Untitled von abgemeldet ================================================================================ Prolog: 2006 - The year everything began… ----------------------------------------- „Zwei ältere Mönche wohnten in einer Zelle und hatten sich nie auch nur im Geringsten entzweit. Da sprach einmal der eine zum anderen: »Wir wollen auch einmal einen Streit anfangen wie andere Leute. « Der andere aber sagte: »Ich weiß nicht, wie ein Streit entsteht. « Jener antwortete: »Sieh, ich lege hier einen Ziegelstein in die Mitte und sage: »Er gehört mir. « Darauf sagst du: »Nein, er gehört mir! « Und daraus entsteht dann Streit und Zank.« Und nachdem er den Stein in die Mitte gelegt hatte und sagte: »Der ist mein und nicht dein! «, antwortete der andere: »Ich glaube, er ist mein. « Hierauf sagte der erste wieder: »Er ist doch mein und nicht dein! « Da sagte der zweite: »Wenn er denn dein ist, dann nimm ihn! « Darauf hatte ihr Streit wieder ein Ende.“ (aus: Neukirchener Kalender 2006, 11. Mai) Rückblick auf das Jahr 2006: „Eben ist es im Iran zu einer Atomkatastrophe gekommen. Zwei AKWs sind vor wenigen Stunden explodiert. Nach bisherigen Schätzungen sind mehr als 1 Million Iraner ums Leben gekommen, sowie Soldaten der Nato und der USA. Wie es zu dieser Katastrophe gekommen ist, möchten wir in der nächsten Stunde klären und mögliche Folgen beleuchten. Im Iran wurde mehr Uran angereichert als es die Richtlinien der Weltatombehörde (WAB) erlauben. Des Weiteren waren die Landesatomkraftwerke nicht mit den vorgeschriebenen Sicherheitsregeln ausgestattet. Dieser Unfall macht nun ein Leben im Umkreis von 100 km unmöglich. Die USA hielt die Urananreicherung schon vorher für eine Bedrohung und fiel wenige Wochen vor der Katastrophe ein. Wir berichteten über diesen Einfall am 28.04.2006; Wiederholung im Anschluss dieses Berichtes. Es war schon vorher bekannt geworden, dass die CIA einen Einfall in den Iran geplant hatte, um dessen Ölressourcen zu kontrollieren. Die USA verlor bei der Explosion über 25.000 Soldaten. Die NATO, die erst vor wenigen Wochen ein Bündnis mit dem Iran eingegangen war, um eine Atomkatastrophe solchen Ausmaßes noch zu verhindern, setzte der USA ein Ultimatum, weil sie für diesen Vorfall verantwortlich gemacht wurden. Die Truppen der USA sollen zurückgezogen werden, sowie Reparationen in Höhe von 5,1 Milliarden US-Doller zu zahlen, da sie, wie uns sichere Quellen berichten, maßgeblich für diese Katastrophe verantwortlich gemacht werden. Die USA unter Befehl von George W. Bush, hatte wenige Stunden vor dem Unfall in der Nähe des Atomkraftwerkes das Feuer eröffnet. Dabei wurden, laut Weißem Haus, einige Bomben, die nicht gezündet hatten, von Rechtsradikalen aus dem Land in die Nähe des Kraftwerkes transportiert. Dort explodierten sie und lösten eine solche Erschütterung aus, dass es zu dem Desaster kam. Natürlich könnte man jetzt die rechtsradikalen Gruppen verantwortlich machen, jedoch wirft diese Aussage mächtige Beweisfehler auf. 1. Die Bomben der US-Armee zerstören sich selbst, egal ob nun gezündet oder nicht. Diese speziell für ihre Armee konzipierten Waffen arbeiten mit 100%iger Sicherheit und verfehlen nie ihr Ziel. Selbst wenn der Hauptzünder ausfallen würde, zündet sich, 2 Sekunden nach eingegebener Detonationszeit, ein Reservezünder im Inneren. 2. Selbst wenn diese beiden Zünder versagen würden, bei der kleinsten Bewegung setzt der Sprengkörper Nitroglycerin frei, welches wiederum zu einer Explosion führt. Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt der Fehler, die unser hochgeschätztes Reporterteam herausgefunden hat. Aber auch andere Krisenherde der Welt wurden wieder heiß: Nordkorea fiel letzte Nacht in Südkorea ein.“, Die Nachrichtensprecherin des Fernsehsenders Tele X drehte sich zu der Karte um, auf dem die verzwickte Kriegssituation dargestellt war. „Oh, ich habe gerade eine Neuigkeit aus der Regie bekommen: Japan setzt ein Ultimatum gegenüber Nordkorea und fordert den Rückzug seiner Truppen. Ansonsten besetzte es selbst Korea.“ Einige Wochen später... „Herzlich Willkommen zu einem Spezial zur augenblicklichen Situation. Amerika hatte, ohne gestellten Aufruf, in der vergangenen Nacht A-Bomben auf England, Deutschland und Frankreich abgeworfen. Gleichzeitig warf Japan seine Bomben über Nordkorea ab, da diese das gesetzte Ultimatum nicht erfüllt hatten. Nordkorea lässt nun seine Atomraketen, die es nun schon seit mehr als 2 Jahren baut, gen Japan fliegen. Russland fürchtet nun auch die Verletzung seiner Interessen und rüstet für einen eventuellen globalen Krieg auf. Folgende Städte sind zerstört und im Umkreis von 350 Kilometern zur Sperrzone erklärt: Japan: Tokio und die Halbinsel Hokkaido, Korea: Pjöngjang und kleinere Städte im Umkreis England: London und Belfast, Deutschland: Berlin und Frankfurt, Frankreich: Paris und Marseille. Durch die Zerstörung dieser wichtigen Weltstädte, insbesondere Frankfurt am Main, sagen jetzt schon Wirtschaftexperten einen Zusammenbruch des Geldhandels voraus. Da sich in Frankfurt viele Banken angesiedelt haben und es auch der Sitz der Europäischen Geldaufsichtsbehörde ist, könnte dies einen herben Rückschlag für die EU bedeuten. Auch artet das Kriegsgeschehen immer mehr zu einem globalen Krieg aus. Jedoch weiß bestimmt keine der Seiten mehr, welches Ziel, welche Motivation hinter diesem Krieg herrscht. Nach 2 Weltkriegen, etlichen Landes- und Bürgerkriegen mit unzähligen Opfern, wird dieser Krieg unendliche Opfer zählen. Hat man nicht daraus gelernt? Wie lange wird dieser Krieg noch dauern???“ Ein halbes Jahr später... „Die größten Teile der Erde sind unbewohnbar. Auf Europa, dem Westen Asiens und größten Teilens Nord- und Südamerikas ist für die nächsten 260 Jahre kein Leben mehr möglich. Die Menschen, die noch am Leben sind, geschätzte 500 Millionen von ehemals 6,519 Milliarden, mögen sich auf den Flughäfen zusammenfinden. Ihnen wird eine gesicherte Überfahrt nach Australien, Arktis und Antarktika gewährt.“ Das Jahr 2037... „Die Erde… einst blauer Planet des Sonnensystems, heute ein Haufen aus Schutt, Asche und verstrahlter Erde. Wir melden uns hier aus unserem Studio auf der Neumayerstation vom Südpol. 31 Jahre zählt man den globalen Krieg nun schon. Ich möchte ihnen heute neuen Mut machen. Nachdem wir nun so lange auf der verstrahlten Erde ausgehalten haben, uns die Strahlen verändert haben…“ Ihre Katzenohren zuckten ein wenig, „Und die Lebenserwartung von 80 auf 50 Jahre geschrumpft ist, kann ich ihnen nun neuen Mut machen. Ein Untergrundforschungsteam hat es nun, während des Krieges und unbeobachtet, geschafft, den Mars und seine Sphäre zu verändern. Der Planet ist soweit verändert, dass man schon ohne weitere Luftflaschen an der Oberfläche leben kann. Der Boden lässt Pflanzen wachsen. Durch spezielle Maschinen wurde über Jahre hinweg der Mars so magnetisiert, das es fast die Kraft der Erdanziehung hat. Es ist fast so wie eine zweite Erde…“ Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und lächelte in die Kamera. „Allerdings können wir die Erde noch nicht verlassen, sondern müssen noch 18 Monate warten, damit Erde und Mars wieder in der richtigen Position stehen für einen Flug. Wir werden weiter berichten.