Wenn in der Nacht die Schatten tanzen von oOKarasu-chanOo ((und deine Seele lautlos schreit)) ================================================================================ Kapitel 6: der Wind hat sich gedreht ------------------------------------ Der Japaner konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen und hüpfte mehr, als das er ging zurück ins Haus, seine gute Laune sollte den restlichen Abend so bleiben bis ... E rannte zum Telefon und hob ab. ,,Higurashi, Koichi hier?" ,,Ja ist sie. Nein! ..." ,,Wann?" ,,In Ordnung ...", er legte auf und blickte starr gerade aus. Minuten waren vergangen, ehe er sich zum ersten Mal bewegte und somit begann erneut zu denken. Noch ehe er begriff was er eigentlich tat, war er aus dem Haus gerannt, wischte sich immer wieder Tränen von den Wangen und kam trotz der kurzen Strecke atemlos vor der Tür des anderen Hauses an. Wie spät mochte es sein? Er hatte keine Ahnung, doch er traute sich zunächst nicht zu klingeln. Weiterhin unschlüssig stand er draußen und begann zu frösteln, ehe er sich dazu durchrang zu klingeln. Keine zwei Minuten verstrichen, bis im Haus das Licht anging und jemand die Treppen herunter kam. >Wer zum Teufel klingelt um Halb Zwei Uhr Morgens an unserer Tür ... <, knurrend lugte er durch den Spion Koichi, was zum ... <, er öffnete die Tür und stand einem verweinten, aufgelösten Japaner gegenüber. ,,Was ist passiert?" ,,Meine Mum ist ...", weiter konnte er nicht sprechen, denn erneut schüttelte ihn ein Weinkrampf. Besorgt blickte Matthias sein Gegenüber an, zog ihn kurzer Hand ins Haus, schloss die Tür und führte ihn in sein Zimmer. Etwas wirklich erschreckendes musste geschehen sein, wenn der Japaner der Art aufgelöst war. Ihn auf seinem Bett sitzen lassend, meinte er ,,Bleib ganz ruhig sitzen, bin gleich wieder da. Ich mach uns erst mal einen Tee!", damit verschwand er auch schon und das einzige was (Koichi) er vernahm war Geschirrgeklapper und das Kochen des Wassers. Es waren gerade einmal 10 Minuten vergangen, schon stand Matthias mit zwei dampfenden Tassen vor ihm und reichte eine davon auch schon weiter ,,Vorsicht heiß!", doch Koichi schien ihn gar nicht zu bemerken, zu tief war er in Gedanken versunken. >Was ist bloß passiert?<, doch auch wenn es mehr als nur neugierig war, so wusste er ebenso, dass es keinerlei Sinn hatte den apathisch vor sich hin starrenden Jungen zu zwingen, zu sagen was passiert war. Nachdem sie eine Weile so da gesessen waren, brach der Deutsche erneut das Schweigen. ,,Willst du noch was vom Tee?", Als sein Gegenüber nach dem dritten wiederholen, der Frage noch immer nicht antwortete ging Matthias zu ihm und legte Koichi vorsichtig die Hand au die Schulter. Dieser zuckte zusammen und blinzelte verwirrt. Da er jedoch keinerlei Anzeichen von Widerstand zeigte, setzte Matthias sich hinter ihn und zog ihn kurzer Hand in eine Umarmung. Kaum spürte Koichi die fremden Arme, die ihm im Moment Schutz boten, als er sich auch schon in genau jene sinken ließ. Er konnte die Tränen kaum zurück halten, denn immer mehr bröckelte seine in den letzten Minuten, mühsam aufgebaute Fassade. Sich in das T-Shirt des anderen krallend schluchzte er immer heftiger und wurde erneut von Weinkrämpfen geschüttelt. Sein Shirt war nun schon so feucht, das man meinen könnte er sei Minuten lang durch den Nieselregen gerannt. Langsam ebbten die Schluchzer jedoch ab, doch Koichi ließ das Shirt noch immer nicht los. Denn es war sein Anker in diesem Chaos, dass sein Leben im Moment darstellte. Matthias hatte den Japaner schon einige Zeit zu sich gewendet, so dass er diesem nun beruhigend über den Rücken streicheln konnte. Mit leiser, beinahe sanfter Stimme fragte er schließlich ,,Was ist passiert, Koichi?" - wieder keine Antwort, doch ein, sich umso mehr an ihn pressender Körper. Langsam wanderte Matthias`Hand zum Nacken seines Gastes und begann dort, in leichten Kreisen zu kraulen. Das Kraulen schien immerhin eine Wirkung zu erreichen - der Japaner entspannte sich zunehmend. Langsam löste er sich von seinem Gegenüber und blickte diesem ins Gesicht. ,,Hast du auch schon einmal etwas verloren, was dir wichtig war ... ?", die Worte brauchten einen Moment um realisiert zu werden. ,,Wann?" ,,Gestern Abend ... Mamas Kollegin hat angerufen ... ", Matthias brauchte nicht lange zu überlegen, was