Flucht vor mir, ihr und ihm von Nibori (Eine sess and new-character fic) ================================================================================ Kapitel 2: Ein Gespräch mit Folgen ---------------------------------- Kapitel 2: Ein Gespräch mit Folgen Eigentlich hatte ich ja immer etwas gegen ellenlange Vorreden, bevor vom Autor das neue Kapi eröffnet wird, aber nun sehe ich, dass es manchmal einfach unvermeidbar ist, selbst, wenn das Vorwort –wie hier- tage nach dem Kapi geschrieben wird. Als erstes möchte ich mich einmal bei allen bedanken, die hier überhaupt lesen und natürlich ganz besonders bei denen, die so lieb waren und mir ein Kommi hinterlassen haben. Natürlich werde ich versuchen mir die gegebenen Ratschläge auch anzuwenden und meine Kapis dementsprechend zu überarbeiten…auch wenn sie eigentlich schon fertig geschrieben sind. *mich schon mal auf lange aber spannende Korrekturnächte vorbereit* @ black_wolf das mit den örtlichen Verwirrungen tut mir wirklich leid und ich wird natürlich versuchen mich da zu verbessern, muss allerdings gestehen, dass ich es nur schwer nachvollziehen kann, wo es da verwirrend wird…aber bemühen wird ich mich natürlich trotzdem @ _Chaya_; myuki-chan; DarkEye; Angel_of_destiny und Lionness danke nochmals für die aufmunternden Kommis und die lieben Worte… ich werde mich bemühen, dass auch im nächsten Kapi wenig grund zur Klage für euch besteht *hoff dass ich das auch einhalten kann* @ Tessa-chan wie versprochen gehe ich hier nun nochmals auf deine Fragen ein, da ich finde, dass sie auf jeden Fall so weit wie mir derzeit möglich beantwortet werden sollten… Dafür sollen die Kommis ja schließlich auch da sein. (Für alle, die jetzt nicht ganz so viel mit meinen Antworten anfangen können, die es aber trotzdem interessiert, würde ich nun einfach mal bitten sich Tessa-chans Kommi durchzulesen, da ich das auch der reinfolge nach abgehen werde.) Als erstes zum „Sportverschluss: Ich kann nur sagen, dass du das vollkommen richtig erkannt hast. Als Sportverschluss bezeichnet man diese seltsamen Dinger zum Hochdrücken. Die mysteriöse Flüssigkeit, die sie trinkt… Tja, das ist leider etwas, dass ich dir noch nicht beantworten kann, d sich das noch im Laufe der FF klären wird…sorry Was ihr Alter anbelangt, da hab ich mich ja schon im Stecki nur sehr wage geäußert und das ist auch Absicht so…viele Angaben zu ihrer Person sind jetzt deswegen noch so knapp gehalten, da sie sich noch im Laufe der Geschichte klären werden. Okay ich gebe zu, was die Beschreibungen angeht, da hätte ich mich ruhig etwas mehr anstrengen können, sowohl vom Flughafen, als auch vom Hotel und sicher auch beim nächtlichen Tokyo…warum habe ich es dann nicht gemacht? Nun ich muss ehrlich zugeben, dass ich es nicht wirklich für wichtig hielt, da es Nicole selbst ebenfalls unwichtig erschien und ich son bisschen ihre Einstellung mit rüber bringen wollte. Nun ein etwas heiklerer Punkt. Vielleicht hätte ich statt „theoretisch“ eher „von Außenstehenden betrachtet“ oder etwas Ähnliches verwenden sollen, aber ich vermute mal, da kam bei mir dann die Schreibfaulheit durch… Doch das ist leider ebenso wie das Thema mit dem unbemerkten Verschwinden eine Sache, die sich noch während der FF klären wird und dem ich nicht an dieser Stelle vorgreifen möchte. Der Grund, warum sie auch Japan verlassen wollte, war dass sie endlich frei sein wollte…diese Welt, in der sie lebte war für sie keine Heimat und mit ihr verband sie nichts…darum wollt sie endlich fort. Das mit dem trocken wird sich ebenfalls noch aufklären. Gomen. Selbst wenn man reich it5, kann man doch trotzdem Freude daran haben etwas selbst zu machen, oder? Nicht