Anubis Black von Autumn (JadenxChazz, AtticusxZane (Kapitel 22 ist da!!!)) ================================================================================ Kapitel 2: Die Initiation (Teil 1) ---------------------------------- Hm, es geht also weiter!^^ Hier auf animexx ist das Leserinteresse für diese FF irgendwie gering...ich hab bisher nur 3 Kommis bekommen. Na ja, aber trotzdem werde ich die Story weiterhin hier posten, vielleicht findet sich ja noch jemand, der es liest. Kapitel 2: Die Initiation (Teil 1) Jaden träumte. Er wanderte durch tiefe Finsternis und das Herz schlug ihm wild in der Brust, erfüllt von einer seltsamen Angst, die er sich nicht erklären konnte. Endlich gelangte er zu einem großen steinernen Tor, auf dem die Gestalt eines Schakals prangte. Es war genau wie in all seinen Träumen zuvor. Das Tor tat sich vor ihm auf und er ging zögernd hindurch, obwohl er bereits wusste, was ihn im Inneren erwarten würde, aber es war, als hätten seine Beine ein Eigenleben. „Komm näher." Diese kalte Stimme schon wieder! Ein eisiges Schauern rann über seinen Rücken und er trat vor. Ein Thron erhob sich vor ihm und darauf sass ein Mann, der in einen schwarzen Umhang gehüllt war. Die Griffe von zwei Schwertern ragten seitlich hinter seinem Kopf hervor und zu seinen Füßen lag die blutende Leiche eines Mannes. Jaden wurde unweigerlich schlecht und er hielt sich die Hand vor den Mund. „Wer bist du? Warum kannst du mich nicht in Ruhe lassen?! Ich will das nicht träumen! Ich will das nicht sehen! Antworte mir endlich einmal! Wer bist du? Hast du diesen Mann getötet?" „Ja." „Wieso?!" „Das ist meine Aufgabe. Er hat den Heiligen Bezirk betreten. Außer dem Pharao darf niemand seinen Fuß auf diesen Boden setzen." „Der....Pharao?" „Tutangaton. Seine Herrschaft begann im Jahr des Schakals." Jaden musterte seinen Gegenüber. Er verspürte Furcht, aber nichtsdestotrotz auch ein eigentümliches Gefühl der Vertrautheit. In seinen bisherigen Träumen hatte der andere nie gesprochen und sobald er des Leichnams ansichtig geworden war, wachte er auf. Doch nun....es fröstelte ihn. Die Umgebung war von einem dunklen Zauber durchzogen, der sich um ihn zu klammern schien wie eine schleimige Hand. Der schwarzgekleidete Bursche stand auf und neigte sich zu dem Ohr des Brünetten. „Ich kann nicht verhindern, was das Schicksal vorherbestimmt hat. Du wirst den Schlüssel annehmen müssen, wenn ich dich rufe, so will es das Gesetz der Götter. Meine einzige Bitte ist: Rette den Mann, den ich liebe." (Und nein, er redet nicht von dem, an den Ihr jetzt denkt!) Was, den MANN?!?! Jaden wollte widersprechen, aber da drang ein Lichtstrahl in die Dunkelheit und jemand rüttelte ihn vorsichtig. Er schlug die Augen auf und blickte in das lächelnde Antlitz von Syrus, der soeben die Vorhänge aufgezogen hatte. „Aufwachen, Jay! Die Sonne scheint genauso toll wie gestern! Es ist echt klasse, das heute Sonntag ist und wir keinen Unterricht haben! Was wollen wir unternehmen?" „Sy, ich bin noch nicht mal richtig auf, und schon bombardierst du mich mit deiner Früher-Morgen-Stimmung. Lass mich noch ein bisschen schlafen...." „Du hattest die ganze Nacht zum Schlafen! Benutz sie doch mal dafür! Was hast du bloß in letzter Zeit? He....du bist so blass. Hast du schlecht geträumt?" Der Slifer hatte sich aus seinen Laken geschält und postierte sich neben dem Kleineren am Fenster. Es versprach in der Tat, ein wunderbarer Tag zu werden, aber Jaden nahm, entgegen seiner eigentlich lebensfrohen Natur, eine merkwürdige Aura wahr, die ihn beunruhigte. Seine Sinne waren übernatürlich geschärft und das Zittern, das ihn in seinem Traum gepackt hatte, kehrte wieder. >>Wer ist dieser vermummte Mann, der mir begegnet ist? Von welchem Schlüssel hat er geredet? Und was war das für eine komische Bitte?! Und dann die Leiche....und das Blut....Er hat ihn getötet, weil es seine Aufgabe ist? Wer kann schon so eine Aufgabe haben? Verdammt, was ist bloß mit mir los?! Es passt nicht zu mir, so viel zu grübeln!