Der Tod ist kein Ende - Er ist eine Chance von abgemeldet (Versuche diese Chance zu nutzen...) ================================================================================ Kapitel 12: If you leave... --------------------------- Legende „…“ jemand sagt etwas //…// jemand denkt etwas Kap 12 *If you leave…* Es war nur ein Moment. Ein Moment des Vertrauens. Nur ein Moment. Aber dieser Moment gab Kagome Trost. Mut. Dieser Moment… so kurz er auch war, so schnell er auch wieder vorbei war. Er war real gewesen. Er war echt gewesen. Die Bedeutung dieses Moments, der Grund dafür…. Es war nicht weiter wichtig. Es war nicht nötig. Worte, Antworten… man würde sie noch früh genug kriegen. Man würde noch genug hören. Worte würden den Augenblick zerstören. Nein, es würde noch früh genug wieder gesprochen werden. Ohne ein weiteres Wort löste er sich von ihr. Ohne ein weiteres Wort ging er aus dem Zimmer. Ohne ein weiteres Wort ließ sie es geschehen. Eine natürliche Ruhe hatte Besitz von ihr ergriffen. Sie schwebte auf dem Gefühl. Sie sog alle Gefühle ein. Zufriedenheit. Wärme. Ja, er hatte ihr Trost gegeben. Sie konnte es nicht glauben. Ausgerechnet er. Und in einer Art, die sie nie von ihm erwartet hätte. Okay, was hätte sie denn überhaupt erwartet? War es gut Erwartungen zu haben? Es war so einfach verletzt zu werden. Sie lächelte still vor sich hin. Sesshoumaru. Er war ihr ein Rätsel. Einfach nur ein Rätsel. Zaghaft klopfte es an die Tür, welche dann sofort und ohne auch nur auf das ‚Herein’ zu warten geöffnet wurde. Ein kleiner Kopf mit schwarzen zerzausten Haaren lugte vorsichtig herein. „Kagome-chan, wie geht es dir?“ Das kleine Mädchen im orange-gelben Kimono versuchte ein Lächeln, welches mehr wie schief war. Die Besorgnis war ihr vom Gesicht abzulesen. „Rin-chan, wie schön dich zu sehen.“ Kagome lächelte das Mädchen warm an. Es tat gut Rin zu sehen. Es tat richtig gut. Die Kleine war ihr total ans Herz gewachsen. Sie war eine gute Freundin und gleichzeitig wie eine Tochter. Kagome seufzte sehnsüchtig. Sie war jetzt achtzehn. Wenn sie im Mittelalter bleiben wollte, würde sie bald heiraten müssen. Rin kam auf sie zu. Behutsam legte sie ihre Hand auf Kagomes Wange. Es war ein niedlicher Anblick. So als würde sich ein Kind um seine Mutter sorgen. Harmonie. Liebe. Vertrauen. „Kagome-chan, bist du noch sehr traurig?“, fragte Rin mit großen Augen. Sie war wahrscheinlich noch zu jung zum Begreifen, aber sie fühlte, dass es Kagome nicht gut ging, egal welche Haltung sie versuchte aufrecht zu erhalten. Kagome sah sie an. Sekundenlang. Minutenlang. Liebe durchflutete sie. Liebe zu Rin. Liebe von Rin. Sanft strich sie ihrer jungen Freundin übers Haar. „Wenn man etwas verliert, was man nicht ersetzten kann, dann kann man nicht einfach aufhören zu trauern.“ „Aber du willst doch nicht mehr traurig sein…“ Rin guckte sie schief an. „Nein, ich will nicht mehr traurig sein.“ „Guck, na also, dann bist du jetzt wieder glücklich.“ Kagome musste lachen. Das Leben war noch so einfach, wenn man nicht drüber nachdachte. Diese kindliche Unschuld, mit der man alles anging… ja, Rin war wirklich zu beneiden. „So einfach ist das leider nicht, Rin. Es ist einfach eine Leere da. Es fehlt ein Stück.“ „Aber er lebt doch in deinem Herzen. Er ist bei dir.“ „Nun, ich weiß. Ich will mir das auch immer wieder sagen, aber es klappt nicht. Ich spüre trotzdem die Schuldgefühle, die Leere…. Ich vermisse ihn schrecklich.“ Kagome schluckte. Sie fühlte die Tränen, die unter ihren Augenlidern brannten. Nein, sie wollte jetzt nicht weinen. „Aber du hast doch jetzt uns. Sesshoumaru-sama und mich.“ Die Kleine zog einen Schmollmund. Kagome musste kurz auflachen. Sie war wirklich niedlich. „Rin-chan, natürlich habe ich euch, aber manchmal ist es hart in dieser Zeit zu sein. Manchmal ist es hart bei Sesshoumaru zu sein. Er sieht ihm so ähnlich.“ Rin schaute sie fragend an. „Diese Zeit?“ „Nun, ich weiß nicht, ob du es schon verstehst. Ich komme aus der Zukunft. Ich bin vor 3 Jahren durch einen Brunnen in diese Welt gekommen und seitdem lebe ich die meiste Zeit hier.