Austauschprogramm von Astre (Ryoki) ================================================================================ Kapitel 11: Beruhigend umarmt dich der Morgen. ---------------------------------------------- Kapitel 11 Ihre Hände stützten sich auf dem weißen Waschbecken ab und das Rauschen des Wassers hallte laut, fast schon penetrant in ihren Ohren wider. Was hatte sie getan... Rikas Augen huschten hinauf zu ihrem Spiegelbild. Ihr Herz klopfte, als wenn es keinen Morgen mehr gab und das verräterische Rot, welches auf ihren Wangen lag, zeugte von dem Sturm, der sich langsam in ihr ausbreitete. Ausatmend schüttelte sie ihren Kopf. Das war nur ein Kuss, nichts Besonderes. Doch warum brachte genau das sie so durcheinander... Es war nur Ryo. Ryo... Stöhnend strich sie sich durch die Haare. Genau da lag das Problem: weil es eben Ryo war und niemand anderes. Ihre Gedanken wurden unterbrochen, als sie Katlin hörte, welche nach ihr rief. Sie seufzte und spritzte sich das kalte Wasser ins Gesicht. Es war nur ein nichts bedeutender Kuss und als solchen konnte man ihn auch ignorieren. Ihre Augen mussten sich einen Moment an das Licht gewöhnen, als sie aus dem Bad heraustrat und als sie es taten musste sie einen leidigen Laut unterdrücken. Jen saß hilflos neben Kat, welche sich immer weiter in den Weinkrampf steigerte "Relly", jammerte sie brüchig, als sie Rika entdeckte. Die Angesprochene setzte sich in Bewegung und ließ sich neben ihrer Freundin auf das Bett nieder. Keinen Moment später klammerte sich die Blonde bereits an sie. Das konnte eine wirklich wunderbare Nacht werden, dachte Rika, während sich ihre Hand beruhigend auf den Rücken der jungen Frau senkte. "Was hat sie?", drang Jens fragende Stimme zu ihr. "Nichts, Jen. Sie verträgt übermäßigen Alkoholkonsum nur nicht“, gab sie ihr zurück und setzte hinzu. „Du kannst ruhig schlafen gehen.“ Ihre Augen huschten hinunter zu Kat und von selbst strichen ihre Finger ihr die Haare aus dem Gesicht. "Wirklich?" Unsicher blickte Jen sie an und sachte nickend bestätigte Rika ihre Worte. Zögernd entfernte sich die Kato und öffnete ihre Zimmertür. „Ok aber weck mich, wenn was ist.“ "Mach ich. Gute Nacht, Jen." Leise fiel die Tür ins Schloss und entlockten Rika einen Seufzer. "Beruhig dich", murmelte sie weiter. "Sie kümmern sich einen Dreck um mich, nicht einmal eine simple SMS bin ich ihn wert..." Sich nach hinten lehnend hörte Rika ihr stillschweigend zu. War es doch meist so und auch blieb der Grund, warum sie sich so in ihre Weinattacken hineinstürzte, derselbe. „Seit 5 Wochen sind sie in Amerika und noch kein einziges Mal haben sie persönlich mit mir gesprochen. Über ihren Angestellten bekomme ich Nachrichten von ihnen. Über den Angestellten!“ Ihr schluchzen wurde lauter. "Was würdest du tun, Relly?" Die Angesprochene sah an sich herunter zu der jungen Frau, welche sich langsam wieder zu beruhigen schien. „Ich weiß es nicht.“ „Ich kann mich nicht einmal mehr daran erinnern, wann meine Mutter das letzte Mal normal mit mir gesprochen hat. Oder wann mein Vater mich in den Arm genommen hat“, meinte sie leise und löste sich sachte, um sich aufrecht hinzusetzen. Sie alle hatten Probleme, von denen die meisten nichts wussten. Egal was Kai tat, sein Vater war nie zufrieden und ließ ihn dies auch spüren. Und T.ks Mutter war nun bereits seit Jahren in einer Psychiatrie. Eigentlich war es ein Wunder, dass sie alle normal waren, dachte sie ironisch. Vorsichtig stand die junge Frau auf und reichte ihrer Freundin die Packung Zigaretten, welche auf dem Fensterbrett lagen. "Rauch eine, das beruhigt die Nerven", meinte die Nonaka und zündete sich im selben Moment selbst eine an. "Am besten wäre es gewesen, wenn du mich damals nicht im Bad gefunden hättest." Rika stockte und blickte zu Kat. „Hör auf damit...