<< Eine Tür fiel krachend zu. Der Braunhaarige erblickte Chazz, der sein Zimmer verließ und mit großen Schritten davon stapfte. Mit seinem stoischen Freund stimmte auch einiges nicht, wie er mittlerweile festgestellt hatte. Er war sich im Klaren darüber, dass die Allgemeinheit Mr. Princeton niemals als seinen Freund bezeichnet hätte, aber Jaden konnte ihn nicht anders benennen. Chazz war für ihn immer eine Herausforderung gewesen, denn er war ein super Duellant und nichts schien ihn wirklich erschüttern zu können. Nun, außer Niederlagen. Zwar verstand er es unlängst besser, damit fertigzuwerden, aber seine Niederlagen als Lektionen zu akzeptieren, um aus ihnen zu lernen, hatte er noch nicht geschafft. Anfangs hatte er absolut kein Verständnis für diesen Ehrgeiz aufgebracht, hatte dieses beinahe krankhafte Streben nach Perfektion mit Argwohn betrachtet....doch seit er erlebt hatte, wie die beiden älteren Brüder seines Kameraden ihn verstoßen hatten, als wäre er nur noch ein wertloser Gegenstand, den man wegwerfen konnte, sobald er in ihren Augen nichts mehr taugte, war er nachdenklich geworden. Wie mochte es in dieser Familie zugehen, wenn nicht einmal Blutsverwandtschaft sie dazu bewegen konnte, zu vergeben, zu verzeihen? >>Sie waren einfach unfair zu ihm....Er hat sich an seine eigenen Prinzipien gehalten und hat mit seinem Deck gekämpft. Er ist sich selbst treu geblieben und dafür haben sie ihn in den Schmutz getreten! Ich fand diese Szene scheußlich! Ich meine, sie sind doch seine Brüder - bedeutet er ihnen denn gar nichts? Was sagen seine Eltern dazu? Wissen sie es überhaupt oder kümmert es sie auch nicht? Nur, weil Chazz den Familiennamen entehrt hat? Das ist doch ein Witz! Ich musste diesen Mistkerlen einfach die Meinung sagen! Wie kann man nur auf den Gefühlen eines anderen so rücksichtslos herum trampeln!? Ich weiß, ich bin auch kein Genie darin, besonders taktvoll zu sein, aber....trotzdem....haben sie nicht gemerkt, dass sie Chazz mit ihrer Ablehnung und ihrer Verachtung verletzt haben? Er versteckt es, doch ich bin sicher, dass es ihm wehgetan hat, tief in seinem Innersten. Er sagt zwar immer, dass er meine Kumpel und mich nicht leiden kann, aber letztendlich sind wir diejenigen, zu denen er kommt, wenn er Gesellschaft sucht, so selten das auch der Fall sein mag. Er ist mein Rivale, meine Nemesis, mein Mitschüler....und mein Freund. Ich weiß nicht viel von ihm, aber ich glaube, dass er sehr einsam ist....bei so einer Familie, für die du nur einen Wert hast, wenn du ein hohes Preisschild trägst oder an der Spitze von irgendwas stehst? Ich würde ihm gerne helfen. Ich würde mir wünschen, dass er mehr lacht und mal öfter aus sich herausgeht, er ist meistens so reserviert und zurückhaltend. Obwohl er durchaus ein etwas hitziges Temperament besitzt....<< Jaden musste schmunzeln, während er der Momente gedachte, in denen der ehemalige Obelisk seine Geduld verloren hatte. Sie bewiesen eine Leidenschaft in ihm, die er offensichtlich zu verbergen bemüht war. Schade, dass er sie versteckte.... ~~ Jaden! ~~ Er fuhr herum. Jemand hatte ihn gerufen, ohne Zweifel....aber es war die Stimme aus seinem Traum! Wie konnte das sein?! „Äh, Sy....hast du das auch gehört?" „Falls du Chumleys Schnarchen meinst, das ist nicht zu überhören!" erklärte der Jüngere und brüllte ihrem dicken Zimmerkameraden dermaßen laut ins Ohr, dass er aufschreckte und einen Moment lang gar nicht begriff, wo er sich überhaupt befand. „Komm endlich zu dir, Chum, du schläfst wie ein Toter! Heute ist Sonntag. Sag schon, hast du vielleicht eine Idee, was wir machen könnten? Jay ist nicht besonders gesprächig....bestimmt befindet er sich noch im Halbschlaf." „Da befinde ich mich auch. Es ist doch erst neun! Pennen wir noch eine Runde!" „Aber die Sonntags-Muffins mit Schokoladenstückchen werden aus sein, wenn wir uns nicht wenigstens ein bisschen beeilen!" „Die Muffins? Was sitzen wir noch hier herum?" „Frühstückt ohne mich, Jungs", ließ sich Jaden vernehmen. „Ich habe keinen Hunger. Ich gehe in die Bibliothek." Damit verschwand er im Baderaum, um sich zu duschen, und seine Freunde starrten perplex hinterdrein. Er verzichtete freiwillig darauf, etwas zu essen?! Und statt dessen wollte er lieber in der Bibliothek zwischen ein paar hochkomplizierten Duellbüchern hocken?! Er musste krank sein!! Der vermutete „Kranke" wusste genau, dass Syrus und Chumley ihn vermutlich für komplett übergeschnappt hielten, aber er war nicht in der Stimmung, um diesen unterrichtsfreien Tag zu genießen. Es stimmte, die