geschehen war. Sofort zog er den Japaner an sich heran. ,,Und dein Vater was ist mit ihm?" ,,Keine Ahnung ... Mama hat nie viel über ihn geredet und ich kann mich nicht mehr an ihn erinnern ..." ,,Kannst du nicht zu ihm? Oder ist er noch in Japan?", Koichi ließ es verbittertes Lachen hören und schüttelte den Kopf. ,,Nicht in Japan und auch sonst nirgends, als unter der Erde! Er hat sich, als ich zwei Monate war, den "goldenen Schuss" gesetzt, er war wohl überfordert mit seinem Leben ..." ,,Und dann?" ,,Dann sind Mama und ich umgezogen und letztendlich hievgelandet - und jetzt ... jetzt ist sie ...", weiter kam er nicht denn erneut bahnten sich Tränen ihren Weg über seine Wangen. Matthias hingegen war leicht geschockt um es untertrieben auszudrücken und eigentlich hatte er sich selbst geschworen, nie wieder jemanden an sich ran zu lassen, geschweige denn einem Anderen zu nah zu kommen. Hastig verdrängte er diesen Gedanken und widmete sich wieder dem Hier und Jetzt. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ,,Psst Kleiner es wird alles wieder gut, ich verspreche es dir!", während der weiterhin beruhigend über dessen Rücken strich. >> 1. Seit wann nenn ich ihn 'Kleiner' 2. Seine Mutter ist tot und du Idiot sagst ihm es wird alles wieder gut ... 3. Ich Arsch verspreche Dinge, die ich niemals halten kann und niemals halten konnte. 4. wie war das gerade mit dem "Leute an sich ran lassen ..."? <<, er seufzte, was keinesfalls unbemerkt blieb, als ihn eine leise Stimme fragte. ,,Alles okay mit dir?", er nickte nur und lächelte beruhigend. ,,Klar mir geht’s gut! Ahm .. möchtest du noch Tee? ,,Nein .. danke ... ich bin nur so müde ...", verschlafen rieb er sich die Augen und blickte Matthias fragend an. ,,Hm okay .. kannst hier schlafen! Ahm warte mal kurz!", damit verließ er sein Zimmer. Kurze Zeit später hatte er ein T- Shirt und Boxershorts in der Hand, er ging zu Koichi reichte ihm die Sachen und hielt gleichzeitig darauf seine Hand in dessen Richtung. Der Japaner blickte leicht verwirrt auf. ,,Komm mit ich will dir das Bad zeigen!", woraufhin er die Hand des Anderen nahm und diesen hinter sich her, aus dem Zimmer und den Gang entlang zog. ,,Also WC ist hier gleich daneben ... und ich bring dir noch eine Zahnbürste und ein Handtuch!", ein weiteres Mal verschwand er und kehrte mit eben diesen Dingen zurück. Dann ließ der Japaner allein ,,Ich bin in meinem Zimmer ...". Er lehnte dich Tür so weit an, das noch genug Licht durch den Spalt fiel um Koichi den Weg zu weisen. >> Was mach ich nun mit ihm? Immer kann er ja nicht hier sein ... und was wird aus der Wohnung? Wenn seine Mutter nicht mehr da ist ... müsste er ja ausziehen ... Volljährig ist er auch noch nicht ...<< Die Tür öffnete sich und der Japaner trat ein, das Shirt war ihm um ein oder zwei Nummern zu groß und die Shorts betonten seine sowieso schon schlanken Beine umso mehr. Er setzte sich langsam auf das Bett und zog sofort die Knie an, schlang die Arme darum und betrachtete Matthias eingehend. ,,Und wo schläfst du, wenn ...? ,,Ach ich schlaf auf der Couch, das geht schon!" ,,Wenn was ist ruf einfach, ich bin da! Also dann versuch zu schlafen!, damit verschwand er und ließ Koichi mit seinen Gedanken allein. Gerade hatte er geglaubt, er könne beruhigt schlafen, bis sein Traum begann. Nur das er nicht von schönen Dingen träumen konnte, es tauchten immer wieder Szenen auf, die er wahrscheinlich in Filmen gesehen hatte, die er jedoch gar nicht gebrauchen konnte. Menschen die durch Autounfälle starben, die von Brücken springen wollten - Menschen die nicht mehr auf dieser Welt weilten. Schwitzend schreckte er auf und versuchte seinen Atem wieder unter Kontrolle zu bringen. Er zog die Beine an, die Knie bis fast unter sein Kinn und rollte sich embryonal zusammen. Einige Minuten vergingen und er lag noch immer so da, ohne erneut einschlafen zu können. Er konnte in der Dunkelheit, die ihn umgab, nichts erkennen und doch wollte er nicht allein hier bleiben. Kurzer Hand schlug er die Decke zurück, schwang seine Beine aus dem Bett und ertastete den Fußboden. Dann erinnerte er sich an die Nachttischlampe, die sich irgendwo rechts von ihm befinden musste. Nachdem er umher tastete, fand er deren Schalter und sofort durchbrach ein warmer Lichtschein die Dunkelheit. Kaum hatte er den Weg