Only one Night von Wingsy (can change your whole life // SasuSaku, ShikaIno, NejiTen, NaruHina // Kapitel 20) ================================================================================ Kapitel 17: Crushed ------------------- So, es geht wieder weiter =D Wie der Titel es sagt, ist auch in diesem Kapitel nicht alles rosig, eher das Gegenteil. Haltet zum Notfall Taschentücher bereit =D P.S: Hab beim Schreiben des Kapitel mir das Lied „Crushed“ von Rosette angehört. Hat sehr gut dazu gepasst. ^^ Fassungslosigkeit zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Der junge Nara wollte seinen Ohren nicht trauen. Niemals konnte er das gehört haben, was er dachte vernommen zu haben. Sie hatte sicherlich etwas ganz anderes gesagt. Langsam drehte er sich zu Ino um, öffnete seinen Mund, um etwas zu sagen. „Was hast du gesagt? Du…“ Er konnte die letzten Worte noch nicht einmal aussprechen, ihm versagte seine Stimme. Es konnte nicht wahr sein. Wie konnte sie schwanger sein? Okay, er konnte sich an ihre gemeinsame Nacht auch nicht mehr erinnern und noch weniger, ob sie denn verhütet hatten. Wie es aussah war dies wohl nicht der Fall gewesen. Jetzt hatten sie das Schlamassel. Ino blickte traurig zu Boden, die Tränen noch immer über ihre Wangen rollend. Sie wollte nicht vor ihm weinen, konnte aber auch nichts tun, um sie vom Fließen aufzuhalten. Normalerweise war sie nicht die Person Mensch, die einfach so anfing zu heulen. Möglicherweise lag es an der Schwangerschaft, dachte sie sich, oder auch an ihm und seiner Reaktion. Wie gerne hätte sie mit einer anderen Reaktion gerechnet. Was machte sie sich vor? Er würde nicht glücklich über die neuen Nachrichten sein und sie einfach umarmen. Wie dumm war sie nur überhaupt an diese Möglichkeit gedacht zu haben? Sie fühlte sich so mies. „Du hast mich schon richtig gehört, Shikamaru!“ Sie schlang die Arme um ihren eigenen Körper, versuchte sich selber Halt zu geben, um nicht noch in die Knie vor ihm zu fallen. Sie wollte keine Schwäche vor ihm zeigen und dennoch tat sie es ungewollt. Verflucht sei er. „Das ist ein Scherz? Nicht… wahr?!“ Er wollte ihren Worten noch immer keinen Glauben schenken, dachte sie wollte ihn einfach nur büßen lassen nach der Sache mit Temari, doch da schien er falsch zu liegen. Ino Kopf hob sich mit einem Ruck, sah ihn aus wütenden Augen an und schrie ihre nächsten Worte schon beinahe. „Sehe ich so aus, als würde ich Scherze machen, Shikamaru Nara?! Verdammt noch mal, ich bin schwanger und das ist allein deine Schuld!“ In ihr brannte es. Ino provozierte geradewegs einen Streit herauf. Doch auch Shikamaru blieb nicht einfach ruhig, wie man es von ihm gedacht hätte. So einen Vorwurf ließ er nicht auf sich sitzen. „Ich bin schuld daran? Wer kam denn mit einer Flasche Sekt bei mir an und wollte, dass ich sie flach lege?! Das warst ja wohl du!“ Die Yamanaka ballte die Hände zu Fäusten, bereit sie jeden Moment gegen ihn einzusetzen und ihn schmerzen zu lassen, damit er wenigstens wusste, wie sehr er ihr wehgetan hatte und es mit jedem weiteren Wort tat. Sie hielt es kaum noch mehr aus, doch wehrte sich erst mal mit Worten und die waren nicht gerade sehr freundlich. „Tze… als wollte ich je Sex mit dir haben. Jeder andere wäre mir lieber gewesen als du. Wer weiß, ob du es im Bett überhaupt bringst.“ Sie lachte auf, verschränkte ihre Arme vor der Brust und sah ihn herausfordernd an. Sie war wahrlich zum Streiten aufgelegt, auch wenn es damit enden würde, dass beide verletzt waren von den Worten des jeweils anderen. Ino schien dies im Moment gar nicht zu realisieren. Doch auch Shikamaru ließ nicht so mit sich umspringen, auch wenn er nicht der Typ war, der sich gerne stritt. Lieber ging er Streits aus dem Weg. Sie waren viel zu mühsam, dieses Mal war es aber anders. „Sag das noch mal?“ Shikamaru rückte näher zu ihr heran, dass sich ihre Gesichter und Körper beinahe berührten. „Du bringst es nicht!“ Ino war sauer, sagte es einfach ohne weiter darüber nachzudenken, was es auslösen würde. „Ich zeig dir wie ich’s bringe. Dich zu schwängern war ja auch eine Leichtigkeit!“ Er grinste ungewohnt, kam ihr sogar noch näher. Der Nara würde sicher nicht vor ihr klein beigeben. Immerhin war er auch ein Mann und hatte seinen Stolz, der sich im Augenblick stark bemerkbar machte. Seine Lippen senkten sich zu ihren herunter, bis sie nur noch einen Millimeter von einander entfernt waren. Er hatte das Bedürfnis sie wirklich zu küssen und diesen Streit sein zu lassen, als ein verdächtiges Grinsen sich auf Inos Lippen legte. „Wer sagt, dass du der Vater bist?