Blind von Ithiliana (...und doch am Leben (Yami&Yugi) Neues Kapitel on!) ================================================================================ Kapitel 9: Guter Morgen - Schlechter Tag? ----------------------------------------- Yami´s POV Ich erwache von einem störenden piepsenden Geräusch, das mich gemeiner Weise aus meinem Schlaf reißt. Ich kann spüren wie Yugi sich in meinen Armen bewegt und schließlich murrend ein Stück weg rutscht um den Wecker auszustellen. „Ich werd jetzt ganz bestimmt nicht aufsteh´n!“ murmelt er verschlafen und ich muss einfach grinsen als er sich gleich wieder an mich kuschelt und meine Arme wie eine Decke um seinen Körper schlingt. Was das Aufstehen angeht teile ich seine Meinung. Soll die Schule eben mal ohne uns anfangen. Dank Sayuri bin ich sowieso viel zu selten zu spät dran! Mit diesen Gedanken ziehe ich ihn wieder enger an mich und genieße die Gefühle, die mich überfluten sobald er mich berührt. Diese wohlige Wärme und Geborgenheit, diese sanfte Trägheit und der Wunsch nie wieder etwas anderes zu tun als in der Nähe dieses einen Menschen zu sein und ihn zu spüren! An Yugis ruhigem Atem merke ich das der Kleine offenbar wieder am einschlafen ist. Am liebsten würde ich mein ganzes Leben lang hier liegen bleiben! Bei meinem Hikari ... Während meine eine Hand in seinem Nacken liegt und ihn sanft krault, wandert meine andere an seine Hüfte und streicht zärtlich über die Haut, die zwischen Hosenbund und Oberteil frei geworden ist. Yugi räkelt sich daraufhin etwas in meinen Armen und einen Moment später kann ich seine Lippen an meinem Hals spüren, doch viel zu schnell verschwinden sie wieder. „Guten Morgen, Yami.“ haucht Yugi leise, verlegen. Offenbar ist ihm eben erst klar geworden was er da gemacht hat, und auch seine Stimme klingt recht überrascht als realisiere er erst jetzt, dass ich bei ihm im Bett liege. Ich muss einfach grinsen und um ihn zu necken knabbere ich leicht an seinem Ohr und hauche ihm ebenfalls ein „Guten Morgen!“ zu. Da meine Wange an seiner liegt, kann ich spüren wie sie heiß wird. Was denn, du wirst doch nicht etwa rot Yu-chan? grinse ich in mich hinein und hauche ihm noch einen Kuss auf die Wange, bevor ich mich wieder ganz zurücksinken lasse. Schweigend bleiben wir so nebeneinander liegen. Aber es ist ein angenehmes Schweigen. Yugis Körper ist meinem so nahe, dass ich seine kleinen Bewegungen, wie seinen ruhigen Atem und das leichte Räkeln, wie eine ganz eigene Sprache spüren kann. Ich weis einfach, dass es ihm gut geht und er sich wohl fühlt. Genauso wie ich. Die ganze Atmosphäre wirkt unglaublich entspannt und doch zieht er mich an wie ein Magnet, der die Erde aus ihren Grundfesten reißen würde, sobald ich ihn losließe. Ich kann einfach nicht anders als ihn noch ein Stück näher an mich zu ziehen. Es ist wirklich unglaublich. Seit ich blind geworden bin ist es mir sehr schwer gefallen anderen Menschen zu vertrauen. Selbst denen, die ich vorher schon gekannt habe, bin ich mit Misstrauen begegnet. Und Yugi? Er ist über all meine Grenzen hinweg marschiert als wären sie gar nicht da. Ihm gegenüber fühle ich mich einfach nur wohl und ich hab das Gefühl, dass er gar nicht dazu in der Lage wäre jemanden absichtlich weh zu tun. Ich vertraue ihm einfach. Weil ich spüre das er mir nichts verheimlicht und vollkommen offen ist. Doch bin ich das auch? ... Das Traurige daran ist das ich die Antwort auf diese Frage kenne und obwohl ich weis, dass Yugi das eigentlich nicht verdient hat, ist mir