zur Tür problemlos zurück gelegt als er auch schon im Flur stand, der im Gegensatz zum Zimmer immer noch in völliger Finsternis lag. >> Vielleicht geht es ja auch so, wenn ich die Tür offen lasse ... << Langsam suchte er sich seinen Weg zur Treppe, doch musste er sich eingestehen, dass er keinen blassen Schimmer hatte, wo sich das Wohnzimmer befinden sollte, denn er nahm an, dass Matthias dort liegen würde. Auf die Idee, dass ein weiteres Zimmer mit einer Couch ausgestattet sein könnte, kam er nicht. Gerade wollte er den Fuß auf die oberste Stufe der Treppe stellen, als die Zimmertür zu fiel ihn in Dunkelheit zurück ließ. Er hasste Dunkelheit, schon als kleiner Junge konnte er die Dunkelheit nicht willkommen heißen, sie machte ihm Angst. Deshalb hatte er auch stets eine Nachtleuchte in seinem Zimmer. Sicher war es logisch, das in der Finsternis nichts lauerte und doch konnte er sich eines unbehaglichen Gefühles nicht erwehren. Zunehmend fühlte er sich allein und war schier gelähmt, so dass er auf der Treppe zusammensackte und die Knie an sich zog, die Arme darum schlang und versuchte seine aufsteigende Panik und Hilflosigkeit zu unterdrücken, was ihm allerdings kaum gelang. Die Hände auf die Ohren pressend, wimmerte er leise und schon rannen Tränen über seine Wangen und benetzten sein Shirt. Gerade war er in einem einigermaßen tiefen Schlaf gefallen, als er ein Geräusch von oben vernahm. Verschlafen rieb er sich die Augen und kroch dann unter seiner Decke hervor, schlüpfte in seine Pantoffeln und schlurfte zügigen Schrittes in Richtung Treppe. Dort angekommen nahm er nur, die in Finsternis liegende Treppe wahr. Doch dann ganz leise auch, ein Geräusch, dass wie das Wimmern eines kleines Welpen klang. ,, Hallo?“, er erhielt keine Antwort und schaltete das Licht an um nachsehen zu können, Wer oder Was, dass Geräusch verursachte. ,, Oh nein ... Koichi! Alles okay?“, er rannte die letzten Stufen nach oben, ging vor dem sitzenden Japaner in die Knie und zog das zitternde und wimmernde Bündel in seine Arme. ,, Hey Kleiner ... psst es ist alles gut, komm her!“, er zog sein Gegenüber näher an sich heran und griff dann um ihn herum, um ihn zu drehen und auf seine Arme nehmen zu können. Mit dieser zusätzlichen Last war es zunächst schwer, das Gleichgewicht zu halten, doch hatte er es nach kurzer Zeit soweit unter Kontrolle, dass er Koichi in sein Zimmer zurückbringen konnte, ihn erneut auf seinem Bett niederließ und war gerade dabei den Raum erneut zu verlassen um sich seine Decke von der Couch zu holen und das Licht zu löschen, als er an der Hand gepackt wurde und zwei (braune) Augen blickten ihn ängstlich an und eine nicht weniger ängstliche Stimme fragte: ,, Lass mich nicht allein! Bitte! Ich hab Angst ..“, woraufhin der Deutsche erneut vor dem Japaner in die Hocke ging und ihn beruhigend anblickte. ,, Ich lass dich nicht' allein, ja? Aber ich muss meine Decke noch von der Couch holen und das Licht ausmachen, in Ordnung? Also warte ein bisschen, dann bin ich gleich wieder da!“, damit verschwand Matthias und ließ Koichi allein zurück, der sich sofort unter der Decke zusammenrollte und gebannt auf das Licht, das die kleine Lampe um sich warf starrte. Nach kurzer Zeit tauchte Matthias erneut auf und schloss die Tür hinter sich, schritt zum Bett und suchte nach Koichis Schopf, den er nicht sofort hatte aus machen können. Dann beugte er sich über diesen ,, Hey Kleiner! Rutscht du mal ein Stück rüber?“, kaum hatte er ausgesprochen, als ein (braunes) Augenpaar unter der Decke vorlugte und schließlich nickte der Japaner. Matthias hob dir Bettdecke etwas an und kroch darunter, die andere breitete er über ihnen aus, kaum jedoch lag er im Bett als sich ein zierlicher Körper an ihn presste und sich regelrecht an ihn klammerte. Er drehte sich zu seinem Gegenüber und legte seinen Arm um den zerbrechlichen Körper und strich ihm beruhigend über den Rücken. ,, Hast du Angst im Dunkeln?“, ein kurzes Nicken folgte als Antwort und keine 5 Minuten später war der Japaner vollkommen entspannt und schlief an Matthias' Seite. Dieser beobachtete den Schwarzhaarigen und strich ihm federleicht über die Wangen, während sich ein Lächeln auf seine Lippen stahl, wofür er sich zum ersten Mal seit damals nicht selbst kritisierte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)