Silent night von maykei ================================================================================ Silent night ------------ Tsubasa Reservoir Chronicle FF Warnings: angst, dark. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Die Nacht ist weiter vom Tage entfernt, als man annehmen würde. Was ist dabei, denkt man sich? Abwesenheit von Licht, die Sonne verschwindet hinter dem Horizont. Schließlich ist es so. Runde Kugel, irgendwo gibt es immer noch Licht. Und sei es auf der anderen Seite. Man sagt auch, in einer Stadt wäre die Nacht längst nicht so angsteinflössend, als in absoluter Dunkelheit auf dem Land, z.B. in einem Wald. Man sähe nichts, es gäbe zu viele Geräusche, so viel was man nicht kennt, denn der Mensch gehört schon lange nicht mehr in die Natur. Ein Betonwesen. Genau so tot, wie die Steine auf denen sie bauen, denkt sich eine Gestalt am Fenster, die versunken in den Riesengarten aus Betonklötzen starrt. Ob nun Lapislazuli und Marmor, Beton oder gebrannter Stein. Stadtmenschen fürchten die Nacht nicht mehr. Blaue Augen erscheinen in der Dunkelheit grau. Blondes Haar farblos. Die Stadt wird niemals dunkel, bleibt immer gekleidet in grellem rot, kalten gelb und melancholischem blau. Blau-graues Licht erfüllt den Raum und lasst die drei Personen auf dem Boden zerstreut, unwirklich erscheinen. Regelmäßiges Atmem und Rauschen tausender Tunnel und Tracheen eben dieser Stadt, erfüllt die Luft. Langsam senkt das Wesen am Fenster den Blick, spielt mit den Schatten. Langsam, so unendlich langsam, wie Schatten sich unmerklich länger ziehen, bis der Morgen kommt, verschränken sich weiße zierliche Finger mit flüssigem Schatten ohne zu berühren. Schließt er die Augen, kann er sie atmen hören. Die anderen Geräusche, die unter dem Rauschen der Stadt liegen. Unter ihren ewigen Geräuschen, die nie verstummen wie ein Fluch, genau so wie man in ihr nie den Himmel sehen kann. Nicht SEHEN. In Wirklichkeit ist die Nacht nicht das Gegenteil des Tages. Nicht in der Stadt. Der Tag ist Licht, solange existierend wie dieser brennende Stern, der sich gerade auf der anderen Seite des Planeten befindet. Der Tag ist etwas, was irgendwann endet und wieder beginnt. In der Stadt existiert eine andere Nacht. Versteckt unter vereinsamten beleuchteten Schaufenstern, stehend vor verschlossenen Türen, so unauffällig dass es traurig macht, aus denen der unnatürliche Herzschlag der Musik erklingt. Magisch begabte Wesen können solche Dinge spüren und sehen. Denn nur wenn man weiß, was man in den Händen hält, kann man damit umgehen. Ein Lächeln stielt sich auf farblose Lippen. Wissend, bitter, jede Sekunde ein Herzschlag der in seinem Kopf wiederhallt. Es dreht sich im Magen und kratzt von innen. Wahrlich, in der Stadt wird die Nacht GEMACHT. Augen sehen Wesen in einfachen Schatten, Linien, Gesichtskonturen verschwimmen, sanfter Atem im Schlaf wird zu lautlosen Worten, die im Kopf wiederschallen. Ob nun jemals gesagt oder nur gedacht. Erinnerungen. Und eine Gestallt fragt sich, warum es so kalt geworden ist. Der einfache Unterschied. Die gemachte Nacht in der Stadt, gemacht von den Gedanken der Menschen. Der Angst und dem Hass und diesem leisen Ziehen in der Brust. Unruhig. Er hasste es zu fühlen. Er hasste durch seine Magie all diese Energien und Bilder spüren zu können. Keine Ruhe. Eine kühle Hand spielt weiter mit den Schatten, lassen sich ergeben eine Gesichte erzählen, wie von einem sensationsgeilen Kind. Und wenn er geht, verschwindet bis zum nächsten Abend, trägt er eine weiter Geschichte mit. Ein gebrochenes Lächeln. Wenigstens jemand der zuhört? Leises Atmen erfüllte den ganzen Raum und er wünschte sein Körper würde endlich nachgeben. Aber es war zu laut. Zu lautes Rauschen, zu laute Worte, die mit einer Erinnerung über schlafende Lippen treten, zu viel Lärm in seinem eigenen Kopf. Langsam, unendlich langsam, wie alles in dieser Nacht und dennoch