“ 18 Monate später… „Dies ist nun das letzte Mal, dass ich mich von der Erde melden werde. Sie, die letzte Million Menschen, werden nun zum Mars evakuiert. Bitte packen sie nur das notwendigste ein. Es gibt insgesamt 3 Abflugstationen, von denen jeweils 10.000 Raketen mit je 100 Personen fliegen werden. Wir von Tele X hoffen, dass wir sie dann alle in ein paar Monaten auf dem Mars wieder begrüßen werden. Ihre Eliyah Shiro.“ Sie verbeugte sich. Was man im Fernsehen nicht mehr sah, war, dass ein kleiner Junge mit grünen Haaren auf sie zukam und „Mama“ sagte… Sein erstes Wort nach 3 Jahren. Er war 6. Im Jahre 2040... Ein junger Mann erscheint auf der Bildfläche. Er hat lilafarbene Haare. Kaum zu glauben, das er „erst“ 50 ist, er sieht aus wie 80. Auch so zeichnen sich die Folgen des Krieges an den Menschen ab. „Hier unsere erste Sendung über die Erde. Endlich hat der Krieg ein Ende gefunden. Nach dem sich nun keine Munition und kein Krümmelchen Uran, Plutonium oder sonstiges, mit dem man irgendeine gefährliche Bombe bauen kann, mehr auf der Erde befindet, hat man diesen unsinnigen Krieg, der mehr als 95% der Menschheit gestorben ist, zu beenden. Man denkt darüber nach, in vielleicht 1000 Jahren wieder auf die Erde zurück zu kehren, dies steht allerdings noch in den Sternen. Die Erde ist vollkommen zerstört und alles ist mehr oder weniger radioaktiv verseucht. Dies wird der verbleibenden Menschheit noch über Generationen in den Genen verankert sein. Die neu gebildete Regierung setzt heute ein allgemein gültiges Gesetz in Kraft, damit das Leben zumindest wieder annährend normal und geregelt verlaufen kann. Ich danke ihnen, dass sie während diesen schweren Zeiten uns zugehört haben. Wir werden auch weiterhin der Sender ihres Vertrauens sein. Allerdings müssen wir hier eine traurige Mitteilung machen. Unsere langjährige Nachrichtensprecherin und meine Schwester Eliyah ist vor wenigen Stunden den Folgen der radioaktiven Verstrahlung erlegen. Schon auf der Reise hierher war ihr gesundheitlicher Zustand nicht unbedingt erfreulich und zufrieden stellend. Sie hat sich freiwillig den Strahlen ausgesetzt, um direkt am Geschehen dabei zu sein und detailgetreue und vor allem eine ehrliche Berichterstattung zu leisten. Sie hinterlässt Mann und zwei Kinder im Alter von 8 und 2 Jahren, sowie Familie, Freunde und Fans. Ihr Raphael Shiro.“ Nach 196 Jahren, im Jahre 4000 n. Chr., konnten die Menschen wieder auf die Erde zurückkehren. Man fing eine neue Zeitrechnung, der New Age, die mit der Neubesiedelung begann. Die Erde wurde in Shibo umbenannt. Die atomare Katastrophe hatte aber ihre Spuren in der Genetik hinterlassen. Man teilte die Menschheit biologisch in 3 Klassen ein: - die Genetics, die keine äußerlichen Merkmale, aber verbesserte Fähigkeiten hatten, - die Mutanics, die man durch tierische Merkmale wie Ohren und ähnliches ausmachen konnte, - und schließlich die dominierende, aber von der Gesamtmenschheit nur 10% ausmachende Gruppe, Menschen, die nie in Kontakt mit der radioaktiven Luft und Boden kamen und so nie irgendwelche genetischen Veränderungen durchgemacht hatten. Die Ahnen dieser Gruppe hatte die meiste Zeit auf der Erde unterirdisch verbracht. Es gibt noch eine Gruppe, die allerdings biologisch „nicht anerkannt“ ist: Die Gentanics. Diese sind eine Mischung von Mutanics und Genetics, die meistens durch unmenschliche Experimente „gezüchtet“ wurden. Auf etwa 1.000.000 Bewohner kommt 1 Gentanic. Sie werden von einer speziellen Organisation gejagt, dessen Vorläufer die CIA war. Der Name dieser Organisation lautet… Kapitel 1: 1rst Incidence ------------------------- 50 NA in Dicji (ehem. Tokio) „So, dass ist euer neuer Mitschüler. Stelle dich bitte vor.“ „Ähm... Mein Name ist Yushi Kogirei und ich bin 7 Jahre alt. Ich bin aus Kolon (ehem. Köln) hier her gezogen.“, stellte sich der kleine Junge mit Katzenohren vor. „Schön, Yushi. Dort neben Yujo ist noch ein Platz frei.“, meinte die Lehrerin und ging zur Tafel. Währendessen macht sich Yushi auf den Weg zu dem ihm zugewiesenen Platz. Yujo, ein Junge mit hellblauen Haaren und Katzenohren, schaute Yushi nur kurz an und beachtete ihn danach nicht weiter. Yushi setzte sich hin und sah zur Tafel. Die Lehrerin erklärte dort gerade ein paar neue Buchstaben, die die anderen Schüler fleißig abmalten. Er allerdings saß an seinem Platz und tat nichts. „Nanu, Yushi, willst du denn nichts lernen?“, fragte ihn die Lehrerin. „Ich kann diese Buchstaben schon. In meiner alten Klasse haben wir schon alle Buchstaben durchgenommen.“, meldete Yushi sich zu Wort. „Oh, das trifft sich gut. Dann kannst du ja zusammen mit Yujo arbeiten. Er ist auch vor kurzem hergezogen und kann das Alphabet auch schon.“ „Was soll ich? Mit dem da zusammenarbeiten?“, sagte Yujo entrüstet und starrte seine Lehrerin an. „Yujo, das war nicht nett. Sei ein wenig toleranter. Auch wenn er neu ist, meine ich, dass ihr beide denselben Lernstand habt. Dies ist nichts Ungewöhnliches in euerem Alter. Bitte reiße dich ein wenig zusammen!“ „Wenns denn sein muss...“, murmelte Yujo beleidigt und schob Yushi ein wenig sein Buch rüber. „Wehe du nervst, störst oder fragst mich etwas!“, raunte er Yushi zu und beugte sich wieder über sein Buch. „Das kann ja heiter werden.“, dachte sich Yushi und beugte sich auch über das Buch. „Na... Spielst du mal wieder den Neunmalklugen, Yujo?“, sprach ein älterer Junge und schubste Yujo. Dieser landete in einer Schlammpfütze. „Pah, was kann ich dafür wenn ihr so doof seid?“, antwortete Yujo schlagfertig und holte sich prompt eine Ohrfeige. Worauf der Ältere auch prompt einen beherzten Shiro – Schienbein – Spezial – Tritt verpasst bekam, der ihn gehörig ins Wanken brachte. „Hört auf damit!“, rief Yushi und stellte sich schützend vor Yujo. „Noch so ein Grünschnabel. Bist du neu hier oder was?“, meinte der ältere Junge und ging an ihm vorbei. „Hau ab, Yushi. Das hier ist allein meine Sache!“, meinte Yujo. „Aber... Ich kann doch nicht zulassen, dass der dich so einfach hier rumschubst!“, sagte Yushi und sah Yujo an. Der ältere Schüler schubste Yushi zur Seite und hob Yujo am Kragen hoch. Danach schallte es nochmals über den Hof. Und noch einmal. „Sei-nii-chan... Du hast doch gesagt, dass du mich immer beschützen wolltest... Alter Lügner...“, murmelte Yujo, während er noch mehr Ohrfeigen einkassierte, allerdings aus reiner Boshaftigkeit. Der Schüler, der von allen nur „Der Schrank“ genannt wurde, war so berüchtigt, dass noch nicht einmal die Lehrer sich trauten, etwas gegen ihn zu tun. „HÖRT AUF!!!“, rief Yushi. Plötzlich wurde der Wind stärker. „Lass ihn los!“ „Pah... Wieso sollte ich?“ „Weil er mein Freund ist!“ Der Wind wurde immer stärker. „Yushi?“, flüsterte Yujo, der von dem älteren Jungen losgelassen wurde. Auch ihm machte dieser Wind Angst. „Geh weg von ihm! Und tu nie wieder meinem Freund weg!“, schrie Yushi und der Junge verzog sich. Danach hörte der Wind auf zu wehen. Und auf dem ganzen Schulhof fingen die Schüler an zu klatschen. Yushi war der erste gewesen, der dem „Schrank“ die Stirn geboten hatte, dazu auch noch erfolgreich! „Yujo, ist alles ok?