meiste Zeit gab er sich albern und war immer fröhlich und vergnügt, aber seine Träume stellten für ihn ein Problem dar, zu dem er verzweifelt eine Lösung suchte. Er konnte ernst und konzentriert sein, wenn die Situation es erforderte, obgleich kaum einer ihm dies zutraute. Er legte den Kopf in den Nacken, während das heiße Wasser seine Muskeln lockerte und er versuchte, sich an jedes Detail aus seinem letzten Traum zu erinnern. Er hatte zum ersten Mal Informationen erhalten, die ihm vielleicht etwas nützen konnten, und aus diesem Grund wollte er auch in die Bibliothek. Zehn Minuten später verabschiedete er sich fertig angekleidet von seinen Freunden und steuerte Richtung Schulgebäude. Es war so warm, dass er seine rote Jacke auszog und sie sich um die Hüfte band, wodurch seine nackten, sehnigen Oberarme gut zur Geltung kamen. Er begegnete nur wenigen Schülern auf seinem Weg und die meisten blickten verwirrt zu ihm herüber, als könnten sie es nicht fassen, ihn am Wochenende in der Nähe der Akademie zu sehen. Bald hatte er die Bibliothek erreicht und verdrückte sich in die Ecke mit den Geschichtsbüchern, die er normalerweise mied wie Doktor Crowler oder die Pest. Er wanderte an den Regalen vorbei, bis er jenes mit der Aufschrift „Ägyptische Zeit" ausfindig gemacht hatte. Mehrere Bände mit über hundert Seiten, bebildert oder nicht, reihten sich dort aneinander und Jaden griff aufs Geratewohl hinein, um ein, zwei Exemplare auszuwählen. Mit seiner Ausbeute unter dem Arm setzte er sich an einen der Arbeitstische und begann zu blättern. >>Mumifizierung....die Götterwelt....Das alltägliche Leben....die Pyramiden....die Sphinx....Amulette und Symbole....die Hieroglyphenschrift....die Pharaonen, hier! Das könnte was sein! Eine Chronologie....Späte Prädynastische Epoche, Frühzeit. 1. Dynastie, von 2920 bis 2770 vor Christus. Was stehen da für Könige? Narmer, Aha, Djer, Den, Semerchet. Hm, jedenfalls kein Tutangaton. Gibt‘s hier nicht auch ein paar bekanntere Namen? Doch, da - Neues Reich, 18. Dynastie, von 1550 bis 1307 vor Christus. Ahmose I., Thutmosis III., Hatschepsut....bla, bla, bla....he, der komische Echnaton war eigentlich Amenophis IV.? Und der berühmte Tutanchamun gehört ebenfalls in diese Zeit, sieh einer an! Aber der Typ, von der meine Traumerscheinung gesprochen hat, ist nicht aufgeführt. Probiere ich es mit dem anderen Historienschinken.<< Leider konnte er auch in dem zweiten Buch keine Erwähnung des Namens entdecken, der ihm genannt worden war. Möglicherweise hatte er sich einfach zu viel erwartet....es war schließlich nur ein blöder Traum, merkwürdige Zwiegespräche hin oder her! Vermutlich hatte dieser Tutangaton nie existiert! „Ich kann nicht verhindern, was das Schicksal vorherbestimmt hat. Du wirst den Schlüssel annehmen müssen, wenn ich dich rufe, so will es das Gesetz der Götter. Meine einzige Bitte ist: Rette den Mann, den ich liebe." So lauteten die Worte des Fremden. Warum wurde er das Gefühl nicht los, als verberge sich doch mehr hinter dieser Angelegenheit, als sich auf den ersten Blick feststellen ließ? ~~ Jaden! ~~ Schon wieder! Das bildete er sich doch nicht einfach nur ein?! Jemand rief ihn, und dieser Jemand besass dieselbe Stimme wie seine Traumgestalt. „....wenn ich dich rufe...." Richtig, das hatte er gesagt. Was sollte er tun? Gehorchen? Sein Name hallte erneut in seinen Ohren wider, und sogar noch ein drittes Mal. ~~ Begib dich in den großen Vorlesungssaal.~~ Der Slifer beugte sich dieser Anordnung und suchte den gewünschten Raum auf. Da kein Unterricht stattfand, war die Halle mit den zahllosen Sitzrängen vollkommen leer und wieder meldete sich bei ihm ein negatives Gefühl. Wie unheimlich so ein verlassenes Zimmer sein konnte, vor allem bei solchen Ausmaßen! Also schön, nun war er da, wo er sein sollte. Und jetzt? „Jaden! Junge, was machst du denn hier?" „Hä? Oh, Sie sind es, Direktor Sheppard! Es ist nichts, ich bin....aus Spaß hier, genau!" „Es ist Sonntag, warum sitzt du nicht bei deinen Freunden in der Cafeteria? Und wenn du dir unbedingt eine Ausrede ausdenken musst, versuche es bitte mit einer weniger fadenscheinigen." „Ich kann es Ihnen nicht erzählen, Sie würden mich sonst für bekloppt halten! Also dann...." ~~ Jaden! Du darfst nicht gehen! ~~ Sheppard