“ Sie wollte ihn bluten lassen für alles, was er ihr angetan hatte. Auch wenn sie dazu lügen musste, sie tat es, verletzte sich selber damit. Dies war es ihr wert, jedenfalls jetzt noch. Augenblicklich entfernte sich Shikamarus Gesicht von ihrem und sah in ihre blauen Augen, die ihn wie wild anfunkelten und dies nicht im guten Sinne. Er hatte verstanden, was sie ihm damit sagen wollte, doch konnte ihr nicht ganz glauben. Wenn er nicht der Vater wäre, hieße es sie hätte mit noch jemand anderem geschlafen. „Wer, Ino?“ Seine Stimme war ganz ruhig, seine Augen lagen im Schatten, versteckt für ihre Blicke. Wieso nahm es ihn so mit? Wollte er der Vater dieses Kindes sein, war es das? „Wer?! Wieso willst du das wissen? Es hat dich nicht zu interessieren.“ Ino konnte ihm nicht sagen, dass es keinen neben ihm gab, dass er der Vater war. Sie konnte einfach nicht. Dafür kannte sie ihn zu gut, um zu wissen, dass er sich so einer Verantwortung kaum stellen würde. Wie sagte er so schön, es wäre zu mühsam?! Auch wenn sie sich irren sollte, so hatte sie Angst, dass ihre Vermutung doch der Wahrheit entsprach. Und diese Worte aus seinem Munde zu hören, wären noch schmerzhafter, als ihn jetzt in dem Glauben zu lassen es wäre nicht seins. „Wenn das so ist, habe ich hier nichts mehr verloren. Machs gut.“ Mit einer kurzen und abwertenden Handbewegung kehrte er ihr den Rücken zu, ging Schritt für Schritt von ihr weg, drückte die Tür auf und verschwand einfach, als wäre er nie hier gewesen. Die Tür fiel hinter ihm zu, gab Ino das Zeichen, dass er sie nicht mehr sehen konnte. Weinend brach sie zusammen, ihr Körper zitterte durch die Schluchzer, die ihrer Kehle entwichen. Sie wusste, was sie getan hatte, war das Dümmste, was sie hätte tun können. Das junge Mädchen verfluchte sich selber dafür, dass sie ihm nicht die Wahrheit sagen konnte. Wieso konnte sie ihm nicht sagen, dass sie sich freute, dass sie mit ihm ihr erstes Mal erlebt hatte – auch wenn sie sich nicht mehr dran erinnern konnte? Wieso nur war sie dazu nicht im Stande? Sie machte sich das Leben nur noch schwieriger und das wusste sie. Ebenso für ihr noch ungeborenes Kind. Bis zu dem Moment wo sie Shikamaru und Temari zusammen gesehen hatte, dachte sie wirklich, dass aus ihr und dem Nara etwas werden könnte. Sie hatte sich fest vorgenommen ihm zu gestehen, dass sie schwanger von ihm war. Doch nun? Nun war das alles vernichtet, was auch größtenteils ihre eigene Schuld war. Sie wusste ja noch nicht mal, ob sie dieses Kind behalten sollte. Würde sie jemals eine gute Mutter sein können? So wie sie sich benahm, sicherlich nicht. Sie zweifelte stark daran. Und einen Vater würde es ebenso nicht haben. Er würde es nie erfahren. Der Gedanke es abzutreiben, gefiel ihr aber ebenso nicht. Dieses Leben, das da in ihr heranwuchs, lag ihr Tag für Tag mehr am Herzen. Sie fing sogar an es zu lieben. Mit dem Handrücken wischte sich Ino die Tränen aus dem Gesicht, stand leicht schwankend auf und ging nach oben in ihr Zimmer. Sie wollte nicht, dass ihre Mutter, wenn sie wieder kam, sie in diesem Zustand sah. Sie würde nur dumme Fragen stellen, denen Ino lieber aus dem Weg gehen wollte. Immerhin wussten ihre Eltern noch nichts von der Schwangerschaft ihrer Tochter und sie wusste auch nicht, wie sie es ihnen beibringen sollte. Ihr Vater würde sicherlich austicken und, wenn er erfuhr wer der Verursacher dessen war, würde er Shikamaru den Hals umdrehen. Ein Seufzen entrann ihrer Kehle, als sie sich auf ihr Bett fallen ließ und ihr Gesicht in den Kissen versteckte, leise Tränen weinend. Was sollte sie nur tun? Egal, was sie auch tat, sie machte es nur noch schlimmer. Ino hatte Shikamaru verscheucht, da war sie sich sicher. Wieso sollte er auch noch einmal zurückkommen? Vielleicht war er ja wieder bei seiner Temari?! Sie wollte es sich gar nicht vorstellen. Was wäre, wenn es wirklich so war? Wie konnte sie gegen Temari gewinnen und Shikamaru zurück erobern? Wenn sie denn je so etwas tun würde, ihr Stolz versagte es ihr. Und Shikamaru würde kaum selber zu ihr kommen, um sie zur Rede zu stellen. Es war hoffnungslos. ~*~~*~~*~ Mit den Händen in den Hosentaschen schlenderte Shikamaru durch die Straßen Konohas. Inos Worte ließen ihn nicht kalt, es tat furchtbar weh. Noch nie hatte er so einen Schmerz gespürt. Es war nichts im Vergleich zu körperlichen Wunden eines Kampfes. Dies hier war viel schlimmer. Wieso konnte sie ihm nicht einfach eine klatschen? Es wäre viel harmloser gewesen als das, was sie ihm an den Kopf geworfen hatte. Sollte er wirklich nicht der Vater sein? Wer sonst kam in Frage? Er konnte sich Ino nicht als so eine Frau, die mit jedem x-beliebigen in die Kiste sprang, denken. Niemals, sie war so eine nicht. Sie war keine Schlampe. Und wieso wünschte er sich so sehr der Vater ihres Kindes zu sein? Das Gefühl ließ ihn nicht los. War es deshalb, weil sie dann automatisch an ihn gebunden war? Shikamaru schüttelte den Kopf. Er musste damit aufhören, es bereitete