jeder der reich ist, ist auch automatisch verwöhnt. Noch einmal zum Thema beschreibungen allgemein… Ich beschreibe sehr gern und vor allem sehr umfangreich und detailliert…es hat also nichts damit zu tun, das ich es nicht kann. Aber ich finde es für den Leser besser, wenn er sich seine eigenen Gedanken machen kann und muss. So hat man ein bisschen Arbeit für die eigene Fantasie und mir schläft nicht jeder Leser weg, weil es wieder zu umfangreich wird… Das mit dem Schwert und dem Bogen is nun mal einfach so…es gibt auch so etwas wie Sondertransporte und du hast ja selbst gesagt, dass sie reich ist…da wird sie schon ihre Kontakte haben… Ich wollte nicht auf Mitleid suche gehen...es war vielmehr ein einfache Schilderung noch mal, dass sie nun endlich eine Welt hinter sich gelassen hatte, die ihr eh nichts bedeutet und ein neues Leben anfangen konnte. Das Zeit etwas unwichtiges für sie ist, wird sich ebenfalls noch klären aber es ist halt so… Ehrlich gesagt, kann ich nicht erkennen, was an den beiden Sätzen verwirrend sein soll, aber ich werde mich selbstverständlich noch mal damit beschäftigen. Sie kannte noch keine wirklichen Youkais und hatte nicht damit gerechnet, dass sie so…menschenähnlich aussehen. Das mit den Männern geb ich zu, hab ich etwas unglücklich formuliert…aber da hast du halt wenigstens etwas zu lachen gehabt. Nein er schickt den Diener weg, schließlich will er wissen, wer die Frechheit besitzt ihn, den Lord des Westens in mitten seines Trainings zu stören. Na ich würd mal sagen, da sie vor nem Schloss stehen is es irgendwie klar, dass Sess kein Bauer ist und wäre es ein richtiger Kampf hätte er bestimmt nicht seinen Gegner einfach weggeschickt, oder? Ihre Worte waren geheuchelt…So demütig, wie sie tut ist sie nicht…dafür ist sie einfach zu stolz. Trotzdem redet sie halt so, damit sie sich mehr zeit mit ihm erspart als unbedingt notwendig. Nicht jeder bleibt so ruhig, wenn er einen bewaffneten Lord –und erst recht nicht ihn mit seinem Ruf- im Training stört. Er kann ja nicht wissen, dass sie aus einer anderen Zeit kommt. Ja ihr Geruch…wird doch im Nachhinein eigentlich erklärt oder? Er merkt dass sie nur die demütige spielt und will sie auf die probe stellen. Immer noch probe…Sie hat gesagt sie hat es eilig doch durch ihre demütige Fassade dürfte sie es nicht wagen ihm zu widersprechen…er will wissen, wie sie reagiert. Außerdem hat sie selbst gemeint, dass sie ein Mensch wär, also lässt er sie in dem glauben ihr das abzunehmen. Schnell heist nicht gleich stark…großer unterschied. Es wür5d mich echt wundern, wenn Sess sich mitten in sein Schoss stellt und dort anfängt zu trainieren…das dürft er ja täglich renovieren. Wie gesagt er stellt sie auf die Probe. Natürlich nicht von allen Dienern den Namen aber einige wird er ja wohl kennen…hoff ich zumindest. Ja okay ich gebs zu…da war ich wohl im europäischen Mittelalter…ich schwöre, ich ändere es sobald ich zeit hab ab. Er hat sie bedroht…von wegen dass sie besser nicht einfach losziehen sollte….darauf bezog sich das. Ich hatte geschrieben, dass sie von einem jungen Dämon durch die Gänge geführt wurde. Nein er kann nicht Gedanken lesen, aber er hat es halt trotzdem gesagt…war ihr halt anzusehen… Sess muss ihr ja nicht nachrenne, aber es is ne schwere Beleidigung einfach als gast vor nem Fürsten zu türmen und da kann er doch wohl nen Suchtrupp losschicken…und das Ergebnis wär dasselbe…sie säße wieder vor Sess, der allerdings diesmal wohl nicht ganz so freundlich wäre. Jo das mit den Türen war auch ein Fehler, aber das kann man ja glücklicherweise auch so auslegen, dass es stimmt *drop* Das mit dem nächtlichen Ausflug ist auch wieder so eine Sache, was sich noch aufklären wird… Akira hat nicht damit gerechnet, dass sie so etwas kann. Sess is nun mal wachsam…und der Ausdruck geht auch so *Deutschlehrer extra gefragt hab* Das mit dem „nah gelegen“ wird ich ebenfalls bei Gelegenheit ändern…*es schwör* Was sie ist, dass wird sich noch zeigen…aber sie ist neu in dieser Welt also kennt sie keiner und alles andere klärt sich noch… Nochmals danke, für deine ausführlichen Hinweise ich hoffe, ich konnte deine Fragen halbwegs klären und dass es bei diesem Kapi weniger Probleme gibt. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel 2: Ein Gespräch mit Folgen Als sie an der Waldgrenze angekommen war, stand sie direkt vor dem Dorf, welches sie bereits im Schloss gespürt hatte. Lautlos lief sie durch die Straßen und hielt nach einer geeigneten Beute Ausschau. Ihm war bewusst, dass sie ihn trotz seiner lautlosen Verfolgung bemerkt hatte. Er spürte es einfach. Sie war vorsichtiger geworden und ihre Ausstrahlung hatte sich gering verändert. Ohne auch nur im Geringsten auf sich aufmerksam zu machen, stieg er in die Luft, um ihrem Weg durch das Dorf besser verfolgen und gleichzeitig dem penetranten Menschengestank entkommen zu können. Er wusste nicht was sie hier wollte, doch alleine, dass sie sich gegen seinen Befehl aus seinem Schloss gestohlen hatte, lies ihn erzürnen und für ihn stand fest, dass er herausfinden würde, wer sie war, was sie war, und vor allem, was sie hier wollte. Kurz hatte er sich seinen Gedanken hingegeben, ihre Aura jedoch im Geiste weiterverfolgt, als sie plötzlich verschwunden war. Weder konnte er sie sehen, noch spüren oder hören. Wütend auf seine eigene Unachtsamkeit suchte er ihren Geruch, doch nicht einmal der war mehr vorhanden. Noch eine ganze Zeit zog er so durchs Dorf. Lies sich sogar an der Stelle, wo er sie aus den Augen verloren hatte, auf den Boden herab, um vielleicht doch eine Spur von ihr zu finden, doch nichts. Nichts lies darauf deuten, dass sie jemals hier gewesen war…oder besser, dass sie sich von hier entfernt hatte. Als er schon fast die Suche abbrechen wollte, lies er jedoch seine gesamten Sinne noch einmal die Umgebung abtasten, wobei er sich jedoch diesmal nicht nur auf das Dorf beschränkte. Erstaunt wandte er sich um, konnte seinen eigenen Wahrnehmungen nicht trauen, als er ihre Aura und ihren schwachen Geruch aus der Richtung seines Schlosses auffing. In wenigen Sekunden war er wieder dort angekommen und tatsächlich war er für den Bruchteil einer Sekunde verwirrt, als er sie in ihrem Zimmer spürte. Wütend öffnete er die Tür und betrat den Raum, sah sich jedoch augenblicklich einer Schwertklinge gegenüber. Mit eiskalten Augen musterte er die junge Frau, die in einer Kampfbereiten Pose vor ihm stand und ihr Katana direkt an seine Kehle hielt. Kurz erwiderte sie seinen Blick und er war wahrhaft erstaunt, darüber. Noch nie hatte es jemand gewagt ihn so anzusehen. Ihr Blick war geradezu dämonisch und doch roch sie eindeutig nach… eigentlich roch sie gar nicht nach Mensch. Vielmehr war es, als ob ihre Kleidung diesen Menschengeruch verströmte, als ob sie nur solange schon unter Menschen gelebt hätte, dass sie bereits so stark nach ihnen roch, als ob sie selbst einer wäre. Doch unter all diesem Menschengestank konnte er eindeutig eine andere Note wahrnehmen. Den Geruch eines Wesens, das ihm nicht bekannt war. Eine lautlose Bewegung ihrerseits lies ihn wieder aus seinen Gedanken auftauchen. Ohne das geringste Geräusch zu verursachen hatte sie ihre Klinge wieder gesenkt und zurück in die Scheide an ihrem Gürtel geschoben. Demütig verbeugte sie sich vor ihm, obwohl er ihr diese nach ihrem Blick nicht mehr abnahm. Dennoch zollte er ihr ein gewisses Maß an Respekt, das sie sich dennoch vor ihm beugte, obwohl scheinbar alles in ihr danach zu schreien schien ihn herauszufordern. „Was wünscht ihr, Lord?