trotzdem klar das ich daran nichts ändern werde. Das kann ich gar nicht! Ich bin nicht dazu bereit mich ihm ganz zu öffnen, ich kann und will es nicht! Doch heißt das nicht, dass ich Yugi im Grunde doch misstraue? Bedeutet das nicht, das ich an ihm und seinen Gefühlen zweifle? ... Das meine Gefühle für ihn nicht so stark sind, wie sie es sein sollten? Ich kann spüren wie meine Hände kalt werden. Ich ziehe ihn noch enger an mich, will die Wärme wiederfinden, die er eben noch ausgestrahlt hat. Und versuche das flaue Gefühl in meinem Magen zu ignorieren. Die Angst Yugi zu verlieren... Den Menschen zu verletzen, der mir so wichtig ist... Mich selbst anzulügen... Und wieder allein zu sein... Plötzlich habe ich wieder das Gefühl, dass das alles viel zu schnell geht. Das selbst jahrelanges Warten noch zu schnell wäre. Das ich mir nie `sicher´ sein kann. Solange ich nicht lerne endlich zu vertrauen. Auf Yugi. Aber auch auf mich. Darauf die richtigen Entscheidungen zu treffen. Aber ich kann das! Ich bin zuversichtlich, das ich es dieses Mal schaffen werde. Mit Yugi an meiner Seite! Allmählich werden meine Hände wieder wärmer und ich kann spüren wie dieses behagliche Gefühl wieder zurückkehrt, dass vorhin so rüde von meinen Gedanken vertrieben wurde. Nein, ich werde uns das nicht kaputt machen. Ich werde nicht meine Ängste über mein Leben entscheiden lassen! Mit diesem Vorsatz kuschle ich mich wieder enger an meinen Yugi. „Mein Hikari“ nuschle ich ihm leise ins Ohr und kann fühlen wie er lächelt. „Wie bist du eigentlich auf diesen Spitznamen gekommen?“ fragt er mich und ich kann sein Lächeln auch aus seiner Stimme heraus hören. „Er gefällt dir doch, oder etwa nicht?“ weiche ich der Frage jedoch nur aus. „Ja und wie er mir gefällt!“ meint Yugi und ehe ich mich versehe spüre ich seine süßen Lippen wieder auf meinen. Er hat sich über mich gebeugt und küsst mich so sanft das ich vollkommen von seinem Kuss gefangen genommen werde und meine Gedanken sich einfach abschalten. Meine Hand liegt noch immer in seinem Nacken und ich ziehe ihn noch näher an mich, wodurch er halb auf mir landet. Unser Kuss wird immer leidenschaftlicher und als ich schließlich den Schritt wage, mit meiner Zunge leicht über seine Lippen zu streichen, lässt er mich ein. Ich konnte zwar spüren das er gezögert hat, aber letztendlich hat wohl die Neugierde auf so einen Kuss gesiegt. Seine Zunge kommt mir vorsichtig entgegen und als sie sich berühren ist es, als würde ein kleines Feuerwerk in meinem Körper explodieren! Unser Kuss wird langsamer, zärtlicher. Aber deswegen nicht weniger leidenschaftlich. Yugis eine Hand findet ihren Weg auf meine Wange, während seine andere warm an meinem Oberkörper liegt. Eigentlich war ich es doch der Yugi beschützen wollte und jetzt ist er es der mir so ein unglaublich behütetes Gefühl gibt. Und ich danke ihm dafür. Ich koste es in vollen Zügen aus, ebenso wie ich diesen Kuss genieße und das Gefühl habe ihn in jeder Faser meines Körpers spüren zu können. Und er schmeckt so unglaublich gut! Um Yugi etwas von diesen wunderbaren Gefühlen zurückzugeben, drehe ich uns beide ein Stück, so dass ich nun über ihn gebeugt liege. Ich scheine meinen Kleinen mit dieser Aktion etwas überrascht zu haben, denn er löst den Kuss und gibt ein kleines erschrockenes Keuchen von sich. Ich muss einfach lächeln. Wie süß er doch ist. Meine Hand wandert von seinem Nacken nach vorn und streicht sanft über die empfindliche Haut des Halses. Sie fühlt sich so weich an. Mit den Fingerspitzen