ihm nur Kopfschmerzen. Vielleicht sollte er das ganze Gespräch einfach vergessen, als wäre es nie geschehen. Vergessen, dass sie ein Kind, das vielleicht seins war, in ihrem Bauch trug. Wie sollte er so etwas vergessen können? Er konnte sich selber über diesen Gedanken schlangen. Als er weiter gedankenlos durch die Straßen ging, dabei mit einigen Menschen zusammen stieß, die ihm nachriefen er solle gefälligst die Augen auf den Weg richten, bog er in eine Seitengasse ein und lehnte sich gegen die kalte Wand eines Gebäudes. Wieso musste es nur so kompliziert sein? Er war zwar ein Genie, doch half ihm das keinerlei in dieser Situation. Wozu hatte man so einen hohen IQ, wenn man ihn doch eh nicht bei wichtigen Dingen im Leben gebrauchen konnte? „Verdammt!“ Fluchte Shikamaru und schlug mit geballter Faust gegen die Wand, ließ das Gebäude leicht erschüttern. „Was soll ich tun?“ Flüsterte er zu sich selber, doch hatte das anscheinend jemand anderes mitbekommen. Die Person trat aus dem Schatten und ging auf den jungen Nara zu, ein Grinsen auf den Lippen. „Du weißt nicht was du tun sollst? Das ist aber sehr ungewöhnlich für dich, Shikamaru.“ Der Angesprochene blickte auf, ahnte wer da vor ihm stand. „Temari… was willst du?“ Konnte sie ihn nicht einmal in Ruhe lassen? Sie tauchte wirklich immer bei den unpassenden Momenten auf. „Oh, ich glaube das weißt du ganz genau.“ Die Ältere ging weiter auf den Jüngeren zu, bis sie direkt vor ihm stand und ihm ein Entkommen undenklich machte. „Ich hab wirklich keine Lust darauf, okay?“ Shikamaru sah sie entnervt an, schubste sie leicht bei Seite und machte sich den Weg frei. Er wollte weder Temari, der der Grund für seinen Streit mit Ino war, noch Ino selber sehen. Er wollte einfach in Ruhe gelassen werden, was einige Personen nicht zu verstehen schienen. Temari sah ihm eingeschnappt hinterher, schwor sich aber nicht so leicht aufzugeben. Immerhin war sie eine Kämpferin und war einem Nara Shikamaru bei weitem gewachsen. ~*~~*~~*~ Er hätte nicht damit gerechnet ausgerechnet sie hier zu sehen. Das Mädchen, das er schon die ganze Zeit aufsuchen wollte, die aber nicht da war. Neji sah ihr kurze Zeit dabei zu, wie sie versuchte an eine Flasche Wodka zu kommen. Wozu brauchte sie Wodka? Okay, vielleicht hatten sie ja etwas zu feiern. Er konnte es nicht wissen. Sein Einkaufskorb war schon voll, er hatte alles besorgt, was auf dem Zettel stand. So beschloss er ihr eine hilfreiche Hand zu reichen. Spielend leicht holte er die gewünschte Flasche von ihrem Platz herunter, immerhin war er mehr als ein Kopf größer als seine Teamkameradin. Tenten sah ihn geschockt hat an, als wäre er der letzte Mensch auf Erden, dem sie nicht über den Weg laufen wollte. Wieso musste auch ausgerechnet ihm in einem Supermarkt begegnen? Verfolgte er sie oder hatte sie nur den Anschein, dass sie ständig wer beobachtete? „Danke“, hauchte sie leise und wollte ihm die Flasche aus den Händen nehmen, doch er zog die Hand zurück. „Wozu brauchst du Wodka?“ Es ließ ihn nicht los. Neji war es unbekannt, dass Tenten zu einer Säuferin geworden wäre. Er hoffte inständig, dass er sich irrte. „Was geht dich das an, Neji?“ Sie sah ihn leicht böse an, obwohl sie froh war, dass er sie noch eine Zeit lang aufhielt. So hatte sie einen Grund nicht früher wieder Daheim zu sein. „Es interessiert mich einfach.“ „Es ist nicht für mich, okay?“ Sie seufzte und schnappte sich endlich die Flasche, als er gerade nicht aufpasste. Irgendwie war er beruhigt das zu hören. Tenten tat die Flache Wodka in ihren Einkaufskorb, ging weiter zur Kasse, als sie bemerkte, wie Neji ihr folgte. „Verfolgst du mich?“ Er sah sie nur kurz an, wandte den Blick aber dann wieder nach vorne. „Ich muss zufällig auch zur Kasse.“ Zugeben, dass er auf irgendeine Art und Weise sie dennoch verfolgte, wollte er nicht tun. Zu seinem Glück musste er das auch nicht, da sie es ihm glaubte. Nachdem die Sachen aber bezahlt waren und sie durch die Tür nach draußen traten, bemerkte Tenten wieder, dass er ihr nicht von der Seite wich. Dabei hatte er einen ganz anderen Weg zu sich nach Hause als sie. ‚Dieser Lügner’, dachte sich die Braunhaarige, versuchte sich aber nichts anmerken zu lassen. „Du verfolgst mich also nicht? Und was ist das hier?“ Tenten sah ihn mit funkelnden Augen an, wusste nicht wie sich ihm gegenüber noch benehmen sollte ohne, dass er bemerkte, was wirklich in ihr vorging und sie auch die ganze Zeit beschäftigte. Sie sah wieder nach vorne auf den Weg, konnte seinen Blicken aber nicht entgehen. „Nein. Ich begleite dich nur nach Hause.