“, durchbrach schließlich ihre leise Stimme die Stille. „Du hast dich meinem Befehl widersetzt. Weshalb hast du das Schloss verlassen?“, emotionslos, befehlend und eiskalt war seine Stimme –sprich so wie immer- und in keiner Form lies sie auf seine Gedanken hindeuten. „Verzeiht Herr, doch ich konnte nicht schlafen und zog es so vor einen Spaziergang durch den Wald zu unternehmen.“ „Ich hatte dir befohlen auf dieses Zimmer zu gehen und hier zu schlafen, doch stattdessen verlässt du es, erstaunlicherweise ohne die Wachen zu passieren, und wanderst wieder meines Befehles durch mein Land.“, deutlich war der Sarkasmus in seiner Stimme zu hören, als er sie auf die Tatsache aufmerksam machte, dass keiner der Wachen sie beim durchschreiten des Tores gesehen hatte. Erneut verbeugte sie sich, ehe sie weiter sprach. „Verzeiht mein Herr, ich gebe zu, dass ich den Weg über die Mauern bevorzugte, jedoch nur weil ich mich in eurem prächtigen Schloss nicht auskenne und so nicht den rechten Weg zu den Toren fand. Des Weiteren scheint mir jedoch euer Befehl dieses Zimmer nicht zu verlassen entgangen zu sein. Ich hatte in keiner Weise vor mich euch zu widersetzen. Vergebt mir meinen Ungehorsam.“ Obwohl er wusste, dass sie log, kam er nicht umhin ihre Selbstbeherrschung zu bewundern. Kein Anzeichen lies darauf vermuten, dass sie nicht die Wahrheit sprach. Weder waren ihre Pupillen verändert, noch wandte sie ihrem Blick von ihm ab und auch ihr Geruch und ihre Ausstrahlung zeigten in keiner Weise ein verräterisches Zeichen, noch nicht einmal nervös schien sie zu sein, dass vor ihr der Lord der westlichen Länder stand, geschweige denn, dass sie ihm trotz ihres Wissens, dass er die Wahrheit kannte, anlog. „Für heute Nacht bleibst du in diesem Zimmer und sobald Akira hier erscheint, wirst du ihm folge leisten. Was er sagt, ist für dich Befehl. Also mach keinen Fehler.“ Damit wandte er sich um und verlies den Raum. Kaum hatte er den Raum verlassen, wandte sie sich zum Fenster um und setzte sich dort auf den breiten Sims. Noch einmal lies sie sich den Geschmack ihrer Beute auf der Zunge zergehen. Genoss noch einmal den Blick in die sterbenden Augen, ehe sie ihren Blick dem nächtlichen Himmel zuwandte und auf den Morgen wartete. Gut spürte Sessoumaru, wie sie sich in ihr Fenster setzte und als er in seinen Gemächern ankam, fand sich dies bestätigt. Noch immer über den Tag und seinen merkwürdigen Gast nachdenkend sah er zu den Sternen auf, ehe er sich setzte, um bis zum Morgengrauen noch Ruhe zu finden. Kaum da die ersten Sonnenstrahlen den Horizont erreichten, schlug Sessoumaru die Augen auf und erhob sich. Noch während er in sein Arbeitszimmer schritt, erschien Akira neben ihm und erkundigte sich nach seinen Wünschen. Augenblicklich trug er ihm auf dem Mädchen, welches er am vorigen Abend zu seinem Zimmer geleitet hatte etwas zu essen zu bringen und es anschließend zu ihm zu führen. Gerde wollte Akira sich mit einer Verbeugung abwenden, als ihn die kalte Stimme des Lord noch einmal zurückhielt. „Sollte sie sich dir in irgendeiner Form widersetzen, so berichte mir dies. Sie erhielt den Befehl, jeder deiner Anordnungen zu folgen. Bei der kleinsten Widersetzung erwarte ich Nachricht, Akira.