“, fragte Yushi und lief zu Yujo. „Ja... geht schon.“, meinte dieser. „Warst du das da eben mit dem Wind?“ „Ja... Aber frag mich nicht warum. Es ist immer so, wenn mich irgendetwas austicken lässt. Teilweise kann ich ihn kontrollieren, aber nicht immer... Meine Tante sagt immer, ich solle das lassen, es mache ihr Angst.“, flüsterte Yushi und lächelte unsicher. Yujo wendete sich zum Gehen. „Worauf wartest du eigentlich? Kommst du endlich? Meine Mutter macht heute Mittag Nudeln mit Soße.“, äußerte Yujo, drehte sich aber nicht zu Yushi um. Yushis Augen wurden stattdessen immer größer. Er sagte nichts, aber er verstand. Er lief Yujo mit einem Lachen auf den Lippen hinterher, um ihn wieder einzuholen. Seit diesem Tag waren die beiden Freunde. „Mama! Ich bin wieder da!“, rief Yujo durchs Haus. „Yujo? Du bist schon wieder da? Und wie du mal wieder aussiehst! Was hast du gemacht?“, fragte seine Mutter, die aus der Küche kam und die Hände in den Hüften gestemmt hatte. Sie hatte noch eine Schürze umgebunden, was darauf schließen ließ, dass sie bis eben noch am Herd gestanden hatte. „Ich bin mal wieder ausgerutscht...“ „Stimmt doch gar nicht, Yujo!“, meldete sich Yushi zu Wort, der bis jetzt noch schweigsam im Flur gestanden hatte. „Er wurde verprügelt!“ „WAS? Wer war das? Diesem Rüpel zieh ich das Fell über die Ohren!!!“ (<-- Typischer Fimmel weiblicher Shiros... tut jemand ihren Lieben weh... Gnade ihnen Gott! ^_^) „Ach halb so schlimm...“, fing Yujo an, wurde aber von seiner Mutter unterbrochen: „Und wer ist der gut aussehende junge Mann da?“ Sie lächelte entzückt und vernarrt Yushi an. (<-- noch ein Fimmel der weiblichen Shiros: fressen Narren an gut aussehenden Männern ^_^) „Das ist mein neuer Freund, Yushi Kogirei. Er geht seit heute in meine Klasse.“, stellte Yujo seiner Mutter seinen neuen Freund vor. „Hallo Yushi. Ich bin Eladriel Shiro, die Mutter von Yujo. Schön dich kennen zu lernen.“, lächelte sie ihn an. Yushi verbeugte sich. „Hallo.“, sagte er und dachte noch: „Irgendwoher kennst du sie… Aber woher?“ „Nun mal nicht so schüchtern, ich beiß schon nicht. Ihr habt bestimmt Hunger. Das Essen ist so gut wie fertig. Könnt ihr gerade den Tisch decken?“ „Klar, Mama. Kein Problem. Stell deine Tasche einfach irgendwo ab, das reicht schon.“, meinte Yujo zu Yushi. „Ähm... Ok...“, sagte Yushi unsicher, stellte seine Tasche ab und folgte Yujo, der schon in die Küche gegangen ist. Dort balancierte Yujo gerade 4 Teller, 4 Gläser, 4 Gabeln, 4 Messer und 2 Untersetzer durch die Gegend. Bis er auf die Bananenschale traf... „Yujo, pass auf!“, rief Yushi noch, aber zu spät. Der gesamte Stapel gab sich der Schwerkraft hin und nahm den physikalisch korrekten Weg gen marmorierten Küchenfußboden. Aber dann machte Yushi der Physik einen Strich durch die Rechnung. Er schickte einen Luftstrom unter das Mobiliar, bevor es Bekanntschaft mit dem Marmorboden machte. „Yushi... Danke, Alter...!“, seufzte Yujo erleichtert, während Yushi den Tisch deckte. Eladriel schaute diesem Schauspiel mit einem Gesichtsausdruck zwischen Entsetzten, Bewunderung und geschockt sein zu, was dazu führte, dass sie sich für keinen Gesichtsausdruck entscheiden konnte und deswegen mit dem - hätte man es prämiert – dümmsten Gesichtsausdruck des Jahres in der Küche stand. „Ähm...Ela? Alles ok?“, fragte ein junger grünhaariger Mann, der gerade in die Küche kam. Die Angesprochene drehte sich in Zeitlupe um... Und ihr Mann erschrak. Sie hatte auf einmal einen so glänzenden Gesichtsausdruck, denn ihr Mann das letzte Mal gesehen hatte, als sie von der Schule angerufen worden waren, mit der Nachricht, ihr Kind sei hochbegabt. „Ela... die Nudeln brennen an.“, sagte der grünhaarige Mann und holte damit seine Frau aus der Trance zurück. „Ah... Hab ich ja total vergessen!“, sagte sie erschrocken und ging zum Herd, um Nudeln und Soße vor dem Verbrennen zu retten. „Danke, Ryo...“, meinte sie und stellte die Sachen auf den Tisch. „Guten Appetit!“, wünschten sich alle und fingen an zu essen. „Und wer bist du?“, fragte Ryo Yushi. „Mein Name ist Yushi Kogirei.“, stellte er sich höflich vor. „Mein neuer Freund. Er hat mich heute vorm „Schrank“ gerettet.“ „Echt? Starke Leistung, Yushi… Ähm.. Ela?“ Ryo sah seine Frau an. Sie machte gerade einen Ausdruck zwischen Entsetzten und entbrannter Wut und Mordlust. „Schatz… Du wusstest von dem Typen?“ „Na ja… Püh… Ich kenn… seinen Vater…“ „Schön, dass ich auch einmal davon erfahren darf. Habt ihr Angst, ich bring das ins Fernsehen? „Hilfe, mein Sohn wird verprügelt und mein Mann weiß davon, aber ich bin mal wieder die Letzte, die davon erfährt. Das ist das Thema unserer nächsten Talkshow.“ Danke auch…“, meinte sie sarkastisch. „Ach… jetzt weiß ich auch wieder, woher ich sie kenne. Ihnen gehört der Fernsehsender Tele X, oder?“, fragte Yushi und meldete sich zu Wort. „Genau, die bin ich. Der Fernsehsender ist sozusagen von einer Generation zur anderen weitergegeben worden.“ Sie lächelte und ihre Wut schien verflogen zu sein… Wohlgemerkt, sie schien. „Und das nächste Mal werde ich gleich bei solchen Fällen kontaktiert, ok Jungs?“ „Ja, Madam, ja!“, riefen die 3 Männer im Chor und lachten. „Sag mal, Yushi, wo wohnst du eigentlich?“, fragte Ryo. „Ähm... Ich wohne zurzeit alleine. Meine Tante kann mich... wie sagt sie immer?... Auf den Tod nicht ausstehen... Und die anderen denken bestimmt genau so.“, antwortete Yushi ein wenig traurig. „Du wohnst alleine? Aber wie schaffst du das denn mit dem ganzen Haushalt? Und wo sind deine Eltern?“, fragte Eladriel. Daraufhin antwortete Yushi: „Meine Eltern sind gestorben, als ich 3 war. Meine Tante hat das Sorgerecht für mich bekommen, aber als ich in die Schule kam, gab sie mich in das Wohnhaus, das zu dieser Schule gehörte. Meine Eltern hatte mir ein großes Vermögen vermacht, und durch Zufall habe ich spitzbekommen, dass meine Eltern noch eine Wohnung hier in Dicji haben. Also habe ich auf den Namen meiner Tante einen Flug hierher gebucht und bin abgehauen...“ Da unterbrach ihn Eladriel: „WAS??? Wie kann ein so nettes Kind nur eine solch schreckliche Familie haben?“ „Achtung... Gleich will sie dich adoptieren!“, flüsterte Yujo Yushi zu. „Das ist gar nicht mal so eine schlechte Idee, mein kleiner Yujo! Gib mir die Telefonnummer und ich arrangiere das!“, meinte Eladriel felsenfest überzeugt. „Ela… beruhige dich. Du kannst ihn doch nicht so einfach adoptieren.“ „Und ob ich das kann… Ich hab Connections an ganz hoher Stelle!“ „Ich möchte ihnen keine Umstände machen!“, sagte Yushi überrascht und wusste nicht, was er jetzt von dieser Situation halten soll. Trotzdem gab er Eladriel die Nummer seiner Tante. Diese ruf dort auch sofort an: „Guten Tag, mein Name ist Eladriel Shiro. Sie sind bestimmt die Tante von Yushi Kogirei, habe ich recht?“ „Ja... Wieso möchten sie das wissen? Haben sie etwa meinen kleinen Neffen gefunden?“ „Ja, er sitzt gerade in meiner Küche... In Dicji!“ „Ah... Da bin ich aber erleichtert... Ich habe mir schon solche Sorgen gemacht... Ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt, mein Name ist Uso Kogirei...“, sagte Uso. „Ah ja? Gut, Ach… Machen sie sich eigentlich keine Sorgen, dass ihr Neffe in DICJI sitzt oder meinen sie, dass liegt grad mal so um die Ecke? Es sind immerhin 11 Flugstunden!!