“ Rin zog eine Augenbraue hoch. Eine Geste, die Kagome an Sesshoumaru erinnerte. Eine Geste, die sie schmunzeln ließ. „Es ist etwas komplizierter. Auf jeden Fall bin ich am Überlegen, ob es nicht besser ist, wieder in meine Zeit zurück zu kehren. Alles, was hier passiert ist, hinter mir zu lassen. Ich weiß nicht, wie lange ich noch durchhalten kann, wenn ich jedes Mal, wenn ich Sesshoumaru sehe an Inu Yasha erinnert werde. Ich weiß nicht, wie lang ich das noch schaffe.“ „Aber, Kagome-chan, du kannst uns nicht einfach alleine lassen. Nein, du kannst nicht einfach gehen.“ Rin war verzweifelt. Sie wollte Kagome nicht verlieren. Sie wollte sie nicht gehen lassen. Sie liebte sie doch. Sie brauchte sie doch. „Rin-chan, ich möchte dich doch auch nicht alleine lassen. Ich liebe dich. Aber ich weiß nicht, wie es weitergehen soll. Es ist alles so hart. Es ist so neu. Es ist so ungerecht.“ „Kagome-chan, du kannst doch auch weiterhin bei uns leben. Sesshoumaru-sama wäre dies sicher recht.“ „Ich weiß nicht, ob es ihm recht wäre. Er ist ein Rätsel. Ich weiß nicht, ob er mich mag. Aber ich weiß auch nicht, ob ich hier bleiben möchte.“ Es schien, als würde sie mehr zu sich sprechen. Es schien, als wäre sie mehr in Gedanken. „Nein, ich weiß es wirklich nicht.“ Rin schaute sie an. Nein, das konnte doch nicht wahr sein, oder?! Gerade hatte sie eine Art Mutterersatz gefunden und dann wollte Kagome gehen. Nein, das war nur ein Alptraum, oder?! Gerade war sie so glücklich. Gerade hatte sich ihre ganze Welt zum Guten, zum richtig Guten gewendet. Und dann wollte Kagome sie alleine lassen. Sie verlassen. Nein, das war nur ein schlechter Scherz, oder?! „Du…“ Sie schluckte. „Du möchtest wirklich gehen?“ „Ich weiß nicht. Vielleicht wäre es besser.“ „Für wen besser? Ich brauche dich. Und auch Sesshoumaru ist ganz anders, seit du bei uns bist. Er hat mir sogar gesagt, dass ich wie eine Tochter für ihn bin. Wieso?“ Kagome zog die Kleine dicht an sich heran. „Rin-chan, du musst versuchen mich zu verstehen. Es ist auch für mich nicht einfach.“ „Wieso, Kagome-chan? Wieso?“ Sie fing an zu schluchzen. Und auch Kagome konnte ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. Sie hielten sich wie zwei Ertrinkende fest umklammert. Wollten sich nicht mehr loslassen. Wollten sich nicht gehen lassen. „Rin-chan“, murmelte Kagome. „Du bist mir wichtig. Du bist mir verdammt wichtig, vergiss das nicht. Es ändert sich nichts daran, auch wenn ich gehe. Ich liebe dich.“ „Aber Kagome-chan“ Rin Stimme versagte. Verzweifelt presste sie sich an Kagome. Nein, das durfte nicht sein. Nein, das wollte sie nicht. Kagome. Sie war ihr so wichtig. Sie sollte nicht gehen. Sie sollte bei ihr bleiben. Kagome. Lange saßen sie da. Ohne ein Wort zu sagen. Ohne ein endgültiges Wort zu sagen. Ohne eine Entscheidung. Ohne ein Wort. Tränen flossen. Flüchtige Zärtlichkeiten. Halt. Die Frage war offen, wie es weitergehen würde. Ob Kagome bleiben würde. Rin wollte nicht mehr darüber nachdenken. Sie wollte Kagome nicht verlieren. Ihre Kagome. Nein, Kagome sollte bleiben. Bei ihr. Bei Sesshoumaru. Sie verstand nicht, warum Kagome gehen wollte. Sie wollte es nicht verstehen. Sie wollte, dass Kagome blieb. Auch Kagome wollte nicht darüber nachdenken. Es hatte sie viel Mut, viel Kraft gekostet, Rin zu sagen, dass sie darüber nachdachte zu gehen. Nun nachdenken war wohl nicht das richtige Wort. Es war fast entschieden. Sie würde gehen. Sie würde wahrscheinlich gehen. Sie konnte es hier nicht mehr aushalten. In dieser Zeit. Bei Sesshoumaru. Alles erinnerte sie an Inu Yasha. Immer wieder spürte sie den grausamen Stich im Herzen. Nein, es würde sie kaputt machen. Sie würde gehen müssen. Nein, so ging es nicht weiter. Auch wenn es feige war, sie musste weggehen. Sie musste weglaufen. Vor den Erinnerungen. Vor der Wahrheit. Vor den Schuldgefühlen. Aber gab es einen Weg? Konnte man vor der Wahrheit weglaufen? Würden die Erinnerungen sie nicht einholen? Würden die Schuldgefühle sie nicht überallhin begleiten? Kagome seufzte leise. Drückte Rin noch fester an sich. Nein, nicht nachdenken. Nicht jetzt. So... mal wieder ein Kap ;) Also den Anfang find ich diesmal net so gelungen, der wirkt irgendwie... flapsig.. aber naja... Ich freu mich wie immer über Kommis :) Das nächste Kap heißt (wahrscheinlich) 'Don't leave now' ;) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)