fahre ich die Konturen seines Kinns nach und lande schließlich bei seinem Ohr. Während meine Finger auch hier wieder die Konturen nachfahren, schweife ich wieder mit meinen Gedanken ab. Soll ich ...? Der Augenblick wäre gar nicht so schlecht, aber irgendwie traue ich mich nicht richtig. Lieber nicht! Mit einem Seufzen sinke ich neben ihn und lege meinen Kopf vorsichtig auf seiner Brust ab, während sich meine Arme um ihn legen. Mit geschlossenen Augen kann ich spüren, wie er seine Arme um mich legt. Sein Herz klopft etwas zu schnell, wohl noch von eben, aber er beruhigt sich langsam. Gebannt lausche ich seiner Atming und dem nun wieder ruhigen, gleichmäßigen Takt seines Herzens. Yugi´s POV Es ist einfach so wunderbar in Yami´s Armen aufzuwachen, dass ich mir gar nicht vorstellen kann, morgen allein zu schlafen. Er ist aber auch zu niedlich, wie er sich so an mich kuschelt! Knuffig, denke ich grinsend. „Da kommt jemand.“ murmelt er plötzlich leise. Hä? Lächelnd und völlig in Gedanken versunken hat mein Gehirn gar nicht richtig wahrgenommen was er da gesagt hat. Doch bevor ich meine verwirrten Gedanken ordnen und noch mal nachfragen kann, öffnet sich plötzlich auch schon die Tür und mein Großvater strahlt mir entgegen. „Guten Morgen ihr Schlafmützen! Zeit für die Schule!“ Und ehe ich mich versehe, passieren plötzlich tausend Sachen auf einmal. Vielleicht liegt es daran, dass ich noch so verschlafen bin, aber irgendwie kann ich dem plötzlichen Trubel nicht ganz folgen und schon ist Sayuri ins Zimmer gehuscht und hat mit einem Grinsen ihren Bruder entführt (Ja wohl! Entführt!). Mein Opa zerrt mich mehr oder weniger aus dem Bett und ich falle förmlich in meine Klamotten. Für Frühstück ist auch keine Zeit mehr und der Weg zur Schule wird schweigend und so schnell wie möglich hinter uns gebracht. Ich hab es zu Hause nicht mal geschafft noch aufs Klo zu gehen! Erst als ich im Klassenzimmer neben Yami sitze und dem Gequatsche meiner Lehrerin lausche, wache ich richtig auf. Sie kündigt gerade an, dass die nächste Klausur verdammt schwer werden wird. Welch grausames Ende eines so schönen Morgens! In der Pause seufze ich leise und schiele zu Yami herüber, der bis eben den Worten der Lehrerin zugehört hatte. Als könnte er meinen Blick auf sich fühlen, wendet er den Kopf zu mir und legt ihn leicht schräg, während er mir eines seiner so wunderschönen Lächeln schenkt. „Noch müde, Hikari?“ fragt er mich liebevoll und ich kann nicht anders, ich muss einfach gähnen. „Ja und wie!“ nuschle ich leise und wünsche mir, wie schon so oft an diesem Morgen mein Bett zurück. Yamis Lächeln wird daraufhin noch ein Stück breiter und er schlingt seinen Arm um meine Taille. Gern erwidere ich die Umarmung und schlinge meine Hände um seinen Nacken. Plötzlich spüre ich wie er seinen Griff verstärkt und mich noch näher an sich zieht und mit einer schwungvollen Bewegung lande ich auf seinem Schoß. Angesichts der Tatsache das uns gerade die ganze Klasse plus einer sehr überraschten Lehrerin zusieht, laufe ich scharlachrot an und versuche so gut es geht die Blicke zu ignorieren. Vor allem die, die mir Niko zuwirft. Im ersten Moment wirkte sie einfach nur überrascht, aber jetzt ... Wenn Blicke töten könnten! Aber irgendwie bin ich schon stolz darauf, dass ich hier mit Yami sitze und nicht sie. Allein schon um sie zu ärgern hüpfe ich nicht von Yamis Schoß, sondern kuschle mich noch enger an ihn, was er mit einem Lächeln quittiert. „Du hast heut früh schon wie ein Stein geschlafen, Hikari!