken, entledigte er sich des Kleidungsstücks, bevor er seiner Freierin weiter hinein ins Innere des Hauses folgte. Sie führte ihn in das großzügig gestaltete Wohnzimmer, das in hellen, kühlen Tönen gehalten war und bedeutete ihm, sich auf einem der weißen Ledersofas niederzulassen. Eine Weile starrte Zero schweigend und mit leicht zusammengezogenen Augenbrauen vor sich hin. Er spürte Kanas verlangenden Blick auf seinem Körper ruhen, während er versuchte, sich im Kopf die Worte zurecht zu legen, die ihm schon gestern in den Sinn gekommen waren. „Kana?“ sprach er sie zurückhaltend, beinahe schüchtern klingend an. „Ja?“ „Warum...das...?“ fragte er und machte eine Geste an seinem Körper entlang, die ihr zeigen sollte, dass er auf sein Outfit ansprach. „Oh, ich dachte, es steht dir.“ meinte sie und warf ihm ein katzengleiches Lächeln zu. „Es ist...weiß.“ Etwas irritiert schaute Zero auf, als seine Kundin auf diese Bemerkung hin auflachte. „Ich wusste, dass dich das freuen würde, mein Lieber.“ meinte sie, ein weiteres Kichern nur schwerlich untrdrückend. Bevor er jedoch noch etwas erwidern konnte, öffnete sich die Tür und ein zierlicher junger Mann mit hellbraunem Haar und vollen Lippen trat ein. „Madam? Ihr Gast ist jetzt anwesend.“ Die Hausherrin nickte. „Danke, Uruha. Bring ihn bitte ins Atelier. Wir sind gleich da.“ Mit einem Nicken verschwand ihr Angestellter wieder aus dem Zimmer und Zero konnte nicht anders, als Kana verwundert anzusehen. „Ich habe ihn von deinem Boss gekauft. Er hat mir gefallen. Findest du nicht, dass ihm diese Uniform wirklich gut steht?“ fragte sie ihn in freundlichstem Plauderton. „Sicher.“ blieb Zeros einzige Erwiderung auf das eben Gehörte. Warum auch sollte Uruha, der sowieso wie ein Model aussah und wohl bisher einer der begehrtesten Stricher im „Grudge“ war, denn in einem Hauch aus Nichts – sprich in Hotpants und einem durchscheinenden schwarzen Hemd – schlecht aussehen? Er folgte seiner Kundin durch das Haus und fühlte sich dabei ein wenig wie ein Lamm auf dem Weg zur Schlachtbank. Die Frau betrat vor ihm das Atelier, das er schon von früheren Besuchen her kannte. Kana war wirklich obsessiv, wenn es um Schönheit im Allgemeinen und die Schönheit junger Männer im Besonderen ging. Schließlich hatte sie es sich nicht nehmen lassen, drei großformatige Aktgemälde von Zero anfertigen zu lassen. Wo diese jetzt die Wände schmückten, wollte der Schwarzhaarige lieber gar nicht wissen. In seine Gedanken vertieft hatte er die Räumlichkeiten betreten und sich, seiner Gewohnheit entsprechend, mit gesenktem Kopf an eine Wand gelehnt um zu warten. „Es freut mich, dass du kommen konntest, mein Lieber!“ Zweifelsohne die hocherfreute Stimme seiner Freierin, die jetzt im Vorzimmer auf den anderen Gast zuging. „Für dich versuche ich doch immer mein Möglichstes.“ Schleimer. Ein fröhlich klingender Schleimer. Dessen Stimme Zero viel zu bekannt vorkam. Dennoch weigerte er sich, den Kopf zu heben. „Ach komm, Hizumi, tu nicht so.“ Gespielt entschuldigend fügte sie hinzu: „Ich konnte einfach keinen Anderen nehmen, und du wirst sehen, das werden die besten Fotos, die hier je gemacht wurden. Ihr beiden ergänzt euch einfach perfekt!“ Sie betonte das letzte Wort besonders. Kana betrat mit ihrem anderen Gast das Atelier. Bei den Geräuschen hob Zero innerlich frustriert aufstöhnend den Kopf , blickte resignierend in den Raum und begegnete dabei einem Paar dunkler Augen, die ihn erst erstaunt und dann in gewisser Weise erfreut musterten. Super. Nicht nur, dass er hier in einer stofflich kaum vorhanden Fetischaufmache stand, die zu allem Überfluss auch noch weiß war, nein, Kana wollte Fotos machen, und das auch noch mit...diesem Typen, vom dem er eigentlich gehofft hatte ihn zumindest nach der begegnungs an diesem Morgen nicht mehr wiederzusehen? Zero wusste, dass das Leben ihn hassen musste, aber dennoch war er auf diesen Schlag ins Gesicht nicht gefasst gewesen. Ein leises, resigniertes Seufzen verließ unmerklich seine Lippen. ~~~ „Ok, so steht ihr gut. Hizumi leg bitte die Hand an Zeros Kinn, als ob du ihn zu dir ziehen wolltest.