“, sagte Eladriel gerade noch so mit Selbstbeherrschung. „Nein... Sollte ich?“ „Wie kann man nur so… ARGS!! Die Frau bringt mich noch dazu, sie eiskalt… Ok… Ich sollte mich so was aufhören… Also, ich habe mitbekommen, dass ihr Neffe aus gutem Grund weggelaufen ist. Und da sie ihn ja eh nicht ausstehen können, möchte ich ihn adoptieren.“ „...“ „Hallo? Sind sie noch da?“ „... Ja....Warten sie kurz...“ Danach hörte man ihm Hintergrund einige Stimmen, die heftig diskutierten. „Das ist die Chance, ihn loszuwerden... Und sein Vermögen zu behalten!“ „Ja... Los! Uso, du hast die Vormundschaft für dieses missratene Etwas... Es war schon immer die Schande unserer Familie... Wir hätten damals nie diesem Experiment zustimmen dürfen. Du hast ja selber gesehen, was aus ihm geworden ist und noch werden wird!!!“ „Gut.... Ähm... Sind sie noch da? Gut... Also, wenn sie wollen, können sie ihn adoptieren...“ „Schön... Ach ja, ihr Name heißt übersetzt: „Lüge“. Schönen Tag noch!“, meinte Eladriel mit dem letzten Funken Selbstbeherrschung und knallte den Hörer auf das Telefon. „So, Fall erledigt. Ryo, pack die Adoptionsunterlagen raus, wir bekommen Zuwachs in der Familie!“, meinte Eladriel freudestrahlend, als sie in die Küche kam. Die Männer saßen nur stumm da, zu geschockt, dass diese junge Frau straight ans Telefon gegangen war und gerade so einfach mal ein Kind adoptierte. In den folgenden Wochen hetzte die Familie Shiro von einem Amt zu nächsten. Yushi sah noch einmal seine ehemalige Familie... vor Gericht. Dort sollte es um das Vermögen von Yushi gehen. Die Familie Kogirei wollte das gesamte Geld und alle Immobilien an sich reißen, aber Ryo, ein hervorragender Anwalt, machte diesem einen Strich durch die Rechnung. Er bestand darauf, dass niemand dieses Vermögen anrühren darf, und dass Yushi es an seinem 16.Geburtstag ausgezahlt bekommt. Ryo konnte es durchsetzten und die Familie Kogirei ging leer dabei aus... nein, eigentlich nicht ganz... Sie mussten die Kosten für die Gerichtsverhandlungen und noch diverse bezahlen. Sie wurden des Weiteren noch wegen Schmuggel, Verletzung der Menschenrechte und Erbschleicherei angeklagt. Seit Yushi nun 7 Jahre alt war, lebte er bei der Familie Shiro. Eladriel bestand darauf, von Yushi „Mama“ genannt zu werden, was dann auch schließlich nach 3 Monaten getan wurde. So hatte Yujo nun einen „Zwillingsbruder“, denn witzigerweise hatten Yushi und Yujo am gleichen Tag Geburtstag, nur war Yujo ein klein wenig älter, und wurde im Allgemeinen auch etwas netter. Yushi fand heraus, das Yujo einen 3 Jahre älteren Bruder hatte, Seijin. Seijin geht, seit er 6 Jahre alt ist auf eine Eliteschule für extrem Hochbegabte und Yujo hat ihn seitdem nicht mehr gesehen. Und das alle weiblichen Shiros irgendwie einen kleinen Narren an gut aussehenden Jungs fressen... Was Yushi an Eladriel und ihrer Mutter Leir zu spüren bekam. (Ryo hat den Nachnamen von Eladriel angenommen, nur mal so am Rande =^__^=) Jedes Mal, wenn Yujo und er bei Leir waren, kamen sie mindesten 2 Kilo schwerer nach Hause... Was den beiden allerdings nicht besonders viel ausmachte, da sie ziemlich viel Sport trieben. Man könnte jetzt sagen: „Sie lebten glücklich und zufrieden, bis an ihr Lebensende.“ Aber dann wäre das ganze ja ein wenig zu langweilig, oder? Nein... vorher sollte noch ein Ereignis ihr ganzes Leben durcheinander bringen... Für immer... Und so die eigentliche Geschichte in Gang bringen... Kapitel 2: 2nd Incidence ------------------------ „Ah... du bist fies, Sei-nii-chan!!! Du bist viel größer und schneller als ich!!!“ „Dann musst du halt schneller werden!“, meinte Seijin und schaute auf seinen kleinen Bruder runter. „Menno! Du bist 3 Jahre älter als ich!!! Das ist unfair!“, maulte Yujo rum. „Ach komm, kleiner Bruder.“, lachte Seijin und hielt seinem Bruder die Hand hin. „Seijin! Komm rein! Du musst jetzt zur Schule!!! Du weißt, dass die Fahrt dorthin sehr lange dauert!“, rief seine Mutter. „Komme!“, rief Seijin und lief zu ihr. Seinen Bruder ließ er auf dem Boden sitzen. „Sei-nii-chan!!! Warte auf mich! Du hast doch gesagt, dass du immer auf mich aufpassen willst!!!“, rief Yujo ihm hinterher, aber Seijin verstand wohl nichts. Yujo fing an zu weinen... Yujo drehte sich unruhig im Schlaf. Er träumte gerade davon, wie sein Bruder wegging. Dies war vor 13 Jahren. Plötzlich wachte er auf, schweißtriefend und musste sich erst einmal orientieren. „Warum träume ich ihn letzter Zeit nur so einen Mist?“, fragte er sich und fuhr sich durchs Haar. Er blickte durch den von Mondlicht durchfluteten Raum. Sein Blick blieb an Yushi hängen, seinem Adoptivbruder und bestem Freund. Auch Yushi drehte sich unruhig im Schlaf hin und her. Auch er schien einen schlechten Traum zu haben. „Mama? Papa? Wo seit ihr???“, rief der dreijährige Yushi. „Mama? Du hast doch gesagt, dass wir heute noch Oma besuchen gehen! Bist du allein gegangen? Wo ist Papa???“ Er irrte durch die große Villa. Plötzlich kam ihm ein junger Mann entgegen. „Pah... für dich krieg ich nichts... Außerdem soll ich dich am Leben lassen... Du hast wirklich Schwein gehabt, Kleiner...“, raunte der Mann Yushi zu und verschwand. „Warte!!! Wo sind meine Eltern?“, fragte er, denn er hatte, oder wollte, den Mann nicht verstehen. Denn plötzlich war er verschwunden… Als ob er nie da gewesen war. Also ging Yushi durch das Haus. Als er aber in das Wohnzimmer kam, sah er etwas, das sein gesamtes Leben veränderte. Er sah seine Eltern... Tod... an die Wand genagelt. Hinter ihnen konnte man noch etwas lesen: „Du kannst dich nicht verstecken... Wir werden dich finden... Wenn die Zeit reif ist, werden wir uns deine Kräfte nehmen! Gezeichnet C...“ Den Rest konnte man nicht mehr lesen. Er war verschmiert... Und Yushi wurde schwarz vor Augen. Dies war der Moment, wo Yushi hoch schreckte. Auch er blickte erstmal orientierungslos durch sein Zimmer. Bis er Yujo erblickte. „Ich hatte gerade einen total schrecklichen Traum...“, sagten beide gleichzeitig und schauten sich verdutzt an. „Deine Eltern?“, fragte Yujo. „Dein Bruder?“, fragte Yushi als Gegenantwort. Die beiden nickten stumm. Sie hatten beide in der letzten Zeit diese Träume, deswegen machte es auch wenig Sinn, sie immer wieder zu erzählen. „Lass uns weiterschlafen, wir müssen morgen noch ein Referat in Physik halten.“, meinte Yushi und drehte sich um. „Erinnere mich bloß nicht daran...“, murmelte Yujo noch, bevor er einschlief. „Yujo! Yushi! Aufstehen!!! Ich weiß ja, dass ihr zwei gerne mal ein wenig länger schlaft, aber das hier geht zu weit!!!“, rief Eladriel durch ein Megaphon. Sie stand in dem Zimmer der Jungs und hat die letzte Viertelstunde damit zugebracht, ihre Söhne zu wecken. „Ah... Mama!!!“, riefen beide entrüstet. „Pech gehabt! Wir haben schon 7.46 Uhr...“, sagte Eladriel noch und wurde durch einen weiteren Schrei unterbrochen: „Shit!!! WIR HABEN MASSIG VERSCHLAFEN!!! WIR MÜSSEN DOCH NOCH DAS REFERAT VORBEREITEN!!!“ Die Jungs sprangen synchron aus dem Bett und hechteten ins Bad. 5 Minuten später standen beide angezogen in der Küche und schlangen ihr Frühstück hinunter. „Warte, ich fahr euch...