“ flüstert er mir neckend ins Ohr. „Ich frage mich allmählich ernsthaft, was du die ganze Nacht lang getrieben hast, dass du jetzt so müde bist!“ So weit das überhaupt geht werde ich noch röter. Sehr zu meinem Unmut scheint Yami sich einen heiden Spaß daraus zu machen mich in Verlegenheit zu bringen! Aber dieses süße Lächeln und das zarte Kraulen in meinem Nacken, reichen mir vollends als Entschädigung. „Du kannst doch nicht ernsthaft erwarten, dass ich seelenruhig schlafen kann, wenn so ein süßer Typ neben mir liegt!“ hauche ich ihm leise ins Ohr und sehe mit Freuden, dass sich auch auf seine Wangen ein leichter Rotschimmer legt. „Oh!“ meint er allerdings nur und macht ein betroffenes Gesicht. „Und ich dachte, du hättest neben mir geschlafen. Dabei legst du dich einfach heimlich neben fremde Kerle!“ Daraufhin kann ich nicht anders und muss einfach lachen! Er ist wirklich zu süß! Yami grinst ebenfalls und tastet mit der Hand nach meiner Wange. Als er sie gefunden hat, streicht er sanft darüber und zieht mich schließlich an sich, um mich liebevoll zu Küssen. Zu gern gehe ich auf das Spiel ein und es gelingt mir auch die fassungslosen Blicke der Anderen auszublenden. Wem gelänge das nicht bei jemanden der so gut küssen kann wie mein Yami? Allerdings hat mich auch mein Zeitgefühl völlig verlassen so dass ich mich total erschrecke als es zur Stunde klingelt. Auch Yami scheint überrascht und ich klettere so schnell wie möglich von seinem Schoß auf meinen Platz zurück. Ein Glück dass die Lehrerin noch nicht da war! Yami seufzt leise enttäuscht und ich kann ihn nur zu gut verstehen. Seine Art der Beschäftigung ist wirklich viel besser als die der Lehrer! In diesem Moment betritt auch Frau Kobayashi den Raum. „Ruhe jetzt!“ ist das erste was von ihr kommt und ich seufze verhalten auf. Ich war wieder nicht auf dem Klo! Dieser Tag wird auch immer schlimmer! „Wir haben heute ein paar organisatorische Dinge zu besprechen!“ beginnt sie. „Zunächst einmal wird euer Ethikkurs nächste Woche Montag dem Kino einen Besuch abstatten. Dort läuft ein Film, der laut eurer Lehrerin wunderbar zu eurem derzeitigen Thema passt und sie hat angekündigt später auch eine Arbeit darüber zu schreiben.“ Die wenigen freudigen Gesichter, die angesichts der Tatsache, das sie einen ethisch wertvollen Film gucken sollten nicht gleich in Langeweile verfallen sind, verfinstern sich eben jetzt. Müssen Lehrer eigentlich immer über alles Kontrollen schreiben? Doch das interessiert mich eigentlich nicht wirklich. Ich versuche vielmehr Yamis Gesichtsausdruck zu entschlüsseln, was mir allerdings denkbar schwer fällt, da er wieder eine seiner Masken aufgesetzt hat. Auf den ersten Blick wirkt er völlig gleichgültig, vielleicht auch ein bisschen gelangweilt, aber ich weis, dass das nicht wahr ist. Ich kauf ihm das nicht ab, dafür kenn ich ihn einfach zu gut. Doch bevor ich noch etwas dazu sagen kann, fährt Frau Kobayashi auch schon fort. „Dann ist da auch noch der Wandertag, nächsten Freitag. Es wurde der Vorschlag gemacht ins nächste Dorf zu wandern und dann dort ins Freibad zu gehen. Als Regenvariante steht das Ägyptische Museum. Bis Ende der Woche nehme ich auch gerne noch andere Vorschläge entgegen. Meldet sich niemand bei mir, sehe ich den Vorschlag als angenommen an.