“ Mit einer erneuten Verbeugung wandte sich Akira um und begab sich wenige Minuten später mit einem kleinen Tablett zu dem Zimmer, des Mädchens. Dieses Mädchen, welches für ihr Alter erstaunlich jung, also nach etwa 20 aussah, war gerade dabei einige Übungen zu machen. Sie genoss es sowohl im mentalen als auch im körperlichen an ihre Grenzen zu gehen und diese immer wieder zu versetzen, so auch an diesem Morgen. Zu ihrer Freude war das Zimmer zur Nordseite ausgerichtet, so dass ein angenehmer Wind hereinwehte, den sie wie einen Feind immer wieder aufspaltete und verwirbelte. Reflexartig hob sie ihr Katana, als sich die Tür öffnete und Akira herein trat, der sich augenblicklich einer blanken Klinge gegenüber sah, welche mit kunstvollen Gravuren verziert war. „Verzeiht Akira-sama, doch war ich gerade in Übungen vertieft“, erklärte sie sich, als sie ihre Waffe von ihm entfernte und es in seine Scheide zurückschob. „Akira reicht. Ich bin ein einfacher Diener, Lord Sessoumarus. Ich habe euch etwas zum essen mitgebracht. Ich hoffe, es entspricht euren Ansprüchen, ich bediene nicht oft Menschen.“ Wohlwollend musterte er die junge Frau vor ihm, die ihrem Kimono an ihrem Gürtel befestigt hatte, wahrscheinlich um beim Training mehr Beinfreiheit zu haben, und deren langes Haar verspielt in einer sanften Briese wehte. „Ich danke euch für eure Mühe, Akira, doch hättet ihr euch diese sparen können.“, kurz blickte sie ihn Akiras misstrauisches Gesicht, ehe sie den Kopf schüttelte, „Verzeiht. Ich wollte nicht unhöfflich erscheinen. Wann gedenkt der Lord mich zu sehen?“ Damit wandte sie sich um und nahm am Fenster platz, wohin Akira ihr auch das Tablett trug. „Sobald ihr fertig seid mit Essen.“ Von da an herrschte Schweigen und mit eleganten Bewegungen verzehrte sie das Brot, sowie das Stück Fleisch, welches ihr gebracht wurde. Schnell war sie fertig und als sie aufstand, fiel ihr Kimono wie von selbst wieder in seine ursprüngliche Form. „Wäre es wohl möglich, dass ich mich nur noch einmal kurz umziehe, ehe ihr mich zum Lord führt?“, meinte sie mit einem leicht bittenden Ton in ihrer Stimme. Schweigend wandte sich Akira um und trat vor die Tür, obwohl er sich wunderte, woher sie neue Kleidung nehmen wollte, schließlich hatte er im Raum keine Reisetasche gesehen. Nur wenige Minuten später öffnete sich die Tür und sie trat in einem anderen weißen Kimono heraus, welcher mit edlen Stickereien verziert war. Erstaunt nahm er die Kapuze zur Geltung, welche ihr bis weit ins Gesicht fiel, entschied sich jedoch vorerst nichts zu sagen. Stumm liefen sie durch die Gänge, bis sie schließlich vor einer großen Flügeltür hielten. Schwach klopfte Akira an, ehe er, ohne Antwort zu erhalten, eintrat und sie ankündigte. „Verzeiht Herr. Doch das Mädchen ist hier.“ Ohne eine Antwort zu erhalten wandte er sich wieder zu ihr um und bedeutete ihr mit einer Geste einzutreten. Ohne ein Wort des Abschiedes drehte er sich dann um und ging den Gang entlang. *Da bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als diese Schmierenkomödie nun zu nem guten Abschluss zu bringen.*, dachte sie ironisch und betrat, bereits einen demütigen Blick aufsetzend, den Raum. Schweigend stand sie vor der geschlossenen Tür und sah sich, nachdem sie nahezu automatisch den Raum mit einem einzigen Blick erfasst hatte, Sessoumaru gegenüber. Eine ganze Weile beachtete dieser sie nicht, ehe er sie dann stumm ansah. Es war eine Probe. Er wollte sehen, wann sie aufgab. Jeder hatte irgendwann vor der erdrückenden Stille kapituliert und in einer nervösen Stammelei versucht diese zu zerschlagen, um so schnell wie möglich diesen Raum wieder zu verlassen. Doch sie war anders. Bereits Minuten blickten sie sich nun schon an, wobei er mittlerweile die Fassade der Unterwürfigkeit durchschaute und ihr stolzes Wesen erkannte. Scheinbar machte ihr die Ruhe nichts aus und fast schien sie sie schon zu genießen, bis sie ihm kurz in die Augen sah und anschließend den Blick senkte. „Verzeiht, Herr, doch ihr habt nach mir schicken lassen und ich möchte euch bitten mich ziehen zu lassen. Wenn es euer Wille ist, so werde ich die Grenzen eures Landes nie wieder passieren.