schoss zu dem braunhaarigen Jungen herum und starrte ihn an, als könne er es nicht fassen. Es ließ sich nicht mehr stoppen, das erkannte er nun schmerzlich. Er hing an seinen Schülern und wollte nur ihre Sicherheit, aber das Schicksal, das er sich aufgeladen hatte, seit er die Kassette mit dem Schakal angenommen hatte, ließ ihn nicht mehr los. Er konnte es den Auserwählten nicht ersparen, jene Aufgabe antreten zu müssen, die ihnen alles abverlangen würde....Er hatte es immer gefürchtet. Der Sechzehnjährige seinerseits bemerkte, dass der Direktor erschüttert war und es dämmerte ihm, dass der andere offensichtlich gehört hatte, was alle anderen nicht verstehen konnten. „Sie....Sie haben es auch gehört, nicht wahr?" Er nickte und seine Hände krampften sich zu Fäusten. „Es soll geschehen, ich kann es nicht ändern. Mein Junge, du kannst ganz unbesorgt frühstücken - ich werde dich allerdings später noch in mein Büro bitten." „Habe ich was angestellt? Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, irgendwas verbockt zu haben...." „Nein, deswegen will ich dich gar nicht sprechen. Das hat wichtigere Gründe." „Wichtigere Gründe?" „Geh frühstücken!" Er schob den Brünetten sanft zur Tür hinaus und trat an das Dozentenpult, wo er die Lampe zur Seite drückte, sodass sich der Öffnungsmechanismus in Bewegung setzte. Schweren Herzens stieg er die Treppe zu dem unterirdischen Korridor hinab und gelangte nach den Sicherheitsüberprüfungen in den hohen Raum mit der versiegelten Kassette. „Mein Anführer?" Ein milchweißer Strahl brach aus dem Behälter hervor und materialisierte sich vor ihm. Die durchsichtige Erscheinung trug ein ägyptisches Gewand in Schwarz, sein Antlitz wurde von einem gleichfarbigen Umhang verborgen. Sie nahm die Kapuze herunter und Direktor Sheppard blickte dem Ebenbild des Schülers ins Gesicht, den er soeben fortgeschickt hatte. „Warum habt Ihr ihn bereits so früh gerufen? Weshalb gewährt Ihr keinen Aufschub?" ~~ Das ist unmöglich. Er hat schon von mir geträumt. Sein Körper spürt das Erwachen der Schatten in jeder Faser, und deswegen bedrängt ihn der Eindruck, dass irgendetwas nicht stimmt. Natürlich kann er sich das jetzt noch nicht erklären, aber das wird nicht mehr lange der Fall sein. Unsere Seelen haben die Zeit aus einem einzigen Grund überdauert: Um unser Erbe an unsere Wiedergeburten weiterzugeben. Wenn das geschehen ist, werden wir endlich unsere verdiente Ruhe finden....und sie werden unseren Kampf fortsetzen. ~~ „Sind sie stark genug dafür?" ~~ Das wird sich zeigen. Wir können nicht mehr warten. Unglücklicherweise spüre ich nur sechs zukünftige Hüter - der siebte ist verschwunden, wie du mir sagtest. Das ist bedauerlich, aber die erste Attacke wird nicht lange auf sich warten lassen. ~~ „Dabei sind sie doch noch völlig unerfahren...." ~~ ....Ja. Das ist nicht zu ändern. Hör zu, mein Freund....es behagt mir ebensowenig wie dir, ihnen diese Verantwortung aufzuzwingen, doch wenn die Menschheit es nicht büßen soll, haben wir keine Wahl! Um zwölf Uhr mittags, wenn die Sonne am höchsten steht, beginnt die Initiation! Und vergiss nicht: Es gibt kein Zurück! ~~ Er löste sich auf und der Kanzler der Akademie versank in ein brütendes Schweigen. Konnte er ihnen denn bereits die ganze Wahrheit offenbaren? Nein, das....das wäre....aber andererseits, was nützte es ihnen, wenn er es leugnete? Wenn doch sein Bruder noch leben würde! Er hätte ihm geholfen, diese verzwickte Situation zu meistern! Vielleicht war es besser, abzuwarten.... schließlich war nicht unbedingt erwiesen, dass die Auserwählten ihm glaubten oder ihre Mission annahmen - besonders bei Chazz und Zane hatte er da so seine Zweifel. Aber eine Alternative existierte nicht....Plötzlich riss er die Augen auf und alles in seinem Körper verkrampfte sich. Er fühlte die Präsenz der Schatten.... Bastion Misawa, seine Zeichens Ra-Yellow-Student und wohl einer der intelligentesten Schüler der DA (Duellakademie), hockte vor seinem Schreibtisch und kaute auf seinem Bleistift herum, eine Unart, die er besiegt zu haben glaubte, doch im Moment beschäftigte ihn etwas, das ihn äußerst nervös machte. >>Wissenschaftlich betrachtet ist es völlig unmöglich, dass man plötzlich Stimmen hört, wenn außer einem selbst niemand im Raum ist! Ich hätte schwören können, das mich jemand gerufen hat, aber das kann nur Einbildung gewesen sein! Meinen Berechnungen zufolge weht der Wind in südwestliche Richtung, er kann also nicht um mein Wohngebäude herum heulen und merkwürdige Geräusche erzeugen, die man als Rufe interpretieren könnte. Vielleicht habe ich gestern zu lange an meinem Hausaufsatz gearbeitet? Oder ich hätte das Referat links liegen lassen sollen oder das Exzerpt von der letzten Vorlesung....apropos....wieso ist eigentlich die Vorlesung von Prof. Banner ausgefallen? Ich habe gehört, er wäre krank....