“, seufzte Eladriel, wo bei sich Yushi und Yujo verschluckten. „Mama fährt uns??? Warum mussten wir verschlafen!!! Und wieso ist Papa heute schon früher in die Kanzlei?!?!?!? Wir sind verloren!!!“ „Was guckt ihr denn so?“, fragte Eladriel ihre Söhne, die gerade ein Gesicht machten zwischen Hilflosigkeit, purem Entsetzen und Warum – immer - ich? 8.58 vor der Schule... „Wir leben noch!!!“, riefen Yujo und Yushi, als sie im (noch) leeren Physiksaal standen. Eladriel Shiro hatte zwar einen schnellen, leider aber auch sehr gefährlichen Fahrstil drauf. Was so auf alle weiblichen Shiros zutrifft... Die beiden waren einmal, als sie noch 8 Jahre alt waren, mit riesiger Vorfreude in das Auto von Leir, ihrer Großmutter gestiegen... Allerdings hatte sie mindestens einen genauso schlimmen Fahrstil wie ihre Tochter. Die ersten 500 Meter waren noch Hof... Die nächsten 5 km wurden die Hölle: Oma Leir fuhr mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 220 km/h, bremste nur bei roten Ampeln und Fußgängerüberwegen und überholte mit ihrer „alten Klapperkiste“, wie Yujo den Wagen von ihr nannte, sogar Taxis, renommierte Rennfahrer, Autobahnraser, die teilweise sogar steckbrieflich gesucht wurden, und die Polizei. Bilanz: 1 geschrotteter Hydrant, weil ein Taxifahrer vor lauter Schreck dagegen fuhr, 25 mal bei Radarkontrollen aufmerksam geworden und insgesamt 13 Mal einen Polizeiwagen überholt, wobei ein Fahrer der Präsident war, der auch noch ein Pokerkumpel von Opa Kurai ist... Was dazu führte, dass Oma Leir von mindestens 10 Polizeiwagen verfolgt wurde. Seitdem steigt keiner der beiden je wieder in ein Auto ein, das von Oma Leir gefahren wird, ein. „Hey Guys, ready for take-off?“, fragte Mrs. Smith, eine Austauschlehrerin aus Inglends (England). Sie unterrichtete Englisch und Physik. „Ja, hoffentlich. Könnten wir noch das Eis, den Bunsenbrenner und diesen Kolben mit den Löchern haben?“, fragte Yujo. „Oh, sure“, antwortete Mrs. Smith und verließ den Physikraum. Inzwischen waren die übrigen Schüler der Klasse eingetroffen und hatten ihren Platz eingenommen. Die Schulglocke läutete und Mrs. Smith kam wieder herein, den Arm voll mit den Sachen, die Yushi und Yujo noch brauchten. „Vielen Dank“, sagte Yushi und lief zu ihr, um ihr die Sachen abzunehmen. „Good morning, class. Setzt euch bitte hin. Quiet please, die Guys in front of you möchten beginnen!“, sagte Mrs. Smith zur Klasse. Sie hielt ihren Unterricht immer in einem Mix aus Englisch und Japanisch ab; was auch manchmal zu großen Lachern führte. „Gut, also, wir halten heute unser Referat zum Thema Aggregatzustände. Wer kann sie mir nennen?“, fing Yujo an. Ein paar Schüler meldeten sich. „Yumi?“, rief Yushi ein Mädchen auf. Die Schülerin stand auf und sagte: „Es gibt 3 Aggregatzustände: fest, flüssig und gasförmig“ Sie setzte sich wieder. „Genau. Jeder Stoff hat seinen eigenen Eigenschaften…“, führte Yushi ihr Referat weiter. In der zweiten Hälfte der Stunde... „So… wir füllen jetzt hier in den Kolben Wasser und üben einen gleichmäßigen Druck auf den Querschnitt A aus“, erklärte Yujo das Experiment. Er füllte den Kolben mit Wasser, steckte einen Stempel in den Hals und drückte, bis das Wasser aus den Löchern spritzte. Allerdings mit ein wenig zu viel Kraft: Er spritzte nicht nur sich, sondern auch Yushi, die komplette erste Reihe inklusive Mrs. Smith, die am Rand saß, nass. „Ich bin not amused! Yujo, go to the Hausmeister und hol dir dort ein paar cloths to tidy up this Chaos!“ „Ja, Mrs. Smith”, meinte Yujo kleinlaut und ging in Richtung Hausmeisterhäuschen. Als er dort ankam, klebte ein Zettel an der Tür: „Ich bin in ein paar Minuten wieder da. Der-/Diejenige, der/die das Klo verstopft hat, möge sich bitte bei der Direktorin melden!!!“ Yujo prüfte, ob die Tür abgeschlossen war. Natürlich war sie es nicht, denn Hausmeister Nakazuma war für seine Vergesslichkeit bekannt. Erst jetzt sah er das Postskriptum: „PS: Yujo, wenn mal wieder ein Experiment schief gegangen ist, du weißt ja, wo die Sachen zum Aufwischen sind.“ Yujo dagegen war seine Schusseligkeit bei Experimenten mit Flüssigkeiten schulweit bekannt. Die einzige Sache, die sich Hausmeister Nakazuma merken konnte. Also ging Yujo zum Schrank mit den Wischlappen und den Eimern und schnappte sich von jedem eins. Danach ging er zurück zum Physikraum. Dort waren alle damit beschäftigt, ihre Taschen auf die Tische zu stellen und sich selbst auf die Stühle zu retten, da sich Yushi beim Zurückspringen am Wasserhahn geklammert hatte… und dabei ein wenig zu viel Kraft auf ihn ausgewirkt hatte. Was dazu führte, dass der Wasserhahn abbrach und das gesamte Wasser aus der kaputten Leitung schoss. „Yushi, ich weiß ja, dass du Wasser sehr gerne hast, aber musst du damit immer übertreiben?“, meinte Yujo halb verzweifelt, halb belustigt, da Yushi jetzt ein noch größeres Desaster angerichtete hatte als er. Und er jetzt noch einmal zum Hausmeister musste, da bei dieser großen Wasserpfütze, die immer mehr zu einem kleinen privaten Schulsee anschwoll, nicht mehr einen Eimer und einen Lappen ausreichte. „Sorry, Yujo“, entschuldigte sich Yushi und schaute diesen mit einem Dackelblick an. „Nein! Nicht dieser Blick!!! Hilf mir wenigstens, das durch deinen tollen Einsatz noch ausgedehnte, missratene Wasserexperiment aufzuräumen!“, stöhnte Yujo, aber bevor die beiden damit anfangen konnten, ging der Feueralarm los. „No Panic, class!“, versuchte Mrs. Smith, die Klasser zu beruhigen, die anfing, zu schreien und zu kreischen. Da kam eine Durchsage der Direktorin: „Liebe Schülerinnen und Schüler, dies ist keine Übung! Es brennt in der Nähe der Physikräume. Bitte verlasst das Gebäude über die vorgeschriebenen Fluchtwege! Die Schüler in den Physikräumen sollen das Gebäude über die Fenster verlassen!“ (Die Physikräume liegen im Erdgeschoss.) Yujo und Yushi warfen sich viel sagende Blicke zu. Sie schienen beide dasselbe zu denken: „Ein Brand an unserer Schule? Sollte dies der Brandstifter sein, der sich seid kurzer Zeit hier im Viertel Feuer legte?“ Aber bevor sie weiter daran denken konnten, machten auch sie sich bereit, dass Gebäude zu verlassen. Drei Stunden später… „Der Brand ist gelöscht! Aber wir sollten lieber noch ein paar Stunden warten, bevor die Spurensicherung rein kann“, sagte der Feuerwehrmann zu Kommissar Kudo. „Gut, sagen Sie mit bitte Bescheid, wenn die etwas gefunden haben. Ich werde jetzt zu den beiden Jungen fahren… ähm… haben Sie die Adresse?“, fragte Kommissar Kudo. Ihm war es etwas peinlich, nach der Adresse zu fragen, aber er war erst zu dem Brand gestoßen, als Yujo und Yushi schon in der Villa Kogirei waren. „Oh… der einen gab mir einen Zettel: Anwesen Kogirei, North – East – Side 243“ „Was?!? Das große Anwesen gehört einem der Jungs?!?