“ Seine Stimme war ruhig, so als würde er dies jeden Tag für sie tun. Im Grunde wollte er sie nicht so schnell wieder aus den Augen verlieren, nachdem er sie doch gerade erst gefunden hatte. Es zu sagen, war aber viel schwieriger, als es bei einer Notlüge zu belassen. Der Hyuga musste ihr auch nicht alles gleich auf die Nase binden, das hatte noch Zeit. Erst musste er über seinen eigenen Schatten springen, um ihr zu sagen, was sein Herz die ganze Zeit bewegte. Es war nur so verdammt schwer, stellte der junge Mann fest. „Das musst du aber nicht tun, Neji.“ Sie hatte ihn nie darum gebeten. Hielt er sie etwa für so schwach, dass sie nicht einmal sicher ihre Einkäufe nach Hause bringen konnte? Wenn ja, dann konnte er etwas erleben. Sie ließ sich nicht als schwach abstempeln. Das war sie nämlich am aller wenigsten, auch wenn andere Momente in der Vergangenheit das Gegenteil zeigten. „Will ich aber!“ Okay, es brachte rein gar nichts sich hier mit ihm zu streiten, stellte Tenten fest. Er war wirklich stur. So kannte sie ihn nicht. Besonders nicht, wenn es dabei um sie ging. Sollte er sich doch verändert haben nach dieser Mission, wo er über einen Monat von ihr getrennt war? Sie wollte es so gerne wissen. Nur wie? Würde er sich selber offenbaren? Sollte sie ihm von dieser einen Sache erzählen? Immerhin hatte er das Recht es zu erfahren und noch jemand anderes, stellte sie in Gedanken fest. Das Mädchen hatte, völlig in ihren Gedanken vertieft, nicht bemerkte, dass sie schon bei ihrem Haus angekommen waren. „Wir sind da. Mach’s gut, Neji.“ Die Braunhaarige verabschiedete sich von ihm, wandte ihm den Rücken zu und kramte in ihrer Tasche nach dem Hausschlüssel, der sich ganz schön gut versteckt hatte. Sie dachte Neji wäre schon längst gegangen, fluchte leise vor sich hin, als sie plötzlich einen warmen Körper hinter sich spürte. „Darf ich denn nicht noch mit rein kommen?“ Erschrocken drehte Tenten den Kopf zu ihrem Teamkameraden, herrschte ihn an er solle sie nicht so erschrecken und wandte sich wieder der Tür zu. „Mach was du willst.“ Sie hatte wirklich keine Lust mit ihm zu streiten. Außerdem gefiel ihr der Gedanke, dass er von sich aus bei ihr sein wollte. Konnte da doch mehr dahinter stecken, als er bisher zu gab? All die Momente, die sie miteinander erlebt hatten, auch wenn sie besonders für Tenten peinlich waren, gaben ihr einen Funken Hoffnung und Mut ihm endlich zu sagen, was sie die ganze Zeit schon nicht konnte. Tenten schloss die Tür auf, ging voran und hörte die Schritte Nejis hinter sich, auch wie die Tür hinter ihm ins Schloss fiel. Sie hoffte nur, dass ihre Eltern nicht mehr zuhause waren. Der Gedanke missfiel ihr. Neji sollte nicht sehen wie sie lebte und was sie alles in letzter Zeit durch machen musste. Nachdem sie die Einkäufe in der Küche abgestellt hatte und sich daran machte sie in die verschiedenen Schränke einzuräumen, sah sie zu Neji, der einfach im Raum stand. „Musst du nicht zurück? Die Einkäufe…“ Tenten deutete leicht mit dem Kopf auf die Tasche in seinen Händen. Neji folgte ihrem Blick, sah aber kurz darauf sie wieder mit einem Grinsen an. Er meinte es eilte nicht mit den Einkäufen, er könne sich ruhig Zeit lassen. Das Mädchen zuckte nur mit den Schultern, sprach es nicht weiter an. Genau so wusste sie nicht über was sie sonst mit ihm reden sollte. Über Gott und die Welt? So ein Quatsch. Das Wetter? Das war noch bescheuerter. Ihr fiel wirklich rein gar nichts ein. Was sollte sie nur tun? Nachdem sie die Einkäufe alle eingeräumt hatte, hatte sie keinen Grund mehr ihn weiter zu ignorieren. Doch als sie sich umdrehte, sah sie keinen Neji mehr da stehen, nur noch seine Einkäufe. Wo war er hin? ‚Ob er mal aufs Klo ist?’ Irgendwie konnte sie sich das nicht vorstellen. Dann hätte er sie doch sicherlich gefragt, wo es war. Er kannte sich doch in ihrem Haus gar nicht aus. Wo konnte er da hingegangen sein? Plötzlich schoss Tenten eine Idee in den Kopf und ihr Gesicht wurde kreidebleich. Er durfte es nicht sehen. Schnell rannte sie zu ihrem Zimmer, in der Hoffnung sie lag doch falsch, doch als sie die Tür aufriss, sah sie ihn schon da stehen und er hielt etwas in seinen Händen. ‚Verdammt!’ Fluchte Tenten innerlich und krallte sich mit den Händen in den Stoff ihrer Hose. „Ich kann das erklären…“ Langsam drehte sich Neji zu ihr um, sein Gesicht sprach Bände. Er war geschockt, sah sie einfach nur an. Sein Mund bewegte sich leicht, doch es kam kein Wort heraus. Er wollte doch nur sehen, ob alles noch so war, wie damals als er völlig besoffen seinen Rausch in ihrem Bett ausschlief. Dabei hatte er nicht gedacht auf das hier zu stoßen. „Sein wann? Gehst du mir deshalb aus dem Weg?