“ , gab sie kalt von sich und lehnte sich an das Fenster. Mit diesem Müll brauchte sie jetzt nicht kommen, sonst würde das Ganze hier ausarten, dies wusste Rika. "Ist doch die Wahrheit. Nicht einmal da hat es sie interessiert, was mit mir ist! Kannst du dir das vorstellen? Die eigenen Eltern interessiert es nicht, wenn sich ihr Kind die Pulsader aufschneidet!" Kat ballte ihre Hände zusammen, bevor sie weiter sprach. „Du hättest mich damals liegen lassen sollen..." „Hör auf...“ Eine dunkle Drohung. Dieser Abend würde immer präsent in ihren Erinnerungen sein. Die Augen schließend versuchte die junge Frau die aufkommenden Bilder zu verdrängen, doch war es bereits zu spät. Die Nacht umwebte sie bereits grausam und zog sie hinab. Lachend saß sie mit Kai und T.k an dem breiten Wohnzimmertisch. Die fast leere Schnapsflasche, welche auf dem Tisch stand, wurde wankend in die Hand genommen und neu nachgefüllt. „Und runter damit“, lachte Kai und leerte das Glas, wie die anderen mit einem schnellen Ruck. „Das ist wirklich ein gelungener Spielabend“, gab T.k lallend von sich und stellte das Gefäß krachend zurück. „Kat verpasst den ganzen Spaß. Wo ist die überhaupt, sie wird doch nicht immer noch im Bad sein“, sprach der Yamato und leerte die Flasche gänzlich. Ihre Augen huschten auf die Uhr ihr gegenüber. Seit 20 Minuten war die Blonde jetzt bereits verschwunden... „Ich schau mal nach ihr.“ Taumelnd stand sie auf und verwünschte einen Moment dieses Teufelszeug zurück in die Hölle. „Beeil dich. Sonnst ist der letzte Schnaps weg, bevor du wieder kommst“, rief ihr Kai belustigt hinterher. Den Kopf schüttend, hielt sich die junge Frau an der Wand fest und schritt zum Badezimmer hinüber. Das Plätschern von Wasser drang an ihre Ohren und verwirrt die Stirn in Falten legend, klopfte sie. „Kat, alles in Ordnung?“ Keine Antwort, was sie veranlasste die Tür, zu öffnen. Das Bild, welches sich dann vor ihr auftat, ließ den Alkohol augenblicklich verschwinden. Das Wasser war rot gefärbt und lief bereits über. Kat schlaff und zusammengesteckt daneben. „Scheiße...“ Schnell reagierte die junge Frau, als sie ein Handtuch im Rennen von dem Ständer riss und dieses, auf das offenes Handgelenk der Kinomoto presste. "Relly..." Brüchig und leise. "T.K, Kai!!" Sie schrie, hoffte inständig das die beiden nicht lange brauchen würden. "Ich bin so müde", flüsterte ihre Freundin leise und trieb ihr so einen kalten Schauer über den Rücken. "Bleib wach!" Das Tuch verfärbte sich schnell und das Blut, welches durchsickerte befleckte ihr bereits nasse Jeans. Schallend hallte die Ohrfeige wider, als Kat die Augen schloss. "Du sollst wach bleiben!", donnerte Rika ihr panisch entgegen. „Verdammt... Kai, T.k!, rief sie erneut und dann hörte sie, wie beide endlich den Gang entlang polterten. "Was ist denn ..." Kai verstummte, als er die Szene sah. "Los ruft einen Notarzt, sie verblutet!" Diesen Abend, diesen Anblick wie Kat über der Badewanne hing, würde sie nie vergessen. Das war, das erste Mal gewesen, dass sie pure Panik gespürt hatte. Das Gefühl der Angst und das Wissen, dass Kat jeden Moment hätte sterben können, war unvorstellbar gewesen. "Ist doch wahr", hörte sie es und wurde so aus ihren Gedanken gerissen. Laut ausatmend zog sie an der Zigarette und spürte, wie langsam der Zorn aufwallte. "Es hat nicht einmal geschmerzt, dieser kleine Schnitt. Meine Eltern würden sich sicher freuen und dir würde ich nicht mehr auf die Nerven gehen...", sprach Kat weiter. „Wenn du nicht augenblicklich aufhörst, so einen Müll zu erzählen, dann ticke ich aus.