“, rief Kommissar Kudo fassungslos. Er kannte das Anwesen. Es war das größte in der Stadt und ebenso bekannt als „Geisteranwesen“. Leute sollen dort schon ungewöhnliche Phänomene beobachtete haben: So entflammte z.B. ein Baum, obwohl die Nachbarn genau wussten, dass das gesamte Grundstück hermetisch abgeriegelt war und man nur noch durch das Haus in den Garten kam. Was die Nachbarn nicht wussten: Der Baum brannte ab, als Yushi auf seinem Anwesen trainierte. Yushi und Yujo gingen regelmäßig zum Kogirei-Anwesen, um dort Yushis Kräfte zu trainieren. Allerdings bemerkten die Nachbarn die Jungs nie, wenn sie das Haus betraten bzw. es wieder verließen. „Wir melden uns hier live vom Kaiba – Gymnasium. Der Großbrand dieser Schule versetzte das gesamte Viertel in Angst und Schrecken. Die Feuerwehr hatte große Mühe, das Feuer einzudämmen, da es in der Nähe der Schule noch einen weiteren Brand gegeben hatte. Es stand ein Einfamilienhaus in Brand. Bisher ist noch nicht sicher, ob sich Personen in dem Haus befunden haben. Das Merkwürdige an diesen Feuern ist, dass beinahe zeitgleich ausgebrochen sind, wie Augenzeugen berichteten. Mrs. Smith, eine Lehrerin an dem Gymnasium, hat folgende Theorie.“ Die Kamera machte einen Schwenk zur Lehrerin. Sie sah sehr zerzaust aus; sie hatte einige Rußflecken im Gesicht und einige ihrer rotbraunen Haare standen ihr von ihrer sonst so sorgfältigen Frisur ab. „I think, that it was the Brandstifter, der at present all die fires around this area macht. But who is this guy?” „Und, was denkst du, Yushi?“, fragte Yujo, während er aufstand und den Fernseher ausmachte. „Also, die Brände wurden gelegt, es gibt keine Anzeichen für Magie… zumindest konnte ich nichts dergleichen spüren“, antwortete Yushi und kuschelte sich noch mehr in den Sessel. Yushi und Yujo befanden sich zurzeit auf dem Kogirei – Anwesen. Dieses war seit seinem 16. Geburtstag vor wenigen Wochen wieder in seinem Besitz, so wie es sein Adoptivvater vor 9 Jahren bei Gericht erwirkt hatte. Man sah noch, dass die Kamera nochmals einen Schwenk zur Reporterin Rosette Christopher, die auch als „rasende Reporterin von Tele X“ bekannt war, machte, bevor Yujo den Fernseher ausschaltete. Da klingelte es plötzlich an der Tür. „Wer kann das wohl sein? Es weiß doch keiner außer dem Feuerwehrmann, dass wir hier sind.“, fragte sich Yushi und ging zur Tür. Als er diese öffnete, sah er, wer wusste, wo sie sich befanden: Es war ein Mädchen, etwa in seinem Altern, mit weißen Haaren und Katzenohren. „Guten Tag. Mein Name ist Naisho Atari. Ich bin hier im Auftrag des Yogenshas. Ich soll dich, Yushi Kogirei, und Yujo Shiro zu ihm bringen. Wenn Sie mir bitte folgen mögen…“, stellte sie sich vor und brachte auch prompt ihr Anliegen für ihren Besuch vor. „Ähm ja… hallo erstmal… äh… wie heißt ihr Yogensha denn überhaupt?“, fragte Yushi verdutzt über diesen kleinen „Überfall“. Inzwischen war auch Yujo dazu gestoßen. „Er müsste dir bekannt sein, Yujo. Es ist dein Bruder Seijin“ „Was? Sei-nii-chan? Aber wie… wir dachten, er ist…“, rief Yujo fassungslos, aber er wurde von Naisho unterbrochen: „Nun, du und deine Familie dachten, er wäre verschollen. Aber er lebt zurzeit im Untergrund; bei den Rebellen gegen den derzeitigen Kunshu. Und nachdem Cadoret sich als Täter der Brände, nun ja, eher nur zu den Rebellen „geoutet“ hatte, finden wir, dass es für dich, Yushi, im Untergrund sicherer ist.“ „Cadoret…“, flüsterte Yushi vor sich hin. Ihm kamen die Bilder von seinem Alptraum wieder in den Sinn. Und es ergab alles einen Sinn… Jetzt wusste er, was er für all die Jahre als „C…“ gehalten hatte… Es war jetzt auch nicht mehr verschwommen… Vielleicht hatte er es schon vorher gewusst, aber verdrängt. C… Cadoret… hieß nicht so auch ein Freund seines Vaters mit Nachnamen? Ihm strömten alle möglichen kleinen, sonst für unwichtig gehaltenen Details ins Gedächtnis… „Yushi? YUSHI! Komm wieder zu dir, Mann!“, brüllte Yujo. „Ähm… Was? OH, entschuldige… ich war nur in Gedanken versunken… Tut mir leid…“ Yushi versuchte zu lächeln, aber es gefror, als er Yujos Blick sah. „Mach so was nie wieder, kapiert?“, flüsterte Yujo mit leiser Stimme. „Nun, was ist? Kommt ihr?“, fragte Naisho, die schon wieder am Gartentor stand. Sie ließ den Jungs noch nicht einmal die Chance, auf eine andere Idee zu kommen, als mit ihr mitzugehen. „Wir haben eh nichts zu verlieren, oder?“, fragte Yujo Yushi, worauf dieser nur nickte. Also stiegen sie zu Naisho ins Auto… allerdings saß nicht Naisho am Steuer, sondern… Rosette Christopher… die rasende Reporterin… „Sorry, dass es so lange gedauert hatte, Nai… aber ich war ja noch mit dem Brand am Kaiba – Gymnasium beschäftigt… Tach Jungs!“, sagte sie und trat auf das Gaspedal. 10 Sekunden später… „Hilfe, ein Klon von Oma Leir!“, schrieen Yushi und Yujo durchs Auto und klammerten sich aneinander. Rosette fuhr etwa so schnell, wenn nicht noch schneller als Oma Leir (was wir ja schon kennen XD). „Äh… ihr seid noch nie mit Fye gefahren… Der ist noch schlimmer!“, rief Naisho zurück, da Rosette das Radio voll aufgedreht hatte. „Noch schlimmer?!? Geht das überhaupt noch?“, riefen die beiden zurück und klammerten sich weiter aneinander als Rosette sich in eine Kurve legte. „Oh ja!“ Gleichzeitig am Kogirei-Anwesen… „Hallo, ist jemand da?“, rief Kommissar Kudo, der an die Tür hämmerte. Da klingelte sein Handy. „Hm, hallo? Oh, hi, Nonna… was? Nai und Rosette haben sie schon? Okay… Ich komm zum Hauptquartier, bis später!“ Er legte auf und ging wieder zu seinem Auto, stieg ein und nahm den Highway Richtung Norden. Kapitel 3: 3rd Incidence ------------------------ „Rosette...“ „Mhm? Was ist?“ „Du hast es schon wieder getan...“ Eine halbe Minute zuvor... Der kleine Ford fuhr mit einem halsbrecherischen Tempo. „Halt, Rosette! Hier links!!!“, schrie Naisho, denn das Radio dudelte immer noch auf vollster Lautstärke. „Wie heißt das Lied überhaupt???“, rief Yushi... sie hatte es die letzten 15 Minuten in einer Endlosschleife gehört. „Tsubasa wa Pleasure Line... Gefällt es dir?”, rief Rosette fröhlich zurück. „Mhm... joah... Ist schon hübsch...“, schrie es zurück, inzwischen kurz vorm heiser sein. „Pass auf, da ist eine...“ *Krach* „...Mauer... Wieso mach ich mir eigentlich die Mühe, du bretterst jedes Mal dagegen...“, stöhnte Naisho auf. Sie stiegen, so weit es möglich war, aus dem Ford aus. „Rosette...“ Ein etwas älterer Jugendlicher mit lilafarbenen Haaren kam auf sie zu. „Mhm? Was ist?“, fragte Rosette zurück. „Du hast es schon wieder getan...“, meinte dieser nur und deutete auf das Auto. „Args!!! Diese blöde Mauer...“ Da traten ein kleines Mädchen und ein Junge mit einer Spraydose in der Hand an sie heran. „Guck, was hab ich dir gesagt, Yami? Sie brettert schon wieder dagegen!“ „Ja... ist ja gut, Kira...“, antwortete Yami und ging zur Wand. „Rosette: 75x, Fye: 74x“, sprühte er auf die Wand. Danach liefen er und Kira wieder zu den anderen Kindern. „Na wartet, ihr kleinen Racker...“, sagte Rosette in einem halb ernst gemeinten Tonfall, krempelte die Ärmel ihrer Nonnenkluft hoch und lief den beiden hinterher. „Rosette! Das sind doch noch Kinder!!!“, rief Chrono und folgte ihr. „Was??? Fye hat schon wieder einen Wagen geschrottet???“, rief Naisho entsetzt. „Tja... Tehe... Tut mir leid, Nai-chan...“, sagte ein großer, schlanker und blonder Mann, der auf sie zu kam. „Grrr... Weiß Seijin schon davon?“, fragte sie ihn. „Nein... bis jetzt noch nicht...“ „Doch... jetzt schon... Meine armen Nerven...“ Ein junger Mann kam auf die Gruppe zu. Er hatte helle lilafarbene Haare und Katzenohren. „Seijin?