“, meinte sie schließlich mit einer Verbeugung und einem Ton, der zwar nervös Klang, der sich jedoch nirgendwo sonst in ihrem Erschienungsbild widerspiegelte. „Wie lautet dein Name?“, meinte er ruhig, während er sie weiter musterte. Dieses Spiel gefiel ihm. Sie hatte es eilig –so wie es schien und wie sie sagte- doch lies sich nicht von ihrer demütigen Maskerade wegbringen. Also wollte er herausfinden, wie lange er sie Reizen konnte, bis sie ihre Maske fallen lies und ihm ihr wahres Gesicht zeigte. „Nicole, Herr.“ „Du sagst, du hast es eilig, meinst jedoch, dass du dein Ziel selbst nicht kennst. Wonach suchst du also?“ Kurz glaubte er einen Funken von Anspannung und Wut an ihr gespürt zu haben, doch dieser war, wenn er je vorhanden war, zu schnell wieder fort, als dass er sich hätte sicher sein können. Außerdem hatte sie eine Kapuze bis tief in ihr Gesicht gezogen und somit war kaum etwas von ihren edlen Gesichtszügen zu erkennen. „Ich suche nur einen Ort, wo ich leben kann. Ich komme von weit her. Aus einem Land jenseits des Meeres und suche hier eine neue Heimat. Ihr seht ich bin ohne jegliche Feindschaft durch euer Land gezogen und bitte euch daher: Lasst mich ziehen. Eine einfache Reisende wie ich ist euch weder von nutzen noch schädlich.“ „Tritt näher und sieh mich gefälligst an, wenn ich mit dir rede!“, befahl er ihr, als sie sich einen winzigen Schritt Richtung Tür bewegte. „Verzeiht Herr, doch dies kann ich nicht. Nur einen eurer beiden Befehle kann ich erfüllen, ohne euch zu erzürnen.“ Damit nahm sie ihre Kapuze ab und hob ihren Blick, bis sie den seinen direkt erwiderte. „Du wagst es meinen Befehl zu missachten.“, stellte er kalt fest. Sowohl eine Herausforderung, wie auch eine Drohung. „Verzeiht Herr, doch auf mir lastet ein Fluch. Im Sonnenlicht nehme ich eine andere Gestalt ein, als diese, welche ihr seht und ich möchte euch durch den Anblick dieses Körpers nicht beleidigen.“ Erneut spürte er, dass sie log, doch wie auch bereits in de Nacht verriet sie sich durch nichts. „Lass das meine Sorge sein und gehorche!“, meinte er emotionslos, ohne sich sein Erstaunen und seine Neugierde anmerken zu lassen. Gehorsam trat sie näher und augenblicklich, da sie das Sonnelicht traf, schien sich ihr Körper zu verändern. Fast hätte Sessoumaru triumphierend gegrinst, als er dies mit ansah. Nur wenige Sekunden zu früh, hatte sie begonnen ihren Körper zu verwandeln. Es war ein Bruchteil, zu kurz, als dass schwache Menschen oder selbst niedere Dämonen es hätten bemerken können, doch für ihn war es genug Zeit. Nun stand sie da. In einem noch immer menschlichen Körper, dem der edle Kimono ebenso gut stand, wie ihrem anderen. Ihr langes Haar hatte seine Farbe behalten, doch reichte es ihr nun in einem nach vorne abgestuften Schnitt noch gerade mal bis zum Kinn. Ihre feinen und aristokratischen Gesichtszüge waren noch dieselben, doch hatten sich diese etwas verschoben und wirkten nun wesentlich maskuliner. Das einzige was gleich geblieben war, waren ihre Augen, die ihn noch immer so anblickten, wie aus dem Körper zuvor. Nachdenklich musterte Sessoumaru den jungen Mann vor sich und schätze den Sinn einer solchen Verwandlung ab. „Nun gut. Dieses ist also dein Körper bei Tage. Nun sprich, wohin willst du? Du sagst, du suchst einen Ort zum Leben, doch wo gedenkst du ihn zu finden?“ „Ich weis es nicht, Herr.“, meinte sein Gegenüber erstaunlich ehrlich betrübt, „Doch hoffe ich, es zu merken, wenn ich an meinem Ziel angekommen bin.