“ Na wunderbar. Anscheinend ist das heute nicht nur für mich ein schlechter Tag. Ich kann mir kaum vorstellen, das Yami allzu begeistert von der Vorstellung ist mit der ganzen Klasse, einschließlich Marik und Niko, in ein Schwimmbad zu gehen, geschweige denn in ein Museum! Doch noch hält er seine Maske aufrecht. Nur einmal hatte er kurz tief Luft geholt, fast so als würde er versuchen sich zu beruhigen. Besorgt betrachte ich ihn weiter als unsere Lehrerin schließlich den nächsten Punkt anspricht. „Dann wäre da als letztes noch unser Schulfest, das, wie ihr sicher wisst, wie jedes Jahr in drei Wochen stattfindet. Zuerst einmal müssen alle Personen unter 18 Jahren eine Bescheinigung von ihren Eltern unterschreiben lassen, dass sie der Veranstaltung auch nach 24.00 Uhr noch beiwohnen dürfen. Alle die das betrifft können sich in der Pause dieses Formular bei mir abholen.“ Ich muss ein Seufzen unterdrücken. Ihr „alle die das betrifft“ gilt nämlich nur mir! Ich bin der Jüngste in der Klasse und als einzigster noch keine 18! Das ist doch frustrierend! Außerdem bin ich zu klein, zu schüchtern und und und. Ich verschränke die Arme auf dem Tisch und lege meinen Kopf darauf. Ich hasse diese Feiern. Ich stehe da immer ganz alleine rum und werde ständig getriezt! „Ist alles in Ordnung Hikari?“ fragt Yami mich plötzlich leise und ich kann seine Hand auf meiner Schulter spüren. Nein, dieses Jahr werde ich dort nicht allein hingehen. Ich werde dort mit dem süßesten Kerl der ganzen Schule auftauchen! Ein Grinsen stiehlt sich auf mein Gesicht, wenn ich an Nikos Reaktion denke. Die wird ausflippen! Ich setze mich wieder aufrecht hin und nehme seine Hand sanft in meine. „Ja, alles in Ordnung! Ich hab doch dich!“ meine ich schlicht und zaubere damit ein Lächeln auf seine Lippen. Auch wenn es noch ein wenig traurig wirkt, bin ich doch froh darüber das er nicht mehr versucht sich vor mir zu verstellen. Und ich nehme mir fest vor in der Hofpause mal mit ihm über das Kino und das Schwimmbad zu reden, denn eigentlich hätte ich es sein müssen, der ihn nach seinem Befinden fragt „Außerdem“ fährt Frau Kobayashi fort. „werden noch freiwillige für die Deko gesucht! Wer Lust hat kann sich bei Niko melden. Sie hat angeboten die Leitung zu übernehmen. Damit können wir uns ja dann wieder dem Unterricht zuwenden.“ Und sofort verfällt wieder alles in Langeweile. Niko übernimmt also die Deko. Das sieht ihr ähnlich! Sie kann andere rumkomandieren und steht mal wieder im Mittelpunkt. Aber das kann mir ja Gott sei Dank egal sein. Die Stunde geht nur sehr schleppend rum und statt dem Unterricht zu folgen, beobachte ich viel lieber Yami, muss dabei aber aufpassen das mich die Kobayashi nicht erwischt. Er sitzt immer noch in der selben Position da und er kann mir nicht weis machen, dass er dem Unterricht folgt. Yami wirkt abwesend und es liegt so ein trauriger, bedrückter Zug um seine Mundwinkel, den ich ihm am liebsten wegküssen würde. Meine Hand hatte sich schon vorhin auf seinen Oberschenkel verirrt, aber anstatt auf die Liebkosung einzugehen, hatte er bloß kurz gelächelt und meine Hand dann sanft aber bestimmt wieder auf den Tisch gelegt. Ich muss ein Seufzen unterdrücken. Manchmal glaube ich, ich wüsste was in ihm vorgeht und dann zeigt er mir wieder auf diese unnahbare Art, das ich ihn im Grunde kaum kenne. Endlich ist die Stunde zu Ende doch trotz des Klingelns regt er sich nicht. „Ist bei dir alles in Ordnung?“ frage ich ihn leise und berühre ihn zaghaft an der Schulter. Er seufzt leise. „Ja, es geht schon. Es ist nur etwas deprimierend, erst ein Kinobesuch und dann auch noch ein Schwimmbad!