“, fragte Yujo vorsichtig. „Ja... Du bist echt gewachsen, Yujo...“, fing Seijin an, wurde aber jäh unterbrochen. Yujo lief auf ihn zu und umarmte ihn stürmisch. „Wo warst du die ganze Zeit? Weißt du schon, was mit Mama und Papa passiert ist?“, schluchzte Yujo. „Ja... Ich weiß es schon länger. Es tut mir Leid...“, antwortete Seijin und drückte seinen kleineren Bruder an sich. „Wie? Du weißt davon schon länger?!?!?“ Yujo drückte sich von ihm weg und starrte ihn entsetzt an. „Ich werde es dir erklären... Aber lasst uns dazu besser nach drinnen gehen. Dort ist es gemütlicher und die ganzen Kindern lassen uns dann in Ruhe.“ Erst jetzt bemerkten Yujo und Yushi die ganzen Kinder. Seijin drehte sich um und ging zu dem blau angemalten Haus. Er öffnete die Tür und ließ alle hindurchgehen, bevor er sie wieder schloss. Sie standen jetzt in einer großen Eingangshalle. Er deutete die Treppe hinauf und Naisho ging vor. Als sie oben auf der Galerie standen, öffnete sie eine Tür aus Kirschholz und bat die anderen den Raum zu betreten. „Servierst du uns bitte den Tee?“, fragte Seijin, als er an ihr vorbei ging. „Ja, natürlich, Yogensha.“, antwortete sie, verbeugte sich leicht und schloss beim Hinausgehen die Tür. „Nun, wie ich sehe, habt ihr beiden eine Menge an Fragen.“, fing Seijin an und setzte sich in den freien Sessel. „Ja, erstens Mal, wo warst du all die Jahre???“, sagte Yujo, gespannt auf das, was kommen würde. „Zuerst ging ich auf die Eliteschule. An meinem 12. Geburtstag kamen einige Männer und holten mich ab. Sie vertuschten alles, was je mit mir zu tun hatten: Ich verschwand buchstäblich und auch wirklich von der Oberfläche. Sie gehörten einer geheimen Organisation der Regierung an, der „CISA“, der „Central Intellegence and Secret Agency“. Sie wird intern auch als Ca – chan genannt. Also wenn der Name Ca – chan fiel, wusste jeder, was damit gemeint war. Also in den oberen Regierungskreisen. Sie wollten an meine besondere Fähigkeit heran...“, erzählte Seijin, wurde aber jäh von seinem kleinen Bruder unterbrochen: „Wie??? Welche Fähigkeiten? Bist du etwa ein Gentanic wie Yushi?“ „Was? Yushi ist ein... Äh... Ich meine, nein, ich bin kein Gentanic. Die Fähigkeit, Prophezeiungen zu machen, stammt aus unserer Familie. Du konntest einige Ereignisse auch schon voraus ahnen, oder?“ „Nun ja... Da war das eine Mal... Die Sache mit Oma Leir... und ihrem... Fahrstil...“, druckste Yujo sich herum. „Was? Ihr seid mit... Oma Leir gefahren? Hat sie immer noch diesen schrecklichen Fahrstil?“, prustete Seijin los. In diesem Moment kam Naisho herein. Yushi, den das Gespräch nicht so wirklich interessierte, stand auf, um Naisho mit dem Tablett zu helfen. „Oh, vielen Dank.“, meinte Naisho und sah Seijin an, der immer noch am Lachen war. „Ich find das gar nicht komisch! Wir wurden von 10 Polizeiautos verfolgt!!!“, verteidigte sich Yujo. „Es ist schon so lange her, dass er so herzhaft gelacht hatte...“, murmelte Naisho verträumt. Dann räusperte sie sich und sagte: „Der Tee ist fertig. Wünscht ihr noch etwas, Yogensha?“ „Nein, danke Naisho.“, meinte Seijin und lächelte sie an. Sie schenkte allen eine Tasse ein und setzte sich zu Yushi aufs Sofa. „Ich habe noch eine Frage: Wer ist Cadoret?“, lenkte Yushi das Thema wieder auf die Regierung zurück. „Cadoret, besser gesagt, Mariama Florette Cadoret, ist die Sekretärin des Kunshu. Sie ist die eigentliche Regentin und auch Chefin der CISA. Sie hat den alten Kunshu so weit gebracht, ihr die gesamten Regierungsgeschäfte zu überlassen. Einen Teil hatten aber schon ihre Eltern dazu beigetragen: Gérard und Maria. Der neue Kunshu kam ja erst kürzlich ins Amt. Er ist auch der Sohn des alten Kunshus... Und lässt sich, weil er keine Ahnung hat, von Cadoret „beraten“. Was dabei rauskommt, kann man sich ja denken...“, erklärte Seijin. „Wieso willst du das wissen?“ „Die Cadorets haben meine Eltern auf dem Gewissen... Glaube ich zu mindestens...“ „Was? Bist du dir da ganz sicher?“, fragte Seijin erstaunt. „Nein, ich meine ja. Es fiel mir vorhin wieder ein… Ich hatte in letzter Zeit immer wieder von der Ermordung meiner Eltern geträumt. Bisher dachte ich, dass an der einen Wand nur „C…“ stand… Aber mir fallen auf einmal so viele Details ein… Zum Beispiel, dass damals dort „Cadoret“ stand…“ Plötzlich brach Yushi ab. „Du musst uns jetzt nicht alle Einzelheiten aufzeigen. Das hat Zeit. Aber ich habe noch eine andere Frage an sich. Yujo hat eben gesagt, du wärst ein Gentanic. Stimmt das?“, fragte Seijin. „Ja, Yujo hat Recht. Ich bin ein Gentanic. Ich kann die Elemente beherrschen“, antwortete Yushi und schaute dabei den blutroten Mond an, der über der Stadt zusehen war. Es war inzwischen Abend geworden. Auch draußen war es ruhiger geworden. Doch plötzlich durchbrach ein Türknallen die Stille. „Seijin! Sie haben uns entdeckt!“ Der Junge mit den lilafarbenen Harren kam in das Zimmer, gefolgt von Rosette Christopher. „Was soll das heißen: „Sie haben uns entdeckt“? Was meinst du damit, Chrono?“, brachte Seijin erstaunt hervor. „Ca – chan. Cadoret. Muss ich noch mehr sagen?“, antwortete Chrono worauf Seijin und Naisho erschrocken aufstanden. „Nein! Wie haben sie…“, fragte Naisho fassungslos. „Wir glauben, dass wir einen Maulwurf hier haben. Aber wir können einfach nicht vorstellen, wer es sein soll“, meinte Rosette und spielte an ihrer Taschenuhr herum. Diese war ein altes Familienerbstück und hatte der ersten Rosette Christopher gehört, die in den Goldenen Zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts in Amerika gelebt hatte. „Gut, sammelt die Kinder ein. Wir müssen die gesamte Mannschaft hier wegbringen. Teilt sie auf. Nonna und ihre Gruppe bleibt hier bei Naisho und mir, sowie Fye und ihr beiden. Den Rest teilen wir auf. Kamui und Fuma, sowie Raphael und Maia plus Shinichi und Ran. Teilt unter diesen drei Paaren die Kinder auf. Packt nur das Nötigste und ein paar Lebensmittel ein. Kamui und Fuma setzen sich nach Norden ab. Raphael und Maia nach Osten. Shinichi und Ran gehen in den Süden. Wir werden hier in der Stadt bleiben“, entschied Seijin. Daraufhin brach großes Getümmel aus. Doch dann kam etwas, was Seijins Plan teilweise aus dem Konzept brachte. Es war Fye, der die schlechte Nachricht überbrachte. „Seijin, wir haben ein Problem. Unser Versteck im Westen ist einem Feuer zum Opfer gefallen“ „Mist! Wo sollen wir jetzt hin?“ Seijin verzweifelte fast. „Ähm… ich hätte da eine Idee. Mein Anwesen ist recht groß, da sollten wir alle genug Platz haben. Außerdem kriegen die Nachbarn eh nichts mit. Und das Grundstück ist hermetisch abgeriegelt. Es kommt also niemand ohne weiteres dort hinein. Dort sollten wir relativ sicher sein“, schlug Yushi vor. Seijin überlegte kurz. Ihm gefiel der Vorschlag, denn wer sollte sie schon in einem als Geisteranwesen verschrienen Haus suchen. „Das ist wirklich eine fabelhafte Idee, Yushi. Gut, wir werden dann von dort weiter koordinieren. Habt ihr die Kinder schon einigermaßen wach bekommen?“, sagte Seijin und schaute die rot-braunhaarige Frau mittleren Alters an, die gerade herein kam. „Ja, sind so gut wie alle fertig“ „Mrs. Smith?!?! Was machen Sie denn hier?