“ Neji hatte seine Stimme wieder gefunden und wollte Antworten von ihr hören. In seinen Händen hielt er einen positiven Schwangerschaftstest, der nur ihrer sein konnte. Er konnte es noch immer nicht glauben, was er da eben herausgefunden hatte. Doch es konnte gar nicht anders sein, es stand schwarz auf weiß fest. Seine Tenten war schwanger. War aber auch er der Vater? „Ich… ja…“ Sie sah zu Boden, konnte seinem Blick nicht standhalten. Es fühlte sich gerade zu an, als würde er jeden einzelnen unausgesprochenen Gedanken von ihr lesen können. So, als würde er alles über sie wissen. Tenten wusste nicht, wie sie sich ihm gegenüber verhalten sollte. Es war ja noch nicht mal sicher, ob es sein Kind war. Sie wussten doch gar nicht was damals in dieser einen Nacht zwischen ihnen vier gelaufen war. „Ist es denn meins?“ So gerne wollte er hören, dass es sein Kind war. Doch er wusste so gut, wie sie, dass es niemals 100 Prozent Sicherheit geben würde. Nicht in ihrem Falle. Zudem konnte er genau so gut noch der Vater von Hinatas Kind sein. Was sollte er jetzt tun? Tenten war das Mädchen, was er liebte, auch wenn er es bisher ihr gegenüber nie zugegeben hatte. „Ich weiß es nicht…“ Noch immer sah die Braunhaarige ihn nicht an, sah nur zur Seite. Zu dieser Zeit konnte sie so ein Gespräch mit ihm nicht führen. Sie hatte es doch erst selber vor ein paar Tagen herausgefunden, weil sie sich so schlecht gefühlt hatte. Und nun war es sicher, dass sie schwanger war. In ihrem Fall kamen nur zwei Männer in Frage: Neji Hyuga und Sasuke Uchiha. Mit Lee hatte sie nie so etwas getan. Den konnte sie schon mal ausschließen. Dennoch machte es das nicht leichter, es blieben immer noch zwei übrig. „Bitte geh…“ Tenten konnte ihm nicht in die Augen sehen, noch ihm Antworten geben. Sie wollte jetzt nur alleine sein. Er sollte gehen. Sie wusste ganz genau, wieso sie ihm aus dem Weg ging: Um diese Situation zu vermeiden. Leicht nickte Neji, legte den Schwangerschaftstest wieder dahin, wo er ihn gefunden hatte und verließ ihr Zimmer. So wie es im Moment war brachte es rein gar nichts mit ihr drüber zu reden. Er wusste ja nicht mal selber, wie er diese Neuigkeiten aufnehmen sollte. Irgendwie war er glücklich, aber auch gleichzeitig traurig. Wieder in der Küche nahm er seine Einkäufe und verließ das Haus auf dem Weg zum Hyuga Anwesen. Einen letzten Blick zu ihrem Zimmerfenster richtend sah er hinauf, doch konnte er sie nicht erblicken. Derweil saß Tenten auf ihrem Bett, umarmte sich selber und versuchte die aufkommenden Tränen zu unterdrücken. Was sollte sie machen? Wie sollte es mit diesem Kind weiter gehen? Sie wünschte sich inständig, dass es von Neji war. ‚Vielleicht könnten wir dann eine kleine Familie sein…?’ Ein sanftes Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Ja, vielleicht. ~*~~*~~*~ Noch immer ließ der Gedanke Vater werden zu können den jungen Uchiha Sprössling nicht los. Zwar wusste er nicht, was dann für eine Verantwortung auf ihn zukommen würde, doch dafür war ihm etwas anderes bewusst. Er könnte den Uchiha Clan aufbauen. Irgendwie konnte er sich auch keine bessere als Sakura als die Frau an seiner Seite vorstellen. Sie war stark geworden, nicht mehr das kleine, schwache Mädchen von damals. Sie war seiner würdig, musste er zugeben. Doch was wäre, wenn es nicht sein Kind war? Würde sich etwas an dieser Einstellung ändern? Sasuke konnte es nicht sagen. Wäre es von Neji, könnte er diesem Kind je in die Augen sehen können? Er bezweifelte es stark. Es konnte nur seins sein, es musste. Während er gedankenverloren durch die Straßen Konohas spazierte, bemerkte er nicht ein junges Mädchen, das ihm sehr bekannt war und das auch schon sehr oft das Bett mit ihm geteilt hatte. Sie lief auf ihn zu, schlang die Arme um den Uchiha und flötete ihm etwas ins Ohr. Sasuke verdrehte die Augen, machte sich von ihr los und wollte weiter gehen. „Wo willst du hin, Sasuke? Freust du dich nicht mich zu sehen?“ Das Mädchen gab sich von ihrer besten Seite, wollte ihn wieder für sich gewinnen. Keine andere nahm ihn ihr so einfach weg. Dafür genoss sie die Zeit, die sie mit ihm verbringen durfte, auch wenn es eher immer im Bett war, sehr gerne. Sasuke drehte sich zu ihr um, die Hände in den Hosentaschen steckend und sah sie aus kalten, gefühlslosen Augen, die nicht für sie übrig hatten, an. „Soll ich ehrlich sein? Du interessierst mich nicht mehr.“ Mit diesen Worten wandte er ihr wieder den Rücken zu, ging weiter, doch sie ließ nicht so schnell locker und rannte ihm nach. „Ist es wegen dieser rosahaarigen Schlampe? Vögelst du nun sie anstatt mich?“ Ja, sie mochte den Uchiha, aber noch mehr mochte sie den Sex mit ihm. Den würde sie nicht so leicht aufgeben. Er gehörte mit Leib und Seele ihr. Dies sah Sasuke aber anders. Er verengte die Augen zu kleinen Schlitzen, sah sie bedrohlich aus roten Augen an. „Wehe du sagst noch mal so etwas über sie, dann wirst du den nächsten Tag nicht mehr erleben. Und das ist keine Drohung, sondern ein Versprechen.