“ Ein Knurren, ein Fauchen. Katlin sah auf. "Das sind deine Worte. Immer meinst du ich geh dir auf die Nerven." Ein frustrierter Laut wollte sich nicht mehr unterdrücken lassen und kopfschüttelnd antworte die Nonaka. "Kat bitte...“ Die Angesprochene stand wankend auf. „Was bitte? Meinst du ich, seh nicht, dass ich dir lästig bin? Wahrscheinlich ist das auch der Grund, warum meine Eltern nicht mit mir zu tun haben wollen. Am besten wärs doch ich würd Verrecken!“, schrie sie gegen Schluss. Das war der Zeitpunkt, wo bei ihr eine Sicherung durchbrannte, anderes konnte sich Rika das Folgende nicht erklären. „Und wie du mir gerade lästig bist! Mit deinem dummen Gerede und diesem ständigen übertreiben... Fall es dir selbst nicht auffällt du dramatisieren gewaltig!“, donnerte Rika Kat entgegen, welche bei der Lautstärke zusammenzuckte. „Glaubst du T.k und Kai haben es leichter? Glaubst du ernsthaft, uns würde es besser gehen? Gott wie blind musst du sein!“ Die letzte Silbe entwich ihr und im selben Moment noch bereute sie diese. Große Augen starrten ihr entsetzt entgegen, doch änderte sich der Ausdruck schnell in einen zutiefst zornigen. „Ich übertreibe?“ Schrill und dröhnend. „Weißt du was, ihr alle könnt mich mal!“ Abrupt drehte sich Kat um und stürmte aus dem Zimmer. „Kat!“, rief sie ihr noch hinterher, doch fiel die Tür bereits schallend zu. Spätestens jetzt waren auch die Letzten wach... Erschöpft und tief durchatmend lehnte sie sich ans Fenster. Diese Nacht konnte einfach nicht schlimmer werden... Wieso hatte sie auch ihren Mund nicht halten können... „Rika?“, sprach Jen leise und fragend. Die Gemeinte wandte ihren Kopf zu der Kato „Geh wieder schlafen Jen“, gab sie müde zurück. Das Starten eines Motors und das Quietschen von Reifen hallten wider. Automatisch huschte ihr Blick auf den kleinen Tisch, der neben der Tür stand. Ihr Herz setzte einen Augenblick aus, als sie begriff, dass ihr Autoschlüssel nicht mehr dort lag. „Scheiße!“ Weder achtete sie noch auf Jen noch auf sonst etwas, als sie gehetzt aus dem Zimmer rannte. Sie klopfte nicht, sie hämmerte an die Tür von Kai. "Kai mach die verdammte Tür auf!" Panik lag in ihrer Stimme. Wie konnte Kat nur so dumm sein? Sie konnte nicht richtig fahren, war betrunken und ihre Viper hatte 456 PS... Eine tödliche Mischung, für sie und für andere. Sie revidierte ihren Gedanken von vorher. Es konnte schlimmer werden, viel schlimmer. "Kai!" Neben ihr wurde die Tür geöffnet und Ryo, gefolgt von T.K traten verwirrt heraus. "Was ist denn passiert?", fragte T.K und strich sich müde durch die Haare. Im Gegensatz zu ihm wirkte Ryo wach und auch sah es nicht danach aus, dass er bisher zur Ruhe gekommen war, was seine noch angezogenen Klamotten bestätigten. Auf dies alles achtete die junge Frau jedoch nicht, in dem Moment, als Kai wütend die Tür öffnete, stürmte sie bereits hinein. „Wo sind deine Autoschlüssel?!“ „Auf dem Tisch... Sag mir jetzt ja nicht, dass du mich wegen...“ Bevor er weiter sprechen konnte, war die junge Frau bereits wieder an ihm hinausgerannt. "Was verdammt noch mal ist eigentlich los?", brüllte ihr Kai hinterher, als sie die Treppe hinunter donnerte. Ihr nachfolgender Satz ließ die Müdigkeit aller drei augenblicklich verschwinden. Entsetzen machte sich breit. „Kat ist mit der Viper abgehauen.