“ Er zögert kurz und diesmal tastet er nach meiner Hand, was mich ungemein erleichtert. „Mit dem Kino kann ich mich ja noch abfinden. Da hör ich ja einiges. Und alles andere“ plötzlich lächelt er verführerisch. „musst du mir eben erzählen!“ Wieder seufzt er und das Lächeln verschwindet von seinem Gesicht. „Aber Schwimmbäder hasse ich!“ Er spricht nicht weiter und ich will ihn auch nicht drängen, also versuche ich das Glitzern in seinen Augen, das gefährlich an Tränen erinnert, zu ignorieren. Es ist wohl besser, wenn er erst mal abgelenkt wird. „Aber dafür hast du doch noch die Herbstfeier auf die du dich freuen kannst!“ Und zugegeben ich bin erstaunt, dass das tatsächlich wirkt, denn das Lächeln stiehlt sich wieder auf sein Gesicht. „Aber nur wenn du mit mir tanzt!“ grinst er mich an und zieht mich wieder auf seinen Schoß. „Was bietest du denn dafür?“ hauche ich ihm lächelnd ins Ohr, genieße es doch so sehr ihm so nah sein zu können. „Wie wärs damit?“ flüstert er anzüglich und küsst mich wieder. Diesmal allerdings leidenschaftlicher und er zieht mich noch enger an sich. Seine Hände wandern meinen Rücken entlang immer tiefer und mit jedem Zentimeter den sie weiter runter rutschen werde ich etwas röter. Was soll denn das werden? Ich meine im Prinzip hab ich ja nichts dagegen wenn er so ...na ja ... anzüglich wird, aber doch nicht gleich hier vor der ganzen Klasse! Ich überlege fieberhaft wie ich ihm das klarmachen kann, ohne unseren Kuss zu lösen, na ja eigentlich ohne mich überhaupt zu bewegen, obwohl ... kann sich der Rest nicht einfach in Luft auflösen? Aber ... Moment mal! Das tun sie vermutlich grade! Immerhin ist doch Hofpause! Da ist doch sonst auch nie einer hier! Also lasse ich es mir widerstandslos gefallen, das Yamis Hände nun auch über meinen Po streichen und mich dabei leicht an ihn drücken. Unser Kuss wird noch inniger und auch ich schicke meine Hände auf Wanderschaft.. Allerdings wird mir nun auch meine volle Blase wieder überdeutlich bewusst. Widerstrebend löse ich also den Kuss und flüstere Yami ins Ohr, dass ich nur mal kurz wohin muss und das er ja nicht vergessen soll, was er gerade machen wollte! Nachdem ich ein empörtes „Wie könnte ich!“ von ihm kassiert habe, husche ich grinsend aus dem Klassenzimmer in Richtung Toiletten. Ich bin allein auf der Toilette und gerade nachdem ich mich erleichtert habe und mir nur noch schnell die Hände wasche will sehe ich eine Gestalt im Spiegel und wende mich blitzschnell um. Als ich den `Besucher´ allerdings sehe bleibt mir vor Schreck fast die Spucke weg. „NIKO!“ rufe ich aufgeschreckt. „Das hier ist kein Mädchenklo!“ Doch sie grinst mich nur an und ich fange gerade ernsthaft an mich zu fragen, wie lange sie da wohl schon gestanden hat. Diese Frage scheint mir auch wahrhaft ins Gesicht geschrieben zu sein, denn sie Antwortet darauf als hätte ich sie gestellt. „Nun hab dich nicht so zimperlich, ich hab dir sicher nichts weggesehen!“ meint sie sarkastisch. „Obwohl ...“ fügt sie abschätzend hinzu. „bei der Größe scheinen wohl schon einige vor mir geguckt zu haben!“ Ich kann spüren wie ich flammend rot werde, doch ich bringe nicht einen Ton heraus. Ich hasse es, wenn sie so überlegen lacht, dann komme ich mir immer so klein vor. Und außerdem fühle ich mich ihr gegenüber irgendwie nackt, jetzt wo sie mich gesehen hat. So als könnte sie geradewegs durch meine Klamotten durchschauen. Ein kalter Schauer rinnt mir über den Rücken. Das ist echt kein schöner Gedanke. Ich wende mich von ihr ab und will mit schnellen Schritten den Raum verlassen. Tatsächlich rührt sie sich nicht einmal als ich zur Tür eile. Froh endlich von ihr wegzukommen drücke ich die Türklinke runter und schiebe die Tür auf. Zu mindestens versuche ich es aber irgendwer scheint wohl von außen dagegen zu halten. Ich habe sofort Marik in Verdacht. Oh! Wie ich solche Situationen hasse! Da höre ich auch schon Schritte hinter mir und wirbele herum. Niko kommt mir so nahe das ich unwillkürlich die Luft anhalte und mich so nah wie möglich an die Tür drücke. „Was willst du?