“ Keiner durfte so seine Sakura, die Mutter seines Kindes, beleidigen. Verängstigt wich das Mädchen zurück, sah ihn geschockt an. Noch nie hatte sie ihn so reden hören. Er machte ihr Angst, doch sie wollte nicht vollkommenen ihre Würde vor ihm verlieren. „Dann geh doch zu ihr, ich brauch dich nicht mehr. Es gibt sowieso viel Bessere, die alles dafür geben würden mit mir zu schlafen, als dich fürs Bett.“ „Dagegen hab ich rein gar nichts.“ Er drehte sich um, ließ sie hinter sich und bemerkte zum ersten Mal, dass er keine andere als Sakura mehr wollte. Sie war die einzige, die ihn interessierte. War sie die Frau fürs Leben? Ganz sicher war er sich noch nicht. ~*~~*~~*~ Zur selben Zeit machte sich Sakura auf den Weg zum Hokage Büro, nachdem sie eine Nachricht bekommen hatte. Sie wusste zwar nicht, was man von ihr wollte, doch vielleicht war Ablenkung genau das richtige für sie. Die Tränen, die sie vor kurzer Zeit noch geweint hatte, waren nicht mehr zu sehen. Nichts machte den Anschein danach, dass je diese warme Flüssigkeit ihre Wangen benetzt hatte. Leicht klopfte sie an die Tür des Hokage, hörte die Stimme der älteren Frau von drinnen und drückte die Türklinge nach unten, um hinein zu treten. Drinnen wurde sie schon längst erwartet. Die Tür fiel hinter Sakura zurück ins Schloss, ließ das Gespräch der beiden Frauen nicht nach außen dringen. „Ihr habt mich rufen lassen, Tsunade-sama!“ Sie stand ruhig und gelassen vor der Hokage, obwohl diese von ihrem Zustand wusste. Sie hätte es ihr auch nicht länger als bisher verschweigen können, wäre dies der Fall gewesen, doch sie vertraute ihrem Sensei. Und wem sonst hätte sie sich anvertrauen sollen? Ihren Teamkameraden? Nein, das kam nicht in Frage. Allein schon weil der Uchiha der Vater ihres Kindes sein konnte und Naruto viel zu doof wäre, um ihre Lage zu verstehen. Womöglich ihrem Sensei Kakashi? Schon eher, aber er war nicht gerade die Person bei der sie sich auch jeder Zeit ausweinen konnte. Eigentlich gab es da nur eine Person, der sie dieses Geheimnis anvertrauen würde. Es war ihre noch damals beste Freundin. Doch war sie es noch immer? Bestand dieses Band noch immer zwischen ihnen beiden? Vielleicht sollte sie sich Ino einfach anvertrauen. Sie wusste, dass die Blonde es niemals einfach weiter erzählen würde. „Ja, Sakura. Es ist ernst…“ Tsunade hatte die Finger in einander verhackt und sah Sakura ebenso ernst an, wie ihre Worte waren. Nie hatte sie mit so etwas bei ihrer besten Schülerin gerechnet. Dass sie schwanger wurde, und dann noch nicht mal sagen wollte von wem das Kind war. Die Hokage konnte sie auch nicht dazu zwingen. Vielleicht würde der Moment kommen, wenn Sakura sich ihr anvertrauen würde. Doch zurzeit beschäftigte sie etwas ganz anderes, was aber auch mit der Schwangerschaft der Rosahaarigen zusammen hing. „Deine Schwangerschaft wird nicht leicht. Es besteht sogar die Gefahr, dass du das Kind jeden Moment verlieren könntest. Dein Körper versucht das Kind abzustoßen.“ Leider gab es solche Fälle und Tsunade war nicht erfreut, dass Sakura zu diesen gehörte. Deshalb wollte sie alles, was in ihrer Macht stand, dafür tun, dass dies nicht passierte. Noch war das Risiko gering, doch mit den weiteren Schwangerschaftswochen würde es immer mehr werden. Sie wollte es verhindern und dafür war ihr jedes Mittel recht. Zudem wusste sie nicht mal, ob Sakura das Kind überhaupt wollte. Vieles machte den Anschein, dass sie es am liebsten loswerden wollte. Tsunade konnte es nicht verstehen. „Das ist nichts Neues. Was also wollt ihr von mir?“ Sakura kannte all dies schon. Wie oft hatte sie ihr das schon gesagt gehabt? Sie zählte gar nicht mehr mit. Es musste mehr hinter diesem Kommen stecken, als sie wieder vorzuwarnen. Was wollte Tsunade wirklich von ihr? „Du hast Recht. Ich habe dich wegen etwas anderem hierher bestellt. Da ich mir sehr sicher bin, dass du auf meine Worte sowieso nicht hören wirst, wird jemand rund um die Uhr auf dich aufpassen. Er steht auch schon draußen vor der Tür.“ „Er?“ Sakura sah sie erstaunt an. Sie brauchte keinen Leibwächter, sie konnte selber auf sich aufpassen, auch wenn das nicht für das Kind in ihrem Bauch zählte. Sie wusste nicht, wie sie eine Beziehung mit diesem Lebewesen aufbauen sollte. Konnte sie es überhaupt je lieben oder wäre es ihr lieber, wenn es einfach weg wäre? Sie konnte es nicht genau sagen. In manchen Momenten wünschte sie sich, dass es nicht existierte, dass alles so wäre wie früher. Die Zeit ließ sich aber nicht zurückdrehen. „Wer steht da draußen? Und weiß er, dass ich schwanger bin?“ Sie konnte sich mit dem Gedanken nicht abfinden, dass ein für sie fremder Mensch über ihren Zustand Bescheid wusste. Sie wollte nicht, dass noch am Ende die ganze Stadt wusste, dass sie schwanger war. „Keine Sorge. Er weiß davon nichts. Er hat lediglich den Auftrag zusammen mit dir einige Informationen zu beschaffen und nebenbei ein wachsames Auge auf dich zu werfen.