“ „Was?!“, keuchten beide und nur Ryo reagierte schnell genug. Ohne zu zögern, rannte er der jungen Frau hinterher. Der Kiesweg unter ihren Füßen raschelte auf, wie sie über die Ebene rannte. Die Automatik kreischte auf und ihr Blick huschte von selbst zu dem leeren Platz, wo zuvor noch ihr Auto stand. Wie konnte sie nur so dumm sein... Die Tür wurde rüde von ihr aufgerissen, bevor sie darin verschwand. „Rika!“ Den Motor starten wartete sie kurz, bis Ryo neben ihr saß, ehe sie mit durchdrehenden Reifen aus der Parklücke fuhr. Mit 150 Sachen raste der Ferrari die Landstraße entlang. Kat konnte nur diesen Weg entlang gefahren sein, er war der Einzige, der geteert war. Der Zorn flammte auf. Gott wie unterbelichtet konnte dieses Weib sein... Rika beschleunigte von 150 auf 200 Sachen und machte das Fernlicht an. Hatte Kat auch nur einmal überlegt, welche Folgen es haben konnte... anscheinend nicht. Die Tachonadel stieg stetig weiter. „Fahr langsamer“, hörte sie Ryo. Sie hatte nicht wirklich darauf geachtet, wie schnell sie eigentlich fuhr, doch war es ihr so weit auch egal. „Rika!“ Eindringlich und bestimmt. Schnaufend tat sie, was er verlangte. Wenn sie Kat fand, konnte sich diese auf etwas vorbereiten. Ihre Wut nahm zu, als sie die Lichter der Viper ausmachen konnte, welche halb im Feld stand. Brutal trat sie das Bremspedal nieder und riss den Lenker nach rechts. Durch die Handbremse kam der Wagen neben ihrem Wagen zum Stehen. Im selben Augenblick war sie bereits aus dem Ferrari herausgesprungen und lief mit zügigen Schritten auf Katlin zu, jene vor ihrem Auto stand. Ryo, der ebenfalls ausgestiegen war, sah zu wie Rika Kat herum riss und ihr Handrücken die Wange der Blonden traf. Durch den Schlag verlor die Kinomoto das Gleichgewicht und kam schmerzhaft auf dem Boden auf. Mit verschleierten Augen und die Hand an ihrem Gesicht sah sie zu der Nonaka auf. „Maß es dir in nächster Zeit nicht an mir unter die Augen zutreten. Hast du verstanden?!“, donnerte die junge Frau. „Rika...“ Die Hand, welche Ryo ihr beruhigend auf die Schulter legte schlug sie harsch weg. "Fass mich nicht an..." zischte sie ihm drohend entgegen. Ihre Beine trugen sie schnell zu ihrem Fahrzeug. "Es – es tut mir leid, ich – ich wollte nicht …", stotterte Kat, wurde jedoch grob unterbrochen. "Spar es dir!" Ryo seufzte leise. „Rika.“ Den Akiyama ignorierend, stieg sie ein und fuhr einige Sekunden später los. Er sah ihr hinterher und konnte einen schnaufenden Laut nicht mehr unterdrücken. Das Schluchzen, welches neben ihm erklang, ließ ihn zu der jungen Frau am Boden blicken. „Rika hat es nicht so gemeint. Sie war nur besorgt“, meine er leise und halt ihr auf. Sein Blick huschte zu der jungen Frau, welche neben ihm in die Eingangshalle schritt. Die ganze Fahrt hierher hatte sie geweint und gewimmert. Egal was er sagte, nichts konnte sie beruhigen. „Gott sei Dank“, hörte Ryo es erleichtert Ausrufen und sah auf. T.k und auch Kai kamen zu ihnen geeilt und der Koushirou war es, welche die fertige Frau in die Arme zog. „Was machst du nur für einen Mist“, murrte er leise. Ryo trat an Kai heran und gab ihm seinen Autoschlüssel zurück. „Wo ist Rika?“, fragte er leise. „In ihrem Zimmer. So wutentbrannt hab ich sie selten erlebt“, antwortete Kai und T.k seufzte milde. „Ryo würde es dir etwas ausmachen, mit Kat zu tauschen? Ich denke es wäre nicht von Vorteil wenn sie heute bei Rika bleibt.