<< ~~ Bastion! ~~ Er zuckte zusammen und blickte sich suchend in seinem Zimmer um. Schon wieder diese Stimme! Sie kam ihm bekannt vor, aber gleichzeitig mutete ihn dieses Phänomen auch absolut absurd an. Er war von Natur aus ein vorsichtig kalkulierender und verstandesbetonter Mensch, sodass mysteriöse Vorkommnisse ihm nicht mehr als ein schwaches Stirnrunzeln abringen konnten, doch bei dieser Stimme verhielt er sich unerklärlicherweise anders. Sein Herzschlag hatte sich beschleunigt und feiner Schweiß perlte ihm auf der Stirn, als sein Name zwei weitere Male eindringlich wiederholt wurde. Ihn umfing ein Gefühl der Gefahr und es schien ihm, als wolle ihn diese Stimme davor warnen. Seine Beklemmung verstärkte sich und in einer impulsiven Regung der Ungeduld holte er das Mathematikbuch aus seinem Rucksack, um zur Entspannung ein paar Rechnungen zu machen (ja, er tut sowas zur Entspannung!!). Allerdings gelang es ihm nicht, sich zu konzentrieren, denn die negative Aura, die er zu spüren meinte, wuchs offenbar an und hüllte seine Umgebung ein. >>Ach Unsinn, das ist einfach lächerlich! Ich bin überarbeitet, das wird es sein. Es stimmt, ich sollte in Zukunft mehr schlafen und nicht bis spät abends lesen, dann wäre ich nicht so schnell erschöpft. Trotzdem muss ich zugeben, dass ich noch nie zuvor ein solches Unbehagen empfunden habe....es ist, als krieche irgendetwas....Kaltes....meinen Körper hinauf....!<< Es kam lautlos, wie ein Alptraum. Er griff gerade eben erneut nach seinem Bleistift, als eisiger Atem seinen Nacken streifte und sein Herzschlag setzte für eine bange Sekunde aus. Wie in Zeitlupe drehte er sich um - und starrte in das Gesicht einer riesenhaften Kreatur mit mächtigen Krallen, einer schwarzen Schuppenhaut, einem furchteinflößenden Maul und einem langen, peitschenden Schwanz. Das Wesen erinnerte an ein Krokodil, aber die Bosheit in seinen Augen ließ keinen Zweifel daran, dass es mehr war als das. Bastions logischer Verstand sträubte sich entschieden gegen die Existenz einer solchen Bestie, aber wie konnte etwas, das mit den Gesetzen der Wissenschaften nicht vereinbar war, dennoch so erschreckend real sein? Lähmende Sekunden verstrichen, bis das Ungeheuer mit einer seiner Pranken ausholte, um ihn zu verwunden, doch der Ra Yellow wich mit einem geschickten Überschlag aus. Verstört blickte er sich nach einem Gegenstand um, den er als Waffe verwenden konnte und da er nichts fand, ergriff er die Flucht. Aus einem unerfindlichen Grund hatte dieses Ereignis etwas vertrautes, auch fragte er sich ernsthaft, seit wann er eigentlich so akrobatisch veranlagt war. Er vernahm das Brüllen der Kreatur hinter sich und rannte um sein Leben. Sein Instinkt sagte ihm, dass das Geschöpf hinter ihm her war. Warum, das vermochte er nicht einmal zu ahnen, aber das war im Moment ohnehin von zweitrangiger Bedeutung. „Bastion!" Der Sechzehnjährige wandte sich um und erkannte Direktor Sheppard, der in seiner Hand einen goldenen Stab hielt, der mit Hieroglyphen verziert war und oben mit einem Schakalskopf abschloss. Er murmelte Worte in einer fremden Sprache vor sich hin und das Ungeheuer kreischte auf, als aus den Augen des Schakals zwei Lichtstrahlen hervorbrachen und ihm tiefe Wunden ins Fleisch brannten. Mit einem wütenden Heulen versank es in einem Loch im Boden und der Kanzler seufzte erleichtert auf. „Das war knapp, fast zu knapp. Es ist jetzt erst einmal aufgehalten, aber es wird wiederkommen. Ich hätte nicht gedacht, dass es tatsächlich so bald passieren würde. Es bleibt mir also nicht erspart, alle Beteiligten zu einem kleinen Gespräch zu bitten. Bist du in Ordnung, mein Junge?" „So in Ordnung, wie man nach so einem Erlebnis sein kann. Sagen