nicht in ihren Rhythmus passen, sinkt eine Gestalt kaltes Glas hinunter. Presst Hände gegen das Gesicht, wissend, dass es dadurch nur noch lauter wird. Plötzlich dringt ein Rascheln, zu natürlich um zu den sonstigen Geräuschen in seinem Kopf zu gehören, an seine Ohren, streicht sanft über sein Gesicht und ein Schatten geht vor ihm auf die Knie. Ergeben spreizen sich blasse Finger und graue Augen sehen unsicher zu dem Schatten auf. Erleichtert, dass er zu harmlos für eine Erinnerung aussieht. Resigniert, weil er diesen Moment allein durchleben wollte und nicht unverstehenden Augen ausgesetzt. „Was verdammt noch mal ist mit dir los? Ich kann nicht schlafen, wenn du so rumhampelst.“ Ein unwilliger, unfreundlicher Ton, doch er überschallt für einen Moment alle anderen Geräusche. Ein leichtes Lächeln, ungesehen hinter einer feuchten Handfläche. “Alles in Ordnung, Kuro-pii.“, ein weiteres Lächeln. Ein leichtes Zittern in der Stimme aber es hilft. Vom Reden gehen die Geräusche weg. Einfach Schicht auf Schicht alles übereinander lagern, jedes Geräusch, bis sie sich gegenseitig übertönen, unterdrücken. „Das sehe ich, deswegen bist du auch klatschnass.“ Noch ein Lächeln, wieder versteckt hinter blassen Händen. Graue Augen blicken in stechend Rote. “Wie machst du das?“ “Was?“ Das Gespräch würde bald vorbei sein, wenn sein Gegenüber sich so anhörte aber schon jetzt hatte er genug, um die nächsten 3 Stunden bis zum Morgengrauen zu überstehen. “Deine Augen.“ “....“ „Trotz des Zwielichts sind sie immer noch klar.“ Ein kritischer Blick. Eine warme Hand auf seiner kalten Stirn. „Hast du Fieber?“ Die Schatten zogen sich langsam zurück, hinterließen nur die übliche schwarze, unausgefüllte Fläche. Sie hatten genug gesehen, genug gehört und genug gefühlt. Keine Erinnerungen wispern mehr durch den Raum und keine blasse Hand die mit ihnen spielt, keine grauen Augen mehr, die das leise Spiel des Windes beobachten, wie er in den Kronen einsamen Bäumen spielt, mit dem Sand auf dem Asphalt oder einer den Vorhängen im blaugrau getünchtem Raum. Blaugraue Augen hatten anders zu beobachten. Einen dunklen Hals, sich langsam bewegende, perfekt zu seinem Herzschlag passende Hände, Atem der zu warm zwischen sicherlich weichen Lippen hervorfließt, ohne Erinnerungen zu tragen. Eine weiße Hand spielte nicht mehr mit Schatten, sondern krallt sich fast ein wenig bittend in eine muskulöse dunklere Schulter. Spürt Muskeln, Blut, Leben. Magisch Begabte können solche neuen Lebewesen spüren, erklärt er leise, doch normalerweise sich auch davor schützen. Normalerweise. Ein undeutbarer Blick und Nichtverstehen. Doch weiße Hände halten den anderen Körper nah und regelmäßiger Herzschlag überdeckt alle anderen Geräusche. Ein Gedanke und ein Lächeln am nächsten Morgen. Ein Lächeln so natürlich wie die Sonne, die sich gerade durch das Labyrinth aus Hochhäusern und versteckten Winkeln schleicht. Himmelblaue Augen strahlen auf eine schlafende Gestallt, nicht mehr ganz so blasse Hände fahren durch weiches schwarzes Haar. „Du ähnelst wirklich mehr der Nacht in der freien Natur, statt der in den Städten, Kurogane.“, flüstern weiche Lippen warm gegen ein Ohrläppchen und eine Gestalt schleicht sich aus einer warmen Umarmung. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Autorenkommentar: So.. hm.. wurde inspieriert von Billy Talent- devil in a night mess. Ich wollte mal etwas Gruseliges schreiben, weiß nicht ganz, ob mir das gelungen ist *lach*. Was meint wohl Fye damit, wenn er sagt, Kurogane sei wie die Nacht? Nun, darüber kann jeder selbst nachdenken, ich habe da so meine Gedanken dazu aber fand, es hätte nicht mehr in die FF gepasst, schließlich werden ja nur indirekt Fyes Gedanken beschrieben. Aber wenn die Nacht in der Stadt etwas Negatives ist, muss die in der freien Natur ja etwas Positives für ihn sein. Also, selbst nachdenken ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)