“ Der Angesprochene nickte zustimmend. Er gab ihm recht, es wäre ganz sicher nicht gut, wenn sich beide heute noch mal begegneten. Ryo atmete tief durch, bevor er die Tür sachte öffnete. Seine Augen erfassten die junge Frau sekundengleich. Sie saß rauchend auf dem Fensterbrett und beachtete ihn nicht weiter. Leise schloss er die Zimmertür hinter sich, bevor er bedacht anfing zu sprechen. „Glaubst du nicht, dass du ein wenig hart warst?“ Rika blies geräuschvoll den Rauch aus ihren Lungen. „Lass mich in Frieden...“, gab sie kalt zurück und schmiss den Glimmstängel aus dem Fenster, ehe sie ohne ein weiteres Wort ihm Badezimmer verschwand. Seufzend setzte er sich auf das Bett. Er verstand sie ja. Wahrscheinlich hätte er nicht anderes reagiert, doch Kats herzzerreißendes Weinen, als sie ihm Wagen saßen, ließ das Mitleid aufflammen. Erschöpft lehnte Rika sich an das Holz und schloss die Augen. Sie war fertig... und ausgelaugt. Das heute war zu viel. Ihr war schwindlig und das Einzige, was sie noch wollte, war schlafen. Sachte strich sich die junge Frau die Haare zurück, bevor die Jogginghose den Weg an ihren Körper fand. Vielleicht war sie wirklich etwas hart mit Kat gewesen, aber wenn sie überlegte, dass sie tot hätte sein können, verspürte sie kein Mitgefühl nur lodernden Zorn. Seit einer Stunde lag sie nun wach und starrte in die Dunkelheit hinein. Immer wieder drifteten ihre Gedanken zu dem Geschehen zurück. Wie Kat aus dem Zimmer stürmte und das Quietschen der Reifen, welches kurz darauf erklang. Genervt schloss Rika ihre Augen, bevor sie leise aufstand und an das Fenster hinüber ging. Dieses sacht öffnend, angelte sie sich die Zigarettenschachtel und zündete sich gleich darauf einen der Stängel an. Mit halb offenem Blick lehnte sie ihren Kopf an die kalte Wand. "Kannst du nicht schlafen?", vernahm sie es leise und sah hinüber zu der Silhouette Ryos, als sich dieser aufsetzte. "Sieht so aus nicht." Rika beobachtete ihn dabei, wie er aufstand und zu ihr schritt, sich neben ihr anlehnte. Irrsinniger weiße kam ihr bei all dem vorher passierten der Kuss in den Sinn. Von ihm unbemerkt vertrieb sie diesen Gedanken. „Sie hat die ganze Fahrt über geweint“, meinte er leise und hörte gleich darauf den überdrüssigen Laut, welchen die Nonaka von sich gab. Kurz beobachtete er, wie sie an der Zigarette zog, ehe er ihr diese aus der Hand nahm und aus dem Fenster schmiss. „Hör auf damit verdammt!“, schnauzte Rika ihn an, doch gab er ihr keine Antwort. Ruhig stand er neben ihr und beobachtete ihre Bewegungen. Die Stille webte sich um sie und ließ die Geräusche der Nacht lauter denn je wirken. „Sie hätte sterben können... Jeden Tag sieht man in den Nachrichten, was passieren kann, wenn Betrunkene, Auto fahren. Wie viel unschuldige wegen so einer Aktion bereits gestorben sind.“ Leise war ihre Stimme, als sie hinunter auf den Parkplatz blickte. „Es macht mich nur einfach unglaublich wütend, vielleicht war meine Reaktion in ihrem Sinne übertrieben. Aber wenn ich daran denke, dass sie durch ihr Handeln auch unschuldige hätte umbringen können, finde ich meine Worte und auch die Ohrfeige gerechtfertigt“, sprach sie weiter. „Ich versteh dich und auch denk ich genauso aber du solltest morgen nicht so hart mit ihr umgehen“, erwiderte er sanft und legte seinen Kopf sacht an den ihren. Sie schwieg und ebenso ließ sie die Körperliche nähe zu. Die Augen wie zuvor schließend, ließ sie sich von seinem warmen, regelmäßigen Atem, der ihren Hals entlang strich, beruhigen. Wie lange sie letztendlich so verharrten, konnte sie nicht sagen, doch, als Ryo nach ihrer Hand griff und sie vorsichtig herunterzog, dämmerte es bereits. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)