“ flüstere ich leise. „Was ich will?“ sie lacht schon fast und der abscheulich süße Geruch ihres Parfüms steigt mir in die Nase. Ich wende den Kopf ab, doch sie greift sich mein Kinn und zieht ihn in die vorherige Position zurück so dass ich ihr in die Augen blicken muss. „Ich will das selbe was ich am ersten Schultag wollte. Ich will Yami!“ meint sie und mit jedem Wort klingt sie gefährlicher. „Er muss an Geschmacksverirrung leiden, wenn er so was mickriges wie dich, so nah an sich ranlässt. Aber du wirst dich ja zum Glück von ihm trennen! Und tust du es nicht“ spricht sie schnell weiter bevor ich sie empört unterbrechen kann. „wird dir das richtig Leid tun! Euch beiden wird es Leid tun!“ Sie sieht mir noch einen Moment lang eindringlich in die Augen, bevor sie zweimal an der Tür klopft und diese endlich aufgeht. Sie stolziert davon und während ich ihr so nachsehe kommt mir lediglich in den Sinn wie lächerlich sie mit diesen Stöckelschuhen wirkt. Von dem Türzuhalter ist bereits keine Spur mehr. Nachdenklich gehe ich zu unserem Klassenraum zurück. Es ist merkwürdig aber trotz ihrer Worte habe ich keine Angst. Vielleicht kommt das später. Wenn sie ihren Worten Taten folgen lässt. Aber nichts und niemand auf der Welt wird mich dazu bringen Yami aufzugeben. Komme da was wolle! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Und kommen wird da noch so einiges, denn fertig bin ich mit den beiden noch lange nicht! *gg* Das Kapi kommt zwar spät, aber immerhin hab ich es doch noch geschafft! Ich werde auch zum ersten mal eines meiner Kapis mit einer Widmung versehen. ich hoffe ihr seid mir nicht böse das ich sie erst hierhin schreibe, aber ich selbst bin meistens so gespannt auf neue Kapis, das ich den text am Anfang glatt überspringe! *sich schuldig bekenn* Ich möchte dieses Kapitel den Menschen widmen, die mir schon jetzt hier bei mexxle so ans Herz gewachsen sind. Ich widme nicht jedem ein Kapitel (wie es sich eigentlich gehört) aber das hätte auch wenig Sinn, denn die FF gehört sowieso schon längst euch! Da ist zum einen -Darkness-, die doch immer Devil für mich bleiben wird, und die ich schon wieder so gemeinerweise ihrer Arbeit als beta beraube. Ich fühle mich ja auch schuldig deswegen, vor allem weil wir im Moment so wenig Kontakt zueinander haben, aber ich bin echt im Stress und auch nur selten on. Dann ist da natürlich mein Meerschweinchen, das mich immer so wundervoll inspiriert und immer ein offenes Ohr für mich hat, wenn ich mal wieder verzweifelt am PC hocke. Deine ENS bringen mich immer noch zum Lachen und ich wüsste nicht mehr was ich ohne dich machen sollte. Natürlich darf ich auch mein Teufelchen nicht vergessen. Mit jedem Wort das ich schreibe, hoffe ich dir ein bisschen Hoffnung zu geben, damit das Leben erträglicher für dich wird. Dann ist da Kasumi, die immer im richtigen Moment auftaucht um mich abzulenken. Und zu guter letzt Yugi-cat, die mir einen so wundervollen Kommentar hinterlassen hat. Ich danke euch allen. *verbeug* Hosted by Animexx e.V. 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