Sie, Mr. Sheppard....was war das für ein Tier?" „Das war kein Tier, auch wenn es so aussah. Das war ein Schattendämon, eine Kreatur der Finsternis. Komm mit in mein Büro." Der Schwarzhaarige folgte ihm widerspruchslos, war aber mehr als verwirrt. Träumte er vielleicht bloß? War er über seinem Mathebuch eingenickt und schlief? Das hier war einfach viel zu grotesk, um echt zu sein! Zehn Minuten später erscholl eine Durchsage auf dem Schulgelände und im gesamten Gebäude: „Hier spricht Kanzler Sheppard! Ich bitte folgende Schüler, sofort in meinem Büro zu erscheinen: Jaden Yuki, Chazz Princeton, Zane Truesdale, Syrus Truesdale und Alexis Rhodes!" Bastion, der sich mittlerweile mehrmals gekniffen hatte, nur um relativ niedergeschmettert festzustellen, dass er offenbar nicht träumte, horchte auf. Weshalb rief er so unterschiedliche Duellanten zusammen? Er beäugte misstrauisch den Stab, den der Direktor an seinen Schreibtisch gelehnt hatte und wurde den Eindruck nicht los, dass er diesen nicht zum ersten Mal sah. Aber das war ja unsinnig. Oder nicht....? Als die anderen Schüler eingetroffen waren und Bastion sich zu ihnen gesellt hatte, musterte Sheppard sie eine Weile schweigend, ehe er sich erkundigte: „Ist jemandem von euch in letzter Zeit....etwas Merkwürdiges widerfahren?" „Was ist denn das für eine Frage?! Behaupten Sie bloß noch, deswegen hätten Sie uns beim Frühstück gestört!" zischte Chazz, der mit sich selbst und der ganzen Welt grollte, weil es ihm nicht gelang, die Gefühle abzutöten, die eine gewisse Person in ihm erzeugte. „Diese Frage ist sehr wichtig. Habt ihr vielleicht etwas Ungewöhnliches geträumt?" „Nun, also...." fing Jaden an, „....ich....habe etwas geträumt. Ist es das, weswegen Sie mich sprechen wollten? Woher können Sie davon wissen?" „Das spielt im Moment keine Rolle. Euer Kommilitone, Misawa-kun, wurde von einem Schattendämon angegriffen, den ich vorübergehend in die Flucht schlagen konnte, aber nicht auf Dauer. Daher ist es wichtig, dass ihr mir alles erzählt, was euch seltsam erscheint." „Von einem Schattendämon angegriffen?" wiederholte Zane mit spürbarem Spott und einer beträchtlichen Portion Skepsis in der Stimme. „Verzeihen Sie, Sir, aber solche Geschichten sind höchstens für Grundschüler geeignet. Ich wollte mich noch auf einen Duelltest in der nächsten Woche vorbereiten. Entschuldigen Sie mich bitte...." „Bleib hier, Zane! Es könnte dir nämlich durchaus passieren, dass du in Zukunft größere Duelle zu bestreiten hast als welche mit Karten!" „Der Direktor sagt die Wahrheit. Ich bin tatsächlich von einem....Dämon verfolgt worden. Und nein, ich scherze auch nicht oder erlaube mir einen Spaß. Ich habe die Bestie mit meinen eigenen Augen gesehen....es war etwas Bösartiges um sie herum, etwas Grausames...." „Wissen Sie, mein Traum....Ich habe ihn schon seit einiger Zeit. Da ist ein Tor mit dem Bild eines Schakals vor mir. Ich trete hindurch und treffe auf einen schwarzgekleideten Mann. Zu seinen Füßen liegt eine Leiche. Sie blutet noch, der Tote ist also erst vor kurzem verschieden. An dieser Stelle bin ich bisher immer aufgewacht. Aber heute....heute konnte ich mit dem Mann sprechen. Er sagte, er hätte den anderen getötet, weil es seine Aufgabe sei. Er habe den Heiligen Bezirk betreten und außer dem Pharao sei das niemandem gestattet." „Hat er seinen Namen genannt? Oder den dieses Pharaos?" „Tutangaton. Das war der Name des Pharaos. Deshalb bin ich in die Bibliothek gegangen, weil ich hoffte, ich würde dort etwas über ihn finden, aber ich war erfolglos." „Aber Jay, warum hast du mir denn nicht von diesen Träumen erzählt?" Syrus betrachtete seinen Freund sorgenvoll und drückte fest seine Hände. „Ich hätte dir doch helfen können!" „Das ist lieb, Sy, aber ich wollte niemanden damit belasten. Ich war ja nicht sicher, was ich davon halten sollte, also wollte ich es auch keinem verraten. Und dann ist da noch diese Stimme....Sir, ich bin überzeugt, dass es der Mann aus meinen Träumen ist, der mich gerufen hat! Er hat mich dazu aufgefordert, die große Vorlesungshalle aufzusuchen!" „Eine Stimme hat dich gerufen? Mich auch, aber ich hielt es für reine Einbildung. Nachdem ich allerdings dieses....Monstrum gesehen habe, bin ich mir nicht mehr so sicher. Hat es damit ebenfalls eine