“ Die Rosahaarige atmete erleichtert aus. Dennoch gefiel ihr der Gedanke nicht, dass die Hokage sie so überwachen ließ. Sie war doch kein kleines Kind mehr. Und letztendlich wäre es ihre Entscheidung was mit dem Kind geschehen würde. Ohne weitere Worte drehte sich Sakura um, ging zur Tür und öffnete diese, um dabei gegen die Person, die ebenso gerade hineintreten wollte, zu stoßen. Sie war im Begriff nach hinten zu fallen, als sich zwei starke Arme um sie schlangen und sie an die Brust des jungen Mannes drückten. Erst nachdem sie sich gefangen hatte, realisierte sie wer sie da gerade im Arm hielt und befreite sich schnell aus seiner Umarmung. „Ich kann auch selber stehen, Sasuke.“ Seinen Namen sagte sie besonders deutlich und sah ihn abwertend an. Mit ihm hatte sie am wenigsten gerechnet gehabt. Sollte er etwa auf sie aufpassen? Das konnte ja noch was werden, dachte sie sich. Wie sollte sie die Zeit nur mit ihm aushalten, wenn sie ihm lieber die Augen auskratzen wollte? Es würde noch ein Unglück geschehen, da war sie sich sicher. Und sie wusste auch schon wer der Leidtragende sein würde. „Das habe ich ja gesehen, wie gut auf deinen Beinen stehen kannst.“ Ein Grinsen zierte seine Lippen. Er wusste vorher noch nicht wieso die Hokage ihn rufen ließ, doch jetzt zahlte es sich aus. Sasuke wollte ohnehin zu Sakura, um noch mal mit ihr zu reden. Doch diesmal sollte es nicht so enden, wie die letzten Male schon. Bevor Sakura aber noch etwas darauf erwidern konnte, mischte sich Tsunade, die alles mit angesehen hatte, ein. „Ihr könnt wo anders weiter streiten, nachdem ich Sasuke seinen Auftrag erklärt habe. Sakura weiß ja schon Bescheid.“ Ohne viele Worte zu verlieren kam die Hokage zum Punkt und schmiss kurz darauf die beiden aus ihrem Büro. Draußen hörte sie noch immer die Stimmen von Sasuke und Sakura. Und wie es für sie schien, war Sakura jetzt sogar noch schlechter gelaunt, nachdem sie Sasuke über den Weg gelaufen war. Das konnte noch was werden. ~*~~*~~*~ „Du!“ Dieses eine Wort hallte in seinem Kopf wider und wider. Er schien es noch nicht einmal begriffen zu haben, was es für ihn bedeutete. Fassungslos und verwirrt sah Naruto das Mädchen vor sich an. „Was?“ Er glaubte sich eben nur verhört zu haben. Er konnte es niemals sein. Sie hatten doch nie etwas mit einander. Noch erinnerte er sich daran je mit einem Mädchen geschlafen zu haben. Wie konnte er da Vater sein? „Du bist der Glücklich, Naruto.“ Hinata hatte ihren Kopf wieder gesenkt, konnte die Tränen nicht zurück halten, die eine nach der anderen sich den Weg über ihre Wangen auf den Boden fanden. Um irgendwie Halt zu finden, krallte sich die Hyuga Erbin in den Stoff ihrer Hose. Sie konnte ihn nicht ansehen. Sie wusste ganz genau, was sie dort in seinem Gesicht sehen würde und genau das wollte sie vermeiden. Es würde sie nur noch mehr verletzen, als es schon ohnehin tat. „Aber… wie? Hinata, wir hatten nie so etwas getan…“ Seine Worte waren leise und unsicher, als könnte er sich doch irren. War da vielleicht etwas, dass er wissen hätte sollen? Er konnte sich an rein gar nicht erinnern, bis ihm dieser Tagtraum wieder in den Sinn kam. Das Mädchen, das sich da in seinen Gedanken so unter ihm gerekelt hatte, war eindeutig Hinata. Es bestand kein Zweifel daran. Doch war es nur ein Traum oder doch Realität gewesen? Er konnte es nicht eindeutig sagen. „Du erinnerst dich also wirklich nicht mehr daran?“ Sie war enttäuscht von ihm. Wie oft hatte sie sich schon gewünscht, dass er nur einmal Augen für sie hatte wie in dieser Nacht, doch er vergaß es einfach so. Hatte sie ihm nichts bedeutet? Hieß es das? War sie ein niemand in seinen Augen? Vieles machte den Anschein danach und nichts widersprach dessen, was sie darüber dachte. „Woran erinnern?“ Indirekt wusste Naruto, dass er ständig nur das Falsche von sich gab. Er tat ihr nur noch mehr und mehr weh und das konnte er auch sehen. Ihre Tränen, ihr zitternder Körper und ihre Haltung ihm gegenüber. All das machte ihn selber fertig. Was tat er ihr da nur an? Sie war so ein liebes Mädchen und er mochte sie wirklich als Freund. Und dennoch konnte er nicht vermeiden ihr mit jedem weiteren Wort weh zu tun. Hinata schüttelte leicht den Kopf, ließ einige Tränen von ihrem Gesicht verschwinden und sah ihn mit einem leichten Lächeln an. „Es würde nichts bringen es dir zu erklären, Naruto.“ Mit diesen Worten wandte sie sich von ihm ab und lief davon, ohne genau zu wissen wohin sie ihre Beine führten. Sie wollte einfach nur noch weg von hier. Sie wollte weder sein Gesicht sehen noch seine Worte hören. Ihr Herz schmerzte, es blutete. Naruto blieb alleine und verwundert über ihre letzten Worte dort stehen. Er brauchte erst mal etwas Zeit, um zu realisieren, was sie ihm damit sagen wollte. Doch noch mehr Zeit brauchte er, um sich wieder an alles zu erinnern. Er wusste nur noch, dass er damals auf Sakuras Geburtstagsparty am nächsten Morgen nackt aufgewacht war. Konnte es dort geschehen sein? Er war ein richtiger Idiot. „Verdammt!