“ *Anschienend war das die richtige Frage.*, schoss es Sessoumaru durch den Kopf, als er die Reaktion auf seine Worte mitbekam. Das war es also. Sie …oder er suchte einen Ort, wo er leben konnte, vermutlich wurde er wegen diesem angeblichen Fluch von überall vertrieben. „Du wirst vorerst hier bleiben. Da du selbst nicht weist, wohin du willst, werde ich dich in meine Dienste nehmen. Ich habe demnächst eine Reise zu tätigen und du wirst mich begleiten.“ Nicht ohne eine gewisse Schadenfreude bemerkte Sessoumaru die kurz vor Schreck geweiteten Augen, die sich jedoch augenblicklich wieder zu ihrem demütigen Ausdruck zurückfanden. Tatsächlich, musste er für einige Wochen fort und gedachte wie bei allen seinen Reisen Rin mit zu nehmen. Jedoch war Jaken bereits in einem anderen Auftrag als Botschafter unterwegs und eine Aufschiebung, bis dieser wiederkam, war nicht möglich. „Verzeiht Herr, doch bin ich mir sicher, dass es wesentlich nützlichere Diener in eurer Gefolgschaft gibt, als mich –einen einfachen Menschen. Daher bitte ich euch demütigst, obwohl ich euer Vertrauen zu schätzen weis, jemand anderen mit dieser Aufgabe zu betrauen und mich ziehen zu lassen. Ich sagte bereits, ich bin neu in dieser Welt und kenne mich hier nicht aus. Ich wäre euch auf eurer Reise sicher keine Unterstützung.“ „Du wagst es dich erneut meinem Befehl zu widersetzen.“, warnte ihn Sessoumaru, „Du solltest Acht geben, dass dies nicht zur Gewohnheit wird.“ „Ich widersetze mich euch nur ungern, doch spreche ich nur die Wahrheit. Ich wäre sowohl ungeeignet Botschaften zu überbringen, als auch Erkundigungen einzuholen, da ich mich in dieser Welt nicht auskenne. Ich kann nicht für euch kochen, da ich andere Speisen gewöhnt bin, und diese Gestalt hindert mich daran mich ungehindert bewegen zu können, da dieser Körper nun einmal nicht mein eigener ist. Außerdem bin ich ein miserabler Kämpfer und würde euch wohl mehr behindern, als nützen. Ihr seht, es brächte euch keinerlei Vorteil mich mitzunehmen.“ Eines musste er ihr lassen. Ihr Argumente waren gut durchdacht und erschienen allesamt logisch, dennoch lies er sich davon nicht täuschen. Sie lies sich scheinbar von nichts aus der Ruhe bringen und hatte ein ganz annehmbares Äußeres –für einen Menschen natürlich, wie er ihn Gedanken hinzufügte- somit wäre es sicher kein Problem sie mit Nachrichten loszuschicken und dass sie sich lautlos bewegen konnte, hatte er in der vergangenen Nacht schon mitbekommen. Viel essen tat er eh nicht und meistens übernahm eh Rin das kochen, wenn sie den etwas fand. Außerdem hatte er sie beim betreten ihres Zimmers mit ihrem Katana erlebt und wusste so hundertprozentig, dass sie eine gute Schwertkämpferin abgab, noch dazu hatte sie bei ihrer ersten Begegnung erwähnt, dass sie eine Magierin wäre und wenn sie in dieser Gestalt tatsächlich nicht Schritthalten konnte, dann würde er ihr schon beibringen, dass sie besser beraten wäre ihren eigentlichen Körper zu nehmen. „Du wirst mitkommen. Deine Hauptaufgabe wird daraus bestehen auf Rin acht zu geben und sie zu beschützen. Weder wirst du dich während wir unterwegs sind von ihr trennen noch unerlaubt das Lager verlassen, sofern ich dir keine anderen Instruktionen gebe. Geh nun! Akira wird dich zu Rin bringen. Falls du noch einen benötigen solltest, kann er deine Waffen zum Schmied bringen. Wir brechen in einer Stunde auf.“ Eindeutig war das Gespräch beendet und Nicole wusste, dass es nichts brachte noch weiter zu diskutieren…egal in welcher Form. Ihre einzige Chance war, dass sie sich unterwegs absetzen konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)