bestimmte Bewandtnis?" „Hat keiner von euch etwas dazu zu sagen? Hat niemand sonst etwas Ungewöhnliches erlebt?" Alexis, ziemlich durcheinander von dem, was bisher gesprochen wurde, schüttelte nur den Kopf, und auch die beiden Brüder zuckten lediglich mit den Schultern, wobei besonders Zane durchblicken ließ, dass er sich in höchstem Grade veralbert vorkam. „Ich....ich habe auch etwas....gesehen...." bemerkte Chazz widerwillig und berichtete von seiner Vision und dem Spiegelbild im Wasser. Das X an seinem linken Oberarm, das dort so plötzlich aufgetaucht war, erwähnte er jedoch nicht. Kanzler Sheppard lauschte der Erzählung und legte schließlich seinen Stab auf den Tisch. „Was ist das?" fragte das blonde Mädchen. „Damit habe ich den Schattendämon vertrieben, aber das gewährt uns nur einen Aufschub. Das ist ein Anubis-Zepter. Es ist das äußere Zeichen der Priester des Anubis." „Anubis? Ist das nicht der ägyptische Gott der Toten?" „Ganz richtig, Bastion. Über Tutangaton findet sich deshalb nichts in den Geschichtsbüchern, weil er zu einer Zeit regierte, die niemals in die Geschichtsschreibung eingegangen ist. Seine Herrschaft geht über viertausend Jahre zurück in die Vergangenheit und sie begann im Jahr des Schakals. Tutangaton war Hohepriester des Anubis gewesen und zudem Tjaty, ehe er von den Ministern des Reiches zum neuen Pharao gewählt wurde, denn sein Vorgänger hatte keine Nachkommen gehabt." „Was ist denn ein Tjaty?" „Die Ägypter lebten in der Überzeugung, dass nur das Geschriebene von Dauer ist und so rekrutierten sich die Minister des Landes aus der Kaste der Schreiber, die Männer von hohem Rang und ausgezeichneter Bildung waren. Nicht selten gehörten auch Priester dazu, die ebenfalls über eine fundierte und gute Ausbildung verfügen mussten. Der Tjaty war so etwas wie der ‚Wesir‘ des Pharaos und nach dem Herrscher der zweitmächtigste Mann im Staat. So war es nicht verwunderlich, dass Tutangaton seinem verstorbenen König auf den Thron folgte. Er war es auch, in dessen Besitz sich drei uralte Karten befanden, die einst für die Spiele der Schatten gebraucht worden waren, die euch sicherlich ein Begriff sind. Ja, es gab sie wirklich, diese Schattenduelle - und die drei Kreaturen, die Tutangaton sein eigen nannte, waren die Heiligen Ungeheuer, Bestien von unvorstellbarer Macht. Und diese Macht zog viele Feinde an....Um die Heiligen Geschöpfe zu schützen, ließ er sie im Inneren einer gigantischen Tempelanlage versiegeln, durch sieben magische Tore von der Außenwelt getrennt. Jedes einzelne dieser Tore konnte nur mit einem speziellen Schlüsselamulett geöffnet werden und jeder dieser Schlüssel befand sich in den Händen eines Torwächters. Diese Schlüssel waren Tutangaton von sieben Göttern überreicht worden, denn die Heiligen Ungeheuer waren ebenfalls göttliche Wesen, deren Macht um keinen Preis missbraucht werden durfte. Jedes Tor besass also neben seinem Wächter noch einen himmlischen Schutzpatron. Außer dem Pharao war es niemandem gestattet, diese Tempelanlage, den ‚Heiligen Bezirk‘, zu betreten. Wer es dennoch wagte, wurde von den Wächtern getötet. Man nannte sie die ‚Krieger des Anubis‘ oder auch die ‚Wächter der Schlüssel‘. Sie waren für die Sicherheit des Reiches verantwortlich. Wenn die Polizeikräfte versagten, kümmerten sich die Anubiskrieger um das anfallende Problem. Eines Tages sammelte der neue Tjaty, Onuris, Mitstreiter um sich, um Tutangaton vom Thron zu stürzen und sich die Macht der drei Heiligen Geschöpfe zu holen. Mit Hilfe des Buches der Schatten, einer Sammlung von finsteren und gefährlichen Magien, erschuf er sieben Schattentalismane für seine treuesten Vasallen und bezeichnete sie als Schattenreiter. Als der Krieg zwischen beiden Parteien offen ausbrach, begann eine dunkle Zeit für Ägypten und sein Volk, denn es war ein langer und leidvoller Kampf, in dessen Verlauf der Pharao, sein Sohn und drei der Anubiskrieger ihr Leben ließen. Den überlebenden Torwächtern gelang es, die übrigen Schattenreiter in die Flucht zu schlagen - ja, auch dort hatte es Verluste gegeben - und Onuris zu besiegen." „Eine reizende Geschichte", bemerkte Zane, der seine Ungeduld kaum mehr zurückhalten konnte und auch Chazz sah immer wieder genervt auf die Uhr. „Nehmen Sie es mir bitte nicht