“ Wie konnte er so etwas vergessen? Er hatte mit Hinata geschlafen und es danach einfach vergessen. Und nun war sie auch noch von ihm schwanger, da er nicht verhütet hatte. Wie auch? So betrunken wie er war, da wunderte er sich, dass es überhaupt noch zum Sex gekommen war. „Verdammt! Verdammt! VERDAMMT!“ Naruto schlug mit den bloßen Händen auf den Boden ein, ließ seinem Frust freien Lauf, bis seine Knöchel blutig wurden. Es störte ihn kaum. Die Wunden heilten ohnehin sehr schnell. Doch was sollte er nun tun? Sollte er ihr nachlaufen? Und was dann? Er wusste nicht, was er sagen sollte. Sich bei ihr zu entschuldigen wäre keine schlechte Idee, doch es würde sicherlich so rüberkommen, dass es ihm Leid tat je mit ihr geschlafen zu haben. Genau das war es nämlich nicht. Er bereute es nicht. Es hatte ihm die Augen geöffnet, dass es noch andere Mädchen als Sakura in seinem Leben gab. Doch er war noch nie gut in solchen Dingen gewesen, er hatte es nie gelernt. Aber nur hier rum zu stehen und gar nichts zu machen, war ebenso keine Lösung. ~*~~*~~*~ Nach einiger Zeit hielten ihre Füße von dem Kinderspielplatz an. Kein Kind, noch ein Elternteil war dort zu sehen. Es war ganz ruhig. Langsam ging Hinata auf die Schaukel zu, setzte sich drauf und fing an sachte hin und her zu schaukeln. Die Tränen waren mittlerweile getrocknet, dennoch konnte man die Spur auf ihren Wangen noch immer sehen. Ihr Blick war traurig, der Kopf zum Boden gesenkt und mit dem Fuß malte sie einzelne Buchstaben in den Sand, um sie dann wieder zu verwischen. Wieso musste es so wehtun? Ihre Hand legte sich auf ihren Bauch, streichelte ihn leicht, auch wenn man noch gar nichts von dem Kind spüren konnte. Es war noch zu klein. Dennoch wünschte sie sich, dass Naruto der Vater war. In den Augen ihres Vaters wäre es sicherlich noch schlimmer, als wenn es Nejis Kind war, aber für Hinata wäre es schöner. Sie hätte etwas, das sie an ihre große Liebe erinnern würde, auch wenn Naruto sie vielleicht nie so lieben würde wie sie es tat. Sie fragte sich oft, was Sakura hatte das sie nicht hatte. Was gefiel ihm so sehr an Sakura? Wieso schenkte er ihr nicht dieselbe Aufmerksamkeit? Hinata war genau das Gegenteil von Sakura. Wer würde sich schon für so ein ruhiges und schüchternes Mädchen interessieren? Keiner. Das war ja das Problem. Während sie weiter hin und her schaukelte und die Zeit nur langsam verstrich, bemerkte sie nicht wie sie von jemandem beobachte wurde. Dieser jemand versteckte sich hinter einem Gebüsch, traute sich nicht hervorzutreten und sah ihr einfach nur stillschweigend zu. Sie sah so zerbrechlich aus, dass er es nicht mal wagte sie anzufassen. Was hatte er nur angerichtet? Er tat doch sein Bestes, um nicht jemand anderen solchem Schmerz, wie er ihn kannte, auszusetzen. Und dennoch hatte er versagt. Er war der Grund ihrer Tränen. Er war Schuld an allem, was mit Hinata zu tun hatte. Jetzt in diesem Moment wünschte er sich er hätte besser auf Nejis Worte gehört. Damals wusste er nicht, was der Schwarzhaarige mit all dem ihm sagen wollte, doch jetzt sah es ganz anders aus. Die Person, die er die ganze Zeit verletzte, war Hinata. Wie sollte er es jemals wieder gut machen? Er wollte mit ihr reden, doch gleichzeitig hatte er Angst wieder etwas Falsches zu sagen und sie nur noch mehr zu verletzen. In solchen Dingen war er wirklich gut, was nicht gerade positiv war. Er war ein Idiot, das gab er selber zu und schlug sich mit der flachen Hand ins Gesicht. Leider half ihm das auch nicht weiter. Sollte er einfach zu ihr gehen und sein Bestes geben? Wenigstens sollte er sich bei ihr entschuldigen. Als er darüber nachdachte, bemerkte er gar nicht wie es langsam wieder anfing zu regnen. Die ersten Tropfen fielen zu Boden, einer sogar auf Narutos Nase. Er sah zu Hinata. Sie saß noch immer dort auf der Schaukel und bewegte sich nicht vom Fleck, obwohl es anfing zu regnen. Er kam aus seinem Versteck heraus, ging von hinten auf sie zu. „Hinata…“ Leise flüsterte er ihren Namen und bemerkte wie sie merklich zusammen zuckte. Sie drehte den Kopf zu ihm, glaubte kaum, dass er ihr wirklich gefolgt war, doch da stand er leibhaftig. Er war es wirklich und kein Trugbild. Doch was wollte er hier? Ihr noch mehr wehtun? Was dann aber aus seinem Mund kam, damit hatte sie nicht gerechnet. „…es tut mir Leid.“ ~*~~*~~*~ An dieser Stelle möchten wir uns noch mal für über 400 Kommis bedanken. =D Bis zum nächsten Kapitel, eure BrokenWings Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)