“, riefen Yushi und Yujo fassungslos, denn Seijin hatte gerade ihre Englischlehrerin gemeint. Was den beiden noch auffiel, sie beherrschte die Landessprache perfekt, ohne inglandische Einwürfe und ohne Akzent. „Oh, ihr fragt euch sicher, warum ich eure Muttersprache so perfekt beherrsche. Nun, ich bin hier aufgewachsen. Ich bin schon seit Jahren im Untergrund tätig. Mein Job als Inglandisch und Physiklehrerin war nur eine Tarnung“ Sie lachte. „Ihr braucht mich ja jetzt auch nicht mehr „Mrs. Smith“ zu nennen, nennt mich wie die anderen Nonna. Und vor allem: duzt mich! Durch das Gesieze fühle ich mich so alt. Ich bin doch erst 32!“, verteidigte sich Nonna und tat entrüstet. „Nonna, bitte, Dafür haben wir jetzt keine Zeit. Wir sind aufgeflogen. Pack das Nötigste ein, mach schnell!“ Seijin trieb alle zur Eile an. Innerhalb einer halben Stunde waren sie fertig. Danach zogen sie zu den ihnen zugeteilten Fluchtpunkten. Alles musste sehr schnell gehen, aber so, dass es nicht zu sehr auffiel. Schließlich mussten sie über 100 Personen an 4 verschiedene Orte gebracht werden. So setzten sie sich in Abständen von einer halben Stunde zu den Stützpunkten ab. Ein unüberlegter Massentransport hätte die Leute, und vor allem die Polizei, stutzig gemacht. „Gut, haben wir alles? Wir werden uns jetzt auch auf den Weg machen“; sagte Seijin, der in einigen Kilometern Entfernung schon das Spezialkommando der Regierung sehen konnte. „Keine Sorge, wir kommen schon noch rechtzeitig hier weg.“, meinte Kira munter. „Wenn du meinst… Die Hauptstraße ist versperrt, da können wir nicht mehr lang!“, rief Nonna. Es stimmte. Die Polizei hatte etwa 5 km vor ihnen eine Barrikade errichtet. „Na, toll und jetzt?“ „Keine Sorge, Seijin. Da hinten ist ein kleiner Weg, der direkt zum Kogirei-Anwesen führt“, antwortete Kira, immer noch munter und grinsend. „Okay, dann fahren wir eben da lang!“, meinte Rosette und bog scharf nach links ein. „Ro… set… te… Lass den Wagen heil!“, rief der verzweifelte Seijin und hielt sie krampfhaft an der Beifahrertür fest. „Kein Problem, Chef! Solange keine Schlaglöcher…“ *krach, schepper, hops* „…kommen. So in etwa wie die da eben… Keine Sorge, das hier ist ein Geländewagen und hat die beste Federung der Welt…“ „Ach, hatte ich erwähnt, dass hier ziemlich viele Schlaglöcher sind?“, fragte Kira unschuldig. „Rosette! Runter vom Gas… Ich glaube, wir müssen unsere Wagen auf Fahrschulautos umbauen…“ Nach einer halben Stunde voller Schlaglöcher, dafür aber ohne Polizeiverfolgung erreichten sie endlich das Kogirei-Anwesen. Sobald Rosette den Wagen zum Stehen gebracht hatte, stiegen alle so schnell wie möglich aus dem Kleinbus aus und nahmen einen Sicherheitsabstand von 5 Metern, um ja nicht wieder in den Bus einsteigen zu müssen. „Tja, du wolltest ja auch unbedingt mit Rosette fahren!“, lachte Naisho, die gerade aus dem zweiten Kleinbus ausstieg. „Ja, ja. Ansonsten wäre sie mit 200 Sachen über einen mit Schlaglöchern übersäten Feldweg gebrettert!“, maulte Seijin noch ein wenig kleinlaut hinterher, hörte aber auf, als der letzte Kleinbus beim Anwesen ankam. „Alles gut überstanden? Keine Polizeikontrollen?“, fragte Seijin seine „Fahrer“. „Ja… Aber wir wären fast in eine Barrikade und einen Abhang hinunter gefahren, weil jemand keine Karten lesen kann!“, maulte Nonna und schaute den kleinen Yami an. „Hey! Ich habe nicht darum gebeten hier den Navigator zu spielen!“; rechtfertigte sich Yami und zog aus dem Bus ein Gewirr von mindestens 5 bis 7 Karten hervor. „Tja… Bei so einem Gewusel… Wie kannst du da fahren? Hast du überhaupt etwas gesehen?“, fragte Yushi zweifelnd. „Ehrlich gesagt… Nein… Die Kids haben mir ständig ins Ohr gebrüllt: Rechts, links… Vom Gas runter! Ich hör schon fast nichts mehr…“, klagte Nonna und sah ihre Gruppe an, die darauf nur erwiderte: „Wir dürfen ja nicht fahren…“, und unschuldig ihre Fahrerin ansahen. „So fängt das ja schon mal gut an… Yushi würdest du bitte ausschließen? Wir fallen hier nur unnötig auf“ „Ähm, klar, Seijin… Kein Problem“, antwortete Yushi und fing an, in seinen Sachen nach den Haustürschlüsseln zu suchen. „Yushi… hast du den eigentlich dabei?“, fragte Yujo, da der Schlüssel nach fünfminütiger Suche immer noch nicht gefunden war. „Klar doch… Den hab ich immer dabei! Das müsstest du eigentlich wissen!“ „Und was ist dann das da?“, fragte Yujo noch einmal und zog aus der Manteltasche von Yushi den gesuchten Schlüssel hervor. „Args… Wie kommt der denn da hin?“, meinte Yushi, halb verzweifelt, halb belustigt. „… Den hast du hingetan, kurz bevor wir im Hauptquartier losgefahren sind. Und da ich weiß, was für ein Schussel du manchmal sein kannst, habe ich auch noch einen Ersatzschlüssel.“ „Warum… liebes Brüderchen hast du diesen Ersatzschlüssel uns nicht schon vorher gegeben?“, meinte Seijin und wollte sich schon vor Yujo aufbauen. „Ähm… vergessen. Tehe…“ „Ihr seid ja schon ne Klasse für euch…“, seufzte er stattdessen und betrat hinter Naisho das Haus. „Args… wartet!“ *krach, schepper* „Die ersten Bodendielen fehlen! Sicherheitsmaßnahme“, rief Yushi noch. „Und was sind das hier für Skelette?“, fragten Seijin und Naisho erschrocken, da sie das Haus als erstes betreten hatten und ergo dann auch im Keller gelandet sind. „Ach, die… die sind noch übrig gewesen von der Halloweenparty an unserer Schule letztes Jahr. Wir wussten nicht, wo wir sie hätten lagern sollen, also haben wir sie einfach mal hier deponiert“, grinste Yujo und lachte. Da er ja von dieser Sicherheitsmaßnahme wusste, machte er einen großen Schritt und… plumpste auch in den Keller. „Ach, ja, noch was… ich habe Fake – Bodendielen angebracht. … Hättet ihr nicht mal warten können?“ „YUSHI!!!“, riefen die drei, aber Yujo setzte noch einen drauf: „Gott, wo bin ich denn hier drin gelandet?“ „Tja… das ist der fiese Schleim von Halloween von vor 4 Jahren, den du übrigens damals hergestellt hattest… Hab ich auf dem Speicher gefunden. Geht mit Wasser und Seife wieder raus… so halbwegs zumindest.“ „Yushi!!!“ „Und? Habt ihr ihn schon wieder gefunden?“, fragte die weibliche Stimme. Es antwortete ihr eine dunklere Männerstimme mit einen kleinen, fast unhörbaren Zittern in der Stimme: „Nein, noch nicht… Sie sind wie vom Erdboden verschluckt.“ „Er müsste doch bei ihnen sein, oder nicht?“ „So lautet zumindest sein Befehl.“ „Du wagst es, seine Autorität in Frage zu stellen?“ „Nein, natürlich nicht, Madam.“ „Gut. Dann mach ihn ausfindig und findet IHN!!!“ „Jawohl, Madam…!“ Der Mann verließ den Raum, während ein anderer wieder hineinkam. „Ist das Essen fertig?“ „Ja, Madam.“, sagte eine helle Männerstimme mit sehr schönem Klang. „Gut. Du hast uns doch sicherlich belauscht. Wie empfindest du die Situation zurzeit?“ „Madam wird schon das richtige machen. Soll ich das Essen im Blauen Saal anrichten lassen?“ „Nein… Ich werde heute mit meinem Bruder und einigen Geschäftsleuten zu Mittag essen. Mach bitte den Weißen Saal fertig.“, meinte sie kurz angebunden. „Wie Madam wünschen.“ Er verbeugte sich kurz und verließ den Raum. „Du wirst mir nicht entkommen. Schließlich sollst du für mich noch das Königreich öffnen, mein Süßer…“, murmelte sie, lehnte sich in ihrem Sessel zurück und fing an zu lachen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)