“ Hektisches Klicken. „Zero, Lippen leicht geöffnet lassen, das wirkt sonst verspannt.“ //Ich BIN verspannt...Idiot...// Erneutes Klicken. „Rückt noch etwas näher zusammen.“ „Wenn ich noch näher rücke, hocke ich auf seinem Schoß.“ Eine kühle Feststellung, von der Hausherrin mit einem zerknirschten Blick bedacht. Zero atmete kurz durch und führte die Anweisung aus, musste sich dazu jedoch an seinem „Partner“ für das Shooting festhalten, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. „Die Lippen näher zusammen, ihr beiden, da sollen Funken sprühen!!!“ Der Fotograf bewegte sich hektisch, um ihre Position aus verschiedenen Winkeln aufzunehmen. Wieder führten beide die Anweisung aus, auch wenn sich Hizumi auf das geknurrte „Wenn du mich berührst bist du tot...“ seines kleineren Gegenübers ein breites Grinsen und vor allem eine freche Antwort verkneifen musste, als er fühlte, wie sich der Körper des anderen näher an seinen schmiegte. „Hizumi, bitte die Hand weiter nach unten.“ erklang wieder die Stimme der Hausherrin. Der Zorn brodelte in Zero. Das machte diese Schlampe doch absichtlich. Er musste sich sehr beherrschen um nicht auszurasten, als sich schwarz behandschuhte Finger langsam über seinen Allerwertesten bewegten. Und das allem Anschein nach auch noch genossen. Der einzige – schwache – Trost war, dass sein Hintern nach wie vor in den weißen Hotpants steckte. Und Zero hoffte schwer, dass das so bleiben würde. ~~~ „Soll ich dich nach Hause bringen?“ fragte Hizumi neben ihm, während der Kleinere dem Auto hinterher sah, das sie bis zu Hizumis Wohnung gebracht hatte. An diesem Punkt hatte der Chauffeur ihnen mit einem „Sorry, ich hab echt keine Zeit, noch zu Zero zu fahren, Kana tickt aus, wenn ich zu spät zurückkomme“ zu verstehen gegeben, dass sie beide aussteigen mussten und war dann davongerauscht. //Dieser miese, kleine Bastard...// Zero schreckte etwas zusammen, als Hizumi ihn auf die Schulter tippte und seine Frage wiederholte. Langsam schüttelte er den Kopf, sah seinen Fotopartner das erste Mal an diesem Tag wirklich an. Ohne das Make-up wirkte sein Gesicht beinahe sanft – genau wie... „Nein...ich...muss arbeiten...“ Erstaunlich ruhig gab er diese Aussage von sich und unterbrach gleichzeitig seinen Gedankengang. „Ich kann dich auch dorthin bringen.“ „Sollst du aber nicht.“ Die Worten hatten schroff klingen sollen, doch bei dem Gedanken daran, was ihn noch erwarten würde, wurde Zero so anders, dass er sich nicht fähig fühlte, den Anderen wie den restlichen Tag lang anzupflaumen, so dass die Aussage eher wie eine Bitte klang. Er nickte dem Älteren noch kurz zu und machte sich dann auf den Weg. Hizumi indessen sah dem Davongehenden hinterher, versuchte seine Gedanken zu ordnen. Er fand Zero zweifelsohne körperlich attraktiv, doch er hatte auch die blauen Flecken auf dessen Körper erkennen können, die ihm zeigten, was für eine Art von Leben der Andere führte. Und sein Verhalten ihm selbst gegenüber war auch alles andere als freundlich gewesen. Doch trotz dieser Tatsache hatte der junge Stricher seine Neugier geweckt. Er hätte nicht übel Lust, dieses Mysterium, das da hieße Zero, zu ergründen und einmal hinter diese Fassade aus Beherrschung und Abgrenzung zu sehen. Ein leises Lächeln spielte um seine Lippen, als er seinen Wohnungsschlüssel aus der Tasche fischte und die Tür aufschloss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)