übel, Sir, aber dass ich wegen Ihrer....Märchenstunde mein Training unterbrechen musste, missfällt mir. Ich habe noch etwas anderes zu erledigen, also...." „Es gibt einen Grund, weshalb ich euch das alles erzähle. Onuris ist zurückgekehrt, er wurde wiedergeboren, weil seine Seele damals keine Ruhe fand in ihrem Streben nach Rache. Wie in jenen Tagen hat er es auf die Heiligen Ungeheuer abgesehen, die unter dem Schulgebäude versiegelt sind und wie einst werden sie von sieben Toren geschützt, denen der alte Zauber der Vergangenheit innewohnt." „Wie bitte?!" stieß Syrus fassungslos hervor. „Diese komischen Karten befinden sich unterhalb der Schule?!" „Genau. Die Krieger von einst bzw. ihre Seelen erwarten euch heute um Punkt zwölf zur Initiation in der großen Vorlesungshalle. Sie können erst in ihre Gräber zurückkehren, wenn sie ihre letzte Aufgabe erfüllt und ihre Schlüssel an ihre Nachfolger weitergegeben haben, die sich erneut dem Kampf gegen die Schattenreiter stellen werden. Ich meine euch. Ihr seid die Reinkarnationen der Krieger des Anubis!" Syrus war damit ganz und gar nicht einverstanden. Er schüttelte wild den Kopf, als könne er auf diese Weise das Gesagte so rasch wie möglich vergessen. Alexis fragte sich nach wie vor, ob sie nicht einfach auf einen wohlvorbereiteten Scherz hereingefallen war und Bastion grübelte darüber nach, ob es tatsächlich wissenschaftlich verbürgte Fälle von Wiedergeburt gab. Er selbst hielt sich natürlich für keine, aber die Eindrücke, die er während der Verfolgungsjagd mit dem Dämon gewonnen hatte, stimmten ihn nachdenklich. Zane rümpfte die Nase und Chazz tippte sich unmissverständlich an die Stirn, während Jaden in Heldenträumereien und fantastischen Abenteuern versank. „He, da fällt mir was ein....war nicht die Rede von sieben Toren und sieben Hütern? Wir sind doch nur zu sechst!" erklärte der Brünette plötzlich und zählte noch einmal nach. „Ja, ich weiß. Der siebte eures Bundes wäre Atticus Rhodes - der leider verschollen ist." „Was, mein Bruder?! Das ist doch nicht Ihr Ernst!! Was soll dieser Unsinn überhaupt?! Hören Sie, Mr. Sheppard, ich weiß nicht, was der Zweck dieser merkwürdigen Unterredung sein soll, aber ich für meinen Teil habe genug! Sehen wir der Realität ins Auge: Dämonen, magische Wesen, Reinkarnation, Schlüssel, Talismane, Schattenreiter, das kauft Ihnen niemand ab! Es könnte vielleicht ein Bestseller werden, aber uns halten Sie aus Ihren schriftstellerischen Ideen bitte heraus, ja?" „Ich kann Alexis nur zustimmen", mischte sich ihr ehemaliger Verehrer mit ein und verschränkte die Arme. „Das ist einfach lächerlich! Na schön, ich habe etwas Seltsames gesehen, aber vermutlich war es nichts weiter als eine Luftspiegelung! Zumindest war es nicht real, so viel ist sicher! Ersparen Sie uns den Rest!" „Du hast Angst, nicht wahr, mein Chazzalein?" säuselte Jaden und grinste ihn frech an. „Du solltest erst einmal dein Gehirn wiederfinden, ehe du den Mund aufmachst, du Niete! Was heißt hier: Ich habe Angst? Ein Princeton hat nie vor etwas Angst, merk dir das! Aber so eine bescheuerte Story reicht gerade mal dafür aus, um Erstklässler zu beeindrucken, bei mir läuft das nicht! Und jetzt entschuldigt mich!" Damit verließ er erhobenen Hauptes das Büro des Direktors und Zane, nicht weniger angefressen als er, obgleich er es nicht so deutlich zeigte, schloss sich ihm an. Das Mädchen zögerte, eilte aber schließlich hinterdrein. „Ich wäre wahrscheinlich auch weg, wenn ich diesem....Vieh....nicht leibhaftig gegenübergestanden wäre, Sir. Ihre Geschichte entbehrt jeglichen Beweises, zumindest wäre das mein Statement gewesen, wenn ich nicht die Wirkung ihres Stabes miterlebt hätte. Doch so, wie die Dinge im Moment liegen, muss ich Ihnen offenbar glauben...." „Ich glaube Ihnen auch, selbst wenn mein Bruder anderer Meinung ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie sich sowas einfach ausdenken, nur um uns durcheinanderzubringen." „Ich glaube es auch! Meine Träume....und die Stimme, die ich hörte....Ich habe von Anfang an gespürt, dass ich das ernst nehmen musste....mit mir können Sie rechnen!" Kanzler Sheppard betrachtete seine verbliebenen drei Schüler eingehend und nickte lächelnd. „Ich danke euch...." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)